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Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 181.
Lokales.
Freitag, den 6. August 1886.
mento auf Seiten der Gewerbetreibenden und Arbeiter ob dieser unverantwortlichen Berbilligung der Waaren und Are beiten. Deffenungeachtet erfreuten fi die 50 Pfennig. Bazare eines recht lebhaften Suspruchs, denn dieselben hatten den Reis Der Neuheit für fich. Dieser ging indefies recht bald verloren, benn angelodt von dem anfänglichen großen Erfolg, wuchsen die 50 Bfennig- Bazare wie Pilze aus der Erde und find dies felben hute, man möchte fagen überall anzutreffen. Daß die felben hierdurch viel von ihrer ursprünglichen Angiebungstraft felben hierdurch viel von ihrer ursprünglichen Angiebungskraft einbüßten, ist erklärlich und um die Raufluft des Bublikums in boterem Maße zu reizen, entstanden nunmehr die 40 Pfennig Bazare", den 50 Pfennig- Bazaren eine erhebliche Konturreng bietend. Doch hiermit war die absteigende Stala noch nicht erschöpft. Die sogenannten„ Ramschgeschäfte" er schienen auf der Bildfläche, alles bisher Dagewesene in den Schatten stellend. Diese konnten bis jest in dem Ronkurrenz tampfe betreffs der Billigkeit die Siegespalme für fich in un fpruch nehmen. Diefer billige Triumph wird ihnen indeffen neuerdings in ernstlicher Weise ftreitig gemacht, denn in der Chauffeeftraße, Ede Der Schlegelitrake, bat fich jest ein ,, 10 Pfennig.Bazar" etablirt. Große Platate laden die Vor übergebenden sum freien Eintritt ein, um sich von den erstaunlich billigen" Breifen zu überzeugen, die allerdings auch geeignet find, ftaunende Verwunderung zu erregen, denn die bier verläuflichen Waaren gehören nicht zu der Kategorie, welche man für einen Goschen das Stüd" auf dem Weihnachts. martte zu erhandeln gewöhnt ist. Boraussichtlich wird auch Dieser 10 Pfennig- Bazar" bald Nachahmung und Verbreitung finden und damit die Grenze der bentbaren Preisniedriglett erreicht sein. Doer sollten gar noch 5 Bfennig Bajare" im unenthüllten 3 itenschoose schlummern? Möglich ist alles in Berlin und nil admirari" das Lofungswort jedes Weltstadtbürgers. Haben wir es doch schon herrlich weit gebracht!
Unsere Frommen an der Arbett. Man muß es den von jenen heftgen Chriftlichen Vereinen junger Männer" laffen, daß fte e Dep: ich aufs Agitiren verstehen. Sie verfahren darin getreu den er Kolonkeljungen ihres Gründers, des methodistischen Winbe: apostels Neufund von Schlumbach, nach englisch - amerikanischem Viufter. Dieser en so en Sendling , feiner Zeit von Herrn Stöder und einem gräflichen obne Romitee au einer Zournee durch Deutschland veranlaßt, um die zu Die au Jugend den Banden des Unglaubens ju entreißen, versteht die ce if eine Sache. Doch wir wollen heute nicht näher auf das Thema in Umlauf eingeben, sondern nur eine lleine Blühenlese aus den an be. immten Abenden auf den Berliner Straßen seitens der VerDienftet eine vertheilten Flugblättern und Schriften geben. Junge Leute our mit achtigem augenaufichlag, melancholischen Gefichtszügen, Seeräuber folett in der Mitte gescheiteltem Hauptbaar und meist einem genäher wirbelnden Schnurrbärlden, befördern die ruhmredigen Ergüffe En welche an den Mann. Vor allem der Hauptverein in der Friedrichstraße. Ingenieur Benig ift es nicht, was er au frinem Beſtehen braucht. Einer ige Mann librlichen Einnahme von 15 217,38 Dt. teben 15 128,82 m. M. M. Rapitanusgabe gegenüber. Jedenfalls ein refpeftabler Boften, der the Schiff log dient, in fich schließt. langen ebie Bebälter eines zahlreichen Beamtenpersonals, bas felbft Und was bieten die Bereine baben befitives: Heilsarmeegefänge, geistliche" Ansprachen und- eräuber siel Bersprechungen aufs Jenseits. In den Programmen fret li tft mehr zu lesen. Ein Bibel vort lautet: Laß beine Linte nicht wiffen, was die Rechte thut." Jedenfalls eine lõb liche Weisung, die nur nicht nach dem Geschmack der chrift lichen Bereins belden ist. Auf hundert Retlametron peten wird geschmettert. Die intimsten Briefe werden in die Deffentlich leit langirt. So ist in einem der Blätter folgendes Schreiben enthalten: Berzlichsten Dank für die liebevolle Aufnahme meines Sobnes in Ihrem Verein, sowie auch für den guten Rath Sbrerseits in seiner Bedrängnis. Er ift reumüthig zu uns zurückgekehrt und es hat sich alles zum Buten gewendet. Des Himmels Segen auf den Verein und feine Leiter eiflehend, empfiehlt sich...."
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fener Brief seine Schuldigkeit gethan und dem Verein neue Baben, um die fortwährend ge- beten wird, zufliegen laffen. 8, im Rathen und im salbungsvollen Ermahnen ist man dis Brundftamm, dem das Getöse gilt. Es ist ein Kommen unb Bben . Einmal und nicht wieder, denkt der, der einen was der Generalsekretär zu schaffen hat. Es besucht ihn," so beißt es, ein Mann von fehr reduzirtem engern ilter von 42 Jahren, auf deffen Geficht Lafter aller Art ihren häß
Uebrigens ist es nur ein lleines häuflein, 20-40 Mann
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genommen. Wieder in einem Flugblatt mi d erzählt,
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Auf dem Dranienplatz scheint nun lein Wochenmarkt mehr abgehalten werden zu tönnen, ohne daß die dort aufge fahrene Kolonne der Fleischerwagen in Rollifion geräth mit dem von der Dranienbrüde nach dem Kottbuser Thor zu ver tebrenden Fahrwert, und wie solche Karambolagen unter den Besitzern und Führern der betreffenden Wagen ausgeglichen au werden pflegen, darüber ist Niemand im Zweifel, der die Lenter unserer Fleischer Fubrwerke im Verkehr auf der Straße tennen gelernt hat und für die den Markt besuchenden Frauen haben folche, an jedem Markttage stattfindende Szenen etwas ungemein Widerwärtiges. Wie die marktpolizeilichen Anordnungen gegen. wärtig getroffen find, tönnen Kollisionen gar nicht vermieden werden. Die Wagentolonne der Schlächter Fuhrwerte springt so weit gegen die Mitte des Straßendammes vor, daß es noch als ein Wunder zu betrachten ist, wenn nicht öfter größere Unglücksfälle durch Ueberfahren vorkommen. Am Dienstag wurde der Führer eines Sandwagens von den Fleischwagen futschern dort angehalten und ihm die genaue Beachtung der beschränkten Fabrordnung so lange eingebläut, bis die an gesammelten Frauen zu feinen Gunsten intervenirten. Wie leicht liege fich das Alles vermeiden, wenn die Polizei diesen Fuhrwerken ihren Salteplat statt bier an dem eingeengten Straßenbamm, lieber an der Ritterstraßenbrüde oder nötbigenfaus an dem geräumigen Wafferthorbeden an wiese! Die turze Entfernung bis zum Marktplan spielt für die oft nur zu leichtfüßigen Schlächterpferde leine Rolle und der eingeengte Damm der Dresdenerstraße würde endlich fret.- U: brigens war von Besucherinnen des Drantenplay- Wochen marktes am Dienstag noch eine andere Heldenthat geplant, die leider nicht zur Ausführung gelangen fonnte. Am Montag batten nämlich mehrere Frauen von einer Landfrau, die auf auch die belannten großen frischen Bauerneter" eingekauft. Im Laufe des Dienstag Bormittag fanden sich nun alle diese Einläuferinnen wieder ein, um von ben erftandenen Waaren ein gutes Theil au retourniren, oder gegen beffere umzutauschen, denn die empfangenen waren nichts weniger als frisch, wie fich jeber, ben es interefftcte, leicht mittelft der Nafe überzeugen fonnte. Die Bauersfrau aber batte es, jedenfalls in fluger Vorausberechnung des Kommenden, vorgezogen, nicht auf der Bildfläche zu erscheinen; fte überließ es vielmehr den ange führten Räuferinnen, fich auf ihrer früheren Bertaufsstelle über die menschliche Schlechtigkeit zu unterhalten und fich zum Be weise hierüber gegenseitig die angelochten Eler unter die Nase zu halten. Vorläufig darf fich die schlaue Bäuerin dort jeden. falls nicht wieder sehen lassen.
Stempel gebrüdt. Er hat einft gute Tage gesehen und forgfältige Erziehung erhalten, gerieth aber, früb felbft überlaffen, in die Gesellschaft leichtsinniger Rameraden verlor sein Hab und Gut, beging, als es an Mitteln fehlte, Veruntreuungen, tam ins Gefängniß Und fant dann von Stufe au Stufe. Wegen mehrerer schwerer Bergehen wurde er zulegt mit einer längeren Buchthousfirafe belegt. Wieder fret geworden, gewöhnte eri fic and Trinken, um dadurch, wie er fagt, feinen Summer und den ihn oft be leichenden moralischen Razenjammer" au betäuben. Be fchäftigung fand er nicht und so ist er gegenwärtig von Allem entblößt. Er bittet tief zerfnirscht, ihm beizusehen, und ihm, wenn es für ihn noch Hilfe giebt, den Weg au ebnen. Nach längerer Unterredung, die den 8wed hat, thn aufzu richten und in seinen guten Grundsäßen zu feftigen, wird er einem Drt Drt überwiesen 100 er Anbalt und Förderung findet uslieferungefangene, ( Verein für entlaffene Straf Arbeiterkolonie 2c.)"(!!!) Das bedarf teiner Deutung. Arbeitertolonie, Strafgefangenenverein! In diesen binweisen bestebt die Hilfe: und so etwas wagt man noch ffentlich zu verfündigen. Noch ein Besuch:" Es tommt ein degant gelleideter Herr, der angiebt, augenblidlich vorüber. bend in großer Noth zu sein und um eine entsprechende terfügung bittet. Er wird an den Berein gegen Berarmung und feines Kommentars bedürftig. Abertausende von Mart an einen Geiftlichen gewiesen."(!!!) Auch bezeichnend Werben jenen Vereinen zugewandt, während weite Schichten obne eine Hilfe. Bolles in großer Noth babinleben, ohne eine Unterstüßung,
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558 1300 417 557 00] 42 53 73[ 1500] 45 51 265 062 83( 3
65
5210
402 23 51
30 91 13000 741( 550) [ 1500] 62
60 95 156 1 558 644 0118 21 5501 41 60 3001 47
607 62 59 728 64
0611 70
6 701 25
0 4342 8 606 89
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477 560 967 84 91 589 15506
90 218[ 150 [ 15.0) 678 [ 300] 44 736 64 65
650 81 92 93
388 96( 150
58 218 36 47
31 302 728
JO
7 38 45 56
695 700 865 6 746 61 806
001 65 79 651
00 60 80 41
22 54 130 67 104 23
7703( 300) 1
70 412 61
924[ 1500] S
26 34 537 49 4128 80 1300 002 133 060 601 75 360 68 98 46
2660 766 80
80 631 46 46
001 212 17 51 296 454 685
55 764 1600
50] 73 131 62
59( 300) 8895 88 526 1300 68 70 97 94 541 91 640
81550] 49 6 36 57 210 8 97 977 94038
93 617 88 61
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Seitens der töniglichen Eisenbahn- Direktion Berlin ift eine Ermäßigung einzelner Billetpreise im Vorortvertebr berfügt worden. Die berabſegung erstreckt sich auf die Billets für Bersonen und Borortzüge vom Lehrter Hauptbahnhof, bezw. von Ertner ab bis Spanbau und beträgt für die Ber ble f. für bie brite Stlane, belben Retourbillets 30 f. für be aweite und 10 f. bie brille Rlafe. Befremblicger
Es ist gewiß wenig chriftlich, wenn ein Brediger, nach dem er von einem der Hinterbliebenen eines Berstorbenen nicht erfahren,
gang fortelle Dinge berbuch nicht nur öffentlich den Bere en jondern auch bie Hinterbliebenen bloskelt wie fid teits am 1. dieses Monats in Kraft getreten ist, durch offizielle Dies erft jüngst wieder in Berlin ereignet bat. Ein biefiger te fi neun Sabre vie Wiribichaft von einer Bekanntmachung bisher nicht unterrichtet worden, obgleich bies achtbaren Frau führen laffen, welche von ihrem Ehemann ge Bäckermeister hatte schon in so fern geboten erschien, als der Reisende auf Ver langen der Bahn das Fahrgeld abgezählt beim Billetlösen zu entrichten hat, um unnöthigen Beitverluft durch Wechseln, na mentlich bei ftätterem Andrange am Billetschalter, zu vermeiden. Die Berichtigung der in den Bahnhöfen aushängenden Tarif dächtnißrede am Grabe der Verstorbenen zu bitten. Im Laufe labellen allein genügt nicht, denn in den wenigften Fällen er heinen die Fabrgäfte so zeitig vor Abgang des Buges, daß fle Oleje Tarifiabellen auffuchen und fludiren fönnen. Und selbst bel hinreichender Beit wird dies nicht geschehen, wenn dem zugelaffen worden wäre u. s. w. Der Tag der Beerdigung fam Reifenben der bisherige Fahrpreis belannt ist, die eingetretene heran. Entseßen erfüllte den Bäckermeister und die übrigen Beränderung aber unbelannt geblieben ist.
Die Pferdebahn macht jest auch Anstalten, in die und Bringenstraße muß daber erweitert werden. Die Kleinen
trennt gelebt hatte. Geschieden war die Ehe nicht, weil der Ehemann dies zu thun fich weigerte. Vor einigen Tagen starb nun die gedache Frau und der Bäckermeister ging zu dem
des Gesprächs gab der Bädermeister seinen Schmerz über den Tod der Dahingeschiedenen zu erkennen, sagte, daß er fte ge liebt und fte auch geheirathet haben würde, wenn dies eben
an der Gruft stehenden Leibtragenden, als der Prediger eine Rebe anbub, welche eine scharfe Geißelung des Lebens der Verstorbenen enthielt, vom Sündenfall sprach und auf den Berlehr mit dem Bädermeister anfpielte. Man tann fich die
alten Häufer an dieser Stelle geben noch ein Bild der früheren peinliche Situation auf dem Friedhofe ausmalen; Jeder Beftalt dieser Straße, durch welche fich der lebhafte Bersonen wünschte, besonders aber der Bädermeister, in die Erde zu und Frachtvertebr nach Sachsen und weiter nach Süddeutsch verfinken", zudem die Gedächtnißrede" nicht fur war und land bewegte. Sier Gasthof an Gasthof, der ,, bof von Sachfen", too noch ein Reft davon, und ein altes Augsburger Wirths baus" jeugt noch von dem Berlehr mit Süddeutschland . Die
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immer wieder neue Verhältnisse besprach, bie wenig zum Trofte Der Trauerversammlung gereichten. Wir wissen nicht, ob mit einem berartigen Handeln die Intentionen der vorgefesten
noch vorhandenen alten Häuser haben faft alle unverhältniß Kirchenbehörde erfüllt werden; zugeben muß aber ein Jeder, mäßig breite und bobe Einfahrten für den Frachtwagen- Berlehr. daß baffelbe als wenig chriftlich erscheint! Die Erbauung der Görliger Eisenbahn beseitigte den legten Reft beffelben, der vom Bahnhof zum braunen Roß abging, spricht Profeffor Liman ausführlich in einer Abhandlung der Don bem aus allabendlich ein Dmnibus nach Lübben mit 14 Stunden Reisezeit fuhr. Eins der dem Abris verfallenen
Ueber die Einrichtungen der neuen Berliner Morgue
" Vierteljahresfchrift für gerichtliche Mebigin". Neben den Lola litäten zur Aufbewahrung und Ausstellung der polizeilichen und gerichtlichen Leichen" enthält diefelbe bekanntlich die Räum besteht aus geräumigen Arbeitszimmern für den Direktor und
nichts mehr war, wurde es in ein Vergnügungslotal lichkeiten für das forenfische Inftitut. Die Unterrichtsanstalt Alemannia umgewandelt, in welchem Liebhabertheater gespielt und Rinderfefte gefeiert wurden. Freundliche Erinnerungen Affiftenten, aus Hörsaal, Bibliothet, Präparantenzimmer und Don ein paar Generationen Inüpfen fich an das altersgraue Seairfaal. Prof. Liman spricht sein Bedauern darüber aus,
Saus, beffen Tage nun gezählt find.
Behn Pfennige das Stüd. Ms, und es ist dies noch
daß es nicht gelungen fel, eine einbeitliche Leitung der ge fammten Anftall berguftellen. Das forenfische Institut resortirt Dom Rultusminifterium, während das eigentliche Leichenbaus bem Minifter des Innern unterstellt tft. Somit ist der Unter
von 50 Bf. das Stüd feilboten, da herrschte große Verwun richt für das Fach der gerichtlichen Medizin in Bezug auf daß berung in unserer guten Stadt und auch ebenso großes Las
Material in feiner Abhängigkeit von anderen Behörden ver
III. Jahrg.
blieben. Auf einen weiteren Misstand in diesem 8 zeige der Medisin macht die D. Med. Wochenschr." in ihrer heutigen Nummer aufmerksam: Ein Blick in den Studienplan, der von Der hießigen medizinischen Fakultät den Studenten empfohlen wird, lehrt, daß die gerichtliche Medizin durch Stellung und fleinen Drud anderen Borlesungen gegenüber zurüdgesezt und selbst der Bahnheilkunde und Elettrotherapie nachgestellt wird. Es ist erklärlich, daß, wenn so dieser Gegenstand fichtlich an die Wand gedrückt wird, das Fach, wie es in der That der Fall ist, von den Studenten vernachlässtat wird, und bis ift bei der Wichtigkeit desselben lebhaft zu bedauern.
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Die behördliche Abnahme der PferdeeisenbahnAnlagen zotichen Spittelmarkt und Mollenmarkt wird voraus fichtlich morgen stattfinden und, falls Anstände dabei nicht er boben werden, die Eröffnung der über diese Anlagen zu be treibenden Linien am Montag erfolgen. In Folge Verlängerung der Pferdebahnlinien der Neuen Berliner Bferdes bahn Gesellschaft bis zum Spittelmarkt, bezw. bis zum Mollen martt ist eine theilweise Menderung in den Farben der Signal scheiben und Signallaternen der Wagen nöthig geworden. Es werden erhalten: 1) Linie Spittelmarkt- Frankfurter AlleeBiebbof, gelb( bisher roth), 2) Linie Moltenmarkt- Landsberger Allee- Biebbof, balb grün, balb weiß( bisher gelb mit rothen Streifen), 3) Linie Mollenmarkt- Landsberger Allee- Peters burgerstraße weiß mit grünen Streifen( bisher gelb), 4) Linie Spittelmark- Frankfurter Allee- Lichtenberg behält die grüne Farbe. Die bevorstehende Eröffnung neuer Streden auf der Pferdebahn giebt einem unserer Abonnenten Anlaß, folgenden Wunsch zu äußern: Es giebt von der Botsdamer Brüde 10.Pfennigftreden nach der Kolonnenstraße, nach dem Branden burger Thor, nach dem Gendarmenmarkt und und eine 15. Pfennigftrede nach dem Kölnischen Fischmarkt. Dagegen in der Richtung nach dem Spittelmarkt beginnt dort teine Thellftrede. Man hatte jest, wo noch dazu die Jerufalemer traße ein Kreuzungspuntt wird, feft auf eine 10 Bfennigftrede Potsdamer Brüde- Dönhofsplas gerechnet; wie jedoch aus dem in Jorer geftrigen Nummer veröffentlichten Tarif hervorgeht, soll eine solche nicht in Kraft treten. Diese Strecke würde zweifel los ftart benugt werden, da zahlreiche Kaufleute, die ihre Ges schäfte in der Nähe des Hausvogteiplages baben, an der Bots Damer Brüde wohnen.
Die Untersuchung wegen Landesverrath gegen den chem. Lieutenant Alfred von Hartung und seine im Be fängniß mit ihm getraute Ehefrau geb. Teichmüller, scheint um fangreicher werden zu sollen, als dies bis jest geahnt worden; denn es soll seine inzwischen aus Schöneberg verzogene ehe malige Beliebte, eine unverebelichte Babel, welche gegen Hartung als Denunziantin aufgetreten ift, in ihrer Wohnung in der Steinmesstraße ist ebenfalls in Untersuchungshaft genommen worden sein. Die Babel, mit der von Hartung etwa fünf Jabre, bis zum Februar d. J. zusammen gelebt, hat in deffen Gesellschaft vielfach Reisen nach Spandau gemacht und fich mit thm in Staaten bei Spandau , bei ihren Verwandten aufge balten. Von hier haben Beide Spaziergänge in die Spandauer Feftungswerte unternommen, wo von Hartung viele Beichnungen aufgenommen und wo derselbe auch Unterredungen mit den am Juliusthurm stehenden Boften anzulnüpfen versucht haben soll. Als die Babel im März einen Brief von Hartung erhalten, in welchem er thr mitgetheilt, daß fie au dumm sei und er fie für seine Swede nicht gebrauchen tönne" und fie die Gewiß beit gehabt, daß v. Harlung mit der Teichmüller zusammen wobne, it fle Rache schnaubend rebfelig geworden und bat unter dem 23. März d. J. zuerst einem Beamten Mittheilung aber auch nicht gescheut, allen ihren Bekannten davon zu er zählen. So will fte im Monat Februar aus ihrem Wäsche spinde einen großen Bettbezug vermist baben. Als fie Hartung hiervon Mittheilung gemacht, babe dieser erwidert: ,, Sei nur rubig, darin ist ein Gewehr eingewidelt, und wenn ich von Paris Beit gewesen, als in der Staferne u Svanbau eins der neuen aurüdlomme, bringe ich ihn wieder mit." Es sei dies zu der Gewehre gestohlen worden sei. Die Teichmüller hat v. Har tung in Paris als deutsche Bonne fennen gelernt, wo fie an geblich in einem intimen Verhältniß mit einem der Anarchisten geftanden, er babe dieselbe mit nach Magdeburg genommen und von dort sei fie bierber gefolgt. Bei Erneuerung des Vers bältnisses habe sie ihm den Vater thres noch nicht geborenen Rindes genannt und haben fie nun durch Erpressungen von Diesem und auf deffen Stoften ein recht behagliches Dasein bis zu ihrer Berbaftung gefübit. Diese ganze Geschichte Ilingt recht wenig glaubhaft. In der Nähe des Dorfes Staaten liegt nur das Fort Bahnenberg", während der Juliusthurm in der eigentlichen Bitavelle von Spandau liegt. Für eine Bioilpers fon ist hier der Eintritt nur sehr schwer zu erhalten, und dann find Militärpoften gewöhnlich auch nicht so instruirt, daß fie fich mit jedem Beliebigen in ein Gespräch einlaffen. Was follten fte überhaupt wiffen? Glaubt der Schreiber obiger Beilen vielleicht, daß es möglich ist, während der zwei Stun ben, die ein Militärposten zu stehen bat, den berühmten" Reichstriegsschap von 120 Millionen Mart zu stehlen? Wir nicht. Für die Ve haftung der Ehefrau werden wohl andere Gründe vorhanden gewesen sein.
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Die Polizei erläßt folgende Bekanntmachung: Ein bier Blücherftr. 57, 2 Tr. wohnbafter gewiffer G. Bäuchler hält unter der Bezeichnung Indischer Bahnertraft" ein angeblich gegen Bahnschmerzen wittfames Geheimmittel fell. Das Fabri fat, welches zufolge amtlich veranlaßter Untersuchung aus Neller öl, Altobol und Aether beftebt, bat teinerlei fpezifische Heilwirkung. Daffelbe wird in Flaschen zum Preife von 1,20 m. verlauft, während der reelle Werth des Mittels nur 8 Pf. beträgt. Das Publikum wird daher vor dem Anlaufe des Indischen Extrattes" biermit gewarnt.
Eine besondere Beachtung seitens der Droschten. tutscher verdient der§ 22, osat III des Droschtenreglements vom 20. Januar 1873, welcher vorschreibt, daß diejenigen Rutscher, welche aus dem öffentlichen Fuhrwesen außicheiben, bas Legitimationsschild und den Fabischein binnen 24 Stunden an den Rommiffar für das öffentliche Fuhrwesen abzuliefern baben. Dieses Ausscheiden aus dem öffentlichen Fuhrvesen" schließt auch eine mit Erwerbsunfäbiglett verbundene Ertrans fung in fich, und find in solchem Falle die betreffenden Rut scher verpflichtet, binnen 24 Stunden Legitimationsschild und Fabrschein an den Kommissar für das öffentliche Fahrwesen abzuliefern.
Die Errichtung einer Sanitätswache auf dem Morik. plat wird, wie wir hören, von dem interefftrien Stadtbestit geplant. Es muß übrigens Wunder nehmen, daß immer noch nichts in der Deffentlichtelt verlautet, wie weit die vom Magiftrat beabsichtigte Singelegenheit, betreffend die Reorganisation des Sanitätswachenwesens, gediehen ift bezw. ob man von hier überhaupt etwas erwarten darf oder ob die Angelegenheit be reits ad acta gelegt worden ist.