habe. Sei aber Bayern   für die ßtofct Aktion gewonnen, so würden bei der zweifellosen Geneigtheit Badens und Hessens auch Württemberg und Lachsen nicht mehr widersprechen können, während von den norddeutschen Kleinstaaten überhaupt keine Oppofition zu befürchten stehe. Preußen werde dann aber gewiß vorher wenigstens dieschweren" Privatbahnen mit Ausnahme der pfälzischen Bahnen in leinen Besitz bringen, um dieselben später mit einem angemeffenen Vortheile, der wenigstens«inen Theil der für die Entwickelung des nord> deutschen   BahnnetzeS gebrachten Opfer ersetze, an daS Reich abzutreten." Wir reproduziren diese Mittheilungen» ohne die Einzelheiten zu kommentiren. Lehr optimistisch erscheint unS aber die Unterstellung, daß Bayern   jetzt mehr denn früher geneigt sei, seine VerkehrSanstalten Post und Telegraphie müßten ja selbstverständlich gleichzeitig abgegeben werden I dem Reiche zu üderlaffen. Auch der Regent wird schwerlich auf gewisseReservatrechte" verzichten. Der drohende Zollkrieg mit Rußland  . DieNowoje Wremja" antwortet auf die Drohung derNordd. Allg. Ztg.", welche für eine weitere Erhöhung der russischen Eisenzölle eine Erhöhung der deutschen   Getreidezölle in Aussicht gestellt hatte, mit der höhnischen Bemerkung, daß sich Rußland   durch eine solche Eventualität in keiner Weise von weiteren Erhöhungen der Jndustriezölle abschrecken laffen würde. DaS russische Blatt schreibt: Unsere Landwirthschaft existirt durchaus nicht nur für die Ernährung und Beheizung der Deutschen  . Rußland   erntet zirka 300 Millionen Tschetwert verschiedenen Getreides, von welchen im Jahre 1884 39 740589 Tschetwert, davon nach Deutschland   nur 8 159 699 Tschetwert. exportirt wurden. Abrr von diesem Quantum ging ein Theil de« Getreides nur auf Kommission nach Deutschland  , und Gott weiß, von wem eS dann gekauft wurde. Nehmen wir jedoch an, daß alleS Ge« kreide von den Deutschm konsumirt wird und daß mit der Erhöhung der Zölle die Zufuhr russischen Getreides umS doppelte abnimmt. CS stellt dieS für unsere Getreideproduk» tion einen Verlust vo» IV, pCt. dar ein Quantum, daS sehr leicht in Rußland   untergebracht werden kann, wo der Bauer weitaus noch nicht nach Belieben effen kann, und wenn die Fabriken geschloffen werden, ganz zu essen aufhört. Daffelbe zeigt sich beim Holze. Von letzterem wurde im Jahre 1884 für 37 941 106 Rubel auSgesührt, davon nach Deutschland   für 14 487 098 Rubel. Doch die ganze Holzausfuhr ins Ausland ist nichts im Vergleiche zum Holz« konsum Rußlands  , und bis jetzt wird von unS Holz beinahe nur auS den westlichen Gouvernement» ausgeführt. Der Ver« lust deS deutschen   Marktes ist ein Verlust nur für einige Ge« Senden, vor Allem aber für die preußische Ltadt Memel   und ie Juden, die mit Hol, spekuliren; Absatz für russisches Holz findet stch auch in Rußland  , da die Häl'te Rußlands   unbe« waldet ist und dort da« Holz dreimal theurer bezahlt wird, wie in Deutschland  . Durch Wafferkommunikattonen dirigircn wir daS Holz(wenn überhaupt der Holzscklag noch weller so forzirt werden soll) auf unsere eigenen Märkte. Wir wünschen daher den Deutschen   den vollsten Erfolg bei der Erhöhung ihrer Zölle auf Getreide und Holz. Ein Unterschied wird frei« lich darin bestehen, daß, während Rußland  , indem eS den Deutschen   die Eiseneintuhr abschneidet, vermöge innerer Kon kurrenz seine Eisenpreise zu einer nie dagewesenen Billigkell bringm kann(wie eS dies für Zitz, Kerosin, Lalz, Drahteisen u. s. w. bereits erreicht hat), in Deutschland   jeder Pfennig, der zu den Holz« und Getreidezöllen zugeschlagen wird, eine direkt« Lteuer für die Konsumenten darstellt, und letztere kön« nen von nirgendher eine Erleichterung erwarten, weil eben Land- und Forstwtrthschast nicht die Ressourcen einer grenzen« losen Produktion haben, ähnlich der, wie fie im Bergwerkibe« trieb praktizirt wird." Diese Abfertigung derNorvd. Allg. Ztg." ist für letztere um so unbequemer, als die Ausführungen derRowoje Wremja" der Hauptsache nach eben unbestreitbar find und mll denjenigen deS um die deutschen Milliarden« intereffenten so besorgten Mitarbeiters derKölnischen Zeitung  ", dessen Artikel wir neulich erwähnt, stch begegnen. Polnische«. In Folge der gegen die polnischen akademi« schen Vereine an deutschen   Univerfitäten gerichteten Maßregeln der preußischen Regierung erwarten die an außerdeutschen Hochschulen bestehenden polnischen Ltudentenvereine, daß die polnischen Ltudiienden vielfach die dieffelligen Universitäten verlassen werden, um an ausländischen Hochschulen ihre Ltudien fortzusetzen. So erläßt nach derBreSl. Ztg." der polnisch-akademische VereinOgniiko"(Herd) an der Univerfität in Wien   an die polnischen Kommilitonen einen Aufruf folgenden Wortlaut«:Der Vorstand de« polnisch« akademischen VereinOgniSko" in Wien   thut allen denjenigen polnischen Kommilllonen, welche die Absicht haben, im Ltudien« jähre 1886/87 Ltudien halber nach Wien   zu kommen, und welche mll den Wiener   örtlichen Verhältnissen nicht vertraut find, kund, daß mll dem 1. Oktober cr. hier ein auS Mitglie« dern de«OgniSko" bestehende« Komitee in'S Leben tritt, welches den Zweck hat, dm hier eintreffenden Kommilitonen hilfreich zur Leite zu stehen und ihnen insbesondere beim Aufsuchm von Wohnungen, billigen Lpeisewirthschaften, wie läßt sich eben nicht ändern, und, Du lieber Gott, das junge Volk braucht mich ja auch nicht mehr, die haben jetzt genug mll einander zu thun." Und wir Allen?" sagte Pfeffer. Na, ich ich Hab' Euch ja doch jetzt einmal wieder gesehen und weiß, daß es Euch gut geht, und alles Andere aber da kommt Rebe," unterbrach er stch rasch, indem er seinen Hut nahm;sagt'S ihm nachher, wenn ich weg bin, ich möchte die Geschichte nicht noch einmal durcharbellen. Nun, wo haben Sie gesteckt, Rebe?" fragte er diesen, al» er vor der Thür an ihm vorbei wollte.Zettchen hat stch schon gesorgt, daß der Kaffee kalt würde." Sie wollen fort?" Ich komme nachher wieder." Dann gehen Sie doch einmal bei Rottack» vorbei, Herr Sielzhammer. Er begegnete mir vorhin auf der Straße und bat mich, Ihnen da« auszurichten." Sind fie zurück?" Sett heute früh. Eben ist auch die Nachricht ringe« troffen, daß in dieser Nacht der alte Graf Monford ge» storben sei; da draußen ist'« jetzt recht öde gewordm." Du lieber Gott," seufzte Jeremias,also doch noch I Ja, da will ich gleich zu Rottacks gehen." Und Rebe freundlich zunickend, schritt er an ihm vor« über aus der Thür und die Treppe hinab. Es war ihm recht weh und weich zu Linn, aber die Anderen durften ja doch nicht» davon merken, und stch tüchtig zusammennehmend, schritt er den kurzen Weg hin- über nach Rottack« Hau  », wo er auf da» herzlichste begrüßt wurde. Er fand dort auch zu seiner Freude, daß stch Paula wieder so well erholt hatte, um die Reise unge- fährdet fortsetzen zu können. Nicht einmal die Dienerschaft im Hause wußte aber, wer die junge Fremde sei. die krank und verschleiert angekommen, und jede Möglichkett eine« Ausplaudern» war dadurch abgeschnllten. Jeremias wunderte sich fteilich manchmal im Ettllen, weshalb gerade Rottack» ein so aufopferndes Jntereffe an der jungen, unglücklichen Komteffe nahmen, aber feine eigenen Pläne beschäftigten ihn doch auch zu sehr, um lange darüber nachzudenken, und darnach geftagt hätte er überdies bei Anmeldung, Aufnahme rc. mll Rath und Tbat behilflich zu sein." Wie verlautet, beabsichtigt auch eine Anzahl BrcS- lauer polnischer Studenten, mll den Schluß deS Semester  « Breslau   zu verlassen, um ihre Ltudien im Auslände fort« zusetzen. Sozialdemokratische Leichenfeier. Da«Münchmer Frdbl." schieidt; Gestern Nachmittag 2% Uhr wurde die Hülle eineS Lozialdemoltaien Namen» Job Klcmbönig, gebürtig au» PöttmeS  , A.'G- Aichach, Lchuhmachergeselle hier, unter Be- gleitung von mehreren Hunderten seiner Genossen zur Erde bestatte!. Der Verstorbene, erst 21 Jahre alt, litt seit längerer Zeit an der Lungenschwindsucht und erlag derselben schließlich vergangenen Sonnabend Mittag, nachdem er die letzten zwei Tage noch fortwährend von dem jün asten Lozialtftenprozeß fieberte, ver für ihn mit drei Monaten Gefängniß endete. Er behauptete bis zu seinem letzten LebenShauche, daß er un« schuldig verutthetlt worden sei und daß er nicht begreife wa» man von ihm wolle, er habe keinem Geheimbund angehört. An seinem Grabe legte Schuhmacher Lanttl im Namen ver Sozialdemokratie einen Kranz mit rothen Blumen und langer rother Lchleise nieder. Als er jedoch dem verstorbenen Kameraden einen kleinen Nachruf widmen wollte, entzog ihm der Polizeikommiffär Klein da« Wort und weiter, weil der Redner nicht sofort einhiell, erklärte er:Herr Lanstl, nicht weiter! Sie haben Ihre Schuldigkeit gethan." Der Redner brach ab; in diesem Moment tnlonirte ein Eängerchor ein ernste» Lted. wodurch die Sttmmung di« zum Schluß der Be« stattung eine durchaus feierliche und würdevolle blieb. Von den Leidtragenden trugen eine An'ahl rothe Blumen und Schleifen im Knopfloch. Sozialdemokratisches. Die Dortmunder   Sozialdemo- kraten, so schreibt dieDortmunder Ztg", machten am 10. Juli einen Autflug nach der Ludwiglust bei Berghofen  . Dieselben hatten sich an der Kronen bürg oersammelt und marschirten um 2 Uhr mit 12 Mann Mufik durch Hörde nach dem Festplatz. ES mochten mll Frauen und Mädchen»ohl 1000 Personen sein. Wie wir hören, waren Deputationen aus Dorstfeld, Marten, Kirchlinde  , Annen und Iserlohn   erschienen. DaS Freikonzert wurde von einer Härder Kapelle ausgeführt. Die jungen Leute amüfirten fich durch Tanzen auf der Wiese. 8# Uhr wurde der Rückmarsch mit Musik angetreten. In Hörde wurde von einigen Theilnehmem Feuerwerl gemacht, wodurch der sehr lange Zug sa ön beleuchtet war. Jm Uebriaen verlief dat Fest sehr schön ohne die geringste Liörung. Die Sozialdemokraten verstehen eS,auch im Stillen Feste zu arrangiren. So da» Dortmunder   Blatt. UebrigenS ist die Entdeckung, daß die Sozialdemokraten auch im Stillen   Feste zu arrangiren" wissen, etwa? verspätet. Vor e-niger Zeit ver« anstaltetrn die Sozialdemokraten au» Zwickau   und Um» gegend eine Landpartie nach Dänkritz. Verschiedene sächstsche Blätter erzählten und fanden auch in der offiziösen Presse in verlin getreue Nachbeterinnen, daß ei bei dieser Parti  « zu Aufruyr und Gewultthätigkeiten" seiten» der Sozialdemokraten gekommen sei. Au» der nunmehr stattgehabten GerichtSoer« Handlung ist zu ersehen, daß eine Person wegen Widerstand» gegen die Staatsgewalt und Beleidigung zu drei Monaten Gefängniß bestraft worden ist. Und da« nennt man Auftuhr, blo» um die anderen Gesellschaftsklassen gegen die Ardeiter aufzuhetzen._ Zum Münchener   Sozialtstevprozeß DerFranks. Ztg." schreibt man auS München  , 13. Juli: In dem vor dem hiesigen Landgericht am 11. Juni d. I. verhandelten Sozia- ltstenprozeß, der mit der Vrrmtheilung einer großen Zahl An« geklagter wegen Thellnahme an einer geheimen Verbindung rc. zu theilweise nicht unempfindlichen Strafen endete, spielte die Aussage de» Po lizetosftzianten Auer eine Roll«. Dieser Auer wollte durch den Buchbtndermeister Schneider Mittheilungen über die hiesige Sozialdemokratie erhalten haben. Da» Gericht lehnte den Antrag der Verthetviaung, den im Saale   anwesenden Schneider zu vernehmen, ad, und stützte fich auf die eidliche Aussage dei Auer. Schneider aber behauptet, er habe jene Mittheilungen nicht gemacht. Ei liegt sowohl im allgemeinen öffentlichen Interesse, al» im besonderen der Angeklagten, daß dieser Widerspruch gelöst wird. In diesem Sinne hat soeben der Abgeordnete Vollmar an die tgl. StaatSanwallschaft am Landgerichte München   l eine Ein« zade gelargen lassen, auf deren Bescheidung man gespannt ein darf. Den Vertrag mit Serbien  , betreffend den gegenselligen Schutz der gewerblichen Muster und Modelle, ist bereit» heute dem Bundetrath zugegangen. Derselbe bestimmt im Artllel 1, daß die betderseitigen Angehöligen in Bezug auf die gewerd« lichen Muster und Modelle denselben Schutz wie die ein« heimischen genießen sollen. Um fich diesen Schutz zu fichern, haben die beiderseitigen Angehörigen nach Arltkel 2 die Gesetze und Vorschriften zu befolgen, welche in dem detreffmden an- deren Lande in jener Beziehung gelten oder künftig erlassen werden. Artikel 3 desagt, daß die Ratifikationsurkunden mög« lichft bald in Berlin   ausgewechselt werden und daß die Ueber- einkunft zehn Tage danach in Kraft treten und diS zum Ab­lauf eines Jahre» nach erfolgter Kündigung fetten» eine» der nie; wa» kümmerte da» auch ihn, und er hatte Rottack» viel zu lieb, als ihnen einen andern Beweggrund zuzuschreiben, al» aufopfernde Freundschaft. Dem jungen Grafen Rottack Helene war bei der Kranken in ihrem eigenen Zimmer entging aber dagegen nicht die auffallend gedrückte Stimmung seine» kleinen Freunde«, denn eine solche augenscheinliche Schwermuth war er nicht an ihm gewohnt. Er fragte ihn deshalb direkt um die Ursache, und Jeremias gestand ihm denn nach einigen Zögern endlich mtt eine« gewaltsam heraufgezwungenen Humor, daß er wieder nachBrumsilien" zurück wolle, um dort nach seinem Etgenthum zu sehen, und daß e» ihm schwer werde, jetzt von hier fortzugehen. Aber haben Sie mir denn nicht selber gesagt," fragte der junge Traf,daß Ihnen Rohrland in Santa Clara Alles besorgt und daß Sie dem da» Ganze übergeben Fitten? Auf Rohrland können Sie fich doch fest ver» Felsenfest," bestätigte Jeremias,besser al» auf«ich selber." Und weshalb da die Reise, wenn Sie nicht gern gehen?" Herr Traf," sagte Jeremias entschloffen und sah fich vorher wie scheu im Zimmer u«, ob fie auch ganz allein wären,ich ich will Ihnen reinen Wein einschenken; ich muß Jemanden haben, mit dem ich einmal offen sprechen kann, e« drückt mir sonst wahrhaftig da» Herz ad." Und daß Sie Keinen haben, Jeremias, der»ärmeren Antheil an Ihnen nimmt, wissen Sie doch," sagte der junge Traf herzlich.Kann ich Ihnen mtt etwa« helfen, so reden E»e ftei. Haben Sie vielleicht zu viel Ausgaben gehabt und brauchen Sie Geld? Heraus mit der Sprache, offen und ehrlich! Ich bin reich, und wo ich Ihnen helfen kann.. Jeremias schüttelte den Kopf.Da« wir'« nicht," sagte er mtt einer komischen Verlegenheit,Teld»är' da, und wie ich zurückkam, fand ich sogar wieder einen Wechsel von Rohrland vor; ich habe mehr als ich brauche, oder doch vollkommen genug." Aber wa», um Gottes willen, kann Sie sonst so nie« Kontrahenten in Geltung bleiben soll. Eine der Vorlage bei« gefügte Denkschritt führt da» dereUS über die Veranlassung der Uedereinkuntt Mügetdeilte weiter auS. Die indische Konkurren» zeigt stch deutlich an der riefiaen Zunahm- derWetzenverschiffung nach Europa  . Dieselbe stieg von 5 587 000 Ztr.(engl. Zentner 50.8 Kilo» gram») im Jahre 1876/77 auf 21 061 000 Ztr. im Ja st« 1885/86. Der billige indische Weizen soll durch chinesische Schutzzollmauern von Deutschland   ferngehalten werden. Aber e» steht fest, daß er trotz d-s KornzollS die Grenzen über» fluthet; den Zollzuschlag zahlt die große Masse, die dadurch vertheuerteS Brod erhält. Aber die ostrldtschen und die anveien Großgrundbesitzer erhöhen dadurch nur etwaS, wenn auch nicht in dem Maßstabe wie fie gehofft, ihreangemessene Rente. und das ist doch die Hauptsache. Oesterreich Ungarn« DerDzienntk PolSkt" in Lemberg   spricht fich über dm Erfolg der T a a f f e' schen Misston folgendermaßen auS: Wm hat eigentlich Graf Taaffe   versöhnen wollen, alS er vor siedm j Jahren an die Spitze der Regierung trat? Wir gestehm uiu umwunden, daß wir, so wie un« seinerzeit die Versöhnung»« Parole al» ein neuei spezifisch österreichische» Regierung«?-»« gramm in Verlegenheit gebracht hat, auch jetzt ungeachtet siebenjähriger Erfahrungen nicht im Stande find, auf jene Frage eine befriedigende Antwort zu geben. Hat denn Graf Taasse vorausgesetzt, daß die Deutschen   von der Herrschaft zu- rückgedrängt, stch mit dem System der Gegenpartei versöhne«' lassen«erden? In einem solchen Falle wäre Oesterreich   das einzige Vorbild erne» konstitutionellen Staate», in welchem die Pa- tei de» gestürzten Regimes, statt in Opposition übermgeh-n, fich gar zu dem neuen System bekehren läßt. Wenn fich diese sonderbare Voraussetzung nicht erfüllt hat, so trägt daralt keinesfalls daS österreichische Parlament die Schuld, sondern. einzig und allein Graf Taaffe  . Diesem falle ei zur Last, daß der parlamentarische Kampf in Oesterreich   nunmehr einen Ch» ratter angenommen hat. der daS Gegentheil von Versöhnonl ist. Die Versöhnung der Nationalitäten war von Grund aus da« falscheste politisch. parlamentarische Programm, an dessen Verwilkiichuna ein Staatsmann kaum ernstlich denken kann- Eine solche Versöhnung ist Sache der Nationalttälm selb? und ihrer Führer; Graf Taaffe   hat nur daS zuwege gebracht daß die Opposition ihren polttischen Standpunkt aufgab W stch zu einer-xllufio nationalen Partei formirte, und ai! stehen nicht an, zu behaupten, daß die Bildung deS Deutscht Klub» in erster Reihe dat Verdienst oder die Schuld»n Taaffe'schen System» ist. Der Minister« Präsident hat derevs die Ueberzeugung erlangen mllffen, daß sein politisches gramm zu einem ganz andern Ziele führt, als zu dem u? sprünglich von ihm angestrebten. Wir sehen davon ab, das von den Parteien der Rechten keine einzige stch in Bezug a» ihre Aspirationen defriettgt zeigt; aber da« wird doch Nieman- Slauben, daß die Deutschen   mit der gegenwärtigen Lage i") teden und einverstanden seien. Alle Anzeichen lassen darM schließen, daß diese Unzufriedenheit unter den Deutschen irnjjr größere Dimensionen annimmt, und doch ist e» ja die AW® de» Grafen Taaffe gewesen, eine allgemeine Versöhnung W beizusühren... Die Mission Taaffe  '» istnunfl*' scheitert, und da» ist der Grund, weShalb er jetzt ofstn und rückhalllo» den Rückzug antritt. Schweden   und Norwegen  . Der Arbeiterlongreß in Oeredo, den wir schon einmal rührten und der bekanntlich die Verbindung mit den Sozialist� ablehnte, faßte folgende Beschlüsse: 1. ES ist vollstänViS Religionsfreiheit zu gewähren. 2. Alle Wahle« in Schweden   haben an einem Sonn- oder Festtage fia% finden, und die ReichstagSwahlen zur zweiten Kammer ganzen Reiche an einem und demselben Tage. Alle und unbescholtenen Schweden  , welch« ihren VervstlchWW/' gegen Staat und Gemeinde nachkommen, find zu allen schen und kommunalen Wahlen stimmberechtigt. 3. E» ist verdefferter und kostenfreier Schulunterricht mit« allgemeinen Bürgerschule all Grundlage in der Weise führen, daß von dieser ein direttec Ueoergang zu dm HW Schulen staltsindet. Die Schule ist vollständig von der K zu Nennen. 4. Alle indiretten Steuern, welche die Lei bedürfniff« vertheuern, find abzuschaffen, dagegen find d� und progressive Einkommen« und Erbschaftssteuern einzufützw' 5. Da» Strafgesetz ist in humaner Richtung m# arbeiten; Unbemittelten ist kostenfreie Rechtshilfe zu gewäh� und die Einführung von Schiedsgerichten ist anzustre� 6. ES ist ein N o r m a l a r b e t t S t a g von 10 Stunden e>* zuführen.(Ein Nebenantrag, betreffend das Verbot der So»! und Festtags«, sowie der Nachtarbeit wurde mtt 37 gegen Stimmen abgelehnt.) 7. Mit Unterstützung de« Staat» eine allgemeine Ardeiter- Unfall, und Penstons- V ersia' r u n g einzuführen. Die Ardettgeber sind für die Unfälle W' Ardeiter veramwortlich, wenn der Unfall eine Folge fw« hafter ArbettSanordnungen oder mangelhafter Echutzmä ist. 8. Die schwedischen Arbeitervereine schließen stlb internationalen Friedensbestrebungen an. fdJS sn! derdrückeu? Ihr Lieblingiwunsch, die Verheirathung 3K Tochter mit dem juvgen Rebe, ist seiner Verwirklich'? nahe, Ihre Frau hat sich, wie Sie mir selber sagen, fj kommen wieder erholt und ist gesund, an Geld fehl* Ihnen auch nicht also an wa« sonst? Herau««tt Sprache, Jeremias; Sie haben un« mit»ahrer Aufopfl beigestanden, machen Sie mir jetzt auch die Freude, daß Ihnen helfen kann." Er hatte ihm dabei eine Zigarrenkiste und einen hingeschoben, und Jeremia  », fich immer noch verlegen bedienend, sagte:Ja, sehen Sie, Herr Graf, da» ist ding» eine wunderliche Geschichte; e« fehlt mir eig««" an gar nicht«, als an der Hauptsache." An der Hauptsache?" Sobald Zettchen aeheirathet hat," fuhr Jeremias i so zieht selbstverständlich die Mutter zu den Kinder«, auch Pfeffer hat fich oben in dem Hause Stübche»,, Kammer mtt einer reizenden Autsicht gemiethet. 6*, mich dann Mutterseelen allein hier ttgendwo als 3 geselle einquartiren und auf meine alten Tage da sitzen?"-j, Ja, aber weshalb ziehen Sie denn nicht zu 3" Kindern?"* Ich?" rief Jeremias ordentlich erschrocken. ,3� ba« geht ja doch gerade nicht. Von meiner Frau d geschieden, und so lange sie krank, elend und in konnte kein Mensch etwa« Ueble« darin sehen, wen« dem Hause au« und ein ging. Jetzt aber,»o sie rüstig und gesund ist und mtt mein ftühere» nicht»"'_ Betragen vollständig vergeben hat. darf ich nicht in zs bamlbe£Saii< mit ihr it» hm«ut.. z« wohnen, wo man eine Familie im Orte hat. hielt ich auf die Länge der Zett nicht an», und"" besser, ich«eh« bei Zeiten."., Die UnterHaliung zwischen Rottack und Zeremian w eine Weile, weil letzterer schwieg; dann aber ft%# Rottack:Also in Brasilien   haben Sie wttklich