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Beilage zum Berliner Volksblatt.
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t. Die County Es wird schwer halten, die Wahrheit über die Tumulte bezogen in Amfterdam festzustellen, da die bürgerliche Breffe derartige I. foften Begebenheiten fyftematisch falsch darstellt, um ihr Auftreten Berges gegen die Arbeiterklasse damit zu beschönigen. Da uns jedoch andere Quellen nicht zu Gebote stehen, so bringen wir nach folgend den Bericht des Amsterdamer Allg. Handelsblad". Bereits am vorigen Sonntag beißt es hier- batten die Anwohner der Lindengracht" ein Feft organifirt, bal in Sadlaufen bestand, und das, da es ja ganz unschuldiger Art ist, von der Polizei gestattet wurde. Da dies so gut aus. fel, wurde beschloffen, am folgenden Sonntag( 25. Juli) auch inmal das Malziehen zu versuchen Aalziehen ist ein barbari es Bergnügen, das, früher sehr beliebt, jest faft vergessen ift. Dan bindet Dabei einen biden Mal unter den Riemen an ein Tau, so bak das Thier nicht loszulommen vermag und beftreicht es dann noch mit Seife. Das Thier wird inmitten eines Grabens oder Kanals( Gracht) aufgehängt und einige Männer und Knaben versuchen dann in einem Kahn, der pfeil nell unten durchgerubert wird, es los au sieben, was nicht fo leicht ist, da der al, jest glatter als je, aus den Händen gleitet. Dabei geschiebt es dann nicht selten, daß der Bieber bas Gleichgewicht verliert und Hals über Kopf ins Waffer Ein Mal ist zäh von Leben und so scharf das Tau auch Das Thier leidet inzwischen unsägliche Dualen.
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bald verendet er nicht, sondern frümmt fis verzweifelt in allerlei Windungen um die Hände feiner Beiniger. Endlich aber sieht einer etwas härter als seine Borgänger; der Kopf wird vom übrigen Körper ge trennt und derjenige, der dies vollbracht, hat den ausgesezten
Breis gewonnen.
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wobei einige Personen auch schon in's Waffer
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Freitag, den 30. Juli 1886.
Ravalleriften auf den Ropf zu werfen; auch er fant, bevor er sein Vorhaben ausführen fonnte, tödtlich getroffen nieder.
III. Jah
Batrouillen, die Menge zu zerstreuen. Gegen 10 Uhr war die Rube vollständig wieder hergestellt. Jm Ganzen find bei den Unruben am Montag Abend 25 Personen getödtet und gegen 90, darunter 40 Bolizeibeamte, verwundet worden.
Kommunales.
Die Stadtverordneten- Wählerliften liegen nur noch beute von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nach. mittags im Wahlbureau des Magistrats, Breitestraße Nr. 20a,( Röllnisches Rathhaus) zwei Treppen öffentlich aus. Während dieser Beit lann noch jedes Mitglied der Stadtgemeinde gegen die Richtigkeit der Lifte Einwendungen erheben. Dieselben müffen in der gedachten Beit schriftlich bei dem Magiftrat eingebracht werden; später eingehende Einsprüche tönnen nicht berücksichtigt werden. Versäume daher Niemand, fich davon zu überzeugen, ob sein Name in die Wählerlifte eingetragen ift. Wer nicht selbst Beit hierzu hat, tann auch einen Anderen beauftragen, die Lifte nachaufeben. Nur die in die erste Steuerstufe eingeſchästen Steuerzahler, refp. Diejenigen, welche überhaupt teine Steuern zahlen, find nicht wahlberechtigt.
Der eigentliche Aufruhr begann um 4 Uhr Nachmittags. Tausende von Menschen waren auf den Beinen; die meisten schienen in böswill ger Abficht gelommen au sein, denn faft bas ganze Bublifum nahm eine äußerst drohende haltung gegen die hart bedrängte Polizei an. Um 6 Uhr langten etwa 200 Mann Infanterie unter Befehl eines Hauptmanns und 80 von einem Premierlieutenant befebligte bufaren auf dem Kampfplage an. Sie belegten sogleich den Noordermarkt und Die Kreuzpunkte. Als fich dann eine Abtheilung Infanterie in die Boomdwarsstraße wagte, wurde fie ebenfalls mit Steinen empfangen. Darauf wurde nach einer dreimaligen Aufforderung ein leichtes Gewehrfeuer eröffnet, was anfänglich balf. Bald aber begann die Menge von neuem mit Steinen zu werfen und nun wurde in lürzeren Bwischenpausen Feuer ge geben. Ein unbeschreiblicher Tumult entstand jest; das Feuer hielt regelmäßig an, die Schüffe hallten durch die Straßen und übertönten faft das laute Wehllagen und Ge ichbret der Aufrührerischen. Dennoch wurde mit dem Werfen von Steinen fortgefahren. Hier fiel ein Verwundeter, da ein Tobter nieder, die auf der Straße zurückblieben, während bie Menge in Verwirrung auseinanderftob. Einen Augenblid später wurden die Leichen und Verwundeten non Freunden in Handlarren nach dem Bolizeibureau auf dem Noordermarkt gebracht. Dann fanden zahlreiche Verhaftungen flatt; einige der Verhafteten hatten noch Steine in der Hand. Der Hauptanführer der Steinwerfer befindet sich dem Ver nehmen nach unter den Getödteten. Gegen 7 Uhr wurde aufs Neue Verstärkung abgesandt, und der Dberfilieutenant Simon übernahm den Oberbefehl. Um diese Beit waren auf dem Polizeibureau acht Zobte und eine noch größere Anzahl Ver mundete untergebracht. Gegen 8 Uhr wurde in der Linden Dwarsstraße wieder mit Steinen geworfen, doch gelang es, ohne zu feuern, die Menge auseinander zu treiben, welche fich in bie angrenzenden Straßen flüchtete. Fortwährend wurden Meuterer arretirt und geraume Belt glich der Marktplay einem Schlachtfelde, wo unter dem dichten Gebüsch die Infanterie aufgeftellt war, während rings herum Husaren patrouillirten. Später wurde beim Vertreiben der Menge aus den anliegenden Straßen noch mehrmals Feuer gegeben. Bei dieser Gelegen heit wurde u. A. ein Artillerift verhaftet, der an dem Auf ftande Theil nahm.
Am Sonntage nun legten etwa 20 Personen jeder einen während 6 Bulden als Preis bestimmt wurden. Die beiden halben Guiden zusammen und man laufte einen biden Aal, Ufer der Lindengracht" werden durch drei Brüden verbunden, Don denen die mittelfte die Sonnabendsbrüde" genannt wird. In der Nähe dieser Brüde fand das Aaljiehen statt und Laufende von Personen wohnten demselben bei. Das Tau wurde zwischen den gegenüberliegenden Häusern 184 und 119 geipannt, in welch' legterem ein Simmer unbewohnt ift. Um 4 Uhr begann das eft" und bereits hatte man drei Mal gefallen waren, als zwei Bolijetagenten den Malziebern anbe Folge gegeben. Einer der Agenten ging auf die Rammer im Haufe Nr. 119 und schnitt das Verbindungstau los, während ber andere Verstärkung herbeibolte. Die Malzieher ver fuchten jedoch, ihr Spiel fortzuseßen, indem sie das eine Ende des Zaues mit den händen bielten. Dieß aber ebenfalls durch die inzwischen angerückte Hilfe ver hindert wurde, lehrte die Menge fich gegen die Polizei, cr Aiff den Agenten, welcher das Thau losgeschritten, und warf ibn in einen Reller, wo er so arg mishandelt wurde, daß er fpäter fortgetragen werben mußte. Die Agenten trieben jest mit ihren Degen bie Menge auseinander, diese war aber an Bahl tärler als die Bolizeidiener, so daß legtere theilweise etwaffnet und ihre Degen in den Kanal geworfen wurden, während andere Agenten in die Flucht geschlagen oder mig handelt wurden. Die Bahl der Polizeiagenten wuchs durch bie aus anderen Stadtviertein requiririe Hilfe immer mehr an, aber je stärker fte wurde, desto größer wurde auch die Bolts menge. Das Straßenpflafter wurde an verschiedenen Stellen aufgebrochen und die Polizei Agenten wurden mit Steinen be worfen, wodurch mancher von ihnen verwundet wurde. Ein Agent flüchtete in das Haus eines Bäders, in Folge deffen in diesem Hause sämmtliche Fenster eingeworfen wurden. In pischen wurden die Gaslaternen angezündet, von der Menge ebod wieder ausgedreht. Die Stärte der Polizei fonnte in biefem Augenblid auf einige hundert Agenten angewachsen fein, die aber trogbem, wenn fte auch viele Angriffe unternahm
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Jahlreiche Personen verhafteten, nichts gegen die Uebermacht ausrichten fonnten. Nicht allein, daß man mit Straßen feinen warf, nein, man holte sogar die Bfannen vom Dach berunter, man benutte Blumentöpfe und sogar einen eisernen Reffel als Wurfgefchoffe. Schürzen Kiefel und Steine herbet zum Gebrauch gegen die Die Frauen trugen in ihren fich momentan in einer unglücklichen Lage befindenden Polizei genten.
Während es nun auf dem Noordermarkt ruhig war, ver größerte fich die Gefahr wieder auf dem Jordaan. In der Anjelierstraße wurden die Husaren mit einem Steinregen empfangen; fte feuerten darauf vier Salven ab, wobei eine Person getödtet und mehrere verwundet wurden. In der Brinzenstraße drehten die Aufrührer alle Laternen aus, ver. fperrten den Weg und riffen das Straßenpflaster auf. Den Neugierigen, welche nicht unterlassen lonnten, von ihren Fenstern aus den Verlauf des Kampfes zu beobachten, wurde angedeutet, die Fenster zu schließen. Auch in der Tuinstraße wurden Steine, Dachpfannen, ja felbft Waffereimer als Wurfgeschoffe benugt; ein Infanterist erlitt bier eine schwere Verlegung am Bein. Gegen 11 Uhr mußten die Prinzen und Brouwers. gracht gefäubert werden. Hierbei wurde wieder mit Steinen geworfen und durch drei Salven geantwortet. Daß die Menge fich nicht allein aufs Steinwerfen beschränkte, ging daraus her vor, daß ein Offizier einen Revolverschuß und ein Boligist einen Mefferstich in die Bruft erhielt. Bei der legten Salve wurden 5 Personen verwundet. Da in dem Recht voor Allen" das Bolt aufgefordert ward, bei einem etwaigen Aufftande bie Bant nicht au schonen, hatte bereits früh am Abend eine ftarle Wache vor der Niederländischen Bant Stellung genommen. Nach und nach wurde es überall rubig. Wohl blieb noch hier und da ein Trupp Neugieriger fteben, doch nur um nach einem furzen Meinungsaustausch langfam nach Hause zu geben. Die Jafanterie und die Hufaren schlugen auf dem Noordermarkt ihr Bivoual auf, indessen blieben die Truppen sowohl als die Polizei noch wachfam.
umgebung hatten die übrigen Stadttheile ein rubiges Anirben. Mit Ausnahme des Rampfplages und seiner nächsten Die friedliebenden Bürger der Stadt waren flatlich betrübt über die traurigen Berichte, die schnell nach allen Gegenden verbreitet wurden und in der Mitte der Stadt nur au deutlich ihre Bestätigung fanden durch die Tragbahren, Krantenwagen und Handlarren, welche ihren Weg nach dem Krantenbause nahmen. Dort hatte sich ebenfalls eine Schaar Neugieriger In einem gegebenen Augenblick warf die Menge fich auf Wache erhalten hatte. angesammelt, ebenso vor dem Balais, bas auch eine verftärite einen Bolizeiinspektor, ben fie entwaffnete, schlug und in der Man börte aber weder lautes Sprechen, noch Lachen oder Gesang, was unter ge Undengracht zu ertränken versuchte. Eine Frau aus der Menge wöhnlichen Umständen zu den Eigenthümlichkeiten eines derstand es aber noch, die Bethörten zur Raison zu bringen. Montagabends in Amsterdam gehört. Vor dem Balais Dauernd fallenden Regen abgefühlt und der Aufstand wurde einiger Offiziere und Unteroffiziere mit gezogenen Säbeln waren die Artilleriften aus Naarden unter Führung aufgeftellt. Um 1 Uhr Nachts festen fie fich vor dem Balais nieber, begafft von etwa hundert Neugierigen, fonft war Niemand auf der Straße zu sehen. Um diese Beit war Die Rube fo gut wie bergeftellt. Die Truppen wurden wäh rend der Nacht in der Noorderkirche einquartirt, wo fte es fich auf den Bänken bequem machten. Um 2 Uhr og eine Rom pagnie Marinesoldaten auf Wache, nachdem die Straßen überall
tinger, was aber nicht verhinderte, daß die Polizei hier und noch handelnd auftreten und einige Arrestanten machen ite, unter welchen fich auch die belannten Sozialisten Ed. der lettere trug Steine bei
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wieder in Drdnung gebracht worden waren.
37 mehr oder weniger schwer verwundete Berfonen find gestern Abend ins Krankenhaus geschafft worden. 14 Personen
Lokales.
Die Gefahr der Diphtheritis Erkrankungen, die in diesem Jahre in unserer Stadt erfreulicher Weise nicht ganz so groß ist wie in früheren Jahren, wird bekanntlich durch zweck mäßige Vorsichtsmaßregeln bedeutend gemildert. Reizungen der Schleimhäute der Mund- und Halshöhlen, die leicht durch Erkältungen herbeigeführt werden lönnen, machen diese Köper stellen entzündlich und in diesem Bustande besonders geeignet, den in der Luft frei umberschwebenden Ansteckungsstoff der ge fährlichen Krankheit aufzunehmen und diese weiter zu verbreiten. Unter diesen Umständen ist es erllärlich, daß die erste dringend Dor bem Genuß falter Getränke warnen, so lange der Körper erbigt ist, denn in diesem Falle haben die für den Ansteckungs ftoff der Diphtherie am meisten empfänglichen Stellen in Mund und hals im erbigten Buftande zuerst den Anprall des ers tältenben Geträntes auszuhalten, dessen entzündliche Wirkung in diesem Falle eine unaboenbliche ist. Wie sehr fich diese Theorie der erste bewährt, beweist der Erfranlungsfall des fünfjährigen Sohnes eines in der Reichenbergerstraße wohnenden Pferdebabnbeamten. Der herbeigerufene Arst fand die hintere Rundhöhle hochgradig entzündel und mit dem gefährlichen Bilgeüberzug Der Diphtherie bedeckt. Er behauptete, das Kind müffe im erbigten Buftande ein ungewöhnlich faltes Getränk au fich genommen haben. Die Eltern stellten eine solche Mög lichkeit in Abrede. Durch Bufall wurde nun von anderen Knaben, Spielgenofen des Ertranften, mitgetheilt, daß derselbe am Tage vor seiner Erkrankung von einem Fuhrwert der Eis werle teine Eisstüdchen aufgelesen und verschluckt babe, oder dieselben im Munde babe zerfließen lassen. Hierdurch wurde natürlich die Krankheitsurface genügend largestellt und die vom Arzte ausgesprochene Vermutbung bestätigt. Es zeigt fich aber in diesem Falle zugleich die Gefährlichkeit der Unfitte bes Eisschluckens, die man gegenwärtig vielfach bei Kindern in der Nähe der Eisfuhrwerte beobachten tann.
Die Arbeiten auf dem ausgedehnten Terrain für das neue Dienftgebäude des töniglichen Polizeipräsidiums am Alexanderplatz schreiten zwar langfam aber stetig vorwärts, was durch den, namentlich auf der Westseite, längs der Stadt bahn belegenen febr feichten Baugrund erklärlich ist. Welche Schwierigkeiten diese Arbeiten bereiten, ergiebt fich schon daraus, daß für die Herstellung der Fundamente in diesem schlechten Baugrund ein Mehrloftenbetrag von 300 000 Mart in Ansas gebracht worden ist. Der neue Polizeipalaft dürfte, wenn nicht ganz besondere Hemmnisse eintreten, spätestens mit Anfang des Jahres 1890 den Bweden, für welche es bestimmt ift, dienlich gemacht werden. Den Bau leitet der Stadtbau rath Blankenftein, dem zur Unterstüßung bewährte technische Kräfte zur Seite stehen. Das Bolizeipräfidialgebäude wird nach den Bauzeichnungen Blankenstein's vierstödig, erhält vier Höfe, die erforderlichen Wirthschaftsgebäude, ausgedehnte Stallungen sc. Die Höhe wird jener des Rathhauses nur um 2 Meter nachstehen; baffelbe ift 25 Meter hoch. Die Archi tettur ift auf die fast ausschließliche Anwendung von feinen Verblendsteinen mit Formsteinen und Terrakotten berechnet. Das Gebäude wird einfach ausgeführt werden. Nur der Ed. bau am Alexanderplat( ein Thurmbau) und die Hauptrisalite follen etwas reichere Durchbildung erhalten. Gerade durch feine monumentale Ausführung wird das neue Dienst gebäude des föniglichen Polizeipräsidiums ein Prachtbau werden.
Der Hausarzt Stellvertreter gehört jest aur Straßen Phyftognomie Berlins . In den Doktorwagen flieht man jest nur junge Herren, die eben aus dem Staats- Examen heraus find. Sie genießen das Spazierenfahren noch in vollen Zügen als etwas Neues. Während der ältere Arst in seinem Wagen tief über die Beitung oder das Notizbuch gebeugt fist, unbe fümmert um das, was um ihn berum vorgebt, fist der Stell vertreter aufrecht im Wagen und blidt rechts und lints auf bas Gewühl um ihn her. All zu schwer ist ihm is der Kopf nicht, denn Alles, was ernstlich frant ift, bat ber hausarst in bie Bäder geschickt, und eine Migräne einer alten Dame ober ein Kinder Katarrh macht selbst dem jüngsten Arate den Kopf
f. Einige Agenten und ein Brigadier waren mehr oder weniger verlegt, ebenso batten viele Bürger Verwundungen baß fie mit dem Säbel oder Stock Bekanntschaft gemacht hatten. Sonntag Nacht um 12 Uhr lonnte die Polizei fich wieder auf tore verschiedenen Stationen vertheilen, fte hatte einen schweren De die trosige Haltung des Böbels Besorgnisse einflößte, gen weitere fünf Berſonen ihren Wunden, während noch brei bin von der Nelle zurüidgelebrt. Dr. X., bann i es Montag Borkehrungen getroffen und Militär in Bereitschaft noch größer werden, da an dem Auflommen einiger Verlegten
Verwundete hinzutamen. Die Babl der Todten dürfte indek
gezweifelt wird. Die Hospitalärste hatten die ganze Nacht voll. auf zu thun, um die Berwundeten zu verbinden und zu pflegen. Heute Morgen wurden die nächsten Verwandten bei den Ber wundeten zugelaffen, um, wo es nöthig war, ibre Namen fest zu stellen. Biele andere Bersonen, die Familienmitglieder ver misten, tamen mit angfterfüllten Herzen, um sich zu erkundigen, ob ihr Vater oder Bruder im Krantenbeuse Aufnahme gefun den hätte, und oft verrieth lautes Wehtlagen, daß fie ihre Blutsverwandten unter den Getödteten gefunden hatten. Die Zahl der von Pflastersteinen getroffenen und verwun beten Boligiften beträgt ungefähr vierata, boch ist nur der vierte Theil von ihnen ernstlich verwundet und zur Belt dienst untauglich.
gehalten. In den ersten Nachmittagsstunden bildeten fich in der That wieder große Ansammlungen von Menschen, und als das Boll in der Lindengracht der Aufforderung der Bolizei, aus. einander zu geben, nicht Folge leiftete, im Gegentheil eine auf tührerische Haltung annahm, so wurde das Terrain von eini gen achtzig bufaren und mehreren hundert Infanteriften be fegt. Nach und nach wuchs diese Macht auf etwa 500 Mann an. Aber auch diese ernstliche Bermahnung blieb fruchtlos. Männer, Frauen und Rinder begannen in rasendem Ueber muth baß Straßenpflafter aufzureißen und Barrikaden zu bauen. Raum machte bas Militär, anfänglich ohne Feuer zu geben, Miene, die Leute an ihrem Vorbaben zu behindern, als die Soldaten aus Fenstern und von Dächern mit einem Hagel von Steinen und Dachpfannen begrüßt wurden. Alles war hierzu Dorber in Bereitschaft gefeßt. Die Straßenjungen aus der Nachbarschaft waten am Nachmittag beschäftigt, Munition au verfertigen, indem sie mit Hammern die fleinen Steine am Ranal entamet lopften und die Stüde in eigens baju mitge brachte Rörbe warfen. Aus dem Wahn, daß nur blinde Schiffe abgefeuert werden sollten, wurden die Aufständischen
Am Dienstag früh ist es auf den Straßen ruhig geblieben. Es tamen zwar viele Neugierige zusammen, doch beugte die Polizei Nubeftörungen vor, indem fie größere Busammen rottungen verhinderte und die Menge fortwährend scharf be wachte. Außer den Marinesoldaten, die in der Noorderkirche einquartirt find, ist das Militär wieder abgezogen, da man fich der Hoffnung bingiebt, weiteren Ausschreitungen durch das
febr bald gewedt, denn sobald fich der erste von ihnen mit energische Einschreiten von Milität und Polizei ein Biel ge
Sauß und ein Tobler. Nichts desto weniger versuchte ein einer rothen Flagge auf der Barrilade seben ließ, fiel ein Breiter, einen schweren Stein aus einem Bodenfenfter einem
fest zu haben. Im Laufe des Abends, fam es zu einigen un bedeutenden Busammenstößen zwischen der Menge und der Bolizei, doch genügten die die Straßen durchziehenden
mit der kurzen Herrlichkeit des Stellvertreters wieder vorbei. Die jetzt im Abgeordnetenhause vorzunehmenden Re paraturen find atemlich umfangreich. Es hat sich nämlich dem B. B.-R." nach herausgestellt, daß die Feuerungsanlagen in Bordergebäude erneuert werden müssen. Ferner muß eine dem vollständige Neubedachung des Haufeslvorgenommen werden, da auch hier sehr erhebliche Mängel hervorgetreten find. Un abbängig hiervon ist der Bau eines neuen Maschinenbauſes auf dem Terrain des ehemaligen Festungsgrabens zur elektrischen Beleuchtung des Sigungssaales.
Das erfte Haus, welches der Freilegung des Mühlen Dammes zum Opfer fällt, ist das an der Ede der Fischerstraße, welches, da es teine Rolonnaden befigt, dem Personen verlehr von jeber äußerst binderlich gewesen ist. Mit dem Ab bruch des äußerst baufälligen Gebäudes ist bereits begonnen worden.
Mancher fluge Geschäftsmann bringt bei Bezahlung mittelft Boftanweisung 20 Bf. für Borto in Abzug. Diese bandlungsweise ist unberechtigt und laut Urtheil des Reichs gerichts sogar ftraffällig, da in ihr der Betrugsversuch zu er tennen ift.
Die vom amerikanischen Generalfonfulat in Berlin veröffentlichte Statistil giebt ein Bild von der Entwickelung der Berliner Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten . Dieselbe betrug im zweiten Vierteljahr d. J. 1523 355 Doll. gegen 1051 692 Doll. in dem gleichen Beitraume des Vorjahres; die