Manifestation vom 13. Juni zu verbieten. Sie täuschen fich.| Wir lämpfen für unser Recht und wir werden flegen! Nichts lann ein Boll, daß eine Sache will und fest will, anhalten. Die Nichtwähler, diejenigen, die lein Recht aber alle Lasten haben, diejenigen, die am 13. Junt in Brüssel zeigen wollten, daß fie etwas sein wollen in ihrem Lande, werden am 15. Auguft auf ihrem Boften sein! Ueberall organifire man fich! Am 15. Auguft werden die Regierenden, die Befriedig ten, die Herren in Brüssel sein, um die Revolution von 1830 zu feiern, die file zu ihrem Nugen ausgebeutet haben! Die Söhne der Kämpfer von 1830 werden auch fich daselbst eins finden, um Gerechtigkeit zu fordern! Aber wenn noch einmal unsere Kundgebung untersagt wird, wenn noch einmal wir außerhalb des Gefeges geftellt werden, dann werden wir uns ernftlich organifiren müssen, um unsere Forderungen durch ein anderes Mittel zu erreichen: die allgemeine Arbeits. einstellung! Ja! überall lagt uns forporative Gesell schaften bilden, deren aufgefammelter Gewinn uns Arbeitern Belgiens erlauben wird, die Arbeit im ganzen Lande an dem felben Tage einzuftellen. Ans Wert Genoffen! Am 15. Auguft alle in Brüffel! Wir müssen unsere Rechte als Bürger er­langen! Schon zu lange fordern und bitten wir, bas tann nicht immer dauern! Gerechtigkeit muß geübt werden; aber Dazu muß man start sein und die belgischen Proletarier wer Den es sein, um den Regierenden das allgemeine Wahl recht zu entreißen, daß fie uns verweigern! Wir wollen das allgemeine Wahlrecht, wir werden es haben!"

Bur Lösung der gesammten fozialen Fragen" im wetteffen Umfange auf religiöser Grundlage tritt mit Buftimmung des Papftes ein fatholischer Kongreß am 26. September in Lüttich zusammen. Der Kongreß währt vier Tage; in drei Sektionen will er die religiösen, sozialen, ölo. nomischen und die hierauf bezüglichen gesesgeberischen Fragen lösen. Hoffentlich giebt der Kongeß noch ein oder zwei Tage Au, wenn er die soziale Frage in vier Tagen nicht aus der Welt bringt.

Holland. nun dau

In Amsterdam eingelaufene Berichte aus Niederlän disch Indien melden baarsträubenbe Dinge über Die verwahrloften Bustände in der dortigen Verwaltung, welche an einer Stelle spart und an der andern das Geld mit vollen Händen fortwirft. Nach dem legten Ausweis zählt das niederländisch indische Heer etwa 16 000 Mann Infanterie, davon Tommen 10 000 Dann auf Die 18 Felbbataillone, während die übrigen 6000 Mann über den ganzen Archipel in verschiedene Garnisonen vertheilt find, von legteren find durchschnittlich gewöhnlich zwei Drittel für Feldbienft untauglich, so daß man etwa über 2000 Mann friegstüchtiger Leute verfügt. So müßte der obnungsmäßige Buftand fein, in der That zählt aber das heer im Augenblid elma 8000 von der Beri- Beri Krankheit( einer Art Ruhr) er. griffene Kranke und wenn feine entschiedenen Maßregeln da gegen ergriffen werden, dann werden nach neun Monaten über haupt teine gefunden und kriegstüchtigen Soldaten mehr im Heere sein. In der Regel darf man nach der Magd. Stg." annehmen, daß, wenn ein solcher Kranter auch wieder hergestellt wird, wozu es aber immer mehrere Monate braucht, er doch für den Feldbienft für immer ungefchidt bleibt. An diesem traurigen Buftande trägt allein die Regierung die Schuld, ba die legte Ursache dieser furchtbaren Krankheit nur die schlechte Ernährung der Soldaten ift. Denn am 1. Juli 1885 hat man aus Sparsamkeitsrücksichten für Atjeh den Tarif für die Berpflegung herabgefest, während an die Leistungs­traft der Soldaten die höchften Ansprüche gemacht werden; überbies ift die verabreichte Nahrung so schlecht, daß ste häufig alsbald, nachdem fie ausgetheilt ist, weggeworfen wird. Allerdings hat die Regierung dadurch Ersparnisse erzielt, aber Diese werden durch die Summen wieder verringert, welche die Regierung der niederländischen Dampfschifffahrtsgesellschaft für Die Ueberbringung der Kranten nach Java bezahlen muß. Sm vorigen Jahre find 1800 Soldaten an der genannten Arant. heit geftorben, die fich auf der Weftlüfte von Sumatra in schredenerregender Weise verbreitet, und es ist unglaublich, aber wahr, daß man diesen Hungerleibertarif auch im Militär fpital eingeführt und dadurch jeden Monat einige Tausend Gulden erspart hat; aber es werden Zonnen Goldes nöthig sein, um das Heer überhaupt wieder auf friegstüchtigen Fuß zu bringen." Der Verfaffer dieses Berichts ersucht andere Blätter ausdrüdlich, die hier namhaft gemachten Thatsachen aufzunehmen, vielleicht werde dann die allgemeine öffentliche Entrüftung den erwünschten Drud auf die Regierung aus üben. Noch empörender ist die Schilderung eines Augen zeugen über die Behandlung der aus Atjeh nach Padang überbrachten Iranten Soldaten, die während der nur breitägigen Ueberfahrt bugendweise wegstarben. Das Handels blatt von Batavia, welches diese Schilderung veröffentlicht, hofft, daß dieselbe im Interesse der Ehre der Regierung über frieben sein möge, es fürchtet aber sehr, daß fie der Wahrheit nur allau sehr entspreche. Vor allem wird eine Neubefeßung Des Generalgouverneurpostens nöthig sein, da der bisherige

Nein, Rinb, jetzt nicht," antwortete der alte Maul. wurfsfänger; aber willst Du mir einen recht großen Dienst erweisen

" Ich darf Euch keinen Branntwein wieder bringen," fagte die Kleine erschreckt; der Herr Doktor hat so mit mir gezantt."

Das sollst Du auch nicht, Kind," lautete die matte Antwort; ben legten in diesem Leben werde ich wohl getrunken haben. Hast Du mir nicht gesagt, daß Du jeben Tag zur Frau Gräfin hinaufgehst und ihr Blumen bringft?"

Ja, Herr Friß, wenn die alte Rofie wieder zu Euch herauffommt, gehe ich gleich. Großvater hat sie schon ab­gepflüdt immer Mittags."

-

Und fiehst Du die Gräfin felber?"

-

Simmer ich darf."

Willst Du mir einen Gefallen thun?"

" Recht gern, wenn ich fann."

Der alte Maulwurfsfänger schwieg, zog aber von dem fleinen Finger der linken Hand einen schmalen Goldreif mit einem fleinen grünen Stein herunter. Bor acht Tagen noch war ber Ring in's Fleisch gewachsen gewesen, so daß man ihn fast gar nicht mehr sehen konnte; jest fiel er faft von selber ab.

Willst Du mir auch versprechen, Bärbele, daß Du feinem Menschen etwas von dem, was ich Dir jetzt fage, erzählft?"

indische Bijelönig nicht die erforderliche Thatkraft zu befizen| ruffische Geschäftsträger, auf der Pforte und erklärte, feine scheint, um den vollen Augiasftall zu reinigen.

In einer Ronferens der liberalen Rammermehrheit mit bem Minifter Präsidenten Heemstert wurde beschlossen, daß bas Minifterium im Amte verbleiben solle, jedoch unter der Bedingung, sofort die Vorlage aur Reviston der Verfaffung im Sinne der Erweiterung des Wahlrechts ein zubringen.

Rußland.

Ein Birlular der Oberpreßverwaltung untersagte den Re daktionen, etwas über Bestellungen von Minenböten für Die Schwarzemeer- Flotte, welche in England und Frankreich gebaut werden, zu veröffentlichen. Ein gleiches Verbot erging bereits im September 1883.

Aus der Kreisstadt Wileili, Gouvernement Wilna, tom­mende Baffagiere erzählen, daß in dem 42 Werft entfernten Flecken Dolginomo von Landleuten, welche zur Kirchenmesse gekommen, eine Judenheze veranstaltet worden sei. Außer Demolirung von vielen Häusern, Buden, Plünderung des Eigenthums u. f. w. soll es viele Verwundete, ja sogar einige Toote gegeben haben.

In Mostau wurden einige Fälle von Erkrankungen an ,, alutem Eingeweibe- Katarrh" festgestellt, darunter zwet mit tödtlichem Ausgange. Obgleich die Krankheit leinen epidemischen Charakter hat, ordnete der Generalgouverneur dennoch die Errichtung einer bakteriologischen Station für die entsprechenden Untersuchungen an.( Der der Krankheit ge gebene Name scheint ein beschönigender Ausdruck zu sein.) Franireich.

Der Strafgerichtshof in Bourgoin, vor welchem die Ber bandlung über die Vorgänge bei Schließung einer Kapelle in Chateau Villain stattfand, bat fich in Uebereinstimmung mit den Anträgen der Vertheidiger für inkompetent in dieser Sache erklärt. Die Angeklagten werden daher vor das Schwur gericht geftellt werden.

Handelsminister Lodron äußerte, nach dem Berl. Egbl.", zu einer Delegation, die um die Gründung eines Revolutions museums für 1889 bat, daß die Ausstellung und die Erin nerungsfeier der Revolution auseinander zu halten feien; er würde für lettere da er natürlich eine glänzende Feier wünsche, vom Parlament einen besonderen Kredit vun vier Millionen fordern.

zurückgekehrten vier Batterien des 12. und 13. Artillerie. Regi Am Sonntag baben die aus Tongting nach Frankreich ments thren feierlichen Einzug in Vincennes gehalten. Es wurden von politisch unbekannten Persönlichkeiten patriotische Reben gehalten, in denen auch die üblichen Hinweise auf den Verluft von Elsaß Lothringen nicht fehlten. Als den anwesen den Generalen, unter denen fich Sauffier befand, das endlose Berede zu viel wurde, führte man die Truppen einfach weg. Natürlich machen manche deutsche Blätter ein großes Auf heben von den Redeübungen der obsturen Schreihälse in Vincennes .

Großbritannien .

Von den Wahlen in England find bisher 245 bekannt. Danach find bis jetzt 148 Ronservative, 26 diffentirende Liberale, 54 Anbänger Gladstones und 17 Parnelliten gewählt. Die Konservativen haben 16 Size, die Anhänger Gladstones 9 Size und die diffentirenden Liberalen durch die Wahl von Collings in Birmingham einen Sis gewonnen. Harcourt ift in Derby wiedergewählt, der Admiralitätssekretär Hibbert ist bei der Wahl in Olbham unterlegen.

Eine Borstellung von der Erregung des Wahl. tampfes mag das von Algernon Swinburne in der ,, Times" veröffentlichte Lied für die Unionisten" geben, welches den Bruderluß zwischen dem Schwäger Gladstone und dem Mörder Barnell" brandmarkt. Seht" so beißt es darin, wie Die lange Bunge( Gladstone) die bluttriefende Hand leckt! Seht, wie der Mann der Worte den Mann des Blutes um. armt! hört den Spruch, mit welchem der Sungen held den maulaufsperrenden Gaffer bethört. Die Lebensluft und Arbeitsdurft jagt ihn einher auf dem Pfade gleißender Schmach. Alles billigt er, wenn nur auf das Dent mal von Englands Verderb die Beit den Namen ,, Gladstone" schreibt. Diebe und Mörder, deren Hände noch roth von Blut und deren Bungen noch schwarz von Lügen, schreien und flatschen: Mit Gott , für Gladstone und Barnell!" Aber die von Lob und Tadel unbebelligte Wahrheit erwidert: Ist der Himmel oder die Hölle das Biel des Truges und Blutes?"" Das Gedicht be fteht aus nicht weniger als fünfze in vierzeiligen Strophen. do Balkanländer.

In Scutari werden der N. Fr. Br." aufolge viele poli tische Gefangene erwartet, welche angeklagt find, in Mittel Albanien eine revolutionäre Bewegung zu Gunsten Griechenlands vorbereitet zu haben. Dieselben sollen vor den türkischen Militärgerichten abgeurtheilt werden.

Ein Beispiel mit welchen Mitteln Rußland die Türtei gegen den Fürften von Bulgarien bezt, liefert eine Ronftantinopeler Korrespondens der Köln . 8tg." in welcher es heißt: Am Donnerstag erschien Herr Dnou, der

Gieb ihr nur den Ring, Herz," bat der Maulwurfs. fänger, und richte aus, was ich Dir gesagt habe, weiter nichts. Willst Du das thun?"

,, Gewiß; das ist nichts Böses."

Und Du sprichst aber mit keinem Menschen dar. über?" " Ich will's Reinem sagen, ich verspreche es Euch, und was man verspricht, muß man halten, meinte die Mutter felig immer." ( Fortsetzung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

-

-

Regierung babe die Beweise dafür in der Hand, daß die Türlet in Bulgarien im Sinne des Fürften Alexander gear­beitet und mit diesem sowie mit England zusammen gegen den ruffischen Einfluß gewühlt habe. Die ruffische Regierung sei darüber unzufrieden und ersuche die Pforte, darnach au sehen, daß die international feftgestellten Rechtsgrundlagen in dem Vasallenstaat geachtet würden". Um dieser Mittheilung, die übrigens blos mündlich war, noch mehr Nachdruck zu geben, überreichte die rufftsche Botschaft am Sonnabend eine Note, in welcher die Pforte aufgefordert wurde, jene 200 000 Bfund Entschädigungsgelder, welche file einem früheren Abkommen nach an rufftsche Unterthanen zu zahlen hat, nunmehr auszuzahlen, und awar auf einmal. Ferner soll in Aussicht gestellt worden sein, daß Rußland die Pforte in einer schriftlichen Note für weitere Ueberschreitungen des Fürsten Alexander bezw. der Sobranje verantwortlich machen würde. Hiermit ist der Grund llarges legt, um deffentwillen die lettenden türkischen Kreise seit dem Ende der vorigen Weche mit wachsender Besorgnis auf die bulgarischen Vorgänge blidten." Nach einer Meldung der Kreuzztg." aus Paris rüstet die Türkei nicht ab. Die Armee in Matedonien und Rumelien bleibt konzentrirt. In politischen Kreisen befürchte man im Herbst die Wiedereröffnung der orientalischen Krisis.

Einen Putsch ehemals türkischer jest montenegrinischer Eingeborener meldet die Wiener Neue Freie Prefe" aus Gettinje. Danach überschritten am 2. d. M. Morgens mehrere hundert bewaffnete Tuiten aus Koluschin den Grenzfluß Tara, sündeten die nächsten Häuser an, besezten die Befestigungen und nahmen zwei Kapitäne gefangen. Die Montenegriner griffen die Eindringlinge am folgenden Abend an und vers frieben die Türfen. Eine Anzahl Türken ist mit den gefana genen Stapitänen in einen Häuserkomplex eingeschloffen und ihnen Bardon zugesagt, falls fte die Kapitäne ausliefern. Der Berluft der Montenegriner beträgt 7 Zobte und 13 Verwundete. Das Wolffiche Bureau meldet über denselben Vorfall: In der Nacht zum 2. d. wurde Majlovac von Muhamedanern, welche aus dret montenegrinischen, ehemals türkischen, im Mai mit Gewalt besepten Dörfern ausgewandert waren, in einer Stärte von angeblich 2000 Mann überfallen. Zwei montene grinische Sipiläne wurden zu Gefangenen gemacht. Die Zürken wurden mit Verluften zurückgeworfen und 60 Mann eingeschloffen.

-

Amerika .

Der tanadische Fischereistreit bauert noch immer fort. Nach einem Wolff'schen Telegramm aus New­Dort hat das englische Kriegsschiff Terror" abermals awet amerikanische Fischerfahrzeuge bei Shelburne an der Küste von Neuschottland mit Beschlag belegt.

Der Schaßmeister der irischen Nationalliga bat weitere 25 000 Dollars( 1 Dollar ift etwa 4 Mart) an Mr. Parnell gefandt. Der Gesammtbetrag der in dieser Woche abs geschickten Gelder beläuft sich auf 85 000 Dollars.

Die New Yorker Jury in dem wegen Boycottens gegen die Ritter der Arbeit" angeftrengten Prozeß hat fich nicht zu einem Wahrspruch einigen tönnen.

Der Strom der europäischen Auswanderung, deffen große Mehrheit fich bis vor wenigen Jahren nach dem Norden des amerikanischen Kontinents( Vereinigten Staaten und Kanada ) wandte wird seit einiger Zeit in stärkerem Maße von dem südlichen Theile Süd. Ameritas angezogen, dessen klimatische Verhältnisse denjenigen unserer gemäßigten Bone ziemlich nahe tommen. Von den hier in Betracht tome menden Ländern wird in besonderem Maße die Argenti nische Republik bevorzugt, deren Handelsbeziehungen zu Europa im Zusammen bange mit der stetig zunehmenden Ein­wanderung im Laufe der legten fünf Jahre einen ganz außer ordentlichen Aufschwung genommen haben. Auch der Ente widelung des Inlandverkehrs widmet die Regierung dieses großen Landes eine besondere Sorgfalt und viele Millionen werden alljährlich auf die Erschließung des Innern durch den Bau von Eisenbahnen, Ranälen und anderen Verkehrsstraßen verwandt. Die Mittel zur Befriedigung dieser an fte heran tretenden fulturellen Aufgaben pflegte die Regierung bisher an den Geldmärkten von London und Baris aufzubringen. Nach den Mittheilungen, welche der Präsident der Argentinischen Republit, General Roca, vor einigen Wochen bet Eröffnung Der Nationalversammlung gab, stieg die gesammte Handelsbe wegung des Landes von 412 Millionen Mart im Jahre 1880 auf 760 Millionen Mart im Jahre 1885, bat fich also beinahe verdoppelt. Das Budget der Republif( mit Ausschluß bes jenigen der einzelnen Staaten) belief fich 1880 auf 80 Dia. gebalt der in argentinischen Häfen angekommenen und abge. Mart, 1885 hingegen auf 156 Millionen Mart. Der Tonnens gangenen Schiffe bob fich von 1 350 000 Tonnen im Jahre 1880 auf 3 670 000 Tonnen im Jahre 1885. Die Einwande rung, welche 1880 nur 32 000 Personen betrug, erreichte im Jabre 1885 die hohe Bahl von 108 000 Personen. Als ein gules 8: ichen für fernere gedeibliche Entwickelung des Landes darf es angesehen werden, daß die Präsidentenwahl, welche früher häufig zum Ausbruch von Unruhen Veranlaffung gab,

in

Schmölzer; Steb feft"! und, beute scheid' ich" v. C. Jsenmann. Die Ausführung der Gefänge, von denen die fünf auerft ge­nannten zum ersten Male gesungen wurden, war nicht immer eine gute" zu nennen. Wir baben den Bund schon viel beffer fingen hören! Wir saben während des Konzertes viele der Herren Gänger mit dem Sängerzeichen auf der Brust, den edlen Gerstensaft schlürfen, ohne auch nur einmal das Bodium au betreten. Die Direktion sollte gegen fäumige Sänger mit aller Strenge vorgehen, denn sonst geht der so schwer er rungene gute Stuf" des Bundes sehr bald wieder verloren. Die Vereinsvorstände tönnen hier in erster Reihe helfen und find für ihre Mitglieder verantwortlich zu machen; wird den noch gegen die Feftordnung gefündigt, so scheide man die wider spenftigen Vereine aus, denn biefelben gehören nicht eine Sängervereinigung, welche das Beste will. Am Montag, Vormittags 10 Uhr, fand in der Stonzert" statt, welches in allen seinen Theilen als vorzüglich Klosterkirche, zum Besten der Stadtarmen, ein geistliches gelungen bezeichnet werden lann. Der fleine Shor" bes Bundes und die Soliften des Konzerts: Fräulein Anna Morgenstern Berlin , Herr Delar Loheit. Berlin , Herr Wilhelm Handwerg Berlin und Herr D. Seidel, tgl. Seminar Muftllehrer in Neu- Ruppin , rangen vereint um die Balme des Sieges und Theil. Herr Direktor Handwerg hat die Abficht, dieses Konzert wurde den Besuchern des Konzertes ein bober Kunstgenuß au in einer Kirche Berlins zu wiederholen. Am Nachmittage ver einte ein gemüthlicher Kommers die Sänger auf dem Wein berge. Abends 11 Uhr fand die Rüdfahrt ftatt. Bon all den geschmückten Häusern fiel Bernaus hotel auf; die ange brachten Sängerwahlsprüche entzückten bie Feftgäfte.

M. G. Das 20. Provinzial- Gesangsfeft des Mär tischen Zentral Sängerbundes in Neu- Ruppin . Am " Ja, jebesmal; ich gehe immer gleich zu ihr in's Morgen des legten Sonntags führte ein gewaltiger Extrazug bie Mitglieder des M. C. S. B. nach Neuruppin , wofelbft die Sänger um 8 Uhr Morgens eintrafen und auf dem Bahnhofe Dom dortigen Feft- Romitee empfangen wurden. Nachdem fich Der Feftzug bestehend aus 62 Bereinen mit 44 prächtigen Fahnen und Bannern rangirt hatte, wurde in die reich ge mächtigen Ehrenpforte die Begrüßung feltens der Stadt durch schmückte Stadt einmarschirt. Am Schulplage fand unter einer den Herrn Bürgermeister von Schulz, welcher die Sänger mit Den Herrn Bürgermeister von Schulz, welcher die Sänger mit warmen, berzlichen Worten willkommen bies, ftatt. Der Bundes Dorfigende, Herr Lorgie, bankte im Namen der einlehrenden Sänger mit furzen, lernigen Worten. Der Neuruppiner Sänger bund war vollzählig erschienen und begrüßte die Berliner Sangesbrüder mit Müde's Gott grüße Dich". Bum Schluffe fangen alle Sänger vereint Mozart's Bundeslied Brüder reicht die Hand zum Bunde", womit dieser feierliche fonzert auf dem städt. Turnplage ftatt, das Wetter war günftig Att sein Ende erreichte. Nachmittags 5 Uhr fand das Haupt­und deshalb der Besuch ein sehr reger. Leider war die Ab sperrung des eftplages ganz ungenügend, so daß eine Rontrole ganz unmöglich war. Die Staffe wird diesen Fehler gewaltig gefühlt haben. Das Programm brachte unter Wilh. Hand wergs trefflicher Leitung folgende Chöre: Widinger Aus Widinger Ausglänzende Ausstattung mit großen Aufzügen und neuen fahrt von Ch. Blaufus; Der Wald im Frühling" von A. Röhr; Dämmerung" von Th. Wintler; Am Ort, wo meine Wiege ftand" von Wilh. Handwerg; Ritters Abschted " von Job. Kinkel; Lieb der Deutschen " von Mendelssohn : Still ruht der Gee" von. Pfeil; Waldabendschein von

Es ist doch nichts Böses?" fragte das Rind erfchredt.

-

Nein, Bärbele, nichts Böses, im Gegentheil, vielleicht macht es mich wieber gesund. Aber höre, Rind, ben Ring hier verlier' ihn mir ja nicht den Ring nimmst Du mit hinauf zu der Frau Gräfin, und wenn Du thr bie Blumen bringt, gieb ihr den Ring und fag' ihr, hier bet Euch im Hause liege Jemand sehr frant und wünschte sie noch einmal zu sprechen."

Aber die Frau Gräfin foll boch nicht zu Euch her. überkommen?" fagte das Kind bestürzt; bas thut sie gewiß nicht."

-

"

Rönig Ludwig II. auf der Bühne. Aus Best wird geschrieben: Die dramatische Schnellstederet, deren fich ein beutscher Dichterling befleißigte, indem er das tragische Geschick des Bayernlönigs für die Bühne bearbeitete", fand bier einen flint zaubernden Nachahmer. Die ungarische Schauspieler flint zaubernden Nachahmer. truppe, die gegenwärtig im Dfener Sommertheater ein fümmer Itches Leben friftet, fündigt für Freitag die erste Aufführung eines Ausstattungsstüdes unter dem Titel: Die Tragödie bes Schwanentönigs an. Die vorläufige Anzeige verbeigt eine

Roftämen. Der Autor hüllt fich in Anony nität und wird wohl auch seine Gründe dafür haben. Er scheint ein Meister fener Afterpoefte, die das Wort Hamlet's gründlich mißver fleht, dem Körper und dem Geist der Beit Form und Abbrud thres Wesens auf der Bühne au zeigen.