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zeitiges Minifterium zur Eriflens tommt. Die liberalen Unionifien werden zu Bulver jerrieben werben, die Tories werden teine maßgebende Majorität erhalten; das parlas mentarische Spiel wird wiederum in unseren Händen sein und eine neue Wahl wird der jeßigen auf dem Fuße folgen, eine Wahl, in welcher die unselige Allianz, in der Tories für Radi Tale ftimmen, ihr Ende erreichte und eine neu wieber berge ftellte liberale Bartel ins Barlament tritt, deren Schibboleth Gladstone und Homerule ift."
Der Handelsausweis für Juni ist ziemlich befrie. bigend und bekundet, daß die Hauptzweige der britischen Induftrie im Wiederaufschwunge find. Verglichen mit dem ent sprechenden Monat im Vorjahre weift die Ausfuhr eine Bu nahme von Lftr. 818 787, die Einfuhr eine Abnahme von nur Lftr. 135 043 auf. Der Export erreichte einen Gesammtwerth von 2. 18 536 076, während der Import sich auf 2. 29 101 941 bezifferte. Für das verfloffene Halbjahr beläuft sich, verglichen mit dem entsprechenden Beitraum von 1885, die Abnahme der Einfuhr auf 2. 19 086 785, die der Ausfuhr auf 2. 1 036 326.
Die„ Times" bespricht nochmals die Batum frage und meint, obwohl die Frage nicht wichtig genug fei, um einen ernften Streit zu veranlassen, müffe doch von der Thatsache Renntniß genommen werden, daß Rusland eine direkte Heraus forderung an England gerichtet habe, welches seine Bolitit dem gemäß geftalten müffe. Durch den Widerruf des Art. 59 des Berliner Vertrages werde die von England auf dem Berliner Rongreffe eingegangene Verpflichtung, ben status quo ante be treffs der Dardanellen au respettiren, zum todten Buchstaben, ebenso wie Rußland erlange England seine Freiheit des Han delns wieder.
Die der Mehrzahl nach sosialdemokratisch ge= finnten ftimmberechtigten Bürger von Ravenna und Forbi be abfichtigen, den wegen breifachen Morbes" zu zwanzigjähriger Buchthausstrafe verurtheilten Amilcare Cipriant, dessen Wahl in's Parlament bekanntlich annullirt wurde, wiederum au wählen. Sie werden in ihrem Vorhaben durch den Führer der Partei, Andrea Corta, unterstützt. Derselbe hat fürzlich im Bagno von Porto Longono seinen guten Freund besucht und berichtet in ben radikalen Blättern von der Unterredung, welche er mit Cipriani gepflogen hat. Cipriani sprach die Ueber zeugung aus, er wäre verurtheilt worden, well er der Bariser Rommune angehört habe, welche hoffentlich auch in Italien noch proflamirt werden würde. Berwunderung erregt es,- schreiben die liberalen Blätter- daß die Strafanstaltsbeamten Dem notorischen Demagogen Demagogen Andrea Corta erlaubten, dem Gefangenen einen Besuch abzuftatten und mit ihm politische, Staatsumwälzungen betreffende Gespräche zu führen." Spanien .
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Die spanische Deputirtenkammer genehmigte mit 303 gegen 21 Stimmen die Bioillifte und verwarf den Antrag Ro mero Robledo's( tonservativ) auf Erhöhung der Bivillifte für die Regentin welchen Antrag die Regentin schon vorher zurückgewiesen hatte.
Einer Madrider Korrespondenz der Kreuz Btg." zufolge werbe in Spanien eine republikanische Erhebung vorbereitet. Danach zählen die Republikaner auf den Bestand Don 4-5000 Mann, geführt von Dffizieren des Heeres und einer großen Anzahl von Sergeanten. Die Parole zum Los schlagen soll von Ruiz Borilla gegeben werben und, wie es helst, gewiß noch vor Schluß des Jahres. Die Infurrettion foll ihren Anfang in einer schon jest dafür bestimmten Feftung nehmen, deren Garnison ganz in den Händen der Republikaner fet. Nur in einem Buntt sollen die Insurgenten noch unent fchloffen fein; fie feien noch im Sweifel, wer die militätische Führung des Aufstandes übernehmen soll. Mber alles deute Darauf hin, daß der Aufstand, wenn auch vielleicht nicht erfolg. reich, doch umfassend und schredlich sein werde. Die Regie rung babe zwar Berdacht geschöpft, aber fie scheine die Spuren der Verschwörung nicht entoedt zu haben.
Rußland.
Der N. Fr. Pr." wird aus Ronftantinopel berichtet: Rußland ist schon seit Jahren thätig, Batum militärischen Werth zu heben. Allerdings wurden fleine Befestigungen auf gelaffen, dafür aber das wichtige Ruruntabia verstärkt und auch gegen die Landseite durch Schanzen erweitert. Außerdem wurden errichtet 9 große Magazine in Bazat chane, 4 Bulver magazine in Selinda, 7 Militärfpitäler. In den Magazinen befinden fich 70 Krupp und 100 andere Geschüße, Gewehre, Munition, 3000 Zorpedos. Schwere Kanonen stehen in den Magazinen auf Schienen und tönnen mit der Bahn nach Ru runtabia gebracht werden.
Der Dziennit Bolsi" meldet aus Petersburg , daß unter Den Raufleuten an der perfischen Grenze, längs der translas pischen Eisenbahn, englische Spione verhaftet wurden, welche die Feftungspläne stijgirten. Die Verhafteten feien nach Petersburg gebracht und in der Feftung internirt worden. Balkanländer.
Nach dem ungarischen Regierungsblatt Nemzet " steht, wie man der Boff. Btg." meldet, das Verwellen höherer
Rutscher aus dem Thorweg heraus und vor das Haus fuhr, um dort seinen Passagier zu erwarten und nach dem Bahn hof zu bringen.
Und der Wind pfiff nicht schlecht am Fluß herauf, der Himmel hatte fich dabei umzogen, und es fing an gefrorenen Regen herunter zu werfen, der, wo er ins Gesicht traf, wie Nabeln stach. Aber was half's; der Weg mußte zurückgelegt werben, und mit einer Anzahl wollener Deden versehen, bie er fich vom Wirthe geborgt hatte, um nachher von Pobie brab Fuhrgelegenheit zu nehmen und ordentlich eingepackt zu sein, warf er fich in sein Roupee und sah mit Ungeduld der Zeit entgegen, bie ihm Gewißheit über die Gesuchte bringen follte.
In Pobiebrab hatte es auch keine Schwierigkeit, ein Fuhrwert nach jenem Dorfe, dessen Namen er deutlich geschrieben auf einem Bettel bei fich rug, zu finden, und gegen Mittag etwa erreichte er den fleinen Ort und hielt bald barauf vor der Schenke- einem traurigen, wüften Aufenthalt.
Und hier sollte er die junge, an jede Bequemlichkeit von Jugend auf gewöhnte Romtesse finden? Er schauberte orbentlich, als er fich die Möglichkeit bachte, daß fie hier monatetang allein und freundlos gehauft habe. Das war auch gar nicht möglich, und er fürchtete jest fast ebenso, ihr hier zu begegnen, wie er sich früher darnach gesehnt hatte, fie anzutreffen.
unb was mache ich mit den Pferden, Herr?" fragte ber Rutscher, als Jeremias vor der Schenke aus dem Schlitten ftieg.
Stellt sie ein, Freund," lautete die Antwort, ein Stall wird doch hier zu finden sein. Ich bleibe wahr. fcheinlich ein paar Stunden hier und fahre dann wieder
zurüd."
Damit trat er in das Haus und in die niebere, furcht bar gebeizte Gaftstube, aus der ihm aber ein wiberlicher Dunft entgegenflug, daß er ordentlich erschredt einen Moment in der Thür flehen blieb, um seine Lunge erst an diese Atmosphäre zu gewöhnen.
Gäfte waren nicht im Simmer, einen Fuhrknecht aus genommen, der am Tische saß, ein großes Glas Brannt
rufftscher Offiziere in Bulareft im Busammenhange mit einer rufftsch- rumänischen Ronvention zur Sicherung des Durch marshes russischer Truppen durch Rumänien für den Fall einer russischen Besetzung Bulgariens . Darauf wird die Einberufung des rumänischen Ministerrathes nach Sinaia unter Vorfte des Königs zurückgeführt. Die Bevölke rung zeige fich beunruhigt, weil rufftsche Truppentonzentrirungen in Beffarabien mit den Blänen bezüglich der Belegung Bul gariens in Busammenhang gebracht werden. Die Meldung bes Befter„ Nemzet" wird offigiös als erfunden bezeichnet. Amerika.
Das Gesundheitsamt wird in Folge der aus Stalien ein treffenden beunruhigenden Berichte über die Cholera voraus fichtlich eine firenge Quarantäne für die von Mittelmeerhäfen lommenden Schiffe anordnen, falls die Krankheit größere Dimenfionen annimmt. Diese Schiffe werden in der Lower Bay zurüdgehalten; den Rapitänen soll nicht eher die Er laubniß zum Landen ihrer Ladungen ertheilt werden, bis legtere desinfizirt find.
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nicht in die Hände des Vorstandes, sondern lag bei der ,, Boch löblichen" ad acta. Doch lurz und gut, der Gerichtshof ver urtheilte den Vorfizenden Mirbach zu 30 M. und die anderen Mitglieder zu je 20 M. Geldbusße und im Unvermögensfalle au 6, resp. 4 Tagen Gefängniß nebst Tragung der Kofter. Der Herr Staatsanwalt beantragte für Mitbach, als die Seele des Vereins und intellektuellen Urheber des neuen Unterneh mens, vier Monate und für die übrigen Angeklagten nur drei Monate Gefängniß.-Herr Rechtsanwalt Belles führte die Vertheidigung in fehr geschickter Weise. Es wurde sofort Revifion angemeldet. Bur näherer: Beleuchtung des Urtheils möge folgendes dienen: Im November des Jahres 1884 tonftituirte fich hierselbst der Lolalverein Fachverein Der Metallarbeiter Düsseldorfs und Umgegend" mit einem von einer selbstständigen Kommission selbst vers faßten Statut. Legteres wurde polizeilicherseits genehmigt und mit Stempel versehen; mithin bestand der Verein rechtsfräftig. Nun fand au Weihnachten desselben Jabres der Kongreß der Metallarbeiter Deutschlands zu Gera ftatt behufs Gründung einer Vereinigung, die fich über ganz Deutschland erftreden sollte. Düsseldorf war nicht durch einen Delegirten vertreten. Nun wurde aber im Februar des Jahres 1885 Durch eine Generalversammlung beschloffen, der Bereinigung der Metallarbeiter Deutschlands ", welche inzwischen schon florirte, beizutreten. Sofort wurde auch das Statut ab und das Vereinigungsstatut angemeldet und auch genehmigt. Das Weitere ist bekannt. Das Verbot traf einen Tag zu früh ein, der Vorstand war im Begriff, das alte Statut wieder einzu reichen, was dann auch noch geschah. Die Gene jmigung wurde aber versagt und alle diesbezüglichen Versammlungen verboten. Der Vorstand wandie fich beschwerdeführend an's Ministerium des Innern. Die Untersuchung ließ nicht lange auf sich warten und die Anklageschrift blieb nicht aus. Nun fand wunder barer Weise der Gerichtshof eine Aehnlichkeit zwischen dem alten und dem neuen Statut. Wirklich wunderbar! Denn es verftebt fich doch von selbst, daß, wenn das Vereinigungsstatut ben Normalarbeitstag von 10 Stunden, Vermehrung der Fabrikinspektoren 2c. in seinen Baragraphen verzeichnet hatte, daß dann ein Verein, welcher dieselben Tendenzen verfolgt, nicht etwa die Vermehrung des stehenden Heeres, der Marine und vielleicht noch Rolonialpolitit in sein Programm aufnimmt. Also war eine Aehnlichkeit zwischen Lokale und Vereinigungsstatut doch ficher vorauszusehen. Es empfiebt fich also in fünftigen ähnlichen Fällen, daß Fachvereine das Statut eines Krieger oder Landwehrvereins fich zum Muster nehmen, vielleicht entdeckt man bann nicht so leicht eine Aehnlichkeit. Und nun die Mannheimer Briefgeschichte. Dieselbe zeigt wie. der einmal, wie dehnbar die Baragraphen des Ausnahmege feges find, derart, daß man auf Grund derselben Jemanden für die Handlungen eines Andern verantwortlich machen kann. Es handelte fich um die Fortsetzung des verbotenen Vereins. Gut! Aber dann hätte in diesem Falle doch der Mannheimer Bentraloorstand angeklagt werden müssen; denn von ihm gine gen die zur Fortlegung des Vereins aufmunternden Briefe aus. Doch dies nur nebenbet. Thatsache ist es, daß der bie fige Vorstand auch ohne die Winte von Mannheim ganz bas felbe gethan, und auch nicht anders thun fonnte, als was er jest gethan hat. Wenn die Herren aber auch von der Schnellig felt frappirt wurden, mit der der neue Verein angemeldet wor den ist, so mögen fie wissen, daß, wenn ein solcher Verein mit Gewalt auseinander geleilt wird, es sehr schwer fällt, ihn wies der ins alte Geleise zu bringen, weswegen auch die schnelle Neuanmeldung von der Erwägung abhängig war, daß die Ver einsthätigkeit babin feine zu lange Unterbrechung erleiden müffe. Wenn nun bei der nochmaligen Verhandlung leine ein, durch die der Arbeiter, der fich einer Organisation, welche Freisprechung erfolgt, wo wird alsdann die Thüre im Geset ihm nügen tann, anschließen will, wieder auf den Boden des gemeinen Rechts zu treten vermag?
Tros der Vorherrschaft des Rapitalismus in den Ver einigten Staaten dringen dort doch in Folge des politischen Einfluffes der Arbeiterllaffe gelegentlich arbeiterfreund. liche Geseze durch, auf die wir Deutsche noch viele Jahre werden warten müssen. So hat jest wieder mit einer seltenen Promptheit das Repräsentantenhaus die Senatsvorlage betreffs Legaliftrung der Intorporation nationaler Ge. wertschaftsvereine( National Trades Unions) ange nommen und damit einen weiteren Schritt zur Förderung der friedlichen Beilegung von Streitigkeiten zwischen Arbeit und Rapital getban. Die Arbeitskommiffäre verschiedener Unions ftaaten, i. B. Bed von New York und Mc. bugb von Dhio, batten in ihren legten statistischen Jahresberichten auf die Bor theile hingewiesen, welche den Gewerkschaftsvereinen des Landes aus einer Vorlage wie der obigen erwachsen mußten; und wenn dieselbe auch in ihrer ursprünglichen Faffung nur Bezug doch schließlich dahin amendirt worden, daß ihren Bestimmungen auf den Diftcift Rolumbia und die Territorien batte, so ist fle aufolge die Organisationen in den Städten nur nöthig haben, fich mit dem in Washington bestehenden Gewerkschaftsverein zu verbinden, um aller Vortheile des Inkorporationsgefeges theilhaftig zu werden. Die Hauptbestimmungen der neuen Borlage, welche gegenwärtig dem Bräftdenten Cleveland sum Unterzeichnen vorliegt, find folgende: Unter einem nationalen Gewerkschaftsvereine im Sinne des Gesezes soll jede Arbeiter organisation verstanden werden, welche zwei oder mehr Bweig vereine in den Staaten oder Territorien der Union befigt und Mitglieder zu fördern, deren Löhne und Arbeitszeit zu reguliren, ben Bwed verfolgt, das geistige wie das leibliche Wohl threr ihre individuellen Rechte zu schüßen, fie in Krankheitsfällen zu unterftüßen sc. Nationale Bewertschaftsvereine follen, wenn fte als solche inforporirt find, die Privilegien aller anderen intorporirten Körperschaften ge. nießen, indeffen nicht mehr Grund- oder persönliches Eigen thum befizen dürfen, als für die Bwecke, für welche fie inforporirt wurden, nothwendig ist.
Gerichts- Zeitung.
Düffeldorf, 9. Juli. ( Freie Preffe für Rheinland und Weftfalen.) Vor einiger Beit stand vor der hiesigen Straf lammer der Gesammtoorstand der verbotenen Mitgliedschaft Bereinigung ber Metallarbeiter Deutschlands , Mitgliedschaft für Düffeldorf und Umgegend", bestehend aus den Personen: Gerhard Mirbach, 1. Borfigender; Richard Heldt, 2. Vor figender; Louis Gemmer, 1. Raffirer; Wilhelm Weinforth, 2. Kafficer; Nitolaus Lingweiler, 1. Schriftführer; Engelbert Schier, 2. Schriftführer und August Lewes , Revisor. Die vorgenannten waren angellagt, gegen§ 17 des Gesezes vom 21. Ottober 1878 gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen ber Sozialdemokratie gefündigt zu haben. Beweise fonnten absolut teine beigebracht werden, und selbst der unter Eid ver nommene Kriminal Rommiffar fonnte nur erklären, daß in diesem Falle nur Muthmaßungen beständen; er babe die An geklagten früber vernommen und wiffe nur, was ihm zu Brotokoll bittirt worden set. Die Straftammer war jedoch der Anficht, daß die Beschuldigten nur zu dem Bwede einen Verein gründen wollten, um sich die Genehmigung zur Fort beftebung eines verbotenen Vereins zu erschleichen, auch sei die Art und Weise, wie der Vorstand mit dem Bentraloorstande in Mannheim in Verbindung geftanden, sehr verdächtig und sei daraus zu schließen, daß die Angeklagten von Mannheim aus inspirirt worden seien, um den Verein fortzuseßen. Auf lepteren Fall wurde bei der Urtheilsverkündigung besonders Gewicht gelegt, er sei deshalb noch besonders hier erwähnt. Kurz vor der Auf lösung des Vereins erhielt der Vorfigende Mirbach ein Schrei ben von Mannheim , worin mit dem Baunpfahle gewinkt wurde, baß die Vereinigung bald aufgelöst werden würde. Dieser Brief lam nur dem Mirbach und Kafftrer Gemmer zu Geficht, nicht den andern Vorstandsmitgliedern. Dann tam ein zweiler Arbeiter- Emansipationstampfe auszubalten; derselbe lam aber Brief von Mannheim , worin der dortige Vorstand bat, im
wein vor sich hatte und aus einer kurzer, schmutzigen Pfeife Wolken ftintenden Tabatsqualms ausstieg. Jeremias war in Brafilien gerade nicht mit sehr vorzüglichem Tabak verwöhnt worden, der hier roch ihm aber doch außer dem Spaß. Aber was half es, es mußte ertragen werden, und furz zunidie, wandte er sich an ein weibliches Individuum, mit einem freundlichen Gruß gegen den Mann, der ihm nur möglicherweise die Wirthin ober vielleicht eine Dienstmago, die aber von Schmutz starrte, und fragte fie, ob hier im Hause eine Dame seit einiger 3eit logire.
Die Antwort, welche er bekam, war böhmisch; das Frauenzimmer verftand fein Wort beutsch und zeigte nur metscher dienen sollte. dabei auf den Fuhrknecht, der ihr wahrscheinlich als Dol ( Fortsetzung folgt.)
Ans Kunst und Leben.
Im Schweizergarten wird am beutigen Dienstag zum militärische Panorama der Schlacht bei Magenta( am 4. Juni erften Male bas bereits schon gestern angekündigte pyrotechnisch 1859 zwischen Defterreichern und Franzosen ) und zwar unter Mitwitung von ca. 150 Berfonen zur Darstellung gelangen. Es ist dies das für die Franzosen fiegreich ausgefallene Treffen, nach welchem ber franzöftiche Oberbefehlshaber Mac Mabon Dem Kriegsfeuerwert voran geht ein großartiges Brillanten. von Napoleon den Titel eines Herzogs von Magenta erhielt. Feuerwerk der Bestechniker. und E. Massow, Hornig und große Militär- Ronzert, verbunden mit einer Extra- Borstellung, Bonander; das vor und nach dem Feuerwerk Hatifindende Berspricht insofern interessant zu werden, als in dem Brogramm berselben die Sensations Luftplecen der spanischen Gymnastiler Familie Majol: Mis Lazel als lebende Ranonenkugel, sowie die überaus humoristische Studenten poffe Die luftigen Heidel berger" mit aufgenommen find. Der Eintrittspreis ist diesen Abend auf 50 Bf. erhöht worden( ftebe Inserat in der heutigen mäßigten Breise von 40 Bf. in den mit Blakaten belegten Nummer unserer Beitung) jedoch find Billets vorher zum er mäßigten Preise von 40 Pf. in den mit Plakaten belegten Bigarrenhandlungen zu haben. Am Mittwoch findet das vierte diesjährige Familienfeft, verbunden mit Kinderbeluftigungen aller st, in diesem Etablissement statt.
Münster ( Weftf.), 10. Juli. Vor dem hiesigen Schwur gericht gelangt am Dienstag, den 13. b., eine Antlage gegen Die Wittwe des Bergmanns Heinr. Tibi aus Wattenscheid ( Weftf.) wegen Gattenmords zur Berhandlung. Dieselbe foll laut der Anklage am Abend des 28. Desbr. v. J. ihren Che mann, mit welchem sie auf dem Heimwege vom Bottroper Viehmarkt begriffen war, hinter eine auf freiem Felde errichtete Strohdieme gelockt( angeblich, um dort vor der Kälte Schut zu suchen) und mit einem Revolver erschossen haben. Augenjeugen find nicht vorhanden. Frau Tibi behauptet, ein Dritter, ber gleich darauf entflohen sei, babe den Schuß gethan. Im Hause der Verdächtigen fanden sich indes Rugeln von gleichem Kaliber mit der bei der Sektion im Schädel des Ermordeten gefundenen Rugel, die sogleich den Tod deffelben sur Folge gebabt haben mußte. Die Angellagte unterhielt hinter dem Rüden ihres Ehemannes ein Verhältniß mit einem anderen Bergmann, und die Anklage nimmt an, Frau Tibi habe Durch die Ermordung des Gatten bezweckt, um diesen Neben. beziehungen die legale Form geben au tönnen. Auf den Aus gang des Sensations Broseffes ift man in weiten Kreisen gespannt.
Tod eines Liebespaares. Von Wien aus wird das freiwillig gesuchte Ende eines jugendlichen Liebespaars in der lieblichsten Gegend der dortigen Berge gemeldet. Vor nicht langer Belt wurde in festlicher Weise die Eröffnung der neuen Schußhütte auf der hohen Wand begangen, welche daselbst von Der alpinen Gesellschaft„ Die Waldegger" in einer Höhe von auch eine Blutweihe: ein junges, verzweifelndes Liebespaar bat über 1000 Metern erbaut worden ist. Diese Hütte empfing nun in berselben durch Selbstmord geendet. Angesichts der Reize einer wild: omantischen Alpenwelt, in deren Knblid man fonft wohl das Erdensein doppelt schön finden mag, schieben die Beiden aus dem Leben. Am 1. b. Mis. wurden von einem Jäger in der Hütte die Leichen aufgefunden. Bwei Tage vor ber mochte nach dem Ergebnis des Lokalaugenscheins der Doppelselbstmord ausgeführt worden sein. Das Baar hatte fich die Pulsadern geöffnet und das verströmende But batte den Estrich der Hütte roth gefärbt. In dem daselbst auflies genden Fremdenbuche batten fte zuvor ihre Namen eingetragen und in rührenden Worten Abschied von Eltern und Ver wandten genommen. Der jugendliche Selbstmörder ist der 19 jährige Goldarbeiter Josef Ruburet aus Wien , feine Lodesgefährtin heißt Adelheid Fibich und in 17 Jahre alt. Die Leichen wurden nach der Ortschaft Waldegg gebracht erdigt. und daselbst unter großer Theilnahme der Drißeinwohner be
Bon Hunden serriffen. Einen gräßlichen Tod erlitt in bem anderthalb Meile von Ratais( Pr. Bosen) entfernten Dorfe Selentcsin, die 16 jährige Tochter eines dortigen Knechtes. Dieselbe wurde von ihrem Vater mit einem Auf trage an den Bogt, welcher mit dem bortigen Inspektor a fammen auf einem hofe wohnt, betraut. Doch waren belde aufällig nicht anwesend. Als nun das Mädchen von dort Tochter; als derselbe den of betrat, bot fich ihm ein schauder nicht zurücklehrte, bielt der besorgte Bater Unschau nach seiner hafter inblick dar. hafter Anblick dar. Die beiden großen Race Lurushunde des Inspektora jertten an der blutigen Leiche seiner Tochter herum. Nachdem die Bestien unschädlich gemacht, gewahrte man, daß Die Leiche bis zur Untenntlichlett jerriffen war, nur durch die Kleider ließ fich die Identität feftftellen.
Eine neue montenegrinische Stadt. Die im Bau be griffene Stadt Miclova Varosch wird am 7. November einges weibt und offisiell als Stabt proflamist werben. Dieselbe wird vor der Hand nicht mehr als 60 Häuser zählen, allein sie weift hübsche Bläge und breite Straßen auf, die dem Drte das Aussehen einer wirklichen Stadt verleihen.