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tretbezolls zu ersegen sel durch Abschaffung des Bolls auf Adergeräthe und allmälige Erniedriguna der übrigen Bölle um 30 pet. Die Kammer verwirft mit 347 gegen 161 Stimmen ben Antrag. Der Senat verwirft den Antrag Tirards, roh eingeführten und raffinirt ausgeführten Buder sollfrei zu machen, mit 153 gegen 110 Stimmen und nimmt das Buderzoll. gefes ebenso wie die Kammer an. Ein heftiger Zwischen fall trug fich in der Rommission für die Panama anleihe au. Andrieur wirft dem Präsidenten Caffe vor, ohne W fen Der Kommiffion der Preffe einen alarmirenden Bericht übermittelt zu haben. Die Kommission beschließt, der Presse hinfort leine offiziellen Mittheilungen mehr zu machen und ver wirft den Antrag, die Debatte au schließen, mit 6 gegen 4 Stimmen. Da von der Gesellschaft weitere Dokumente zu ver langen feien, set hierdurch die Möglichkeit ausgeschlossen, die Singelegenheit vor den Ferien zu erledigen.
Nach dem Schluß der Sigung der Deputirten. Tammer feuerte ein Individuum, das sich auf der Zuhörer tribüne befand, einen Revolverschuß ab und warf darauf eine Anzahl fleiner Papierftüde in den Sigungsfaal. Der so. fort verhaftete häter befand sich im Befige eines sechsläufigen Revolvers, von welchem noch 5 Läufe geladen waren. Derselbe erklärte, er habe über den Kopf des Präsidenten hinweggezielt, et sei ein Unglücklicher und habe durch seine That nur die Aufmerksamkeit auf sein Elend lenten wollen. Man hält den felben für geiftesgestört.
Die Parlamentswahlen in England ergeben nach wie vor große Mehrheiten für die Gegner Gladston s. Gegen wärtig haben die legteren einen Vorsprung von 112 Sigen. Nach den legten Nachrichten entfallen von den bisher belann. ten 524 Wahlresultaten auf die Konservativen 264, auf diffentirende Liberale 54, auf Anhänger Gladstones 133 und auf Parnelliten 73 Sige. In Inverneß unterlag Robert Beel( Anhänger Gladstones) gegen Finlay( diffentirender Li beraler).
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Was wird die Pflicht der Radikalen im nächsten Parlament sein," fragt Labouchère in feinem Blatte Truth", falls Mr. Gladstone die Regierung des Landes nicht weiter fortführen fann? Es unmöglich machen, daß irs gend jemand sonft fte fortführt Dies fönnen fie leicht Durch ein enges Bündnis mit den Frländern bewirken. Die legieren baben dadurch die Aufmerksamkeit auf das ihnen vom Lande geschehene Unrecht gelenkt, daß fie bewiesen, daß, falls nicht Die öffentliche Meinung Jrlands befriedigt würde, die Gesetz gebung für Großbritannien und Jrland fillstehen würde. Die verbündete Demokratie Großbritanniens und Jelands wird im Stande fein, noch klarer zu beweisen, daß nichts geschehen fann ohne ihre Zustimmung gegenüber einer Kombination von Tories, Whigs und einem halben Dugend Radikalen, welche feine eigenen Ansichten zu haben, sondern allein von der Ueberaugung geleitet au sein scheinen, daß allem, was von einer liberalen Regierung tommt, in welcher fie nicht zählen, Oppo. fition gemacht werden müsse, selbst wenn dadurch die Tories aur Macht gelangen sollten.
Ueber die in der Nacht zum Dienstag in Dublin in Jiland stattgehabten Rravalle tragen wir noch folgenden ausführlicheren Bericht nach: Um Mitternacht wurden die Hauptstraßen von großen Menschenmaffen durchzogen, welche, der Sache der Nationalisten anhängend, Gladstane und Barnell hochleben ließen, und sich durch bingen nationaler Lieder in eine gefährliche Stimmung verfesten, in der fie schließlich den Tonfervatio en Arbeiter! lub in Dort- street, sowie die an ftoßende Diangiftenballe belagerten. Die dortigen Insassen begrüßten aber ihre Angreifer mit leeren Flaschen und anderen Wurfgeschoffen, und als dies nichts fruchtete, wurden aus den Fenstern Schüsse auf die Menge abgefeuert, wobei ein Mann getödtet worden sein soll, während etwa 35 andere Bersonen zur ärztlichen Behandlung nach dem Hospital geschafft werden mußten. Die Anfangs schwache Polizeimacht war durchaus ohnmächtig, irgend etwas zur Wiederherstellung der Ruhe zu tbun, und erst als später nabeju 500 Konstabler zur Hand waren, gelang es, die Vollsmaffen zu zerstreuen. Die Polizei besezte demnächst den Arbeiterklub und verhaftete die dort an wesend gefundenen 75 Berfonen. Die eingehendste Durch fuchung des Klubs und der Verhafteten hat teine Schußwaffen su Tage gefördert. Aber es wurden auch Frauenzimmer in dem Gebäude angetroffen, die man gleichfalls ins Gefängniß abgeführt hat, da man glaubt, daß fie die Waffen in ihren Kleidern versteckt haben.
Ueber die nach dem Bekanntwerden des Wahlergebnisfes in Londonderry vorgekommenen Ruheftörungen wird berichtet: Ein Mufiltorps brachte Mr. Lewis, dem ges wählten fonservativen Kandidaten, vor dem Jmperialhotel, wo er wohnte, ein Ständchen. Reibungen mit vorbei ziehenden Nationalisten arteten alsbald au Zhätlichkeiten aus. Die Polizei schritt ein und trieb mit ihren Knüppeln die Menge Durch einen Seitenweg. Is einige Herren und Damen, welche auf der Treppe vor dem Hotel standen, der Polizei zu riefen, nicht zu schießen, wurden auch diese von den Konstablern angegriffen. Der anwesende Polizeirichter war nicht im
er dorthin, und wenn es auch einige Schwierigkeiten hatte, unter all' den Beamten endlich den richtigen aufzufinden, ber ihm über berartige Frembe Auskunft geben fonnte, so ließ er sich doch keine Mühe verdrießen, ja, faß felbft an berthalb Stunden mit einer wahren Engelsgebulb auf einer Bant im Vorsaal, zwischen lauter Galgengefichtern und Dienstmädchen, immer von der Seite angesehen und be flüftert, was er wohl ausgefressen haben mochte, daß er hier figen mußte, bis die Reihe an ihn tam- und dann auch umsonst.
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Stande, der Polizei Einhalt zu thun; hierbei wurden mehrere Bersonen verwundet. Die Aufregung wuchs mehr und mehr, und es wurde schließlich für nötig befunden, das Aufruhr geset zu verlesen.
Die Regierung trägt fich mit dem Gedanken, das Tele phon zu verftaatlichen und dessen Verwaltung mit Derjenigen der Telegraphen zu verbinden.
Rußland.
Der N. Fr. Preffe" wird telegraphirt: Nach einer bieber gelangten Meldung aus London berichtete der hiesige englische Botschafter seiner Regierung, daß die Stimmung in Rußland in Betreff der bulgarischen Frage derart sei, daß bald wichtige Ereignisse zu befürchten wären. Die der Er baltung des Friedens ungünftige Stimmung ist in ein bebent liches Stadium getreten, wofür auch der Umstand zu sprechen scheint, daß auch die hiesigen Journale, die faft jede Bolemit mit den auswärtigen Blättern eingestellt hatten, nun Tag für Tag darauf hinweisen, daß für Rußland der Augenblid aum Handeln gelommen sei. Als günstiger Moment für die Ein mengung wird die bier gewünschte Auflösung der Sobranje bezeichnet, da Fürft Alexander fich dann nicht mehr auf den Willen des bulgarischen Bolles bei Berstößen gegen Stipu lationen wird berufen tönnen. Soweit aber die Anschauungen der Regierung durchfickern, scheint fte fich in Geduld faffen zu wollen und in der Ueberzeugung, daß das bulgarische Boll selbst der Herrschaft des Battenbergers ein Ende machen werde, Das Eintreten dieses Ereignisses als den Zeitpunkt für ein Direttes Eingreifen gewählt zu haben. Daß die Regierung babet an die Dllupation Bulgariens bentt, wird dagegen um so mehr bezweifelt, als das erwähnte Ereigniß eine solche über flüffta machen würde.
Der Dd. Westn." bringt die Nachricht, daß der Jnbaber der Effener Werle, Krupp, mit der Absicht umgebe, in Nitos lajer eine Bußftahl- und Beschüßfabril einzurichten. Er hat bereits Spezialisten an Ort und Stelle gesandt, um sich mit den lokalen Verhältnissen vertraut zu machen. Ein neuer Beweis dafür, daß das Kapital teine Landesgrenzen fennt. Herr Krupp ist zweifellos ein guter Patriot, aber das bindert nicht, daß uns die Ruffen dereinst mit Krupp'ichen Kanonen gegenüberstehen werden. Das Kapital steht jedem Bahlungsfähigen zu Diensten.
Balkanländer.
Nach einer Konstantinopeler Meldung des N. W. Tabl." protestirt Fürst Alexander in seiner Antwort auf die legte Note der Pforte energisch gegen die Unterstellung, einen europäischen Vertrag verlegt zu haben, er betont seine Treue gegenüber dem suzeränen Hof und verweist auf die friedliche Afte bes bulgarischen Rabinets; augleich bittet er die fuzeräne Regierung, thn nicht für die Sprache der bulgarischen Chau viniften verantwortlich zu machen.
Eine Belgrader Meldung der„ Bolitischen Correspondens" versichert, die beabsichtigten Truppen Konzentrirungen im Südoften Serbiens ftänden angeblich mit den von Montenegro geplanten Agitationen gegen die Dynaftie Obrenovic in durch aus feinem Busammenhang. Der Bred fet lediglich eine felb. mäßige Ausbildung der Landwehr. Nach Beendigung der
Gerichts- Zeitung.
Elberfeld , 8. Juli. Vom Schwurgericht wurde heute die Giftmörderin Anna Breidenbach aus Remscheid zum Tode verurtheilt. Die Verurtheilte hatte ihren eigenen Mann, den Schmied Wilhelm Breidenbach, durch Phosphor, den fie ihm feit langer Zeit in die Sreisen gemischt, langsam vergiftet. Nachdem der Körper bereits vollständig zerrüttet war, gab fle ihrem gutmüthigen, aber wenig energischen und etwas einfälti gen Batten, mit dem fie seit 15 Jahren verheirathet war, im März b. J. ,, den Reft", d. h. fte mischte eine so große Portion Gift in den Eierluchen, daß Breidenbach bald nach dem Ge nuffe desselben verstarb. Die breitägigen Verhandlungen ent rollten das düftere Nachtgemälde eines gerrütteten Familien lebens. Als Mottoe der scheußlichen That der Mörderin er gaben fih hauptsächlich Ueppigleit und Genußsucht. Nach Be seitigung ihres Mannes wollte die 38 Jabre alte Person einen Andern beirathen, um in glänzenderen Verhältnissen" leben au lönnen. In der That hatte fte auch bereits zu Lebzeiten thres Mannes mit verschiedenen Bersonen intime Beziehungen angeknüpft.
Eine verzweifelte Mutter. Best, 8. Juli. Im Hofe einer zwischen Groß und Klein Kanizsa liegenden Dampf müble wurde im vorigen Jahre die Leiche des vierjährigen Söhnchens der Dienstmago Elisabeth Delt aufgefunden. Die Merate tonftatirten, daß das Kind den Tod durch Erstickung im Waffer erlitten habe. In Folge deffen wurde die Mutter bes Kindes in Haft genommen, dieselbe geftand auch, daß fie ihr Kind getödtet habe. Sie erzählte dem Untersuchungsrich ter, daß fie vor etwa 7 Jahren mit dem Kutscher Paul Hanti ein Liebesverhältniß unterhalten habe, welches jedoch durch die Einberufung Hanti's zum Militär unterbrochen wurde. Später lebte die Deli mit einem Bädergesellen und die Frucht dieses Verhältnisses waren awei Kinder, von denen das Eine bald darauf ftarb. Eines Tages erhielt die Deli von ihrem frühe ren Liebhaber Hanti ein Schreiben, in welchem er te bittet, nach Fünfkirchen zu lommen, da er fich dort mit ihr trauen laffen wolle. Sie reifte nach Fünfkirchen , wo fie etwa zwet Wochen mit Hanti in glüdlicher Harmonie lebte. Mittlerweile erfuhr jedoch Hanti von dem Verhältnisse der Deli mit dem Bädergehilfen Satrala und er erklärte in Folge dessen seiner Geliebten, daß er fie unter solchen Umständen nicht beirathen lönne. Voll Verzweiflung im Herzen eilte die Deli heim und holte thr Kind. In der Nähe einer Dampfmüble befand sich Kinde auf dem Arm. Ste tauchte das Kind unter das Waffer ein warmes Freibad. Dahin begab sich die Delt mit ihrem und hielt es dort so lange, bis es erftict war. Dann legte fte den Leichnam des Kindes in den Hof der nahen Dampfmühle und ging fort. In der Schlußverhandlung gab die Angetlagte an, fte babe die That aus Verzweiflung darüber be gangen, daß fie durch ihr Kind unglücklich geworden. Der Gerichtshof von Groß- Ranisfa verurtheilte die Elisabeth Delt wegen Mordes unter Berücksichtigung der mildernden Um ftände zu 15 Jahren Buchthaus. Die tönigliche Tafel erhöhte Der Mord an dem eigenen Rinde verübt wurde, auf lebensheute die Strafe der Angeklagten mit Rüdicht darauf, daß längliche Buchthausstrafe.
Stupichtina- Seffton werden wahrscheinlich in Anwesenheit des Soziales und Arbeiterbewegung.
Amerika.
O'Donovan Rossa, der irische Dynamitheld, hielt in St. Louis eine Rede, in welcher er u. A. sagte: Was hat Mr. Gladstone als Barlamentarier gethan? Er bat gegen sabllose unserer Mitbürger Bwangsmaß egeln angewandi und fte in die Gefängniffe geworfen. Was haben die LandLiguiften gethan? Ste haben Millionen amerikanischen Geldes gesammelt, aber die werden die Freiheit Jrlands nicht erlaufen. Shre Arbeit ist nicht in der rechten Richtung. Ich weiß, ich tönnte hundert Männer aus jenem Kreise in Jrland bekommen nd eben so viele aus jedem fenischen Zweigverein in Amerita, welche in die Hauptftabt des britischen Reiches reisen und die Brandfacel an die großen architektonischen Blöde jener alten Sllavenstadt legen würden, welche von Balast zu Palast, von Hotels zu Gefängnissen und öffentlichen Gebäuden geben und Die Brandfacel so lange anwenden würden, bis London in Flammen daftände, ein flammendes Denkmal für die irische Sllaveret."
Afrita.
Wie man der Pol. Corr." aus Kairo meldet, ha der Ministerrath bdie von den englischen Behörden zur Be wachung der Grenze gemachten Vorschläge genehmigt. In Folge dieses Beschlusses wird ein neues, aus Schwarzen beftehendes Regiment, welches die Bezeichnung 13. Regiment führen wird, gebildet und auf die vorgeschobenen Boften dirigirt werden. Ueberbies hat der Minifterrath beschlossen, um einen öfteren Wechsel der Grenztruppen möglichst zu vermeiden, den über die vorschriftmäßige Beit weiter dienenden Soldaten von 4 au 4 Jahren entsprechende Aufbesserungen ihrer Besoldungen zuzuwenden.
bonnert genug gebt; aber ist ja Alles falsch. Einen Brillantschmud hat die Person, der eine fechstausend Gulden werth sein müßte, wenn er echt wäre; aber wo sollte die solche echte Steine herkriegen? Landsleute find's."
Herr Boslaw?" sagte Jeremias.
Nein, die Steine böhmische, mein' ich. Wenn Sie meinem Rath folgen wollen, laffen Sie ihn laufen;' s fommt nichts bei der Sache heraus, und Sie verreisen mehr Geld und Beit dabei, als die Lumperei werth ist.
Und wo sich Herr Boslaw früher aufgehalten hat, davon wissen Sie gar nichts?"
Nein, bin auch nicht neugierig banach und weiß nur 10 viel, daß wir ihn hier nicht wieder zu sehen bekommen
werben."
Es war aus dem Manne nichts weiter heraus zu befommen, und Jeremias begann einzusehen, daß er sich seine Winterreise nach Prag hätte ersparen fönnen, benn hier, an Ort und Stelle erfuhr er nur einzig und allein die Be ftätigung dessen, was sie schon in Haßburg über den Aufenthalt des Menschen in Prag gehört.
Der betreffende Beamte brachte wirklich heraus, daß fich ein Schauspieler Boslaw vor einiger Zeit hier in Prag brei Tage mit seiner Frau, Rathi Boslaw, aufgehalten und im Rönig Wenzel" logirt habe, dann aber wieder abgereist fet. Sein Paß war jedenfalls in Ordnung gewesen; was Tümmerten fich die Leute darum, wohin berartiges Volk" zog, wenn es ihnen hier nicht zur Laft fiel! Rönig Wenzel" - bort war vielleicht noch eine Mög. lichkeit, etwas Näheres zu erfahren, und Jeremias versäumte auch diese nicht und wieder vergebens. Der Wirth wußte von dem jezigen Aufenthalt des Herrn Boslaw gar nichts; er wollte aber, er wüßte es, daß er den Herrn noch Und sollte er noch länger hier bleiben? Er wäre am faffen tönnte, ber nach bezahlter Rechnung seinem Kellner liebten gleich zurückgekehrt, aber bem Grafen Rottad lag noch eine Flasche Champagner abgeschwindelt und ehe er es die Sache so am Herzen, bie liebe junge Gräfin hatte ihn erfuhr, das Weite gesucht hatte. Er schimpfte dabei entfeßlich so barum gebeten; er mußte jebenfalls noch ein paar Tage auf die Schauspieler, die seiner Meinung nach nur allein zugeben; möglich ja doch, daß er noch irgend Jemanden beshalb in der Welt herumzögen, um arme Wirthe zu bestraf, der ihn auf eine beffere Spur bringen fonnte. trügen und sich nachher in's Fäuftchen zu lachen. Er wollte es jedenfalls versuchen, denn er haßte nichts mehr, Ueber die Frau, als Jeremias diese erwähnte, wußte als so ganz nuß und erfolglos in der Welt herumgefahren er gar kein Tabe zu finden. Das sollte ein wahrer zu sein. Drache gewesen fein, bie mit seiner eigener Frau schon in ber ersten Stunde Standal gehabt und sich boben los gemein betragen hätte.
Unb tönnen Sie mir teine Spur angeben, wo ich ben Menschen wieder auffinden möchte?" Aha, Ihnen ist er wohl auch durchgebrannt?" lachte ber Wirth. Ja, lieber Freund, und wenn Sie ihn träfen, was würb's 3hnen helfen? Das ist eine pauvre Wirthfchaft bei dem Pärchen, wenn die Madame auch aufge.
Nur allein von den Schauspielern felber tonnte er aber hoffen, irgend etwas über diesen vermeintlichen Handor aber hoffen, irgend etwas über diesen vermeintlichen Handor ober seine früheren Verhältnisse zu erfahren; er ftubirte beshalb einige Theaterzettel burch, um feinen zu über gehen, schlug die Wohnungen auf und trat dann seine Wanderung an, die ihn allerdings mit einigen sehr inter essanten Persönlichkeiten zusammenbrachte, sonst aber auch nicht den geringsten Erfolg hatte. Einige behaupteten aller dings, jener Boslaw sei ihnen bekannt vorgekommen und
Zum amerikanischen Schweinefleischverbot. Nachge nabmhafte Fälle von Trichinenvergiftung vorgekommen und wiesenermaßen find nach dem Berbot in Deutschland gerade nisches Schweinefleisch genoffen wurde und jest natürlich leins zwar in Gegenden, wo früher wenig oder gar lein ameritas hingelangt. In der Proving Sachsen, in welcher man maffenbaft eigene Schweine süchtet, hat bis jetzt die Trichinose die größte rilanische Fleisch bei uns noch Bugang fand; während im Berbreitung gehabt, auch zu einer Beit, in welcher das ame ganzen Norden, wo dasselbe am meisten verzehrt wurde, laum ein Fall von Trichinofis zu verzeichnen war. Die amerikanische Regierung hat nunmehr die strengfte Untersuchung alles amerikanischen Schweinefleisches angeordnet, um die europäischen Regierungen, besonders die deutiche, zu veranlaffen, das Ber bot aufzuheben; doch ohne Erfolg. Man fieht daraus, daß das Berbot weniger aus fanitären Gründen, als im agrarischen nische Regierung fich beschieden, ruhige Vorstellungen zu machen, Intereffe erlaffen worden ist. Bis jest bat die nordamerila doch scheint fte jest entschloffen au sein, Gegenmaßregeln der schärfften Art zu ergreifen, die gerade denen bei uns, welche das Glück des Landes im Export suchen, sehr unangenehm sein werden. Deshalb hören wir jest auch von verschiedenen Geiten eine früber gutgebeißene Maßregel beklagen, welche dem hei mischen Ackerbau nicht viel nüße, der Industrie aber große Wunden zu schlagen bereit sei. Der Präsident der Vereinigten Staaten ist nämlich vom Kongreß ermächtigt worden, wenn er es für angemessen hält, die Einfuhr von Waaren aller Art aus solchen Ländern zu verbieten, deren Häfen gegen amerila nische Produkte verschlossen sind. Db und wieweit der Präs fldent von dieser Berechtigung Deutschland gegenüber Gebrauch macht, bleibt abzuwarten; auf die deutsche Industrie muß aber
jedenfalls ein routinirter Schauspieler, sein jeßiger Name ihnen aber gänzlich fremd, und da er nie mit irgend Je mandem von ihnen, ausgenommen auf der einen Probe, verkehrt, habe man sich auch nicht weiter um ihn be fümmert.
Das war das nämliche Resultat überall, wohin er lam, bei den Herren wie bei den Damen, und die letteren besonders verwahrten sich gleich von vorn herein gegen die Möglichkeit, auch nur den entferntesten Umgang mit einem solchen Paar" gehabt zu haben, wie jener Herr und Frau Boslaw.
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Jeremias wurde dadurch immer unsicherer und zulett ganz fest überzeugt, daß er hier auf einer vollkommen fal früher von ihm gesehen hatte sich immer sehr anständig schen Fährte herumsuche, denn Handor selber- was er benommen, und feine junge Frau, die liebenswürdige Rom teffe Paula, hätte ja alle Herzen im Sturm erobern müssen. Boslaw und Handor mußten also ganz entschieden zwei total verschiedene Persönlichkeiten sein, und unter solchen nach Haßburg zurückzukehren und von dort aus zu sehen, ob Umständen blieb es dann allerdings das Beste, nur wieder man nicht eine beffere Spur bekommen fönne.
Einmal mit diesem Entschluß im Reinen und im vollen Bewußtsein, in dieser fremden Stadt sein Möglichstes ge than zu haben, um das in ihn gefeßte Vertrauen zu recht fertigen, padte er auch seinen Koffer wieder, zahlte feine Rechnung und ging hinaus anf den Bahnhof, um sein Billet zu lösen.
Das Wetter war bitter kalt, aber bie Sonne schien hell und klar auf den fnisternden Schnee nieber, und eine Menge Leute waren unterwegs, um den freundlichen Tag zu einem Spaziergang zu benutzen. Gepuzie Menschen schritten überall an ihm rorüber oder er überholte fie; aber was fümmerten ihn die Fremben, er tannte boch feinen von ihnen, und eilte nur, ohne fich weiter umzusehen, dem Hausknecht nach, der in einem halben Trab, mit seinem Roffer auf der Schulter, vor ihm her lief.
( Fortsetzung folgt.)