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Mittwoch, den 21. Juli 1886.
III. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das„ Berliner Volksblatt" erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei Bin's baus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Wtart, wöchentlich 35 Pf. Poftabonnement Eart. Einzelne Nummer 5 f. Sonntags.Nummer mit der illuftritten Bellage 10 Bf. ( Eingetragen in der Boftzeitungspreislifie für 1886 unter Nr. 769.)
Insertionsgebühr
beträgt für die 4 gespaltete Petitgeile oder deren Haum 40 Bf. Arbeitsmarkt 10 Pfennige Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerftraße 44, sowie von allen Annonces Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
Redaktion: Beuthstraße 2.- Expedition: Zimmerstraße 44.
Ein Manchestermann.
I.
Ja, ein Manchermann, wie er im Buche steht, ist Dr. Alexander Meyer, auch Biermeyer" genannt, weil er das allerdings nicht von ihm ftammende geflügelte Wort im preußischen Abgeordnetenhause zitirte: Das Bier, welches nicht getrunken wird, hat seinen Beruf verfehlt."
Nachdem wir so den Herrn Meyer, der im preußischen Abgeordnetenbaus Breslau , im Reichstag Halle a. S. vers tritt, dem Publikum von seiner beften Seite vorgefühet haben, wollen wir auch die Rehrseite des verehrten Herrn zeigen. Doch würden wir das Vergnügen dem Publikum ersparen, da der Spaß an sich nicht groß ist, aber Herr Meyer ist neben dem Abgeordneten Bamberger einer ber fefteften Säulen des Manchesterthums und was man ihm eigentlich zum Ruhme nachsagen kann, einer der muthigsten manchersterliche Lehre in ihrer ganzen Brutalität, in ihrem scharfen Gegensage gegen das Wohl der Arbeiter hervortritt.
Herr Meyer hat fürzlich in der Nation" eine soge nannte Stubie" veröffentlicht, der er den Titel ,, unter. nehmertalent" gegeben hat und die von mancherster. licher, tieffinniger Weisheit geradezu übertrieft.
Hören wir den liberalen Abgeordneten einmal an. Es heißt in der erwähnten Studie folgendermaßen:
Das wirthschaftliche Talent wird von der bürgerlichen Gesellschaft mit der höchsten Beloh nung vergolten, die sie zu vergeben hat, nämlich mit großem Reichthum. Darin finden viele eine große Ungerechtigkeit, einen Beweis, daß unsere gesammte wirth schaftliche Ordnung auf unfittlichen Grundlagen beruhe. Ein hervorragender Gelehrter, deffen Entdeckungen noch ber fernen Nachwelt zu Gute fommen, tämpft sein ganzes Leben hindurch mit Nahrungssorgen, und ein gewandter Makler, bem es an aller foliden Bildung fehlt, verdient in täglich zweiftündiger leichter Arbeit ein Jahreseinkommen von hun berttausend Thalern. Das kommt vor; es wird häufig als verlegend empfunden und viele finden es empörend."
Prüfen wir zunächst diese Bemerkung in Bezug auf ihre Richtigkeit. Ein Beispiel: War Stroußberg ein wirthschaftliches Talent?" Herr Meyer wird sicherlich mit Ja antworten. Hat dieses wirthschaftliche Talent die höchste Belohnung von der Gesellschaft erhalten, nämlich den großen Reichihum? Antwort Ja und Nein! Der Mann wurde in der ersten Beit, wo sein wirthschaftliches Talent" ver hältnißmäßig noch gering war, ein Millionär und als das Talent den größten Höhepunkt erreicht hatte, ein Bettler.
Nachdruck verboten.
Feuilleton.
Spuren im Sande.
Roman von Ewald August König.
Mit den Erfolgen des„ wirthschaftlichen Talents" muß es also doch seine eigene Bewandniß haben.
trüben Zeiten und doch, froh all dieser Anstrengungen zahlt ihm die Gesellschaft nichts. Oder ist aus dem wirthschafts lichen Talent" so plöglich ein Dummkopf geworden, der die schlimmen allgemeinen Geschäftszustände verschuldet hat? Das wird selbst Herr Meyer nicht beweisen wollen.
"
Also mit dem wirthschaftlichen Talent" ist es nichts, und deshalb ist es auch nichts mit dem Gedanken, daß die bürgerliche Gesellschaft wirthschaftliche Talente Spekulanten erringen meist im Konkurrenzkampfe die höchste Gludsritter und mit Gold belohne. allerlei wilde Belohnung, die flingende Belohnung der bürgerlichen Ge sellschaft, und nicht nur außerordentliche Gelehrte, sondern brave, iüchtige Arbeiter, auf deren opfermuthiges und an bauerndes Schaffen die Meyer'iche bürgerliche Gesellschaft" sich allein stüßt, sie gehen bei der großen Belohnung fast Leer aus.
Lassalle, den man doch auch, mit Erlaubniß des Herrn Meyer, für einen leiblichen National- Dekonomen halten kann, war ganz anderer Ansicht, als letzterer. Lassalle meinte, baß der Unternehmer nicht für das, was er thue, sondern für das was andere Menschen oder bie wirthschaftlichen Verhältnisse, Naturereignisse 2c. thäten, wirthschaftliche Talent" fraudle im Ronkurrenzlampf verantwortlich gemacht werde. Das tüchtigste am meisten, da der Bufall viel häufiger, als die Berechnung in diesem Rampfe entscheide. Diese Lassalle'sche Anschauung wird auch in der That durch die Praxis reichlich unterstützt. Natürlich merkt man, wohin Herr Meyer mit seiner Meinung hinzielt. Er will den Unternehmergewinn, den momentanen sowohl als auch den dauernden, als etwas Arbeit, bie Mühe, bie Tüchtigkeit des wirthschaftlichen ganz Natürliches, als Selbstverständliches hinstellen. Die Talents" hat diesen Unternehmergewinn ja hervorgebracht und diese Arbeit, diese Mühe, diese Tüchtigkeit allein wird burch die bürgerliche Gesellschaft belohnt mit schwerem ber viel Geld verdient Gelde! Es muß ja auch ein gewandter Matler sein, der viel Geld verdient obwohl in Mehrheit die Dummen mehr Glück bei all' diesen Sp.kulationen haben, als die Klugen.
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So hinkt auch das Gleichniß mit bem hervorragenden Gelehrten und bem gewandten Matler recht bebentlich. Greifen wir doch in die Mittelmäßigkeit hinein- wandeln wir doch die so oft gepriesene Mittelstraße. Ein braver, ordentlicher Lohnarbeiter arbeitet täglich 12 Stunden und erhält von den neuerzeugten Werthen, wir wollen an nehmen 1000 m jährlich. Der Fabritherr, auch brav und ordentlich, arbeitet täglich, wir wollen annehmen, gleichfalls 12 Stunden. Das in das Geschäft gesteckte Rapital wird nach dem bestehenden Fuße verzinst, das Abschleifen der Maschinen berechnet und alle fogenannte Untoften gebedt. Wir wollen annehmen, der Fabritherr leistet qualifizirte Arbeit und so soll derselbe für die Arbeit sechsmal so viel erhalten wie der Arbeiter für seine Arbeit, also 6000 Mart. Beim Jahresabschluß aber bleiben ihm außer biefen 6000 noch weitere 60 000 Mart übrig, die er gleichfalls und bei den heutigen wirthschaftlichen Zuständen mit Recht in seine Tasche steckt. Nach Herrn Meyer bilden diefe 60 000 Mart die hohe Belohnung, welche dem wirthschaft lichen Talent von der Gesellschaft zu Theil wird.
Wenn nun aber bei ungünftigen Geschäftszeiten, an benen in der That das wirthschaftliche Talent" gar feine Schuld hat, anstatt der 60 000 Mark Gewinn ein Berluft in ähnlicher Höhe entsteht? Was bann? Das wirthschaft liche Talent" hat sich sicherlich noch mehr angestrengt in den
zweifelt an der Solidität eines Mannes, der brüben jeben falls ein Abenteurer gewesen sein muß, kurz, es sind da so viele [ 2 Bebenten zu beseitigen, so viele tief eingewurzelte Vorurtheile zu bekämpfen, daß man sich nicht der Hoffnung hingeben darf, gleich mit offenen Armen empfangen zu werden. Apropos, Herr Referendar, ist der Komiker Schimmel noch an der Bühne?"
Lutter hatte sich wieder in seine Ede gebrüdt, er achtete nicht mehr auf das Gespräch, trotzdem es auch für ihn Interesse haben mußte, da es sich auf die Ereignisse der letzten Jahre in seiner Baterstadt bezog.
Mancher, nach bem der Baron sich erkundigte und den Butter wohl auch getannt hatte, war inzwischen gestorben, Mancher war durch Erbschaft oder glückliche Unternehmungen plöglich reich geworden, mancher auch ebenso plötzlich an den Bettelftab gekommen.
Ich werde wohl manches anders finden, wie ich es verlassen habe," sagte der Baron, als sie dem Biel ihrer Fahrt nahe waren, nun, ich lebre ja auch als ein Anderer zurück, da ist es denn besser, daß ich in neue mir unbekannte Rreife eintrete." Und darf ich hoffen, daß Sie auch uns die Ehre Ihres Besuches schenken werben?" fragte der Referendar, burch einen Blid seiner Schwestern dazu aufgefordert. Wenn Sie mir die Ehre erzeigen wollen, mich in Ihr elterliches Haus einzuführen-"
Mit bem größten Vergnügen!"
" Dann barf ich ja hoffen, Ihnen dort recht bald wieder zu begegnen", wandte der Baron sich mit einer Berbeugung zu ben Damen. Die ersten Tage werde ich wahrscheinlich meiner Familie widmen müssen, ich thue es schon beshalb, um ihnen zu beweisen, daß Sie mich nicht mehr als das enfant terrible betrachten dürfen."
Darüber brauchen Sie sich wohl keine Sorgen mehr zu machen," scherzte Berena.
So ganz ficher bin ich meiner Sache noch nicht", er widerte er in demselben heiteren Tone, man ift in unserer foltben, nüchternen Heimath nur zu sehr geneigt, jedem, der aus dem Goldlande zurüdlehrt, mit einigem Mißtrauen zu begegnen. Man will die mitgebrachten Schäße mit eigenen Mugen sehen, um an ihre Existenz glauben zu können, man
,, Schimmel? Einen Romiker dieses Namens habe ich nie getannt, wohl aber kenne ich einen Souffleur Schimmel. "
Der Baron ftrich mit der feinen aristokratischen Hand, an der ein Solitär vom reinsten Wasser funkelte, burch feinen langen blonden Bart und blickte gedankenvoll vor sich hin.
Sollte er so tief herunterge! ommen sein?" sagte er leife. Ich war einft mit bem Manne befreundet, er gab mir manchen guten Rath, es sollte mir leid thun, wenn sein Geschickt sich so betrübend gestaltet hätte."
So viel ich weiß, hat vor Jahren einmal ein furcht bares Ereignis, ich glaube, der plötzliche Tod eines Bruders, ihm eine schwere Krankheit zugezogen," erwiderte der Refe renbar, von diesem Schlage soll er sich nie wieder ganz erholt haben."
Dann ist's derselbe," nickte der Baron, bas thut mir wirklich recht herzlich leib."
Er hat die Tochter seines verstorbenen Bruders zu sich genommen," fuhr der junge Herr fort, sie ist ein bild hübsches Mädchen und als Choristin engagirt." Du bist ja in biefen Dingen merkwürdig genau be wandert!" warf Verena spöttisch ein.
Und dazu macht es mir nicht die geringste Mühe, das alles zu erfahren," entgegnete er fartastisch. Die Baronin Raven intereffirt sich noch immer sehr lebhaft für das Theater und namentlich für diejenigen Bühnenmitglieder, die sie früher schon gekannt hat, da wird denn in meiner Gegen wart häufig dieses Rapitel gründlich erörtert."
"
Es fann doch für Dich kein Interesse haben!" sagte Ronstanze mit leisem Vorwurf.
Weshalb nicht? Jedenfalls ist dieses Thema interessanter als manches andere."
ben unhaltbaren Phrasen geleistet hat, die hinter dem BierMan sieht schon hieraus, daß Herr Meyer eine von tische noch leiblich flingen, aber vor ruhiger Betrachtung keinen Stand halten.
In einem zweiten Artikel wollen wir noch einzelne weitere Eigenthümlichkeiten des großen Manchestriers den Lesern vorführen.
Politische Uebersicht.
Trot threr Begeisterung für des Reiches Herrlichtett find die Nationalliberalen mit dem ganzen Ver lauf der Reichsentwicklung doch gar nicht zufrieden. Man hört jetzt in den Blättern dieser Partet fortwährend Klagen nicht nur über die wirthschaftlichen, sondern auch über die politischen Bustände in Deutschland . Sie tlagen über die rarteien, die feinen nationalliberalen Gebanten zur Geltung Berriffenheit der Parteiverhältniffe, über die bösen Oppositions. tommen laffen; fie tlagen auch über die Ultralonservativen, am meiftin aber darüber, daß die Reichsregierung den Gedanken, wenn fle denselben überhaupt jemals gehabt hat, wieder auf gegeben habe, mit den Nationalliberalen und Freikonservativen eine Regierungspartei zu bilden. Das Schlimmste bleibt, daß die Gemäßigt. Liberalen und Gemäßigt. Konfer eine bleibende große Mittelpartet, eine auver vativen sich bis jetzt noch immer vergeblich bemüht haben, lässige tonservatio liberale Mehrheit zu Stande zu bringen." Dieie Klage sieht durch die meisten Artikel der nationalliberalen Breffe. Uebrigens beffer thäten die Herren, welche solche Unmöglichkeiten anstreben, sich doch tonservatio auch nennen, da ja nicht nur nach dem Sprachgebrauch, nicht nur nach alter parlamentarischer Anschauung, sondern nach der hiftorischen Entwidelung tonfer Liberaler, der eine bleibende Parteizufammengehörigkeit mit vativ und liberal große, unvereinbare Gegenfäße bilden. Ein Konservativen empfiehlt, hat eben aufgehört, ein Liberaler au sein. Außerdem aber ist der Regierung an dieser geplanten
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" Steht die Baronin Raven noch mit dem Theater in Verbindung?" fragte der Baron .
In dem Sinne, wie Sie es meinen, nicht. Sie be fucht allerdings das Theater ziemlich regelmäßig, sie ladet anch die ersten Künstler und Künstlerinnen zu ihren fleinen Festen ein, aber weiter fümmert sie sich nicht um das leicht lebige Böttchen, sie mag wohl an den Erfahrungen genug haben, die sie früher mit ihm machen mußte."
Und ich fürchte, Du wirft auch Deine Erfah rungen machen," sagte Verena mit scharfer Betonung; die Baronin kann noch heute die einstige Schauspielerin nicht verleugnen."
Unfinn!" brummte ihr Bruder, indem er sich erhob, um bas Handgepäd herunter zu holen, bie Baronin Raven ift nach meiner Ueberzeugung nie das gewesen, was Du eine Schauspielerin zu nennen beliebst. Wir find in unserer Heimat, Herr Baron ."
Und wo kann ich Sie finden, wenn ich wieder mit Ihnen zusammentreffen möchte?" fragte Baron v. Bergau, der jetzt auch sein Gepäck zusammenfuchte.
Im Café Schiller bin ich jeden mittag zwischen zwölf und ein Uhr."
Papa wird hoffentlich die Equipage geschickt haben," fagte Verena besorgt. Jebenfalls," erwiderte Ronstanze, das Köpfchen stolz zurückwerfenb, Papa lagt ja immer darüber, daß bie Pferde nicht genügend beschäftigt werden."
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Der Bug hielt, Lutter stieg flüchtig grüßend aus und verschwand gleich darauf in der Menge.
Der Baron half den Damen aus dem Roupee und trug ihnen einen Theil ihres Gepäcks zum Wagen, wo er Abschied von ihnen nahm, dann fehrte er, nachbem er zu vor noch einen Rutscher engagirt hatte, auf den Perron zurüd, um sein eigenes Gepäck in Empfang zu nehmen.
Hier trat ihm Paul Lutter wieder entgegen; auch er hatte einen kleinen Roffer mitgebracht, den er eben einem Gepädträger übergeben wollte.
Er wollte ruhig vorbeigehen, aber der Baron blieb stehen.
Bitte, ein Wort!" sagte er in herablaffendem Zone.