hadeit. :II fto Rinlw -ldl tu jitiii« Lon- Lfund einem g d« S welche hleiin. iewm K unben chnit! inche« We* r und tiefen« srllnct Schott« csstng« lumr ' und itomo« «uve Ie3 « n der ist ? nKj °nicht' t, ist ehende leb« N iduoit > wer« fläche« iianifl find, eckunl nlosed wolllt- '?Ä n bem g lich vermieden»erben konnte, und sahen Alle mit fichtlicher Spannung diesem Lugenblick entgegen. Ein furchtbarer Krach «folgte auch bald darauf, doch athmeten alle erleichtert auf, alS trinS der Fahr,euge sank und man bei der Entwirrung wahr« nahm, bah nur der Schnabel der aufgefahrenen Spille durch baä wuchtige Anprallen der andern abgepreßt war. In Untersuchungshaft genommen wurde am 14. d.M. der Lehrling Arthur V., weil er, wie er auch zugiebt, am ge» nannten Tage Nachmittags zwischen 4'und 5 Uhr, mit einem co. 8 Jahre alten Mädchen unsittliche Handlungen vorgenommen hatte. Das Mädchen hat nicht ermittelt werden können; fie hat eine Tasche bei stch getragen und den Eindruck gemacht, au ob fie mit Z-iiungtragen beschäftigt war. Die Wallstraße icheint fie nur passtrt zu haben. Die Eitern deS Mädchens »erben ersucht, fich im Kriminal« Kommiffariat. Zimmer Nr. 77, su melden. _ Die 12jährige Mörderin von hier hat ein entsetzliches �enbanl in einem 11jährigen Mörder in Lofkowitz gefunden. ««BreSl. Ztg." wird von Kreuzburg geschrieben: Eine »ahrhaft befiiaiüche Unthat wurde in Loskowitz, hiefiaen KrerseS, M dem 11jährigen Schulknaben Johann Joichke verübt. Melde ging in den Mittagsstunden mit dem 6jährigen Bern « m Dllek und einem 7jährigen Mädchen von den Lofkowitzer »«hciusern noch dem Dorfe Lofkowitz zur Schule. Der Joschke forderte von dem Meinen 6jährigen Ollek ein K/ffer, um ihm, wie er dem Knaben vorspiegelte, ouS einem ?'lvhhalm eine Mühle zu machen. Joschke lockte dann den 2'kn in dn Roggenfeld, wo er ihn zu Boden warf, fich M ihn stemmte und ihm mit aller Gewalt die Luftröhre durch« MV . Das 7jährige Mädchen lief voller Angst fort zur vWer� des Gestochenen und erzählte ibr das Vorgefallene. Zwilchen nahm der junge Verbrecher Ollek und zerrte ihn »rwattsam an einen nahe gelegenen Teich, zerschlug dort den u"b daS Ge ficht deS dedauernSwerthen Kindes mit Stei« und warf dann den Knaben in den Teich. Die herbei- *>>» Butter konnte ihr Söhnchen nicht finden und holte viÄ! uus dem Dorfe. Erst um 5 Uhr Nachmittags wurde das '"V-am Teiche fitzend, vollständig durchnäßt und starr auf« fflwidtn. Der Knabe war kaum im Stande, mit schwacher Mmme auszusagen, daß ihn Joichke gestochen und in den di» dabe. Der jugendliche Attentäter leugnete frech Dn.## später gestand et dem Amtsvorsteher, daß er ttn srn.$ und in den Teich geworfen habe, ohne jedoch Jak. anzugeben. Joschke mußte, da er daS zwölfte Seilfclffc r.1?. ��iht hat, auf freiem Fuße belassen werden. eetr>tb Cllenft unter unsäglichen Schmerzen gestorben. dam«r..��»?,"s?�uhalteplatze an der Ecke der PotS- Droste.»« Bülowstraße wurde vorgestem Vormittag der Vferd»«« M. aus Schöneberg beim Aufzäumen eines dati di,» Ä�n derart in den rechten Unterarm gebifien, und nl y auf den Knochen in das Fleisch drangen Der Verletzte begab fich nach Dienstag unweit der Rügenerstraße, wurde am tobt oufgtfurtoT« TNtinJ?em Ardeiterstande angehöriger Mann ______»..v'i.XX Qif'"beVVÄ AMWHDWH Butter. Die Kauflust, welche in zstch . M '?! außer 'ändl- I et v* U 'ttt, JJ -»eu� i an»®», Berlin , Zenttal« Markthalle, den 22. Juli ... jvuuyiust, welche in der verfloffenen Woche fich !,.wgen begann, wurde durch die in dieser Woche einge« fciu f" beißen Tage in hohem Grade beeinträchtigt,»nderer« WWWW II. 8390, UL 7883. Landbutter L 7580, II. 6575 M. Galizlsche und andere geringste Sotten 55-66 M. p. 50 Kilo. Käse. Bessere Qualitäten Quadrat« Sahnenkäse sowie imitirte Schweizerkäse find andauernd gesucht, dagegen bleibt geringe Zentrifugenwaare unbeachtet. Die Preise haben fich nicht verändert. Echter E-imenthaler 7580, Westpreußischer ! Schweizerkäse L 57-60 M., U. 48- 50 M., Tilfiter Fettkäse 40-56-60 M.. Tilfiter Magerkäse 18-33 M, Limburger L 80-32 M.. U. 20-25 M., Ramadour 30-32 M., rheinischer Holländer Käse 2022 P». schwer, 4558 M., echter Holländer % M.. Edamer I 60-70 M., n. 56-58«Dl., Französtscher Aeusschaieller 17,5018 M. per 100 Stück, Camembert 8,00 8,50 M. per Dtzd. Eier bewahren bei andauernd großer Aachsrage die steigende Tendenz und kosten 2 40 M. p. Schock. r Gemüse und Obst. Pfirsiche per Kiste 2,00-3,50, Kirschm Pf. per Pfd., Blaubeeren 67 M. per Scheffel, reife Stachelbeeren 20- 30 Pf. per Pfund, Pfefierlinge 7 Mark per Zentner Garken 4-6, 8-12, 15-18 M. per Schock, grüne «Lallnüfl,«kv on anc»x..ttn 34 Mark per per 100 Stück, Karotten Btui '>ei� «eh» rrj aus der Hand legte-das ist ja gar kei« Roma«, e SrwÄw oVJ vund hinter'n Backofe» vorlocke»."... bi Hnr M. hielt hier mit sei«em Diktat inne. um fich ,u ei�«»exzeuft«.«i i** o»«---------"-1- c" fJ Sa Vx848' ab ich auch den Berliner Jargon gehörig fixirte. b�j�rreb imBerliner Jargon." Na ob l Ei« ge« e�er Berliner s I"... Irlich kann ichjhier nicht die 40Oktavseiten vonMallew's ljA??eske" wiedergeben. Nur soviel will ich dem freund« de» verrathen, daß die Pointe ein Liebesbrief bildete, befiel de,»? die Dummheit eines Dieners statt in die Hände r«tb«w�er, in die der gleichnamigen und immer noch hei« . u» bll.,�>ilgen Wittwe Prudelmeyw gerieth und dadurch«in > ab?. fatalesMißoerständniß" anrichtete. l hatten ungefähr fünf Stunde» gebraucht, um die ur«in. n? 5? Papier zu bringe«. Um ein Uhr hatte« wir " Unh Paus« aemacht, in welcher Jeder eine Tafle Thee .x.... �MchnWen zu fich nahm, welch, uns ernste« schweigsamen Frau mit -Htn-«- in ärmlichster Kleidung servirt klti?5 ZKTM »WUWV v 1« 1 zufrreden war._. ' i IttnefÜÄ�hM ersten Moment w«»- Sprache ivkiunaint- orm �Standpunkte einer an« MtiP nicht.ss« ,w"d weniger empfindlichen Küchenfee betrachtet, Sk�z«fftWolo« sttn dürste. Ich fand die Erzählung sogar von dem tollen daß Hnr M. mit p? t«d 75 Pf., Eifurter Blumenkohl 30 M. pt. 100 Stück, neue Kartoffeln, weiße runde 45 M, Nierenkartoffeln 4,50 Mark, Frühkartoffeln 2,25 M.. rothe 2,60 M.. blaue 5 00 M. pr. 100 Kilo, Himbeeren 30-40 Pf. per Cir., neue Pflaumen 20 P'., neue Birnen 25 Pf., neue Aepfel 25 Pf. per Pfund, Reineklauden pr. Kifie 2 00-2,50, Weintrauben, blaue pr. Pf. 1-1,50 M., weiße 60- 30 Pf.. Feigen pr. Korb 2,00-2,50 M., neue Zwiebeln 4,505,50 R-, Zitronen 1516 M. pr. Kiste von 260 Stück, neue saure Gurken treffen noch in dieser Woche in größeren Posten ein. Geräucherte Fische. Kleine Flun« dem 23 Mark pr. Schock, Makrele 3050 Pf. p. St., Aal knapp 90-1,50 Pf. pr. Pf.- Wild und Geflügel- Rehe 60 bis 75 Pf.. Hirsche 35-45 Pf., Wildschwein 40-45 Pf. p. Pfd., wilde Enten 0,801,50, Bekasfinen 3070 Pf junge Gänse 3,00 bis 4,50 M., junge Enten 11,50 M., junge Hühner 0.50 bis 090, Tauben 30-45 Pf. per Stück, Poularden 4,s0 biS 7 M-, alte Hühner 1,00-1,40 M. Polizei« Bericht. Am 21. d. M. Vormittags wurde auf dem Droschken'Halteplatz an der Ecke der Bülow« und PotS- damerstraße der Droschenkutscher Marzahn auS Schöneberg von seinem Pferde derartig in den rechten Unterarm gebissen, daß ba8 Fleisch bis auf die Knochen abgerissen wurde. Er mußte fich nach dem Elisabeth. Krankenhause begeben. An demselben Tage Mittags fiel der sechs Jahre alte Sohn deS Handels» manneS Hagel beim Spielen am Potsdamer Hafenbaffin inS Waffer, wurde aber, ohne Schaden genommen zu haben, von dem Arbeiter Petzoldt, Cuornstraßell wohnhaft, herausgezogen und seinen in der Nähe befindlichen Eltern zugeführt. Zu derselbm Zeit sprang am Koltbuser Ufer ein obdachloser Ar- bester, angeblich auS Lebensüberdruß, inS Wasser, wurde aber gerettet. An demselben Tage Nachmittags vergiftete fich ein in der Bergstraße wohnendes Mädchen, wie aus einem hinter- laffenen Briefe hervorgeht, auS LiebeSgram, durch Genuß von Kleesalz. An demselben Tage AdendS wurde ein in der Köpnickerstraße wohnhaftes Mäychen in derselben Straße von einem Break überfahren und so schwer am Kopf verletzt, daß es mittelst Droschke nrch der SanstätSwache am Görlitzer Bahnhof gebracht werden mußte. Zu derselben Zeit sprang in der Nähe der Möckembrücke ein vchlofferlehrling in selbst- mörderischer Adstcht in den Landwehrkanal, wurde aber von einem in der Nähe befindlichen Schiffer herausgezogen. Gerichts-Zeitung. Bor den Uebertretungs-Abtheilunge« des hiesige« Schöffengerichts gelangen zur Zeit zahlreiche Anklagen wegen unterlassener Meldung Militärpflichtiger zur Eintragung in die Stammrolle, während der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar cr. In den weitaus meisten Fällen stellt stch heraus, daß die in Strafe genommenen Personen erst Anfangs Februar cr. nach Berlin gekommen waren, aber ihrer Meldepflicht bereits in ihrem HeimathSorte genügt hatten, in einem andern Falle wieS der Angeklagte, der fich jetzt in Hamburg aufhält, durch seinen Vertheidiger, Rechtsanwalt Kauffmann, nach, daß er seine An« Meldung zur Stammrolle am 1. Februar cr. bewirkt hatte. Da der Gerichtshof diesen Zeitpunkt für noch rechtzestig erachtete, so wurde auch dieser Angeklagte nicht nur freigesprochen, son- dern ihm auch die nothwendig gewesenen Vertheidigergebührm erstattet. f Ei« Bild des Jammers war die Frau, die gestern vor der dritten Ferienstratkammer des Landgerichts I unter der Anklage der fahrläsfizen Tödtung stand. Es war eine Mutter, die den Tod ihres KindeS absichtslos herbeigeführt hatte. Ganz in Schwarz gekleidet, in Tbränen aufgelöst betrat fie mit ihrem Manne, der zu ihrer Unterstützung erschienen war, den Anklageraum und brach in ein herzzerreißendes Schluchzen aus, das kein Ende zu nehmen schien. Endlich gelang eS den gütigen Worten des Vorfitzenden, fie soweit zu beruhigen, daß zu ihrer Vernehmung geschritten werden konnte. Die Ange- klagte, die Frau des Kaufmann M., war Mutter von vier Kindern, an denen ihr ganze« Her, hing. Da brach das Un- glück herein. Ein Kind starb und im Anfange diese« Jahre« raffte eine tückische Lungenlranteit da« zweite Kind, einen neunjährigen Jungen fort. Wie groß war die Angst der besorgten Mutter, als Mitte Februar daS dreijährige Trud- chm an den Masern erkrankte. Frau R. war selber unwohl, fie war einige Tage vorher eines tobten Knaben genesen und der Arzt hatte ihr die Anwendung einer starken Karbollösung angeordnet. Trotzdem ließ fie eS fich nicht nehmen, in auf­opfernder Weise ihr krankes Kind zu pflegen. Tag und Nacht saß fie an seinem Bette, bewachte seine Aihemzüge und gab ihm regelmäßig die Arznei. Wenn der Arzt des Morgens kam, um nach dem Befinden deS kleinen Patienten zu sehen, noiirte st« alle Vorschriften, die er gab, sorgfältig auf einer Schiefer­tafel und führte fie ebenso sorgfältig au». Die Krankhett schien ihren normalen Verlauf zu nehmen, bis eine Lungenentzün­dung dazu trat, welche baS Leben beS KindeS bedrohte. Frau M. fürchtete diese Art der Krankheit, fie wußte, daß ihr Knabe an der Schwindsucht gestor- ben sei und befürchtete jetzt einen gleichen Ausgang. Ihre Angst und ihre Aufregung nahmen zu und so schwach ihr Körper war, gönnte fie sich doch keinen Schlaf. Am Nach- mittage deS 26. Februar übermannte fie die Müdigkeit und fie schlief ein. Gegen 7 Uhr AbendS wachte fie auf, fie erinnerte fich, daß es Zeit sei, dem Kinde Medizin zu geben. DaS Licht stei von jedem unlauteren Gedanken und von jeder Zwei- dnitigkeit, so daß man fie gettost in die Hände eines Kindes legen konnte. Was mir aber imponirte, war der gleichmäßige Rhyimus, mit welchem mir das Alles in die Feder diktirt wurde. Herr M. ging dabei rauchend im Zimmer auf und ab. Ich sah, er hatte keinerlei schriftliche Disposition. Er diktirt«, als ob er die Geschichte schon hundert Mal hergesagt hätte. Ich hatte noch nie einenKJmprovisator gehört und setzt« mich sehr neugierig am nächsten Morgen wieder an den morschen Tisch. Was kommt nun?? Herr M. diktirt«: Aus der Kantine. Eoldatenhumoreske von I. H. Mallein." In diesem Augenblick erschien Frau Mallein in der Thür«. .Himmelkreuzmillionenbombenelement..." Die arme Frau fuhr erschreckt zusammen. Einen solchen Empfang schien sie von Seiten ihres gutmüthigen Gemahls nicht gewohnt zu sein. Ich will ja nur nach dem Ofen sehen I" entschuldigt« �zlber Hans" erwiderte er lachenddas ist ja der Anfang meiner Soldatenhumoreske!" Also: Himmelkreuzmillionenschockbombenelement," flucht« der alte Feldwebel Bärenklau, indem er....... <*4 staunte. Herr Mallein war nie Soldat gewesen; das sah man auf de« ersten Bl'.ck.- Dennoch verstand er iüüMü verfehlen konnte._ der Lampe , die auf dem Nachttische vor dem Bettchen brannte. war durch einen dunven Schirm gedämpft. Vor ihr stand die Arzneiflasche. Die Mutier, die noch ein wenig vom Schlafe befangen war, nahm fie in die Hand, goß einen Theelöffel voll und gab«S dem Kinde ein. DaS Kind hatte kaum die Flüssigkeit hinunter geschluckt, als es mit den Händchen krampf­hast in der Luft herumfuhr. Dann begann es zu röcheln und Schaum trat auf feine Lippen. Die erschreckte Mutter richtete es empor und sah nach der Flasche; auf ihrem Zettel standEarbolsäure" undAeußerlich". ES war die Medizin, welche der Frau verordnet war, die Flasche» waren verwechselt worden und statt der hellsamen Arznei hatte daS Kind ätzendes Gift bekommen. Als der HauSarzt kam, war bereits die Agonie eingetreten. Er versuchte wohl, den Mageninhalt auszupumpen, aber das Kind verschied unter seinen Händen. Er hatte genug mit der Mutter zu thun, die ohnmächtig im Nebenzimmer lag. Auf Grund dieser That» fachen war Anklage gegen Frau M. wegen fahrlässiger Körper« Verletzung mit tödtlichem Ausgang erHoden worden. Frau M. hatte bei ihrer polizeilichen Vernehmung ausgesagt, fie Hab« selber die Flasche mit Karbolsäure auf den Tisch gestellt. Diese Aussage widerrief fie in der Verhandlung. Ihr Vertheidiger, Rechtsanwalt Schönfeld, iheilte mit, daß feine Klientin ihm auf dem Gange nach dem GerichtSgedäude gestanden habe, ihr« Mutter habe die verhängnißvolle Flasche an jenen Ort gestellt, fie wolle diese Behauptung aber vor den Richter« nicht wiederholen, well fie fürchte, daß ihre Mutter dann auch noch unter Anklage gestellt werde. Diese Angade erschien um so glaubwürdiger. als durch eine Zeugin festgestellt wurde, die Flasche mit Karbolsäure habe immer auf einem Spinde gestanden und sei von Frau M. nicht in die Hand genommen worden. Die Sachverständigen, Geheimrath Dr. Wolfs, Dr. Lesser und Dr. Bischof, gaben an, daß der Tod deS Kindes unmittelbar durch den Genuß der Karbolsäure herbeigeführt worden wäre, fügten aber in Uebereinstimmung mit der Aus« sage deS Hausarztes hinzu, daß das Kind sehr schwächlich und tuberkulös gewesen sei, so daß eS aller Wahr» scheinlichkeit nach von der Lungentzündung nicht genesen wäre. Dr. ehern, Bischof hob noch hervor, daß die starke Karbollösung, welche der Frau verordnet war. auß Ortwick l Flaschen einander sehr ähnlich und daß ihr Inhalt von der gleichen Hellen Farbe gewesen sei. Der Staatsanwalt de» antragte die Freisprechung. Er sagte, daß der Angeklagten, die daS tiefste Mitleid verdiene, eine Fahrlässigkeit nicht nachge­wiesen sei. Der Tod deS KindeS, die härteste Strafe für sie. fei das Werk eine» bösen Zufalls gewesen. Dieser Ansicht chloßen fich der Vertheidiger und der Gerichtshof an, der nach kurzer«eratbung ein freisprechendes Urthell fällte. t Drei Jahre hindurch war der Buchhalter Müller steck» brieflich wegen Versuchs deS schweren Diebstahls verfolgt wor» den und obwohl er fich mitten in Deutschland , in Münster , angemeldet aufhielt, hatte die Behörde ihn nicht ermitteln können. Da kam er am 23. Juni d. I. wieder nach Berlin und nun fand man ihn und machte ihm den Prozeß wegen eineS Verbrechens, da» et am 13. Januar 1883 begangen hatte. Er war damals Buchhalter bei der Firma Dittmann und bezog den glänzenden Lohn von wöchentlich 9 Mark. Dafür hatte er während einiger Stunden des Tage» die Bücher zu führen. Da er keinen Nebenverdienst hatte und vorher arbeitslos ge» wesen war, gerieth er in Schulden. Er hatte fich an das Dienstmädchen von Dittmann gewendet und von ih« 11 Mark 50 Pfennig geborgt; verschiedene kleinere Beträge schuldete er Gastwitthen in der Umgegend, und eine Frau Zuckert erhielt 36 M. von ihm für einen Winterpaletot, den sie ihm verkauft hatte. Die Gläubiger drängten und Müller wußte keinen Rath. In seiner Noth führte er einen leicht» finnigen Streich au». Er durchschnitt mit einem Radirmeffer die THürfülluna des Faches, in dem da» Geld verwahrt war. In seiner Arbeit wurde er von einem der CHefS überrascht und er entfloh. Der Steckbrief hatte, wie schon erwähnt, keine Wir» kung. In der Verhandlung, die gestern vor der dritten Ferienstrafkammer gegen Müller stattfand, behauptete er. nur deshalb eingebrochen zu sein, um dasGeheimduch" der Firma fich zu verschaffen, auS dem er fich Notizen machen wollte. Diese AuSrede fand ober keinen Glauben, und der Gerichtshof verurtheilte ihn zu einer Gefängnißstrafe von 6 Monaten. Da Staatsanwalt hatte 1 Jahr Zuchthaus beantragt. In dem Streit um die zugemauerte« Fenster, wel- cher zwischen dem Gemeinde-Kirchenraihe vonSt. Georg" und dem Besitzer des Hause» Friedenstraße 97 entbrannt ist, wurde am Montag durch Gerichtsbeschluß ein Waffenstillstand dekretirt. Auf den Protest der Miether beS genannten Hauses gegen die Zumauerung und Vernagelung der nach dem Ge» orgenkirchhof gehenden 42 Fenster kam die Streitsache am Montag vor der Ferien. Zwillammer des Landgericht» i zur Verhandlung. In der Verhandlung, die 2>/, Stunden dauerte. zeigte es sich, daß der Vertreter des KirchenratheS unrichtige Informationen erhalten, oder die letzteren nicht verstanden haben mußte, denn waS derselbe zur Begründung uno Ent» schuldigung beS eigenartigen Verfahren» de» KirchenratheS an» führte, lief den erweislich wahren Thatsachen zum Theil strikte zuwider. Unter Anderem brachte er die Entschuldigung vor» So ging es nun Tag für Tag. Ich kam sehr bald dahinter, wie es mit dem JmprovisationStalent meine» Schrifsteller» bestellt war. Es wurde nach Schablone ge» arbeitet. Die Charaktere aller Geschichten»aren dieselben, nur die Namen waren verschieden. Ein Packet, eine Karte oder«in Brief, der regelmäßig in falsche Hände ge» rieth, spielte stets eine große Rolle und nur die Routtne blieb mir zu bewundern übrig, mit welcher Herr Mallew um sein Gerippe immer neue Bekleidung zu kleben und es so von außen unkenntlich zu machen wußte...... Her, Mallein wurde seinen Verpflichtungen mir gegen# über in ehrlichster Weise gerecht. Ich erfuhr, daß Alles, was er schrieb, in jene billigen Kalender kam, die seit Jahren«ine stereotype Erscheinung der Kolportag« bilden. Herzlich wenig war es gewiß, was er für seine Arbeiten erhielt. Ich erfuhr es nicht. Wilde Stürme hatten ihr Spiel mit ihm getrieben, erzählte er mir einmal. Als Dramaturg eines großen Pro» vinzialtheaierS hatte er einst sonnige Tage gesehen. Lustige Possen von ihm gingen über die Bretter. Verfehlte Spe» kulationen brachten ihn fast an den Bettelstab. Die Feder war da« einzige Werkzeug, welche» er zn handhaben wußte. Nach mühevollem Ringen gelang es ihm, fich die geschilderte traurige, aber ehrliche Existenz zu sichern. Hoffnung läßt nicht zu Schanden werden; und so hofft auch er noch auf Erlösung au» seinem Elend. Wodurch? Ich wünsche fie ihm und meine Leser gewiß mit mir. Meine Thätigkeit bei Herrn Mallein war übrigen» nur von kurzer Dauer. Die ersten warmen Sonnenstrahlen befreiten mich. Jahre find darüber verflossen. Ab«, ich denke heut noch an den braven Mallein und komme zu sonderbaren Reflexionen, wenn ich sie rufen höre: Zehn Pfennige der Kalender!"