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Beilage zum Berliner Volksblatt.

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Bunftherrlichkeit im alten Frankreich  .

I.

In früherer Beit, als Innungen und Bünfte in Frankreich  noch recht im Schwunge waren, hatte nicht nur jeder Stand, fondern sogar jedes Handwert einen besonderen Richter. Selbst unter den Arbeitern batte fich bis zum Ausbruch der Revo lu ton eine gewiffe Hierarchie erhalten. In jeder Werkstatt fas der Meister auf einem höheren Sie als die Gefellen; und diese untereinander spielten gleichfalls die Rolle von flet nen Rönigen- je nach der Länge ihrer Dienstzeit und der Höhe ihrer bezahlten Brämie. Jbre Köpfe waren raftrt und nur der oberste Gefelle oder erste Lehrling durfte eine Berrüde fragen; diesen mußte man ansprechen, wenn man in einen Laden trat, sofern der Meister selbst, den man an seiner höheren Berride erfannte, nicht zugegen war. Uebrigens un terschied fich auch ein Meister von dem anderen durch die Zahl der Locken, welche seine Berrüde hatte.

Schufter und Schneidermeister hatten bloß eine Locke, Juwe Ilere und Uhrmacher trugen zwei Loden, Apotheker dret u. f. f. Aber außer diesem Firlefans batten fich bis zur Revolution noch unzählige andere Besonderheiten und Standesunterschiede unter den Handwertern erhalten. Jede Stadt, ja manches Dorf oder Stadtviertel hatte seine eigenen Gebräuche. So batten fich in vielen Städten Frankreichs   alle Schufter gleichsam in eine religiöse Körperschaft vereinigt. Sie trugen lange Schwarze Mäntel und eine Art Ueberschlag von weißer Leins wand wie die Geifilichen. Erft die fonftituirende Vers fammlung schaffie diese ernfte, nüchterne puritanische Republit Don Schuftern ab, sowie fie überbaupt alle Statuten der Snnungen zerriß und unbedingte Freiheit der Arbeit ver Tündigte.

Es gab in Frankreich   eine Brit, in der Heinrich III. in einer Drbonnans das Arbeiten ein Droit royal et domanial" ( ein tönigliches und herrschaftliches Recht) nannte, so daß dieser töniglichen Borstellung gemäg nur Jener arbeiten durfte, dem es von seinem Landesherrn gnädigft geftattet worden war. Es exiftirten auch Berbote Der Auswanderung von Seidenarbeitern und Buchbbruder.

gesellen.

Die Arbeiter waren gezwungen, auf Arbeit zu warten, bis es thren Meistern, deren Knechte sie in der That waren, ge fallen mochte, fie au beschäftigen. Die Meister untereinander tyrannifrien fich gleichfalls mit ihren Brivilegien und des pottichen Einrichtungen, von denen hier nur ein oder das an bere Beispiel angeführt sein soll. Die Kleiderhändler erlaubten nicht, daß die Tröbler alte Kleider verlauften, die Schuh machermeister collten den Schuhflidern nicht einmal gestatten, für fich felbft neue Schuhe zu fertigen, die Schloffer durften nicht die fleinen Rägel machen, die fte zu ihren Schlöffern brauchten. Argant, der Erfinder der Lampen mit Luftzug, wurde durch die Blechschmiede, Schloffer und Kleinschmiede vor bas Parlament sitirt, weil diese das ausschließliche Recht be anspruchten, Lampen zu fabriziren.

In jeder Werkstätte lauerte die Spionage und überwachte bie buchstäbliche Ausfübrung der Reglements. Alle Waaren, an denen die mindeste Abweichung, z. B. von den Bestim mungen über Länge und Breite des Stücks, über die Bahl der Fäden, über die Farben u. 1. w. gefunden wurde, wurden for fisjirt. Hutmacher  , die eine andere Art Hüte, als die vier fei ften Gattungen fabrizirten, Strumpfwirler, welche in einer niat dazu autorifirten Stadt arbeiteten, oder deren Strümpfe nicht von einem gewissen Gewicht und einer gewiffen Qualität waren, Färber, welche einen der 64 Artikel, die ihre Industrie regelten, übertraten oder von gewiffen verbotenen Farbe. hölzern Gebrauch machten, und fich nicht ängstlich an das vorgeschriebene Verfahren bielten, Zuch fabrikanten, welche nicht die tbeure spanische Wolle gebrauchten und mehr als zwei Arten von Tüchern fa­brigitten, mit einem Worte, jeder Fabrikant, welcher seine Industrie durch billigere Fabritate dem Volle zugänglicher machen wollte, wurde streng bestraft.

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Bis zur franzöfifchen Revolution tonnten nur Leute, die einiges Bermögen besaßen, irgend eine Profeffton erlernen und noch mehr war dies nothwendig, um dieselbe als Meister aus. üben zu tönnen.

Der Eintritt in jeden 8weig der Industrie war mit den größten Hindernissen verbunden. Das erste Hinderniß bestand

Behn Pfennige der Kalender! Stizze aus dem Leben der Weltstadt von Wilhelm Lachmann. ( Nachbruck verboten.)

Der Winter 18.. war lang und streng. Mein Beruf, ber den Winter zu seinen ärgsten Feinden zählt, verschaffie mir schon viele Wochen unfreiwillige Feiertage. Mit Eat fehen fab ich den Beutel meines Portemonnaies immer flaffer hängen und noch immer teine Aussicht auf Ver­bienft! Noch ein Tag!- und ich befand mich vis- à- vis de rien, gegenüber jenem unangenehmen aufbringlichen Nichts", vor welchem sich der Arbeiter auf ewiger Flucht befindet.

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Ich sah diesem heranftürmenden Nichts" mit sehr ge mischten Gefühlen entgegen und die Sorge um meine Gristenz trieb mich früh aus den Federn.

Freitag, den 23. Juli 1886.

barin, daß jeder Meister, den bestehenden Gefeßen gemäß, nur einen Lehrling halten durfte, und man daher vor allen Dingen einen Meister suchen mußte, wenn man fich einer Jn. Duftrie widmen wollte. Während der ganzen Lehrzeit war der Lehrling das Eigenthum des Meisters, der ihn selbst durch Stodstreiche zur Arbeit anhalten durfte.

Erft nachdem der Lehrling einige Jahre bei seinem Meister augebracht hatte, war derselbe verpflichtet ihn zu unterhalten, aber Bezahlung bekam der Lehrling nie.

Die großen Roften, die mit den Lehrlingsjahren verbun ben waren, bildeten ein zweites Hinderniß. Diese Roften fan­ben nicht blos beim Abschluß des Lehrlingsvertrages statt, fon bern wiederholten fich während der ganzen Lehrjeit unter ver schiedenartigen Formen von Steuern, welche der Lehrling be zahlen mußte. Bigot de Sainte- Croise bemerkt, daß die Auf nahme in die Lehrlingsschaft der untergeordneten Handwerte mindestens 500 Livres loftete. Um Goldarbeiter werden zu tönnen, mußte man 1800 2tores bezahlen. Die Tage der Tuch fabrikanten belief fich auf 1270 Liores und die Gewürzträmer berechneten 1064 Livres.

III. Jalheg

Die Anlegung eines großen Hafens innerhalb Berlins   beabsichtigt nach der ,, Bolisjtg. für Ober- und Nieder Barnim" ein Konsortium von Kapitalisten. Der Ort für diese bafenanlage soll das Spreebeden zwischen der Walsenbrüde und dem Mühlen damm sein. Die anliegenden Straßen sollen zu großartigen Quais, ähnlich wie im Alsenufer umgebaut werden. Sollte fich dieser Plan verwirklichen, so wäre Berlin  jedenfalls um eine großartige Siede reicher, ganz abgesehen von den übrigen Vortheilen, die hauptsächlich die anliegenden Stadttheile davon ziehen würden. Freilich wird hier wohl nur der Wunsch der Vater des Gebantens sein.

Die Berliner   Pferdebahn Gesellschaft hat sich endlich zu der großen That aufgerafft, die alten hölzernen Stations schilder, mit ihren unschönen vieredigen Pfeilern, von den man bei jedem Gange durch die Straßen einige zerbrochen auf dem Bflafter liegen fah, durch neue Schilder mit runden eisernen Trägern zu erfegen. Die allgemeine augenblickliche Straßen buddelei wird zwar durch diese Aenderung noch vermehrt, doch wird damit hoffentlich das für das Publikum, die Kutscher   und Die Pferdebahn gleich unangenehme fortwährende, leichte Ber brechen der Stationsschilder aufhören.

Trop aller dieser Ausgaben lernte der Lehrling doch wenig von seinem Meifter, weil derselbe ihm oft die eigentlichen Kniffe feines Handwerks verheimlichte und weil der Lehrling leine Erziehung irgend einer Art außer der Werkstube erhielt; bis zum Ende der Lehrlingsschaft gehörte er fich gar nicht an. Wenn sein Meifter Irant wurde, so konnte derselbe ihn für die Beit, welche er noch zu dienen batte, an einen Anderen ver laufen. Falls der Lehrling auf diese Weise den Meifter änderte, mußte er abermals 30 Livres für die Uebertragung des Brevet bezahlen. Selbst wenn er von einem Laden nach dem andern übertragen wurde, mußte er bei dieser Gelegenheit eine Steuer entrichten. Wenn sein Meister starb, so wurde er dadurch nicht fret, sondern er mußte fich an die Gilde seines Gewerbes richten und um einen neuen Meister bitten. Das Gefeß erlaubte ihm, durch Geld seine Freiheit wieder zu laufen, aber nicht sich autheilungen über das Auftreten der Erscheinung vor: In Mai verheirathen.

Jeder Lehrling muste volle acht Jahre bei einem Meister aubringen, um ein Handwer! au erlernen, das er in einer weit fürzeren Beit fich hätte aneignen lönnen.

Lokales.

Ueber den Bau der Kaiser Wilhelms- Brüde ver öffentlicht die heutige Nummer der Deutschen Bauzeitung" intereffante Mittheilungen: Am 21. Juni bat die Verbingung für die Maurer und Steinmegarbeiten bis zur Unterlante des Hauptgefimses ftattgefunden. In dem der Submission au Grunde liegenden Preisverzeichniß war seitens der städtischen Dungen unter Waffer, sowie die Gewölbe aus Bafaltlava von Bauverwaltung in Aussicht genommen, die Pfeiler- Bertlei

Niedermendig   und die sämmtlichen fichtbaren Stirnflächen aus geschliffenem belgischen Kohlenfallstein( belgischen Granit) ber zustellen. Gleichzeitig war jedoch den Anbietern freigestellt, ibrerseits noch andere Borschläge zu machen. Als Sieger aus diesem Wettbewerbe, zu welchem die bedeutendsten hiesigen Steinmengeschäfte herangezogen worden waren, ist die Firma Don Otto Plöger und ber mit dieser verbundene Unternehmer Theodor Holzmann u. Ro. in Frankfurt   a. M. hervorgegangen. Für Gewölbe und Stirnverkleidungen waren von den Unter­nehmern die verschiedenster Arten von Sandstein, Granit und Syenit beigebracht. Der Vorzug ist dem von Plöger und Holzmann angebotenen Material zuerkannt. Hiernach werden nun die Gewölbe, sowie die Pfeiler. Verkleidungen der Gewölbe Laibungen aus Blauberger Granit( Bayern  ), die Verklei Dungen sämmtlicher Stirnflächen aus einem dunkelbläulichen, geschliffenen Granite von der Bergstraße im heiftschen Dden walde hergestellt. Die vorzüglichen Eigenschaften dieses Ma­terials bürgen dafür, daß bier ein wahrhaft monumentales Bauwert geschaffen wird, welches der Reichsbauptstadt zur Bierde und der städtischen Bauverwaltung zur Ehre gereichen wird. Die Gesammtsumme, für welche die Arbeiten und Liefe rungen vergeben worden find, beträgt fünfhundertfünfzigtausend Mart. Es ist in Aussicht genommen, sämmtliche Arbeiten bis aum 1. Juni fünftigen Jahres fertig zu stellen. Da die Grün bungsarbeiten so weit vorgeschritten find, daß deren Beendigung binnen brei oder vier Wochen bestimmt zu erwarten ist, so fann spätestens Mitte Auguft mit der Ausführung des Mauerwerts begonnen werden.

Treppenflur, doch erstieg ich ohne Unfall die erste Etage. Ich zündete ein Streichholz an und sah, daß ich recht war. Auf einem Porzellanschild las ich:" 3. H. Mallein. 7-9 Uhr."

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Es war 7 Uhr vorbei. Ich klingelte; doch mehrfach vergeblich. Enblich polterte es brinnen. Wer ist ba?" fragte eine weibliche Stimme. " I tomme anläßlich eines Seitungs.Inferates." Aber es ist ja noch nicht Tag. Mein Mann schläft noch Ich wollte mir Niemand zu Verzeihen Sie nur. Mein Name ist Sp...! Bitte, vorkommen lassen. fein Sie so fein Sie so gütig und sagen Sie dies Ihrem Herrn Gemahl!"

Sehr gern."

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Wann darf ich wiederkommen?"

Um Neun!" Adieu!"

Abieu!" tönte es von Innen zurüd.

Es war 5 Uhr, ein rechter Wintermorgen. Trübe Fimmerten die Gasflammen burch das dichte Schneegestöber und die Millionenstadt lag noch in tiefem Schlummer; boch Punkt neun Uhr stand ich wieder vor der Thür. Ein begann es fich allmälig zu regen. Die eilenben Beitungsleiner Herr in langem Schlafrod öffnete mir und ersuchte Ich trat bireft in frauen, einzelne Arbeiter, die Straßenlehrer, die vom Ball mich sehr freundlich, näher zu treten. heimkehrenden vermummten Pärchen zeigten fich als bie eine schmale Berliner Stube und wurde durch diese in ein erften Borboten jenes weltstädtischen Gewühles, welches all fleines einfenftriges 3immer geführt. Hier mußte ich neben Hier mußte ich neben täglich bis zum Mittag lawinenartig anschwillt, um zur Herrn Mallein   auf einem Sopha Platz nehmen. Nacht hin wieder progreffio zu zerfließen.

Ich eilte einer jener Raffeetlappen zu, in welchen der Droschtentutscher" neben dem berangirien Baron", ber Dienfimann neben bem, armen Studenten", der Arbeiter" neben ber zweifelhaften Erißtens", der Bigilant" neben feinem Opfer" frieblich für zehn Pfennige ihren Raffee hlürfen und Beitung lesen.

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Ich war der erste Gast und konnte den Arbeitsmarkt" ber ausgelegten Journale mit Muße ftubiren. Ich las. Salt! Eine Annonze, bie Hoffnungen erwedt! Ein j. Mann, a. liebst. Stub., ber fehlerfrei dict. fchreibt, beschäftigt 3. 8. Mallein  , Str. 17, f. 1 Erpp." Nach einer Stunde befand ich mich in einer ungeheuren Miethstaferne" ber Borstadt. Es war noch buntel im

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Es währt länger, die plöglichen Eindrücke einer fremden Behausung zu schildern, als sie in fich aufzunehmen.

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Alles, was sich meinen Blicken im Fluge da aufbrängte, machte den Einbrud der dürftigsten Mermlichkeit. Die alters schwachen Federn des Sophas ließen mich bis auf die Gurte nieberfinken. Die durchlöcherten Garbinen am Fenster, ber fabenscheinige, ftellenweise gerriffene Schlafrod und bie grauen Bartstoppeln des fleinen Herrn, der morsche Arbeits tisch in der Fensterede, auf dem ein Chaos von Büchern nur einen kleinen Raum frei ließ, das ganze bürftige Meuble­ment, Alles deutete barauf hin, daß der Inhaber dieser Wohnung kein Millionär sein konnte.

Das erste Gefühl, das sich in mir regte, war Mitleid und ich wußte wirklich nicht, ob ich die Bigarre, welche mir

Die glänzenden Himmelserscheinungen waren am Dienstag, den 20. Juli, Abends, wieder außerordentlich schön; der größte Glanz war von etwa 9% bis 9% Uhr. Das erste Aufleuchten wurde, der N. Pr. 8tg." aufolge, um 8 Uhr 52 Minuten beobachtet. Es wurde vorgeftern zum ersten Mal versucht, eine photographische Aufnahme der Erscheinung au machen. Dieser Versuch ergab, daß die Dauer der Expofition mit einem gewöhnlichen Apparate etwa eine bis awet inuten beträgt. Wenn solche photographische Aufnahmen gleichzeitig von zwei Drten aus gemacht werden, welche etwa 10 bis 20 Kilometer von einander entfernt liegen, so laffen sich diese Auf nahmen zu einer Höhenbestimmung der leuchtenden Wollen benußen. Von anderen Drten liegen noch die folgenden Mit

land wurde das Phänomen am 12. Juli gegen 9%, Uhr Abends gesehen; zu derselben Beit wurde es, wie bereits mitgetheilt, auch in der Gegend von Trier   beobachtet. Am 16. Juli, Abends, und am 17., Morgens, trat es in Dresden   auf. Am 18. Juli, Abends, sowie auch am 19. Juli, Morgens, wurde es in der Gegend von Stettin   beobachtet. Hier war die Ere scheinung besonders am 19, Juli, Morgens, burch großen Glans auffallend.

Die Kopfbededung der Männer im Sommer. In dem wir unsern Körper durch aweckmäßige Belleidung gegen die Einflüsse der Witterung möglichst zu schüßen suchen, tragen wir im Winter bide und dichte Stoffe, die den Körper wider ftandsfähig gegen Kälte und Nässe machen, geben dagegen im Sommer leichten und luftigen Kleidern den Borzug, da fie der vermehrten Ausdünstung des Körpers nicht hinderlich find. Nur dem edelsten Theile unseres Körpers. dem Kopfe, laffen wir im Allgemeinen noch nicht diejenige Rücksicht angedeihen, auf welche dieser eben so gut, wenn nicht in höherem Grade als die übrigen Körpertheile Anspruch erheben darf. Fast die Mehrzahl der Männer frägt zu jeder Jahreszeit eine und bie felbe Ropfbedeckung: den Filsbut. Gegen die Unbilden des Winters gewährt dieser allerdings einen trefflichen Schuß, im Sommer dagegen ift er geradezu schädlich, denn er schließt das Oberhaupt faft luftdicht ab, hindert dadurch die natürliche Aus scheidung des Wafferdampfes durch die Boren und bewirkt hef tigen Blutandrang nach dem Gehirn. Gerade der Kopf bedarf im Sommer, sollen Hautausschläge und Hirntongeftionen ver mieden werden, einer leichten und luftigen Bebedung.

Andere

Zu viel Zucker! Mütter Klagen häufig darüber, daß ihre Rinder an einen sauren Magen leiden. Dies darf Einen aber nicht Wunder nehmen, wenn die Mütter, um die Kleinen stille zu erhalten, ihnen ein Täschen voll Buder vorfeßen, von wel chem das Kind fich nach Belieben nehmen lann. Mütter geben ihnen Kandis oder dergleichen; obgleich die meisten ihre Kleinen damit auch aus der Buckerdose versehen und des Dafürhaltens find, einmal, daß man den Kindern Buder geben muß, und dann auch, daß er in dieser Form am beften set. Aber in allen Fällen werden die Kinder immer nach solchen Süßigkeiten viel Waffer trinken wollen. Wiffen bie Mütter wohl, wie man Effig macht? Man braucht nur Buder mit Wasser au mischen und die Mischung warm er. halten. Einen sauren Geschmack im Munde nach dem Genuffe von Süffigleiten fann man sehr häufig an sich selbst bemerken. Es ist die Säure, welche durch die Gährung des Buckers ge

Herr Mallein aus einem befekten Fünfzig- Pfennig- Etui" anbot, annehmen sollte.

Bitte sans gène!" sagte Herr M. und reichte mir auch in liebenswürdiger Weise ein brennendes Bündholz hin. Alsdann nahm er wieder auf dem Sopha Plaz und fragte, indem er mich möglichst unauffällig musterte: Sind Sie Student?" " Nein." Soo!

weit

Ja!"

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Nun, bas thut nichts!

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Wohnen Sie

Das ist schabe. Doch hören Sie! Um was es fich handelt, ist folgendes: Ich bin Schriftsteller und pflege tag­lich ca. 6 Stunden zu arbeiten. Ich schreibe Humoresten und fleine Erzählungen und bin so glüdlich, was bei wenigen Schriftstellern der Fall sein wird", schaltete er mit fichtbarem Behagen ein, birekt aus dem Stegreif in bie Feber biktiren zu können. Ich mache mir vorher gar feine Notizen. Es genügt für mich, während bes Diktats ein Blatt Papier   vor mir zu haben, und mich durch Aufzeich nung von Personennamen vor Verwechselungen zu schüßen. Nun tönnte ich ja Alles selbst niederschreiben; aber erstens würde mich bas in der Behandlung meines Stoffes fören und zweitens habe ich eine so schauberhafte Handschrift, baß ber Seher derfelben wie den Hieroglyphen gegenüberleben müßte. Ich brauche also Jemand, der mein Diktat schnell lesbar, grammatikalisch, wie orthographisch richtig, mit allen Interpunktionen niederschreibt und dabei dem Faden meiner Gr zählung fo zu folgen vermag, daß er mich auf etwaige Wiber fprüche in derselben sofort aufmerksam machen kann. Fühlen Sie sich dieser Aufgabe gewachsen?"

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Was das Schnellschreiben anbetrifft, ich stenographire nach Stolze's System," hob ich an.

Das tann mir Nichts nügen," warf Herr M. ein, ich selbst würde das Stenogramm nicht lesen tönnen unb müßte es ja auch für den Drud in Rurrentschrift über= tragen laffen. Das würde nur 3eit und Geld toften. Nein! Das Manuftript muß gleich so sein, daß ich es ohne Weiteres, ohne Rorrektur bem Sezer anvertrauen darf 1

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