merklich gesunken; die im See angelegten Badeanstalten stehen faft auf dem Erodnen; bei Saatwinkel lann der Dampfer nur bann anlanden, wenn er wenig Baffagiere hat, und bei der Dampfmühle lann lein Schiffer mehr aus und einladen; es ift deshalb gegenwärtig eine Dampf Baggermaschine in Thätig feit, um die flachen Stellen auszubaggern, und gleichzeitig foll in der Nähe der Dampfmühle ein Hafen angelegt werden, in welchem die Schiffer während des Winters Schuß finden.

Die Wehre an den früheren Dammmühlen find nun wieder geöffnet, nachdem dieselben während der Sperrung auch noch eine Reparatur erhalten haben. Das Wuchertraut auf Der Deripree ist zwar oberflächlich beseitigt worden, gründlich wird daffelbe jedoch erst durch die in den nächsten Jahren be vorstehende Vertiefung des Bettes der Unterspree geschehen tönnen. Der Wasserftand auf der Oberspree bat ftb wieder geboben, so daß derselbe hier fich durchschnittlich auf 7,7 m in ben legten Tagen befand. Es ist dies ein der Schifffahrt um Die Nahreszeit im Ganzen noch günftiger.

Ein Stadtmiffionar, so lesen wir in der Boff. Stg." hat von einem Hause in der Simeonsgemeinde eine düstere Schilderung entworfen, die nur deshalb etwas tarifirt erscheint, weil der Verfasser den Verzicht auf die Taufe der neuge borenen Kinder als die Quelle alles Uebels betrachten will. Ein politisches Blatt, das die Schilderung übernommen, be merkt daju: Welche Zustände! Himmelschreiend! wird jeder ernsthafte Leser unwillkürlich ausrufen bei dieser Beschreibung einer Wirklichkeit, von welcher sich ja jeder selber überzeugen, das etwa Bezweifelte mit eigenen Augen feben kann. Und Diesem materiellen und fittlichen Elende gegenüber als schlimmes Widerspiel das Praffen von Müßiggängern, die nur zum Ge nießen und Verschwenden eines Ueberfluffes da zu sein glauben, welchen fie nicht durch ehrliche Arbeit erworben haben." Es ist nicht etwa das Berl. Vollsbl.", welches diese Anmerkung macht, sondern die Kreuzeitung." Diese legtere Bemerkung, Die wahrscheinlich wizig oder ironisch sein soll, leistet sich die Voff. Btg." ebenfalls. Wir wollen demgegenüber nur er tlären, daß wir es stets verschmäht haben und verschmähen wer den, durch eine gewiffe Robbeit des Ausdrucks aufreizend auf unsere Leser zu wirken. Wenn eine solche unserem Antipoden, dem Herrn von Hammerstein und Gefolgschaft geftattet ist, fo fümmert uns das herzlich wenig, diese Herrschaften müffen ja am besten wissen, au wem fie sprechen. In Uebrigen wundert es uns, daß es der Voff. 3tg." nicht befannt ist, daß gerade jene Herren in fasernenmäßiger Ausdrucksweise das Höchste leisten, sobald irgend Etmas nicht nach ihrem Geschmad ift.

Folgen der Hize! In Berl. Börs. Kour." steht zu Iesen: Die Bildung von Fachvereinen als Surrogat für ver botene Vereinigungen grenst an's Fabelhafte. So giebt es. einen Fachverein der Steinträger, welcher am 24. Juli sein Stiftungsfest feiert."-Bergnügtes Dalldorf !

Die stattliche Granitbank am Schinkelplat, welche im Halbkreise hinter den Denkmälern im Schatten ehrwürdiger Ulmen errichtet worden, ist ein sehr beliebter sommerlicher Aufenthalt für Jung und Alt geworden. Weniger bekannt bürfte bisher, wie die ,, Staatsb. Big." schreibt die außerordent liche Akustik dieses Granitfiges sein. Wie ein Telephon leitet Deiseibe von der einen Spiße seines ungefähr 15 Meier bettas genden Halbkreises zur andern die leiseft gesprochenen Worte. Gefertigt ist die Bant aus schwedischem, bläulich gezeichnetem Granit, während die Bostamente der Denkmäler seiner Beit aus erratischen Blöcken der Mart hergestellt wurden.

Witterung im Juni. Während die voraufgegangenen Monate, namentlich März und Mat dieses Jahres fich durch Schroffe Gegenfäße in ihren Witterungserscheinungen ausrich neten, zeigte ber Juni, wie wir der soeben ausgegebenen Num. mer der Stat. Corr." entnehmen, einen mehr gemäßigten Berlauf. Die Monatsschwankung der mittleren Tagestempe ratur betrug nur etwa 10 Grad, gegen mehr als 20 Grad im Mat. Heiteres, atemlich warmes Wetter eröffnete den Monat Juni, aber schon zum 3. und 4. trat bei nördlichen Winden eine Abkühlung ein, vom 16. ab traten allenthalben auch stär. Tere Niederschläge auf. Diese Witterungslage dauerte bis etwa zum 25., worauf heiteres, etwas wärmeres Wetter eintrat bis am 30. fich wieder eine schwache Abkühlung geltend machte. Die höchste Temperatur wurde am 1. Juni in Darmstadt (+ 308 Grad), die niedrigfte am 5. in Lauenburg i B. (+1,9 Grab) beobachtet. Für Berlin betrug das Monats. mittel 15,3 Grad; bie höfie Temperatur 27,4 wurde am 2., bie niedrigfte 6,5 Grab am 19. beobachtet. Das Gesammtbild des ver floffenen Juni ist fühl, trübe. Um 1 bis 2 Grad mar Die Temperatur allenthalben zu niedrig. Die Niederschläge waren im flachen Lande faft überall zu gering, in den höher gelegenen Gegenden des südlichen Norddeutschlands dagegen um ein Beträchtliches zu hoch; besonders war das schleftiche Hochgebirge vom 20. bis 22. Junt von gewaltigen Regengüffen beimgesucht, die in den Niederungen verheerende Ueberschwem mungen zur Folge hatten.

Zur diesjährigen Naturforscher Versammlung. In der Seltion für die medizinische Geographie der Naturforscher Bersammlung find noch folgende Borträge angemeldet: Rarl von Rosetit Porto- Alegre, der belannte Renner Süd- Brasiliens , wird über Klima und Hygiene der brafilianischen Broving teit Sr. Exzellenz zu kommandiren hat. Während der Reise hat er sich in nächster Nähe des Gebieters zu halten, den Berkehr mit dem Bahnpersonale zu vermitteln, für die Magenbedürfnisse des hohen Reisenden zu sorgen. Am Drte ber Bestimmung angelangt beginnt für ihn eine raftlose Thätigkeit, die wieder ganz à la Ralb" in Schiller's Rabale und Liebe"-in bas Fach des Betters Hofmarsd all fällt: Besuche bei seinem Herrn ansagen, Besuche seines Herrn vorauspofaunen, kurz höheren Antichambre- Dienst versehen.

Leider wird die Grenze nicht immer genau eingehalten,

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Rio Grande do Sul "; Prof. Dr. Sachau- Berlin : Die Er gebnisse meiner flimatologischen Forschungen"; Joseph Menges Hamburg über Erfahrungen in West- Afrika " fprechen. Außer Diesen feft zugesagten Vorträgen wird wahrscheinlich Dr. Max Buchner München über Altlimatisation" oder über Die fulturellen Verhältnisse Weft und Bentral Afrikas" berichten, und die Herren Klemens Denhardt und Landwirth Andreas Rüngel werden, falls fich dieselben zur Seit in Deutschland befinden ,,, Deutsch Oftafrila" und speziell das ,, Witu Gebiet" zum Gegenstande von Vorträgen machen. Endlich wird Dorautfichtlich auch Herr Hermann Soyaux seine Be obachtungen in Süd- Brafilien" und seine langjährigen Er fahrungen als Botaniter bei der Loango Expedition" und als Leiter der Woermann'schen Kaffee Plantagen bet Gabun mit theilen.

Ueber die Schädlichkeit des Rauchens stellt Brofeffor Kleinwächter in Czernchowiß auf Grund eingebender Studien folgende Grundsäge auf: Am wenigsten schädlich ist das Rauchen aus Nargilebs. Lange Pfeifenrohre find awrdmäßi ger, als furge; die Röhre müssen häufig gereinigt und durch neue erfest werden. Am schädlichsten find furze Thon oder Holz Pfeifen, well fie am littesten durchtränt find mit Tabal­saft, welcher die Lippenschleimhaut reizt und Lippenkrebs ver ursacht. Deshalb find auch Bigarren und Sigaretten schäd licher als Pfeifen. Die Bigaretten find wohl aus schwächerem Tabat bereitet, auch nicht so tompati gefüllt wie die Bigarre, aber andererseits entwickelt sich bei Verbrennung des Bigaret tenpoplers Kreosoth, welches die Augenschleimhaut start reizt. Der Gebrauch von Mundstücken und Bigarrenspigen mindert die Schädlichkeit des Rauchens. Daffelbe gilt von eingelegter Watte. Petien und 8 garren sollen nie ganz zu Ende geraucht werden, weil gerade in den julegt bleibenden Tabalstheilen am meisten von dem Nilotin enthaltenden Safte angesammelt ift. Nie soll man Tabatrauch einathmen oder schlucken. Das Rauchen in geschloffenen Räumen ist nachtheiliger, als im Freten. Am schädlichsten wilt das Rauchen vor dem Früh­stück und das Rauchen des Nachts im Schlafzimmer.

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Das große Feuer in der Schinkestraße hat nun- man sollte das faum für möglich halten doch noch Vortheile für die Feuerversicherung zur Folge. Seit vierzehn Tagen machen nämlich Feuerverficherungsagenten den dort benachbarten Staditheil un ficher und suchen Verficherungsaufträge von flei nen Bitvalleuten zu erhalten. Der geschickte Heinweis auf das legte Brandunglück verfehlt bei den Leuten, die meist Augen­zeugen deffelben waren, seine Wirkung nicht. In einem ein zigen Hause in der Mariannenstraße nahm an einem der legten Tage ein Agent fünf Versicherungsanträge von den Inhabern tleinerer Haushaltungen zur Verficherung ihres Mobiliars gegen Feuersgefahr auf. Ein in demselben Hause wohnender Schuh macher, ein geborener, jest 62 Jahre alter Berliner , wies da gegen das auch an ihn gestellte Anfinnen mit Entschiedenbeit ab, indem er meinte: Dit det demliche Rigdorfer Feuer fön nen Sie doch teenen echten Berliner fraulich machen! Wou hätten wir denn die Feuerwehr mit die neuen Dampf Sprißen?"

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Ein Fallschirm- Experiment, welches der bekannte Luft. Schiffer Laitemann am Sonntag mit seinem Ballon Granate" vom Flora Etablissement aus unternahm, hatte einen äußerst glücklichen Verlauf. Kurz nach 8 Uhr flieg der Aeronaut mit seinem Ballon unter den brausenden Beifallrufen des Publi. toms auf. Nachdem die Granate", die in südöstlicher Rich­tung davongeflogen, eine Höhe von ca. 1800 Metern erreicht, begann Herr Latte mann seine Experimente, die fich dem Bu schauer dadurch bemerkbar machten, daß der Ballon, nachdem Das große Ventil geöffnet war, so plöglich aufammenklappte, daß man allgemein glaubte, er fet geplagt. Mit derselben Bräzifion, mit der die Entleerung des Ballons begann, trat der Fallschirm in Funktion, breitete fich aus und führte den tübnen Aeronauten, nachdem derselbe Ballaft und alle schweren Gegenstände weggeworfen, mit einer ganz enormen Schnellig er brauchte im Ganzen nur ca. 14 Minuten Erbe zurück. Done den geringsten Unfall erreichte Herr Latte­mann in der Nähe des Boologischen Gartens wieder den Boden, und lehrte von dort aus, nachdem sein Luftvebitel zusammen gelegt war, zur Flora zurüd.

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zündet. Bunächst galt es, die Miether der Nachbarwohnungen Kranten welche in leicht erklärlicher, wenn auch unr öthiger Ueberstürzung derfelber fich und ihre werthvollsten Sachen in Sicherheit au brina Flemmin fuchten, von übereilten Schritten abzubajten. Die Angriff Elifabet operationen gingen biermit Hand in hand. Diefelben geftalte am linte ten fich insofern recht unbequem, als die Schläuche der nach fei Williamleit getretenen 2 großen Handdrucksprigen über di Tage N Halenleitern hinweg in den Brandherb geführt werden mußte Bimmer da das Treppenhaus derartig verqualmt war, daß es nicht me ameiten pafftcbar war. Durch nachträglich noch auftretende lleine binab u Exploftonen trugen der Oberfeuermann Rosenow und de daß er Feuermann Degui Brandverlegungen- ersterer schwerer Kranten Grades davon. Die Bewältigung des Feuers wurde derfelber etwa breiviertelstündiger Arbeitszeit ausgeführt, nachdem freifenbal lich die gesammte Wohnungseinrichtung ein Raub der Flam geleife men geworden war.

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Durch er erschütte Felde u bi gefunde irrend g fid pteren

Unglücksfall beim Baden. Aus Spandau schreibt de Anz. f. b. Gavelland": 3met fremde Handwerksgesellen, in der Kernschen herberge eingelehrt waren, gingen vorge tem Abend zur Stadt hinaus, um zu baden. Sie wählten f eine sonst für diesen 8wed nicht bestimmte Stelle am wurde aus, und der eine enttleidete sich und ging in den Fluß. D entstand Genoffe verweilte noch eine Beit lang angekleidet auf be belegene Lande. Plößlich verschwand der Badende vor seinen Auge von Fe unter der Oberfläche des Waffers und lam auch nicht wie sondern zum Vorschein. Der bestürzte Gefährte unternahm es müber de zwei in der Nähe weilenden Personen, nach dem Verunglüdte den an im Waffer zu suchen; thre Bemühungen waren aber vergeben durch e Dem Manne wurde es nun zu trauriger Gewißheit, daß feilich sch Genoffe ertrunten war. Er nahm deffen am Ufer liegen mann le habseligkeiten an fich und überbrachte fte der Polizei. diese in Begleitung des Fremden es noch fofort unternah Die Unglücöftätte aufzusuchen, vermochte derselbe den Bl nicht wieder zu finden. Vielleicht geben die belben Leut welche fich an den Rettungsversuchen betheiligt haben, d Polizei den betreffenden Drt an. Aus den Papieren des fruntenen geht heroor, daß derselbe ein Tischler Namens helm Kapuft aus Ragnit ist.

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Gewerb Versam Die Dame, welche vorgestern im Luisenbade in der Bab Nöste wanne verftarb, ist die Ehefrau des Pianofortefabritan Streil t Walter in der Friedrichstraße. Wahrscheinlich ist diesel Er fam start erhigt ins Bad gekommen und in Folge deffen am Lung schlag verstorben.

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Diesen welche b Indiffer

Im Irrfinn erhängt. Die Frau eines in der Templin Straße wohnenden Metalldrehers M. erhängte fich während Abwesenheit ihres Mannes vermittelst einer dünnen Sd den 6 am Thürgriff ihrer Stube. Der am Abend heimlehrende Ma über requirite awar fofort ärztliche Hilfe, doch waren alle Wied den belebungsversuche vergeblich. Die Eheleute lebten, wie Bersam lautet, fehr friedlich mit einander. Die Frau soll jedoch öffich Spuren von Jrifinn gezeigt haben, so daß hierin die Mobie Arb zur That zu suchen sein dürften. Fisch no

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Ein herrenloses Pferd, Fuchswallach, mit Kleinem wel fein Ver Stern, sonst ohne Abzeichen, wurde am 19. d. M. Mitt ohne N in der Linienstraße aufgegriffen und in einem Bafibofe unt bag von gebracht. Der Eigenthümer des Pferdes ist bis jegt noch ni fönne, ermittelt worden. Derselbe fann fich bei der hiesigen Scimin ftügung babe, fe polizei melden. Verunglückt ist vorgestern Nachmittag der Bimmergelerrn H. auf dem Neubau des Grundstücs Memelerstr. 46 baburo etwa des üb daß er aus dem zweiten Stodwert, woselbst er mit dem fab bi gleichen der kurz vorher gelegten Ballen beschäftigt war, nicht aufgeklärter Ursache rüdwärts binabstürzte und auf Bettit Ballenlage des ersten Stodwerts liegen blieb. 6. trug anzusch schwere Berlegungen am Kopfe davon, daß er in das städi eingeleit Krantenbaus am Friedrichshain gebracht werden mußte.

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Beweisa geftern wie vor unter de

Eine förmliche Hezjagd auf einen jungen Menschen ausgesch spielte fich gestern Dittag in der Rosenstraße und auf der folen nannten Spandauerbrüde ab. Der Verfolgte, ein ber bi persönlic Louisjunft angehöriges Subjett, war mit seiner Auserwählte Sta auf dem Flur des Hauses Ros nstraße 25 in Streit gerath zur in deffen Berlauf er dieselbe mit Dhrfeigen derartig zu liren für gut befand, daß die Gemaßregelte gellend um rief. Es fammelte fich fofort eine große Menschenmenge, auch einige Schusleute an, welchen der Schläger durch Flucht zu entgehen suchte. An der Stadtbahn wurde er geholt, ergriffen und nach heftiger Gegenwehr nach der gelegenen Wache geschafft.

Warnun

au verfte

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beftritt für die Betrit a

Die Gattenmörderin Marunge aus Charlottenbu

welche vom Schwurgericht zum Tode verurtheilt, durch Allmehr zu

beendet

Die Wohnung des Kunftfeuerwerkers Bonander, im britten Stock des rechten Seitengebäudes auf dem Grundstück Fliederfir. 6 belegen, war vorgestern Nachmittag gegen 5% Uhr ber Schauplag einer Explosion, welche viel Unheil angeftiftet bat und bie Nachbarschaft in hochgrabige Aufregung verlegte, ra die Explosion einzelner Feuerwertstö: per mit äußerst heftigen Detonation n geschah. Die Katast ophe, welche glüdlicherweise eintrat, während Niemand in der Wohnung anwesend war, ift jedenfalls auf eine durch di brennenden Sonnenstrahlen ver.. urfachte Selbstentzündung von Feuerwerkskörpern zurückzuführen. Den Detonationen folgte ein klirren der nach dem Hofe fallen ben Fensterscheiben Rauch und Bulverdampf füllten die Woh nung und bald schlugen auch die lichten Flammen aus den Fenster öffnungen hervor. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatte der Brand fich bereits über die gesammten Wohnräume ver breitet, und von den beftigen Stichflammen war auch schon das versuchte, unter den Wagen und wurde durch Ueberfahren Dachgespärre des Vorderbauses in geringer Ausdehnung entsch ver verlegt, daß sie mittelst Droschte nach dem städtisc

böfte Entschließung aber zu lebenslänglicher Buchthaus wieder a begnadigt wurde, ist, wie biefige Blätter melden, am Freie Ber früh nach der Strafanstalt zu Ludau überführt worden; Schußmo

mit dem Wurzelstecher Bäume auszuheben, wenn es der Mann der Wissenschaft verlangen sollte.

nungen

Marunge wurde bereits am Tage zuvor dem Buchthause Auch gab au gleicher Strafe begnadigter Sohn und Maschuldiger Alb Sonnenburg übergeben. nur die Polizei- Bericht. Am 20. d. M., gerieth in der Sch folle nu hauser Ailee die Tochter eines dort wohnenden Arbeiters, erklärte, fte unvorsichtiger Weise unmittelbar vor einem in Fahrt fertigen

findlichen Pferdeeisenbahnwagen die Geleise zu überschreilicht geb

ift eine

er als Reisemarschall verwendet, und die Pflicht der Danbefaffen barkeit ist es, die ihn zu zahlreichen Dienstleistungen herannannten Eine Stufe tiefer steht der Offiziersbursche. Er wird zieht. Nicht allein für die Bequemlichkeit der menschlidahlzeit

fommandirt, auch zum Reifen kommandirt. Es ist aber selbstverständlich, daß er seinem Vorgesetzten, der mehr noch fein Privatherr als fein militärischer Borgefeßter ist, zugethan und daher auch gern reift, wenn es dem Herrn Offizier zu Er hat Parade- und Commode- Uniform reisen beliebt. stets in Bereitschaft zu halten, ebenso Rappe und Helm, deren Wechsel namentlich bei Dienstreisen eine große Rolle spielt. Ist der Herr Dffizier verheirathet, dann sind der

bal

bir

bie Renn

Mitglieder der Familie hat er zu sorgen, auch für häufigste Wohlsein und den entsprechenden Transport der hündis reisen se Sprößlinge wird er verantwortlich gemacht. Der Geba und biet aber, daß ihm Gelegenheit geboten wird, einen Blid in führten weite Welt, der Sehnsucht eines jugendlichen Herzens zu thun, läßt ihn alle mühsal und Erniedrigung, die feit der Reisemarschallthum mit sich bringt, ertragen.

Genüg

Tein!

paren.

Der legte in der Reihe der Reisemarschalle aus Pliesen un

wo der Reisemarschall aufhört und eine höhere Gatturg Dbliegenheiten des Burschen- Reisemarschalls gar viele, als ist der vielbelastete pater familias. Je mehr Häupter feina

Mensch beginnt. Sumal der östliche Europäer, der mit westlichem Firniffe überstrichene Russe, tennt diese Grenze ebensowenig, als er bei der erstaunlichen Expansions- Kraft seiner geliebten Heimath die künftigen Grenzen derselben tennen dürfte. Der Hofmeister des jungen russischen Grafen wird da ganz unbedenklich im Bedarfsfalle zum Reises marschall gestempelt. Er hat dem Sprößlinge des erlauchten Geschlechtes, der ihn selbstverständlich duzt, ganz diefelben Dienste zu leisten, die der deutsche Rammerdiener in feiner Eigenschaft als Reisemarschall Seiner germanischen Exzellenz von Letterem dadurch, daß es ihm gestattet ist, mit seinem

zum Exempel: Rinder warten, Botengänge für die Frau machen, Kinder aus den und in die verschiedenen Vehikel heben, Taschen, Plaids, Röcke und einer kleinen Gesellschaft zusammengebundene Stöcke und Schirme tragen, auf der Bahn ein Coupé stürmen und bis zur Ankunft der Offiziers familie dasselbe mit der Miene eines grimmigen Mars­fohnes und der Strammheit eines deutschen Kriegers gegen freche Eindringlinge vertheidigen u. f. w. u. f. w.

mu

fid

Gei

Ich möc ber letter Lieben er zählt, defto aufreibender sein Amt. Und ächselben an auch hin und wieder unter der Bürde seiner Pflichten, Reisemar er auch manchmal zwei Abkömmlinge aus seinem Flei und Blut zugleich auf seinen Armen tragen, und hängt marschall Ausbeut ein dritter an seine Rockschöße, er strebt dennoch unverz Reise- E dem Ziele der Reise zu; denn dort darf er hoffen, und Berufsstaub von sich abzuschütteln und seine und luft zu baden.

Stab

Benuffe

Seinen Lungen eine Spanne Beit in erfrischender Bergeregelter Eine ganz absonderliche Varietät der Species Reises marschall ist der Meßner, der begnadet wurde, den katholischen Anders, sozusagen als Sportsman ist der Rech alle zur Verfügung stellt. Im besten Falle unterscheidet er sich Pfarrherrn auf der Reise zu begleiten. Nebst dem leiblichen Wohle marschall aus Paffion, aus Selbstwahl des anstrengende pers des hochwürdigen Herrn, bas zu versorgen feine geringe Mühe ver- Berufes, zu beurtheilen. Auch er tritt in vielfältiger bes Heif ursacht, hat er auch das seelische Behagen des würdigen Pfarrers ftalt auf. Da ist vor Allem der Touristen und Gefang Eine im Verhältniß zu seinem Stande weit würdigere in das Bereich seiner Marschallsobliegenheiten zu ziehen. Vereinsmeier, der wohl unter der Bürde seiner verant Stellung nimmt der glückliche Bedell ein, dem es vergönnt So hat er jeden Tag bei der Meffe zu affistiren, so weit es wortungsvollen Aufgabe zu erliegen vorgiebt, dem jebod in Wahrheit seine Mission wahre Wonne, ferenmäßiga die Speisenbereitung durch die Köchin des Confraters, bei Hochgenuß ist. Er arbeitet en masse für und mit Maffe sowohl, was die Verproviantirung und Bequartierung Jünglingen entflohen zu sein. Er rechnet sich's zur Ehre zu überwachen, damit sich sein Gebieter keine auf Reisen auch was den Transport seiner geliebten Vereinsgenoffen

ist, mit seinem Profeffor die meist wissenschaftlichen Exkursionen gewidmete Ferienreise zu absolviren. Wie froh ist er, dem Schulftaube und vor Allem den denselben aufwirbelnden

an, dem Herrn Professor als Reisema schall dienen zu können. Mit Vergnügen thut er alles, was jener begehrt, erträgt mit Lammsgeduld deffen Launen und weiß die auf Reisen doppelt verhängnißvollen Folgen der Zerstreutheit des Herrn Er besteigt Professors mit Virtuofität hintanzuhalten.

mit dem verehrten Lehrer der Jugend zu Li be Gebirge und schleppt den Hammer und einen Sad voll e beuteter Minerale, er schwingt das Schmetterlingsnet und würde es versuchen,

möglich wird, eine solche täglich zu lesen; anderseits hat er dem der Hochwürdige Absteigquartier nimmt, gewissenhaft

sonderlich lästige Indigestion zuziehe.

Aehnlich dem Vorigen, nur weit überbürbeter mit

Jm

Reisejagb Reifegelü Scheut e Borstudi benfolche

an ben

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er

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ich entbe

Pflichten verschiedensten Genres, ist eine Charakter Figur, Dantes- Vota hierfür wie ein König die gebührenbe&

bie in jüngsten Beitläuften stets feltener zu werden droht. Es ist dies der arme Student, der während des Winters Freitische genießt und im Sommer das zweifelhafte Glück hat, von einer der Spenderfamilien einer solchen Gratis­tafel auf Reisen mitgenommen zu werden. Natürlich wird

Berfuche

Pann fiel

im

anlangt. Wohl pflegt er sich mit der Ehrenpflicht zu die ihm kraft seines Amtes obliegt, doch nimmt, Suldigung entgegen. Mit Vergnügen arbeitet" obarichall Schweiße feines Angesichtes; Diplom, Ehrenschleife ächelnd h gar ein filberner Botal winten ja als Lohn für seine

Der eigentliche, uneigennütige Reisemarschall aus Paffion