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Bitte Versammlung von»tettneteibeflbertt ou« dem Königreich und der Provinz Sachsen und au> Anhalt hat in Leipiig beschloffen, die Produktion in der neuen Kampagne um 20 pCt. einzuschränken. Da» ist vernünftiger, al» da» fortwährende Rufen nach Staatshilfe. Nur hätten die Brenner schon eher ffch rühren sollen. � � Der Reichstagsabgeordnete Viereck wurde, wie der „A. Abendztg." geschrieben wird, nun nachträglich auch noch in den Münchener Geheimdund-Sozialistenpr o z e% hineingezogen. Bei der Beweiserhebung des genanntm Pro» zeffeS wurde nämlich gerichtlich konstatirt, daß am Kirchweih- fonntage des vorigen JahreS eine„Klubfitzung" in der Maffen« bach'schen Brauerei, im VolkSmund daS„kleine tzofbräubauS genannt, stattfand, die der Polizeikommiffar Klein per Zufall entdeckte. Derselben wohnten u. A. der Kaufmann Kapp, Schneider EverSmann und Schreiner Böttger an. Die letzten zwei verdanken ihre Berurtheilung wesentlich der Thatsache, daß "x an dieser Zusammenkunft Theil genommen hatten; Kapp ogar lediglich, da er durch sonst nichts belastet werden konnte. Btereck» der erwiesenermaßen auch dabei war, blieb außer Ver- folgung. Auf diesen auffälligen Umstand glaubte nun der Herautgeber deS im Piereck'schm Berlage erschienenen gedruck- ten ProzeßberichtS in einer fffußnote speziell hinweisen zu müffen. Die Folge war, daß die k. Staatsanwaltschaft ihr„Uebersehen" durch nachträgliche Klagestellung wieder gut machte. Viereck will den Beweis erbringen, daß die der richterlichen Ueber« zeugung als Klubfitzung erschienene Zusammenkunft eine straf. bare gar nicht war, sondern eine durchaus zulässtge, die von ihm veranstaltet wurde, um in einer rein privaten Angelegen- 'eft den Rath und die Anficht einzelner Parteifteunde zuhören. IS Belastungszeugen hat die k. StaatSanwaltschast den Polizei- kommiffar Klein und den Kaufmann Kapp vorgeschlagen, weiter, wie erwähnt, eben dieser Sitzung halber zu 3 Monaten Ge- fängniß verurtheilt wurde und der Administrator d«S Viereck- schen Verlagsgeschäst» ist. Die Beschwerde gegen da» verbot de» allgemeine« Wählerversammlnng in Braunschwetg, in welcher der Reich»- tagSadgeordnete Bloi Bericht erstatten sollte, ist nunmehr auch vom Herzogl. StaatSministerium zurückgewiesen. DaS Ministerium erklärt stch mit den Ausführungen der Polizei- direktion und der Kreitdirettion,„welche in ver vom Reich»- taaSabgeordneter Blo» in früheren Jahrm hier entwicketten Thätigleit«eitere Unterstützung finden,„in völliger Ueber- einstimmung."— Mit der früheren hiesigen Thätigleit de» Abg. BloS dürfte wohl seine im Jahre 1872 stattgehabte Funktion al» Redatteur de»„Braunsch. Volktfreund" gemeint sein, welche ihm seiner Zeit wegm Beleidigung de» Polizei« direttorS und späteren Mitgliedes deS Ministeriums Meyer S Monate Gefängniß einhrachte, die er im alten„Kloster " verbüßte. VersammlnngSverbot. Eine auf Sonntag, den 11. Juli, Vormittag» 10V» Uhr, anberaumte öffentliche Versammlung in Crefeld , in welcher Ferdinand Gillei auS Elberfeld einen Vorttag über„Soziale Reformen" halten wollte, ist auf Grund de» 9 de» Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie verboten worden. ES ist dies da» erste sozialistmgesetzltche Versammlungtverbot in dieser Stadt. Hier- nach scheint e» auch hier mit der„milderen Tonart" vorbei zu sein. Offenbar ist der„schärfere Ton" in Folge einer allae» meinen Verfügung„von oben herab" angestimmt worden. Um darüber Klarheit zu erhalten, wird der Einberufer gegen da» ortSpolizelliche Verbot den Weg der Beschwerde beschreiten. Haussuchungen. Seiten» der Polizeibehörde in Ham- bürg sind bei vielen Arbeitern, welche am Sonntag vor acht Tagm an dem Leichengefolge eine» verstorbenen Zigarren- arbeiterS Theil genommen haben, HauSsuchungm nach sozia- listischen Schriften angeordnet wordm, indeffen in allen Fällen resullatlos verlaufen. Zum Vorschlag de« Herr« v. Leu»»«« Reich.Sze» richtsrath bemerkt die Lrantf. Zta."„:Man kann nicht umhin, zu bedauern, daß Männer, die eine so leidenschaftliche, fast fanatisch«uMr-nhe politische Ader besitzen, zu dem höchsten Sitz deutscher Rechtssprechung berufen werden." Ueber die wirthschaftltche Lage Oberschlesien « im Allgemeinen läßt stch der soeben im Druck erschienene Bericht der Handelskammer für den Regierungsbezirk Oppeln über da» Jahr 1685 also au»:„Auch dieimal haben wir über keine er- freuliihe Entwickelung von Handel, Industrie, Gewerbe und �andwirthschaft in unserem Bezirke zu berichten, und wo gegen da» Vorjahr eine Aenderung eingetreten ist, so ist e» fast ohne Ausnahme eine Wendung zum Schlimmer» gewesen. Die von unserer Montanindustrie im Jahre 1879 so freudig begrüßte Einführung eine» Eingang», olle» auf Eisen hat die daran geknüpften Hoffnungen leider nur in der ersten Zeit erfüllt. Wenige Jahre darauf erhöhten Rußland und Oester- r.ich theil» ihre schon bestehenden Zölle, theil» wurden von ihnen neue auf solche Waaren eingeführt für die jene Länder ein ergiebiges Absatzfeld der Industrie unsere» Handelskammer- Bezirte» bildeten. So machte stch in unserem Bezirke immer mehr und ganz besonder» im Jahre 1886 der wirthschaftliche Rf ckgang bemerkbar, unter dem seit einiger Zeit allerdings, „Wohl bekomm'» Ihnen!' sagte Zeremia».„Und wisse« Sie nicht, wie da« Dorf hieß?" Mauser sah ihn erstaunt an.„Ich nannte e» Ihne« ja eben: Hrzib." „Wie?" rief Jeremias verblüfft. „Hrzib 1* wiederholte«och einmal Mauser mit einem ganz entschiedene« Kopfschleudera. „Du meine Tüte," sagte Zeremia»,.ich glaubte vor- hin, Sie hätte» geniest!" .Za, Sie müsse» auch niese«, wen« Sie'» ausspreche« wollen," versicherte Mauser;„ganz verfluchte Name», die böhmische«, die Zunge geht Einem ordentlich entzwei." „Und wie weil von hier liegt da» Dorf?" „Ach, mit der Eisenbahn kommen Sie hald hin: aber garantire» kann ich Ihnen nicht, daß fie noch dort ist. Sie war damal« krank im Wirththause; ich sah sie w der Gast- stube und hätte fie auch gern angeredet, aber fie zog sich so furchtsam vor mir zurück, daß sie mir leid that, und ich dachte mir auch, daß e» ihr gerade nicht angenehm sei» könne, Zemande» au» Haßburg zu begegnen." Und wie kommt«an am best«» dorthin?"� .Wie Sie hinkomme«? Sie fahren bi» Podiebrad mit der Bah« und nehme« stch dort eine« Wage« oder Schlitten. Wo logire« Sie den« hier?" .I«.Schwarze» Roß"". „Donnerwetter, Sie geben'» fein- aber der Wirth dort kann Ihne« genau die Route beschreibe«. Ich fürchte, Sie machen eine Metz gerfahrt, den« ich kann mir nicht denken, daß stch da» arme Weibchen in dem Rest zwei Monate auf- 8 lünMh* Mann war damal» bei ihr f" „Gott bewahre, der bummelte in der Welt herum. Wie mir die Wirth«leute sagten, hatte er fie dort gelassen und versprochen, gleich zurückzukehre«, war aber schon vier- zehn Tag« fort, und wie er jetzt hieher kam, trieb er sich mit einem so gemeinen Geschöpf herum— pfm Teufet I" .Ab« Sie nannte» doch dort ihren Name», daß die Leute in ihre Heimath schreiben konnten?' rief Zemmia». „Wo'« mich nicht juckt, kratz' ich mich nicht" sagte Mauser;.wenn fie da» wollte, konnte sie'« selber thun.
wenn auch in minder hohem Maße, fast alle Länder Europa '» leiden."— Inzwischen ist die Oberschlestsche Handelskammer durch den offiziösen Artikel der„Nordd. Allg. Ztg." belehrt worden, daß dir gegenseitige Zollschraube zwischen Deutschland und Rußlan i nur zu beiderseitigem Wohle funftionirt und als eine Bethätigung freundnachbarlichrr Beziehungen aufzu- fassen sei. Bayrisches. Der Redakteur des„Fränk. VolkSdlatt" eauck. jnr. I. Nicki au» Trippstadl(Pfalz ) wurde nun auch noch nachträglich wegen Ministerbeleidigung in Untersuchung gezogm. „Der Hang»um Idealen in der konservative« Jugend", welchen die konservative Preffe feiert, richtet fich, wie die„Neue Stettiner Ztg." treffend bemerkt,„auf die OffizierSepauletten, den RegierungSaffeffor, den Landrath und dergleichen und erblickt die höchste Blüthe irdischen Streben» in einer Karriere, die nach wenigen Jahren- bei einem GeHall von 64 000 M. angekommen ist." Polnisches. Der Jahresbericht de» Vorsteberamt» der König»derger Kaufmannschaft beklagt auf» lebhafteste die Au»- »eisung der rusfisch-polnischen Unterthanen, eine Maßregel, welche zwar in Bezug auf die dem Königsberger Handel un- erläßlichen Personen zurückgenommen worden, die indeß einen Theil der rusfisch-jüdlschen Händler veranlaßt habe, die Stadt freiwillig zu verlassen, und die auch die sonst zeitweilig her- kommenden rusfischen Kommtsfionäre davon zurückgehalten habe, Königsberg wieder aufzusuchen. Dadmch sei dem Handel eine Anzahl höchst nützlicher Elemente entzogen worden. Jener Maßregel schreibt der Bericht zum Theil wenigsten» auch den bedeutenden Rückgang de» Getreidehandeli zu- während näm- lick in den ersten vier Monaten de» Jahre» 1884: 60 947 und 1885: 86 813 Toni rusfische» Getreide eingeführt worden find, betrug die Zahl in diesem Jahre nur 20 168 Ton», also noch nicht den vierten Theil der Quantität au» der nämlichm Zeit de» Vorjahre». Oesterreich- Ungar«. Zu der neulich ausführlich besprochenen Wiener D e n u n- , i a nt e n- A s f a i r« ist ein kleiner Nachtrag zu liefern. Der Gemeinderath Pfister, welcher einen kleinen Industriellen und Familienvater wegen einer von diesem vor mrhreren Jahren begangenen MajestätSdeleivigung denunzirt und in» Unglück gestürzt hat, berief eine sogenannte Wahlerversammlung ein, die er aber derart zu gestalten wußte, daß nur ein moziger Bruchtheil au» seinen Wählern bestand, während seine An- Hänger au» allen Theilm Wien » und verschiedene obskure Ele- mente die ungeheure Mehrheit der Versammlung bildeten. Die also zusammengesetzte„Wählerversammlung" hat dann dem famosen Herrn Pfister ein Vertrauensvotum ertheilt; aber dieser Herr besaß noch immer Geschmack, die Versammlung zutreffend zu taxiren, und er beantwortete deren Vertrauensvotum mit der Erklärung, daß er— sein Mandat niederlegt. Und dieS- mal hält der Herr Pfister auch sein Wort. Er hat aufgehört, Gemeinderath zu sein, und die Wiener Stadtoertretung ist dadurch der peinlichen Lage entrückt, einen Mann in ihrer Mitte haben zu müffen, der fähig ist, aus Rache seinen Mitbürger zu denunziren und unglücklich zu machen. Dem„D. T." wird auS Wien geschrieben: Erst jetzt wieder hat die Frag« der„Ueberfüllung der Tram- waywaggon»"— so alt, wie die Gesellschaft selbst— Streiflichter auf die Zustände unserer Hauptstadt und der dort grasfirenden Einflüsse geworfen, dic allen großen Parlament»« reden Sturm'», Herbst'», Plener'S und dm gewaltigen Demo»- strationen deS deutschm Klub» zum Trotz an einer Wiederge- burt Oesterreich » völlig verzweifeln laffm. AuS BetriebSrück- fichtm, Erwägungen der Ersparniß werden nm so viele Wagen abgelaffm, daß unausgesetzt eine Ueberfüllung der Tramway- waggon» eintritt, die cn«onn- und Feiertagen fich zu einer KaiamitA, zu einer ernstm Gefahr steigert, die schon viele Katastrophen im Gefolge hatte. Interesse de» Publikum» und der Börse stehen hier im Gegensätze; stet» stegtm die Börsianer und die„Eingeweihten" der Tramway Gesellschaft. Endlich kommt eine mergische Verfügung gegen dm Unfug der Ueber- füllung der TramwaywaggonS: die nach jahrelangen Enquetm und Kommisfionen— eine schier lächerliche Eigmthümlichkett in solchen Fragm— in» Werk gesetzte Reform d«S Tramway- verkehr» verwirklicht fich, dt« Neuerung toll mit dem 1. Juli d. I». mergisch gehandhadt werden. Große Freude beim Vublrkum; die TramwvunisSre hört auf, dtt Stehvlatze im Innern verschwinden, da» lebensgefährliche Sichdrängm und Stoßen nimmt ein End«, der Famllimvatcr athmet auf nach so viel Jahren bitterer Roth; die Tramway-Gesellschast wird den Verkehr erweitem, die niederträchtige AuSschrotung der Verhältnisse wird fartan verschmäht. Ader die Hand de» Ver- hängniffe» macht fich fühlbar; die Tramway Gesellschaft hatte an die letzte Instanz, daS Handelsministerium, rekurrirt und da» letztere gab dem Rekurse statt, fisttrte alle von den unteren Instanzen erlaffenm Verfügungen bi» auf spätere Zeit. ES bleibt vorläufig„AlleS beim Alten". Belgien . Der volkSwirthschaftliche Ausschuß hat seine Arbeiten im Hmnegau, und zwar in La LoumiSr begonnen.
Werde mich hüte« und mich in Familie«- Angelegenheiten mische«— einmal gemacht, und nicht wieder." .Od man wohl«och heute Abend hinkommen könnte?" sagte Zeremia«, der keine Ruhe mehr hatte. „Sie find wohl toll?" rief Mauser;„eS dämmert schon und die Nächte find stockdunkel. Wen» Sie Nacht» von Podiebrad fort wollte« und bei dem Schnee vom Wege ab- kämen, könnten Ei« Hal» und Beine breche». Wolle« Sie absolut«achsehe», so fahren Sie morgen früh mit Tage»- anbruch weg; nachher habe» Sie de« ganze« Tag vor fich. 'S wird doch ei» vergeblicher Gang sei«, den« sie ist nicht mehr dort." „Und in»elchem Wirth« hause war fie?" „Z» welchem s Glauben Sie, daß m dem Nest mehr wie ein» ist? N«, da könne« Sie nicht irre gehen." „Aber de« Name« von de« verWÜ»schte« Ort behalt' ich i» meinem Lebe» nicht. Wie hieß er?" .Hrzib;«a warten Sie, ich gehe nachher«tt Zhne« in Ihr Hotel und beschreib' es dem Wirth selber. Da» wird das Gescheidteste sein— wie?" .Sie find ei» Goldmann. Herr Mauser; ich weiß nicht, wie ich e» Zhne« danken soll." „Bitte," schrie Mauser;.trmken wir»och ein Seidel?" „Sech«, wenn Sie wolle»," rief Zeremia»,„da ich heute Abend doch nicht mehr fahre» kann; denn ich glaube selber, e» ist am besten, ich warte bi« morgen früh." .Denke« Sie nur gar nicht daran." „Dann find Sie auch heute Abend«ein Gast, und Sie haben sich noch außerdem eine sehr wackere Familie zum höchste» Dank verpflichtet." „Reden wir«»» gar nicht mehr davon," schrie Mauser, äußerst vergntbat über die Ausficht eine« fidele» Abend»; „famoser Zufa», daß wir un» hier getroffe» habe» und— A propon, wie geht e» denn Fräulein Basfini, Ihrer Fräu- lein Schwägerin? Sie soll leben, Herr Stelzhammer, Sie soll, hol' mich der Teufel, leben!" Zeremia» fand, daß dem kleinen Mann der starke Wein etwa« zu Kopf gestiegen war, und da jetzt auch schon mit anbrechendem Abend einzelne Gäste eintrafen, schlug er ihm
Trotz der Abmachungen der sozialistischen Blätter dezeichnete« etwa 1000 Arbeiter 17 ihrer Genossen, dem Ausschuß Rede zu stehen. Die Forderungen der Arbetter lauten: achtstünvige Arbeitszeit, einerseits um der Zuvielerzeugung Einhalt zu thun, anderseits um die Kräfte de» Ardetteri zu schonen. Mindestlohnsatz von 4-5 Frk». für den Tag. Die Arbeiter bezeichnen Diese Summe al» unentbehrlich für den Unterhalt einer Familie und dürsten dabei schwerlich über da» Ziel schreiten. Eine dritte Forderung geht dahin, daS allgemeine Stimmrecht einzuführen. Sollten die ersten Punkte auch nur theilweise zugestanden werden, so würden die Arbeiter den letzten wohl von selbst fallen laffm. Frankreich . Wie wir schon melseten, haben die Adga. Barodet, DeSmonS, Cantagrel und Labordere, Vorstand»mttgliedei der äußersten Linken, fich heute zu dem KonseilSvrSfidmten de Freycinrt begeben, um ihm dm Wunsch der Grupp: zu übermitteln, daß Duc-Quercy und Roche , die zwei wegen der Vorgänge in Decazeville verurtheilten Sozialisten, zum Nationalfest am 19. Juli begnadigt würden. Herr b; Freycinet erwiderte, dt« Ereigniffe von Decazeville lägen noch zu nahe, al» daß er dem Begehren Folge geben könnte, ver- sicherte aber die Delegirtm der äußerstm Linken seine» und seiner Kollegm guten WillmS, indem er ihnm da» Ver- sprechen gab, Duc-Quercy und Roch«, so wie die» nur möglich sei, in Freiheit setzen zu lassen. Die ftanzöfischm Zeitungen widerrufm da» Gerücht, daß Freycinet der rusfischm Regierung geantwortet habe, Frank- reich werde der Bakum . Frage gegenüber eine vollständig gleichgiltige Haltung beobachtm; der Minister habe vielmehr dm Mächten erklärt, daß die sranzöfisch« Regierung, getreu ihrer in der bulgarischen Frage eingeschlagenen Polttik, ihre Anficht erst zu erkennen geben würde, wmn die unmittelbar betheiligten Mächt« fich auSgesprochm hätten. Grotzbritauuieu. WaS wird Gladstone angesichts der ungünstigen Wahlen thun? Der Manchester „Guardian ", welcher mehr ali irgend ein andere» Provinzialbiatt Fühlung mit Harvarden unterhält, drückt stch darüber au» guter Quelle ungefähr wie folgt auS: Gladstone soll die Adstcht habm, stch au» dem politischen Leben zurückzuziehm, wenn da» Land seine irische Polttik verwirft. Ader unter den Freundm Gladstone'« gilt dieser Entschluß nicht für endgtttig. Sicher aber ist, daß im Falle die Grafschaftm dm Flecken folgen und also dm Kon- servattven zu einer Mehrheit im Unterhause verhelfen, gegen Ende der nächsten Woche ein KadinetSrath einberufen werdm j wird, um die AmtSabgab« zu beschließm. Gladstone würde Salitbmy zu seinem Nachfolger empfehlen und Hartington| zwar in dessen Ministerium nicht eintreten, aber seiner Gofolg- i schast eine freundliche Haltung gegen da» neue Kadinet zur Pflicht machen. Od dann SaltSdmy die Einberufung de» neum Parlammtt bi» Oktober vertagen oder sofort dm August zur Erledigung der zur Fortführung der Regierung noch« wendigsten Geschäfte und Geldbewilligungen benutzen werde, um dann bi» im nächsten Februar Zeit zu gewinnen, bleibt, noch fraglich. Von Gladstone aber wird angmommm,' daß er, fall» er an der Spitze seiner Partei bleibt, alle» aufbieten werde, um den Konservatiom die Lösung der irischm Frage zur Befriedigung der Parnellttm zu erleichtern; dmn er schreibt stch nach wre vor da» Verdimst zu, diese Frage durch sein kühne» Auftreten lösunglfähig gemacht zu Hadem Soweit die Bomerkungm deS Manchester„Guardian ", welche» wie gesagt, große Beachtung verdienm. Da» Organ der Parnelliten,„United Jreland', spricht fich folgendermaßen über die Wahlen au»;„W!r glauben, daß die diesmaligen Wahlm von der Vorsehung ebenso gefügt worden find, wie die Abstimmung über die zweiv Lesung der Homerulevorlaae. Wäre die letztere günstig fÜt unS verlaufen, so wäre die» ein Unglück statt eine» Segen» aewesm. Die Vorlage würde während der Session zu den Akten gelegt worden sein, die Drahtsieher würden Gelegenheit bekommen haben, die Seele herau» zu schneiden, mglische An« gelegenheiten wärm zur Berathung gekommm und die Minister würden fich so lange al» möglich der Nothwendigkett ent- schlagen haben, da» Skelett au» dem Schranke hervor zU Sehen. Jetzt kann im Gegmtheil kein Fortschritt in ngland stattfinden, bi» diese Frage ein füralleMalgelöst ist. Es mag fich für die Homerule nicht minder gut erweisen, wenn Rr. Gladstone in den die»« maligen W-Hlm eine zettweilige Niederlage erleidet. Da» englisch « Volk würde die Frage nicht richtig würdigen, bi» e» beide Settm ders.lbm kennen gelernt hat, und vielleicht wird gerade die Erfahrung, welche man mtt einer Schaar ehrloser, an dem gewaltigm Problem h-rumfl.ckmder Politiker macht, dazu dienen, für den einzigen Engländer, welcher fähig ist, die rage carte blanche nach seiner Weise im Namen Gotte» JU sen, daS zu erlangm, wa» von Nötben ist. Unsere El' Wartung jedoch geht dabin, daß Mr. Gladstone carte blanche (freie Hand) erhalten wird, ohne daß überhaupt solch' ein un«
vor, noch einen kurze» Spaziergang zu mache» und da»» im„Schwarze» Roß" zu soupirm. Da» war nicht abzuschlagen, und Zeremia« brachte später den kleinen fidele« Souffleur— der glücklicher Weise, heute Abend nicht zu soufflirea hatte, oder e» wäre um da» Stück geschehen gewesen— auf seine eigene Stube, wo fi' bei einem delikate« Abmdbrod und noch delikatere« Weine« so lange zusammensaßm, bi« Mauser selber erklärte, heute fände er den Heimweg nicht mehr, so viel sei sicher, und morgen würde ihn der Nachtwächter wohl halb oder drei« viertel erfroren an irgend einer Straßenecke treffm. Dem wollte ih« Zeremia« doch nicht aussetze«, ließ ihm also ei« Zimmer im Hotel gebe», brachte ih» selb« zu Bett und traf dann sein« Vorbereitungen,«m am nächste» Marge» mtt dem Frühzug nach Podiebrad und von da ohne Säume» »ach jenem bezeichnete« Dorf mit dem entsetzlichen Name» hinüber zu fahre«. Am liebste« hätte« freilich gleich noch heute Ab»»' »ach Haßburg hinüber telegraphirt, daß« eine Spur 6** funden habe und ihr jetzt folge« wolle, um Rottack» wenigste«' einige Hoffnung zu mache». War ab« da» junge unglü»' lich« Wesen nicht mehr i» jenem kleinen Nest und verlor dort«ied« ihre Spur— wa« da»»? E« blieb im«1«' besser, erst dort a» Ort und Stelle seine Nachforschungen i-s beginne», wa»« auch«tt d« größte« Sicherheit th»' durfte, denn wen«« die Komtesse auch schon in HaßbM» gesehe« batte, ih» kannte fie auf keine« Fall, selbst rot«' n auch seine» Name» nannte._ Bei« Porti« ließ er fich jetzt nur»och auf die TaJjt schreibe«, daß« zur rechten Zett geweckt sei« wollen u« legte sich mtt dem beruhigende» Bewußtsei« schlafe«, jetzt ein bestimmte« Ziel zu habe«, dem« nachsaht' könne, und nicht mehr läng« in d« Zne umh« suche»» müssen. J Zeremia» hatte am vorige« Abend wie Maus« r. tüchtig gebechert, aber d« kleine Man» konnte auch � ordentliche Portio» vertragen, und um halb sech« Uhr JL nächsten Morgen saß« schon fertig angezogen und% bereit vor seinem Kasse, und unten klingelte« auch 9leJ®jp rauf die«tt tönenden Schelle« behangenen Pf«de, al»