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Der flüchtige Kommis Karl Wißmann, welcher auf eine den Namen der Firma Mar Jaffé jun. tragende und von thm gefälschte Quittung hin am 5. Juk bei der Diskonto Gesellschaft die Summe von 12 000 Mart erhob und dieselbe au einer mit seinem Freunde, dem Supernumerar Hugo Gobisch, gemeinschaftlich unternommenen Vergnügungsreise nüglich au verwenden suite, ist auf derselben ergriffen worden. Die Ent deckung des Fälschers erfolgte, dem Berl. Tagebl." zufolge, auf folgende Weise: Auf der Eisenbahnfahrt nach Genua machte ein Berliner , Namens Lehmann, die Bekanntschaft von awei jungen Herren, die fich ihm gegenüber mit voller Offen herzigteit über ihre Reisepläne aussprachen. Lehmann verabs schiedete sich von denselben auf einer Station. Hier las er in den ihm nachgesandten Beitungen u. A. auch den gegen Wig mann erlaffenen Steckbrief und fand die Personalbeschreibung so übereinstimmend mit der Erscheinung des einen der weiter gedampften Baffagiere, daß er seine Wahrnehmungen und die erhaltenen Mittheilungen über die Reisepläne der Beiden sofort an die Diskonto Gesellschaft telegraphirte. Die darauf veran laßten Schritte der Behörden hatten zur Folge, daß Wißmann mit seinem Komplizen Gobisch gestern Abend in Marseille an Bord eines Schiffes, welches fie nach Algier bringen sollte, Durch den dortigen Konsul verhaftet wurde.
Eine Schlägerei aus eigenartiger Veranlassung ent wickelte fich am Sonnabend in einem Schanflotal in der Mariannenstraße. Ein hiesiger Schneidermeister traf dort mit einem Lotterie Kollekteur zusammen, von dem er vor Kurzem ein Loos gelauft hatte. Als der Rollefteur von dem Spieler in der üblichen Weise ein Loos stehen ließ, lonnte dieser nicht begreifen, daß die gezogene Nummer mit einer 0 anfing. Der fünfftelligen Bahl war nämlich, um die feblende sechste Stelle zu martiren, eine 0 vorangestellt. Der Schneider behauptete, eine folche Nummer fönne gar nicht gewinnen und forderte und erhielt ein anderes Loos. Am Sonnabend nun tamen belde, der Kollekteur und der Schneider zufällig in dem Lolal zusammen und erfterer wies aus der Biebungsliste nach, daß bas zuerst von dem Schneider gezogene Loos mit dem refpel tablen Gewinn von 15 000 m. berausgekommen war. Diese Mittheilung versette den Schneider in eine gewaltige Auf regung: er brobte Jeben zu prügeln, der ihm in die Duere lame und als nun die Nedereien erst recht fortdauerten und der Schneider seine Drohung wahr machte, og er bei der Bügelet den Kürzeren und wurde schleunigft zur Abkühlung an die frische Luft befördert. Nichts gewonnen, geprügelt und rausgeworfen, das ist doch wirklich ein Unglücsloos!
Unfall. Das dreijährige Töchterchen eines Tapezirers in der Stralauerstraße wurde durch einen Unfall ganz eigener Art am Montag Nachmittag schwer verlegt. Das Kind fpielte vor dem Hause der Jüdenstraße 36, als ein beladener Roll wagen in den Thorweg des gedachten Hauses einbog. Eine im Hause wohnende Frau ergriff schnell das Kind, um dasselbe vor dem Ueberfahrenwerden zu retten, nahm es auf ihren Arm und stellte sich mit dem Rinde inmitten des Thorweges auf einer dort angebrachte Borbschwelle auf, um so den Wagen an fich vorüberfahren zu lassen. Der mit Stüdgütern u. s. w. be. labene Wagen streifte die Frau jedoch derart, daß dieselbe Das Kind fallen ließ, welches alsdann mit seinen Beinchen unter die Hinterräder des Wagens zu liegen fam und schwere Berlegungen davon trug. Die sofort benachrichtigten Eltern schafften thr Kind in thre nahebelegene Wohnung, woselbft ärztliche Hilfe schnell zur Stelle war.
Ueber einen ingendlichen Einbrecher berichtet der ,, B. B.R." in folgender Weise: Mit großer Frechheit hat vor einigen Tagen ein 13jähriger Knabe einen Einbruchsdiebstahl begangen. In dem Hause Spandauerstraße 6 befindet sich das Partiewaarengeschäft der Gebrüder A. Auf dem Bodenraume lagern bedeutende Waarenvorräthe dieser Firma. Der jugend liche Dieb hat diesen Bodenraum erbrochen, bedeutende Men gen der Waaren an fich gebracht, um dieselben an einen Tröd. Ter zu verlaufen. Von seiner Mutter über den Erwerb der Sachen befragt, gab er an, dieselben von einem Herrn geschenkt erhalten zu baben. Durch Bufall tam einer der Chefs genannter Firma hinzu, als der Knabe mit den gestohlenen Sachen von der elterlichen Wohnung die Treppe hinabstieg, so daß seine Berbaftung bewirkt und er in Untersuchungsarrest abgeführt
werden konnte.
Durch den am 19. v. Mts. eingelieferten nahezu 40jährigen Schlafstellendieb Ritter, welcher fich als Eisenbahnbeamter und von außerhalb tommend bezeichnete, ist unter anderen Sachen eine kleine, ganz neue 14tarätige goldene Damen- Remontoir- Bylinderubr, auf 10 Steinen gehend, und Die Fabrilnummer 33 436 tragend, gestohlen und verpfändet worden. Personen, welche glauben, daß ihnen die vor beschriebene Uhr gestohlen ist, wollen dieselbe auf dem Kriminallommiffariat, Simmer 79, in Augenschein nehmen.
Selbstmord vermittelst Leuchtgas. Gestern früh gegen 5 Uhr wurde der Befißer einer Ronditorei in der Schön hauser Allee von seinem Bersonal, auf dem Fußboden seiner Wobnung liegend, todt vorgefunden. Ein penetranter Gas geruch, welcher aus dem besagten Bimmer in die Konditorei orang, hatte Berdacht erregt, und schritt man zur gewaltsamen
bedens, hatte ein Wärter im Scheine des elektrischen Lichtes eine der großen Ratten erlegt, die der Aufzucht der Wasservögel leicht gefährlich werden. Der Schüße brückte eben die Patronenhülse aus seiner Leschine und sah fich scheu um, ob der mäßige Knall nicht eine der näher figenben Damen erschreckt habe. Nur ein paar Knaben waren hinzu gelaufen und beobachteten neugierig bas fernere Berhalten des Wärters. Dieser troch durch das Gebüsch am Ufer zurück nach dem Wege, faßte die Ratte am tablen Schwanze und schlug langsam die Richtung nach einem der Raubvögelkäfige ein. Der Pächter mit Kind und Schwägerin folgte ihm.
Der ftattliche Steinadler, dem die Ratte vorgeworfen worben war, flog von seinem Baumftumpf hernieber in ben Sand, schlug ben rechten Fang in die Beute und flatterte mit ihr wieder auf seinen erhöhten Siz. Prüfend blidte er durch das Drahtgitter nach den Buschauern; doch da ihm biese teine Besorgniß einzuflößen schienen, fenfte er wieber bas Haupt und faßte mit ber Spiße des Schnabels ein Haarbüschel der Natte, um es auszurupfen.
Der Rader ist ein Schleckermaul," lachte ber Pächter ergött, er richtet den Braten erst zu, bevor er anbeißt."
Die Schlaginstrumente der Kapelle dröhnten rhythmisch herüber.
Den Armeemarsch kenne ich!" rief Butterfeld elektrifirt ,,, Rinder, kommt, daß wir unseren Platz wieber suchen."
Sie wandten fich, um nach der Veranda zurüd zu tehren. Plöglich rief der Pächter: Wartet hier!" und schnell folgte er einem Herrn, der eben vorüber gegangen war.
Jettchen und die Kleinen hörten einige unverständliche, furz gewechselte Worte, bann den Schall haftig enteilenber Schritte, dann wurde es still sie standen allein und sehen einander verbugt an.
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Was hatte Papa denn?" fragte Trubchen ängstlich. Der Schwägerin tam ein schlimmer Berdacht: sie hielt ben Schwager für betrunken. Daß sich Betrunkene nicht so leicht einem Wettlaufe zu unterziehen pflegen, war der reinen,
Deffnung des Simmers. Jedenfalls liegt ein Selbstmord vor, denn die Gashähne waren offen und die Brenner von den felben abgeschraubt. Für die Motive zu der That fehlt bis jest jeglicher Anhalt. Der Betreffende war verheirathet. Die Leiche wurde bebufs gerichtlicher Obduktion nach dem Leichen. schauhause geschafft.
Markthallen Bericht von J. Sandmann, städtischem Verlaufsvermittler, Berlin , Bentral- Markthalle, den 13. Jull. Gemüse und Dbft. Die tühle Witterung und der Regen machten ihren Einfluß auf das Obst- und Gemüsegeschäft in ausgedehntefter Weise geltend. Denn abgesehen von dem ge ringen Ronsum, der während der Ferienzeit üblich ist, wird derselbe bet fühler Witterung noch erheblich vermindert. Andererseits ist des Regens wegen die Waare in der feuchten Atmosphäre gar nicht haltbar und muß um jeden Preis losgeschlagen werden. Dementsprechend stellten fich die Preise für einige Artikel ganz außerordentlich niedrig. Es brachten Bfirfiche per Rifte von 12-20 Stüd 1-1,50, Erdbeeren 15 bis 20 Bf. per Pfd., Kirschen 9-15 Bf. per Pfund, Blau beeren 6-7 M. per Scheffel, reife Stachelbeeren 20-30 Bf. per Pfund, Pfefferlinge 7 M. per Str., Garten 15-20$ 3f. per Stüd, Schoten 3-4 m. per Scheffel, grüne Walnüffe 40 bis 50 Pf. per Pfund, Kohlrabi 50-75 Pf. per Schock, Salat 50-75 Pf., Kopftobl 1,20-1,50 M. per Mandel, neue Kartoffeln 3,50-4 Mt. per Str., Blumenkohl 20-40 Bf. per Kopf, Himbeeren 30-40 Pf, schwarze Johannisbeeren 25 Pf. per Pfund, neue Pflaumen 30 P., Birnen 35 Pf., Aepfel 35 Pf. per Pfund.
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Polizeibericht. Am 11. b. M. Nachmittags wurde ein Mann in seiner Wohnung in der Oranienstraße erhängt und am 12. d. M. früh ein anderer in seiner Wohnung in der Schönhauser Allee todt auf dem Fußboden des Schlafzimmers Itegend aufgefunden. Das Bimmer war mit Gas angefüllt, die Gasröhren geöffnet und sogar die Brenner abgeschraubt, so daß anzunehmen ist, daß er sich durch Einathmen des Gases felbft getödtet hat. an demselben Tage Vormittags lief ein 6 Jahre alter Knabe beim Spielen auf dem Straßendamm der Linienstraße unter die Räder einer im Schritt fahrenden Droschte und wurde von derselben überfahren und so verlegt, daß er nach der Klinik in der Biegelstraße gebracht werden mußte. An demselben Tage Mittags wurde ein 8 Jahre altes Mädchen vor der elterlichen Wohnung, Mariannenftr. 29, durch einen von dem Schlächter Helfenstein aus Brig geführten Wagen überfahren und am remten Fuß verlegt. An demselben Tage Nachmittags sprang ein unbekannter etwa 25 Jahre alter Mann vor einem Grundstück Neu- Köln am Wasser in die Spree, wurde aber sofort von Schiffern herausgezogen. Auf der Polizeiwache, wohin er demnächst behufe Feststellung seiner Bersönlichkeit gebracht worden war, ertannte ihn der hinzuges aogene rat als irrfinnig und veranlaßte seine Ueberführung nach der Charitee.
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Gerichts- Zeitung.
Zn dem in Nr. 157 unseres Blattes veröffentlichten Gerichtsbericht über die Kapelle der Berliner Stadtmisston er halten wir von den Eltern der angeklagt gewesenen Kinder folgende Aufklärungen:
Es haben unsere Kinder gespielt, ehe das Vereinshaus der Chr. S. hier war, je nachdem wie Kinder fich eben zusammen finden. Sie spielen mal 2 oder 3 Tage hintereinander, manch mal 3-4 Wochen gar nicht. Wir hatten überhaupt keine Ver anlaffung, den Kindern in Nr. 46 das zu verbieten, was denen in 45, 44, 50 u. 1. w. erlaubt ist, denn wir wohnen auch hier nicht umsonst. Zwischen den Angestellten des Vereinshauses und dem Eigenthümer des Hauses 46 ist es nicht zu Auseinandersetzungen gelommen. Die lauten Beluftigungen der Erwachsenen muß Jemand geträumt haben. Am 30. Mat ift auf unserm Hofe weder letse noch laut gesungen worden, Radau und Botenlieder find unsern Kindern noch unbekannt, wer die gehört, mag fich befinnen, wo und von wem er fte börte, von unsern Kindern nicht. Richtig ist, daß die Kinder gespielt haben, wobei aber immer nur eins zu sprechen hatte. Von dem Spielplas der Kinder find wohl 12-15 Fuß bis zur Grensmauer, die Mauer selbst ift 10-12 Fuß bod, furs und aut, wer die Kinder nicht sab, wußte eben nicht, daß fie spielten. Durch das Erscheinen des Schußmanns wurde es, da die Eltern Brotest erhoben, laut. Die beiden Angeklagten hatten fich in Wahrheit nicht am Spiele betheiligt. Das Mädchen mußte ibre tleine Schwester warten und der Knabe faß auf einem Faß und aß sein Abendbrot. Belastungszeugen waren vier, Davon drei Bedienstete des Vereins, welche doch wahrlich nicht durch die Brengmauer gefehen haben tönnen. Jm Uebrigen befunden wir noch, daß unseren Kindern zum Beweise, daß fie nicht als Strolche aufwachsen, gute Schulzeugnisse aur Seite fteben und mehrere derselben jahrelang die Sonntagsschule be suchen, natürlich in der Kirche, welche nur drei Minuten entfernt ift.
+ Eine Kraftprobe. Der Handelsmann Josef Berthold faß eines Nachmittags im März d. J. in der Schöned'schen Restauration und spielte zum Beitvertreib mit dem Wirthe eine
unerfahrenen Seele unbekannt; auch hütete sie sich, ihrem Verdachte Worte zu leihen, und sagte nur:
Ich weiß nicht, was Papa vorhat. Ich denke, wir werben es gleich erfahren."
Sie harrten bange Minuten; es war unheimlich an diesem entlegenen, wenig besuchten Orte.
Endlich tönte ein bumpfes Rrachen, wie wenn eine Lokomotive verathmend in einen Bahnhof einfährt.
,, Rudolf, bist Du's?" fragte Jettchen zaghaft. Allerdings," ftöhnte es als Antwort. Die Gestalt Butterfeld's tauchte aus dem Dunkel des Laubschattens. Bei seinen Damen angekommen, verschnaufte er erft wortlos; bann begann er empört:
So ein Hallunte! Unter Hunderten hätte ich meinen Hut heraus erkannt... und mein Schirm war es, ich will einen Eib barauf leisten. Erst leugnete der Schlingel; wie ich mich aber nicht irre machen ließ und nach einem Wärter rief, da gab er Fersengeld. Ich hinterbrein, oh, der alte Butterfeld kann trot feines diden Bauches auch noch die Beine in die Hand nehmen. Wer weiß, ob ich den Schlingel nicht eingeholt hätte, aber hinter dem Elephantenhause war er verschwunden. Rinder, dieses Elephantenhaus! Das müßt ihr sehen! so etwas giebt es bei uns auf dem Jahrmarkte denn doch nicht!.
,, Aber, Radolf, jeht in nachtfchlafender 3eit? Nein, nein! morgen ist auch noch ein Tag; Trubcheu ist mübe, ich bente, wir machen uns jetzt auf den Rückweg."
Wie Du willst, ich bin einverstanden. Will blos noch ben geliehenen Hut dem Kellner zurüdgeben
,, Gewiß, und ich will mein Rorset holen! Sie gingen nach der Beranda.
Junges, luftiges Bolt hatte sich an ihrem Tische nie dergelassen. Die erst halbgeleerte zweite Flasche Champagner war abgeräumt; die Serviette mit der eingewickelten Schnür. bruft nicht zu finden.
Rellner," rief Butterfeld. ,, Sie befehlen?"
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" Haben Sie meinen Seft bei Seite geschafft?"
Sehr wohl, mein Herr, ich wußte nicht, daß Sie wie berkämen; die Flasche steht unberührt..
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Partie Buff. Das Spiel war noch nicht zu Ende, da mußte der Wirth es einstellen, weil zahlreiche Gäfte fich eingefunden batten, die bedient sein wollten. Berthold war wieder auf fich allein angewiesen und begann fich zu langweilen. Da fiel sein Blid auf eine volle Achteltonne Bier, die in der Nähe des Schanttisches stand. Er versuchte fte emporzuheben und begann Kraftproben mit ihr anzustellen. Nach einigen Versuchen fand er, daß fte zu schwer für seine Kräfte wäre und er meinte au den umberstehenden Gästen: Na, wer die Zonne mit ber ausgestreckten Hand hochheben und sie so sich über die Achsel werfen kann, daß der Spund nach oben gelehrt bleibt, dem zable ich zwet Mart!" ,, Da fann man fich ja rasch awet Mart verdienen" erwiderte ein stämmiger Böttchergefell, faßte zu und warf sich scheinbar mühelos die schwere Tonne auf die Achsel. er dann guts Na, Männeten," meinte müthig au müthig zu dem verblüfften Handelsmann, dieses mal Sie die zwei brauchen Mart nicht au blechen, laffen Sie es fich eine Warnung sein und geben Sie ein paar Weißen" zum Besten." Aber der Handelsmann wollte hier von nichts wiffen, er behauptete, die Kraftprobe sei nicht den Bedingungen gemäß ausgeführt worden und begann von neuem mit der Zonne au bantiren. Hierbei fiel fie ihm aus den Händen und rollte einem Gafte, der an einem Tische seinen Kaffee trant, über die Füße. Jest wurde der Lärm noch größer. Die einen waren erbittert, daß Berthold die Weißen" nicht zum Besten geben wollte, die andern, daß er mit seinen Krafts proben die übrigen Gäfte intommodire. Schließlich wurde der Handelsmann an die Luft befördert, nachdem thm noch der Gaft, dem die Biertonne über die Füße gegangen war, an ftändig ein paar Dhrfeigen" so fagte er gegeben hatte.. Statt nun nach Hause zu geben und sich mit den Kraftproben zu begnügen, die er veranlagt hatte, rannte der Handelsmann. wüthend vor der Deftillation auf und ab und nannte die gute Kneipe eine elende Räuberhöhle". Das empörte den Wirth, zumal er bemerkt hatte, daß Berthold nicht einmal feine Beche vollständig beglichen und noch 20 Pfennig zu bezahlen habe. Frau Schöned ging nun hinaus und forderte den Handelsmann auf, rubig zu sein und lieber seine Schuld zu bezahlen. Berthold drehte fich um und fties Die Frau von fich. Nun sprang der Wirth hinzu und griff ben Handelsmann an. Er warf ihn zu Boden und schlug thm die Nase blutig. Das war die dritte Kraftprobe, welche Gestern stand Berthold an diesem Tage au sehen belam. Schöned und seine Frau vor der 92. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts unter der Anklage der gemeinschaftlichen Sie wurden aber beide freigesprochen. Rörperverlegung. Keiner der vernommenen Beugen hatte belunden können, daß die Frau an der Schlägerei fich betheiligt habe. Da so eine Gemeinschaftlichkeit ausgeschlossen war, mußte auch das Vers fahren gegen den Schantwirth eingestellt werden, weil ein Strafantrag auf einfache Körperverlegung gegen ihn nicht vorlag.
† Wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und wegen Rörperverlegung hatte das Schöffengericht f. 3. den Arbeiter Haut zu einer viermonatlichen Gefängnißftrafe verur theilt. Die Strafe war deshalb so hoch gegriffen, weil H. be reits neunmal wegen ähnlicher Delitte bestraft worden ist, und weil er dem Beamten, der in der rechtmäßigen Ausübung seines Amtes begriffen war, thätlichen Widerstand geleistet und ihn in den Arm gebissen haben sollte, was durch das Zeugniß des Schußmanns bewiesen worden war. Gegen dieses Urtheil batte. rechtzeitig Revision eingelegt und so lam die Sache gestern vor der V. Straflammer des hiesigen Landgerichts zur Verhandlung. Der Beuge, Schußmann Klinger beschwor vort neuem folgende Angaben: Der Arbeiter Haut sei im Reviere als ein gewaltthätiger Mensch bekannt, der häufig mit seiner Frau in Streit gerathe. Eines Tages sei der Bizewirth des Hauses, in dem H. wohne, zu dem Polizeiwachtmeister gelom men und habe gebeten, den 8. zur Ruhe ermahnen zu lassen, Der wieder solchen Lärm in seiner Wohnung mache, daß es nicht mehr auszuhalten set. Darauf babe er( Beuge) fich im Auf trage trage feines Borgesezten in die Wohnung des H. begeben und ihm gut zugeredet".. sei aber sofort wüthend aufgefprungen, habe ihm Schimpfwörter zugerufen und gemeint, er sei genau so viel werth, wie der Bisewirth. Als der Mann fich nun gar nicht habe beruhigen wollen und gerufen, man folle ihm das Beil" geben, habe er ihn aufgefordert ihm zur Bache zu folgen. Nun babe thn H. am Rode gepackt, er habe ebenfalls zugefaßt, hätte aber wieder loslaffen müssen, weil H. ihn so heftig in den Arm gebiffen habe, daß der Arm sofort angeschwollen und er 6 Tage lang dienstunfähig gewesen sei. Schließlich sei die Verhaftung des H. mit Hilfe eines anderen Schußmannes bewerkstelligt worden, den er fich zu seiner Unter ftügung babe holen lassen. Soweit die Aussage des Schuß manns Klinger. Die Darstellung, welche ein Enilaftungszeuge, den H. zum Termin mitgebracht hatte, von dem Vorfalle gab, lautete ganz anders. Dieser Beuge, der Arbeiter Roese, der Schiafbursche bei. war, erzählte den Vorgang folgender maßen:. babe ruhig in der Küche auf einem Stuhl geseffen, Der Schußmann, der plöglich erschienen wäre, fel ohne weiteres auf. losgeschritten und habe denselben
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Schon gut, trinken Sie den Reft auf mein Wohl. Haben Sie vielleicht auch ein Rorset, das in eine Serviette gewidelt war, aufgehoben?"
., Nein, mein Herr, habe nichts derartiges gefunden. Hätten der Herr es mir zum Bewahren gegeben..."
,, Siehst Du, Jettchen, das Schicksal hat entschieden. Dein Rorset ist futsch. Wir wollen ihm teine Thräne nachweinen; es ist besser so; ich kaufe Dir ein feibenes Kleid.
Die getröstete Schwägerin lächelte.
Sie standen alle bret am Ausgange.
Nehmen wir eine Droschte?" fragte Jettchen. Rann bas Trauerkutschentempo dieser Berliner Gondeln nicht leiden," entgegnete Butterfeld, meine Erntewagen fahren schneller."
Dann benutzen wir die Pferbebahn."
Auch das nicht, Theuerste!" Er neigte seinen Mund an Jettchens Ohr und flüsterte: Habe 25 000 Mart Wollgeld in der Brieftasche; ich scheue mich vor den Berliner Langfingern, deren Bekanntschaft wir schon heute machten. Weißt Du was? Wir gehen zu Fuß bie Thiergartenstraße entlang; es ist ein famoser Abend."
Sie schritten in die frische Rühle der Parkpartien. Ueber ihnen flimmerten die Sterne und hinter ihnen vers hallten die Rlänge einer Ronzertpolta, die hin und wieber von dem Gebrüll eines Raubthieres unterbrochen
wurden.
Du wirft Dich erkälten, Rudolf," sagte nach einer Weile fummbefriedigten Wanderns die Schwägerin, fo ohne Hut..."
Sei unbesorgt, Jettchen! Der Seft hat mir einge heizt und mir ist so wohl... so töstlich wohl! Berlin ist boch ein famoses Nest! Hörst Du die Bestien? so ein Stud Wüstenleben mitten in der Kultur des elektrischen Lichtes und der Taschendieberei... es ist ein Wunder. Morgen laufe ich Dir das Kleid und mir einen Hut. Romm, Trubchen, ich werde Dich tragen
müde.
-
Du bist