gung zahlreich find, vielfach auf Berufsgenossen beschränkte Untervereine; aber diese sind nun und nimmermehr etwas Selbstständiges, sondern stets Glieder des allgemeinen Lokal oder Distriktverbandes, dem Arbeiter aller Art angehören. Sie stehen also auch viel weniger mit den gleichen Fachvereinen anderer Städie, als mit den anderen Berufs oder Lokalver­bänden ihres Diftritts in Verbindung.

Ein anderer Gefichtspunkt, nach dem die lokale Zusammen faffung vielfach modifisirt wird, ergiebt fich aus den Raffen­und Nationalitätsunterschieden in den Vereinigten Staaten  . Eine danach bemessene besondere Gliederung erfolgt der Sprache wegen, damit die Vereinsgenossen fich ordentlich verstehen und ihre Angelegenheiten gründlich erörtern fönnen. Die Ritter der Arbeit verzichten lieber auf die in Amerika  weniger wirksame Berufsgenossenschaft und halten dafür um so fester an der Einheit der Sprache feft. Hinsichtlich der Raffe wird wie bei der Nationalität verfahren. Es giebt Lokalvereine, Die nur Neger als Mitglieder baben. In lleineren Drten fönnen natürlich solche Unterschiebe nicht gemacht werden, und dort gehören Arbeiter verschiedener Gewerbe, Nationalität und Raffe demselben Verbande an. Ebenso werden in größeren Städten oft viele Gewerbe, die teine große Ausbreitung ge­wonnen haben, in einen Lokalverein zusammengefaßt.

Man sieht, der Arbeiter, der dem Orden der Ritter bei tritt, thut dies viel weniger in feiner Besonderheit als Tischler, Maurer  , Weber oder sonst welcher Fachmann, als vielmehr in feiner allgemeinen Eigenschaft als Arbeiter überhaupt. Gerade Diese Busammenfaffung aller Berufe giebt aber dem Orden seine Stätte und seinen Einfluß, wie ihn wohl noch nie eine prole tarische Organisation der Welt auf gewerblichem Gebiete beseffen bat. Nehmen wir an, daß die Weber in den Ver­einigten Staaten streiten, so würde ihnen eine bloße Weber, ober auch eine umfassendere Textilarbeitergewerkschaft nicht viel nügen, weil ihnen eine verhängnißvolle Konkurrenz ja auch aus ben Kreisen ganz anderer Arbeiter erwachsen tann. Nunmehr baben fle aber einen Rüdbalt an den hunderttausenden der Ritter der Arbeit. Kein Mitglied dieses Ordens bietet sich den Unternehmern zum Ersatz der Weber an. Dazu hat der Dr. den noch das Machtmittel des Boycotts zur Verfügung; die hunderttausende von Arbeitern weigern fich vielleicht, die Waaren der verrufenen Firmen zu laufen, fte tönnen hierdurch bie Unternehmer bankerott machen, auch wenn lettere noch Ausficht hätten, irgend woher Arbeiter zu belommen. Je mehr also die Theilung und Vereinfachung der Arbeit forischreitet, desto mehr macht nicht nur der spesielle Berufs­Berufsgenossen, genoffe dem sondern ber Arbeiter überhaupt dem Arbeiter, auch einer anderen Branche, Kontur tenz. Mit fortschreitender Theilung und Vereinfachung der Arbeit gilt es also nicht nur die lohnbrüdende Konkurrens unter ben engeren Berufsgenossen auszuschließen, wie dies die Ges werkschaften und Fachvereine thun. Vielmehr tritt die Auf­gabe immer stärker hervor, die Ronkurrens unter den Arbeitern überhaupt au regeln, es gilt Arbeiter aller Branchen zu ein heitlichem Handeln zu verbinden, und das vermögen nur Dr ganisationen, die, wie der Drden der Ritter der Arbeit, bie Enge der berufsgenossenschaftlichen Bafts verlassen haben. Die Entwidelung solcher Organisationen in den Vereinigten Staaten  ift also fein Bufall, sondern eine nothwendige Folge der Ent wicklung der dortigen Volkswirthschaft.

Politische Uebersicht.

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Ueber Anarchisten und Sozialisten schreibt die Ham burger Fürgersta.": Was sich jest ,, Anarchist" nennt, find ein paar Renommiften, von denen jeder einen agent provoca­teur zur rechten und einen Spigel aur linten Seite bat. Nicht ein Arbeiter steht hinter ihnen. Die Arbeiter das scheinen die Gegner der Arbeiterbewegung nicht einsehen zu lönnen, oder zu wollen find überhaupt nicht begeistert für Phrasen. Sie wollen ihre materielle Lage beffern, und je schlechter diese ift, desto ernster ist es ihnen damit; daß aber die materielle Lage nicht durch Phrasen" gebeffert wird, das weiß Niemand beffer, als die Arbeiter selbst. Sogar in Frankreich  , wo die Phrase eine größere Macht bildet als in irgend einem anderen Lande, hat der sogenannte ,, Anarchismus  "" nie Wurzel unter ben Arbeitern geschlagen, die fich von den anarchistischen" Versammlungen ftets fern bielten und die sogenannten, anarchi fiifchen" Blätter( zum Theil mit Bolizeigeldern gegründet, wie bekanntlich der Polizeipräfekt Andrieur weiland geftanden bat) mit philosophischer Rube an Abonnentenschwindsucht ster ben ließen dem einzig vernünftigen, was dieselben thun Tonnten. Wir sprachen hier immer von sogenannten Anarchisten. Wittliche Anarchisten, b. h. Leute, welche die Vernichtung des Staats und die Auflösung der Gesellschaft in Atome erstreben, giebt's heut zu Tage faum noch. Was fich heute nach dem inforretten Bolizei Jargon Anarcist  " und anarchistisch" nennt, ist ein buntes Gemisch von Polizeispigeln, renommiftis schen Konfuftoneräthen und beschränkten Fanatikern- etwa etwa in dem Verhältniß, daß die Polizeispigel 70, die renommiftischen Konfufionirathe 29/10 und die beschränkten Fanatiter 1/10 pCt. bilden. Und alle zusammen verhalten fich zur wirklichen Ar­

"

Seine Schwefter Auguste saß dabei und schüttelte lächelnd ben Ropf, aber sie sagte fein Wort; ja, als Jeres mias auch dagegen reden wollte, faßte sie nur seinen Arm und flüsterte: Laß ihn nur machen! Er will nun einmal feinen Willen haben; das Jettchen wird schon Alles wieder in die Reihe bringen!"

Rebe schien nicht halb bamit einverstanden, aber er mochte Pfeffer auch nicht böse machen, setzte sich also an den Schreibtisch, rückte fich den Bogen zurecht, tunfte bie Feder ein und sagte: Also, Herr Pfeffer 8"

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Fürchtegott Pfeffer ging noch immer eine höchst poffirliche Gestalt mit seinem Frad und den grunge fidten Pantoffeln, wie der langen Pfeife- in der Stube auf und ab und blies den Ranch in fleinen hellen Wolfen von sich. Sind Sie so weit?"

H

" Ja!"

" But! fo fangen Sie an. Ueberschrift: Herrn Direktor Krüger hier,- Mohrengaffer 42, erste Etage rechts,- erste Etage, rechts. Haben Sie rechts?"

Nur weiter, ich tomme schon mit!" Also Sie Schafstopf..."

Aber, Herr Pfeffer," sagte Rebe und fah verwundert

So schreiben Sie doch nur, ich verliere ja sonst ben

zu ihm auf. Faben."

Rebe schüttelte mit dem Kopf, und Henriette stand, mit ber Hand feine Stubllehne gefaßt, und fah ihm lächelnd über die Schulter.

Schreibe nur schreibe," flüsterte fie, und ein eigener Bug von Muthwillen zudie ihr babei über das liebe Antlig.

Haben Sie Schafskopf?" " Ja, Herr Pfeffer!"

Haben Sie endlich eingesehen, was ich Ihnen hier bin und leiste..."

Aber," wollte Rebe wieder remonstriren, Jettchen hielt thm jedoch rasch den Mund zu und flüsterte wieder: Schreibe nur!" Er wurde gar nicht aus ihr flug. Den

betterpartei wie ein Maulwurfshaufen zum Chimboraffo. Daß I von diesem Maulwurfshausen so viel die Rede ist, erhellt aur Genüge aus seiner Nüglich leit für alle diejenigen, denen das, tothe Gespenst" seit Jahrzehnten so große Dienste ge leiftet hat und noch größere leiften soll.

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Die Wahlen zum sächsischen Landesversicherungs­amt haben nunmehr ebenfalls ftattgefunden. Bon den Ber tretern der Betriebsunternehmer sind gewählt wor den: als erstes nichtständiges Mitglied: Konsul Leopold ffermann in Leipzig  , als deffen 1. Stellvertreter: Finanzrath Effermann in Leipzig  , als beffen 1. Stellvertreter: Finanzrath Carl Bieger in Dresden  , als 2. Stellvertreter: Handelskammer­vorfigender A. Georgi in Mylau   und als zweites nichtſtändi­ges Mitglied: Fabrikbefizer Alwin Türpe in Dresden  , als Deffen 1. Stellvertreter: Hauptmann und Intendanturrath Franke in Dresden  , als 2. Stellvertreter: Dbei finanzrath Theodor Opelt in Dresden  . Von den Vertretern der verficher ten Arbeiter find gewählt: als erstes nichtständiges Mit alieb: Klempner Georg Winterstein in Eutritsch, als dessen 1. Stellvertreter: Stellmacher Adolf Bruno Rothe zu Them nig, als 2. Stellvertreter: Expedient Karl Auguft Winkler au Altgersdorf und als zweites nichtständiges Mitglied: Obers ftider Heinrich Adolf Hartung zu Blauen i. Vgtl., als deffen 1. Stellvertreter: Strumpfwirler Ernst Otto Landgraf zu Limbach, als 2. Stellvertreter: Proviantarbeiter Anton Hau bold au Gohlis  . Das Resultat der Wahlen zum Reichs­versicherungsamt theilten wir bereits gestern unter Letzte Nachrichten" mit. Wir tragen heute noch nach, welche Arbeitervertreter eine große Bahl Stimmen auf fich vereinigten, ohne doch gewählt zu werden. Es erhielten Stimmen als Mitglieder des Reichsversicherungsamts die Ar beitervertreter: 1) Wilhelm Frede   zu Dortmund  : 223 805, 2) Jakob Jena zu Forchheim  : 214 039, 3) Karl Gutbeit zu Berlin  : 154 028, 4) Robert Buchholz zu Berlin  : 125 620, 5) Gustav Haslacher zu Heidenheim  : 101 171, 6) Franz Förster  zu Eckersbach: 90 244, 7) Franz Hartwich zu Oberwaldenburg: 97 438, 8) Moris Nitschle au Forft t. L.: 66 562, 9) Rarl Meininger zu Mülbaufen i. E.: 61 672, 10) Sermann Händel zu Pößned: 56 449. Der Rest der Stimmen zersplitterte fich auf zahlreiche Wahltandidaten. Außerdem erhielten Stimmen als Stellvertreter der Arbeitervertreter: 1) Leonhard Rupprecht zu Amberg  : 202 140, 2) Franz Hartwig zu Ober waldenburg: 194 723, 3) Karl Lichtenberg zu Berlin  : 141 786, 4) Wilhelm Buchbolz zu Berlin  : 136 714, 5) Wilhelm Körner Au Berlin: 135 647, 6) Fahnert zu Eisleben  : 117 678, 7) F. Fuchs zu Berlin  : 115 479, 8) Karl Rentsch zu Augsburg  : 105 420. Der Rest der Stimmen zersplitterte fich auf zahlreiche weitere Wahltandidaten. 20 Stimmatgaben waren ungiltig, theils weil sie nicht auf den diesseits versandten Stimmzetteln, sondern auf ungenügenden Abschnitten von Wahlaufrufen voll jogen, theils weil die Gewählten nicht aus der Mitte der Ar beitervertreter entnommen worden waren. 6 Stimmzettel waren nicht ausgefüllt.

Maßregeln gegen den Privatunterricht. In neuester Beit scheint man in Breußen strengere Maßregeln gegen den Privatunterricht ergreifen zu wollen. Die Behörden sollen unterscheiden zwischen Hauslehrern, Privatlehrern und Privat Schullehrern. Nach den amtlichen Bestimmungen ist derjenige " Hauslehret", den eine Familie zum Unterricht ihrer Kinder als Mitglied des Hausstandes bei fich aufgenommen hat. Haus lehrer bedürfer eines Erlaubnisscheines der betreffenden Regie­rung, in deren Bezirk fie eine solche Stelle annehmen wollen. Privatlehrer" ift, wer gemäß eines Vertrages mit bestimmten einzelnen Familien die Kinder derselben in ebenfalls feftge fepten Lehrgegenständen unterrichtet. Die Privatlehrer be bürfen eines Beugniffes über ihre wiffenschaftliche Besäbigung. Brivatschullehrer find die Lehrer und Vorsteher von Privat schulen. Lettere sollen nur an solchen Drten gestattet werden, wo für den Unterricht der schulpflichtigen Jugend Durch die vorhandenen öffentlichen Schulen nicht ausreichend gesorgt ist.

Preußen und die Erträge der Reichszölle auf Ge­treide und Vieh. Es ist, wie wir schon mittheilten, jest feftgeftellt, daß die Summe, welche den preußischen Kreisen auf Grund der Lex Quene für das abgelaufene Etatsjahr zu überweisen ist, rund 4 Millionen Mart beträgt. Nach der Lex Huene, find die dem preußischen Staatshaushalt zufließenden Einnahmen aus dem Ertrage der Reichszölle auf Getreide und Wieb, abzüglich eines Betrages von 15 Millionen Mart, an die Kreise zu vertheilen. Bet den Verhandlungen des Land tages über das Gefeß hatte man auf eine viel höhere Summe gerechnet, als jezt überwiesen wird. Allerdings ist zu berüc fichtigen, daß für das Jahr 1885/86 bie Wirkung der Er höhung der landwirthschaftlichen Bölle nicht voll fich geltend machen konnte, da vor der Erhöhung noch unverhältnismäßig große Mengen zu dem niedrigeren Sage eingeführt worden find. Bei dem Umfange der erforderlichen Abrechnungsarbeiten ließ sich die Ermittelung der den einzelnen Kreisen aufallenden Antheile an den überwiesenen Beträgen nicht vor Ende Juni bewirken, und aus dem gleichen Grunde werden auch in den folgenden Jahren die Vertheilungen in dieselbe Beit fallen. Die für 1885-86 zur Vertheilung gelangende Summe über­

Brief konnte er doch nicht dem Direktor schicken, das ging ja unmöglich an. haben

Was ich Ihnen hier bin und leifte Sie bas?"

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Leifte," wiederholte Rebe topfschüttelnd. " Das Lumpengelb, was Sie mir bieten, ist freilich taum die Hälfte beffen, was ich verdiene...

Rebe schrieb jetter wollte wenigstens einmal sehen, was daraus würde, war aber fest entschlossen, nie in dieser Weise selber zu antworten.

Haben Sie verbiene?"

H

" Verdiene..."

H

Und in den zwei Monaten Urlaub, die Sie vernünf­tiger Weise eingeschoben..

H

Eingeschoben," sagte Rebe.

Werde ich das Dreifache herausschlagen

tomme boch in der 3eit...

" In der Zeit..."

-

aber ich

" Aus der Schmiere hier fort..." Rebe lachte, aber er schrieb weiter. Ich fühle, daß Sie mir mit dem Rontrakt das Fell über die Ohren ziehen über die Ohren ziehen aber ich hoffe doch mit dem Gelbe auszukommen- Hol' Sie der Deubel- so, und nun Ihren Namen bar­

unter."

erst

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Und den Brief soll ich fortschiden?"

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steigt 4 Millionen Mart um einen faum nennenswerthen Bes trag, es werden also auf die 13 preußischen Provinzen im Durchschnitt wenig mehr als je 300 000. entfallen. Eine Ausführungsverordnung der Minifter des Jnnern, des Kultus und der Finanzen über die im Geses selbst vorgesehenen Ver wendungszwede ist bereits im April dieses Jahres ergangen. Die Ver heilung an die Kreise erfolgt zu zwei Dritteln nach dem Maßstabe des Solls an Grund und Gebäudesteuern des Jabres 1885/86 und zu einem Drittel nach der durch die Boltszählung vom 1. Dezember 1885 festgestellten Bahl ber Bioilbevölkerung. Da die Ergebnisse der Volkszählung noch nicht endgiltig feftgestellt waren, fo find die provisorisch feftge stellten Ziffern unter Vorbehalt eines etwa erforderlichen Aus gleich für das nächste Jahr zu Grunde gelegt worden. Es erhalten demnach der Reg. Bez. Königsberg   141 319 M., Reg. Bez. Gumbinnen   85 150 M., Reg. Bez. Danzig 73 436 M., Reg. Bez. Marienwerder 94 563 M., Berlin   284 322 M.. Rea Bez. Potsdam 174 132 R., Reg. Bez. Frankfurt a. D. 145 769 M, Reg. Bez. Stettin   108 987 D., Reg. Bez. Röslin 64 999 R., Reg. Bez Stralsund   43 096 M., Reg. Bez. Posen 125 627 M., Reg.- Bez. Bromberg   74 623 M., Reg. Bez. Breslau   223 521 M., Reg. Bez. Llegnis 136 112., Reg. Bez. Oppeln   151 021 Reg. Bey. Magdeburg 169 528 M., Reg. Bez. Merseburg  170 697 M., Reg. Bez. Erfurt 57 010 M., Reg. Bez. Schleswig 227 837 M., Reg. Bez. Hannover 73 630 M., Rea. Bez. Hildes beim 75 824 M., Reg. Bez. Lüneburg   64 087 M., Reg. Bez. Stabe 55 029 M., Reg. Bez. Osnabrüd 37 942 M., Reg. Bez. Murich 39 187 M., Reg. Bez. Münster 69 608 M., Reg.- Bez. Minden   38 978 M., Reg. Bez. Arnsberg 140 649 M.. Reg. Bez. Kaffel 112 103 M., Reg. Bez. Wiesbaden 122 279 M., Reg. Bez. Koblenz 78 917 M., Reg. Bez. Düsseldorf 222 994 M., Reg. Bez. Köln 119 030 M., Reg. Bez. Trier 80 570 M., Reg. Bez. Aachen 80 740 M, Reg. Bez. Sigmaringen   8800 aufammen 4002 116 M.

Budersteuer. Bu den Arbeiten, welche der Bundesrath noch zu erledigen hat, bevor er in die Ferien geht, gehört auch die Feststellung der Ausführungsvorschriften au dem am 1. Auguft d. J. in Kraft tretenden neuen Budersteuergeset. Ein Entwurf zu diesen Vorschriften ist, wie es heißt, auch im Reichsschazamt bereits ausgearbeitet und soll noch in dieser Woche dem Bundesrath zur Beschlußfaffung zugehen.

Polnisches. Der Dziennik Boznanski" widmet ber Schließung der Breslauer polnischen akademischen Vereine einen Leitartikel. Zum Schlusse seiner Auslaffungen sagt das polnische Blatt: Wir bemetlen nur noch, daß der traurige Borgang, deffen Schauplas Breslau und die dortigen polnischen akademischen Vereine bilden, abgesehen von allem Anderen, ein Eindringen in das Gebiet der akademischen Selbstverwaltung und Freiheit involvirt. Die politische Behörde verbietet das, was die Univerftätsbehörde geftattet. Das Jabr 1886 schont nicht das, was das Jahr 1819, Das Jahr Der Karlsbader Beschlüsse  , unangetaftet ge laffen. Die Angelegenheit hört nun auf, eine ausschließ lich polnische au sein, fte wird zu einer Frage der wiffen schaftlichen und der akademischen Freiheit in Deutschland  ."

Die Polizeibehörde zu Crimmitschau   hat fürzlich einen aus Böhmen   gebürtigen Stublarbeiter Namens Behr auf Grund der fächfischen Heimathsgesetzes nicht allein aus Crim mitschau, sondern auch aus Sachsen   überhaupt a usgewiesen. Begründet wird diese Ausweisung damit, daß der in Böhmen  wegen sosialistischer Umtriebe schon mehrfach vor bestrafte Behr sich auch in den Versammlungen der Grimmit schauer Fachvereine mehrere Male als Referent im sozialistischen  Sinne hervorgethan habe, daß er aber auch in legter Beit in Crimmitschau   die Anregung zur Gründung einer Freiden Tergemeinde gegeben haben soll(!). Behr hat in Folge Dieser Verfügung fofort Berufung bei der Kreishauptmannschaft zu Bwidau eingelegt.

Sozialistisches. Berhaftet wurden in Leipzig   laut bem Leipz. Tagebl." fünf Anhänger der sozialdemokratischen Partei, ein Tischlergeselle aus Helltritt, ein Maschinenmeister aus Vollmarkdorf, ein Schriftseger aus Meerane  , ein Tischler von hier und ein Eisendreher aus Markranstädt   wegen Bere Bel treibung verbotener sozialdemokratischer Drudschriften. den Haussuchungen wurde eine volle Kifte mit verbotenen fo zialdemokratischen Schriften beschlagnahmt. Bayrisches. Die Ileritale Amb. Volkszeitung" ist wegen eines Artikels gegen das Minifterium Luß, der dem fränt. Boltsbl." entnommen war, am 5. d. M. mit Beschlag belegt worden.

Desterreich Ungarn  .

Der Denunziant im Wiener Gemeinderath( es handelt fich um die belannte Denunziations Affäre wegen Majestäts beleidigung) erklärte in einer Wählerversammlung, er werde fein Mandat niederlegen. Nach der Nede Lueger's erhielt er jedoch ein großartiges Vertrauensvotum.

Der ungarische Unterrichtsminister hat 12 Leutschauer Gymnaftasten wegen Gymnaflasten wegen panslavistischer Umtriebe relegirt.

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schreiben! Jettchen, seze Du Dich einmal hin der Mensch ist so findlich, als ob er gerade aus der Schule täme Sie möchte ich zum Sekretär haben!"

Ja, lieber Dalel," lachte Jeitchen, und nahm Rebe's Plag ein, nun diktire Du mir einmal."

"

Also bist Du fertig?"

Alles bereit!"

Pfeffer, Rebe's Brief in der Hand, biktirte nun bem jungen Mäbchen genau daffelbe, was auf dem Blatte stand, und Jettchen schrieb. Als er nun wieder mit Hol' Ste der Deubel" schloß, nickte Jettchen und ftand auf.

So, nun lies einmal vor."

Jettchen las: Hochverehrter Herr!" Pfeffer nickte, bas klingt schon besser!" " Recht herzlich freue ich mich, daß Sie Ihre Sweifel endlich bestegt haben und mir vertrauen. Ich nehme den mir gebotenen Rontrakt mit Dant an und bin Ihnen be sonders für den zweimonatlichen Urlaub verpflichtet, den ich nicht allein bazu benutzen kann, andere Bühnen zu sehen und dort mein Glüd zu versuchen, sondern mich auch noch weiter auszubilden. Ich fühle, daß Sie mir mit dem Kontrakt Kontrakt..." Das Fell über die Ohren ziehen," sagte Pfeffer. ein ehrendes Beugniß meiner bisherigen Leiftun gen geben," las Jettchen, und hoffe auf ein recht freund liches fünftiges Busammenleben mit Ihnen und meinen

H...

Gewiß!" nidte Pfeffer. Aber nun lesen Sie mir Rollegen." einmal vor, was Sie gefchrieben haben." Rebe las: Sie Schafskopf!"

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Ach, Donnerwetter Unfinn!" rief Pfeffer. " Ja, aber das haben Sie mir boch biktirt!" Aber Sie müssen doch," brummte Pfeffer, Teufel auch, Sie haben ja gar keinen Begriff vom Brief schreiben ba weiß Jettchen beffer mit umzugehen na, lefen Sie nur weiter!"

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Haben Sie endlich eingesehen," las Rebe, was ich hier bin und leifte? Das Lumpengeld, welches Sie mir bieten..."

Schwerenoth," schrie Pfeffer und tiß ihm das Blatt aus ber Hand, bas wollen Sie doch nicht an den Direktor

Hol' Sie der Deubel," nidie Pfeffer vergnügt.

Sochachtungsvoll," las Jettchen, Ihr ergebenster o ratius Rebe.

"

Bravo!" rief Pfeffer, der Brief hat Hand und Fuß Sehen Sie, Rebe, von dem Mäbel tönnen Sie noch was

Lernen!"

Ja, aber mein befter Herr Pfeffer," lachte Rebe, wen Sie sagen: Hol' Sie ber Deubel...."

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Meine ich immer hochachtungsvoll", rief Pfeffer das versteht sich doch von selbst und steht ein Rind ein!" lich über Pfeffer's Briefdiktiren amüsirt, als es plöglich a Jeremias hatte ruhig dabei gefeffen und sich vortreff Itlopfte und auf sein Herein" ein Bedienter in Livrée auf

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