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einem treffenden Bilde hätte zusammenfaffen wollen, bätte man doch zweifellos einen anderen Vogel, vielleicht die Schwalbe, als bezeichnend für die flüchtigen Phantastereien gewählt. In einer Bariser journalistischen Gesellschaft, welche eine febr glücklich gewählte internationale Farbenstellung batte bestand aus etwa einem Dugend Franzosen und einigen Deutschen , Engländern, Jtalienern, Amerikanern, Belgiern und Spantern wurde die Frage nach der Provenienz der Ente fürzlich gründlichst diskutirt. Es wurde mindestens ein Dugend Der verschiedenartigften Verftenen und Anekdoten vorgebracht, die fich indeffen alle mehr oder minder selbst a 3 Enten charakterifirten. Ein belgischer Journalist aber, der sich wäh. rend der Diskussion entfernt batte und nach einiger Beit wieder mit einem alten, vergilbten Beitungsexemplar zurüdgelehrt war, bewies durch unwiderlegliche Dokumente, daß Brüffel der Ge burtsort der Ente set; ein humorvoller Alademiler Cor neliffen ist der Vater des geflügelten Schußengels der Journale in ber thatenlosen, der schredlichen Beit". Corneliffen war nämlich durch die vielen widerspruchsvollen Gerüchte der Journale in den vierziger Jahren höchst aufgebracht; an einem Tage verkündeten die Beitungen, daß nicht ein Fledchen an dem sonnigen politischen Himmel zu erblicken fei, während fie am nächsten Tage eine verderbenschwangere Wollenbede das Firmament bebeden saben, um wieder am nächsten Tage Darauf Alles in absoluter Klarheit zu entdecken und sofort mit Grazie in infinitum. Der Gelehrte wollte nun einmal sehen, wie weit die Leichtgläubigkeit der Herausgeber der Beitungen gebe und schickte an einige der hervorragendften folgende Er zählung von der Gefräßigkeit der Enten ein: Man hat dieser Tage einen merkwürdigen Versuch angestellt: Man sperrte zwanzig Enten zusammen. Man serbadte nun eine von ihnen ganz und gar mit Federn, Knochen, Schnabel und Pfoten und feste fte den anderen vor. Diese ließen auch nicht das Ge ringste übrig. Am folgenden Tage gerbadte man abermals eine und feste fte den reftirenden 18 Enten vor, am 3. Zage wurde eine dritte Ente tranchirt und so fort, bis am 19. Tage die vorlegte Ente geschlachtet und der legten vorgesetzt wurde, die fte mit Stumpf und Stiel verzehrte." Diese Notiz ging burch jämmtliche Journale Europas und Ameritas- wo fogar verschiedene Redaktionen die betreffende Ente in ihrem Museum aufweisen wollten und daher batirt fich der Aus brud ,, Ente" brud Ente" für jene bekannten lleinen Bitanterien der Reporter.

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Die Nothwendigkeit, neue Sanitätswachen zu er richten, macht sich immer mehr fühlbar; die vorhandenen ge nügen bei weitem den Bedürfnissen nicht; es ist trop aller An ftrengungen nur unter den schwersten Opfern der mildthätigen Geber möglich, die an die Wachen gestellten Anforderungen zu befriedigen. So wurde unter den 110 Malen, in welchen bie Sanitätswache, Blumenstraße 59, im verflossenen zweiten Quartal in Anspruch genommen, nur in fleben Fällen sofort bonarar bezahlt; und während auf die Stadtbezirte 145-151 65, auf die angrenzenden Stadtbezirke 35 Fälle tommen, er schienen auch Batienten weit entfernter Gegenden, wie aus Der Königsgräger, Solms , Wrangel, Fransediftraße, ja fogar aus Lichtenberg , Wilmersdorf ac. Es wurden 58 innere und 52 äußere Rrantbeiten, auf der Wache 44, in den Wohnungen Der Patienten 66 Fälle behandelt. In vier Fällen war die höchfte Lebensgefahr vorhanden; unter diesen einmal Blutver giftung. Es ergiebt sich aus dieser Statistil, daß so lange die Kommune nicht helfend eintritt, es nur der ferneren Opfer­willigkeit unserer Mitbürger gelingen tann, den Bestand der Mache zu sichern.

Anlaßlich der bekannten Grünauer- Affäre" der Berliner Maurer Landpartie wurde am Sonntag, den 4. d. M. Mittags, der Maurer Herr Roll in feiner Arndtfraße 13 parterre gelegenen Wohnung bebufs informatorischer Beugen vernehmung polizeilich nach dem Mollenmarkte fiftirt und dort in vorläufige Sicherheitshaft genommen, aus der er bis zur Stunde noch nicht entlassen ist.

Die Nat- 8tg." erzählte fürzlich von einem Zahn­arzt. Der für das Ausziehen eines Bahnes und die nachträge liche Behandlung der Wundstelle einer in Berlin vorübergehend wellenden Amerikanerin mehrere hundert Mark berechnete und, als fie die sofortige Bezahlung in dieser Höhe beanstandete, Dieselbe außpfänden ließ. Die Nordd. Allg. 8tg." beftätigt im Allgemeinen jest diesen Vorfall. Sie giebt die genaue Höhe des Betrages auf 191 Mart an und führt die einzelnen Bosten der Rechnung wie folgt an: Eine schmeralofe Opera tion; diverse Konfultationen; vier Besuche im Hotel und eine Goloplatte mit zwei Zähnen". Gewiß feine unbescheidene Forderung", fügt die Norbd. Allgem." hinzu. Darüber find Die Ansichten sicherlich sehr getheilt. Jedenfalls hätte der nach ameritanischem System" arbeitende Bahnarzt sehr wohl wiffen tönnen, daß er bei dem amerikanischen Generalkonsulat eine Jaftanz finden würde, die es fich zur Aufgabe macht, Mig­belligkeiten, die zwischen Besuchern aus Amerifa und hiesigen Geschäftsleuten ft ergeben, auszugleichen.

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Der Personenverkehr auf der Berliner Stadt- und Ringbahn war, wie jest belannt wird, am 14. Juni d. J., dem zweiten Pfingstfeiertage, der stärkste seit dem Bestehen der Bahn. Es wurden auf den Stadt- und Ringbahnftationen eine schließlich Grunewald verkauft: nach Vorortsstationen 75 711 Fahriarten, nach Stadt- und Ringbahn ftationen 135 076, au fammen 210 787 Fahrtarten. In dieser Bahl find enthalten:

32 581 Fahrkarten nach den Bahnlinien in der Richtung Ertner, 32 581 Fahrkarten nach den Bahnlinien in der Richtung Ertner, Lichtenberg , Epandau und Potsdam ; 8397 Karten nach den Stationen Johannisthal und Grünau , der Görliger Bahn und 34 733 nach Station Grunewald . Die auf den erftgenannten Borortsstationen nach Stadt. und Ringbahnftationen verlauf­ten Rarten find bier nicht mit einbegriffen. Der Verkehr nach den Stationen Grunewald fowie Johannisthal und Grünau muß seinem ganzen Wesen nach zum Stadt und Ringbahn­verkehr gerechnet werden. Ferner sei bemerkt, daß für die Stadt und Rinabahn gegen 6000 Abonnementsscheine in Be rugung find. Nimmt man nun an, daß jeder Abonnent im Durchschnitt auch nur zweimal an diesem Tage die Stadt und Ningbahn befahren hat, so würde der wirkliche Verlehr auf Derselben zu 135 076+8397+34 723+12 000 190 206 Berfonen zu schäßen sein. Bur Bewältigung dieses Berlebrs waren außer den gewöhnlichen 280 Tageszügen noch 142 8wischenzüge eingelegt worden.

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Die wilden" Hundefänger nehmen überhand. Das Hunde befigende Bublifum wird in ausgedehntem Maße von ihnen geprellt. Die offiziellen Hundefänger find mit Quittungen ausgestattet, welche den Stempel der fiskalischen Abdederei tragen. Indem das Publikum meist diese Quittungen nicht forbert, macht es den wilden" Hundefängern ihr Gewerbe möglich.

Auf einen Zechpreller, welcher die Befizer von lleineren Hotels und Restaurateure gebranbidagt hat, set in Folgendem aufmerksam gemacht. m 30. v. M. erschien in einem Hotel in der Mittelstraße ein junger Mensch, anscheinend 17-18 Jahre alt, und verlangte auf drei Tage Logis, das ihm auch gewährt murde. In das Fremdenbuch trug fich derselbe als Delonom Theodor Neumann aus Frankfurt a. D. ein und gab vor, fich bier eine Stellung als Reitlehrer in irgend einem Institut suchen zu wollen. Nachdem er 3 Tage in qu. Hotel logirt hatte, verschwand er auf Nimmerwiedersehen, ohne seine Beche bejablt zu haben, und begab fich in ein Schanklofal in der Andreasftraße, wo er ebenfalls eine Bechschuld von 4 M. machte und sodann auch von hier spurlos verschwand. Der angebliche Neumann ist von mittlerer Statur, bat rothe Gefichtsfarbe, schielt auf dem linken Auge und macht den Eindruck eines Bauern. Er trägt dunklen Stoffanzug, einen Sut( Tiroler) von schwarz und weißem Strohgeflecht mit einer Feder.

Im Südwesten Berlins wüthete am Sonntag Abend wieder eins jener Feuer, deren Gefährlichkeit und Ausdehnung nur dadurch beseitigt und verhindert wurde, daß wir eine Feuerwehr befizen, welche die ihr gegen das zerstörende Element gegebenen Kampfmittel mit ebenso viel Energie als Geschick zu verwenden weiß. Es handelte fich am Sonntag um einen Dachstuhlbrand des Hauses Lichterfeldeiftr. 2, aber bei der Nabrung, welche das Feuer auf den Bodenräumen in dem Ballenwert selbst und den vielfachen leicht brennbaren Gegen ständen, welche auf dem Boden lagerten, gefunden, war der Brand ein so heftiger, daß nur die umfangreiche und träftige Thätigkeit gutgeschulter Mannschaften eine größere Gefahr be feitigen fonnte. Nach dem Feuerschein au urtheilen mußte der Brand ein sehr ausgedehnter sein, denn derselbe war weithin namentlich im Nordwesten und Westen der Stadt, fichtbar. Die Nähe der großen Bergnügungslokale, Tivoli, Bock sc., hatte die Folge, baß fich eine nach vielen Tausenden zählende Buschauermenge in der Nähe der Brandhätte eingefunden hatte und bis in die späte Nachtstunde den Schauplatz der Feuer webrihätigkeit umlagerte, obgleich die Löschung des Brandes felbft schon nach etwa zwei Stunden, um 11 Uhr Abends, voll zogen war. Bwei Dampfsprigen und mehrere Handdrucksprisen waren in Thätigkeit und wahre Unmaffen von Waffer waren nöthia. um Herr des vernichtenden Elements zu werden. Wegen Krankheit ist der Journalist Adolph Berg­schmidt, der bekanntlich wegen mehrfacher Expreffungen ver

Kumpagnie- Lumpanie, sagt das Sprüchwort. Am Sonntag Vormittag sprang ein Herr aus einem Hinterhause der Brüderstraße eine Treppe hoch in den unter den Fenstern vorbeifließenden Mühlgraben. Da derselbe jest glücklicher Weise nicht tief war, tonnte man ihn mittelst einer Leiter herausholen. Brei Kompagnons, welche fich trennen, waren bei der Auseinandersetzung in so heftigen Streit gerathen, daß ber eine fich vor Wuth direkt aus dem Fenster des Romptoirs in's Waffer ftürate.

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Ueber Fisatonfum in Deutschland . Einer der haupt sächlichsten Vortheile, deren fich der siviliftrte Mensch erfreut, ist die Möglichkeit verschiedenartigfter Nahrung. Das Thier ist auf eine höchft einfache Speisekarte angewiesen und auch die unzivilifirten Böllerschaften haben es meistens nicht beffer; die Bivilisation beginnt bei ihnen mit größerer Abwechslung in der Art der Ernährung und mit der Der Art der Ernährung und mit der Kochkunft. Nun fann fich aber fein Boll rühmen, eine gute nationale Küche zu haben fich aber fein Boll rühmen, eine gute nationale Küche zu haben oder, was baffelbe befagt, fich angemeffen und gut zu ernähren, wenn es einen bedeutenden Theil der Gaben der Natur von feiner Tafel ausschließt. Während der Franzose Gemüse, Fleisch, Fisch Alles für seine feine Küche auszunugen weiß, ist dem Engländer die Kenntniß der Gemüsebereitung meistens ver fagt, er bringt fie fast rob und unschmackhaft auf den Tisch. Wir in Deutschland haben einen anderen Mangel: wir entsagen zu beharrlich der Fischnahrung; wir find entwöhnt von dem Genuß des Fischfleisches. Es erklärt fich dies aus der Geftal tung unseres Landes; das Meer ist den meisten Deutschen zu

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hunnischen Hofe war eben germanische Sitte maßgebend, Im letzten Augenblicke hatten sich die Kräfte des Westens ohne jedoch lief in bas Damenboudoir vorzubringen, dieses zusammengefunden, Dank der energischen Rührigkeit des blieb orientalisch. Auch das Bolt lebte in alter Weise das Heermeisters. Die Burgunder kamen, von ihrem Rönige hin, das Pferd bildete nach wie vor seinen loftbarsten Besitz; Gundeuch geführt, die Franken des Merovaus und selbst tatt des Weizens pflegte man Hirse zu effen, als Fährboote fächsische und allemanische Schaaren schlossen sich an. Am ausgehöhlte Baumstämme, als Licht angezündete Rohrftengel meisten Schwierigkeiten hatten die hochfstrebenden Westgothen zu verwenden. Wollte man einen Gast besonders ehren, so bereitet, endlich einigte man sich dahin, daß sie als selbst. fandte man ihm Lebensmittel und hübsche Frauen zum Beiständiges Heer unter ihrem Rönig Theoderich neben dem des Lager. Aber wieder sehr bezeichnend: das Getränke war Aetius operiren sollten. deutscher Meth und deutsches Bier. Die Strafen erwiesen fich roh, Kreuzigung war landesüblich. Jebenfalls lebte es fich unter dem Szepter Attila's so gut, daß ein verwöhnter Grieche ihn dem byzantinischen Regimente vorzog. Trop feiner Macht blieb er patriarchalischer König, der in eigener Person vor seinem Hause Recht sprach.

Hier nun brängten fich die verschiedensten Böllerschaften zufammen und schwirrten die mannigfachsten Sprachen durch einander, por allem, als es im Herbste 450 den großen Heerzug des Dftens gegen Westen galt. Ein wildes Völker gewimmel rüdte Donauaufwärts an den Rhein , der im Frühling 451 überschritten wurde. Den Rern des Heeres bildeten die hunnischen Reiter und die Hilfstruppen ber Of gothen und Gepiden; unterwegs mußte die ftreitbare Mann fchaft Folge leiften: bie der Sueben, Duaben, Marlo­mannen, Thüringer Butterer, rechtsrheinischen Burgunder und Franken. Mit einer Armee, die auf 500 000 Mann angegeben wird, betrat Attila gallischen Boden.

Am Ostersonnabend ging Meg in Flammen auf, im Juni wurde Orleans umlagert, während ausgeschwärmte Schaaren Nordfrankreich durchstreiften. Die Stadt ver theidigte fich muthig unter ihrem glaubensbegeisterten Bischofe, fab fich aber schließlich doch zur Ergebung ge­nöthigt, und hatte baburch alle Schreden eines eroberten Orte zu gewärtigen. Die Bewohner sollten als Stiaven verlooft werden, schwer mit Beute wurden die Wagen be laben, da plöglich nahte Entsaz: es war Aetius mit seinen Bundesgenossen.

Der Aufzug vor Orleans wirkte überraschend, die Hunnen, nicht genügend gesammelt und geordnet, zogen fich zurüd, wurden aber ereilt und geschlagen. Die Furcht vor dem Feinde war damit gebrochen. Attila ging über die Seine in die Ebenen der Champagne, deren breite Flächen ihm in bie Ebenen ber Champagne, deren breite Flächen ihm bie vortheilhaftefte Verwendung für seine überlegene Reiterei gewährten. Hier vereinigte er seine Heeresmaffen, offenbar unter wiederholten Gefechten.

Auf den catalaunischen Feldern, zwischen Chalons und Troyes , wohl bei einer früheren Ortschaft Moirey, tam es Aur Entscheidung; wahrscheinlich im Auguft. Hüben stand Theoderich mit den Westgothen auf dem rechten, Aetius mit den Römern auf dem linken Flügel, in der Mitte die weniger zuverlässigen Alanen. Drüben kommandirte Attila mit feinen Rerntruppen bas 3entrum, während sich die Gepiden und Oftgothen auf dem linken den Westgothen gegenüber befanden. 3wischen beiden Heeren, oder auf der einen Seite derselben erhob sich ein Hügel. Man zauberte, bas blutige Ringen za beginnen. Attila lebte nicht in der 3u verficht des Sieges, er foll Wahrsager befragt, und diese sollen geantwortet haben: er werde geschlagen, aber der feindliche Führer fallen.

Erst um die britte Nachmittagsstunde rückten beide Theile gegen den Gipfel des Hügels, Aetius erreichte ihn zuerst und wies bie anstürmenden Hunnen ab. Der Kampf ftedie ein wenig, dann kam es zum Handgemenge zu einem folchen, von deffengleichen nirgends im Alterthume be richtet wird." Im Gedränge fiel Th: oberich, die Seinen

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entfernt. Woher sollen die Fische kommen? Da der Fisch nur an Dit und Stelle verzehrbar aus Mangel an Kommuni Tationsmitteln, war er sehr billig geblieben so billig, daß schließlich Niemand ihn mehr züchten wollte und daß Fischer und arm gleich bedeutend war. 50 tam es, daß unser Volt fich allmälig von der Fischnahrung entwöhnte, Die man ihm nicht mehr bot. Diese Entwöhnung war ein großer Nachtheil für unser Vollsthum. Der Aufbau des menschlichen Körpers verlangt gebieterisch auch die Fisch. nahrung. Es war zur Beit der größten Abwendung vom Fischlonsum, daß jenes Wort vom strcphulösen G: findel" fiel. Ja! Stropheln, das ist die Antwort der Natur auf zu große Beschränkung in der Mannigfaltigkeit der Rost. Das wußte die katholische Kirche sehr wohl, als fte einen Fischtag in der Woche anordnete; dieser Fafitag ist nicht allein eine religiöse, er ist auch eine hygienische Einrichtung und sollte von Jedem adoptirt werden, der fich und seine Gesundheit lieb hat. Es gehört schon ein fefter Wille der Hausfrau dazu, da wo er nicht eriftirt- folch' einen Fischtag in der Woche einzuschieben und unabhänderlich festzuhalten. Diejenige, welche es tbut, erweist ihrer Familie eine große Wohlthat damit. Nun ist es heute nicht mehr so schwer, die Fi chnahrung der heimischen Küche wieder einzuverleiben. Das Meer ist freilich dem deut schen Binnenlande nicht näher gefommen; aber im Fluge burchmißt die Lolomotive die Entfernung. Der Schellflich unb Dorsch, die Seezunge, der Butt, ja selbst der so empfindliche Hering, in weiter Nord. oder Dftsee gefangen, liegen nach 24 oder 48 Stunden tief im Binnenlande auf der Tafel des Ron sumenten. Aber auch unsere Süßwaffer-( Fluß-) Fische werden felten noch da genoffen, wo fie gefangen werden. Von Böhmen oder Galizien aus wandert der Karpfen, in durchlöcherten Schiffen, den Fluß hinab, um in Hamburg verfpeift zu werden. Der Stettiner Bander und Hecht findet seine Bubereitung in einer Leipziger, Frankfurter oder Wiener Küche; ostpreußische Neun augen und Kieler Sprotten und Büdlinge gehen über ganz Deutschland bis hinab an den Bodensee und von da bringt der geräucherte Felchen hinauf bis wieder nach Frankfurt a./. und weiter, vom Lachse gar nicht zu reden, der vom Rhein , der Weser und Dder aus die Tafeln aller deutschen Wohl schmecker versteht. Freilich ist der Fisch nicht mehr so billig, als zur Beit, wo man ihn nur am Drte des Fanges verzehren Tonnte und wo er verdorben war, wenn man ihn fünf Meilen weit verführt batte. Jest brauchte lein Pfund Fischfleisch mehr am Dite des Fanges zu verderben( wie es doch leider bei großen Fängen auf See noch zuweilen massenhaft geschieht), wenn die gangen Einrichtungen unserer Beit( Eisenbahnen, Eis und Kältehäuser 2c.) so ausgenugt würden, wie es eigent lich geschehen sollte. Obgleich Millionen selten oder nie Fische effen, an Konsumenten fehlt es doch nicht. So ist denn der Fisch durch die Erweiterung des Konsumgebietes im Preise gegen frühere Betten geftiegen. Das mußte auch geschehen, wenn die Fischproduktion fich heben sollte. Und fte bat fich ge hoben. Es werden wieder mehr Karpfen gezüchtet. Für Fluß, und Seefischerei wird viel gethan, Forellenbäche werden neu besezt und unsere Hochseefischerflotte soll sich vergrößern. Jeder von uns fann sehr einfach zu solcher Hebung eines nationalen Berufs bet tragen, wenn er mehr Fische und auch Seefische ist. Der Breis fann trop der oben erwähnten Steigerung dabei tein Hinderniß sein; find doch Dorsche und Schellfische billig au haben, giebt es doch den so feinen Bander( freilich in gefrorener rufftscher Waare) schon an vielen Daten sehr billig. Nicht lange wird es dauern, und die frischen( grüner) Heringe unserer Rüfte werden, leder und schmadhaft bereitet, ein Lieblings­Saisongericht unserer Binnenländer bilden. Wie soll man nun aber Fische laufen? Aus jener Belt, wo Fische nur am Orte des Fanges verzehrt werden tonnten, batirt das Borurtheil gegen tobte Fische. Damals lonnte man lebende Fische baben man hatte gar teine. Heute ist das anders. Dant Der Eisenbahnen. Es ist ja nicht zu leugnen, daß ein Fisch, so eben gefangen und direkt aus dem Wasser in den Topf oder die Pfanne geftedt. am besten schmedt. Wer lann ihn Denn aber fo baben? Nur der Fischer selbst! Die Konsumenten belommen ihn selten in dieser Beschaffenheit. Wollen fle festhalten an dem Spruche: Nur lebende Fische in die Küche!" so find fie in der Auswahl auf die Fische beschränkt, die nicht allzu weit von ihrem Wohnorte gefangen werden( Karpfen nehmen wir aus); und ob nicht ber Fisch in dem engen Hälter, der zulegt seine Wohnung war( in der Gefangenschaft), an Fleisch und Wohlgeschmad viel vers loren hat, das fann der Konsument nicht wissen. Damit wollen wir feineswegs vom Rauf lebender Fische abrathen; ein guter Fischbändler weiß seine lebende Waare schon angemessen zu balten. Das uuterliegt leinem Bweifel. Kaufe ba lebende Fische, wo Du das Butrauen haft, daß fie vom Berläufer richtig behandelt und gut gehalten find. Aber das Vorur theil gegen todte Fische la fabren, es ist nicht mehr zeitge mäß. Wollten wir baran festhalten, so wäre es nichts mit ber Einführung der Seefische in unsere Küchen. Freilich fann man auch diese( oder einzelne davon) lebend furze Beit im Waffer balten und transportiren. Das wäre aber nur für sehr reiche Butschmeder und fein Bollsnabrungsmittel mehr. Die See fiche müssen wir also toot( geschlachtet) effen oder gar nicht. Aber auch mit den Flußfischen ist cas jest vielfach der Fall. Der große schöne Hecht und Sander oder Barsch oder Blei der oftpreußischen und pommerschen Haffe( so schön und groß, von

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erfaßte wilde Wuth, sie scheinen erst den ihnen entgegen stehenden Flügel über den Haufen geworfen zu haben, um dann auf das hunnische Zentrum abzufchwenken, welches bie Alanen hart bedrohte. Attila felbst gerieth ins Lebensge fahr. Als der Abend tam, fand er die Hunuen auf bie Wagenburg zurückgetrieben und die römisch- westgothischen Linien vollständig gelöst. In wüstem Gewoge war alles drunter und drüber gegangen, Theorismund, Theoderichs Sohn und Netius sprengten umber, nicht wissend, ob zwischen Freund oder Feind.

Die blutigfte Schlacht jener schlachtenreichen Zeit war geschlagen. Von der Sonne des nächsten Morgens wurde ein weites Leichenfeld beleuchtet, worüber alsbalb bie Sage ihre Fittiche zu breiten begann. Sie weiß zu erzählen, daß 165,000 Menschen gefallen, baß ein Bach durch rinnenbes Blut anschwoll wie nach Regengüffen, und daß die ver wundeten Helden baraus getrunken, um ihren Durst zu löschen. Und noch in der Nibelungenneth flingt bies wieber, als sich bie lämpfenden Burgunder am Blute der dem Rampf auf Erden nicht genügen, sondern die Er Todten erquiden. Die aufgeregte Phantasie ließ es mit schlagenen sich in die Lüfte erheben und bort das Ringen vollenden.

festen Wagenburg ordnete er bie Seinen, bie Hörner er Attila war abgewiesen, aber nicht besiegt. In der dröhnten, als jet er bereit, wieder im Felbe zu erscheinen, boch geschah es nicht. Ebensowenig wagten die Verbünde ihn zu belagern und durch Nahrungsmangel zum Rüdjuge ten, ihn anzugreifen, sie beschlossen in einem Rciegsrathe, zu zwingen. In dichtem Leichenhaufen wurde Theoderich Liebergesang bestattet. gefunden und angesichts des Feindes unter Waffenschall und

Haupterzähler Jorbanes leider auch in den Mittheilungen Wie schon in der Schlachtbeschreibung, so ist unser über die Folgen der Schlacht weder genau noch zuverlässig. schweren Verluste tief erschüttert fühlte, daß Atila zach Es scheint, daß man sich auf beiden Seiten durch bie