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Beilage zum Berliner Volksblatt.

amen Ur. 183.

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Lokales.

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Eine ganze Reihe interessanter Momente tam in der St. geftig legten, am Mittwoch Abend im Restaurant Alt- Berlin statt. n betrage gehabten Bersammlung der vereinigten Berliner Sargfabri ber Glanten ac. zur Sprache. Aus der vorlegten Versammlung stad 95 008,48 noch einige Einzelheiten von allgemeinem Intereffe zu er elsentner wähnen: Herr Bösel führte an, daß, während bei allen Kirchen uf 68,40 gemeinden das Klassensystem- 1., 2. und 3. Klaffe bei Beerdigungen exiftirt, dies bei der Bionsgemeinde nicht der Fall sei. Wer dort in 3. Klasse beerdigen laffe, müffe 2. Klaffe bezahlen. Außerdem würden an den Nachmittagen nur 1. und 2. Klaffe Beerdigungen beforat, wer dazu nicht in der Lage Barth. fei, alſo wer zum Beiſpiel 3. Riañe beerbigen lane, lönne dies nur an den Vormittagen bewirken. Ein weiter interesanter 0[ 300] Fall ist folgender: Ein Sargtischler L. hatte die Adreffe eines Geibtragenden eines Berstorbenen sofort nach der Anmeldung 3 461 61 des Berstorbenen beim Standesamt erfahren und war eiligft nach dem Trauerhause gegangen, um feine Särge anzubieten. Dier traf er auf dem Hof eine alte Frau

1.

84 635 85 313 67 01 822

41

0 621 49 001 34 86 2007 300 5 53009 740 89 36 57 90 L 91 603

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eine der Leid. agenden welche, nachdem sie das Borhaben des Geschäfts mannes erfahren, nach einem Besen griff und mit den Worten auf den Sargtischler einhieb( was mit Rüdfcht auf den noch gang frischen Schmera gerne begreiflich erscheint): Sie Lump, alio Ste find Sargtischler? Deshalb hat auch mein Hund fo gebeult, als Sie ins Haus traten!- Von den vorgebrachten 16 105 Fällen in der Mittwochsfizung erwähnen wir nur die nach febenden. Die Angelegenheit des Rüfter Müller von der St. Georgengemeinde, gegen den vielfache Beschwerden erhoben worden, ist nach einem an den Vorstand des Vereins einge gangenen Schreiben aus der Kanzlei des Minifteriums der geiftlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten dem evangelischen Dber- Kirchenrath zur Erledigung überwiesen torben. Die angeführten Thatsachen über die inforretten andlungen des Rüfters Müller werden, entgegen seiner grolschen verfuchten Abwehr, in ihrem vollen Umfange aufrecht erhalten. Erst fürzlich hat der Küfter Müller nach der Anführung des Vorsitzenden Herrn C. Kaiser einem Leibtragenden den Nath gegeben, jeden Sarg und dergleichen mehr. Aeußerst charakteristisch ist folgender Fall, den der Borfigende Kaiser zur Sprache brachte: Der

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22 24 40 DO 1 52 54 954 93 3000 $ 15 31.5 50] 803

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99 9021

n einer Frau Bäpernid, Straußbergerstraße 50 wohnhaft,

welder der Drtskrantenlaffe in der Holzmarktstraße angehörte, farb i städtischen Krantenhause am Friedrichshain . Um die

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uftehenden 60 Mart Sterbegelder in Empfang zu nehmen, begab fich die Frau nach der Holzmarktstraße, da fich hier das

Kafenbuch befand. Auf dem Bureau wurde ihr die Mitthei lung, daß fich das Buch bei dem Sargtischler Hennig, Kleine Frankfurterstraße befinde, wofelbft fte einen Garg zu entnehmen babe. Als. erfuhr, daß die Frau bereits anderweitig einen Sarg bestellt habe, machte er bie Herausgabe des Buches von 83 36 1er Bebingung abhängig, daß fie ihm 8 M. Abstand sable. Die arme, ganz mittellose Frau betheuerte unter Thränen, daß e dazu n'cht in der Lage sei, und H. reduzirte dann seine 92( 560 Forderung auf 4 M., die er denn auch einftrich. Mit welchem 13001 2 echt er basu fam, wird eine an den Magiftrat zu richtenbe 2 33 67Befowerde über die Drtstrantentasse, welche das Krantenbuch 19 62 78 m. auslieferte, ergeben. Im Anschluß bieran machte noch 408 1300 Herr Lehmann die auffallende Eröffnung, daß faft bei allen(?) Krantenkaffen der Usus bestände, einen Vortheil aus Todes anzeigen durch Empfehlung von Sargtischlern zu ziehen. Bom Rianfenhause Bethanien erzählte Herr Leipholdt: Ein bort verstorbenes Kind lag schon in einem Sarge, den die hinter bliebenen garnicht bestellt hatten. Es wurde ihnen gesagt, daß berfelbe für ein anderes verstorbenes Rind geliefert worden sei, aber au llein war, weshalb man ihn gleich benügt hätte! Herr Dagog führte an, in Bethanien ständen Särge auf Lager sur Auswahl. Fuhrwerts befizer Wills brachte zur Sprache, daß im ufnahmebureau Bhotographien und Beichnungen von Leichen wagen bereit gehalten würden. Herr C. Kaiser machte bie Mittheilung, daß merkwürdiger Weise von dem hier fiets warm mpfohlenen Sargtischler Bietlow nie ein Sarg bezogen werbe, enn ein Angehöriger des Krankenhauses Bethanien fterbe! Begen der starten Anreißerei vor dem Standesamt in der Langeftraße, die Herr Riepert schildert, wird eine Denunziation worgen groben Unfugs ergehen.

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Der Vorstand des polizeilich geschlossenen Arbeiter. Bezirksvereins für den Often" hatte sich f. 8. an den

Berliner Sonntagsplanderci.

R. C. Alles auf der Welt nimmt ein Ende, selbst die bie Gattinnen, die theuren", der vielgeliebten Reichshaupt Beit des Strohmittwerthums. Bon Nah und Fern eilen Stadt wieder zu, und mit gemischten Gefühlen schließt ber zärtliche Ehemann die so lang Entbehrte wieber in bie

Arme.

leben in denjenigen Kreisen, die sich eine Strohwittwerfchaft Es muß doch ein merkwürdiges Ding sein, das The leiften können. Der schmähliche Pantoffelhelb, in deffen Hosentasche während des ganzen Jahres tein Hausschlüssel taffelt, schlägt über die Stränge und wird in der Kneipe zum wüthenden Raisonneur; er, der sonst nicht mudsen burfte, wenn auch die Suppe noch so talt und das Fleisch Mofo angebrannt war, er fühlt sich veranlaßt, beim britten

Shoppen

den Maßstab feiner Kritik an die Staatsgesetze

anzulegen und beim fünften fängt er an, fich glüdlich zu Preisen, daß er so viel Bier allein und in gänzlicher Ab wesenheit seiner besseren Hälfte trinken darf.

Blid bis jetzt noch durch feine Sachkenntniß ge In Bezug auf das Cheleben ist nun unser trübt. So unbefangen wie möglich beobachtet man berartige Borkommnisse, und

man fühlt wie eine

unglüdliche Prophezeiung die Verwunderung barüber bei fich einziehen, daß es überhaupt noch Leute giebt, bie freiwillig

T

Sonntag, den 8. August 1886.

Bolizeipräsidenten mit dem Gesuch gewendet, ihm eine amtliche Motivirung des ergangenen Berbots au übermitteln. Auf dieses Gesuch ift dem Tischler Herrn Guftan Voigt, bem früheren erften Wo: figenden des Vereins, unter dem 4. Auguft folgendes Schreiben zugegangen: E. Wohlgeboren erwidere ich auf das Schreiben vom 21. Jult d. J., betreffend das Ver bot des Arbeiter Bezirksvereins für den Osten Berlins ergebenft, Daß ich mich nicht veranlaßt sebe, ihnen eine nähere Begrün dung des von mir erlaffenen Verbots des genannten Vereins au geben. Da ich nach dem Inhalt Thres Schreibens an. nehmen muß, daß Sie wegen des Verbots des Arbeiter- Bezirks nehmen muß, daß Sie wegen des Verbots des Arbeiter Bezirks vereins für den Dften Berlins selbst den Beschwerdeweg nicht betreten wollen, so eröffne ich Ihnen biermit, daß nunmehr das Berbot rechtsträftig geworden ift. ift. Der Polizeipräsident. ( ges.) von Richthofen."

Wie wir erfahren, hat die Gewerbe Deputation bes Magistrats an den Borfigenden der Freien Organisation junger Raufleute", Herrn Ph. Guttmann, die Aufforderung ge richtet, in Ansehung der von weiten Rreifen junger Raufleute gewünschten Ausdehnung des Krankenversicherungsawanges auf ben Kaufmannsstand fich gutachtlich über diese Frage zu äußern. Befagte Aufforderung hat folgenden Wortlaut:

" Bon Seiten betheiligter Kreise ist neuerdings an die städtischen Behörden das Verlangen berangetreten, die in Berlin beschäftigten Handlungsgehilfen und Lehrlinge durch Erlag eines Ortsftatuts gemäߧ 2 Nr. 2 des Gejeges über die Kran tenversicherung der Arbeiter dem Krankenversicherungszwange unterworfen au sehen. Da es für die städtischen Behö.den von größter Bedeutung ist, die Anfichten derjenigen lennen au ler nen, deren Interessen durch die Ergreifung einer derartigen Maßregel berührt werden würden, so erlauben wir uns das ganz ergebenfte Ersuchen um gefällige Beantwortung folgender Fragen: 1. Erscheint die Ausdehnung des Krankenversicherungs wanges auf männliche und weibliche Handlungsgehilfen und Lehrlinge, ausschließlich der Gebilfen und Lehrlinge in po­thelen, für Berlin geboten? 2. Würden fich event. Bestimmun gen empfehlen, welche das hineingleben solcher Personen in ben Bersicherungsawang verhindern sollen, deren soziale Stellung eine Befreiung von dem Bwange wünschenswerth erscheinen läßt? Würde insbesondere der Versicherungsawang auf solche Berfonen beschränkt werden müffen, deren Arbeitsverdienst eine beftimmte Grenze nicht übersteigt und wie würde diese Grenze au firiren sein? Würden Maßregeln zu treffen sein, um auch Bersonen, deren Einkommen awar innerhalb diefer Grenze bleibt, die aber, abgesehen von dem Falle des§ 3 Absat 2 des Krankenversicherungsgesezes, in Folge ihrer eigenen Lebens ftellung oder der ihrer Eltern 2c. Der Unterwerfung unter den Bwang nicht bedürftig erscheinen, von legterem frei au laffen, und welche Merkmale würden hier aufzustellen sein? 3. Würde fich die Aufnahme sonstiger spezieller Bestimmungen in das Disftatut empfehlen beam. welche? Wir würden für eine mög lichst eingehende und motivirte Beantwortung vorstehender Fragen sehr dankbar sein. Außerdem ersuchen wir ergebenft um gefl. Auskunft darüber, wie viel biefige Mitglieder die dortige Bereinigung zur Beit zählt. Gewerbe Deputation des Magiftrats. gez. Eberty.

Der Auguft schließt fich würdig der vorhergegangenen Beit dieses wetterwendischen Jahres an. Rühl und unbe ftändig bas ift seine gegenwärtige Haltung. Bewahrheitet fich die Voraussage eines wetterkundigen Mannes, der eine Reihe von Beitungen mit seinen Prophezeiungen versorgt, dann haben wir auch für die Folgezeit wenig Schönes und Ange nehmes zu erwarten. Doch laffen wir den schlimmen Pro Doch laffen wir den schlimmen Bro pheten selber sprechen! Er schreibt über den Witterungslauf im Auguft: Der Monat August beginnt mit veränderlichem Wetter und wird überhaupt viele Niederschläge bringen und vielfach auffrischende Winde. Im einzelnen ist der Verlauf Jm bes Wetters etwa folgender: Am 1. Auguft ist Regen wahr scheinlich, am 2. veränderlich, am 3. viel Regen und ftatler Wind aus Südwest bis West, dabei fühl. Das regnische, ver änderliche füble Wetter, aum theil auch windig und böig, hält nun etwa 9 Tage an. Darauf tritt gegen Mitte des Monats eine Henberung zum Beffern ein, es giebt einige zwar be möltte, aber doch trodene Tage. Indes gleich nach der Mitte des Monats folgt wiederum Regenwetter, bei frischen südwestlichen bis westlichen Winden. Auch im legten Drittel ist das Wetter verwiegend trübe, regnicht, fühl, auch zum theil windig, und erst gegen Schluß dis Monats tritt endlich betteres, angenehmes Wetter ein. Im

angeborener Höflichkeit verschweigen. Wenn so eine behäbige Bourgeoisfrau, die in irgend einem Seebade oder sonstwo von einer Krankheit Heilung sucht, die es garnicht

giebt, einmal ihren in feligen Reminiszenzen an die one Junggesellenzeit schwelgenben Chegemahl über

raschen würde, so dürften es wahrscheinlich keine Rosen sein, die ihm in feine Kneipereien geflochten werden, statt des füßen Duftes würde er stachliche Dornen zu fühlen bekommen.

Trotz allebem mit dem Cheleben geht es wie mit

der ersten Bigarre: es loftet zuerst furchtbare Ueberwindung, aber nachher faux man es. Diese Weisheit rührt selbstoer ständlich nicht von uns her, sondern von einem nahen Be kannten, ber sich erst fürzlich hat in Hymens Fesseln schmieden lassen, und der vorläufig absolut nicht daran denkt, Stroh

wittwer sein zu wollen.

Das härtefte Gemüth wird gerührt, wenn man sieht, welche zarten Sorgen das Herz des jungen Ehegatten um spielen. Bom grünen Mal mit Gurtenfalat bis zu soliden Schneidebohnen mit Rindfleisch hat er das Glück des Chelebens bereits burchtoftet, nicht ber Schatten eines Berwürfnisses trübt den sonnigen, ehelichen Horizont. D, daß fie ewig boch nein, fortwährendes Glüd würde schließlich auch langweilig werden. Aus Regen und Sonnenschein, aus Glück und Unglück setzt sich unser Leben zufammen, auf die freie Verfügung

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III. Jahrg:

Auguft 1886 verderbliche Regengüffe und Ueberschwemmungen in England. Viel Regen in Frankreich Auch in Dänemart, besonders in Jütland , wirkt im August R gen auf die Ernte nachtheilig ein. Anhaltendes Regenwetter in den Dstfee provingen. Gegen Ende Kusuft beffert fich da Wetter in England. Verheerenber Hagelschlag um 22. in Mitteldeutsch land. Um 3. und 14. bobe Flutben an der Küfte der Nieders lande. Mitte August, sowie um 22. ftürmische Witterung vom Atlantik ber. Große Hize in der Türkei , Gegend an der unteren Donau , Südrußland Ende Juli, erfte Hälfte und auch noch zweite Auguft. Außerordentliche Size Mitte und Ende Auguft in Egypten. Desgleichen in Portugal gegen Ende Auguft. Anhaltende Dürre und Hize in Südspanien und Mittelitalien ; Waldbrände. Große Hiße und Dürre in Kroatien und Griechenland . Heuschredenplage in den Gegen Den der unteren Donau und Siebenbürgen . Um 2. und 3. Stürme aus Südwest bis Weft mit Bliz und Donner von Frankreich bis Defterreich. Wiederum furchtbares Ungewitter in Frankreich , wahrscheinlich im Süden, am 7. Auguft.

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Eine Kaution von 10 000 Mart ist gestern dem Fiskus verfallen. Wie noch erinnerlich sein wird, ist der belannte Kurpfuscher William Beder aus der Prißwallerstraße, welcher in hunderttausenden von Exemplaren seinen Fliegenden Rathgeber für Haus und Familie" über ganz Europa ver breitete und zum Verschreiben seiner Rezepte drei Aerate mit einem Jahresgehalt von je 6000 M. fich hielt", f. 8 vom hiefigen Schöffengericht au einem Jahr Gefängniß verurtheilt worden. Er wurde fofort in Haft genommen, später aber gegen eine Raution von 10 000 m. wieder auf freien Fuß gefeßt. Gegen das erste Erkenntniß hatte nicht nur der Angeklagte, sondern auch der Staatsanwalt die Berufung eingelegt, weld lettere aber gestern in der vor der Berufungslammer anftehen den Verhandlung zurüdgezogen wurde. Der Angeklagte war zu dem geftrigen Termine nicht erschienen, vielmehr theilte sein Bertheidiger mit, daß sein Klient nach Amerika ausgewandert fet. Die Berufung wurde in Folge deffen verworfen, die Raution von 10 000 M. aber verfällt dem Fislus. Herr Bider tann fich derartige kleine Ausfälle leisten, denn wie s. 3. aus den Geschäftsbüchern desselben tonftatirt worden ist, hat er in einem Beltraum von einem halben Jahr eine Reineinnahme Don ca. 45 000 m. gehabt!

Kreuzberg - Gesundbrunnen ! Schöneberg - Alexander play! so beißen zwei neue Linien, welche die Große Ber liner Pferdebahn morgen eröffnet. Die Bedeutung dieses Ers eigniffes für die Entwidelung Berlins liegt auf der Hand. Die Sperre, die der Mühlendamm bisher für dieselbe gebildet hat, ist nun durchbrochen: Die Verbindung, vor allem zwischen dem äußersten Süden der Stadt und dem Norden, ift endlich bergestellt. Die Direktion der Pferdebahn Gesellschaft schreibt und darüber: Die gestern anftandslos polizeilicherseits abges nommenen Pferdeeisenbahn- Anlagen zwischen Spittelmarkt und Rollenmarkt sollen übermorgen in Betrieb genommen und vor läufig zur Herstellung eines durchgehenden Berlehrs zwischen Schöneberg und Alexanderplat , sowie zwischen Gesundbrunnen und Kreuzberg , ferner zur Erweiterung des Betriebes der Linien der Neuen Berliner Pferdebahn Lichtenberg und Viehmarkt­Moltenmarkt bis zum Spittelmarkt verwendet werden. Auch die Linien Viehhof und Landsberger Allee- Rathbaus dieser Gesell schaft sollen von morgen ab bis zum Moltenmarkt weiterge führt werden. In der Fahrrichtung Mollenmartt- Epittel martt werden sämmtliche Wagen von der Poftstraße ab über den Mühlenweg( Scharrnstraße und Betritirchplay), in ent gegengesetter Richtung über den Müblendamm laufen. Die Wagen der Linien Schöneberg - Aleganderplas, Spittel markt- Viehhof und Spittelmarkt- Lichtenberg werden vom Mollenmarkt nach dem Alexanderplat im Intereffe der Ver. febri erleichterung durch die Stralauer und( über die neuen Anlagen in der) Jüdenstraße, vom Alexanderplatz nach dem Mollenmarkt durch die Spandauerstraße fahren. In Bezug auf die Unterscheidung der Wagen der verschiedenen Linien ist zu bemerken, daß die Wagen der Linie Gesundbrunnen - Kreuz ferg rothe, die der beibehaltenen Linie Dönhof plat- Kreuzberg gelbe, die der Linie Schöneberg - Alexanderplaß weiße Schilder mit gelbem Streifen bezw. während der Dunkelheit Signallaternen mit Scheiben von gleicher Farbe führen werden. Der Eröffnung des für das Berliner Verkehrsleben so bedeutsamen neuen Bahnweges wird allein mit großer Spannung und unge wöhnlichem Intereffe entgegengesehen. Die neue Strede Kreuzberg- Gesundbrunnen insbesondere, welche voraussichtlich

tobten 3iffern predigten in beredter Sprache die Mahnung, daß von Rechtswegen wohl auch derjenige, welcher ben größten Theil seines Lebens in einer bumpfen Reller­

wohnung zubringen muß, auch einmal einmal bas das Bea bürfniß fühlen barf, wirkliche frische Luft zu schöpfen.

Freilich, bis man ein solches Mittel findet, wird noch viel Waffer durch die Spree fließen, und mancher Berliner wird sich zu seinen Vätern versammeln, der vielleicht niemals ein richtiges Gebirge ober die See gesehen hat.

Wenn uns etwas trösten tann, so ist es die Gewißheit,

daß die Leute braußen ebenso verregnet find wie wir hier in Berlin . Und wir, bie wir hier waren, wir hatten wenigstens alle diejenigen Annehmlichkeiten, bie uns sonst während des ganzen Jahres, auch wenn leine Reisezeit herrsät, bas Leben verschönen.

Giebt es etwas Schöneres auf der Welt, als ein Garten lolal in Alt- Berlin? Der eine natürliche Baum, der uns Schatten spendet und uns bei einem Regenguß liebevoll unter seine schüßenden Neste nimmt wie eine Henne, die ihre Rüchlein beschüßt, scheint mit unfäglicher Verachtung auf seine Brüder her abzubliden, bie ihre Wurzeln nur in hölzernen Rübeln ftatt in ber freien Erde zu stecken haben, und das einzig Gute bei der Sache ist nur, daß der Wirth, der seit der Jubiläums- Ausstellung künstle risch hoch gebilbet ist, diese Rübel mit grüner Delfarbe frisch ge strichen hat, wodurch im Ganzen blos drei Paar Herren­beinkleider und vier Damenroben unbrauchbar geworden

ben ungebeugten Naden in bas Joch der Ehe zwängen. über den Hausschlüssel folat die böse Sieben, die Haus find. Sonst sieht die Sache aber sehr gut aus. Schauen Bie ein übermüthiges Füllen, welches vor lauter Lebensluft schlüssel und bummelnden Ehemann in sichere Verwahrung ferner nicht die grauen Giebel der Berliner Hinterhäuser

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bringt. Auf die fechs fetten Wochen, die Madame vielleicht im Bade war, folgen 46 magere für den Ehemann, der während dieser langen Beit wieber mühsam Mart auf Mart wieder trant fein tann.

mit den Hinterbeinen in die Luft schlägt, beträgt sich im Allgemeinen ber Strohwittwer, und wer das manchmal fo mit anfieht, ben beschleichen unabweisbare 3weifel an ber Wahrheitsliebe unseres Schiller, der bekanntlich vielleicht sparen muß, bamit feine theure" Hälfte im nächsten Jahr stehen, verseßen, man fann ruhig seine fühle Blonde schlürfen

auch als Strohmittwer

Fliegen bat:

fich zu der Bemerkung ver

Chret die Frauen, fie flechten und weben Himmlische Rosen ins irdische Leben!"

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Es ist in der That merkwürdig, daß gerade die Leute, bie während bes ganzen Jahres in gefunden, geräumigen Wohnungen fich aufhalten, das Bedürfniß fühlen, fich im

wie altersschwache Ruinen in das bunte Getriebe? Mit einem geringen Aufwand von Phantasie kann man sich toften­los an die Ufer des Rheins, oder wo sonst noch Ruinen und andächtigen Auges die bunten Lampions betrachten, die eigentlich in feinem rechtschaffenen Berliner Biergarten fehlen follten. Weshalb sollen wir daher, da doch das Gute so nabe liegt, nuglos in die Ferne schweifen und unsere ge

Es tann ja fein, gewiß; aber es tann auch ebenso gut nicht Sommer zu erholen. Ja unferer Seitung veröffentlichten sunden Gliedmaßen den Fährlichkeiten einer Eisenbahn fein, und böse Bungen haben dem obigen Berse auch schon wir gestern einen statistischen Nachweis über die Wohnungs- fahrt aussehen? Niemals wir Berliner bleiben in eine ganz andere Bersion gegeben, die wir natürlich aus verhältnisse der ärmeren Bevölkerung Berlins , und diese

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