bald die Erklärung erfolgte, man werde nicht mehr in die Grube hinabsteigen, wenn nicht eine Lohnerhöhung gewährt werde. Da diese Erhöhung verweigert wurde, verließen die Arbeiter die Grube und wandten fich in Maffe nach den be nachbarten Gruben, um dort ebenfalls die Arbeitseinstellung zu veranlaffen. Es gelang ihnen dies im Norden von Billy, in Appaumée, im" Bouffre", am Trieu Kaifin", bei den Vereinigten Roblengruben" und den Bereinigten Weihern". Verstärkt durch die Arbeiter aus diesen Gruben, verbreiteten fie fich über das Land. A folgenden Morgen, 26. März, war tros aller Anstrengungen ber Gendarmerie, der Ausbreitung des Streits oraubeugen, dieser im größten Theil des Char leroter Bezirles allgemein. Nicht nur die Koblengruben feierten, sondern ebenso die Eisenwerke, die Glashütten, furz die meisten industriellen Etablissements. Selt diesem Tage fanden sich mit Den herumziehenden Banden der Bergleute auch eine Menge Glasarbeiter vereinigt. Jadeß hatte der Streit bis dahin, einige Gewaltthätigkeiten gegen die Bereinigten Weiher" ab gerechnet, nichts von dem gewöhnlichen Verlaufe solcher Kund. gebungen Abweichendes, und niemand bätte vermuthen können, baß die Glashütten bedroht seien. Da- es war 3 Uhr Nachmittags -ändern die Dinge, wie auf ein gegebenes Signal- plöglich ihr Ansehen, und lie wilder Berstörungswuth folgen ben bis In bahin friedlichen, wenn auch lärmenben Forderungen. In Jumet beginnt das Vernichtungswert. Die Glashütte von Dorlorot wird geplündert, und die Plünderer, die einen Theil einer bereits am Morgen in Gily gebildeten Bande bilden, ziehen, mit dem anderen Theile vereinigt, nach dem großen Glashüttenwert Baudoux, das wenige Stunden darauf nur eine einzige gewaltige Brandstätte bildet. Und während Berstörung weiter einzelne Banden Plünderung und tragen, sieben andere im Lande umber, unter Drobungen Almosen von den Vorübergehenden erpreffend, die herrschaft lichen Wohnungen der Fabritbefizer und Landhäuser beim fuchend, so daß die schleunige Intervention der Armee dringend geboten war.

Während das Berstörungswert in dem Etab.issement Baudour im Gange war, warf fich eine Schaar, die bereits am Morgen die Roblengruben, Schmiede und Walzweile des Bezirks überfallen und den Streit daselbst verbreitet hatte, ihrerseits auf eine ganze Gruppe von Etablissements, die auf der Straße von Mons  , auf dem Gebiete von Marchienne- au Bont, Monceau- sur- Sambre und Roug einander folgen. Shrem Treiben wurde erst durch die Gewehrschüsse der Soldaten Einhalt geboten. Diese Ereffe bilden den Gegenstand der erften wieder in m hrere Theile fich gerlegenden besonderen Verhandlung, mit welcher die Reihe biefer Prozesse am 19 Juli begann. Man bat nämlich, um die große Menge der von erfireut operirenden Haufen begangenen Erzeffe projeffualisch bewältigen zu können, verschiedene Einzel Inftruftionen vorgenommen. Demgemäß ist die Verhandlung gegen die Haupt Urheber oder Theilnehmer an der Brandstif fung gegen das Baudoug'sche Hüttenwerk von den übrigen Dbjetten der Kriminalverfolgung getrennt worden und wird wahrscheinlich erst nach Beendigung des Prozesses gegen einige Theilnehmer an der Brandstiftung in den Hüttenwerten von Rour, der am 22. d. verhandelt wird, seinen Anfang nehmen. Es ist übrigens zu bemerken, daß bereits Hunderte von den bei allen diesen Erjeffen Kompromittirten wegen geringerer Bergehen in den jüngsten Monaten von den niederen Ge tichten abgeurtheilt worden find, wobei diese eine oft unbe greifliche und feineswegs immer zu rechtfertigende Härte walten ließen.

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Den Reigen eröffnete die Verhandlung gegen die Berstörer des Hauses Fromont, des Direktors und Geranten des Kohlen­werts von Appaumée in Ransart. Angeklagt find fünf Ber fonen: Driels, Roels, Defracne, Baudoin und Taton, sämmt lich Roblenarbeiter aus Billy, die natürlich aus der großen Menge der Theilnehmer an dem Plünderungswert auf mehr oder minder biftimmte Indizien oder Beugenaussagen heraus gegriffen worden find. Die Folge davon ist, daß die ngetlagten jede Theilnahme an den ihnen vorgeworfenen Aften leugnen und die Anklage auf falsche Aussagen oder Irrthum der Beugen zurüdfähren. Dieser Prozeß bietet übri gens nur ein mäßiges Intereffe. Wichtiger schon dürfte die weitere Verhandlung gegen die Exzedenten von Marchienne­au Bont, Roux u. s. w. sein. Aus der Anklage, die fich gegen 23 Bersonen sichtet, mögen deshalb in Kürze die Hauptpunkte erwähnt werden. Das Berstörungswert dieser Schaar begann am 26. März, Abends, in den Glashütten der Etoile" in Marchienne au- Pont  . Gegen 7 Uhr erschienen an den Thoren des Etablissements mehrere bundert mit Stöden, Herten  , Bilen, Hämmern und selbst Gewehren Bewaffnete, geführt von zwei Individuen, die rothe Fahnen trugen und den Revolver in Der Hand voranschritten. Die Arbeit war hier bereits einge geftellt. Nachdem dies fonstatirt und von dem Direktor 200 Frants für die Koften des Streits verlangt worden waren, erschten das Groß des Haufens. Dieser ftürste fich sofort in Das Innere des Gebäudes, zerstörte dort alle Defen, zerschlug 111 000 Fuß fertigen Glases in Splitter und bedrohte den proteftirenden Direktor und einige Beamte mit dem Tode. Dann wurden in den Hochöfen und Walzwerken von Goffart in Montigny fur Sambre einige minder schlimme Verwüftungen angerichtet. Mit 275 hier ent beckten Stocklaternen ausgerüftet, zogen die Würger der Hoch­öfen"( so nannten fie fich felbft) nach dem Ruau, wo fte, ver einigt mit einem anderen Haufen, der bisher die dortigen Etablissements verschont hatte, alle Möbel, Fäffer mit Del, Werkzeuge u. f. ro. zerschlugen, auch das Dach anzündeten, ohne daß jedoch das Feuer große Verheerungen angerichtet bätte. Für alles das werden die Erzedenten fich jetzt vor der Jury in Mons   zu verantworten haben. Dann fommt, wie bereits erwähnt, der Brozeß gegen die Berstörer der Bautour'schen Etablissements zur Verhandlung. Es möge hier noch erwähnt sein, daß der Anflageaft mit Nachdruck auf die Thatsache hin weift, daß hier das Berstörungswert, obgleich die Maffe der Exzebenten aus Roblenarbeitern beftand, mit Methode von Leuten geleitet worden ist, die in der Glasindustrie beschäftigt find. So wurden alle Wannenöfen, die Baudoux an Stelle der früher und auch jest noch viel gebrauchten Hafenöfen in seinem Etablissement eingeführt hatte und die seit lange den Gegenstand des Haffes der Glasbläser bildeten, theils durch Feuer zerstört, theils dadurch für allen fünftigen Betrieb unbrauch bar gemacht, daß man Eisen in großer Menge in die in flüffigem Buftande befindliche Glasmaffe, die fte enthielten, warf, wo­durch diese( ein einziger Ofen enthielt 350 000 Rilogr. folcher Maffe) völlig verdorben wurde. Aber auch die noch vor. handenen Hafenöfen wurden für allen Weiterbetrieb unbrauch­bar gemacht, indem man die feuerfeften Steine und andere für beren Benugung wesentliche Stüde   mit Hammer und Hacke serschlug. Daraus schließt die Anklagealte, daß die Berstörung bes Baubour'schen Etablissements, auf eine Rache von Leuten zurückzuführen fei, die Baudoux seit lange übelgewollt und in feinem Ruin die Befriedigung ibres basses gesucht haben. us ber überaus eingehenden antiageschrift ergiebt fich des Weiteren, bas unter den 18 Angeklagten hauptsächlich brei: Dstar Falleur, Xavier Schmidt und Francois Joseph Maffon als die

Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 höchft wichtige Entscheidung getroffen. Es handelte fich darum, ob auch solche Arbeiter, welche bei Bauten vom Bauherrn geftellt wer den, seitens des Bauleiters ver ficherungspflichtig und somit für fich tentenbezugsberechtigt seien oder nicht. Die Frage wurde von den Drganen der Baugewette- Berufsgenossenschaften ver schieden beantwortet, insofern man einerseits annahm, daß das Gesez auf alle bei einer Bauarbeit vorkommenden Unfälle Anwendung finde, andererseits jedoch davon ausging, daß die Bestellung und Beschäftigung durch den Baugewerbireibenden die Grundlage für die Geltung des Gesezes bilde. Jest end. lich hat das Reichsversicherungsamt fich babin ausgesprochen, daß die letztere Auffaffung die richtigere sei. Dabei wird an erkannt, daß die Arbeiter von" einem Gewerbetreibenden, deffen Gewerbebetrieb sich auf die Ausführung von Maurer  , Bimmerer- c. Arbeiten erstreckt, beschäftigt werden müssen, um nach§ 1 Abs. 2 des Unfallversicherungsgesetzes die Vers ficherungspflicht herbeizuführen. Der vorliegende Spruch be fist namentlich für Schleswig- Holstein  , Hannover  , Mecklen burg eine besondere allgemeine Bedeutung, weil die Bes schäftung solcher vom Bauherrn gestellter Arbeiter dort vielfach vorkommt, ja in gewiffen ländlichen Gegenden die Regel bildet. In Folge deffelben dürften zweifellos manche Mitglieder der betreffenden Genossenschaften, die nur mit solchen Leuten ar beiten, völlig auszuscheiben haben. Diese Entscheidung will uns nicht sehr glücklich erscheinen.

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Konkurrenz der Gefängnißarbeit. Wie sehr das Hand­wert unter der Konkurrenz der Gefängnißarbeit leidet, und wie berechtigt die Klagen der Betroffenen find, beweisen die Dfferten auf die öffentlich ausgeschriebene Lieferung von 600 ledernen Pantoffeln für das Kölner   Militärlazareth. Wie die Köln  . Bollsatg." mittheilt, ftellte die höchste Forderung ein Schuh machermeister, nämlich 4,20 M., dann tam ein Gerber mit 3,50 M., ein Kaffeler Schuhmacher   mit 3 M., eine Berliner  3,50 M., ein Raffeler Schuhmacher mit 3 M., eine Berliner  Schuhfabrik mit 290 M., und als Mindeftfordernder, wie nicht anders zu erwarten war, das Kölner   Feftungsgefängniß.

Die Tuchmacherinnung in Lüben hat früber die Tuch fabrikation für Rechnung der Innung betrieben und 1872 bei diesem Geschäft die Bahlungen eingestellt. Ein eigentlicher Es Konturs einer Jnnung ist im Geset nicht vorgesehen. folgte die Eubhaftation der Grundstücke und die Versteigerung des gesammten Altiovermögens der Jnnung. Gericht und Re gierung entschieden nach einem langwierigen Verfahren dahin, Daß zur Befriedigung der noch ausstehenden Forderungen die einzelnen Mitglieder der Jnnung nach ihrer gefammten wirth schaftlichen Leistungsfähigteit Beiträge von 3 M. bis 120 M. jährlich entrichten sollten. Nunmehr ist die Bahl der Jnnungs mitglieder, wie die Schles. 3tg." berichtet, von ursprünglich 56 auf 20 berabgegangen. Die Beiträge derfelben reichen bei weitem nicht mehr aus, auch nur um die Binsen der rechte träftig feststehenden alten Forderungen zu beden, so daß diese trop der Bahlung jedes Jahr größer werden. Es ist hiernach für die Beitragenden gar leine Aussicht, von der Bahlungspflicht bei Lebzeiten überhaupt noch befreit zu werden.

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In dem obes fchlesischen Montandistrikte find gegen. wärtig Besprechungen der Bergleute über Uebelstände im Knappschaftswesen im Gange. In Königshütte fand fürzlich eine solche statt und man rühmt derselben die größte Sachlichkeit und Leidenschaftslosigkeit nach. Hauptgegenstand der Beschwerde ist die Schußloftgleit der Knappschaftsmitglieder gegen willfürliche Entlassung aus der Arbeit nach 20- ja 30jähriger Bugehörigkeit sur Knappschaft.

Der Braunschweiger Maurerstreit ist seit Anfang dieser Woche beendet. dieser Woche beendet. Die Maurer haben die meisten ihrer Forderungen erreicht, ihre hauptsächlichte Forderung dagegen, Verpflichtung der Meister, einen bestimmten Minimallohn zu zahlen, nicht. Jedoch wird thatsächlich der geforderte Minimallohn( 35 Bf. pro Stunde) und mehr über all freiwillig gezahlt.

Den Mannheimer Maurerftreit betreffend ist mitzu theilen, daß am 21. d. M. früb 32 Maurer nach Maina. 19 nach Osnabrück   und 48 nach Freiburg   abgereift find. Auf telegraphisch von den verschiedenen auswärtigen Fachvereinen verlangte Unterfügung gingen innerhalb 24 Stunden 10 486,33. ein. Es scheint doch, daß die Sache gut orga nifirt ist und somit länger andauern wird als man glaubte. In Anbetracht solcher Unterstüßungen werden die Streifenden die Arbeit nicht so schnell wieder aufnehmen.

In der Tischlerwerkstatt von Henschel, Friedens. ftraße 91, haben am Dienstag viele Arbeiter die Arbeit nieber gelegt, besonders in Folge von beständigen Uebergriffen und Lohndre dereien seitens des Werfführers Auguft Streit, der es glüdlich soweit gebracht hat, daß selbst die alten Gesellen, die In die Arbeit eingelebt find, nicht mehr mit ihrem Lohn aus­Tommen fönnen. Als Gefelle war Streit immer zum Streifen aufgelegt, seitdem er Wettfi brer geworden ist, scheint er für Gesellen leinen ar.ftändigen Lohn mehr für nöthig zu halten.

Kleine Mittheilungen.

Frankfurt   a. M., 22. Jult. Heute Morgen vermißten Die Bewohner einer Behausung der Niedenau beim Morgen taffee einen alten Junggesellen, der schon seit 17 Jahren bort wohnt. Man ging rasch nach seinem Bimmer und fand ihn, zwar noch lebend, aber doch in Folge eines Blutsturzes bewußt los im Bette lieger d vor. Ein hinzugerufener Arzt machte Wiederbelebungsversuche, die vom besten Erfolg gekrönt waren. Als der Krante das Bewußtsein wieder erlangt batte, ver langte er nach einem Notar. Sein Wunsch wurde sofort er füllt, der alte Herr machte vor Beugen sein Teftament und fegte eine Withsleute, die ihn wie einen Vater verpflegt und behandelt batten, zu Erben feines 70 000 M. betragenden Ber mögens ein.

Frauftadt, 19. Juli. Ein bedauerlicher Unglüdsfall er. eignete fich am Sonntag Vormittag in dem nahen Mittel­Driebig. Der bei dem Wirthschaftsbefizer Knappe bafelbft in Diensten stehende 17jährige Hermann Schneider war mit Hüten des Biebes beschäftigt und wollte auf dem Pferde reitend nach Hause zurücklehren, wobei er einen Strid an Stelle der Steig bügel am Pferde befeftigt hatte. Das Pferd muß scheu ge worden sein, denn es ging durch, den mit dem Fuße in einer

röhren hin, die mit Hanf umsponnen und mit Fettstoffen reich lich in prägnirt waren. Diese Hanfumhüllung fing augenblid lich Feuer und im Verlaufe von wenigen Minuten brannte es schon an allen Eden und Enden lichterloh. Die Arbeiter, ganj entsett von diesem Anblid, mußten in diefer Situation an thre eigene Rettung denken, fte stürzten in's Freie und ala: mirten den Direktor der Fabril. Dieser ließ sämmtliche in vollem Bange befindlichen Maschinen zum Stehen bringen. Nach laum zehn Minuten batte das Feuer im Innern des Haupttrattes bereits so furchtbare Fortschritte gemacht, daß das ganze Gebäude in Flammen eingehüllt war. Die Lohe schlug zum Schieferdache Des Haupttraktes binaus und batte den baldigen Einsturz des Dachstuhles zur Folge; drinnen tochte und schäumte es, denn die großen Fett maffen hatten ft aus den Bottichen über den Boden ergoffen. Es war sofort flar, daß hier leinerlei Hilfe möglich set und man machte sich von allem Anbeginn mit dem Gedanken ver traut, daß dieser Haupttrakt dem Untergange gereiht set. Wit Hilfe zahlreicher, aus der Nähe des Brandplages herbeigeeilter Arbeiter gelang es auch in der That, die großen Waaren vorräthe, die sich in unmittelbarer Nähe des Brandobjekts im Badraume und Formraume befanden, in einem im hinteren Hoftratte gelegenen Magazin ju bergen. Dann machten fich Die Arbeiter daran, aus den Wohnungen, die arg bedroht waren, die Kinder in Sicherheit zu bringen. Erft als dies geschehen war, raften die Löschterrains aus allen Beşitlen Wiens heran. Als besonders glücklicher Bufall muß es be trachtet werden, daß die Hauptfaffade der Fabril parallel mit dem wenige Schritte entfernten Wiener Neustädter Kanal lauft und daß die Dampfsprigen aus dem Kanal ihr Waffer holen tonnten, um dem Feuerherd auf den Leib ju rüden. Um 5 Uhr Nachmittags war die Gefahr für die Nebengebäude be seitigt. Der Haupt traft brannte um diese Stunde noch lichter loh. Der Boden des Manipulationsraumes war dur gebrannt, zum Theil eingeftürzt und das Feuer fing an, die im Keller aufgespeicherten Waarenvorräthe zu ergreifen. G war dies ein aufregender Moment, denn wenn das Feuer in den Hauptkeller brang, war auch die Umgebung bedroht. De begaben sich sämmtliche Arbeiter der Anstalt in den Keller und vermauerten mit möglichster Raschheit sämmtlich Thüren, welche von dem in Brand stehenden Vorteller i den Hauptteller führten. So war auch dieser Gefahr b gegnet.

Interlaten, 18. Juli. Ueber die Rettung eines Alpen touristen und seiner Führer an der Jungfrau berichten Dbe länder Blätter:" Legten Dienfiag wollte Herr Burkhardt m ben beiden Grindelwalder Führern Zeutschmann und Jofft Jungfrau von der Wengernalpseite aus erfteigen. Der Au ftieg führte über den theilweise sehr zerriffenen Guggigletsch hinauf. Als die dret( Herr B. zwischen den beiden übre angefeilt) in den Geracs etwas oberhalb Quote 2700 Met Der Siegfriedkarte fich befanden, brach plöglich eine gewaltig Gletschermaffe herunter, glücklicherweise nicht grade auf bi Anstiegeftrede der drei Männer, aber doch so, daß fie po einigen Bruchftüden getroffen wurden. Joift stürzte in be unergründlich tiefen Bergschrund, B. wurde ebenfalls niebe geriffen, fonnte fich aber unmittelbar am Rande der gäbnende Kluft noch am Gletscherpidel verantern, während Teutschman Stand behielt und mit Aufbietung aller Kräfte die beiden anden am Sell fefthielt. Man kann sich die verzweifelte Lage verftellen Unten im Schrund bängt am Selle zwischen Leben und Z der schwere Körper Joists, am Rande des Schrundes liegt mit dem Kopf über den Schrund hinaus und fann fich ni regen, denn auf der andern Seite mug Teutschmann a

hinuntergeriffen werden.

bein

Leibeskräften an ihm sichen, damit B. und er selbst nicht aud hinuntergeriffen werden. Und diese schredliche Lage wa nahezu eine halbe Stunde. Reiner lann vom Plage. Scho schwinden Teutschmann die Kräfte und auch B. tann fich nid mehr länger feftllammern. Da tommt wie durch ein Wunde Erlösung. Von der kleinen Scheidegg   find am gleichen Morge awei Herren mit den Führern Schlegel und Kaufmann, ebenfalls von Grindelwald   nach der Jurgfrau aufgebroc Sie treffen die Spuren der Kolonne B. und lommen g noch zur rechten Seit auf die Unglüdsstätte. Rasch entschlo hack: fich Schlegel in den Schrund hinunter zu Jofft und bind befreit find; dann wird auch Sofft heraufgezogen. Den Rid weg nach der Scheidegg   lonnte er noch gehen, von dort abe

mußte er zu Thal getragen werden. Aeußere Verlegung er nicht erlitten.

Paris  , 21. Juli. Ein furchtbarer Sturm, welcher

gestern Abend im öftlichen Theile des Gironde Departement  

in der ganzen Dordogne und Lot- et- Garonne   wüthele 17 Dörfer dermaßen heimgesucht, daß die Einwohnerschaft nächsten Winter dem größten Eleno preisgegeben ift.

Wein und Tabat Ernten find faft gänzlich vernichtet, die D

bäume gelnidt, viele Häuser ihrer Bedachung beraubt überall die Fensterscheiben durch den Hagel zerschlagen. Marmande   bildeten die bagelschloßen eine 15 Bentimeter Schicht. In Meilhan wurde eine Eiche entwurzelt Stamm einen Umfang von 4 Meter batte; in Sainte- Ba wo eben Jahrmarkt war, fegte der Sturm die Buden der tänzer u. f. w. weg.

London  , 19. Jult. Ein schredliches Unglüd ereignete I am Sonnabend im fönigl. Arsenal   in Woolwich. Eine Gr von Arbeitern war nämlich mit dem Gießen eines gro Stahlblocks beschäftigt, als einer derselben sich an das schlagen der Form machte, ehe noch das Metall Belt ge batte, fich zu härten, und die Folge davon war, daß fid flüffiger Metallstrom über den Mann ergoß, ehe er fin

cing

retten fonnte, und ihn durch einen metallischen Ueberzug Der Stelle tödtete. Aus der harten Maffe tonnten nur Theile heraus gezogen werden.

14

London  , 20. Juli.  ( Hungertod.) Gestern wurde Ausweis veröffentlicht, der die Anzahl der Todesfälle in Areal der Metropole für das vergangene Jahr ergiebt, in be die Leichenschau Geschworenen   den Wahrspruchunge oder Tod beschleunigt durch Entbehrungen" abgegeben ba Schlinge hängen gebliebenen Sch. hinter sich herschleifend. Greenwicher Divifion von Rent, 1 auf die Newington- Die Die Bentral Division von Middlesex entfallen, 18 auf öftliche Dioifton, 1 auf die weftliche Divifion, 2 auf Don Surrey, und 1 auf die Camberweller Divifion berf

Als das Pferd so zu Hause anlangte, war Schneider bereits tobt. Bern  , 19. Juli.  ( Arbeiter Rifilo.) Am Sonnabend Abend verunglückten zwei auf dem Damme vor der Eisenbahn  . brüde beschäftigte Bahnarbeiter bei der Ausübung ihres Bes rufs. Während sie dem Bieler Buge auswichen, tamen fe unter

Die Lifte weift 37 derartige Todesfälle auf, von denen

Grafschaft.

torium Washington hat die Frauen daselbst natürlich New York  , 8. Juli. Das Frauenstimmrecht im 2 jurypflichtig gemacht, und mit dem Resultat diefer Neu den Bug von Dlten; der eine der Unglücklichen blieb sofort Berathungen im Geschworenenzimmer bedeutend abgefürt scheint man durchaus zufrieden zu sein. Man hört, daf den find, seitdem Damen ein Wort mitzureden haben, sollen abgenommen haben. Fälle, in welchen fich die Geschworenen nicht einigen

auf dem Blaze, der andere starb noch am gleichen Abend an seinen erlittenen Verlegungen.

Graz, 21. Jul. In Folge einer Keffelegplofton entstand heute Nachts in der hiesigen Fälalextraft Fabrit, Eigenthum einer Attten- Gesellschaft, ein großer Brand, welcher die Fabrit größtentheils einäscherte. Lelder find der Explosion auch Renschenleben zum Opfer gefallen; awei Arbeiter wurden biz

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Briefkasten der Redaktion Abonnent Wir haben keinen Grund, uns in

ber toot aufgefunden, während noch zwei andere vermißt häuslichen Streit mit der betreffenden Beitschrift eingula

Das Ranuskript steht zu Ihrer Berfügung.

1. 66. Chef ist ein franzöfifches Wort und bebeutel

Rolle diese in der Affäre gespielt und wohin die eigentliche wurde heute die Appollokerzenfabril in Simmerling vollständig Haupt". Nur dem Geschäftsinhaber tommt diefer Name

Tendenz der Antlage geht, das zu zeigen sei einem weiteren Artikel vorbehalten.

Soziales und

eingeäfchert. Wie das Feuer, daß gegen die zweite Nachmit tagsstunde fogleich in heller Lobe aufflammte, entstanden, ist nech rist ermittelt. Die Arbeiter in dem Manipulationsraume Tonnten nur sehen, wie mit einem Male eine feurige Lobe aut

nicht seinem Beamten( Wertführer u..

len su tönnen.

.).

B. B. W. Wir bedauern, Ihnen leine Ausfunft e R. S. 57. 1. Bei der Stadtverordnetenwahl find

einem mit fledendem Fett gefüllten großen Bottiche gegen die wahlberechtigt, wenn Sie seit einem Jahre in Berlin   mo Eine Entscheidung des Reichsversicherungsamts. Dede des Arbeitssaales emporschlug und in diesem Augenblide und mindestens 6 Mart Klaffenfteuer zahlen. 2. Bem

Das Reichsversicherungsamt bat dieser Tage, wie bem amb. Kort." geschrieben wird, eine bezüglich der Anwendung des

Berantwortlicher Redakteur N.

war auch schon das Unheil fertig. Längs des Blafonds und

längs der Wände des Saales ziehen sich die Dampfleitungs. thun, um Auskunft auf Ihre Frage geben zu lönnen. Sie sich nach der Jannowigbrüde; daffelbe müßten aud

Gronheim in Berlin  . Druck und Berlag von Mar Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Hierzu eine Belld

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