Ausfuhr hat also um 471 662 Doll. zugenommen. Die Ge fammtausfuhr belief fich im ersten Halbjahr 1886 auf 2662 367 Doll. gegen 2013 551 Doll. im Borjabre, so daß die Gesammt. Mehrausfuhr 648 756 Doll. ergiebt. Die erfte Stelle in der Ausfuhr nehmen diesmal Blüsche und Velvets ein, und zwar mit 245 146 Doll. gegen 156 868 Doll. im Jahre 1885; es folgen Ronfettion mit 229 571 Doll.( im Vorjahre 80 784 Doll.), wollene und halbwollene Stoffe mit 204 502 Doll. gegen 183 507 Doll. im Vorjahre, Jerseys mit 52 806 Doll. gegen 40 779 Doll. im Jahre 1885. Beträchtlich gehoben bat fich also die Ausfuhr von Plüschen, Ronfettion und Wollen waarenfabrikaten. Im Ganzen wurden 1585 Fakturen beim Berliner Generallonfulat im zweiten Bierteljahr 1886 legalifirt".

Die Zahl der öffentlichen Fuhrwerte in Berlin be. trug am 1. Juli 5917 und amar 1897 Droschten erster, 2476 Drofchlen zweiter Klaffe, 152 Gepäddroschten( in Summa 4525 Drofchlen), 822 Pferdebahnwagen, wovon 661 der Großen Berliner, 72 der Berliner und 89 der Neuen Berliner Pferde bahn- Gesellschaft gehörige, 408 Thorwagen und awar 88 Ein spänner und 310 Bweispänner sowie schließlich 162 Omnibus wagen.

feine Biervorräthe an Bord des Dampfers lagerten, unges| trunken blieben und so, wenigftens für diese Fahrt, cöllig ihren Beruf verfehlten. Und die Roral von der Geschicht: das Bierpech ift für den Schänker in jeder Form unangenehm.

Die tönnen gut werden. Anfangs dieses Jahres waren einige Knaben, Schuler einer Gemeindeschule vor dem Halleschen einige Rnaben, Schuler einer Gemeindeschule vor dem Halleschen Thor, babet ertappt worden, wie fte der Mutter des Einen ihre Ersparniffe ftahlen. Da die Burschen schon mehr solcher Streiche auf dem Kerbholz hatten, so wurde nun Enft mit ihnen gemacht, fte wurden zu Gefängnißftrafen von 3 bis 6 Wochen verurtheilt und nur der jüngste fam mit einem Ber weis davon. Das scheint aber an den boffnungsvollen Buben Spurlos vorüber geganger sein, wenigstens befinden sich zwei Derselben, ein 14jähriger und ein 12jähriger, bereits wiederum in Untersuchung. Welche Schlaubeit diese Burschen bereits zu entwideln verstehen, zeigt u. A. folgender mit zur Anklage ftehender Streich. Eines Tages schlendern beide die Mitten walderstraße entlang, als ihnen ein Betrunkener entgegen tommt. Sie lennen denselben als den Inhaber eines nabe­gelegenen Grünframtellers. Während der Angetrunkene diesem feinem Heim zu taumelt, haben die Knaben schon einen Diebes­plan fertig. Sie wissen, daß der Mann in seinem Geschäft allein ist und berechnen nun, derselbe werde, in seinem Keller angelangt, fich niederlegen, um seinen Rausch auszuschlafen, so Daß die Ladenlaffe zeitweilig unbewacht sein werde. Genau fo entwidelt sich die Sache auch und die beiden räumen die Raffe aus. Die Beute beträgt 45 Mart. Ihr nächstes Biel ist ein Budilerkeller. Dort spielen fie Billard, wirthschaften aber auch mit dem geraubten Gelde so unvernünftig darauf los daß der Wirth Verdacht scöpft und einen Schußmann herbeiholt, der denn auch bald heraus hat, wo das Geld her tommt.

Weiteres vom Wollapostel. In der Börs. Zeitung" lefen wir: Wo alle Quellen verftegen, da hilft dem Journalisten Der Wollapoftel Jäger über die Debe der ereignißlosen, der schrecklichen Sauren Gurkenzeit hinweg. Der berühmte Stutt garter Profeffor hat jest im Verein mit seinem Apotheker eine Lifte seiner Anthropinfügelchen herausgegeben. Es find iezt Es find jezt 20 Sorten angefertigt, darunter finden fich folgende: Nr. 1 ftammt von einer blonden Frau mittleren Alters, durchaus ge fund, besonders mit vorzüglicher Verdauung; ist Mittel gegen Appetitloftgleit, heilträftig bei akuten und chronischen Magen leiben, besonders in Folge von Diätfehlern, Migräne ; bei jungen Männern hat es fich als Mittel gegen Gefichts. ausschläge bewährt". Anthropin Nr. 2 ftammt vom Haar bes renommirtesten Schnellläufers in Europa , eines jungen Mannes von außerordentlicher phyfischer Leistungsfähigleit. Dieses Wnthropin erhöht die Lauffäbigleit, vermindert über­mäßige Schweißbildung, vertreibt die Müdigkeit, erleichtert das Athembolen und heilt oder lindert die Schweißsucht, Schwer athmigleit und namentlich Fußfrankheiten verschiedener Art, besonders bei alten Leuten; ist ein auswurfbeförderndes Mittel bet Katarrh älterer Personen, beilt Fälle von Hartleibigleit und leiftet Dienfte bei Rheumatismen und Gicht. Anthropin Nr. 3 ftammt von einer hervorragenden brünetten Sängerin; es wirkt einmal gegen Kehltopflatharrhe und und hals. verschleimung, bann gegen Indispofition Der Sing ftimme, sowie des Anfages bei Blasmufilern( Stimm zauber), aber nur bei männlichen Individuen. Dieses Stimm mittel erzeugt im ersten Beginn der Wirkung und bei zu fleiner Dofts Heiterkeit, man nimmt deshalb 3 bis 5 Korn und wartet einige Minuten, bis vermehrter Speichelzufluß und leichte Schleimablösung zeigen, daß die richtige Wirkungsphase einge treten ist. Daffelbe gilt auch von dem Stimmmittel für Damen. Anthropin Nr. 7 ist Jungfrauen- Anthropin( blond), verleiht den Getränken Bouquet und beseitigt Gemüthsverftimmung, besonders bei männlichen Personen blonder Romplexion. An thropin Nr. 8 ftammt von dem Haar eines brünetten Herrn mittleren Alters; es hat fich gegen nervöses Herzklopfen be währt. Anthropin Nr. 9 stammt von einem blonden er wachsenen Mädchen von lebhaftem Temperament, großer Ges sprächigleit, Singluft und glodenreiner Stimme; wirksam gegen Störungen des Sprechvermögens und der Singfiimme. An thropin Nr. 13 ftammt von einem blonden, sehr gefunden Fräulein, bei der noch sämmtliche Zähne unverlegt find, das nie in seinem Leben Bahnweb gehabt hat; gegen Bahnschmerzen bei männlichen Personen. Anthropin Nr. 16 ftammt von einem bejahrten hervorragenden Klaviervirtuofen; gegen Ner vofität und Indispofition beim Klavierspiel; erhöht die Finger fertigteit, Sicherheit und Ausdauer beim Spiel, Anthropin Nr. 19 ftammt von einem erwachsenen, gesunden, blonden Mädchen und wirkt schmerzstillend bei Augenleiden. Anthropin Nr. 20 flammt von einem beldentenor erfien Ranges, 48 Jabre, febr gefund, ist ein Stimmoerbesserungsmittel für Damen. Da ift Barnum doch übertrumpft!!

vier Jahren, die Hoffmann dort zugebracht hat, bat er f größter Bufriedenheit der Verwaltung geführt. Hoffmann blei noch jezt dabei, daß er seine Frau nicht zum Fenfter binau gestürzt habe und eben jest bat er seinen Antrag auf Wieder aufnahme des Verfahrens erneuert. Er giebt eine Angab Beugen und Sachverständige dafür an, daß es ihm absolut un möglich gewesen sein müffe, die lorpulente Frau durch das für diejen Bwed viel au schmale Fenster mit Gewalt hindurch zu werfen. Db er die Wiederaufnahme des Verfahrens durchfeßen with ist sehr fraglich.

Martthallen Bericht von J. Sandmann, städtische Verkaufsvermittler, Berlin , Bentral Markthalle, den 29. Jul

Butter. Der in den vorangegangenen beißen Tagen f am hiesigen Plaße fühlbar machende Breisrüdgang wurde in den legten Tagen bei eingetretener fübler Witterung wenig bemerkbar. Das Geschäft verlief rubig und wurden folgende Preise notirt: Frische feinfte Tafelbutter ac 100-105, feine Gutsbutter I. 95-100-102, II. 83-90, III, 78-83. Lan butter I. 75-80, II. 65-75 M. Galizische und andere gering Sorten 55-66 M. p. 50 Kilo.

Käse. Die Nachfrage nach Westpreuß. Schweizer und Quadratbacksteinläse ist steigend; die Waare Inapp und zu gam bedeutend höheren Preisen verwerthbar, auch geringere Qual täten fanden Abnehmer. Echter Emmenthaler 73-80, Weftpreuß Schweizertäse L. 57-60 M., II. 48-50 R., III. 40-45 Qudratbaditein I. 22-25 D., II. 14-18 M.. Tilftter Fettlä 40-56-60 M., Tilfter Magerläſe 18-23 M., Limburger 30-32 R., II. 20-25 M., Ramadour 30-32 R., rheinische bolländer Käse 20-22 Pid. schwer, 45-58 M., echter Hollände 65 M., Edamer I 60-70 M., II. 56-58 M., Franzöftiche Neufchateller 17,50-18. per 100 Stüd, Camembert 8,00 bis 8,50 M. per Dpd.

Eier 250 M. p. Schock.

Geräucherte Fische. Büdlinge, Rifte 1,60 bis 1,75 Heine Flundern pr. Schod von 60 Stüd 1,50 bis 3 mittel 4-6 M., große fehlen. Aal 0,90-1,50 M. pr. B Rheinlachs 2,50-300 M., Dftfeelachs 1,20-1,50 m. pr.

Wild und& flügel. Rebe 60-75 Bf., Hirsche 35-50 Wildschwein 40-45 Bf. p. Bfo., wilde Enten 0,80-1,50 Belaffinen 30-70 Bf., wilde Gänse 1,10-2,50. pr. Stid, Junge Gänse 2,50 bis 4,50., junge Enten 1-1,50 junge Hühner 0,50-0,90, Tauben 30-45 Bf. per St Boularden 4,50-7 M., alte Hühner 1,00-1.40 D.

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Gemüse und Dbft. Tomaten, 30-40 f. per B Reineclauden 1,00-1,30 Bf. per Rifte, Rurtrauben 50-70 -Pfirfiche per Rifte 1,50-2,00 M., Ririchen 9-15 Bi Bfd., Blaubeeren 6-7 M. per Scheffel, Stachelbeeren 20 30 Bf. per Bfund, Bfefferlinge 6-7 Mart per Bentner, len 1-5 Mart per Schod, Schoten 3-4 Mart Scheffel, Rohlrabi 250-3,00 Mart per 100 Stüd, Star 75 Bf., Blumentobl 10-15 R., Erfurter 25-30 100 Stüd, neue Kartoffeln, weiße runde 350 Mart, Nieren fartoffeln 350 Mart, Früblartoffeln 2,25 Mart, rotbe 2,50., blaue 4,00 m. pr. 100 kilo, Simbeeren 25-28 per Str., neue Pflaumen 15-20 B., neue Birnen 20 B neue Alepfel 25 ẞf. per Pfund, Reineclauden pr. Rifte 120 b 150, Weintrauben, blaue pr. Bfb. 1-1,50 M., weiße 60-80 Feigen pr. Korb 2,00-2,50 D., neue Bwiebeln 4,50-5,50 Bitronen 10-30. pr. Rifte von 260 Stüd, neue fau Burten 2,20-2,80 Mart per Schod.

Sein Schwager! Der Pofisekretär M. war im Haupt­poftgebäude der preußischen Universitätsstadt K. als Schalter beamter beschäftiat. Bu seinen täglichen Funktionen gehörte, fo erzählt das Dtsch. Tagebl." wahrscheinlich unter dem Ein fluß der fauren Burle, die Herausgabe der poftlagernden Briefe. Am Vormittag eines jeden Tages stellte sich immer ziemlich zur bestimmten Beit ein junger Mann ein, der unter seiner vollen Adreffe: A. 2. feine nicht unbedeutende Korrespondenz abbolte. Dieser junge Mann, dessen Exterieur unschwer den Jünger Thalias erlennen lies, fing schließlich den ebenfalls noch jungen Beamten dermaßen zu interefftten an, daß er eines Tages mit Herrn A. T. eine Unterhaltung anknüpfte ,, welche babin führte, daß sich die Beiden in der Stammkneipe aller Mimen ein Rendezvous für den Abend gaben. Ihre Unter­haltung wurde in furzer Beit eine sehr lebhafte, besonders als fie gegenseitig ihre fleinen Liebesabenteuer erzählten. Nachdem Der Poftsekretär erst einmal seine Beamtenmiene abgeftreift batte, lam er ins Feuer und weihte den jungen Schauspieler in die intimften Geheimnisse der Universitätsstadt ein. Das war ein Gebiet, auf dem fich die flotten Herren fanden, und bald war ihre Freundschaft beftegelt. Noch in derselben Nacht wurde eine Exkursion durch die interessantesten Etablissements der Stadt unternommen, und als fich die beiden trennten, mußte jeder von dem anderen, daß der Postsekretär eine alte Liebe in Berlin hatte, während der Held der Breiter Berlin seine Bater ftabt nannte. So lange die Saison währte, so lange hielt die Freundschaft der beiden Kneipbrüder. Nach Verlauf von sechs Wochen verließ der hoffnungsvolle Künstler die Stadt. Seit dem find einige Jahre vergangen. Auf besonderen Wunsch Der Eltern lehrte vor einigen Tagen der zu einem Künstler awelter Größe avanzirte Sohn aus dem Winterengagement nach Berlin zurüd, um einem freudigen Familien Ereignis bel auwohnen. Ueber die Art deffelben herrschte lieffles Schweigen. Der ihm die erwähnte Mittheilung bringende Brief seines Bruders enthielt nur die Andeutung, daß im Restaurant X. Sonntag eine tleine Feier stattfände, zu der er anwesend sein müffe. Der junge Schauspieler tam gerade am Abend dieses Tages an und fuhr direkt vom Bahnhofe in das betreffende Restaurant. Als er in das ihm bezeichnete Bimmer trat, wurde er mit lautem Jubel begrüßt. Rüffe, Umarmungen und Händebrüden von Mutter, Bater, Tante und Dalel. Nun, wo ift denn Schwefter Rosa", wehrte er schließlich alle die Liebesbetheuerungen ab, und was in's mit dem Familien. ereigniß?" Bei diesen Worten erhob fich in der einen Ede des Bimmers ein Bärchen, welches auf den Antömmling zu schritt. Hier, lieber Bruder," stellte der Andere vor, Deine Schwester und ihr Bräutlaam, Postsekretär M. Dein Schwager." Alter Freund, Du bist mein Schwager" Ein bedeutungsvolles Mienenspiel seitens des Boftsekretärs ver binderte den Erftaunten am Weitersprechen und sein verdustes Geficht vergrub fich in der Umarmung seines Schwagers.

Ueber die ftaunenswerthen Leistungen, durch welche Die vor leiner technischen Schwierigkeit zurückschredenden Amerikaner fich vor uns alten Kontinentalen scheinbar aus. zeichnen, wird von Belt zu Zeit hervorgeboben, daß fie ganze Häuser mit Hilfe von Flaschenzügen und Walzen beliebig von einer Stelle zur andern transportiren. Was sagt man nun dazu so schreibt uns ein Freund unseres Blattes Daß unsere Spreewäldler dieses Kunststück bereits von icher ausgeführt haben? In dem soeben erschienenen Heft III. Des 18. Jahr ganges der Beitschrift für Ethnologie" beiß es nämlich in einer febr intereffanten längeren Abhandlung über das Spreewald haus" von W. v. Schulenburg unter anderm: Seit Menschen­gebenten hat man in Burg, wie in anderen Dörfern, ein Ver fahren, Häuser zu verseßen. Die Fortbewegung findet statt, will jemand Wohnhaus, Stall oder Scheune an einer andern Stelle haben. Bu diesem Bwed wird das Gebäude mit Schrauben gehoben und dann auf Walzen fettwärts foribe wegt. Starle Volaichrauben gehen paarweise durch ein

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Polizeibericht. Am 27. d. M., Vormittags, wurde der Maschinenfabrit von Edert, Weidenweg 37, ein Schlo durch eine eiserne Rolle, welche ihm in Folge feiner eigen Unvorsichtig leit auf den Fuß fiel, nicht unbedeutend verlegt Am 28. b. R., Vormittags, wurde ein 5 Jahre alter Knade beim Ueberschreiten des Fahrdammes vor dem Hause Sto mandantenstraße 39, von einem Handwagen überfahren am linken Fuß anscheinend schwer verlegt, so daß er is bie nabe gelegene Wohnung feiner Eltern getragen werden mußte An demselben Tage Nachmittags wurde ein Schneider in feiner in der Stalizei ftrage belegenen Wohnung erhängt vo gefunden. gefunden. Eheliche Boiftigkeiten sind die Veranlassung au Selbstmord gewesen. Bu derselben Zeit fiel in der Nähe Selbstmord gewesen. Dranienbrüde ein Maurer in der Truntenheit von dem eisernen Ranalgeländer, auf welchem er gefeffen hatte, ins Waffer. wurde von Borüberkommenden alsbald wieder berausgezoge und zur Ausnüchterung auf die nächste Bolizeiwache gebracht von wo er fich demnächst nach Hause begab.

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Reichstagsabgeordneten von Vollmar, Bebel und Senossen wegen Theilnahme an einer geheimen Berbindung auf der Anklagebant. Freiberg , den 28. Juli 1886.

Wegen Gattenmordes wurde der Schlächtermeister Auguft Hoffmann aus Berlin am 16 Februar 1882 vom Schwurgericht am Landgerichte II zum Tode verurtheilt, nach dem derselbe von den Geschworenen für schuldig befunden wor den war, zu Lichtenberg , seinem damaligen Wohnorte, seine Dritter Tag der Berhandlung. Frau zu Boden geschlagen und alsdann noch lebend aum Das Auditorium ift beute überfüllt. Gegen 8% Fenster hinausgeworfen zu haben, wobei dieselbe ihren Tod Vormittags eröffnet der Präsent, Landgerichtsdirektor Bolle fand. Hoffmann hat stets bestritten, seine Frau getödtet zu wiederum die Sigung und ertheilt sofort das Wort dem Obe baben; er gab zwar zu, seine Frau im Streite zu Boden ge fchlagen zu haben, daß das Blut hoch auffpriste und die Frau beichäftigt bereits zum zweiten Wale die Berichte. Das er anscheinend bewußtlos liegen blieb, er behauptete aber, dieselbe Mal bei der Verhandlung vor dem Landgericht in Chemni

fel felbft zum Fenster hinausgefprungen, während er sich im Nebenzimmer befand. Dieser Behauptung widersprachen ver schiedene Jndisien, ganz besonders aber das Beugniß des Un

fcheiterte bie Antlage an der zu beschränkten Auffaffung

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Eclenntniß des Reichsgerichts vom 23. Dezember einen

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Felten

Wortes Verbindung". Inzwischen bat die Anflage bur ba tersuchungsrichters Landgerichtsraths Asche, welcher den That Boben gewonnen. Das Wort Berbindung bildet den Bapt

ort in Augenschein genommen und gefunden hatte, daß fich an Der äußeren Seite des Fenfterkreuzes ein blutiges Ma! befand, in welchem fich alle Glieder einer Hand ausgeprägt hatten.

Mutterholz und stehen mit thren unteren Enden auf einer Holzunterlage in fleinen höhlungen, Damit fte auf einer Stelle fich drehen. Einander gegenüber auf jeder Seite der Wand wird je ein Schraubenpaar angebracht und und auf beiden Seiten zugleich gedreht. Bei der seitlichen Fortbewegung werden Stangen und ebe bäume gebraucht, die man unter die Schwedle des Gebäudes ftedt; so wird dieses durch Drud weiter bewegt ,,, bis auf 200, 300 Schritt" Entfernung. Bur Fortbewegung eines mittleren Hauses gehören etwa 30 Mann; dazu finden fich Verwandte, Freunde und Nachbarn ein. Das Heben geschieht in einigen Stunden. Gebt alles gut, soll das Haus an einem Tage 50 bis 100 Schritt von der Stelle rüden. Die Schrauben, auß Mpfelbaumbols von Bimmerern gefertigt, find nur im Befige Weniger." Dieser durchaus plaufibeln Schilderung zufolge muß der erfte Dantee, welcher dashäuserschieben" in Amerita einführte, ein gebotener Spreewaldler gewesen sein. Denn bie jenseits des Dzeans zur Anwendung gelangende Methode ist in ihrer Grundform zweifellos die nach Herrn von Schulen burg im Spreewalde feit Menschengedenten" übliche. Auf welcher Seite somit das Recht der Priorität liegt, braucht nicht untersucht zu werden. Sollten die Spreewälbler noch mehr berartige Borzüge befigen, so würden fie gut daran thun,

antlagepunkt in der gegenwärtigen Angelegenheit. Dafne tönnte wohl schon in dem Vorhandensein der Sozialdemokrati

Bes binbung besteht, hat die Beweitaufnahme ergeben

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Der Größe der Hand nach lonnte das Mal nur von der Hand schen Partei an fich eine Verbindung erbliden, allein in Diefer

der Frau Hoffmann herrühren, und die Lage sowie die Inten florität des Abbrudes liegen nur ben einen Schluß zu, daß Frau Hoffmann rüdlings zum Fenster hinausgeworfen worden sei und fich dabei verzweiflungsvoll an das Fensterkreuz ange. flammert habe. Der Untersuchungsrichter schilderte den Be fund der Inaugenscheinnahme so ergreifend und padend, daß die Geschworenen nicht umhin fonnten, dabin zu votiren, daß Hoffmann seine Frau durch das hinauswerfen zum Fenster getödtet Fenster getödtet ausgeführt habe. Nichtigkeitsbeschwerde wurde Das Zodesurtheil rechts­Hoffmann richtete zunächst ein

kräftig.

Beziehung wird sich ein Beweis schwer führen laffen. ich behaupte, innerhalb der fozialdemokratischen

über diese Frage hinwegzuschlüpfen gesucht.

Bartel

Kern vorhanden, der fich als Verbindung charatterifirt Die Angeklagten haben sich darüber, inwieweit eine Drganifation innerhalb ihrer Partei best ht, sehr unflar geäußert, fe haben ganisation, dann sagten fte wieder: eine gewiffe Drganisation Sie haben zunächst gesagt: es besteht überhaupt teine Dr und diese Tötung mit Ueberlegung ejufs Borbereitung der Wahlen, bebufs Sammlung von Bel ber eingelegten trigen war allerdings vorhanden. Ich behaupte feinesweg daß Drganisation und Verbindung gleich ist. Allein ich be Gnadenges haupte, innerhalb der sozialdemokratischen Partel giftirte eine feft gegliederte Verbindung. Wir haben fa verbalini mäßig wenig über diese Berbindung gehört. Da ist zunächt

Durch Verwerfung

fuch an den Kaiser, welches abschlägig beschieden wurde. Seine erfte, von ihm geschiedene Frau, welche, in dem Mord­

fich dieselben rechtzeitig patentiren au laffen. Denn sonst proseffe als Beugin vernommen, belundet hatte, daß fie den die aus der sozialdemokratischen Reichstags- Fration beftebende

baben sie nur die Mühe, andere Leute aber den Ruhm der Erfindung.

Recht fatales Bierpech hatte der Schänker am Bord des Bergnügungsdampfers der neuen Dampffchifffahrtsgesellschaft, der am vorigen Freitag nach Schmödwis fubr; es war nicht

Hoffmann wohl für einen jäbzornigen Mann, trobem aber Parteileitung, die die Fäden der Berbindung in der Hand

nicht für fäbig balte, eine solche That zu begehen, fuhr nach Ems zum Kaiser, um persönlich die Begnadigung des Ver

Jest stellte Hoffmann den Antrag auf Wiederaufnahme des

Provinzialversammlungen c. abgehalten. Ferner beftand ein

urtheilten zu eflehen; auch dieses Bemüben blieb erfolglos. offisielles Bartelorgan. Es ist wohl selbstverständlich, daß, Die übliche Sorte von Bierpech, die dem Trinter unangenehm Verfahrens. Er nannte eine Anzahl neuer Entlastungszeugen, Bartelleitung nicht umgangen werden lonnte. Die Bartei gab

ift, sondern ein eigenartiges gefchäftliches Misgeschic, das man füglich mit diesem Ausdruck bezeichnen tann. Bunächst erſchien bei der Hinfahrt der dienstbefliffene Ganymed im Angesicht der Schmödwizer Landungsbrüde noch mit einer teloffalen Anzahl Seidel auf dem Verded, von denen jedoch so unmittelbar vor dem burstbeseitigenden Endziele der Fahrt Niemand mehr Ge brauch machte, weshalb dem Inhaber der Gläser nichts anderes übrig geblieben fein dürfte, als deren Entleerung auf irgend eine paffende Art vorzunehmen. Vielleicht hatte dies bie un angenehme Folge, daß am Abend bei der Rückfahrt des Dampfers der Bierschänker mehrere Minuten zu spät an ber Abfahrtsstelle erschien, sich mit seinen verzweifelten Hand bewegungen dem Kapitän des bereits ziemlich entfernten Dampfers nicht mehr bemerklich machen konnte und deshalb

Don denen einzelne befunden sollten, daß file gesehen hätten, wie Frau Hoffmann selbst aus dem Fenster gesprungen fel. Da

nichts Erhebliches zu befunden vermochten, lehnte sowohl das

fich beschwerdeführend wandte, den Wiederaufnahme- Antrag

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wenn über den Bertrieb des Blattes berathen wurde, ble ben Angeklagten bestritten worden, daß fie Beamte unterhalten. außerdem eine große Anzahl Flugschriften heraus. Es ift von Die vorgeschlagenen Beugen in der angeordneten Bernehmung Allein die ga je Drganisation erfordert jo viele Arbeiten, Rorre Landgericht wie auch das Kammergeridt, an welches Hoffmann besorgt alle diese Arbeiten? Es müssen dazu Leute vorbanden spondenzen u. f. w., daß unwillkürlich die Frage entsteht, wer ab. Schon brachten einzelne Berliner Beitungen unter Angabe last fie? Die Partei besaß außerdem ganz erhebliche Fonds. fein. Allein wer besoldet dieselben, wer stellt fle an, wer ents Wir hören ja auch von Administration, Rontrollommiffion C Die Angeklagten fagen nun: alle diese Fonds wurden in der Schweiz verwaltet. Allein jedenfalls sprechen alle diese Ein richtungen dafür, daß die Bartet Beamte unterhalten hat. Ich will nicht behaupten, daß fefte Parteibeiträge erhoben wur den und ich gebe au: freiwillige Beiträge bedingen leine Be bindung. Allein die Beiträge wurden so regelmäßig eingezogen,

von Tag und Stunde der Hinrichtung die Dieloung, daß auf dem Hofe des Bellengefängnißfes bereits das Schaffot errichtet fel, ba traf ganz unerwartet die Kabinets- Drbre mit der Be gnabigung Hoffmanns zu lebenslänglichem Buchthaus ein. Es geschah dies in den ersten Tagen des Monats August 1882. Bald darauf wurde Hoffmann nach dem Buchthause in Sonnen burg überführt, bem legten Miyi der meisten in Berlin zu

Die Fahrgelegenheit auf der Eisenbahn benußen mußte, während lebenslänglichem Buchthaus verurtheilten Berbrecher. In den daß von freiwilligen Beiträgen laum die Rede sein lann. Der

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