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Beilage zum Berliner Volksblatt.

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Kommunales.

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Zur Beachtung für die Kommunalwähler. Magiftrat macht bekannt, daß die Liste der stimmfähigen Bürger nach Vorschrift der§§ 19 und 20 der Stätteordnung Dom 30. Mai 1853 berichtigt und nunmehr in der Zeit vom 15. bis einschließlich den 30. Juli d. J. täglich von 9 Uhr Bormittags bis 1 Uhr Nachmittags in bem fädtischen Wahl bureau Breiteftr. 20a, 2 Treppen, öffentlich ausliegen wird. Während dieser Belt tann jedes Mitglied der Stadtgemeinde gegen die Richtigkeit der Liste Einwendungen erheben. Die felben müssen in der gebachten Beit schriftlich beim Magiftrat angebracht werden; später eingehende Einsprüche lönnen nicht berüdfchtigt werden. Die I. Abtheilung besteht aus denjenigen Wäble: n, welche mindestens einen Steuerbetrag von 1530 80 Dt. gabien; Die II. biheilung beginnt mit dem Steuerbetrage von 1530,70 M. und endigt mit 331,80 m. während die III. Ab. theilung mit dem legteren Steuerbetrage beginnt. Der Ma giftrat macht hierbei noch besonders darauf aufmerffam, daß bei Berichtigung der Wählerlisten in Betreff des Wohr sizes Der ftimmberechtigten Personen in Berlin   die von denselben zu erftattenden An- und Abmeldungen berücksichtigt werden, und daß demnach auch diejenigen Berionen, welche nur vorüber geberd nach einem Bade, in eine Sommerfrische u. s. w. ver. reift find, diesen Umftand a if threr Abmeldung aber nicht ver mertt, sondern fich einfach als von Berlin   veraogen abgemeldet haben, in der Wählerlifte gestrichen worden find.

w. Die jetzt bestehenden polizeilichen Bestimmungen über die Abfuhr von Schutt, Wüll, Kehricht 2c. haben eine Anzabl Fuhr und Bauunternehmer veranlaßt, beim lönigl. Bolizeipräftolum einer Aenderung dieser Bestimmungen zu bes antragen. Das fönigl. Bolizeipräfidium bat nun beim Magiftrat angefragt, ob er geneigt sei, eine Aenderung namentlich der Borschrift zuzuftimmen, daß die zur Abfuhr vorgenannter Gegenstände zu benußenden Wagen auf Federn ruben müssen. Der Magist at hat befchloffen, babin au antworten, Daß die jenigen Wagen, welbe nicht flasfigen Inhalt bergen, ohne Federn gebaut sein lönnen, solche Wagen aber, welche zum Fortschaffen füffigen Inhalts dienen, unter allen Umständen auf ebern   ruben müssen.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin   find bet den bufigen Standesämtern in der Woche vom 27. Juni bis intl. 3. Juli cr. aur Anmeldung gelommen: 210 Ebeschließungen, 847 Lebendgeborene, 34 Zobtgeborene, 708 Sterbefälle.

Lokales.

Ja Verbindung mit der Einführung der neuen Stadipostbeförderung durch die Berliner   Badetfahrt und Die Hanja wird eine recht interessante Frage aufgeworfen. Unter den Briefschaften, welche diesen beiden Gesellschaften zur Beförderung anvertraut werden, dürfte fich insofern ein größerer Prozentsag unbestellbarer Briefe als bei der Boft befinden, als den noch nicht eingeschulten Beamten der Privatgesellschaften Die gewiffermaßen ererbte und durch Uebung anerjogene Fin Digkeit in der Bestellung mangelhaft adreffttter Briefe fehlt. Nun aber dürfen Briefe von Unberufenen nicht eröffnet werden, ohne daß fie fich einer strafbaren Verlegung des Briefgeheim nifies schuldig machen. Die tatferliche Boft allein macht eine Ausnahme. Sie barf zum Bwed der Ermittelung des Ab senders unbestellbare Briefe öffnen. Das Amt bedeutet ein ganz beson deres Vertrauen, man hat es daher auch Männern übertragen, bei deren Auswahl ganz besondere Rücksichten walteten. Wie werden nun die Privatgesellschaften sich ver­balten? Daß fie die Briefe nicht öffnen werden und fich nicht Der Gefahr einer Strafverfolgung ausseßen, erscheint unzweifel. baft. Briefe, die nicht auf der Außenseite den Vermerk des Absenders tragen, werden daher, wenn fie unbestellbar find, in Den Bureaus der Privatgesellschaften liegen bleiben, bis man fte reklamirt. Auch darüber, wie lange fie aufbewahrt bleiben müffen, um auf eine Reflamation zurüd geliefert zu werden, besteht eine Beftimmung noch nicht. Hier bietet sich in der That eine Schwieriglett, an die man vorher taum gedacht hatte. In demselben Maße, in welchem der Betrieb zunimmt, wird fich übrigens auch diese Schwierigkeit erhöhen. Und der Be trieb nimmt zu. Bei der Packetfahrtgesellschaft allerdings in

Welt!

Berliner   Sonntagsplanderei.

R. C. Als ob die Thür eines großen Vogelkäfigs ge öffnet wird, so fliegen jetzt die Berliner   hinaus in alle Laßt fie traben- denkt der zivilifirte Mensch einfach und wünscht ihnen alle möalichen Glück und Segens wünsche nach. Die rothgebundenen Bücher von Bädeter parabiren auf allen Ladentischen, und Jeder, der es fich Leiften fann, legt sich ein solches zu. Es vervollständigt neben dem nothwendigen Krimstecher die Reifetoilette und verleiht jeder Jammergestalt die obligate Würde.

Es ist wirklich ein herzer hebender Anblick, den Reife vorbereitungen gewiffer Herrschaften zusehen zu dürfen. Der eine amüfirt sich damit, Abends, wenn nach damit, Abends, wenn nach zwölfftündiger Arbeitszeit die Geschäfte eigentlich längst geschloffen sein müßten, im Kreise seiner jungen Leute" den Bädeker zu studiren und babet ein opulentes Mahl einzunehmen. Für die jungen Leute" muß das wirklich ein unendliches Vergnügen sein, mit hungrigem Magen ben ausgezeichneten Appetit bes Chefs bewundern zu dürfen, und sehnsüchtige Blide auf die Straße zu werfen, wo nach des Tages Laft und Hize glüd lichere Leute bereits spazieren gehen. Man kann sich ganz bestimmt der festen Ueberzeugung hingeben, daß jeder dieser jungen Leute dem Herrn Chef eine möglichst andauernde Reise wünscht und sollte sich dieselbe felbfi bis in die Ge­genben ausbehnen, wo nach allgemeinem Dafürhalten ber Pfeffer wächst. Doch so find die Leute, Undankbarkeit ist eine Untugend des ganzen Menschengeschlechts. Als ob fie nicht reich genug entschädigt würden durch die brillanten Erzählungen und Schilderungen von schönen Gegenden, von der See und vom Gebirge, mit denen sie nach Absolvirung ber Reise in überreicher Weise regalirt werden.

Jadeffen, bas macht nichts. Für den Berliner   gewöhn lichen Schlages herrscht jetzt die Landpartie und der Kremser vor. Leiber fann man auch hier sagen, daß nicht Alles Gold ift, was glänzt. Wie häufig fieht man nicht an den Straßen eden jest lange Reihen von Kremfern fiehen, geschmückt mit bunten Lampions und einem flatternden Banner, eine Fabrit macht mit ihren Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine Landpartie, oder der Chef der Firma Soundso giebt

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Sonntag, den 11. Juli 1886.

III. Jaheye

arößerem und schnellerem Maße als bei der Hanfa. Die erstere| Schwimmunterricht ordnungsmäßig überall da, wo es möglich Gesellschaft bat den großen Vorsprung iner bereits erprobten und für die Badetfahrt eingearbeiteten Drganisation und des geschulten Rerns ihres Personals. Die Babl der von der Badetfahrt und der Hansa zusammen täglich beförderten Stadt­poftfaden soll sich fchon auf 50 000 Stüd beziffern.

Von der Charlottenburger   Pferdebahn. Die Neue Beit" schreibt: Bei unserer Pferdebahn find die zum Berdeck führenden Treppen außerordentlich mangelhaft. Während auf sämmtlichen sonst in Deutschland   furftrenden Wagen zwischen ben einzelnen Treppenstufen fich ein Schußbreit befindet, ist bei den Hübnerstiegen unserer Pferdeelsenbahn hiervon leine Rede. Die Folge dieses Mangels ist natürlich die, daß die auf Dem Hinterverron stehenden Berfonen, so oft Jemand das Berded erklimmt, je nach der Jahreszeit mit Sand oder Schmuß überschüttet werden. Einer derartigen Beläftigung ihrer Fahrgäste sollte die Direktion eines großen Verkehrsinfti tuts doch vorbeugen, zumal die Klagen über diesen Uebelstand ntemals verftummen." Die Neue Zeit" Irrt fich in diesen Ausführungen. Die Direktion dieses großen Verkehrsinftituts hat weniger das Intereffe des Publikums als das ihrer Attio­näre im Auge. Wie lann man es da erwarten, daß eine solche Ausgabe gemacht wird? Die tionäre fönnten ja etwas weniger erhalten, und schließlich müßte die Stadtverwaltung Berlins   die Beiträge, welche die Pferdebahn an die Stadt verwaltung au sablen hat, wieder herabfegen, wie das schon b: battelos im rothen Haus geschab. Es bleibt daher Alles beim Alten. Und den Sand auf den Kopf und den Aktionären die Dividende in die Tasche- so gehört fich's.- so gehört fich's. Daß man fich übrigens wohl niemals dazu entschließen wird, die Pferde bahnen überhaupt in den ftädtischen Betrieb zu übernehmen, beweist folgende Mittheilung: Die Charlottenburger   Pferde eisenbahn  - Gesellschaft ist mit der Thiergarten Verwaltung in Verbandlung getreten wegen Legung eines Geleises durch die Große Quer Allee. Falls diese Verhandlungen einen günfti gen Verlauf nehmen, beabsichtigt die Gesellschaft die Herstel lung einer Pferdebahn von der Bülowstraße durch die Bieten, Benthiner, Magdeburger   und Bendlerstraße durch die Große Querallee bis zur Charlottenburger   Chauffee zum Anschluß an Die dortige Hauptlinie. Bugleich beabsichtigt fte, ihre gegen wärtig auf dem Lügowplaz außmündende Linie über die von der Heydt und Königin Auguftaftraße bis zur Bendlerstraße zu verlängern. Falls die erwähnten Verhandlungen nicht zu einem günftigen Ergebnis führen sollten, will die Gesellschaft Die Verbindung der neuen Linie mit der Hauptbahn von der Bendlerstraße durch die Thiergarten und Lennéstraße herbei führen." Etwas wird dieser Pferdebahn Gesellschaft wohl genehmigt werden; es werden immer neue Ronzesfionen er theilt, der Stadt immer neue Einnahmequellen entzogen- wahrscheinlich hat es der Steuerzahler dazu!

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Das Baden und Schwimmen gewinnt in erfreulicher Weise von Jahr zu Jahr an Ausdehnung, nicht bloß bei dem männlichen, sondern auch bei dem weiblichen Geschlecht. Es giebt in der That teine gesündere, empfehlenswerthere Be wegung als das Schwimmen. Schon vor Jahren bat Prof. Dr. Virchow   Schwimmen und Laufen als die Uebungen be zeichnet, welche auf Kräftigung der Bruft und Erhöhung der Athmungsthätigleit am meisten einwirken. Minister Dr. v. Goßler äußerte in Der Sizung vom 3. Februar 1886 im Abgeordnetenbause: Was das Schwimmen anbelangt, so ift es in meinen Augen das Joeal der Joeale für die harmonische Ausbildung des Körpers. Es giebt feine törperliche Uebung, welche einem gut geleiteten Schwimmen fich vergleichen laffen fönnte. Wenn Sie sich allein das Mechanische des Schwimmens vergegenwärtigen, so werden Sie anerkennen müssen, daß dabei ieder Körpertheil in einer ganz normalen Weise aur Thätigkeit und jede Kraft des Körpers zur Entfaltung gelangt, und ich barf Sie daran erinnern, wie die ganze Weitung der Brust gerade bei dem durch geistige Arbeit so überlasteten Mädchen leben von der äußersten Bedeutung ist." Die preußische Staatsbehörde ift von je dem Schwimmen geneigt ge wesen. Schon 1811, in dem heißen Sommer, in dem die Fälle des Ertrinlens in erschreckender Weise fich mehrten, erging eine sehr eingebende Verfügung betreffend des Schwimmens. Später trug General v. Pfuel  , der Begründer Der Bfuel'schen Schwimmanstalt, viel zur Verbreitung des Schwimmens bel; 1873 wurde das Schwimmen und der

feinen Arbeitern eine Landpartie. Wie schön hört sich das nicht an und wie wenig stedt bahinter. Soll man den Leuten die Illusion rauben? Wie frisch und rosig sehen bie Gefichter der jungen Mädchen aus, die ihren besten Sonntagsstaat angelegt haben, wie glänzen die Augen und wie mögen fie fich freuen, daß fie einmal in der freien Na­tur statt in dem dumpfen Fabriksaal den Tag zubringen dürfen. Und auch die Männer machen vergnügte Gesichter, auch fie schütteln gern einmal auch an einem Wochentage ben Arbeitsstaub von sich ab.

Was ist das Ende vom Lieb? In die Redaktionen ber Beitungen tommen am nächsten Tage ellenlange Berichte gepflogen, die in mehr oder weniger schwungsvollen Worten das gute Einvernehmen zwifchen Arbeitgebern und Arbeit. nehmern, die Generofität der ersteren und die glühende Dankbarkeit der letzteren schildern. Berlin   spricht von den liebevollen Arbeitgebern, und diese umgürten sich mit dem ganzen Stolz, ben das Bewußtsein, eine gute, aber recht billige That vollbracht zu haben, verleiht. Wird die bem Bergnügen geopferte Zeit bei passender Gelegenheit nicht boppelt und breifach wieder eingebracht, und wer bezahlt eigentlich die gemeinschaftlichen Ausflüge?

Wenn die Arbeiter über den letzteren Punkt einmal nachdenken möchten, so würden die glänzenden Berichte wohl bald ein Ende finden. Wer ein paar Groschen für sein Vergnügen übrig hat, ber fann diefelben in Gemeinschaft mit seinen Rameraden verwenden, ohne daß einer berartigen Festlichkeit Leute beiwohnen, bie einen wirklichen Durchbruch der Fröhlichkeit schon durch ihre Anwesenheit verhindern.

Man sieht alle Jahre, wie sich dieselbe Komödie wie berholt. Es scheint das eins der Uebel zu sein, ohne die Berlin   nicht leben zu können scheint. Doch halt, eins giebt's noch und das ist die magiftratliche Bubbelei.

Unsere Leser wissen, daß erst jüngst in den Alpen wieder einige Personen verunglückt find. Man versteht den Under­stand dieser Leute in der That nicht, die erst schweres Geld verreifen, bevor sie bas Glück haben, fich Hals und Beine brechen zu fönnen. Da haben wir es doch in Berlin   viel billiger und bequemer. Wer nur ein einziges Mal Abends bei mangelnder Beleuchtung über die hervorstehen den Schienen einer umzubauenden Pferdebahn hingeschlagen

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ift, in die preußischen Schullehrer. Seminare eingeführt. Die Igl. Turnlehrer.Bildungsanstalt   verbindet mit den im Winter abgehaltenen Turnlursen für Lehrer seit Jahren auch Schwimm furfe  ( im Bittoriabad, Neuenburgerstraße), in denen die Eleven nicht allein Schwimmunterricht erhalten, sondern auch zu Schwimmlehrern ausgebildet werden. Im verflossenen Winter wurde unter 78 Eleoen 40 die Befähigung zur Leitung bezw. Ertheilung von Schwimmunterricht zuerkannt. Auch die Theil nehmerinnen an den Turnlebrerinnen- Kursen( April bis Ende Juni) erhalten in dem Vittoriababe zum großen Theile Schwimmunterricht, soweit es überhaupt die Verhältnisse ge ftatten. Es werden dabei besonders die von auswärts gelommenen Damen berüdfichtigt, welche zu Haus leine Ge legenheit haben, schwimmen zu lernen; denn leider ist für das Schwimmen des weiblichen Geschlechts im Ganzen noch wenig gesorgt. Hier in Berlin   mehrt sich die Die Ge legenheit dazu von Jahr zu Jahr, nicht all in in gefchloffenen, sondern auch in Fluß Schwimm  anftalten, wird aber noch nicht so benust, wie dieß geschehen sollte. Auch das Winterschwimmen ist für das weibliche Ge schlecht( neben dem Schlittschublaufen) eine vortreffliche und fehr empfehlenswerthe Bewegung. Man will beobachtet haben, daß dem weiblichen Geschlecht das Schwimmenlernen ebenso leicht, ja noch leichter falle, als dem männlichen wenn erst die anfängliche Scheu vor dem Wasser überwunden ist. Die Schwimmlehrerinnen werden durchweg als tüchtig bezeichnet. In Wien  , wo von dem weiblichen Geschlecht viel geschwommen wird, ertheilen meistens Lehrer auch den Mädchen Schwimm unterricht. unterricht. Wir finden diese Auslaffungen in der ,, Boff Big." und fönnen uns mit den faktischen Angaben nur einverstanden ertlären. Leider aber scheinen uns die Badeverhältnisse Berlins  viel zu günstig geschildert; wir vermiffen immer noch genügende Einrichtungen, um namentlich dem arbeitenden Volle als folchem die Erfrischungen des Badens und Schwimmens zu Theil werden zu lassen. Die Bemerkungen einzelner Herren in Der Stadtvertretung, als es fich um probeweise Einführung von Regenbädern in den Gemeindeschulen handelte, beweisen, daß gerade in diesem Puntte die Theorie mit der Praxis noch einen harten Rampf zu beft- hen hat.

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Das Reichsverficherungsamt bat foeben zwei für unsere Berliner   Verhältnisse wesentlich in Betracht kommende Bestim mungen bezüglich der Handhabung des Unfallversicherungs gefeßes getroffen. Nach der ersten dieser Bestimmungen foll in Bulunft bei der Heranziehung der Wagenbaubetriebe zur Verficherungspflicht eine Unterscheidung dahin stattfinden, daß solche Betriebe, in denen es sich um die Herstellung von Luxuswagen handelt, einschließlich der Herstellung von Droich ten, Boftlutschen und Dmnibuswagen, bei der Eisen- und Stabl Berufsgenossenschaft zur Einschäßung in die Gefahrentlasse sowie zur Beitragsleistung herangezogen werden, wogegen an Dere Betriebe, in denen andere Wagen, namentlich Laft, Ader und Arbeitswagen angefertigt werden, bei der Holzbe rufsgenossenschaft zur Beranlagung gelangen.- Die zweite Bestimmung betrifft den vom Reichsversicherungsamt legtin ftanzlich getroffenen Bescheid auf den Antrag eines Bes triebs Unternehmers, welcher zahlreiche Arbeiter mit der Reinigung Don Glasscheiben und Glasdächern beschäftigt. Da bei diesen Arbeiten febr Leicht Unfälle vorkommen fönnen, so wendete fich der betreffende Unternehmer an die Baugewerts Berufsgenossenschaft mit dem Antrage, seinen Betrieb den gefeßlichen Beftimmungen gemäß zu verftchern. Die Berufsgenossenschaft lehnte diesen Antrag ab und das Reichsversicherungsamt erklärte die hiergegen von dem Unternehmer erhobene Beschwerde für unbegründet, da die gewerbsmäßige Reinigung von Glasscheiben und Glasbächern an fich nicht als eine Blaferarbeit bei Bauten aufzufassen set und dieser Betrieb auch sonst nicht als versicherungspflichtig im Sinne des Unfallversicherungsgefeßes angefeben werden fönne. -Es wird damit eine nicht unbeträchtliche Bahl von Arbeitern, deren Beschäftigung im boben Maße mit Unfallsgefahren ver Inüpft ift, von den Vortheilen der gefeßlichen Ünfallversiche rung ausgeschloffen.

Bei den hiesigen Lotterie- Rolletteuren sollen, wie eine Lolal Korrespondenz erfabren haben will, schon jest so zahl reiche Anmeldungen zur Notirung auf die erft vom 15. August ab zur Berausgabung gelangenden neuen( vermehrten) Loose

ist, der weiß ganz genau, baß man in Berlin   mit derselben Präziston seine gefunden Gliedmaßen einbüßen tann, selbst und aufgestapelten Bohlen, die Haufen von Pflastersteinen wenn man nur die Leipzigerstraße hinabwandelt. Die Erdhaufen bieten bem erfahrenen Kleiterer ein Feld äußerst gefährlicher und halsbrecherischer Thätigkeit.

So haben wir in Berlin   Alles, was wir uns nur wünschen können; Gebirgslandschaften mitten in der Stadt, dafür sorgt der Magiftrat, Waffervergnügungen am Plößensee, es ist wirklich kein Grund vorhanden, daß der feßhafte Staatsbürger sein Heim verläßt.

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Ans Kunst und Leben.

Unsere Zeit zeichnet sich dadurch aus, daß fie neben ben Eisenbahnen und bem populären Rulminationspunkt ibrer Wirksamkeit, den Extrazügen, auch noch die allervorzüglichsten Reisefurrogate darbietet. Das Non plus ultra eines jolden, welches an Manigfaltigkeit, Naturtreue und Umfang seines Gebiets alle anderen um eine Lokomotiven Nasenlänge voraus

ist, ist unbedingt das Universal- Saifer Banorama in der Baffage.

in dieſem eigenartig erleuchteten Bauberlaften fährt unser

Erde. Das hier Gebotene erscheint so wunderbar plastisch und Auge auf den Flügeln der Phantafte durch alle Länder unserer naturwahr, daß man fich unwillkürlich frägt, ist dies nur Oplik oder greifbare Wirklichkeit?

Sperl- Trepow. Wer Bieles   bringt, wird Jebem etwas bringen", so lautet die Devise des obigen Etablissements, welches es fich zum Brinzip gemacht hat, dem Publikum möglichst viele Tünstlerische Abwechselungen zu bieten. Den beften Beweis hier für findet das alltäglich zahlreich erscheinende Bublikum in den Fülle werden hier servirt und in der That verlohnt es sich aur Beit dort engagirten Spezialitäten. Genüffe in hülle und wohl der Mühe, diesem freundlichen Etablissement recht oft einen Besuch abzustatten. Spezialitäten aller Nationen wett eifern hier um die Gunft des Auditoriums und alle Produk tionen, die auf den verschiedenartigsten Gebieten vorgeführt werden, finden stets den wohlverdienteften und gebührenden Applaus. Das Etablissement Sperl" zählt mit zu den erften Spezialitätentheatern der Residens und erfreut sich von Tag au Tag mehr der wärmsten Sympathie der Berliner   Bevöle terung und aller hier durchreijenden Fremden.