Riftisch leritales Revolutionäre zuzen, während das Gericht von Villefran be, ebenfalls einen Befehle gemäß, weitergehen mußte, weil Roche und Duc- Du euch von den Geschworenen unfehlbar freigesprochen wären. Das Boll, welches fich frei wähnt, feht wohl, daß die Klei lalen noch immer die Herren find, und daß fie über die Nech tapflege wie über alles Andere verfügen."
Die Fammer votirte mit 300 gegen 243 Stimmen den Schluß der Generaldisluffton er die Betreidezölle, be Schloß fodrmn die Dringlichkeit mit 307 gegen 257 Stimmen und verse job schließlich die Die tuffton der einzelnen Artikel auf Donnerft ag.
Leg aortan beantragte, den von dem Senat gestrichenen Artikel, der forderte, baß nur französisches Material für die Bauten der Stadt Peris zur Verwendung fäme, wie Dether justellen. Der Antrag wurde mit 300 gegen 212 Stimmen abgelehnt.
( Barrien und Demole er flärten vor der Kommission, die Megt erung halte fest an dem Geses gegen alle revolutionären Affichen.
Der Vorsprung der Unionisten bei den Barlaments. wblen wächst noch immer. Während Konservative unb diffentirende Liberale am Dienstag 103 Size mehr inne hotten, als die Gladstoneaner, war diese Babl am Mittwoch bereits auf 155 geftiegen. Von den 415 bisher bekannten Bablen entfallen auf bie Ronservativen 218, auf die diffenti renden Liberalen 45, auf die Anhänger Gladstones 108, auf Die Parnelliten 44. Die Anhänger Gladstones gewannen 2 neue und ble Ronfervativen 4 neue Sige. In West Belfast unterlag der tonservative Kandidat gegen den Barnelliten Sexton, der mit einer Mehrheit von 100 Stimmen gewählt wurde. Wiedergewählt find Shaw Lefevre, Morgan, Mundella, Richard und Chamberlain. Auch in den Landbezirken scheinen Die Aussichten Gladstones teine günftigen.
Die Times" äußert sich über das von der Kölnischen Beitung" gemeldete Borgehen Rußlands bezüglic Batums. Die aynische Kündigung des betreffenden wichtigen Artikels des Berliner Vertrages, meint das Blatt, müffe den englischen Staatsmännern und der englischen öffentlichen Mei nung einen gründlichen Argwohn gegen die Ehrlichkeit der rufftfchen Regierung einflößen; fte babe eine unangenehm be beutungsvolle Aehnlichkeit mit der Aufhebung der Schwarze Meer- Klauseln des Pariser Vertrags im Jahre 1870. Wenn England wieder angegangen werden sollte, an die Argloftgleit der ruffischen Diplomatie zu glauben, werde es fich jener düftern Bwischenfälle erinnern und fich sagen, daß die Schwierigkeiten einer englischen liberalen Regierung von Rußland in der Regel aur Begehung eines internationalen Bertrauensbruchs benugt würden.
Der Schiffsbau an der Glyde liegt vollständig barnieder. Jm Monat Mai wurden dort 29 Schiffe von au fammen noch nicht ganz 16 000 Tons, in den ersten 5 to naten des Jahres 15000 Tons weniger als in dem ent sprechenden Beitraum 1885 und 50 000 Tons weniger als in 1884 vom Stapel gelaffen. Die Firma Denny hat eine Anzahl Flußfahrzeuge vollendet, welche in Stüde genommen und nach dem Irrawaddy geschickt werden sollen, um dort wieder zusammen gefest zu werden; die Firma Thomson baut an einigen Torpedofreuzern für die Admiralität und die Faier felblompagnie an den Dampfern für den Norddeutschen Lloyd . Ruffel u. Ro. in Bort Glasgow baben ein Dugend Segelschiffe von je über 1200 Tons in Arbeit. Wie es heißt, haben 8 Schiffsbauereien an der Clyde nicht ein einziges, weitere 12 nur ein einziges Schiff im Bau.
Balkanländer.
Aus Gettinje wird der N. Fr. Pr." gemeldet: Die vierzig gefangenen türkischen Grenzverleger wurden beute nach Bobgorizza catortirt, darunter einige Begs von Boljanci und Kolaschin. Die Eindringlinge waren 2000 Mann start.
Nach einer Meldung des N. W. Tagebl." entfaltet bie Partet Niftic in Serbien eine fieberhafte Thätigkeit. Das Auftauchen zahlreicher Haiduken Banden in Serbien wird mit ben Agitationen der Karageorgevic in Busammenhang gebracht. König Milan soll demselben Blatte zufolge demnächst in Wien eintreffen.
Nach Meldungen aus Salonicht durchziehen bulgarische Agenten Matedonien und verbreiten Proflamationen, welche das Bolt zur Erhebung auffordern. Außerdem sollen bewaffnete, aus Bulgarien und Rumelien tommende Banden auftauchen; eine derfelben habe einen ernſten Busammenstoß mit türkischen Truppen bei Roffowo gehabt.
Amerika.
Man schreibt aus Chicago , 25. Juni: Vor 5 Tagen schon ist der Prozeß gegen die Anarchist en Spies, Schwab, Fielden, Nebe, Lingg, Engel, Fischer und Genoffen oeröffentlicht worden, allein es ist noch immer nicht ge Jungen, eine Jury zusammenzubringen. Nicht bloß die Vertheidigung und der Staatsanwalt, die natürlich sehr wählerisch find, sondern auch die Bürger, die zum Ge
wärmeres Klima zu ihrem Aufenthalt zu wählen, so so schüttelte doch der alte Ober- Medizinalrath dazu auf das entschiedenste ben Ropf und beharrie dabei, daß der Graf jegt an eine Reife gar nicht denken dürfe, wenn er sich nicht muthwillig der größten Gefahr aussehen wolle. Ihm bliebe vor der Hand nichts weiter übrig, als abzuwarten, ob sich sein sehr bedenklicher Bustand beffern würde, wozu er die Hoffnung feineswegs aufgegeben habe. Eräte der Fall ein, dann würde er selber eine Reise nach Italien oder einem andern warmen Himmelsstrich bringend an rathen .
Ganz verändert war indessen die Gräfin selber ge worden. Wie fie früher die Pflege des Kranken fast aus schließlich der Dienerschaft überlassen hatte, so wich fie feit jenem Tag, an welchem fie das Gärtnerhaus besucht, faft nicht mehr von dem Lager des Gatten und wachte, wenn fich sein Bustand dann und wann verschlimmerte, halbe Nächte neben seinem Bett. Sie war auch viel freund licher mit den Leuten selber geworden, und sogar ber alte Haushofmeister, der ihr seit jenem Abend, wo sie ben Brief verbrannte, lange Wochen durch wohl ehr erbietig, aber doch wie scheu ausgewichen war, fing an, fich ihr wieder zu nähern und Mitleid mit ihr zu fühlen, denn er, vor allen anderen, sah und fühlte die Veränderung zum Besseren, bie mit ihr vorgegangen. Fiel fie doch mit einer wahren Haft über alle Briefe her, die ihr gebracht wurden, und legte fie bann traurig und oft mit einer unter brüdten Thräne bei Seite, wenn feiner von ihnen mehr die jest so heiß ersehnten Schriftzüge des verlorenen Rinbes
trug.
Aber Paula schien verschwunden; kein Brief von ihr war mehr eingetroffen, teine Beitung nannte Handor's Namen, feine Nachforschung, die sie im Geheimen, besonders burch den Ober Medizinalrath, anstellen ließ, führte zu irgend einem Resultat. Sie mußte todt fein oder Deutsch . land verlassen haben, denn alle Nachfragen blieben fruchtlos.
In Haßburg felber hatte man die Monforb'sche Fa milie, die für Wochen lang bas Tagesgespräch gebilbet, faft vergessen. Eine Zeit lang wurde die Erinnerung daran
schworenendienst berufen werden, tragen die Schuld an dieser langsamen Prozedur. Die meisten derselben behaupten, unein gedent ihrer Bürgerpflicht und ihres vor dem Berhör geleifte. ten Eides, ftelf und feft, fich eine Meinung gebildet zu haben, die nicht umzustoßen sei, nur um nicht in einem Projeffe fun airen zu müffen, der Wochen, ja Monate lang dauern lann. Ein Kanadier, Moses Mercot, Droschtentutscher seines Bet chens, erklärte zwar, er babe nie etwas Näheres über die Biele der Anarchisten, Rommuniften und Sozialisten gehört, weshalb er glaube, daß er im Stande sei, den Angeklagten einen un partetischen Prozeß zu bewilligen, allein auch er wurde nicht angenommen. Heute endlich find 4 Geschworene vereidigt wor den, die nun nicht mehr zurüdgewiesen werden können. Unter denselben befindet sich ein Major Cole, der ohne Stellung ift und das Geschworenenamt für ein Glüd hält, denn nicht nur erhält jeder Geschworene zwei Dollar täglich, sondern er wird auch noch mit Soft und Quartier versehen. Das fann ja eine recht angenehme Verhandlung werden.
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Die New Yorter Gerichtshöfe fabren fort, gegen die der Verschwörung schuldig befundenen ,, Boycotter " strenge Urtheile zu fällen. Fünf derselben find foeben zu Gefängnis ftrafen von 18-44 Monaten verurtheilt worden, und andere feben ihrem Brozeß entgegen. Alle diese Leute stammen vom europäischen Kontinent. In Milwaukee wurden dret der anläßlich der fürzlichen Streits verhafteten Anarchisten auf Die Anklage, fich verschworen zu haben, das Gerichtshaus nieder aubrennen und die öffentlichen Urkunden zu vernichten, ver urtheilt. In Pittsburg wurden 24 Roblengräber wegen Ausschreitungen, welche fte während eines Streits begangen, jeder zu acht Monaten Gefängniß verurtheilt. Von den Ber urtheilten waren 14 verheirathet und ihre Frauen und Kinder find jezt auf die Mildthätigkeit fremder Leute angewiesen.
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Im Staate Kalifornien follen gegenwärtig im Ganzen 98 640 binefen leben, wovon allein auf San Francisco 43 600 tommen. Die in San Francisco erscheinende 3eitung Morning Call" bofft, daß fich die Chinesenfrage balb von felber lösen wird, indem fte ausführt, die Chinesen, welchen es immer schwerer würde, Arbeit zu finden, wanderten in immer arößerer Bahl nach China zurüd, während die Bahl der Burüdbleibenden langfam aber ficher durch Todesfälle vermine bert werde. Da die Einwanderung in Folge des geseglichen Verbotes derselben faft gänzlich aufgehört habe, sei alle Aus ficht vorhanden, daß die Chinesen in nicht zu ferner Beit gänglich vom Schauplage verschwinden würden.
Der Finanzausschuß des Repräsentantenbauses erstattet einen Bericht, der fich gegen den Randallschen Entwurf wegen Revision des Bolltarifs ausspricht.
Die von zahlreichen egyptischen Raufleuten nach gesuchte Wiedereröffnung des Handelsverkehrs mit dem Sudan ift von Der egyptischen Regierung in so lange als unstatthaft erklärt, als nicht eine friedliche Gefinnung unter den Mahdiften playaegriffen bat. In derselben Frage wurde bei Sualin von Diman Digma ein Nath abgehalten, welchem 50 Beduinen Chefs beiwohnten. Es tam zu heftigen Debatten und nachdem Dsman Digma erklärt hatte, die Eröffnung der Handelsver bindung mit Egypten wäre Berrath an der heiligen Sache, verließen mehrere Chefs mit ihren Leuten das Insurgenten Iager.
In Washington hat fich unter dem Namen ,, United Staates u. Congo National Emigration Co.", eine Gesellschaft gebildet, um eine Dampferlinie zwischen Baltimore und dem Kongo Iande bebuts Förderung der Auswanderung nach und bes Handels mit legterem Lande zu errichten. Das Attienkapital beträgt 2000 000 Dollars.
In Tanger der Hauptstadt Marottos, ift dem Sour nal des Debats" zufolge am 30. Junt der italienische Gesandte, Ecovaffo, auf offener Straße von einem raber angegriffen worden. Als der Gesandte dem Angreifer Vorhaltungen machte, zückte derselbe seinen Dolch und stürzte auf den Gesandten los. Ein Janitschar der franzöftschen Gesandtschaft eilte dem ita lienischen Gesandten aur Hilfe, entwaffnete den Araber, der Dann verhaftet wurde. Das diplomatische Rorps in Tanger ift aufammengetreten, um die marollanische Regierung zu ver anlaffen, energische Maßregeln behufs Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit zu treffen.
Gerichts- Beitung.
Wegen Störung des Gottesdienstes durch beschimpfen den Unfug batten fich heute zwei 12jährige Kinder, das Schulmädchen Anna Dundel und der Schullnabe Karl Lühr, vor der 94. Abtheilung des hiesigen Schöffengericht zu verantworten. Auf dem Grundstüde Stettinerstraße 47 befindet sich eine Kapelle der Berliner Stadtmisfion, in welcher an jedem Donnerstage und Sonntage Abends Bibelftunde resp. anderer Gottesdienst stattfindet. Schon seit längerer Beit nahmen die Besucher der Kapelle wahr, daß jedes Mal um die Gottesdienststunde auf dem Hofe des Nachbarhauses Nr. 46 ein fürchterlicher Standal verübt wird, durch den die Andacht in der Kapelle Störung erleidet. In Folge deffen ist es zwischen Den Angestellten der Kapelle und namentlich auch zwischen dem Stadtmisfionär Stolze und dem Eigenthümer des gedach ten Hauses zu lebhaften Auseinandersezungen gelommen, die aber nicht den Erfolg hatten, daß die lauten Beluftigungen von Erwachsenen und Kindern auf dem Hofe Stettinerftr. 46 während des Gottesdienstes aufhörten. Die Angestellten der Stadtmiffton wandten sich um Abstellung des beregten Uebel ftandes an den Kaiser und auch an den Polizeipräsidenten v. Richthofen. Der lettere bat nun angeordnet, daß während des Gottesdienstes in der Stadtmifftonstapelle Stettinerftr. 47 ein Schußmannspoften aufgestellt werde. Nach der An flage nun, fich auf die Bekundung bes bienft habenden Schußmanns, des Stadtmisfionärs Stolze und zahlreicher Kapellenbesucher stüßt, bat am Abend des 30. Mat b. J. während des Gottesdienstes in dem Nachbarhofe wiederum ein furchtbarer Lärm durch Johlen und Abfin gen zotiger Lieber seitens lauter fleiner Rinder, unter denen Die beiden Angeklagen die ältesten waren, stattgefunden. Nach der Ansicht der vernommenen Beugen wären die Kinder von ihren Eltern hierzu angeftiftet worden, denn sie wollen seitens erwachsener Personen drohende Aeußerungen vernommen haben. Der Schußmann relognoszirte die beiden Angeklagten, welche thre Betheiligung in brede stellten. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Uaftein trat Beweis für die Nichtbetheiligung der An geklagten an; der Amtsanwalt beantragte aber deren Verur theilung au je 6 M. eo. je 2 Tagen Haft. Der Gerichtshof erlannte auf Freisprechung der Angeklagten, die offenbar ange stiftet seien und die ohne Unterscheidungsvermögen gehandelt haben.
Reichsgerichts. Entscheidung. Leipzig , 6 Juli. ( Ein englischer Hochftapler.) Das Landgericht I in München ver urtheilte am 28. Dat den angeblichen englischen Kapitän Henry Bailey, auch Macdonald und Cool genannt, welcher in Süd Wales geboren ift, wegen Betruges zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß. Die ihm nachgewiesenen Strafthaten bestanden barin, daß er in Münchener Befchäften als vornehmer und reicher Engländer auftrat und mit Hilfe gefälschter Chels 2c. Waaren erschwindelte. Das Gericht tam auf Grund ver fchiedener Thatsachen zu der Annahme, daß Mr. Bailey bemaß die ein Hochftapler erften Ranges sei und Strafe auch mit Rücksicht darauf, Darauf, daß er schon in England beftraft ift, etwas höher. Aus verschiedenen in der Hauptverhandlung verlesenen Schriftftüden ging hervor, daß Der Angeflagte von den Behörden mehrerer Großstädte in Eng land, Belgien , Frankreich , der Schweiz und Desterreich wegen ähnlicher Schwindeleien gesucht wird, und dürften daher für Den braven Kapitän" bie nächsten 10 Jahre fich weniger an genehm geftalten, als die Vergangenheit. Bailey batte gegen Das landgerichtliche Urtheil Reviston eingelegt und fich darüber beschwert, daß einige seiner Beweisanträge abgelehnt seien und ferner gerügt, daß die Strafe so bob bemeffen set mit Die Rücksicht auf eine angebliche Bestrafung in England, aber gar nicht festgestellt sei. Der Reich Reichsgerichts vom 5. Juli die Verwerfung der Revifion, well anwalt beantragte in der Sigung des I. Straffenats des Die vom Angeklagten geftellten Anträge auf Ladung von Beugen und Sachverständigen in der Hauptverhandlung nicht wieder. bolt feien und auch der Angeklagte fich insoweit gar nicht be schwert fühlen könne, da er wegen der Strafthaten, bezüglich deren er Beweisanträge geftellt batte, gar nicht verurtheilt sei. Die Thatsache, daß der Angeklagte vorbestraft set, ergebe fich aus dem Polizeibericht von London , welcher ebenso gut wie die anderen von den auswärtigen Behörden eingelaufenen Schriftstücke ver lefen werden fonnten. Das Reichsgericht verwarf darauf die Reviston des Angeklagten.
Der Bremierminifter von Vittoria, Duncan Gillies, bat beffen Inbalt das Vorgehen der Franzosen auf den an den Gouverneur Sir Heny Loch ein Schreiben gerichtet, Reu- ebriben bildet. Der Minifter ertiärt, daß er niot Soziales und Arbeiterbewegung.
einzusehen vermag, warum ein Militärposten auf der Insel er richtet worden ist, was allem Anscheine nach eine Verlegung des zwischen Frankreich und Großbritannien geschlossenen Ver trags bilde. Er sagt ferner, daß keine gewaltthätigen Hand lungen von Seiten der Eingeborenen bekannt sind, welche das Vorgehen des franzöfifchen Befehlshabers rechtfertigen wür den. Bum Schluffe erklärt er, daß franzöfifche Truppen wichtige Punkte auf den Neu Hebriden besegt hielten. selben sollten so bald als möglich zurüdgezogen werden.
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Die
wohl noch burch bie, nach dem Tob bes Maulwurfsfängers wohl noch durch die, nach dem Tod des Maulwurfsfängers gegen den Förster eingeleitete Untersuchung aufgefrischt, und dieser auch wegen Tödtung aber mit mildernden Um ständen, da er felber babet verwundet worden zu zwei Monaten Gefängnißßtrafe verurtheil. Jetzt hatte er diese abgesessen und Niemand sprach mehr davon oder bachte noch baran.- ( Fortsetzung folgt.)
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Ans Kunst und Leben.
Die luftigen Heidelberger", eine neue einattige Stu bentenpoffe mit Gesang und Evolutionen von Robert Linderer, gelangte geftern mit durchweg neuer Ausstattung an Delo rationen und Roftümen auf der Sommerbühne des Schweizer Gespielt wurde das von Heren Hummel inszenirte Stüd von gartens zum ersten Male mit beftem Erfolg zur Aufführung. allen Mitwirkenden recht flott.
Die Folgen von Sensationsberichten. Einem ameri lanischen Blatte entnehmen wir folgende Mittheilung: Butte, 24. Juni. Der hiesige Daily Miner" batte eine Geschichte über die Tochter eines Herrn Georg Miller aus Anaconda ver öffentlicht, die angeblich ausgerückt und in biefiger Stadt ge Offiae fener Beilung und ließ, oben auf der Treppe flebend, traut worden fel. Miller fam nun heute her, ging in bie den Redakteur Biegenfuß berausrufen. Ich mach's hier gleich mit Ihnen ab", fagte Miller und zog den Revolver. Durch eine gefchickte Bewegung des Biegenfuß ging die Rugel jedoch febl. Dann warf der Siegenfuß den Schießbolt buchstäblich die Treppe binab und während dieser unten lag, würgte er ihn so lange, bis dritte Personen die beiden trennten. Miller wurde Dann verhaftet.
Eine geprüfte Schiffslapitanin. Wie aus New Dort gemeldet wird, bat Frau Mary W. Coons dort foeben die Brüfung als Schiffsführer und Lootse in vorzüglichster Weise beftanden. Die Dame wird, nachdem fie ihr Bertifilat erhalten hat, den Befehl über die Dampfyacht Elizabeth" übernehmen. Frau Coons foll übrigens nicht die erfte Dame fein, welche Frau Coons foll übrigens nicht die erfte Dame sein, welche einen Dampfer befehltat. Im Jahre 1884 erhielt Frau Mary M. Milter aus New Orleans das Kapitäns. Bertifikat; feitdem befebligt fie den Handelsdampfer„ Saline".
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Amerikanische Studenten. New York , 26. Juni. Jm Didinson College in Carlisle ( Pennsylvanien) baben die Herren Studenten eine wahre Verschwörung angeftiftet, um eine Rollegin bei der Schlußprüfung zu Falle zu bringen. Aus Angst vor der Ueberlegenheit des Mädchens meldeten sich über
Die überseeische Auswanderung aus dem Deutschen Reiche ( über deutsche Häfen und Antwerpen ) betrug im Monat Mai 1886 11 094 Personen, vom 1. Januar bis 31. Mat 33 977 Berfonen. Wie in den vorhergehenden Monaten dieses Jabres, so blieben auch diesmal die Biffern wesentlich hinter benjenigen der gleichen Beiträume der Vorjahre zurüd. Es belief fich nämlich die deutsche Auswanderung in den ersten fünf Monaten 1885: auf 56 182, 1884: 80 104, 1883: 80 813, 1882: 102 324, 1881: 102 519, 1880 auf 42 410 Bersonen.
haupt nur drei von dreißig dieser Bengel zur Prüfung und bann erft, nachdem alle möglichen Schliche ersonnen waren, um bie Studentin zu ängftigen und zu verwirren. Das Mädchen bielt fich aber tapfer und trotte selbst bei der Schlußrede einem Sturm von Pfeifen, dem Losbrennen von Schwärmern" und großen Glode in einem Nachbargebäude. Frl. Longsdorf blieb Torpedos" im Saale und dem unaufhörlichen Läuten einer Sieger und trug das befte Beugniß davon. Dieser Vorfall ist hier teine Seltenheit; im Gegentheil, die Söhnchen unserer befferen Klaffen" thun überall das Möglichste, um den Mit bewerb der Frauen da auszuschließen, wo er fte treffen mag. Und die Alten handeln gerade so. Diese Herren find für freiefste Ronkurrens", wenn es sich um Fabrilarbeit handelt. Da haben fie sogar eine entschiedene Borliebe für die Ver wendung von Frauen. Aber der Mitbewerb der legteren als Advokaten, Aerate, Richter, Lehrer, in den böberen Berufen" überhaupt, ist ihnen ein Greuelaus schnödestem Eigennut. Wenn es an den Geldbeutel gebt, hört der Liberalismus auf. Budem fürchten die Jungen, die ihre Universitätszeit mit allerlei Dummheiten todtschlagen, die wissenschaftliche Ueberlegenheit Der Frauen. Den amerikanischen Mädchen muß es aber zum Lobe nachgesagt werden, daß fie fich weder durch billigen Hohn noch durch brutale Anfeinbung abschreden laffen, the Talent zu verwertben, wie fte Luft haben. Und fte haben darin gans unseren Beifall.
Eine Liebestragödie. Wienert Blättern wird vom 5. b. aus Best telegraphisch gemeldet: Beute Morgen fand ein Boligift im Grafe nächst der Verbindungsbrüde einen Brief, einen Damenbut und eine Photographie eines Mädchens; er brachte die Gegenstände zur Oberstadthauptmannschaft. Der Brief, welcher geöffnet wurde, enthielt folgende Eiflärung: wir Unterzeichnete haben mit gemeinschaftlichem Willen, ohne gegenseitige Ueberredung, unserem Leben ein Ende bereitet; wir liebten uns. Rosa Steirer und Eduard Palsy, Rechnungs offizial im tal. ungarischen Finanzministerium." Die fofort eingeleiteten Recherchen ergaben, daß die genannten Berfonen seit gestern Abend verschwunden find. Sie brachten die Nacht im Hotel Szechenyi in Dfen zu, von dort entfernten fie fich Morgens um 5 Uhr, fubren mit einem Propeller nach Beft hinüber und gegen 6 Uhr wurden Beide auf der äußeren Sorotfarerstraße spazieren gehend gefeben. Es muß angenommen werden, daß das Liebespaar in der That einen gemeinschaftlichen Lob in den Wellen der Donau gefunden. Die Leich. name fonnten trop der emftaften Nachforschungen bis Mittag nicht aufgefunden werden.