ganz geringe, für Deutschland aber eine große, eine entscheidende.| Wahrnehmung, daß es dem Fürsten Bilmard leineswegs er Deutschland stellt sich leider bis jest in dieser Frage auf die Seite der Untultur des Ditens gegen den zivilifirten Weften. Und das ist ein nationales Unglü! Was bilft alles Prachern und Prahlen mit dem Aufblühen deutscher Industrie, alles Beurten mit Kolonisation und Bivilisation, wenn im Kampfe die Schwingen erlahmen, wenn man fich mit Rußland auf eine Stufe stellt? Die politische Reaktion, in der wir uns befinden, lann jest nur durch wirthschaftlichen Aufschwung, burch allgemeinen Kulturfortschritt überwunden werden und da nor scheinen fich unsere Großindustriellen und die übrigen Träger der Macht zu fürchten.- Deshalb wird auch eine Be theiligung des Deutschen Reichs an der großen Weltausstellung zu Paris im Jahre 1889, die alle seitherigen Ausstellungen tros des erbärmlichen Neibgeschreis um Haupteslänge überragen wird, laum zu Stande lommen zum Schaden unseres Vater landes. Vielleicht aber ist jetzt noch ein Befinnen möglich? Antheil Berlius aus der lex Huene. Der jest aur Auszahlung gelangende Antheil Berlins aus der lex Quene beträgt nur 284 322 M. Die Biffer erreicht taum ein einziges Prozent der in Berlin zur Erhebung tommenden Kommunal fieuern. Damit vergleiche man die stoljen Reden, welche die Ronservativen in Berlin seit Jahren geführt haben über den Segen der Steuerreform, die daraus folgende Entlastung der Kommunen und die daraus zu bevirkende Reform der Mieths. Feuer. Der auf Berlin entfallende Betrag erreicht nicht vier Brozent der in Berlin aur E: hebung gelangenden Mieths Steuer.

-

-

Die Frauenbewegung in Dresden . Bekanntlich wurde 1. 3. dem bieft gen Arbeiterinnenverein die polizeiliche Ger nehmigung feiner Statuten mit der Motivirung verweigert, bag nach§ 22 des sächsischen Vereinsgefeges nur dispofitions fähige Personen zu einem Verein zusammentreten dürfen, daß aber verheirathete Frauen und Mädchen unter 21 Jahren nach fächfischem Zivilrechte dieser Forderung nicht genügen und darum nicht Mitglieder eines Vereins sein tönnen. Selbst. verständlich wurde gegen diese Auffaffung der Polizeidirektion ber Beschwerdeweg beschritten und die Sache hat daher erst iegt ibre endgiltige Erlebigung gefunden, leider nicht au Gunften der Frauenbestrebungen. Das Minifterium hat näm lich in Uebereinstimmung mit den unteren Instanzen die Ent scheidung getroffen, das nur Unverheirathete über 21 Jahren, Wittmen und gerichtlich Geschiedene einem Arbeiterinnen perein beitreten dürfen. Das provisorische Komitee erläßt daher beute ein Flugblatt an die geseßlich berechtigten Personen", worin dieselben zum Beitritt aufgefordert werden. Die Kon flituirung des Bereins auf der angegebenen Bafts foll am Freitag, den 9. b. M., stattfinden. Hoffentlich wird auch unter Diesen erschwerten Eriftenzbedingungen dem Verein ein reicher Erfolg bescheert sein.

Ein Anwachsen von Beleidigungsprozessen- schreibt die Nation" in ihrer Wochenübersicht ist von je her eine charakterist sche Erscheinungsform der Reatiton gewesen. De Je weniger die öffentlichen Dinge die Kritik vertragen fönnen, um fo mehr wird man geneigt sein, jede unvorsichtige Neußerung Dors Tribunal zu schieppen. Bei den durch die Breffe be gangenen Beleidigungen ist es nicht selten nur ein einzelner Ausbrud, eine einzelne Wendung, bei der die unterscheidende Kraft des Redakteurs nachließ, welche Monate von Gefängniß im Gefolge hat. Man hat nicht selten bei Breßprozessen das Gefühl, daß nicht so sehr die verbrecherische Abficht, als der mangelhafte Stil bestraft wird. Die stärksten und schmerz hafteften Angriffe andererseits pflegen oon Leuten auszugehen, Die ftiliftisch gewandt genug stad, um selbst auf den gefähr Itchsten Gebieten sich sicher bewegen zu fönnen. In den Be leidigungsprozessen tritt eine gewiffe Unreife des öffentlichen Lebens zu Tage; deshalb find fie bei politisch reiferen Völlern auch mit Recht mehr und mehr außer Gebrauch gelommen. Sirgends zeigt fich dies deutlicher als in England. Wenn in Deutschland ein Bolttiler gegen einen Nachtwächter nur einzelne derjenigen Invettiven schleudern würde, mit denen der ton fervative Parteiführer und ehemalige Minifter Lord Randolph Churchill gewohnheitsmäßig die gefeiertsten Männer Englands überschüttet, so würde er wahrscheinlich auf längere Beit des Genusses der Freiheit beraubt werden. Diese Empfindlichkeit schließt daneben nicht aus, daß es zugleich für verdienstlich gilt, die Gegner der Regierung mit so starten Schimpfworten zu belegen, daß selbst der Reptilienfonds an der Vater­landsliebe der schimpfenden Ehrenmänner nicht mehr zweifeln

ann.

Ueber die Hochkonservativen und ihr Verhältniß zur Regierung schreibt man bem, bamb. Corr.": Allmälig, aber doch deutlich wahrnehmbar vollzieht sich innerhalb der deutsch­tonservativen Bartet eine Verschiebung, welche bei weiterem Fortschreiten nicht ohne Einfluß auf ihren inneren Busammen halt einerseits und ihr Verhältniß zu der Regierung, nament­lich bem leitenden Staatsmann, andererseits bleiben kann. Wlan bat dabei nicht allein an den Hammerstein'schen Antrag au benten, welcher Erörterungen im Schooße der Bartet und ftarten Mißmuth eines Theils derselben gegen die Regierung hervorgerufen hat. Die Antragsteller haben sich durch die

schon einmal gestorben und ist erst wieder neu geboren wäre. Aber was tann's helfen," fegte er seufzend hinzu, geschehen in nun einmal geschehen, und das einzige Glüd, daß ich doch jetzt im Stande bin, Manches gut zu machen, mas ich früher verdorben. Nachher gehe ich wieder nach Brafilien."

-

-

Sie wollen zurück?" rief Helene erstaunt. " Es wird sich nicht anders machen was soll ich hier, wenn ich das Mädel versorgt weiß aber jetzt haben wir Anderes zu denken," brach er kurz ab, und wie gefagt, wenn ich Ihnen damit dienen kann, brech' ich sie Nacht noch auf viele Vorbereitungen habe ich überdies nicht nöthig."

-

"

Uab tausend Dant im Voraus," rief Rottad, ihm die Hand herzlich schüttelnd, Sie glauben nicht, welche Last Sie mir dadurch von der Seele nehmen." schrieben 8"

Und wie heißt der Herr, der Ihnen von dort ge

"

Kommen Sie jetzt mit in mein Simmer, Jeremias," fagte der junge Graf, dort übergebe ich Ihnen alle in meinem Befit befindlichen Notizen, und sobald Sie dort ewas Näheres erfahren, telegraphiren Sie augenblicklich." Jeremias bedurfte feiner großen Unterweisung, denn er fand sich außerordentlich leicht in Alles, also auch in bas, was hier von ihm verlangt wurde. Dann ging er noch ein mal zu Pfeffers, um diesen anzuzeigen, daß er auf acht oder zehn Tage verreifen werde, pacte nachher seinen Roffer und erwartete bann unten auf dem Bahnhof den Abendzug, der zwischen neun und zehn Uhr durchfam.

Jeremias auf Reisen.

Es war bittertalt die Nacht, und obgleich der März schon seit ein paar Tagen begonnen hatte, schien es doch fast, als ob der Winter noch gar nicht daran dächte, Ab­fchied zu nehmen, oder doch wenigstens noch einmal zu guterlegt zeigen wolle, was er eigentlich könne.

Jeremias versuchte zu schlafen, aber es ging nicht; jebe Viertelstunde stiegen Passagiere aus und ein, und die Schaffner schlugen dann jedesmal mit den Thüren, daß er

umar wieber erschroden emporfuhr. Und was ging ihm

wünscht sein tann, sofort nach Entwirrung der außerordentlich verw delten Beziehungen des preußischen Staates zur fatholt fchen Kirche eine neue Kirchenfrage in corpore evangelico ent ftehen zu sehen, nicht im Mindesten von der Verfolgung ihres Bieles abhalten laffen, und sie warten nur auf den Beginn der neuen Siffton, um womöglich noch eine stärkere Nummer bes alten Fabens fortzufpinnen. Wetter aber liegen im Gebiete der Reichspolitit Erscheinungen vor, welche einen Wandel im obengedachten Sinne in Aussicht ftellen. Die großen Brenner segen, unterstützt von der deutschtonservativen Frattion, mit äußerster Energie ihre Agitation fort, um in geschlossener Dconung ihr Intereffe bei Regelung der Spiritusfrage über die Bugeständnisse der Regierung hinaus zur Geltung au bringen. Die Unzufriedenheit der Agrarier mit dem Festhalten Bismard's an der Goldwährung fteigt von Tag zu Tage, und fie werden schließlich die Regierung für den Niedergang der Landwirthschaft mit verantwortlich machen wollen. Die Oppo fition gegen Bismard braucht nur aus den privaten Kreisen mehr herauszutreten, und es muß zu Auseinandersegungen lommen, denen die Regierung wahrscheinlich eher Stand balten wird, als die Lonservative Partet in fich selbst. Die Prote girung der Mittelparteien ist der extremen politischen Richtung belanntlich schon längst zuwider, und unter den gegenwärtigen Umständen fann und soll wohl auch das Aufwerfen einer evangelischen Kirchenfrage dazu dienen, eine entschiedenere Politit der Hochlonservativen mit schärferes Scheidung der Geifter ins Werk zu setzen.

Ueber die Geisteskrankheiten in regierenden Häusern schreibt Prof. Hädel, der berühmte Darwinist: Besonders find bie Geiftestrantheiten in ungewöhnlichem Maße in den regie­renden Häusern einheimisch. Schon der berühmte Frrenarzt Esquirol wies nach, daß das Verhältnis der Geiftestranten in den fürstlichen Häusern gegenüber denjenigen in der gewöhn lichen Bevölkerung fich verhält wie 60: 1, das heißt, daß der Wahnsinn in den Familien der regierenden Häuser sechszigmal fo bäufig vorkommt, als in der gewöhnlichen Menschheit. Würde nun eine gleiche genaue Statiftit auch bei dem erb lichen Abel durchgeführt, so dürfte fich leicht herausstellen, daß auch dieser ein ungleich größeres Kontingent von Wahnsinnigen oder Geiftestranten stellt, als die gemeine, nicht adlige Mensch heit. Der Grund hiervon liegt in der unnatürlichen oder ein feitigen Erziehung und in der fünftlichen Absperrung dieser privilegirten" Rasten von der übrigen Menschheit. Es wer ben dadurch manche dunklen Schattenseiten der menschlichen Natur besonders entwidelt, gleichsam fünftlich gezüchtet und pflanzen fich nun nach den Vererbungsgeseßen mit immer ver ftärtterer Kraft und Einseitigkeit durch die Reihe der Genera tionen fort."

Den aus Leipzig ausgewiesenen Sozialdemokraten ift ein Schreiben vom Leipsiger Polizeiamt zugegangen, in welchem den Betreffenden mitgetheilt wird, daß ihnen das bis zum 29. Juni 1887 ohne vorherige polizeiliche Genehmigung Betreten des Leipziger Belagerungsrayons bei Geld- und Gefängnißstrafe bis zu sechs Monaten strengstens untersagt ist.

Zur Praxis des Dynamitgesetzes liegt schon wieder ein ganz traffer Fall aus Gera vor. Ein Grundbefizer ist ver urtheilt worden, weil er in Unkenntniß des Gesezes die er folgte nichaffung von Dynamit angezeigt, ftatt die zuvorige Genehmigung nachgesucht hatte! Leider ist die Session des Reichstages fest geschloffen und bleibt das Gesetz nach wie vor unverändert in Kraft.

Desterreich Ungarn .

Der Unterrichtsminister Dr. v. Gautsch, welcher augen­blicklich in Böhmen die Schulen inspizirt, fand in den czechi schen Mitt.lschulen eine erschredende Untenntniß der deutschen Sprache. Allgemein werden, um derselben abzuhelfen, energische Maßnahmen seitens der Regierung er wartet. Der Minister empfahl sofort dringend den czechischen Mittelschulen den Unterricht in der deutschen Sprache.

Narodni Listy" veröffentlicht Details aus einer Korres sponden, welche im vorigen Jahre zwischen dem öfterreichisch ungarischen Gesandten in Amerita, Baron Schäffer, und dem amerikanischen Staatssekretär Bayard anläglich der Brager Theaterfahrt amerikanischer Szechen geführt wurde. Schäffer schreibt an Bayard, die faiserliche und königliche Res gierung babe in Ecfahrung gebracht, daß eine größere Anzahl

Baron

jechen Chilagos mit dem Dampfer, Westfalia" nach Brag reifen wollen, angeblich um das Rationaltheater zu besuchen. Da aber nicht ausgeschlossen sei, daß auch in Amerita fich auf haltende cechische Sozialisten und Anarchisten die Gelegenheit benügen werden, um nach Desterreich zurückzukehren oder Schriften revolutionären Charakters oder Sprengstoffe nach Desterreich einschuggeln lönnten, habe er ( Schäffer) den Auftrag erhalten, die amerikanische Regierung Darauf aufmerksam zu machen, und fte zu ersuchen, Maßnahmen aum 8mede einer gründlichen Durchsuchung des Gepäcks der czechischen Touristen, die als Baffagiere der ,, Weft falia" eingeschrieben find, durch die New Yorker Polizei zu treffen und alle verdächtigen Sachen, wie Exploftoftoffe und

-

auch nicht Alles im Kopf herum! Brasilien , ja, in Bra filien war's jetzt freilich wärmer, und dort hätte er nicht so ju frieren brauchen- aber wieder bahia zurück? Früher hatte er sich dort allerdings wohl befunden, aber die deut fchen freundlichen Verhältnisse auch fast vergessen gehabt. Jetzt, da er sie wiedergefunden, da er sich wohl darin fühlte, sollte er sie wieder verlassen und allein in die Frembe hinausziehen? Aber was wollte er hier? Sein Rind war jetzt bald versorgt und glüdlich, und seine Frau war es benn noch seine Frau, und er nicht rechtskräftig und für immer von ihr geschieden? Ja, fo lange fie trant lag, toante er fie besuchen und mit ihr verkehren; jetzt, da fie gesund und kräftig geworden und sich von Tag zu Zag mehr erholte, mußte das aufhören, das fühlte er selber, ober er brachte sie in das Gerede der Leute, die sich nicht leicht eine Gelegenheit entschlüpfen lassen, Uebles von ihren Nebenmenschen zu denken und zu reden. Und sollte er in berfelben Stadt mit ihr als Frember leben? Das ging nicht, und es war das Allergescheibtefte, er schiffte fich ruhig nicht, und es war das Allergescheibtefte, er schiffte fich ruhig wieber nach Brafilien ein Brafilien Hundeleben dort, was ein Mensch nur aushalten mochte, wenn er nicht mehr in Deutschland exifliren fonnte.

-

-

Er wickelte sich fefter in seine bide Reisebecke, zog bie Belzstiefel noch höher herauf und brückte fich wieber in die Ede. Er wollte schlafen. Das Grübeln und Nachdenken sollte der Teufel holen.

So verging bie Nacht und der Morgen bämmerte endlich durch die fest und bid zugefrorenen Fenster des Roupee's.

Jeremias beschäftigte fich jeht eine Weile damit, fie mit Anbauchen wieder aufzuthauen, und brachte endlich glücklich ein fleines Loch Staabe, burch bas er hinaus in's Freie sehen konnte, gab es aber in Verzweiflung wieder auf, als

revolutionäre Schriften, mit Beschlag zu belegen. In der Ant wort Bayard's auf dieses Schreiben wird darauf hingewiesen, Daß die amerikanische Regierung mit Rüdficht auf die amerita nischen Geseze diesem Wunsche nicht entsprechen könne. Eine solche Untersuchung hat aber doch stattgefunden, und zwar beim Landen der ,, Westfalia" in Deutschland .

Schweiz .

Der Frankf. Stg." telegraphirt man aus Bürich, den 8. Juli: Im Kantonsrath verlangt Amsler( Demokrat) Die Anerkennung des Streits als eines gefeßlich erlaubten Kampfmittels. Der Kulturftaat dürfe deffen Durchführung nur dem gemeinen Recht unterstellen, der Aufruf zum Klaffenbes wußtsein sei berechtigt. Er fonstatirt, daß bei dem Streit teine Erjeffe noch Esebirende Versammlungen vorgekommen seien. Ein Konservatioer wird gegen Locher, den Redner der öffent lichen Volksversammlung, so brutal persönlich, daß ein fofor tiger Dronungsruf und die Drobung des Wortentzugs erfolgt. ( Donnernder Beifall der demokratischen Räthe und von der Tribüne.) Bürtit tonftatirt den Umlauf standalöser Lügen über die Streitenden in der fonservativen Breffe. Nach Schluß der Debatte wird um halb drei Uhr mit 133 gegen 49 Stimmen die Billigung der behördlichen Maß nahmen ausgesprochen.

Belgien .

Der Brand der Brüsseler Universität hat tiefe Bestürzung und nicht minder starke Entrüftung in ganz Brüffel hervorgerufen. Trop des Brandes des National palaftes find die Löscheinrichtungen Brüffels in jämmerlichem Buftande geblieben. Troß aller Schreieret und allen Groß thuns ist bei jedem größeren Brande alles rettungslos ver loren! Auf der Brandstelle Banit, Unentschlossenbeit, teine einheitliche Leiturg; das Material jämmerlich. Die Pferde fehlen, die Schläuche plagen, die Hähne paffen nicht, der Drud reicht nicht, tura, Mangel an allen Enden. Und dabei ist aus Ersparnißrüdfichten" fein einziges staatliches oder städtis sches Gebäude verfichert, natürlich auch nicht die Universität. Das gestrige Feuer bätte bewältigt werden fönnen, wenn fich nicht überall die alte Lotterwirthschaft gezeigt hätte. In der Uni versität selbst versagten die Hähne, Schläuche, selbst der Feuer­melder! Ais die Feuerwehr erschien, mußte fte nicht, wie fte angreifen sollte. als fte energisch eingriff, war es zu spät. Das große Mittelgebäude mit dem prächtigen Universitätssaal, bas große Seitengebäude alles Ruinen; nur der neue Flügelbau blieb erhalten. Der Verlust stellt sich auf 1200000 Fres. Die medizinischen Sammlungen wurden gereitet, aber sonst ging viel verloren. Die mineralogische Sammlung ist zerstört; von den 125 000 Bänden der Bibliothek find 25000 aber

-

-

in sehr fragwürdigem Bastande: fie wurden aus den Fenstern geworfen gerettet. Die Bibliothek ist das einzige, was ver fichert ist, mit 200 000 Frcs. Fünf Personen find verlegt worden. Wie das Feuer entstanden, ist nicht festgestellt. Die Universität selbst ist eine freie; fie wird hauptsächlich durch Stadtauschüsse erhalten. Schon jest wollen die fierilalen Blätter nichts davon wiffen, daß die Universität auf aller Kosten wiederhergestellt wird; das sei die Pflicht der ,, Liberalen und Freimaurerlogen."

$

Die belgischen Buder Industriellen haben den Finanzminifter ersucht, eine Buschlagsteuer von 7 Frcs. per 100 Rilo ausländischen Rohjuders und von 8 Frcs. per 100 Kilo ausländischen ratfinirten Buders zu erheben. In den Motiven heißt es, den vorliegenden Meldungen zufolge, daß der belgi sche Buder nur noch einen Markt in England habe, Deutsch land und Frankreich hätten ihm durch ihre Buschlagsteuern den Markt verschloffen. Dagegen überschwemmten Deutschland und Frankreich dant ihren Exportprämien den belgischen Markt mit ihren Produkten; Deutschland babe fich des ganzen belgischen Marktes in raffinirtem Buder bemächtigt; feine ber belgischen Raffinerien tönne tonturriren. Die Petition ist von dem Minister in Erwägung genommen worden.

Frankreich .

Die

In Frankreich scheint man wieder Versuche mit Arbeiter genoffenschaften machen zu wollen. Der Generalrath des Seine Departements hat die Bahnen der zwei von Hause aus vers gründeten und deshalb auch gründlich verkrachten Pferde bahngesellschaften, welche Paris mit den Vororten verbinden, für 22 Millionen angetauft. Der General rath will dieselben durch eine Genossenschaft betreiben lassen, zu der alle beim Betrieb beschäftigten Personen gehören sollen. Regierung hat die Sache gutgeheißen und es fehlt daher jest nur noch die Genehmigung des Anleihens durch die Kammern. Die Kommiffion zur Berathung des Gefeßentwurfs gegen bas Anschlagen aufrührerischer Schriftstüde bat einstimmig eine Resolution angenommen, in welcher erklärt wird, daß die Regierung durch die bestehenden Geseze genügend geschüßt sei, und welche die weitere Prüfung der Frage auf Den Ottober d. J. verlagt.

Ueber die franzöftichen Rammer Verhandlungen meldet man der Frantf. 8tg." aus Paris . 8. Juli: Baffy entwidelt einen Gegenantrag, wonach die Erhöhung des Ge

Er ließ die Deffnung wieder zufrieren und bekümmerte sich nicht weiter um die Landschaft, bis der 3ug, endlich, etwa gegen Mittag, in Prag felber anhielt.

Er brauchte, bort angekommen, ben halben Nachmittag, um fich erst wieber zu restauriren und ordentlich aufzuthauen, und benutte indessen die Zeit, um sich aus dem Abreßbu eine Anzahl Namen und Wohnungen abzuschreiben.

Gegen Abend ging er auf seine erste Wanderung aus, und zwar um zuerst jenen Herrn, einen Baron von Loggen burg, aufzusuchen, der dem Grafen Rottad geschrieben und an welchen ihm diefer einen Empfehlungsbrief mitgegeben. Dort aber, wie später beim Direktor des Theaters, erhielt er nur ganz unbestimmte vage Nachrichten, die allein baris übereinstimmten, daß jener Boslaw, der wahrscheinliche Handor, Prag vor einiger Zeit wieder verlassen und sich Schlesien gewandt habe.

Was nun? Schlesien war groß, und auf ein folche Gerücht hin konnte er doch wahrhaftig nicht nach Schlesien reisen, um dort seine Nachforschung fortzusehen.

Eine andere Sache, die ihn förmlich verwirrt machte war die genaue Beschreibung der Person, die Boslaw bei fich gehabt: cine volle, üppige Gestalt, aber mit einem ge meinen finnlichen Ausbrud in den 3ügen, bie besonders ger Champagner trant und in ber furzen 3eit ihres Aufenthalts hier eine Maffe Schulden machte.

Das war auf keinen Fall die junge, bildschöne Romtesse Monforb gewesen, und hatte wirklich Hanbor feinen Namen in Boslaw umgeändert, wo konnte er bann bas junge, unglüdliche Geschöpf zurüdgelaffen haben, bas e aus seiner Eltern Haus entführt?

besuchte sogar verschiedene Mitglieder bes bortigen Theaters, Jeremias ließ sich übrigens keine Mühe verdrießen und

Bug brauste. Schneefelder so weit das Auge reichte; ein- daß der Herr Boslaw ein einziges Mal aufgetreten unb, ba er die troftlofe monotone Gegend entdeckte, durch die der vergeblich. Die Leute wußten ebenfalls nichts weiter, als zelne 3üge von schwarzen Raben und dann und wann eine kleine, magere Rieferndidang; und dort drüben lag ein er total mißfiel, schon am nächsten Morgen wieder abgereiß Dorf, ärmliche Hütten mit Strobbächern, aus denen der leicht erfuhr er das auf der Polizei. wohin? Lieber Gott, wer fragte hier danach! Biel

blaue Rauch in's Freie quoll. Die Aussicht lohnte nicht

ber Mühe, um sich faßt die Seele aus dem Leib zu hauchen.

set

-

Das war ein neuer Anhaltspunkt

an die Poliz

hatte Jeremias noch nicht einmal gedacht. Spornstreichs li

8

รูป

in

er

N

W

ri

an

er

be

Lie

be

fli

fit

un

fid

br

im

fet

80

Tid

au

wu nic

faf

Ro

erf

au

be

tru

er

Dr

ber

bet

We

ber

wa

Toa