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seiner Frau, benn beim Betreten der Schwelle wurde er sofort burch einen gewaltigen Hieb, den ihm Schönborn gegen den Ropf mit einem scharfen Inftrument- einem Schrauben Schlüffel versette, zu Boden gestreckt und dann von dem Schönborn'schen Ehepaar blutüberströmt zur Thür hinaus geworfen. Wegen gemeinschaftlicher schwerer Körperverlegung angetlagt, wurde Schönborn zu 2 Monat, die Ehefrau zu 2% 1 Woche Gefängnis verurtheilt.

schiebsgericht anerkannt bätten", was wir, da es aus 3 Meistern und 2 Gesellen besteht, mit Recht ein partelisches nennen tönnen. Ueberhaupt lönnen wir uns nicht genug wun bern, daß ist den Herrn Jnnungsmeistern so viel an dem Schiedsgericht gelegen ist, da der Obermeister in der dazu ein berufenen Versammlung erklärte, man werde mit den Gesellen wenig Federlesens machen. Sie( die Meister) brauchten lein Schiedsgericht, daß wäre nur zum Nußen der Gesellen! Was wir jedoch sehr bezweifeln müssen, denn auch hier find viele Meister, Die am Babltag den Lohn nicht auszahlen tönnen. Ja, in einer Besprechung der Kommiffion erlaubte fich der Ober. meister der Jnnung fogar mit herausforderndem Hohn zu sagen, er würde sofort 10 Mart zahlen, wenn die Gesellen streiten, worauf ein anderer ebenso höhnisch 15 Mart versprach und der Obermeister noch bemertte: warum denn gerade die Schreiner am faulften wären. Kollegen! Jhr werdet einsehen, daß wir nicht länger mit verschränkten Armen zusehen lönnen, denn die Meister geben zu, daß unsere Forderung eine gerechte ist und weigern fich dennoch die 10 stündige Arbeits eit einzuführen; als Grund schüßen sie vor, es sollte nur erst eine andere Branche( Maurer  , Bimmerleute sc.) den Anfang machen. Kollegen! Ihr werdet einsehen, daß wir uns durch einen so wenig ftichhaltigen Grund nicht noch jahrelang an dem Gängelbande herumführen laffen lönnen und find wir entschloffen, vertrauend auf Euere Hilfe und Solidarität den Streit mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln durchzu führen. Allem Anschein nach wird der Streil ein ausgedehnter werden und haben bis jest ca. 100 Mann die Arbeit nieder gelegt, wovon bis 30 Mann abgereift find, während noch 150 Mann durch die Kündigung bis nächsten Sonnabend gebunden find und dann auch aufhören werden. Es haben die Forde rung bis fett 8 Meister bewilligt mit zusammen ca. 40 Ar beitern und glauben wir, wenn uns die Rollegen genügend unterstügen, daß wir unsere Forderung so durchführen werden, wie fie unserer Drganisation zur Ehre gereichen muß. Nun bitten wir sämmtliche Kollegen, den Buzug nach hier ftreng fern au balten und uns auch sonst zu unterstüßen, da wir auch in jeder Hinsicht unsere Schuldigkeit gethan haben. follegialischem Gruß und Handschlag die Kommission der Schreinergesellen Freiburgs   i. B. Briefe find zu richten an J. Klaiber, Schreiner, Grünwälderstraße 12 in Freiburg   i. B. Die Maurer und Zimmerer in Dresden   haben auf Die Mittheilung, daß auf einem Bauplage die Arbeit infolge Lohndifferenzen mit den Arbeitgebern eingestellt und von diesen Die Wiederaufnahme der Arbeit verlangt worden sei, widrigen falls der Lohntarif gekündigt werden solle, laut den, Dresd  .

Reichsgerichtsentscheidung. Leipzig  , 12. Juli. Ein be leidigter Amtsrichter. Bor dem Landgerichte in Baußen wurde am 16. Mat gegen den Rechtsanwalt Moftg von Ahrenfeld in Löbau   verhandelt, welcher der Beleidigung des Amtsrichters Schmalz in Schirtigwalde angeklagt war. In einer Antlage sache gegen den öfterreichischen Fabrikanten Kagel, welche vor bem Schöffengerichte in Schirtigwalde zum Austrage tam, batte der Beschuldigte als Vertheidiger fungirt. Rapel wat wegen Steuerbinterziehung au 113 M. Strafe verurtheilt worden und der Sicherheit halber in Haft behalten, während er zur Belt Der Untersuchung, die etwa 8 Jahre gedauert haben foll, auf freiem Fuße war. Eft nach Erlegung einer das neunfache der Strafe betragenden Raution hatte ihn Herr Amtsrichter Schmals wieder freigelaffen. Ragel hatte dann beim Landgerichte Baugen Berufung eingelegt, war aber abgewiesen worden. Hiervon mußte dem Vertheidiger M. v. A. Mittheilung gemacht werden, aber durch gewiffe Umstände wurde bie Buftellung des landesgerichtlichen Beschlusses an ihn verzögert. Der Vertheidiger, der über die Geschäftsführung des Herrn Amtsrichters Schmala. namentlich bezüglich der er wähnten Sache, feine eigenen Bedanken hatte, beschwerte fich nun in einem amtlichen Schreiben an den Landgerichtspräsidenten über den Amtsrichter und gebrauchte darin etwas träftige Worte; u. a. sagte er, es sei faft tomisch, wenn der neunfache Betrag der Strafe als Raution gefordert werde. Der Landgerichts. präftbent als amtlicher Vorgesezter des Amisrichters erblickte bierin ein geringschäsendes, beleidigendes Urtheil über den felben und ftellte Strafantrag. Die Straflammer_war_ber felben Ansicht und verurtheilte Herrn Moftg au 60 Mart Gelb ftrafe. Seine Revision gegen dieses Urtheil tam am 10. Juli vor dem III. Straffenate des Reichsgerichts zur Verhandlung, wurde aber auf Antrag des Reichsanwaltes verworfen, da in ten Feststellungen des Urtheils fein Rechtsirrthum zu erblicken set. Der Reichsanwalt sprach fich aber nebenbei dahin aus, man fönne sehr wohl der Anficht sein, daß die vorgesepte Be hörde des Amisrichters für diesen etwas zu empfindlich ge wesen set.

Mit

fellungen fortaufegen. Die amerikanische Bolizei machte aber indeffen ihre Erlaubniß dazu von einer zu stellenden Raution von 10 000 Dollars abhängig, und da der Mann diese Summe nicht erschwingen fonnte, reifte er mit seinen beiden Pflegebe fohlenen nach Antwerpen   zurüd. Das Glüd war ihm aber auch hier nicht hold, und der Mann war infolgedeffen ge wiffenlos genug, plöslich spurlos zu verschwinden und die beiden armen efen ohne alle Mittel in der fremden Stadt zurückjulaffen. Was aus der verkrüppelten Frau geworden, ift nicht bekannt; die lleine Habermann aber irrte fo lange bet telnd umber, bis sich endlich mitleidige Menschen fanden, welche das Kind an Bord des Schiffes brachten, mit dem es in Ham burg angekommen ist. Die Kleine ist ihren Eltern wieder zu geführt worden.

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Birtusszene. Man schreibt aus Roburg, 7. Juli: Ein aufregendes Vorfall trug fich gestern Abends in dem zum Schüßenfefte fich hier aufhaltenden Birkus Holzmüller zu. Ein Neger produzirte fich mit einem etwa zwölfjährigen Knaben, Den er während er fich mit den Füßen hoch oben an der Spitze des Birkusdaches an zwei Ringen festbielt mit seinen Bähnen an einem dem Knaben um die Lenden geschlungenen Gurt padte und ohne Hilfe der Hände in der Schwebe haltend, im Kreise brebte. Schon neigte fich die Produktion ihrem Ende zu, da durchzitterte ein hundertfacher Schreckensschrei die Luft: der Riemen, den der Knabe um den Leib trug, war geplast und der Knabe mit flatschendem Geräusch hinab in die Manege geftürzt, aus der er bewustlos und blutend hinweggetragen wurde. Ein anwesender Arat leiftete dem Berunglückten bie erfte Hilfe, während die Vorstellung zu Ende geführt wurde.

Eisenbahn- Unfallftatiftit. Im Monat Mai tamen auf den deutschen   Eisenbahnen, ausschließlich Bayerns  , beim Be triebe an Unfällen vor: 5 Entgleisungen auf freier Bahn, 19 Entgleisungen und 10 Bufammenstöße in Stationen und 117 fonftige Unfälle. Es find daber 127 Personen verunglückt, sowie 28 Eisenbahnfahrzeuge erheblich und 106 unerheblich be schädigt. Es wurden von den 21 778 741 beförderten Reisenden 4 verlegt, von Bahnbeamten und Arbeitern im Dienst beim eigentlichen Eisenbahnbetrieb 9 getödtet und 68 verlegt und bei Nebenbeschäftigungen 1 getödtet, 12 verlegt; von Steuer c Beamten 2 verlegt, von fremden Bersonen 10 getödtet und 6 verlegt, sowie bei Selbstmordversuchen 14 Personen getödtet und 1 verlegt.

Ein Mädchen an die Kette gelegt. Aus Tobolst wird berichtet: Dieser Tage erschien ein etwa 9-10 Jahre altes Mädchen, in schredlich verwabrloftem Bustande in dem örtlichen Polizeibureau und beklagte fich bitterlich über ihren Stiefvater.

Soziales und Arbeiterbewegung. als bie Drobung der Reifter verwirklicht werden follte, mis awei Monate lang auf dem Hofe an der Kette gehalten hatte

Folgende Gemeindekrankenkassen in Sachsen   hatten nach dem Leipz. Zagebl." im vergangenen Jahre Defizits: Stadt Döbeln  , Stadt Leisnig  , Verband Leisnig  , Verband Noßwein, Stadt Burgstädt  , die Verbände Medewitsch, Flöß berg, Stöngich, Leipzig  , Großwiederisich, Markranstadt, Swen fau, Mügeln  , Coldis, Wurzen I.  , Trebsen  , Brandis   und die Stabt Nerchau  . Unsere Dffiziösen werden laum über jede Dieser Kaffen dasselbe Geschrei erheben wie über jede der freien Hilfskaffen, die das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben noch nicht hergestellt hat.

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Der Werth der Ortskrantenkaffen und die Eympathie für dieselben, schreibt der Mannheimer Pionier", läßt fich an ber geradezu beispiellofen Gleichgiltigkeit auf Seiten der Unter nehmer wie der Arbeiter bemessen. So wurden in Mann beim die Generalversammlungen von 6 Drtskaffen vor kurzer Beit ausgeschrieben, doch fanden fich theilweise gar feine, oder nur 1, 2 beam. 3 und 4 Personen ein. Es bleibt der Rom mission nichts anderes übrig, als alle 6 Raffen in Verwaltung zu nehmen. Die Dienstboten- Rrantentaffe hat das erkleckliche Sümmchen von 18 000. Buschuß aus der Stadttaffe er fordert.

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In der Riftenfabrit von Enger, Dresdenerstraße 75, ift wegen entstandener Lohndifferenzen, wie wir gestern schon vermutheten, nunmehr wirklich eine Arbeitseinstellung ausge brochen. Herr Enger war der Anficht, daß die Arbeiter zunächst Dafür sorgen sollten, daß die Preise fir die Dampfarbeit erhöht würden, er felbft tönne mit denjenigen Prinzipalen, die mit Dampfbetrieb arbeiten, nicht tonfurriren. In Folge deffen begaben fich geftern( Dienstag) awei der gewählten Kommissions. mitglieder, die Herren Liebisch und Tschernig, nach der ge nannten Fabril, um zunächst durch gütliche Verabredung den unliebſamen Zwischenfall aus der Welt zu schaffen. Sie fließen hierbei jedoch auf ein ganz sonderbares Benehmen bei ihrem Eintritt in die eigentlichen Arbeitsräume. Vom Kollegen Lades burg, dem Zuschneider der Fabril, wurde den Kommissions. mitgliedern einfach die Thür vor der Nase zugeworfen mit dem Bedeuten, fte follten fich den Prinzipal auf der Straße suchen. Als die Rommiffionsmitglieder fich nunmehr nach dem offenen Laben des Herrn Enger begaben, um mit diesem selbst Rüd sprache zu nehmen, wollte sich dieser Herr zuerst überhaupt nicht auf Verhandlungen einlassen, und erst nach langem gütlichen Zu reden verstand er fich zu der oben erwähnten Auslaffung über die Dampfprinzipale". Die Kommissionsmitglieder entgegneten ihm hierauf, daß gerade von diesen Leuten tarifmäßig bezahlt werbe und daß daher durchaus lein Grund vorliege, gegen Diese Fabrikanten vorzugehen. Herr Enger nahm diese Aeußerungen jedoch sehr ungnädig auf und ftatt aller weiteren Antworten ergriff er einfach einen Dchsenziemer, der zu allem Ueberfluß mit einer Bleifugel versehen war, und befomplimen tirte in dieser nicht mißzuverstehenden Art und Weise die Kom­miffionsmitglieder zur Thür hinaus. Ein ferneres Verhandeln mit Herrn Enger war unter diesen Umständen nicht möglich. Herr Enger bat fich freilich aus der Christlichen Herberge" anderweitige Arbeitskräfte verschafft, wie weit er jedoch mit Diesen lommen wird, dürfte Herr Enger zu seinem Echaden bald selbst erfahren. Die berufsmäßigen Riftenmacher Berlins  werden ja wohl wissen, was sie zu thun haben.

Die Berliner   Labakindustrie wurde im veifloffenen Jahre in 176 Betrieben mit 1465 Arbeitern ausgeübt. Damit aber wird der Bedarf der Tabat und Bigarren Fabrikation lange nicht gedeckt; die größeren Fabriten lassen ihren Bedarf in Schleften, der Mart und Westpreußen   anfertigen, da die Höhe des Arbeitslohnes in Berlin   eine Ronkurrenz mit Sach fen, Westfalen   und Süddeutschland   unmöglich macht. Sehr beträchtlich ist die Einfuhr ausländischer Zabale in Berlin  . Sie betrug im Vorjahre: 2070 459 Rilogramm unbearbeitete Zabatblätter, 73 196 Bigarren und Bigaretten, und 6277 son ftige Tabatsfabritate. Die verhältnismäßig geringe Anzahl importirter Bigarren läßt darauf schließen, daß die überwie gende Mehrzahl von Bigarren, die als importirt bezeichnet werden, erst in Berlin   aus ausländischen Zabalblättern berge ftellt wird.

einem allgemeinen Streit au antworten, um sich die bisher mit der Wirksamkeit des neuen Lohntarifs erzielten Er rungenschaften nicht entwinden zu laffen.

Vermischtes.

Zur Sicherstellung der Reisenden gegen Attentate während der Fahrt hat man in neuerer Beit bei den Eisenbahn aügen sogenannte Interlommunilationsfignale zur Einführung gebracht, welche der Reisende bei drohender Gefahr in Thätig. felt fegen fann. Neuerdings find nun weitere Versuche zur herbeiführung eines geeigneten Schußes für die Eisenbahn reisenden angestellt worden. Unter anderen hat ein franzöfifcher Ingenieur, Boudenoot. zu diesem Swede einen aluftischen Apparat tonftruirt. Dieser Apparat ist in der Rugel ber Wagenlampen untergebracht und bildet so eine Art akustische Rammer, die ihrerseits in ein Rohr ausläuft, welches fich längs des ganzen Eisenbahnjuges hinsteht. Am Ende dieses Rohres befindet sich ein Mundstück, welches es dem Bugführer ermög licht, jedes außergewöhnliche Geräusch in einem Wagen sofort wahrzunehmen. Die Möglichkeit zu hören, ist danach geordnet, daß die Bugführer nur ein außergewöhnliches Geräusch, nicht aber die Unterhaltung der Reisenden vernehmen. Weiter hat ein gewiffer Neler einen Avertiseur fonstruirt, bei welchem der bloße Schrei in einem Wagen genügen soll, um eine elektrische Klingel in Bewegung zu setzen und dadurch den Zugführer zu benachrichtigen, daß etwas Außergewöhnliches fich im Buge er eignet habe. Jedenfalls find diese Apparate auf ihre praktische Verwendbarkeit erst noch zu erproben.

Eine Bahnhofstomödie. Unter dieser Spismarle wird bem Würzb. Journal" unterm 8. Juli geschrieben: Geehrte Redaktion! Geftatten Sie, daß ich Ihnen einen leinen Vor fall mittheile, der fich gestern Abend dreiviertelfieben Uhr auf bem hiesigen Bahnhofe ereignete. Ich hatte etwas auf der Bahnpoft zu thun gehabt und da es gerade die Abgangszeit Bahnpoft zu thun gehabt und da es gerade die Abgangszeit des Frankfurter   Kurierzuges war, ging ich hinaus auf den Berron, wo der Bug auch wirklich noch stand und eben zum Abgang bereit war. Es wurde dreimal abgeläutet, der Bug führer giebt das Abfahrtszeichen, der Maschinenführer pfeift zweimal, da erhebt fich plöglich ein homerisches Gelächter des auf dem Berron befindlichen und sonst herumfiehenden Publikums, so daß die Paffagiere des Buges, durch den Lärm aufmerksam geworden, die Köpfe ängstlich zu den Fenstern aufmerksam geworden, die Köpfe ängstlich zu den Fenstern herausftedien, bereits ein anderes Unglüd vermuthend. Sie werden die Lösung errathen: die Maschine war nicht ange foppelt und fuhr ohne den Bug ab! Las fte so nicht bis Frankfurt   gefahren, ist lediglich der Sicherheitsleine zu ver Danten, welche fte fofort pfeifen ließ! Jbre Solovorstellung beschränkte fich daher auf einige Meter. Es war das erste Mal, daß ich eine derartige fomische Szene miterlebte; ich lachte darum zunächst auch mit den Uebrigen aus Herzens grunde. Später jedoch fiel mir der Gedanle ein, daß die Ur fache dieses Ereignisses auf Ropflosigkeit, wenigstens aber auf Unachtsamkeit beruhen dürfte, und daß man ebenso die anderen Wagen ungenügend loppeln lönne, ohne sich vor Abgang des Buges davon zu überzeugen, ob Alles in Ordnung sei, so Daß dann neue Gefahr naheliegend erscheine. Dieses heitere Borlommniß hat also immerbin seine ernste Seite."

Eine unheimliche Kollektion. Der berühmteste Henter aller Zeiten, Samson, hat eine neunzehn Bände umfaffende Kollektion von Hinrichtungsbefehlen, vom 7. April 1808 bis aum 8. Dezember 1832 batirt, hinterlassen, welche bei einer der legten Bersteigerungen in den Besitz der historischen Bibliothel" der Stadt Baris um den Preis von 360 Frants übergegangen ift. Jeder einzelne Band ist mit einer Tafel, von der Hand des Scharfrichters selbst geschrieben, versehen, die er in der geringen Muße, welche die Juftig jener Beit diesem Re präsentanten der öffentlichen Gewalt übrig ließ, anzufertigen pflegte. Denn die am Ende ieder Tafel aufgestellte Statifit erzählt, daß er im Verlaufe von 25 Jahren 7143 Urtheile voll. ogen hat, bas macht durchschnittlich im Jahre 317 Exelutionen. Nur zweimal während 25 Jahren bestieg Samson die Guillo tine unnöthigerweise. Das erftemal, 1815, aur Hinrichtung des Grafen La Valette, Ex- General Direttors der Boft des Kaiserreichs, der am Vorabend der Exekution, bank dem selte nen Muthe feiner Gattin, aus der Conciergerie flüchten fonnte; ein zweitesmal, 1817, für der falschmünzer Philipp Jean Antoine, der furz vor der Hinrichtung begnadigt wurde.

und ihr dabei die unmenschlichste Behandlung angebeiben ließ. Sie wurde förmlich wie ein Hofhund behandelt. Auf irgend eine Weise gelang es dem Rinde endlich fich loszumachen und au entfliehen, worauf es schnurstracks zur Polizei eilte.

Vom Wrad des gesunkenen Cunarddampfers " Oregon  " find in vergangener Woche 181 Boftbeutel in Sicherheit gebracht und an das New- Yorker Poftamt abgeliefert worden. Ein Poftbeutel wurde am Strande bei Kap Hatteras aufgefunden, so daß von den 598 Postbeuteln an Bord des Dregon" 461 geborgen find. Unter legteren befindet fich ein großer Theil der Briefe für die Ver. Staaten, Kanada  , Merilo und Kuba  . Diese Briefe find in ziemlich guter Verfaffung und werden, nachdem fte getrocknet worden find, weiterbefördert werden.

Kleine Mittheilungen.

bei

Schaffhausen  , 10. Juli.  ( Mordversuch im Buchthaus.) Der Mörder Grieshaber, der vor etwa zehn Jahren, damals im Alter von laum achtzehn Jahren stehend, auf der Enge Schaffhausen eine vom Wartt heimkehrende Frau überfiel und tödtete, bat gestern Nachmittag im Arbeitssaal der Sträflinge, in dem er eines Buchbindermessers habhaft werden konnte, den Aufseher Meier angefallen und ihm eine Anzahl Stiche beige bracht. Durch andere im Saal fich aufhaltende Sträflinge Tonnte er, nachdem ihn einer derselben zu Boden geschlagen, unschädlich gemacht werden. Die Wunden Meiers sollen glüd licherweise nicht tödtlich sein.

Rom, Sonnabend, 10. Juli. Bon gestern Mittag bis heute Mittag find an der Cholera ertranft in Codigoro 8 Per sonen, gestorben 1 Person, in Venedig   1 Person erkrankt und 2 Personen geftorben, in Brindist 15 Personen ertrantt und 5 gestorben, in Latiano   32 Personen ertranft und 15 geftorben, in Francavilla 59 Personen ertrantt und 21 geftorben, in San Bito 12 Bersonen erkrankt und 3 geftorben, in Dria 1 Berson erkrankt und 1 Person gestorben, in Mesagno 1 Berson erkrant, in Dftani 1 Berfon erkrankt und 1 Person gestorben.

Rom, 11. Juli. Cholera Bulletin. Von gestern Mittag bis heute Mittag famen in Folge der Cholera in Codigoro  12 Erfranlungen und 5 Todesfälle, in Venedig   6 Erkrankungen und 2 Todesfälle, in Brindisi   8 Erkrankungen und 3 Zobe fälle, in Latiano   28 Erkrankungen und 8 Todesfälle, in San Vito 15 Erkrankungen und 3 Todesfälle, in Francavilla 52 Gr krankungen und 33 Todesfälle vor.

Literarisches.

Das Recht auf Arbeit veröffentlicht folgenden Aufruf. Der Herausgeber dieses Blattes beabsichtigt, die in Beitungen veröffentlichten Haushaltungsbudgets deutscher beiter zu sammeln und auf Grund einer möglichst großen An zahl derfelben eine statistische Studie über die Ronfumverhäl niffe und die Lebenshaltung deutscher Arbeiter erscheinen laffen. Je reichhaltiger und genauer das Material ift, tlarer und bis in die Einzelheiten zuverläfftg die einzelne Arbeiterbudgets find, defto werthvoller und glaubwürdiger wit bie darauf baftrende Arbeit sein, desto präzisere Forderunge werben sich aussprechen lassen; deshalb ersuchen wir alle Re baltionen, die in ihren Blättern solche Budgets veröffentlich haben, um Einsendung von womöglich 2 Exemplaren der b treffenden Nummern. Die Arbeiter, die solche Budgets Grund genau geführter Haushaltungsbudgets veröffentlich haben, werden freundlichst aufgefordert, uns die Red nungsbücher auf furze Beit zur Verfügung au ftellen Natürlich wird strengfte Diskretion gewahrt und w Den Namen nicht veröffentlicht werden. Wir we

au

Den uns auch vertrauensvollft an Die vielen beu schen Arbeiter, die über ihre Ausgaben und Einnahmen genau Rechnung führen und solche bisher noch nicht veröffentli baben, und bitten fte, uns auf lurze Zeit die Rechnungsbüche

aul

oder zum Mindesten ganz genau ausgearbeitete Auszüge beschäftigung, andern Einkommensquellen, Bahl, Geschlecht un denselben mit Angabe von Alter, Beschäftigung, event. Neben Alter der erwerbenden und nichterwerbenden Familiengliede Wohnungsverhältnisse sc. einzusenden. Je genauer und reid baltiger diese Angaben sein werden, deflo freudiger werden von uns begrüßt werden. Wir glauben nicht hinzufügen müssen, daß wir strengfte Wahrheit und nur Wahrheit in de Angaben wünschen. Jede Tendens liegt dieser wissenschaft

Aufruf der Freiburger Tischler an die Tischler und verwandten Berufsgenossen Deutschlands  . Kollegen! Arbeiter! Wir stehen in einem Kampfe mit unsern Arbeitgebern. Unsere Forderung, die wir stellen, ist die Einführung der zehn fündigen Arbeitszeit. Alle Versuche, die von unserer Seite in sechswöchentlicher Unterhandlung mit den Herren Meistern gemacht wurden, find gescheitert und da die Wiffen Ein abenteuerliches Leben hat ein erst im 11. Lebens­schaft auf den technischen Gebieten täglich größere Fortschritte jahre stehendes Mädchen geführt, welches sich Marte Haber­jahre stehendes Mädchen geführt, welches sich Marie macht, folglich auch täglich mehr Arbeiter brodlos werden, werdet mann nennt und am 7. b. M. mit einem deutschen   Dampfer Shr unsere Forderung nicht nur als eine gerechte, sondern als von Antwerpen   in Hamburg   eintraf. Das ohne Arme ge eine nothwendige betrachten. Da wir von einigen Meistern in borene Kind, beffen Eltern als in der Woltmannstraße su Erfahrung gebracht hatten, daß wir die 10% ftündige Arbeits Hamburg   wohnend bereits ermittelt worden find, war von selt auf gütlichem Bege erreichen könnten, einigten wir uns, diefen vor längerer Zeit einem Schaububenbeftiger überlassen um einen Streit zu vermeiden, auf 10- ftündige Arbeitszeit. worden, der daffelbe zusammen mit einer ebenfalls ganz ab Jedoch von einer daraufhin einberufenen Generalversammlung norm gebauten Frau in Frankreich  , Belgien  , Holland   c. aur ber Jnnung wurde auch diese reduzirte Forderung dabingebend Schau geftellt, nach Angabe des Kindes aber auch stets gut beantwortet, daß die Meister fich auf teine Unterhandlungen behandelt hatte. Bu seinem Unglüd lam aber der Mann dann mehr einlaffen tönnten, bevor wir nicht das Jnnungsauf den Gebanken, nach merila zu geben, um dort die Schau­Brantwortlicher Redakteur R. Cronheim in Berlin  . Drud und Berlag von Max Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

einzelnen Angaben nnd durch die streng wissenschaftliche arbeitung derselben soll die geplante Schrift für Freunde Gegner einer wahren Sozialreform werthvoll werden.

Ver

un

Dal

Interesse an der genauen Renntniß der Lage der deutsche ernstliche Sozialreform wünschen, läßt uns hoffen, daß

Arbeiterbevölkerung, welches Allen gemeinsam ift, bie ein

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Alle Redaktionen, die den Werth einer solchen Unterfuchun paffende Material bald und vollständig eingesandt werden wi zu schäßen wissen, werden um Nachdruck dieses Aufrufs fucht. Der Herausgeber des Recht auf Arbeit  ".

Hierzu eine Belles

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