Fälle gegen die Tücken des finfteren Jupiter pluvius geftchert batten. Indeffen diese zahllosen Wallfahrer zum Tempel der Ratur auf eigenen Füßen bem auserlorenen Biele auftrebten, entführten in schnellerem Tempo die überfüllten Dmnibuffe, Droschten, Pferdebahnen und Stadtbahnzüge eine nicht minder beträchtliche Bahl Berliner Einwohner dem gewaltigen Häuser meer und brachten diese mit Pferdekräften und auf Dampfes flügeln aus dem Bereiche der räucherigen Atmosphäre der jungen Weltstadt. Auch die Dampfschiffe thaten ihre Schuldigkeit und durchfurchten, voll belaftet, ftols die schwimmenden Mogen der Spree , auf denen fich in buntem Gewimmel Gondeln und Kähne, untermischt mit Segelbooten, schaukelten. Der Strom der Ausflügler überschwemmte theils die zunächst ge­legenen Sommerlofale, theils ergoß er sich in die belannten und beliebten Vergnügungsorte der Umgegend; selbst Reiniden. Dorf batte nicht verfehlt, eine größere Anziehungskraft auszuüben, woselbst mit Bravour ein Hammel, ein Schinken, eine Wurft, eine Flasche Champagner und eine Rifte Bigarren ausgelegeli" wurden. Ecft in den mittleren Nachmittagstunden ließ die allge meine Auswanderung etwas nach und die Straßen nahmen ein rubigeres Aussehen an. Auch Schüler und Turneraus flüge mit Trommeln und Fahnen an der Spige wurden mehr fach unternommen und daß das Berliner Element auch im weiteren Umkreise nicht fehle, dafür sorgten die Landvartien", welche sowohl Privatgesellschaften als auch Vereine zu Fuß und per Kremser in ausreichender Bahl veranstaltet hatten. Da die Witterung thatsächlich gehalten, was fie versprochen hatte und fich beständig erwies, so ist wohl der verfloffene Sonntag als tein verlorener zu betrachten, vielmehr mit Sicherheit anzu nehmen, daß Jeder seine Rechnung fand, die Sommerwirthe fowohl wie die Sommergäste, und es ist nur zu befürchten, daß manchem der legteren auf Rechnung des schönen Sonntags Die Rechnung etwas zu hoch geworden ist.

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" Die schönen Tage von Aranjuez" find nun auch für jenes ftille vom großen Weltstadtverkehr wenig berührte Stadt viertel, welches die lange Louisenstraße mit ihren Querstraßen und Annegen bildet, und das man gemeinhin unter der Be­zeichnung quartier latin " versteht, vorüber. Die zwecks As pbaltirung und Anlegung der Pferdebahnlinien Neues Thor- Bentral Bahnhof" nothwendig gewordene Umbuddelung Der Louisenstraße hat bereits vor 14 Zagen ihren Anfang ge­nommen und schon fieht man vom Neuen Thor ab bis zur Schumannstraße hinauf das Straßenpflafter in der ganzen Breite des Fahrdammes aufgeriffen nur die schmalen Bür gersteige find der Baffage freigelassen, so daß es einer ge wiffen bergtouristischen Routine bedarf, um mit heilen Glied maßen die fich zu Miniatur Chimbarasso's aufthürmenden Erde und Pflasterstein Pyramiden zu übersteigen. Die ganje Gegend dort trägt augenblicklich einen hochalpinen Charatter und gewährt im Gegensatz zu ihrer früheren friedlich stillen Joylle ein ftart revolutionär angehauchtes Bild! Ja, die schönen Tage find vorbei! Bald wird dort, wo man die Pferdebahn nur als ein allzuflüchtiges Momentbild fannie- fte Durchschneidet belanntlich jene Gegend, und an der Karlstraße, in laum mehr als selundenlanger Breite, indem sie sich nach Dem Rönigsplay windet, ein geräuschvoller Verkehr etablirt sein, ein Ronkurrenslampf zwischen Pferdebahn und Omnibus, der wohl an fich geeignet sein dürfte, jenes Gelehrtenviertel in geschäftlicher Beziehung zu heben, der aber Manchen aus der dort schon jahrelang seßhaften Bevölkerung aus der gewohnten Ruhe aufftören wird.

Seit die deutschen Einfuhrzölle in so bedeutendem Maße erhöht worden find, tönnen namentlich die in solchen Dingen weniger bewanderten Privatleute bei Bezug von aus ländischen Waaten gar nicht vorsichtig genug auf die Verzollung derselben achten. Sie ristiren sonst, um so leichter zu Schaden au fommen, als bei Handhabung der neuen Bollsäge seitens ber Bollbehörden mehrfach arge Unregelmäßigkeiten untergelaufen find. Als Belag dafür lann u. A. der nachstehende Fall Dienen, in welchem, wie der Magd. Stg." versichert wird, Tausende von Bestellern empfindliche Verluste erleiden. Ende vorigen Jahres erschien in zahlreichen deutschen Blättern eine Anzeige, in welcher eine Wiener Firma unter Berufung auf eine große Lieferung für den Birtus Renz in gefchickter Weise Pferdededen zum Preise von 3 M. anbot. Es find thr darauf bin namentlich von Landwirthen sehr zahlreiche Aufträge zu gegangen. Als die Sendungen eingingen, waren die Besteller fchon wenig erbaut, weil sich der Preis für die geringwerthigen Deden einschließlich Porto und Boll auf über 4 M. ftellte. Es stand ihnen aber noch eine sehr unerfreuliche Ueberraschung bevor. Ganz neuerdings, nachdem seit dem Bezug der Decken in den meisten Fällen über ein halbes Jahr verfloffen ist, machte ein revidirender Rollbeamter die Entdedung, daß in den fraglichen Pferdedecken,( welche nach Maßgabe des Sages für Thierhaare verzollt waren), einige wollene Streifen enthalten feten und daß die Decken deshalb als Wolle versteuert werden müßten. Sämmtliche Bollämter erhielten darauf die Weisung, den fich aus den beiden Bollrubriken: Thierhaare" urb Wolle" ergebenden sehr bedeutenden Unterschieb nachträglich von allen Betheiligten einzustehen. So find denn beispiels weise von einem Besteller, der drei solcher Pferdebeden bezogen hatte, dieser Tage 14 M.( schreibe vierzehn Matt) 10 Pfennig

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ein solches Verhören verzeihlich und da bei uns Schmal hans Küchenmeister war, eilte ich schleunigst zu meiner

Nachtragszoll eingeboben. Mithin ftellt fich der Preis für eine Dede, deren wirklicher Werth von Sachverständigen auf etwa 2%, M. geschäßt wird, auf nahezu 9 M.

Die landespolizeiliche Verfügung, auf Grund deren der Arbeiter Bezirksverein für den Diten Berling" verboten wurde, hat folgenden Wortlaut:

Landespolizeiliche Verfügung.

Der im Jahre 1884 begründete Arbeiter Bezirksverein für den Osten Berlins bat seit seiner Begründung bis zur Gegen wart in zahlreichen Bersammlungen eine rege Thätigkeit ents widelt, welche fich als entschiedene Verfolgung sozialdemokrati scher Intereffen charakterifirt. In der Vereinsversammlung vom 25. Auguft v. J. ist auch von dem Vorftzenden aus. brücklich erklärt worden, der Verein huldige sozialdemokratischen Tendenzen.

Ebenfo find in zahlreichen Vereinsverfammlungen die im § 1 des Reichsgefeßes vom 21. Ditober 1878 bezeichneten Be ftrebungen in offenfundigfter Weise zu Tage getreten, indem belannte Sozialdemokraten in agitatorischer Weise sozialistische Lehren vorgetragen haben, so daß die Auflösung der Ver fammlungen auf Grund des§ 9 des Gesezes vom 21. Oktober 1878 zu wiederholten Malen erfolgen mußte.

Die Schürung des Klaffenbaffes und die Aufreizung der Arbeiter gegen die befizenden Bevölkerungsflaffen sieht sich Durch die meisten Neden in den Vereinsversammlungen hin durch. Endlich läst tie Betheiligung des Arbeiter- Bezirks­vereins für den Dften Berlins an den Ausflügen nach Grünau und Röpenid zur Feier des Todestages Laffalle's in den Jahren 1884 und 1885 in Anbetract der bei diesen Gelegenheiten stattgefundenen Demonftrationen leinen Zweifel darüber, daß der Arbeiter Bezirksverein für den Dften Berlins als ein Verein anzusehen tft, in welchem sozialdemokratische auf den Umfturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung ge richtete Bestrebungen in einer den öffentlichen Frieden, ins befondere die Eintracht der Bevölkerungstlaffen gefährdenden Weise zu Tage treten.

Dom

Auf Grund der§§ 1 und 6 des Reichsgefeges gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie 21. Ottober 1878 wird daber der gedachte Verein verboten. Der Polizei Bräftdent.

v. Richthofen.

Haussuchung. Am 17. d. M. wurde bei dem Bigarren händler M. Meyer, Roppenstr. 66, wahrscheinlich im Anschluß an das Verbot der beiden Arbeiter Bezirksvereine eine polizei liche Haussuchung abgehalten. Es wurden ein Stempel des Arbeiter Bezirksverein für den Often Berlins und 13 vers schiedene Nummern des ,, Sozialdemokrat" in Verwahrung ges

nommen.

In Betreff der Fabriks- Krankenkassen herrscht in hiesigen Arbeitertreisen, wie wir uns vielfach zu überzeugen Belegenheit hatten, noch mancherlei Unflarbeit über die Rechte und Pflichten, sowie überhaupt über den Werth und die Sicher heit dieser nach dem neuen Arbeiter- Krantenversicherungsgeset anerkannten Art von Arbeiterkrantenlaffen. Bunächst ift That sache, daß sämmtliche Verpflichtungen dieser Fabritstassen in feinerlei Abhängigkeitsverhältniß vom Fabrilsbetriebe stehen. Selbst für den Fall einer auf längere Zeit hinaus den Fabriks. betrieb unterbrechenden resp. unmöglich machenden Berstörung der Fabril durch Feuersbrunft werden die Verflichtungen ihrer Atantentaffe nicht hinfällig, b. b. so lange eben die Mittel zur Erfüllung derselben laut Raffenbestand disp nibel find. Erst wenn es in dieser Hinsicht heißen muß: We du nicht bist, Herr Organist, ba schweigen alle Flöten", ist es auch um die Ansprüche der armen Verficherten geschehen und fte haben bas Nachsehen. An dieser verhängnißvollen Klippe ist eben schon so manche Fabrits tranfenfaffe gescheitert. Deshalb fann jeder gegen Krankheit verficherte Arbeiter von Glüd sagen, wenn er nicht Mitglied einer örtlichen fleinen Krankenkaffe, sondern einer nationalen, zentralisirten großen, freten Hilfskaffe ift, deren Geschäftsbetrieb dem versicherten Lohnarbeiter alle Garantien bietet, die früher resp. vor dem Bestehen des Hilfs laffen und neuen Arbeiter- Krankenversicherungsgefeges nur für bie prin legirten, gut fituirten, berrschenden Gesellschaftstlaffen auf dem Gebiete der Feuer und anderweitigen Affekurang durch leistungsfähige, auf Grund großkapitalistischer Finangirung alle Sicherheit gewähsleitende eluranzinstitute vorhanden und nur den oberen Behntausend" allein zugänglich waren.

weigerten, da wir vorher den bestimmten Breis ausbebungen hattes Es entstand nun allerdings ein Wortwechsel, der aber fein wegs durch mich, sondern einzig und allein durch den Droschten führer hervorgerufen wurde. Ich habe den Mann allerding berührt, jedoch nur in der Abficht, ihn zu beruhigen. Ich bi auch nicht vom Wächter auf die Polizeiwache gebracht" wo den, sondern habe mich mit dem Droschlenführer freiwill dorthin begeben, um meine Personalien feststellen zu laffen Damit wir eventuell später die Sache vor Gericht zum Austra bringen lonnten. Merkwürdiger Weise ist nun die ,, Stab 8tg." in der Lage, ihren Lesern berichten zu tönnen, daß bereits am Donnerstag voriger Woche ein polizeiliches Stra mandat von 15 Mart erhalten habe, während mir daffelbe e am Sonntag, den 18. d. Mts. Morgens, übermittelt worde ift. Im Uebrigen bin ich nunmehr feineswegs gewillt, di Sache auf sich beruhen zu lassen, ich werde in Bezug au bas polizeiliche Strafmandat richterliche Entscheidung anrufe und gegen den Droschlenführer wegen Ueberschreitung feine Tarifs ebenfalls vorgehen. Auguft Herold."

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Die Auflösung der legten Bersammlung des Verein für Rechtsschutz und Justizreform, gegen welche feitens de Vorstands Beschwerde geführt worden, ist durch Bescheid be Herrn Polizei Präsidenten v. Richthofen vom 16. b. M. f gerechtfertigt erachtet worden. Da des qu. Schriftftüd auch weitere Kreise von Interesse sein dürfte, bruden wir daffel im Wortlaut ab: Berlin , 16. Juli 1886. Euer Wohlgebo eröffne ich auf die Beschwerde, betreffend die Auflösung b Versammlung des Vereins für Rechtsschuß und Juftizreform vo 1. d. M. auf Grund des§ 9 des Reichsgesetzes vom 21. Ottobe 1878 ergebenst, daß ich nicht in dir Lage bin, die Auflösung Der vorgedachten Versammlung für ungerechtfertigt zu erklären da in dem Auftreten des sozialdemokratischen Reichstagsabg ordneten Kayfer als Redner mit Rücksicht auf defen bishe agitatorische Thätigkeit das Butagetreten von verbotenen Be ftrebungen, wie sie im§ 9 des Reichsgefeges vom 21. Oftob 1878 näher charatterifirt find, au erbliden ist. Der Poli Bräftdent v. Richthofen. An den ersten Vors. p. p. Hem Rechtsanwalt Kauffmann."-In Gemäßbett eines ber früber gefaßten Beschlusses wird der Vorstand gegen bici Bescheid die weitere Beschwerde bei dem Minister des Inne D. Buttlamer einlegen.

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Ueber die Landung eines vorgestern in Berlin aufg fliegenen Ballons der Luftschiffer- Abtheilung des Eisenbah regimentes wird dem Bos. Tabl ." aus Bentschen , 16. J geschrieben: Heute Mittag 21 Uhr ging über unsere Stadt einer Höhe von etwa 3500 Meter ein Luftballon hin Alles glaubte, daß dies ein Ballon gewesen sei, wie fol gewöhnlich zum Scherz abgelaffen werden, und eine S Rinder verfolgte ihn, da er hinter der Stadt sehr schnell fallen begann. Um so größer war das Erstaunen, als vermeintliche Spielzeug awei Menschen mit sich führte, auf dem Chrosnis.Weibenvorwerter Terrain Unter warfen dem Korbe, in welchem fie fich befanden, entstiegen. Es der Lieutenant Freiherr von Haagen und Unteroffizier von der Luftschiffer Abtheilung aus Berlin ; dieselben felt früb 4 Uhr Berlin mit dem Ballon verlassen und gegen 12 Uhr glüdlich, wenn auch mit einigen Schw feiten, gelandet. Der ausgeworfene Anter hatte nämlich gut gefaßt, die beiden Herren lonnten den Ballon allein halten, weshalb fie die in der Nähe befindlichen Feldar aur Hilfe riefen. Diese liefen in Furcht und Bestürzung ba fte wurden aber von einem ehemaligen Artilleristen, welcher Belagerung von Paris im Jahre 1870-71 mitgemacht, Anderen belehrt, und mit Hilfe dieser Leute wurde der Ba geborgen.

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Für die Befizer von Goldfischen ist eine Beobachtu interessant, die fürzlich in einer biefigen Familie gemacht wo a

Tam dieses ein Glasbaffin mit zwei Fischchen in Gesche und die munteren Thierchen belamen ihren Blaz Dicht einem Spiegel. Schon am nächsten Tage war eines der Fi chen toot; ein neues wurde gelauft, aber auch dies und andere ging nach furger Beit ein. Man schimpfte weiblich den betrügerischen Fischhändler, der Schuld an der, wie man

Von dem Stadtverordneten Hrn. Herold erhalten wir mit der Bitte um Aufnahme folgendes Schreiben: Auf den in Nr. 164 der Staatsbar. 8tg." vom 17. Juli enthaltenen, meine Person betreffenden Artikel sebe ich mich veranlaßt, folgendes au erwidern. Am 29. Juni d. J. vergnügte ich mich mit mehreren Freunden in einem Gartenlolal mit Regel spielen. Von dort aus engagirten wir den Kutscher Klose mit seinem Gefährt zu einer Tour nach der Hasenbaide, weil einer Thiere ihr Bild im Spiegel erblickten und in dem Beftreb ber Theilnehmer einen schlimmen Fuß hatte. Der Preis wurde in Beugengrgenwart mit 4 M. vereinbart. Als die Rüdfahrt angetreten werden sollte, wurde der Vorschlag laut, daß der Kutscher und Alle bis vor meine Wohnung fahren sollte, wo für derselbe 5 Mart verlangte, womit wir uns auch einver ftanden erklärten. Vor meiner Wohnung angelangt, forderte der Drofcbfenführer plöglich 6 M., die zu entrichten wir uns natürlich

fast endlosen Wagenreihen, schwer und hoch mit Weinfässern beladen und mit sechs bis acht Pferden bespannt, an unseren

nahm, tranten Beschaffenheit der Fische haben sollte und bi trozdem als gesund verlaufte. Neue Fische wurden von eine andern Händler bezogen, auch fie erlitten nach kurzer Zeit dal Schicksal ihrer Vorgänger. Aufs Höchfte überrascht durch bi beständigen Mißerfolge, stellte man nun in der Familie b den nächsten Fischen aufmerksame Beobachtungen an und b merkte denn auch bald, daß die Fische beständig nach der be Spiegel zugelehrten Seite des Baffins schwammen und oft mit ziemlicher Heftigkeit gegen die Glaswand des Baffin anftießen. Die Sache ist also nur so erklärlich, daß die kleine dort zu andern Fischen zu gelangen, fortgesest mit Lebhaftigl nach jener Richtung gegen das Glasbasfin schwammen, bid betäubt und todt liegen blieben. Diese Beobachtung b für viele Familien, in denen solche Goldfischchen gehalten w den, von Interesse sein, denn man hört oft Klage über ange lich betrügerische Manipulationen der Goldfischhändler, man fich das schnelle Absterben der Thiere nicht erklären lan der Tante" Caspari stets sauber und mit Gardinen meißen Sopha und und Polsterstuhlbezügen geschmü

Mutter und erzählte ihr das Gehörte. Diese aber wollte Augen vorbeipaffiren ließen, hielt auch vor unserer Hofthür Wohnung. Die Frau trug stets ein sauberes wei ein Wagen mit Möbeln beladen. Unsere Aufmerksamkeit, Häubchen und erzählte mir oft von ihrem früh verstorben die sonst bei solchen Weintransporten Eisenbahnen gab Söhnchen Herrmann, sobald fie aber darauf zu fpred Rutscher gerichtet war, lenkte fich natürlich bem mit Möbeln war, wußte fie der Mutter Gespräch auf andere Gegenftan tam, wurde ihre Stimme weich, und wenn Helene zu Hau beladenen Wagen zu und wir machten uns auch fofort bei zu bringen. Onkel Caspari aber wurde bei solchen dem Einzuge insofern nüglich, als wir fleinere Wirthschafts- legenheiten oft böse und verbat sich das Geheule, gegenstände, über deren Gewicht wir uns aber nicht selten baburch nichts gebeffert würde. täuschten, nach der leerstehenden Wohnung truger.

mir natürlich nicht glauben, schalt mich aus und sagte: Dummer Junge, wer weiß was Du da wieder gehört haft; überhaupt habe ich Dir schon oft gesagt, daß Du nicht immer fiehen bleiben sollt, wenn sich erwachsene Leute etwas erzählen, Rinder müssen nicht alles aufschnappen und weiter tragen. Gewiß wäre meine Mutter noch lange nach Mütter gewohnheit in dieser Rebeweise fortgefahren, wenn nicht gerade in diesem Augenblid eine Nachbarin in unsere Stube getreten wäre, die meiner Mutter mit sehr wichtiger Miene die Mittheilung machte,

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Herr und Frau Caspari so hießen die neueinziehen ihre Freude an unserer emfigen Geschäftigkeit. Freilich, an

Eines Tages gegen Abend traf ich" Tante" Lend als fich furz vor unserem Hause ein Soldat, ein Uni

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baß ihr Sohn erzählt habe, den Leute und beren vielleicht 15jährige Tochter hatten offizier so viel militärische Renntnisse hatte ich zu je

baß jest Preßfreiheit sei, daß fie aber gar nicht recht wisse,

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Beit schon, um das unterscheiden zu können

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was bas zu bedeuten habe. Nur so viel wife fi, daß ihr diesem Morgen war es schon ordentlich herbstlich frisch und verabschiebete. Einige Tage darauf sah mich berfel sei. Durch diese für Frauen hochpolitische Unterhaltung berührten wir beim Gehen so wenig wie möglich den Erd übergab mir einen Brief, den ich aber Fräulein Helene Sohn gefagt habe, daß dies gut für die Seitungsschreiber ba wir, so lange es halbwegs ging, barfuß gehen mußten, Solbat auf der Straße, winkte mich zu fich heran u

und durch die Scheltworte meiner Mutter fiel ich natürlich aus allen meinen Himmeln, bachte aber nicht im Geringften weiter barüber nach, denn während die Frauen noch in der beften Unterhaltung begriffen waren, nidte mir der Knappe

zu und-husch war ich zur Thüre draußen und half bes Burschen Vesperbrod verzehren. Seit dieser Zeit aber bin

boben, und halb trippelnd, halb hüpfend, halfen wir den für uns Rinder schon jetzt nicht mehr fremden Leuten" ihren Einzug bewerkstelligen.

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Von diesem ersten Tage an war ich oft und viel bei

Ontel" Caspari war immer freundlich und gut zu uns.

bemerkt abgeben solle. Diesen Auftrag besorgte ich promp

Solche Aufträge bekam ich dann öfter von eben bieje

Soldaten, und that mir orbentlich etwas zu Gute, wenn

ber Tante Lenchen" einen solchen geheimen Auftrag

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bes im Vorberhäuschen wohnenden Riebsritters) freundlich der Tante" Caspari und bei Tante" Lenchen, so nannten zurichten hatte. Freilich wußte ich zu jener Seit noch ni wir nämlich Frau und Helene Caspari von nun an. Auch daß ich ein Amorsbote geworben. Auch plauberte i niemanden darüber, da ich ja so wie so viel bei Tan ich über die Bebeutung der Presfreiheit sehr gut belehrt und so tam es, daß ich für die beiden Frauen der Schides Caspari verkehrte, der Solbat aber meine fonftiae Ba worden, indem ich durch Geldstrafe und einige Monate Betanz"( Boie) für manche leinen Besorgungen wurde. schwiegenheit noch jedesmal mit einigen Rupfermün

fängniß Beit und Gelegenheit fand, über dieses ominöfe Wort, bas mir in meiner Kindheit schon einmal Ropf zerbrechen gemacht, nachdenken zu tönnen.

Das Jahr 1848 mit seinen Razenmufiten tam heran und ging vorüber. Helene Caspari aber wurde größer und war, wie alle Frauen, jung und alt, im Hause sagten, ein sehr schönes Mädchen geworden. In thren schönen großen blauen Augen, sowie ihrem vollen und doch schlanken Wuchs ähnelte fie ihrem Vater, der groß und start war, und aus deffen immer noch schönen, bartlosen Gesicht, ein paar blaue, miloblidende Augen auf uns Rinder hernieberfahen. In ihrer Kleidung,

einer Düte Bonbon oder Kirschen, je nach der erlaufie,

Sabres

So geschah es auch eines Sonntags Nachmittag, dem die Aderbürger der Vorftabt ihren Erntefrans

Schüßenkönig" abhielten.

Eines Tages, einige 3eit bevor unfer Nachbar ein so turalebiges Minifterbafein antrat, es war schon Herbst, gab es für uns Rinder ein Ereignis. Im Borderhäuschen war eine Wohnung leer geworden, und wir hatten gehört, baß frembe" Leute, b. h. Leute von weit her" bas Duartier beziehen würden. Wir Rinder waren auf diese fremben bie schlicht, aber stets sauber und man könnte beinahe sagen, auch auf dem Gehöfte pünktlich eingefunden, Leute" nicht wenig gespannt. Der Tag des Einzuges der doch elegant war und in ihrem immer munteren und ge dem der Erntekranz geputzt und hergerichtet wur

Leute war endlich erschienen. Eines Morgens, als wir die

*) Spigname für den Seller.

fälligen Wesen war Helene der Tante Caspari ganz und gar ähnlich. Die Familie Caspari übte auf mich einen be

Wir Rinder, namentlich wir Jungens, benen hatten

Graben zu hatten uns

breit und fein

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3aun zu

an bem Sonntag Vormittage

Wir zeigten uns auch hier dienstwillig, um fehlenbe

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und Blumen, die da und bort immer noch mehr an

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zaubernden Einfluß aus. So oft ich fonnte, war ich in Erntekranz befestigt wurden, herbeizuholen. Dafür erhielt

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