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bie ich beobachtet habe, ftanden zwischen dem 17. und 23. Lebensjahre, also in einem Alter, wo sonst die Zähne noch gut er. balten zu sein pflegen. Es ist wohl laum daran zu zweifeln, daß wir es hier mit einer Krankheit zu thun haben, die im ursächlichen Busammenhange mit dem Berufe fteht. Der be treffende Arzt erklärt dann die auffällige Erscheinung als über. einstimmend mit den gemachten wissenschaftlichen Erfahrungen, namentlich damit, daß die Erzeugung gewiffer Säuren, welche eine schnelle Betstörung Der herbeiführen, Bibne an die Gegenwart von gährungsfähigen Kohlenhydraten ift. Dies erkläre die merkwürdige Erschei gebunden ist. nung. So lange die Bäder arbeiten, athmen fte Mehl ftaub ein, und wer 2 Uhr Nachts auffteht und erst nach mübfamer förperlicher Nachtarbeit seine Rubeftätte auf fucht, wird fich um die gründliche Reinigung seiner Bähne nur mit fpärlicher Sorgfalt fümmern. Ja, es ift fraglich, ob den Bädern damit viel geholfen wäre, denn die Zeit der Arbeits stunden genügt schon für das Berstörungswert des Mehl ftaubes. Nur noch bei einigen Konditorentindern sah der be treffende Arat ähnliche Erscheinungen wie bei den Bädern, aber nicht ganz so arge. Vermuthlich werden aber die Müller noch mit den Bädern tonturirren tönnen, und hierüber wünscht ber betreffende Arzt von seinen Kollegen Nachricht zu er halten.
Eine der verkehrsreichsten Brüden unserer Stadt ift ohne 8veifel die Oranienbrüde Sie bildet die Hauptverbin bung zwischen der äußeren Luisenstadt und dem Zentrum. Es mußte daher seit langer Zeit die Hauptsorge unserer städtischen Bauverwaltung sein, entweder die Brüde den Anforderungen Des ftetig wachsenden Verkehrs entsprechend au geftalten, oder aber fte nach Möglichkeit zu entlasten. In der einen wie in der anderen Hinsicht ist vieles gesehen, aber man darf wohl fagen, mit möglichst vielem Ungefchid. Bunächst ist die Brücke immer noch von Holz. In lezter Beit bat fte allerdings einen elsernen Dberbau erhalten, deffen praktische Brauchbarkeit aber von vielen Seiten start angezweifelt wird; ob mit Recht oder Unrecht, dürfte fich im lommenden Winter herausstellen. Gegenwärtig ist man bemüht, wenigftens für die zahlreichen Fußgänger eine sichere Baffage herzustellen, indem man zu beiden Seiten erhöhte Laufbrüden baut. Weshalb man dies nicht gleichzeitig mit dem erst ganz fürzlich erfolgten Umbau bewerkstelligt hat, ift dem beschränkten Unterthanenverstande bis jezt noch ein Räthsel. Bur Entlastung der Brücke wurde bereits vor längeren Jahren mit erheblichen Roften die sehr schöne Steinerne Luisenbrüde gebaut, über die man selten einen Wagen fahren steht, während auf der Dranienbrüde, nament lich an den Tagen, wo neben ihr der Heu und Strohmarkt ftattfindet, die Fubrwerte fich oft au einem lebensgefährlichen Chaos anftauen. Die Königinbrüde, welche ebenfalls zu ihrer Entlastung dienen sollte, erfüllt ihren 8ved noch viel weniger, well fte außerhalb jedes Straßenjuges liegt. Dagegen ist der Hauptstraßenzug, welcher lediglich bei dieser Frage von Be beutung sein tonnte, nämlich die Linie Waldemarstraße Bulowerstraße, vollständig außer Betracht gelaffen. Eine Brüde in diesem Straßenzuge würde den Görliger Güter und Koblen bahnhof in faft direkter Linie mit dem Bentrum verbinden und Der Dranienbrüde zweifellos den weitaus größten Theil des Laftverkehrs abnehmen, aber hier bildet das Waffer des Kanals nach wie vor ein unübersteigliches Hindernis. Es ist in der That schwer zu begreifen, warum man sich in dieser seit langer Beit schon so vielfach erörterten Angelegenbeit immer noch nicht au einem Radikalmittel entschloffen hat. Dhne Zweifel ist die Dranienbrüde eins der Schmerzenslinder unserer Bauverwal tung, aber man sollte sich doch endlich sa zen, baß eine herzhafte Operation wirksamer ist, als das ewige Fliden und Pflastern. Entweder möge man eine entsprechend breite steinerne Brücke, oder aber endlich die schon so lange geforderte Verbindung im Buge der obengenannten Straßen herstellen. In der bisherigen Weise tann es unmöglich weiter gehen.
Nach dem Bericht des städtischen Ober. Thierarates hofes im Monat Junt d. J. geschlachtet: 7700 Rinder, 7873 Rälber, 19 071 Schafe und 19 909 Schweine, auſammen 54 553 Thiere; in derselben Beitraume des Jahres 1885 find Dagegen geschlachtet 6917 Rinder, 6722 Rälber, 17 605 Schafe und 18 411 Schweine, zusammen 49 655 Thiere, so daß also in diesem Jahre mehr geschlachtet sind 4898 Thiere. Bon ganzen Thieren find zur menschlichen Nahrung ungeeignet be funden und deswegen beanstandet und zurückgewiesen 38 Rinber, 8 Kälber, 9 Schafe und 196 Sow: ine, unter den legteren 56 wegen Finnen und 23 wegen Trichinose. Diese trichinösen Schweine waren sämmtlich inländische Landschweine, und ge hörten 14 davon einem einzigen Schlächter und waren zu gleicher Beit aus derselben Bieblommissionshandlung angetauft worden; die angeftellten Recherchen haben ergeben, daß die Thiere mit größter Wahrscheinlichkeit aus einem Gehöft stam men, mit Sicherheit konnte dies indeß nicht festgestellt werden, weil die Schweine vor dem Schlachten mehrfach die Bestẞer gewechselt haben. An einzelnen Organen und Theilen von Thieren find zurückgewiesen und beanstandet: von Rindern 1758, Rälbern 4, Schafen 552 und Schweinen 988.
glüdlich meinen Rauf davontragen fonnte. Wir haben uns gleich in den Pferdebahawagen gefeht und als wir hier eintrafen, Dich vergebens vor dem Wirthshause gesucht. Nein, so eine Menschenmenge! Es ist ja voller, als bei uns auf dem Jahrmart te! Als wir Dich nirgends fanden, find wir durch den Garten geirrt; ich muß wohl zu schnell gegangen sein, denn auf einmal wurde mir schwarz vor den Augen und ich war gezwungen, mich auf der Bant nieberzulassen. Gott sei Dant, daß Du nns trafft; bas Rind hat sich rein todt geängstigt."
Nun, bas soll mir eine Lehre sein," sagte der Bächter, in Berlin muß man ein Frauenzimmer nie von der Strippe laffen. Wo zum Teufel ist denn der Tisch mit meinem Hut
und Schirm?"
Bergebens musterte er die Tische, bie alle besetzt
waren.
Rellner!"
Sie wünschen?"
Wo ist denn mein Platz und wo find meine Sacheu?" Nummer 46 schaute sich um.
An Ihrem Tische fizzen jetzt die vier Damen bort. Sie müssen entschuldigen, es war mir unmöglich, den Platz frei zu halten."
Aber mein Schirm, mein Hut?"
" Es thut mir leid, mein Herr... ich weiß wirklich ... ich weiß wirklich nicht, wer fie genommen hat. Es treibt sich allerlei Ge finbel herum... man fann wirklich nie vorsichtig genug fein..."
Das merke ich. Na, laffen Sie' s man... Sie Tönnen nichts dafür... es ist die zweite Lehre, die ich heut geminne, in Berlin muß man feine Sachen hübsch in der Hand behalten. Bringen Sie eine Flasche Sekt und brei Gläser."
Wollen fich der Herr nicht nach der Beranda bemühen? es ist Plak bort." Meinetwegen. Komm, Jettchen, tomm mein Rind." Balb faßen fie auf dem Plage, wo die Geburts. tagsgesellschaft getafelt hatte und feierten bei einem Blase Schaumwein bas glückliche Wieber finden und Jettchens schnelle Genesung. In eine Serviette gemidelt lag bas Ror
Die Wortlänge bei Telegrammen. Die unrichtige Nachricht, daß die Wortlänge bei Telegrammen nur zehn Buchstaben betragen dürfe, hat au nachstehender Verfügung des Reichspoftamis Beranlassung gegeben: Das Publitum ift, wie wahrgenommen worden, anscheinend durch unrichtige Beitungsnotizen zu der irrigen Annahme veranlaßt, daß seit dem 1. Juli die äußerste Wortlänge bei Telegrammen auf sehn Buchstaben für das Wort eingeschränkt sei. Das ist unrichtig. Die äußerste Wortlänge bet gewöhnlichen Telegrammen im europäischen Verkehr beträgt nach wie vor fünfzehn Buchstaben. Die Einschränkung auf zehn Buchstaben findet nur bei Tele grammen in sogenannter verabredeter Sprache und, wie bisher, bei außereuropäischen Telegrammen statt. Die Verkehrsanstalten wollen es fich angelegen sein laffen, auf Berichtigung des vor gekommenen Jrrthums sofort und in thunlichst durchgreifender Weise hinzuwirken."
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Mitbürgern, die größtentheils für mildthätige Swede schon ftart genug engagirt find, durchaus nicht zumuthen tann, ihre Opferwilligkeit weiter auszudebnen, zumal die Unterhaltung einer Wache( wie die erste Sanitätswache), in der während der Nacht ein Arzt und ein Heilgebilfe anwesend find, ca. 5000 m. pro Jahr loftet. Bis jetzt bekommen die Sanitätswachen von der Stadt leine Unterstügung, vielmehr müssen die Wachen der Stadt noch Abgaben zahlen. Die 1. Sanitätswache, Brüders ftraße, zahlt für the Lotal, welches nur in der Nacht geöffnet ift, jährlich 72 M. Miethssteuer. Seit einem Jahre bereits liegt die Petition wegen Uebernahme der Wachen durch die Stadt bei der Stadtverordnetenversammlung, ohne daß bisher ein Beschluß darüber gefaßt worden ist.
Die Verwendung von Natur- Eis zu Speisesweden erscheint nach dem Ergebniß neuerdings vorgenommener Unters fuchungen im höchften Maße bedenklich. Auf Veranlaffung der Direktion einer biefigen Eisfabrit. Attiengesellschaft untersuchte Der belannte gerichtliche Sachverständige Dr. Bischof Natur Eis von sieben verschiedenen Gewässern. Das Resultat der chemis schen Untersuchung war, daß alle fieben Sorten einen mehr oder minder reichlichen Gehalt Ammonial und Salpeter- Säure
Engländer über deutsche Kommis. In London fand in diesen Tagen ein Rongreß der englischen Handelskammern ftatt, welcher u. A. auch über die Ausbildung des Kaufmanns verhandelte. In dieser Beziehung bemerkt anläßlich deffen die St. James Gazette":" Es lonnte nicht fehlen, daß der Deutsche Kommis die Aufmerksamkeit der leitenden Geschäftsbesaßen. Bei der bakteriostopischen Untersuchung stellte fich männer in unseren großen Städten auf sich gezogen bat, und diese Herren erklärten. warum er so oft den Engländer aus dem Felde schlägt. Vielleicht ist der Hauptgrund der, daß er billiger arbeitet. Seine Bedürfnisse sind einfach. Er fann ohne viele Dinge fertig werden, an die unsere Landsleute ge wöhnt sind. Er ist jelten ein Stuger" und verschwendet nicht feine Mittel an Hüte und Weften. Sein Interesse am Theater ift verhaltnismäßig gering, wodurch er Beit und Geld erspart. Da er lein Athlet ist, so macht er feine Ansprüche auf Boote, Bicycles und dergleichen. Das etwas geringere Salair ist in des nicht der einzige Beweggrund, den der englische Prinzipal bat, wenn er einen ausländischen Kommis engagirt. Der Deutsche ist ohne Zweifel viel besser ausgebildet wenigftens für Geschäftszwede. Der Angel- Sachse hat Alles zu lernen, wenn er ins Komtoir tritt. Der Teutone ift gut im Rech nungswesen, hat die Buchführung gehörig gelernt und fennt eine oder zwei Sprachen neben seiner Muttersprache. Dies war die Schlußfolgerung, zu der die Handelsherren gelangten, und fie erklärten, daß, wenn wir uns von dem deutschen Kom mis befreien wollen, wir unsere eigenen Jungen der Mittel laffe in vernünftiger Weise erziehen müssen.
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Das Sprechen an Gräbern. Unter diesem Titel ver öffentlicht Herr Carl Scholl, der Sprecher der Nürnberger freien religiösen Gemeinde, im Juniheft seiner Blätter Es werde Licht" einen längeren Aufsaß über in den meisten freien Gemeinden noch üblichen Gebrauch, nach welchem der Sprecher bel Todesfällen, Geburten, Hochzeiten sc. in Kreisen der Ge meindemitglieder Ansprachen" zu halten bat. Herr Scholl fegt auseinander, daß diese offiziellen rednerischen Verrichtun gen", welche den freireligiösen Predigern zugemuthet werden, mit dem reinen Prinzip der freien Gemeinde im Widerspruch fteben und einen Rüdfall ins alte Rirchenthum bedeuten. Es set viel beffer und richtiger, wenn bei Familienporlommniffen, seien dieselben trauriger oder freudiger Natur, ein Freund oder Bekannter ftatt eines offiziellen Predigers spreche, der, wenn er ein Mann von Gemüth, fich doch nicht beliebig in eine ernste oder beitere Stimmung verseken tönne ac. Much die sonstigen Auseinandersetzungen in dem äußerst lesens und be berzigenswerthen Auffag über den Unfug, der in verschiedenen Formen mit den offiziellen Grabreden u. s. w. getrieben wird, finden unseren vollsten Beifall.
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Geb am Rosenthaler
Die Thätigkeit der ersten und ältesten Sanitätswache, Brüderftraße 22/23, wird von Monat au Monat mehr in Anspruch genommen und vertheilen fich die Fälle nicht nur auf die Stadtbezirke Alt Kölln ", Friedrich Werder" und Neu- Rölln", für welche Bezirke die Wache eigentlich bestimmt ist, sondern auch Bewohner der Friedrichstadt , Dorotheenstadt , by Pranienburger Bordent bie Hilfe dieser Wache in Anspruch, weil wäh rend der Nacht ein Arst und ein heilgehilfe stets im Wach lolal anwesend find, eine Einrichtung, die nur noch bei 2 oder 3 anderen Wachen eriftirt. Im Monat Juni tamen 77 Fälle gegen 65 im Vorjahre zur Bebandlung und betrafen hiervon 38 innere Krankheiten und 39 äußere Krankheiten. In der Mache fanden 45 Fälle ihre Erledigung, während in 32 Fällen ein Besuch des Arates im Haufe der Batienten nothwendig war. Sofortige Bablung wurde in 7 Fällen mit 10 Mart ge leiftet. In dem verfloffenen Vierteljahr wurden in der Wache 214 Fälle behandelt, von denen 92 innere Rrankheiten und 122 äußere Krankheiten betrafen. Im Haufe der Patienten fand in 72 Fällen ein Besuch des Arates statt, während während die übrigen 142 Fälle auf Der Wache erledigt wurden. Alle diese angeführten Bahlen spre chen wieder für die Die Nothwendigteit, weitere Sant tätswachen in Berlin zu errichten. Eine Vermehrung der Eine Vermehrung der Wachen kann aber nur dann stattfinden, wenn die städtischen Behörden die Wachen mit Geldmitteln unterstüßen, da die sämmtlichen Berliner Sanitätswachen bis jetzt durch die Mild. thätigkeit der Bewohner erhalten werden und man es unseren
fet auf dem Tische. Der Pächter hatte einen vom Rellner geliehenen 3ylinderhut auf, der aber ein wenig zu eng war und ihm ein fnabenhaft brolliges Aussehen verlieh. Trub hen mußte den Papa immer nnd immer wieder ansehen und lachte dabei die hellen Thränen.
Rinder," rief Butterfeld, der beim britten Blase sein feelisches Gleichgewicht wieder gewonnen hatte, es ist eigent lich ganz nett hier! Und diese Mufil! Die Rerls blasen famos! Schabe, daß man nicht tangen fann!"
bem weißen Tafeltuche. Er trommelte den Taft des Strauß'schen Walzers auf
Gasflammen und verliehen dem Bilde, bas sich vor den In der Beranda und im Orchester brannten zahlreiche einen magischen Glanz. trunkenen Bliden ber bieberen Laubbewohner ausbreitete,
,, Ach!" machte Tante Jettchen, was ist denn das? ein Feuerwert?"
Wie ein Blitz hatte es aufgezudt, und taghell war plößlich der große Raum mit feinen vielen Laufenden von Menschen erleuchtet.
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Wundervoll!" rief Butterfeld.
Als ob bie Sonne schiene, Papa!" tönte es von Erub chens Lippen. Wer hat denn all' die Lichter auf einmal angezündet?"
Das tann ich Dir jetzt nicht erklären, mein Rind; bas thut ber elektrische Strom, von dem Du noch nichts verftehst. Es ist bie reine Hererei! Die Berliner find doch Lausendsaffas!"
Er nahm ben zu engen Hut ub und setzte ihn in seiner gerechten Entzüdung so hart auf den Tisch, daß er ihn
verbeulte.
Aber Rudolf!" mahnte Jettchen.
„ Schabet nichts! werd' es dem Eigenthümer ver güten. Es ist ganz prächtig hier! Noch eine Pulle, Kellner!"
Der Walzer war verklungen. Der Pächter, dem immer wohler wurde, wandte fich an die Schwägerin:
" Nun, Jettchen, thu' die Augen auf und gud' Dir bie Leute an! Hier soll sich das ganze gebildete Berlin ver
an
ferner heraus, daß in einem Rubit Bentimeter bes Schmelz waffers bei Kultur desselben auf Nähr Gelatine 148 000 bis 880 000 lebensfäbige Reime enthalten waren. Die gleiche Uns tersuchung von Eis, das aus unserem Berliner Leitungswaffer gewonnen war, ergab einen Gehalt von nur etwa 200, vom Waffer aus der Oberspree 120 000 und vom Wasser aus der Unterspree nicht weniger als 3 bis 4 Willionen lebensfähiger Keime. Die gesundheitsschädliche Beschaffenheit unseres Spree waffers in Folge der Verunreinigung desselben mit ben Der Effluvien Stadt tritt in Dem Bers bältniß der dem Eise der Ober und Der Unterspree ermittelten Bahlen recht deutlich hervor. Das aus deftillirtem Wasser im Wege der Fabrilation ge wonnene Kunft. Eis muß frei von allen Batterien sein. In Den hiesigen sanitätspolizeilichen Kreisen ist nun aus Anlaß des Dorerwähnten Untersuchungsresultates die Frage angeregt wor den, ob sich nicht ein Verbot der Verwendung des innerhalb einer gewissen Strede auf der Spree gefrorenen Eises empfehle, und es ist zur Motivirung einer solchen Polizeiverordnung auf ein im vorigen Jahre in Wien erlassenes Verbot hingewiesen, wonach eine bestimmte Strede der Donau , an welcher eine Anzahl von Kanälen und Fabrilgewäffern mündeten, von der Eisgewinnung ausgeschloffen wird. Eisgewinnung ausgeschloffen wird. Einem paffionirten Eis effer dürfte es eine interessante Rechenaufgabe sein, nach Feft ftellung des Resultats der bakteriostopischen Untersuchung, aus zurechnen, wie viel Hunderttausende von Lebewesen bei jedem Löffelchen voll Himbeer- oder Vanilleeis den Weg alles Fleisches wandern.
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Die Arbeiten an der Errichtung des neuen Bolizei Präftdialgebäudes am Alexanderplay schreiten rüftig fort; so geben die Arbeiten der Rafteneinsenkungen gegenüber der Stadtbahn ihrer Vollendung entgegen und an der Alexanderstraße ist mit den Kellermauerungen bereits begonnen worden. Wenn nicht unvorhergesehene Fälle eintreten, dürften die Ar beiten am Ende ber diesjährigen Bauperiode bis zum Erdge schoffe gediehen sein.
Ein interessanter Konkurrenstampf ist gegenwärtig in Der Rosenthalerstraße entbrannt. Dajelbst hat sich schon seit längerer Zeit eine Firma etablirt, welche in augenfälliger Weise bem ftaunenden Publikum verkündet: ,, Detailverlauf au Engrospreisen". Da in diesem Geschäfte Alles und womöglich noch etwas darüber zu haben ist, was nur irgendwie in die Ronfelttons, Bosamentier, Wäschebranche ac. fchlägt und ble Breise thatsächlich fabelhaft niedrige find, so hat dieses Geschäft in dortiger Gegend bereits eine gewiffe Berühmtheit erlangt und der Rudrang des laufluftigen Publikums ist ein gans enormer. Neuerdings ist nun neben diesem Geschäfte, und zwar unmittelbar daneben, ein Ausverkauf aus der Kontursmaffe von" eröffnet worden, in welchem genau dieselben Waaren feilgeboten werden, wie in dem vorhergenannten Geschäfte. Die Schaufenster beider Geschäfte gewähren einen wunder lichen Anblid. Die ausgestellten Waaren find sämmtlich mit großen Plataten versehen, auf denen die Preise verzeichnet find, welche auf den ersten Blick darthun, daß einer immer billiger verlauft, als der andere. Lachend geht das Publikum von einem Schaufenster zum anderen und lann es nicht begreifen, wie es möglich ist, daß die Waaren zu solchen Spottpreisen verkauft werden lönnen. Verwundert fragt fich ein Jeder, was eigent lich bezahlt wird, der Stoff oder die Arbeit, da die verlangten Preise für eins von beiden nicht zureichen, viel weniger für beides. Daß die übrigen Geschäftsinhaber unter dieser Schleudertonfurrens gewaltig au leiden haben, ist natürlich, da die große Maffe leider immer noch da mit großer Vorliebe lauft, wo es billig" ist und immer noch nicht zu der Einsicht gekommen ist, daß es vo theilhafter ist, bessere Waare etwas theurer zu bezahlen. Die betreffenden Geschäftsinhaber werden jedenfalls ihre Rechnung finden, ob auch das laufende Publikum, ist eine andere Frage.
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sammeln, in soweit es noch nicht in die Bäder und Sommer frischen abgereift ift.
Na, höre mal, Rudolf, Dein Wort in Ehren! aber der Mensch dort mit dem verwitterten, runden Filshut und bem edigen Frauenzimmer am Arm... wenn die beiden zum gebildeten Berlin gehören, bann...
" Rind, bas kennst Du noch nicht, in einer so großen Stadt mischt sich manch ein räubiges Schaf unter die Heerde. Aber fieh Dich nur um: nur der Hof fehlt, sonst find alle brüben der Herr in blauer Seide mit langem 3opfe in ein Stände hier vertreten. Dort, das ist ein General; ba Chinese, er soll zur Gesandtschaft gehören; hier unter uns, ber mit der goldenen Brille ist ein berühmter Beinabschneider und Profeffor der Universität..."
Woher kennst Du ihn denn?"
Hat mir Alles Nummer 46 verrathen. Und dort- nein! gud' Dir nur einmal diese Lieutenants an, wie fie burch den breiten Gang ftolziren, wie sie sich die Bärtchen brehen und rechts und links liebäugeln! Das reine Peleton feuer! Die armen Frauenzimmer, bie da am Gange fizen, müssen was aushalten! Uniformen von allen Farben! Hell blau und weiß? Die Sorte lenne ich noch gar nicht. Muß wohl ein deutscher Bundesbruber fein. Nu, fage, Jettchen, ist es nicht ein herrliches Panorama mit Wandel bilbern? Und er schlug der Schwägerin so kräftig auf die Schulter, daß die Dame schmerzlich zusammenzudte und, halb ergößt, halb schmollenb, meinte, sie würde einen blauen Fleck als Folge seiner Beifallsäußerung davon tragen.
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Paff!" knallte es in der Nähe.
Man hat geschoffen, sagte Trubchen ,,, warum denn?" Ah," belehrte bie Tante, das wird eine Champagner flasche sein, die geknallt hat."
Nein, bas Mabel hat Recht," erklärte kategorisch ber Pächter; ,, bas war ein Schuß! Das Rind hat das feine Butterfeld'sche Gehör. Laß uns mal hingehen und sehen, was es giebt."
Sie fliegen bie Stufen der Veranda hinab und wandten fich links in ben einfameren Theil des Gartens. Dort, vor ben Raubvögelhäusern an einer Ausbuchtung des Wassers
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