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Die Tagesordnung lautete: Die Bestrebungen der Arbeiter B, Reil gewerkschaften und die Koalitionsfreiheit. tete bel as Bor rtretung Leben

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Desterreich Ungarn  .

Die Bolizei verhaftete in Wien   einen schweizer  Anarchisten, der den Namen Fis Wehrli, Maler aus Marau, fübrt.

Aus Desterreich kommt die merkmürdige Mittheilung, daß bas Verbot der von dem deutschen   Handwerkerverein in Brag beabsichtigten Kaiser Joseffeier nachträglich aufgehoben ist mit der Bemerkung, daß es dem Verein freiftebe, die Bewilligung zur Abhaltung der gewünschten Feier an einem anderen dem Berein geeignet erscheinenden Tage bei der Polizeidirektion in Prag   wieder nachzusuchen.- Es scheint Brell also doch, daß man Das Unbegreifliche dieses Ver botes auch in den maßgebenden Kreisen Desterreichs empfunden chaffung nregung und demgemäß die Nothwendigkeit der Aufhebung desselben eingesehen hat. gollpo

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Belgien  .

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Wir meldeten bereits, daß mehrere belgische Regi menter von Gent   nach Brügge   und Oftende versetzt wurden, weil man ihnen sozialistische Neigungen zutraute. Die liberale Münchener Allg. Stg." bemerkt bierzu:" Der Genter Gemeinderath, welcher der großen Mehrheit nach aus Anhängern der liberalen Partet besteht, machte selbst das Ritegsministerium darauf aufmerksam, daß zahlreiche Soldaten ftändige Gäfte der sozialistischen   Kooperativ- Genoffenschaft Boorutt bilden, und das Kriegsminifterium verfügte daraufhin sofort die Verlegung der Garnison  . Wenn man auch durchaus teine Ursache hat, diese Gefahr zu übertreiben, so muß man boch darin ein fymptomatisches Anzeichen erbliden. Im übrigen wird es nicht gut möglich sein, die in der Armee enthaltenen fosialistischen Elemente durch einen bloßen Garnisonswechsel unschädlich zu machen. Die Goldaten, welche in der Redaktions stube des Genter Sozialistenblattes verlehrten, werden die dort aufgenommenen Lebren und Grundsäße in Ostende   und Brügge   weiter verbreiten. Dagegen werden die Regimenter, welche nunmehr nach Gent   kommen, in den ſozialiſtiſchen   Herd hinein gerathen."

Frankreich  .

Der Verlauf des Nationalfest es in Paris   und ins besondere der Revue auf dem Longchamp muß den Brinzen von Drleans und ihren Freunden eine bittere Enttäuschung bereitet haben. Daß die Revue den Anlaß zu einer großar tigen Rundgebung im republikanischen Sinne geben werde, baran war im Hinblick auf die dem Radikalismus auneigende Pariser   Bevölkerung nicht zu zweifeln. Dagegen dürfte die spontane Manifestation zu Gunsten des Generals Boulanger allgemein überrascht haben. Die Affäre Sauffter und andere Vorgänge baben ein gewiffes Mißtrauen gegen den Kriegs minister hervorgerufen, und hätte der Herzog von Aumale nicht den bekannten herausfordernden Brief an den Bräfiden ten der Republik gerichtet, so wäre wohl weder die Begrüßung Brévy's noch jene Boulanger's so entbuftaftisch und herzlich gewesen, wie dieselbe thatsächlich war. Der Kriegsminister hat die Streichung der Bringen von Drleons angeordnet, und der Präfident mußte die anmaßende Sprache. Aumale's über fich ergeben laffen. Dies war offenbar der Grund, daß das Publi fum den beiden Männern so überaus lebhafte Dvationen be reitete. Man wollte Grévy für die Ungebührlichkeit des Her zogs von Aumale entschädigen und gleichzeitig die Maßregel Des Generals Boulanger ebenso wie die Ausweisung des Prinzen billigen. Aus den geftrigen Vorgängen tönnen die Orleans   übrigens ersehen, daß der Weg zum Throne Frant reichs weder so leicht noch 10 furs ift, als fie glauben.

Der Pariser   Korrespondent der Boff. 8tg." beurtheilt die

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9 Uhr Folgen des herausfordernden Auftretens des Herzogs von u Leitet, in male und der Drleanißten im allgemeinen in ähnlicher Weise. n Dieb daß Verfolgungsmaßregeln, die gestern noch unmöglich ge

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Die Erbitterung so schreibt er ist schon heute so groß,

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wesen wären, jest mit wilder Freude angenommen wer Den würden. Die Vernunft mag das dann nachträg lich bedauern, Die Leidenschaft würde augenblicklich dennoch den Sieg davon tragen und das eigentliche Opfer wäre die Freiheit. Die Herren Drleanisten mögen sich nur sehr in Acht nehmen: die Einziehung des Vermögens ber Orleans   wurde bisher nicht ernst genommen; bas Tann   aber sehr bald anders werden. Die Sumuthung, das Antleben von Maueranschlägen zu verbieten und die Breß und Versammlungsfreiheit einzuschränken, begegnete bisher leb baftem Widerstreben bei den Republikanern; allein noch eine Bersammlung wie die von Armentières  , noch ein Auftritt wie der, wo ein fanatischer Dcleanist sich in einem Dorfe mit dem Revolver in der Fauft neben das angeschlagene Manifest des Grafen von Paris   aufstellte und Jeden niederzuschießen drohte, Der es abzureißen versuchen würde, und Ausnahmsverfügungen gegen die gefeßliche Nebe und Schreibefreiheit der Monarchisten fönnten sehr leicht eine Mehrheit für sich haben. All das Ge sagte gilt vom Volle noch viel mehr als von den parlamen tarischen Kreisen. Man braucht nur ein wenig berumauborchen, um fich darüber ganz flar zu werden. Die Arbeiter der Groß

Unglüd über das gräfliche Haus hereinbrach und Säule

opf und nach Säule niederriß.

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Was fonnte nur mit ihr vorgegangen sein? Gestern Abend hatte sie zu Fuß das Schloß verlassen und war burch ben Grafen Rottack in dessen eigener Equipage erst nach und heute zwölf Uhr zurückgebracht ßmann," sagte die Gräfin, die eben aus ihrem Bimmer trat, feid doch so gut und tragt dieses Packet selber zum Grafen Rottad hinunter; es ist für eine junge Dame bestimmt, bie bei ihm wohnt. Mir liegt aber daran, daß fich thre hr es in beren eigene Hände gebt, es ist werthvoll Mutter Ihr mich verstanden?" Mutter

3u Befehl, gnädige Gräfin."

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" Der Wagen ist angespannt, Ihr fahrt hinunter, ich erschred möchte, daß Ihr bald zurüdtamet." Der alte Haushofmeister nahm das Packet und fuhr in er Die bie Stadt. Aber er blieb länger aus, als er eigentlich zu nb ribem Weg gebraucht hätte, und wie er zurüdtam, sah er lorent ordentlich verklärt aus.

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" Habt Ihr meinen Auftrag richtig ausgerichtet, Huß­mann?" fragte die Gräfin, als er wieder ins Bimmer irat. end und Gestalt bebte, gnädige Frau Gräfin  !"

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Frau Gräfin  ," rief der alte Mann, und seine ganze " Ich hätte so gern gehabt, daß Ihr uns auf der Reise begleitet, Hußmann, aber wenn Ihr denn gar nicht

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ftädte waren bisber mit der Regierung unzufrieden und warfen felbft der Republit vor, nichts für fie zu thun. Jest fagen fie allenthalben: Die Rammer lann fich nicht mit Geschäften be faffen, weil die Monarchisten fte mit ihren Wühlereien daran verbindern. Das Geld verbirgt fich, weil die Bringen mit Auflehnung und Bürgerkrieg drohen. Der Unternehmungs­geift ift gelähmt, weil die Reaktionäre mit ihren Anschlägen bas Land nicht zur Ruhe tommen laffen. Was ist die Folge Bringen und ibren inbang, eine Ablenkung der seit Jabren dieses Gedankenganges? Ein wachsender Born gegen die aufgehäuften Unzufriedenheit auf ein neues, aller Welt ficht­bares Biel: die Monarchistenpartei. Man hat es in Armen tières gesehen. Der Drt ist ein Brutneft des Anarchismus. Gegen wen haben aber die Anarchisten ihren Grimm gewandt? Nicht gegen die Behörden, nicht gegen die Beamten der Re publit, sondern gegen Herrn de Cafagnac und feine Leibgarde, und the Rampffcret war Vive la République", ein Ruf, den man ſeit 1878 noch nicht aus anarchistischem Munde ge hört hat.

Großbritannien  .

Nunmehr find die Barlamentswahlen in England gelungen wäre, den Vorsprung der Gegner auch nur einiger bis auf 12 belannt, ohne daß es den Anhängern Gladstones maßen wieder wett zu machen. Bei den Wahlen am Donners. tag bielten fich Ronservative und Anhänger Gladstones die Wage. Beide Barteien gewannen je 3 Size. Die konfer vativen, welche bereits 315 Mandate befigen, waren nabe daran, die abfolute Majorität für fich allein zu erlangen. Es fehlen thnen an derselben nur noch 21 Size. Da aber nur noch 12 Wahlergebnisse ausstehen, so ist es iest entschieden, daß die Konservativen allein auf die absolute Mehr beit nicht rechnen tönnen, sondern dabei auf die Unterstügung der diffentirenden Liberalen angewiesen find, welche bisher 75 Mandate befizen. Die Anhänger Gladstones sählen 184 und die Barnelliten 84.

Der Daily News" zufolge steht der Südtritt des Das liberalen Ministeriums unmittelbar bevor. offtatose Blatt schreibt: Die Konservativen find jetzt über 300 Mann start und der Rücktritt der Regierung fann nur eine Frage der Zeit sein. Es besteht, wir brauchen es laum zu sagen, nicht die Abficht, die Existenz des Ministeriums bis Februar oder felbft bis Ottober zu verlängern. Das Parlament wird in Uebereinstimmung mit dem von Gladstone im vorigen Monat gegebenen Versprechen am 5. Auguft zusammentreten. Es tann leinem Zweifel unterliegen, daß Gladstone's Pläne verur theilt worden find, und darum wird eine Auguft- Seffton stattfinden, falls nicht die Minifter vorher zurüdtreten und ihre Nachfolger_es vorstehen sollten, das Vergnügen, dem neuen Haufe der Ge meinen gegenüberzutreten, bis zum Oktober zu verschieben. Herr Labouchere äußert in einem an uns gerichteten Schreiben, Daß die Regierung nicht zurücktreten sollte, weil die Konfer vativen nicht die Mehrheit des ganzen Hauses haben werden. Er ist der Anficht, daß, die irischen Nationalitäten mitgezählt, eine Majorität von Liberalen und Radikalen vorhanden sein werde, daß Gladstone in einer Minderheit nur in der irischen Frage sein werde, daß selbst in dieser Frage seine Gegner nicht einig unter sich selber sind und daß durch geschicktes Mas növeriren in Rurzem eine neue Auflösung gewaltsam herbei geführt werden fönnte. Man muß fich jedoch erinnern, daß Gladstone an das Land einer einzigen Frage wegen appellitte und daß in dieser Frage das Land gegen ihn entschieden hat. Den Intereffen Englands, Frlands und der liberalen Bartei würde am besten gedient werden durch den Rücktritt der Re gierung, sobald die Wahlen thatsächlich beendet find.

Die Staatsschuld Großbritannien&   belief fich am 31. März 1886 einem amtlichen Ausweise zufolge auf 744 415 908 ftr. Nach Abzug von 27 769 954 str. für Vor. schüffe und 3532 040 2ftr. als den Nominalwerth der vom Staate erworbenen Suestanalattien ist der Nettowerth der Schuld auf 713 113 914£ ftr. anzugeben.

Rußland.

Die ruffischen Behörden beabsichtigen, bedeutende Summen aur Verbesserung der äfen im Schwarzen Meer anzuwenden. So soll der Hafen von Marianopel unter Leitung der Ingenieure Boreicha und Maximovitsch mit einem Rostenaufwande von 5 Millionen Rubel von Grund aus reparirt werden. In Odessa   soll die Mole, hauptsächlich das gebaut werden. Auch geht man mit der Abficht um, den Fundament derselben, verstärkt und ein neuer Wellenbrecher Hafen zu vertiefen. Die Roften dieser Aenderungen werden auf ein und eine halbe Million Rubel veranschlagt. foll bei Novoroffüst ein neuer Hafen für 3 800 000 Rubel her gefiellt werden. Schließlich werden noch in den Häfen von Nikolajeff, Dthatoff, Valta. Sebaftopol und Zaganiog, sowie in dem Kanal von Kertch  - Venitale umfassende Berbesserungen geplant.

Italien  .

Ferner

Französische   Schiffe dürfen, nach der Ablehnung des Schifffahrtsvertrages in italienischen Häfen leinen Handel mehr treiben, die Rüftenschifffahrt ist ihnen verboten, fte müffen

Kurz vor Abgang bes 3uges trafen die Equipagen der Herrschaften ein, zwei von der Rottad'schen Wohnung, eine vom Schloffe Monforb herunter, und die alte Gräfin Mon forb, bie allein in ihrem Wagen gekommen war, eilte auf Rotiads zu, half die Rinder mit herausheben und nahm Helenchen, die fich gar nicht vor ihr fürchtete, auf ben Arm. Helene selber nahm Günther an die Hand, und Graf Nettad führte eine dicht verschleierte Dame dem Roupee zu.

Die Haßburger zerbrachen sich den Kopf, wer die Frembe wohl sein könne; aber lange 3eit blieb ihnen nicht bazu übrig, denn eben braufte der Schnellzug heran, und die Reisenben nahmen gleich ihre Pläge ein.

Jeremias stand braußen am offenen Fenster. Hurrjeh, Herr Graf," rief er noch in den Wagen hinein, if bas nicht beinahe genau so, wie damals in Brafilien, nur baß wir borten keine Eisenbahn hatten- wiffen Sie noch, wie ich Ihnen die Sachen. Er schwieg erschroden still, denn wenn er fich feiner früheren Arbeit auch nicht schämte, machte er doch nicht gern

Staat damit.

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Und Sie haben treulich bei uns ausgehalten." " Bin nun schon beinahe baran gewöhnt, Sie auf den Trab zu bringen," lachte ber fleine Mann. Aber haben Sie feine Angst, hier soll indessen alles richtig besorgt

werden."

Frau Gräfin  ," sprach der alte Mann mit zitternber fen, bal Stimme, ergriff ihre Hand und nezte sie mit seinen Thränen. Schaffner. nmä darf ich benn mit?" on ihre wehmüthig.

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Also deshalb, Hußmann?" sagte die Gräfin leise und

Dürnen Sie mir nicht," bat ber Alte, meine febens ganze Seele hing ja an dem Rind, und daß Sie aber bter, jet ist ja Alles gut, Alles gut, und so lange ich nur barg triechen fans, weiche ich nicht von Ihrer Seite."

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Am nächsten Morgen war ein ganzer Berg von Koffern am Perron bes Haßburger Bahnhofs aufgeschichtet, und gepad Bußmann und Jeremias löften eine Anzahl Billets und iner gaben das Sepäd dann auf. Sämmtliche Marken baran Schütte lauteten aber nach Triest.

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Nehmen Sie fich in Acht, der Bug geht ab 1" rief der " Na, so bebüt Sie Alle Gott!" rief Jeremias, die Hand noch einmal treuberzig in das Rovpre hineinreichend. Und auf ein frohes Wiedersehen!"

Mein alter, waderer Frennd!"

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Wir werden Sie nie vergeffen!" fagte die verschleierte Dame und reichte ihm die kleine weiße Hand. Gott   lohne es Ihnen, Gott   lohne es Ihnen!" Ein scharfer Pfiff Jeremias irat vom Wagen zurüd, Günther und Helenchen wintten ihm noch jubelnd mit den Händchen zu und fort raffelie der Bug seine wilde Bahn dahin.

doppelte Anlergebühr zahlen. Die italienischen Blätter sprechen ihre große Mißbilligung über diesen Bustand aus und tadeln die Ablehnung des Schifffahrtsvertrages seitens der franzöft­schen Deputirtentammer.

Spanien  .

Mit 119 gegen 54 Stimmen hat der spanische Senat seine Genehmigung zu dem vielumstrittenen spanisch eng lischen Handelsabkommen und zu der Berlängerung Regierung beabsichtigt, die Verträge sofort ber Deputirten der fieben übrigen bis zum Jahre 1892 ausgesprochen. Die tammer vorzulegen, und hofft, daß der spanisch englische Ver trag bereits vom 1. August an in Kraft treten lann. Bei der großen Erregung, welche in Folge deffen in Catalonien   herrscht, befürchtet man dort regierungsfeindliche Rundgebungen.

Balkanländer.

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Ueber die Verlängerung des Rontrattes des Generals von der Golt mit der Pforte wird dem N. W. Tagebl." aus Berlin   geschrieben: Die Russen feben mit scheelem Auge auf die Thätigkeit der deutschen   Offiziere in der Türkei   und wollen in derselben eine ganz bestimmte gegen Rußland   ge richtete Attion Deutschlands erkennen. Das hat sich namentlich in der Beit gezeigt, als es sich um das neue Engagement des Generals v. d. Golt handelte. Herr v. d. Golt wollte nur unter der Bedingung weiter in türkischen Diensten verbleiben, wenn man seine Arbeiten und Vorschläge nicht, wie bisher, lediglich diskutire und dann vergeffe, sondern er verlangte, lediglich diskutire und dann baß man die Ausführung seiner Entwürfe und Bläne unge fäumt in die Hand nehme, oder man müffe gänzlich auf seine Dienste verzichten. Es ist selbstverständlich, daß das Peters burger Stabinet von diesen Vorgängen Kenntniß hatte, und nun begann nicht nur in Konftantinopel eines jener belannten rufftschen Intriguenspiele, deffen Fäden bis in die nächste Ume gebung des Sultans gesponnen werden, um ein Wiederengage ment des energischen und verdienstvollen deutschen   Difiziers zu verhindern, sondern man verftieg fich sogar so weit, in Berlin  in vertraulicher Weise bekannt zu geben, daß man es in Peters burg sehr gern sehen würde, wenn der Urlaub des Herrn v. b. Goltz nicht wieder verlängert werde. Diese Schritte des Petersburger Kabinets blieben aber auch im Yildiz Klost tein Geheimniß, und um allen möglichen Eventualitäten vorzu beugen, willigte der Sultan   rasch entschlossen in alle ihm ge ftellten Bedingungen und ertheilte sofort Befehl, mit der Reorganisation der Artillerie nach den Entwürfen v. d. Golt Baschas zu beginnen. In Berlin   aber beeilte man fich, Herrn v. b. Gols   einen Urlaub auf weitere drei Jahre zu ges währen.

Eine der Bol. Rorr." von Tompetenter bulgarischer" Seite zugebende Meldung bezeichnet die von Banslaviften aus. gefprengten Nachrichten vom Eindringen bewaffneter bulga. rischer Banden nach Matedonien als vollständig unwahr. Die im Innern von Makedonien   aufgetauchten bewaffneten Banden seien wahrscheinlich griechischer Herkunft. Die bulga rische Regierung ihrerseits werde unter allen Umständen der Türkei   gegenüber die größte Loyalttät bewahren und ebenso wenig als im Vorjahre auch fegt den Uebertritt bewaffneter Banden aus Bulgarien   nach Makedonien   gestatten.

Eine Belgrader   Buschrift der Bolitischen Korrespondena" fritt der Meldung rufftscher Blätter entgegen, daß die serbische Regierung im Begriffe ftebe, ben Belagerungszustand über einige Kreise zu verhängen. Nachdem es gelungen ist, den Brigantaggio, welcher in awet Bezirken herrschte, dadurch vollständig zu beseitigen, daß 61 Familien, welche den Räubern Hehlerdienfte leisteten, aus dem Gebiete Dragatschewo zwangs weise nach dem Biroter Kreise überstedelt wurden, erscheine eine berartige Maßregel nicht erforderlich. Ebenso unrichtig sei die Nachricht der Nowoje Wremja", daß Serbien   fich für einen Herbstfeldzug rüfte. Die militärischen Maßregeln des Kriegs minifteriums besweden lediglich die Beseitigung der Mängel, welche der lette Krieg in der Armee Drganisation aufgedeckt hatte; aber Niemand in Serbien   denkt daran, den Frieden zu ftören. Der N. Fr. Br." wird aus Nisch   über Belgrad  gemeldet: Der Verifilations- Ausschuß annullirte bereits mehrere oppofitionelle Wahlen.

Amerita.

Ein nachahmenswerther Schritt gegen die politische Barteinahme der Beamten wird aus den Ver einigten Staaten von Nordamerila gemeldet. Bräfident Cleveland   bat nämlich eine Verordnung erlaffen, in welcher die in den verschiedenen Regierungsdepartements angestellien Beamten vor der Benußung ihrer amtlichen Stellung aur Kontrolirung der in ihren Bezitten herrschenden politischen Strömungen gewarnt werden.

Der belgische Ingenieur Henriques, welcher lange Belt fich am Panamatan al aufgehalten und die dortigen Kanal arbeiten eingehend geprüft hat, ist jest aurüdgelehrt. Nach feinen Ansichten wird der Kanal, falls die Arbeiten in ihrem jepigen Umfange fortgesetzt werden, in fünfzehn Jahren be endet sein.

In einer auf einem öffentlichen Plage von Callao( Beru) abgehaltenen Volksversammlung wurde der Beschluß gefaßt, an

Ans Kunst und Leben.

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Im Oftend Theater finden bei fortgefegt gut besuchten Häusern Aufführungen von Philippine Welfer" ftatt und wird Dieses Stück erft Mitte nächster Woche vom Repertoire ver schwinden, um den Aufführungen des dramatifirten Romans Bom Golde verführt" Blat zu machen. Geit 6 Tagen be.

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reits finden Vor- und Nachmittags Proben von diesem neuen fenfationellen, echt amerikanischen Schauspiele tatt. Die Direktion verspricht fich von dem Stüde   einen großen Erfolg und hofft für diese Saison hindurch aller Repertoirsorgen über boben zu sein. Im Kaiser- Panorama- Baffage- erregt die inter  Baffage- erregt effante Reise durch die malerische fächftsche Schweis allfeitige Bewunderung; neben derselben gelangt für diese Wode zum ersten Male bie zweite Reise durch die Pyrenäen   zur Aus­fiellung. Hier reift Jung und Alt, voch und Niedrig bequem und namentlich- billig.

Diamanten aus Buder. Ein schottischer Gelehrter, Mr. R. S. Marsden zu Edinburg  , soll die Entdeckung gemacht englischen Fachblättern hat er in einer Sigung der Royal haben, daß man Diamanten aus Buder machen tann. Nach Society das Verfahren folgendermaßen beschrieben: Buder toble wurde mit Höllenstein gemischt und zehn Stunden lang auf eine sehr bobe Temperatur erhigt. Darauf wurde langsam abgekühlt und das Silber, welches aus dem Höllenstein redu airt worden war, mit Salpetersäure entfernt. Im Rüdstande wurden Roble, Graphit und einige glänzende Kinſtalle gefun ben, welche fich unfehlbar als echte Diamanten erwiesen, info fern, als fle bart genug waren, Saphire zu rigen. Mr. Mars ben meint, daß bel Anwendung einer genügenden Menge Mas terials Diamanten erzeugt werben tönnen, welche groß genug zur Verwendung für Bohrmaschinen sind. Wenn dem so ift, würde es zweifellos bald gelingen, auch Diamanten für

Schmud auf diese Weise herzustellen. Wir fönnen also er warten, daß man Diamantfabrilen errichten wird, welche einen ganz neuen Abzug für unsern Ueberfluß an Buder bilden wer ben." Die Deutsche   Bucker Industrie" entnimmt diese Mite theilung der Produce Market's Rewiew", welche fte dem " British and Foreign Confectioner" entlehnt. Die Redaktion des beutschen Fachblattes fügt bingu: Belanntlich hat man fchon vor längerer Zeit durch Erbißen von Buckertohle auf bobe Temperaturen Präparate derselben von so großer Garte darge­stellt, daß durch dieselben Quarz und selbst Topas gerist wer ben konnten."