Woche vor der Appellationsiammer bes Obergerichts ab. Auf ber Anflagebant erschien ein gewiffer Johannes Egli von Dürnten( Kanton Zürich  ), in früheren Jahren als beroor ragendes Mitglied der Hochstaplerbande unter dem Namen Baron von Dürnten" weit bekannt. Ungemein sprachenfun big, viel gereift, von feinen Manieren, machte er Hotels und Bahnhöfe unsicher und spielte in feinen Salons und Klubs eine hervorragende Rolle. Wegen feiner großartigen Schwin beleien verbrachte er nicht weniger als 23 Jahre im Gefängniß. ( Er ift 1833 geboren.) Bulegt war er in Feldkirch   zu 6 Mo naten schweren Kerlers verurtheilt und nach Verbüßung dieser Strafe nach Zürich   überführt worden. Von Zürich   nach Dürn ten geschickt, wurde er von seiner Heimathgemeinde dem Kor. rektionshause in Rappel übergeben. Das ftrenge System dieser Anstalt verleidete ihm indeß bald den Aufenthalt daselbst. Er entfloh und ging über Bürich nach Frankreich  , wo er schließlich aufgegriffen und nach Bürich zurüdgeschickt wurde. Um nun einer neuen Versorgung in Rappel au entgeben, gab er an, gelegentlich seiner Flucht im Bahnhof Austätten einen Koffer mit Inhalt im Werthe von 142 Frts. 30 Bent. entwendet au haben. Die amtlichen Erhebungen bestätigten dies. Vor Ge richt bat er inständig, ihn nicht nach Rappel au schiden, son­bern ihm eine Buchthausstrafe von mindestens 1 Jahren zu geben. Sollte der von ihm angegebene Diebstahl dazu nicht ausreichen, dann behalte er sich noch weitere Belenntniße vor. Das Gericht erfüllte seinen Wunsch und verurtheilte ihn zu 1 Jahren Buchthaus, worauf er in verbindlichster Weise dem Gerichtshof seinen Dant abftattete.

Soziales und Arbeiterbewegung.

Heber die hohen Kosten der neuen Schiedsgerichte der Berufsgenossenschaften bei der Unfallversicherung flagt Dr. Hilfe in der Baugewerksatg.". Die Koften des Schieds Spruches erreichen in einem einzigen Falle die Höhe von mehr als 600 Mart. Die Koften fielen unter allen Umständen den Berufsgenossenschaften zur Laft. Es sei durchaus nicht nöthig, bie Beugenvernehmungen vor dem Schiedsgericht selbst zu be wirten. Auch fet es in leinem Fall erforderlich, eine derartig große Anzahl von Auskunftspersonen an Det und Stelle ab­zuhören. Würde nicht auf Ersparniffe Bedacht genommen ,,, fo wird um so cher die Leistungsunfähigkeit der Genossenschaften herbeigeführt werden, als sehr bald die Arbeitnehmer darauf fußen, daß schiedsgerichtliche Verfahren anrufen und un befümmert um deren Wissenschaft über die zur Verhandlung ftehenden Streitfragen Personen als Auskunftspersonen be nennen werden, welchen bei augenblicklicher Arbeitslosigkeit die gewährten Reisevergütigungen eine sehr angenehme Einnahmes quelle bieten."

Die Selbstmorde im Königreich Sachsen. Wir finden in dem neuesten, vom föniglich sächsischen statistischen Bureau herausgegebenen Kalender und statistischen Jahrbuch" einen besonderen Abschnitt, der die innerhalb einer 25jährigen Beriode, Don 1861 bis mit 1885, verzeichneten Selbstmorde im König. reich Sachsen   betrifft. Demselben ist zu entnehmen, daß fich beren Bahl in der genannten Beriede von 643 auf 1146 gesteigert hat( noch 1854 betrug die Bahl nur 547). Dem gemäß tamen auf 100 000 Einwohner im Jahre 1861 29, im Jabre 1885 36 Selbstmörde. Die Steigerung war indes nicht ohne Unterbrechung. Buerst stieg die Bahl bis 1868 auf 800, bann trat eine Abnahme ein, denn 1869 wurden nur 710, 1870 nur 657 und 1871 nur 653 Selbstmorde verzeichnet. Auch die materiell günstigen Jahre 1872 bis 1875 zeigten noch eine vers bältnismäßig nicht so hobe Selbstmordzahl, 1872: 687, 1873: 723, 1874: 723 und 1875! 745. Dagegen wuchs die Bahl in ben nunmehr folgenden materiell ungünsti. gen Jahren sehr raich und bedeutend, benn es wurden gezählt 1876: 981, 1877: 1114, 1878: 1126, 1879: 1121, 1880: 1171 unb 1881 jogar 1248 Selbstmorde oder 42 Selbft mörder auf 100 000 Einwohner. Seit dem legtgenannten Jahre hat fich wieder eine Verminderung gezeigt, die freilich ohne Stetigkeit gewesen; man zählte nämlich 1882: 1128, 1883: 1205, 1884: 1114 und 1885: 1136 Selbstmorde. Die neuesten Erhebungen zeigen also, wie 1883, auch bezüglich des vorigen Sabres wieder eine Steigerung der absoluten Biffer, was wohl in erster Linie wieder auf den schlechten Geschäftsgang zurüd auführen ist. Man bessere die materielle Lage des Bolles und mit dem Elend und der Verzweiflung wird auch der Selbst­mord abnehmen und schließlich ganz verschwinden.

Erfreulich ist es, wenn man einmal den Lesern eine gute Nachricht in wirthschaftlicher Beziehung mittheilen kann. Die Strumpfwaarenfabritation in Apolda   gebt jest äußerst lebhaft; Die Nachfrage nach Arbeitern ift bedeutend, woraus bervorgeht, baß Arbeit übergenug vorhanden, wenngleich der Lohn noch nicht in die Höhe gegangen ist. Allerdings gleicht diese er freuliche Mittheilung bei der Unsumme von schlimmen Nach richten auf wirthschaftlichem Gebiete einem Deltropfen, den man auf die unruhigen Wellen sprigt.

Auch die Handelskammern in Baden lagen über schlechten Geschäftsgang. Wir wollen diese Klagen bier nicht wiedergeben, da fie fich nicht von den von uns schon mitge theilten anderen Handelstammern unterscheiden. Interessant ift nur, wenn der Karlsruher   Bericht bemerkt, daß verschiedene Geschäfte unter der ausländischen und verschiedene Geschäfte unter der inländischen Bollpolitit zu leiden haben. Dann aber gefteht dieser Bericht auch offen ein, daß eine Anzahl von Ge schäften, besonders von größeren, die Arbeiterzahl nicht un wesentlich herabgefeßt hätte.

In der Attien- Wollwäscherei und Kämmerei in Dühren   bei Hannover   wurden im Jahre 1885 nicht weniger als 13 Millionen Kilo rohe Wolle verarbeitet. 988 Arbeiter wurden beschäftigt und an Löhnen 625 000 Mart ausgezahlt. Das macht einen jährlichen Durchschnittsverdienst von 631 M.! Man fiebt die Löhne find auch dort tros der umfangreichen Produktion sehr gering.

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Aus dem Handelskammerberichte von Neuß  ( Rhein land) geht hervor, daß die Papierfabrikanten für gefeßliche Einführung der Sonntagstube eintreten. balten dieselbe für ein Viittel, um der Ueberproduktion ent gegenzutreten. Wir wollen dem nicht wider freiten, da wir Anhänger der Sonntagsruhe find. Aber wir find der Meinung, baß die Aufhebung der Sonntagsarbeit nach der angedeuteten Richtung hin feinen Einfluß auf die Produktionsverhältnisse ausüben lann, wenn nicht zu gleicher Beit ein gefeßlich ein. geführter Marimalarbeitstag hinzufommt. Gefest, in einer Fabrit herrscht gegenwärtig eine tägliche Arbeitszeit von 11 und eine Sonntagsarbeitszeit von 6 Stunden und legtere würde abgeschafft, fo brauchte der Fabrilant im Uebrigen nur die tägliche Arbeitszeit von 11 auf 12 Stunden zu erhöhen, dann ware an der Wochenarbeitszeit nichts geändert. Also teine Halbheiten, die nichts nügen tönnen.

Die Zentral- Krankenkasse der Zigarrenarbeiter. Die

politische Gebiet eingetreten. Allerwärts permiffe man eine

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Thema: Thema: Die Arbeiterbewegung und§ 152 der Reichsge werbeordnung zu hören. Der Einberufer der öffentlichen Bollsversammlung, ein Herr Jfaat, auf den auch die Wahl als 1. Borftgenden fiel, schidie voraus, daß in Folge des bei einer am 28. April b. J. hier stattgefundenen öffentlichen Versamm lung der Zabalarbeiter erfolgten Eingriffes in das Koalitions. recht der Arbeiter eine Betition an den Reichstag zu Stande gekommen sei, deren Schwerpunkt auf Beseitigung oder Auf­gelommen sei, deren Schwerpunkt auf Beseitigung oder Auf bebung des Vereinsgeseges in den einzelnen deutschen   Ländern bafire. Nach dieser Richtung werde auch der Vortragende fprechen. Hierauf ergriff Hasenclever, mit langandauerndem Beifall begrüßt, das Wort und sitirte nach einigen einleiten. den Bemerkungen über die Nothwendigkeit der Arbeiterver einigungen den Wortlaut des erwähnten Paragraphen. Dort heißt es belanntlich: Alle Verbote und Strafbestimmungen gegen Gewerbetreibende, gewerbliche Gehilfen, Gesellen oder Fabritarbeiter wegen Verabredungen und Ver einigungen zum Debuf der Erlangung günftiger Lohn und Arbeitsbedingungen, insbesondere insbesondere mittelft Einstellung der Arbeit oder Entlassung der Arbeiter werden aufgehoben 2c." In diesem, 1879 der deutschen   Gesetzgebung einverleibten Paragraphen stehe llar, daß Verbote gegen Be strebungen der Arbeiter in dem Vereinsrabmen, sofern eine günftigere Gestaltung des Arbeitsverhältnisses beswedt werde, nicht erlaffen werden dürften. Im schroffen Gegensatz dazu halte man aber in einzelnen deutschen   Staaten, insbesondere Preußen, Bayern   und Sachsen   auf Grund der dort erifiiren den Vereinsgesetze derartige Verbote aufrecht und motivire das einfach mit der Behauptung, die aufgehobenen Vereine feien aus dem ihnen geftatteten Rahmen heraus und in das Direttive über die Frage, was unter politischem Verein zu ver fteben sei; die einzelnen Landesbehörden erblickten in jeder öffentlichen Vereinslundgebung in Bezug auf Gefeßgebung, die Verfolgung politischer Zwede, anstatt zu berüdfichtigen, daß hiervon die Schritte zu einer günftigeren Gestaltung des Ar beitsverhältnisses unzertrennlich seien. Das Reichsgesetz gebe über die Landesgeseße( Bravos!) und um das Rechtsbewußt sein des Bolles zu stärlen, sei ein Eingreifen der Reichs regierung dringend nothwendig. Nachdem fich Hasen clever als prinzipieller Gegner der Arbeitseinstellungen bellarirt hatte, weil im günstigsten Falle nur ein momentaner Sieg der Arbeit über das Kapital erreicht werden tönne, immerhin aber von ihm der Streit als ein anständiges Hilfsmittel, die Lage der Arbeiter zu verbessern, auerkannt war, ging ging er zu einer Kritit des viel angefochtenen Streileriaffes des Ministers von Buttlamer über. Es sei eine patriotische Pflicht, den seit 20 Jahren in Deutschland  so erfreulich vorwärts geschrittenen Arbeiterstand hoch au halfte. Ich erbrach mir nicht lange den Kopf über den ten; gerade dem Arbeiter stehe das Recht der Vereinigung mehr wie jeder anderen Gesellschaft zu, und man treibe mit der deutschen   Einheit, wie fte auch in der deutschen   Arbeiter bewegung zum Ausdrud gelommen sei, ein gefährliches Spiel. Im Weiterverlaufe feiner Ausführungen streifte der Redner fein Verhalten im Reichstage gegenüber dem v. Puitlamers schen Erlaß und bemängelte das negative Verhalten der Reichs. regierung gegenüber den Eingriffen in das Koalitionsrecht der Arbeiter in einer Form, welche den überwachenden Bolizeibes amten, Herrn Kommiffa: Hohlfeldt, veranlaßte, die Versamm tung aufzulösen. Die Menge beantwortete die Auflösung mit Hochrufen auf Hafen clever und nahm eine faft drohende hal tung zur Polizei an. Unter fortgesetten demonstrativen Rund­gebungen dieser Art räumte die Menge langsam den Saal. n der Nähe des Ausganges wurde troßdem das Gedränge so arg, daß der dort befindliche Dfen seinen Halt verlor und um stürzte.

An diesen Bericht nun Inüpft das genannte Blatt die fieffinnige Bemerkung, daß aus den Deduktionen Hasenclevers jeder Unparteiische die Ueberzeugung hätte gewinnen müssen, daß basenclever nicht zu den gemäßigten Mitgliedern seiner Fraktion zu zählen sei; man vermiffe bei ihm die objektive rubige Kritit über politische Fragen. Die" Dresdner   Nach richten" müffen's is wissen.

Verein für Technik und Gewerbe, Mittelstraße 65. Mittwoch, Abends 8 Uhr, Vortrag. Gäfte willkommen. 8% Rauchflub Unicum" jeden Mittwoch, Abends 8 Uhr, Adalbertstr. 4.

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Vermischtes.

Gewissensbiffe. Slizze aus dem Pariser Leben   von A. Chambeau. Wir Freunde batten eines Abends wieder einmal in gemüthlichem Betsammensein allerlei Erinnerungen ausgetauscht. Jeder hatte das eine oder das andere Jugenderlebnis zum um Besten gegeben. Blos Maurice Letourneur, der eben erst in die Vertheidigerliste eingetragen worden, war während des garzen Abends fumm geblieben. Er lag bequem ausgestreckt in einem großen Fauteuil und folgte mit zerstreuten Bliden bem Rauch feiner Bigarre, der in wirren Kringeln in die Luft ftieg. Heda, Maurice," rief ihm Advolat Gommery su ,,, Du glaubst vielleicht, Du bist bei einer Verhandlung, weil Du an ganz andere Sachen dent! Gehen Sie nur, meine Herren, ganz andere Sachen benlft! Sehen Sie nur, meine Herren, was er für eine ernste Miene macht. Sein Geficht ist ebenso hermetisch zugelnöpt, wie sein prachtvoller Schlußrod. Vor wärts, Maurice, erzähle uns etwas, eine Geschichte aus der Beit, wo Du noch Sallos trugft, die Du gewiffenhaft schuldig bliebst!" Meine Freunde, ant wortete Maurice Letourneur, ich" fönnte Euch allerdings

etwas erzählen, aber es ist ein Abenteuer, bei dem ich leine gute Rolle spiele. Ja, ich empfinde sogar Gewissensbiffe, wenn ich daran zurüddente, und ich bin überzeugt, Sie werden mich tabeln, wenn ich die Sache zum Besten gebe." Geh' nur, zier'

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Er führte ein äußerst eingezogenes, faft löfterliches Lebe empfing niemals Besuche, und durch die Wand, die une Bimmer trennte, hörte ich ihn niemals ein Lied fingen o eine Melodie pfeifen. Er hat mich bei meinen Studien rrals geftört und fam niemals spät Nachts nach Hause. für meine Berson war jedenfalls ein weit unbequemerer bar, aber er hat sich meine rüdfichtslose Lebhaftiglett gefall laffen, ohne je eine Beschwerde zu führen. Die w Person, von der ich Euch zu erzählen habe, ifte Frau...." ha!" schrien Alle im Chor. Ja, eine F und zwar eine junge und schöne Frau, welche die Wohnu unter mir bewohnte. Sie war der Typus der eleganten riserin; ihr bellblondes Haar quoll unter dem Hütchen her das ihr entzüdendes Gefichtchen einsäumte. Ihre Augen wa etwas flein, aber blau wie Türtise. Der feingeschnittene hall geöffnete Mund ließ zwei Reihen schneeweißer Bähne swi Den vollen rothen Lippen durchschimmern. Ein Stumpfnald und zwei heraige Grübchen vervollständigten den Eindrud die Gefichts. Die Einzelheiten waren sämmtlich reizend, das semble hinreißend. Ich traf fie oft auf der Treppe; fie fora wie ein Stieglitz   von Stufe au Stufe. Begegnete ich th drückte ich mich an das Geländer, um fte vorüber zu la und zog respektvoll den hut. Sie erwiderte meinen Gruß einem graziösen Lächeln, das Guten Morgen, Herr Nachbaum 1. zu sagen schien. Ein solches Lächeln zog mir eines La feitens unferes Nihilisten einen so gehäfftgen Blid daß ich bei dem Gedanken, der arme Teufel to fich in die in die reizende Ileine Frau verliebt bab laut auflachen mußte.... An einem Nachmittag im W nun faß ich allein in meinem Bimmer, röstete meine Beine bem fladernden Kaminfeuer, rauchte eine Unzahl Sigare und las Gautier's Gedichte. Blöglich flopfte es an me Thür. Ich rufe Herein!"- es rührt fich nichts. J alfo öffnen, und wer beschreibt mein E: staunen, als ich scheine) meiner fleinen Nachbarin gegenübersehe. Sie trat raid brückte die Hand auf's Herz, gleichsam um die Schläge felben zu dämpfen, heftete einen langen, zugleich traur und fanften Blid auf mich und sagte mit zitternder Stim Ich habe Ihren Brief erhalten; Sie sehen, ich bin ge men..." Jch blieb regungslos vor ihr stehen; meine hielt immer noch das Buch umflammert und ich muß Sweifel ein sehr wenig geistreiches Geficht gemacht ben. Schon wollte ich ihr auseinanderseßen, daß falls ein Jrrthum vorliege und daß ich gar nicht gedacht habe, ihr zu schreiben. Allein im legten Moment ich noch die nöthige Geiftesgegenwart, ftammelte einige n fagende Worte und lub fte ein, am Ramine Blag zu ne t es auch wahr, was Sie mir geschrieben haben" des angeblich von mir stammenden Briefes und betheuer Wahrheit aller darin enthaltenen Beifidherungen mit größten Energie. Also, Sie lieben mich!" Mir fiel Bentnerlaft vom Herzen. Ah, wenn es das ist, dachte t das ist ganz mein Fall! Es war bunkel und plöglich die Uhr meines Bimmers die sechste Stunde. Alice Röpfchen und drohte mir mit dem Finger: Sie, Schli Sechs Uhr! Jest wollten Sie fich tödten, wenn ich ni tommen wäre!" Ich gedachte wieder des Briefes, Don Alice gesprochen. Sapperlot, sagte ich zu mir, ber Briefi ift ein Freund starter Mittel. Ein gescheidter Rel Ich mußte an mich balten, um meiner Hetterfell allzu geräuschvoll Ausdrud zu geben. Wir schwiegen Blöglich wurde die Stille durch das Krachen eines Bi schufes unterbrochen. Derselbe war ganz in der Nähe feuert worden. Wir sprangen vor Schrecken hoch in die Ich stürzte auf den Flur hinaus. Thüren wurden raid gerifen und alle Stockwerle füllten sich mit Menschen. bas Bimmer meines Nachbars, des großen traurigen blieb geſchloſſen. Mein Herz schlug, zum Beispringen. tufe wurden laut, Fragen treuzten fich Dott mat t man, indem man auf die verschlossene Thür deutete nächsten Augenblid hatte man sie erbrochen, und zitternd ein Verbrecher lugte ich über die Menge binweg. Au Fußboden lag lang ausgestreckt ein großer dunkler Ro die Arme über die Brust gelreust, in der Stirn ein freisrundes Loch."

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Kleine Mittheilungen.

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Wien  , 15. Juli. Ueber die Auffindung der Leide legten der am Großglockner   Verunglüdten entnehmen " N. Fr. Br." folgendes: Montag begab sich eine Exped bestehend aus 12 Heiligenbluter Führern, denen f Gendarmerie Poftenführer Hackel freiwillig anschloß, bekannte Unglüdeftätte am Glodner Kaar. Schon beim ftieg auf den Glodner Raar Gletscher nahmen die Führer Schwarzen Buntt seitwärts, gerade ober einer bielten dies jedoch für ein abgebrochenes Felsstüd. Dort Gletscherspalte, gegen das Masfio des Großglockners Die anderen Unglüdsgenoffen gefunden worden waren, den ganzen Tag bis gegen 8 Uhr Nachmittags raftlos ge

getreten. Markgraf Sandor Pallavicini war mit einem bis nahe an das Glodner Kaar vorgedrungen und balle

ganzen Tag auf dem Pasterzen Gletscher mit dem fi glase die Arbeiten oben verfolgt. Begen 34 Uhr bemer wie die Führer Halt machten, fich beriethen und von dem die Felswände des Großglodner zuwendeten und nach

der Stelle angelommen, fanden sie den Markgrafen

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Ilirend dort verweilten. Dben baite fich inzwischen folg Dich nicht," warf Sommery ein, Du fannst Dich ja jest ereignet: Die Führer bemerkten wiederum den auffalle felbft vertheidigen, Du gewinnst also in jedem Falle, denn wenn wir auch den Angeklagten verurtheilen, fönnen wir wenigstens dem Vertheidiger Beifall flatschen. Herr Dr. Le tourneur hat das Wort!" fügte er hinzu, indem er den bur lesten Zon des Gerichtspräsidenten X. nachahmte. Ihr er innert Euch wohl noch des fleinen Bimmers," begann Maurice, ,, das ich im Jahre 1880 in der Rue Jacob bewohnte. Jbr feiertet daselbst mein Doktoregamen mit einem Freudenfefte, das

schwarzen Bunft und beschloffen nachzusehen, was dies fel Pallavicini   in figender Stellung, mit den Füßen unmit über der gähnenden breiten Kluft, den Körper nach rid gebeugt, die Arme breit auseinandergeschlagen. Der Der obere Theil frei. Am Kopfe zeigten fich schwere Berlegun Theil des Körpers war von einer dünnen Schneelage be das linke Auge fehlte, die Nase war ganz eingeschlagen dem Hausherrn Veranlaffung gab, mir am nächsten Morgen Hinterkopfe befand sich eine Wunde, das rechte Rnie i Kontufionen. Die Uhr zeigte auf halb Elf. Außerdem fich auch ein Fläschchen mit einem geistigen Getränte vor baffelbe enthielt, wurde noch nicht festgestellt. Marlgraf fagte ftets au mir: lebt, hat fich vermuthlich eben nach diesem Absturze felb

zu fündigen. Es war ein ruhiges Haus, das von waderen Bürgersleuten bewohnt war, und ein förmliches Aroma der Solidität ausströmte. Der gute Caftel- wißt Jhr, der von der Malerakademie

bin überzeugt, daß der Kleine alte Herr aus dem ersten Stod in seinem Salon Bilder von Leopold Robert   hängen hat. Ich merte dies am Schnitt seiner Ueberzteber." Er wollte ihn

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Seil, durch welches er mit Nubesoier verbunden wat, bieferhalb um jeden Preis interviewen, und ich hatte die größte Felswände, die vom Großglodner abwärts zur Bafterge wärts abgeftreift, fich sodann auf den Weg gemacht unb fucht, den Abstieg anzutreten; er wollte tabefcheinli erreichen, um, wenn möglich, fich dort hinabzuarbeiten.

Mühe, ihn bacon abzubringen. Swei von den Bewohnern Dieses Hauses find in meine Beschichte verflochten und ich will

fie Euch sogleich vorstellen. Der Eine logitte in dem Bimmerwegs dürfte er erschöpft niedergefunten ein.

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Domizil in Hamburg   hatte bekanntlich im Vorjahre ein Defisit neben mir. Es war ein großer, sehr brünetter und sehr blaffer fährten gethan, den entfeelten Rörper hinab sur Bafter

Don 57 000 M. Nach Nachrichten von der außerordentlichen Generalversammlung in Achim   hat man dort beschloffen, burch Erhöhung des Krankengeldes in den ersten 4 Klaffen und Weg fall des Krankengeldes in den ersten 3 Tagen der Krankheit bas Defizit zu deden.

junger Mann zwischen 26 und 27 Jahren, schlant gewachsen, mit wirrem Bart und langen Haaren. Sein Aeußeres war etwas vernachläffigt. Er pflegte einen langen schwarzen Ueber sieber zu tragen, ein verschoffenes lichtes Beinkleid und einen Bylinder, beffen Krampe bereits start abgegriffen war. Das Geficht bes jungen Mannes trug eine gewisse trübfelige Re benen mitunter ein düfteres feuer brannte. Straße bielt er fich immer dicht an den Mauern der Auf der

Vereine und Versammlungen. famirtheit zur Schau. Er hatte ſehr ſchöne, fanfte ugen, in

Dresden  , den 19. Juli. Die lonservativen Dresdener Nachrichten" schreiben: Wohl an 2500 Personen füllten vor­geftern Abend den Saal der Bentralballe, die angrenzenden Lokalitäten und die Gallerien bis auf den legten Stehplay,

dann weiter über das Glocknerhaus nach Heiligenblut  , mittags 1/10 Uhr, fand die Beerdigung Pallavicini  

noch am selben Abend eintrafen.

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Briefkasten der Redaktion. Häuser; ftets hatte er ein Packet Bücher und Schriften bei beiterblatt, Die Breffe", aber nicht täglich, sondern V. R.   Antonftraße. In Chemnis erscheint fich, die in ein Stüd schwarzer Wachsleinwand geschlagen Donnerstag und Sonnabend. Wir sind nicht ficher waren. Dbgleich er feinem Menschen etwas zu Leide that, hatten Blatt die Liften veröffentlicht, wahrscheinlich ift e um ein hervorragendes Mitglied der sozialdemokratischen Bartel wir Hausbewohner ihm wegen feines ernften und geheimniß. Breffe" ift im Poftlatalog, 3. Nachtrag, unter Nr. 4338

im Reichstage, den Abgeordneten Hasenclever, über ein

vollen Aussehens doch den Spiznamen der Nihilist" gegeben. getragen. Breis vierteljährlich M. 1,20. Verantwortlicher Redakteur N. Gronheim in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

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