Später in viel fürzeren Zwischenräumen, als man es für jest in Ausficht genommen hat, betrieben werden muß, wird als die erfte den Süden mit dem Norden verbindende und die belebtesten Stadttbetle treuzende Strede bedeutend für den Verkehr werden. Is wichtigfte neue Theilftreden dieser Linie find die beiden Streden Hallesches Thor- Mollenmarkt und Mollenmarkt­Invalidenstraße au je 10 Bf. bervorzubeben, so daß sich der Gesammtoreis der Strecke Hallesches Thor- Invalidenstraße auf 20 f. ftellt. Wie erwähnt, handelt es sich bei der erften Inbetriebnahme der neuen Schienenstraße um vorläufige nächst liegende Vertebrßeinrichtungen, denen weitere, vielleicht schon aum fommenden Winterfahrplan, folgen werden, sobald die Beftaltung des Verkehrs über die neuen Ar lagen das wirkliche Verkehrsbedürfniß und die geeignetsten Busammenlegungen neuer Verbindungen mit einiger Sicherheit erkennen läßt.

-

" 1

bem Bemerken zurüd, daß daffelbe falsch sei und es fehlte nid butter 1, 75­viel, so wäre der Saft der Polizei übergeben worden. De Sorten 55­selbst erschrockene Sch. begab fich sofort nach einer amtliche Räse. Bablftelle, um das Geldfüd prüfen zu laffen und bier wurd Schweizertä tonftatirt, daß daffelbe zwar echt, aber mit Quedfilber überzogen Quadratbad sei. Jest erft fand Sch. die Erklärung. Bei einem am Bo 40-56-60 mittag ftattgehabten Umzuge, bei welchem er geholfen, batte 30-32 R., er einen zerbrochenen Thermometer gefunden und die mi bolländer Ko Quedfilber gefüllte fleine Rugel in die Tasche gefteckt, in de 65 M., Ed er fein Belo lose aufbewahrte und wodurch sich das Silber Neufchateller ftück veralgamirt hatte.

feufzern feine Suppe. Wo nur der infame Bengel fich wieder den ganzen Nachmittag umbertreibt," so schimpfte die Frau Meisterin um die Vesperzett, als der Kaffee für den Jungen auf dem Tische stand, der Junge aber fich, auch trop des üblichen Rufens aus dem Hinterfenster nach dem Hofe au, nirgends bliden lieg. Endlich gegen fünf Uhr Endlich gegen fünf Uhr fam er an; aber nicht nach der Wohnung, sondern zu nächst nach der Werkstelle des Vaters richtete er feinen Gang. ,, Vater, Du sollst mal mit einem Tische nach der Man teuffel Ede eene Ereppe lommen, die Leute wollen eenen toofen!" Der Alte blidte dem Jungen eine Weile in das er hitte Geficht, und dieser erzählte dann, daß er nach Tische los gegangen fet, um bei den Leuten anzufragen, ob fie feinen Sophatisch gebrauchen lönnten. Leuten, die fich dafür inter effirten, erzählte er auch die Ursache des Verkaufsangebots und so fand fich endlich ein Kaufluftiger. Der Meister belud fich mit dem Sophatisch, sein Rarl trabte als Führer vor ihm her, und als die beiden zurüdlamen, geschah es ohne den Tisch. Der Befelle belam am Abend seinen Lohn und Rarl ein extra be legtes Butterbrot, daß er mit großem Wohlbehagen verzehrte, um die beim Hauftrhandel absorbirten Kräfte au erseßen. Der Alte aber sagte später zu seiner Frau, als er mit ihr allein mar: Weißt Du, unser Karl fist immer so dudmäuferig da, cber ich glaube, der Bengel hat' nen ganz hellen Kopf!" Mutter nichte und gudte ftillvergnügt zum Fenster hinaus.

Von einem faulen Hetrathstandidaten erzählt der Anz. f. d. Havell." folgende Geschichte: Es war vor etwa vier Wochen, als in Saatwinkel in einem der dortigen Ver gnügunslolale an einem Zische eine fröhliche Gesellschaft junger Spandauer Damen saß, welche sämmtlich von Hymens süßen Feffeln noch nicht umschlungen find. Es fonnte nicht aus. bleiben, daß die Blide der einen oder der andern dieser Sdönen nach einer Gruppe Herren hinüberschweiften, welche in einiger Entfernung von ihnen Platz genommen hatten. Es waren zwei junge Förfter und ein Herr in eleganter Kleidung, von denen besonders der lettere die Wufmerksamkeit der einen der er wähnten Damen auf fich gelenkt hatte, die fich schon mehr dem Alter näherte, bas von unverheiratheten Mädchen immer mit einer gewiffen Refignation erwartet wird. Auch der erwähnte Herr hatte ein Auge auf besagte Dame geworfen, und während alle ihre Gefährtinnen einen Spaziergang in den Wald unter nahmen, blieb fie unter irgend einem Verwande allein zurück. Als die anderen nach einiger Beit wieder im Lokal einirafen, fanden fie ihre Freundin im Saale beim Tanze mit jenem Herrn. Dieser hatte fich als ein Gutsbefizer v. Seehausen vor geftellt und verftand es im Laufe des Tages, fich das Ver trauen seiner Auserwählten zu erwerben. Er ließ gesprächs. weise durchblicken, daß er bald eine Erbschaft zu erheben ge bente und fich danach sein eigenes Heim gründen wolle. Man verabschiebete fich am Abend mit dem Bersprechen, bald ein­ander näher zu treten. Dies geschah denn auch seitens jenes Herrn. Derselbe lam eines Tages hier an und hatte mit der Dame ein Rendezvous. Ein Freund der Familie des liebevollen Mädchens sah das Paar aber aufällig und erkannte in dem Galan einen in Moabit wohnenden verheiratheten Mann, den er schon oft auf Nuttionen als händler gesehen hatte. Er machte den Eltern der Dame davon Mittheilung, und die Folge davon war zunächst eine Szene in der Familie. Das refolute Mädchen wollte sich aber felbft Gewißbeit verschaffen. Sie reifte in Begleitung einer Freundin nach Moabit und traf hier in der That die Frau ihres Liebhabers, die, nachdem fte bie Erzählung von dem Abenteuer ihres Gemahls angehört, mit großer Seelenruhe erklärte, daß berartige Dinge bei dem felben öfter volämen. Das Mädchen fügte fich mit Würde in bas Unvermeidliche und reifte wieder nach Hause. Der Pfeudo­Ariftofrat sollte aber hier doch von der Nemefts ereilt werden. Er befand sich zu der Beit, in welcher seine Entlarvung, ohne baß er davon eine Ahnung hatte, flattfand, auf Reisen und tam vor einigen Tagen in einer Drofchle vor dem Hause seiner Angebeteten an. Er betrat mit flegesfiberm Selbstbewußtsein das Haus und traf die Mutter des Mädchens an, denn dieses Er trug selbst hatte fich in ein Nebenzimmer zurüdgezogen. Er trug ben Bwed feines Rommens vor und wünschte die Tochter zu sprechen. Kaum hatte er aber ausgeredet, als er von der er zürnten Mutter nicht nur mit einer Fluth von Vorwürfen über schüttet wurde, sondern sogar sehr fühlbare Entrüftungslund gebungen entgegennehmen muste, und schließitch froh war, als er wieder die Droschte besteigen und daoonfahren lonnte. Dieser fleine Roman wird in den Belanntenkreisen der betreffenden Dame lebhaft besprochen.

"

F

R. per Dyb Fler. Wild u

50 93f., 3

Geeflich 50-90 3f.,

Die in Untersuchungshaft befindliche 12jährige Mörderin Marie Schneider dürfte allem Anscheine nach von dem Gange vor den Strafrichter verschont bleiben, dagegen u Belämpfung ihrer verbrecherischen Triebe einer Rorrettion 1,00-1,50 S anstalt überwiesen werden. Die Gerichtsärzte find augenblid bis 4,50 lich damit beschäftigt, den Geisteszustand des verrobten Kindel 0,50-0,90 S zu untersuchen und nach den Beobachtungen, welche in dieje 450-7 M Beziehung an dem Mädchen im Untersuchungsgefängniß ange fellt worden find, ist schon jest mit ziemlicher Sicherheit a zunehmen, daß die Gerichtsärzte die Frage, ob die Verhaftete junge, große die zur Erkenntniß der Strafbarkeit ihrer Handlung erforder 25 B., Kab liche Einsicht beseffen, verneinen werden. Die Folge died per Stüd Gutachtens würde dann, wie bemerkt, sein, daß Marie Schneide Bf., Sch einer Erziehungsanstalt überwiesen wird.

"

80

große 8-12 1,50-2,90

täucherte a

be

Während der Nacht, wo nur ein fleiner Theil der B liner Bevölkerung auf den Beinen ist, während der andere 1,75-2 M., Rube sucht, wird jest beim Fadelschein an dem Pflafter a Badiinge, p

a

Gemüse nigmäßigen

Ju guten B

in Sternobft Demnach an

reicher Straßen gearbeitet. Das Aufschlagen des au erneuer den Asphalts, sowie das Stampfen desselben läst bie wohner nur schwer die Rube finden, die sie suchen. Recht übe aber find die Bewohner des Theils der Krausenstraße en Ernte. 21 Dönhofsplay bran, woselbft Wiener Pflaster gelegt wi Hier arbeitet die mächtige Dampfwalze auch wärend der Ratend an ele und wedt die Anwohner mit ihrem lauten Betöfe, weld burch das Stampfen der Kolben verursacht wird, aus der bei Lief Schlaf. Die Versäumniß, welche durch das Defettwerden Dampfwalze herbeigeführt worden, wird jest auf Ro der Ruhe der Anwohner durch die Nachtarbeiten nachzuho per Bro., Bi

beziehen, Arzt, Apotheken und Badereisen überflüffig zu machen geeignet ist, denn fie nennt fich ftola: Eifte Berliner eiserne Gesundheitsmatraßen Fabrit". Wir sieben es nämlich vor, den Wortlaut so zu verstehen, daß die Matraßen eiserne Ge fundheit verleihen, als daß eine elserne Gesundheit dazu ge höre, um auf ihnen zu schlafen.

bier gezablte Reineclauder

per Bfb., Bre

Robirabi 2,00

Kein Schwindel. Man gewöhnt fich schließlich an Butten 1-5

gesucht.

8,50 Mart

blaue 4,00

neue Birnen neue Bwiebe taare, 12

Burten 2-2 Amerilanifche Boliget Der Bleiern

Der unfreiwillige Humor hat schon oft in dem Be fireben, bei Schildern und ähnlichen Bezeichnungen eine wün schenswerthe Kürze zu erreichen, auf Kosten der Klarbeit die sonderbaiften Blüthen gezeitigt. Jeder erwachsene Berliner fennt nach Erzählungen Welterer die Tradition von der Rei tenden Artillerie Raserne" am Dranienburger Thor, und man sollte meinen, daß nach und nach doch ein Bildungsstand er. reicht sein tönnte, ber es vermeiden läßt, nach dem uralten Muster Säße zu bilden wie Menellas trieb seine Heerde brüllend in den Wald". Doch auch diese Gattung stirbt nicht aus. Immer noch findet man hier und da die Alte und neue Kleider Handlung", die ja allerdings noch lange nicht so fd limme ist, wie bie ,, Kurz und klein gebauene Holzhandlung", und., Das getrocknete Dbfiweib, im Sommer frisch". Aber es giebt auch jest noch eine Muftlalische Drahtsaiten Fabrit" ( früber Wilhelmstraße), Antite und geschnigte Möbel Hand lung"( früher Dranienburgerstraße) und ein Reformirtes Pre und so hat fich der Berliner Straßenpilger auch bereits an diger Wittwer Haus" in der Dorotheenstraße. Das Schönste jedoch, was ſeit lange nicht geleistet worden, bringt eine Firma seltsamen Dekorationen gewöhnt, welche in buntefter Manningtobl 3 in der Chauffeestraße, die Denen, welche von ihr Matraßen tigkeit die Geschäftslokale schmüden, und zwar derartig gewo Blumentobl daß es heute schon beinahe auffällt, ein Geschäft ohne die neue Kartof Schmud zu sehen. Wir meinen die Ausverkaufs. Anzeigen, benen Geschäftsaufgabe oder Berlegung, Konturs, Seri Todesfall, Haus abbruch u. dergl. mehr als zwingende Mo figuriren. Diese Anzeigen zu studiren bält wohl faum Jema noch für nöthig, man fonstatirt einfach die Thatsache, daß der ein Ausverkauf in Szene gefest ist und fümmert sich w nicht um die Ursachen. Soll eine derartige Ankündigung b die Aufmerksamkeit des Publikums auf fich lenten, so mu etwas ganz Besonderes. Außergewöhnliches enthalten. 1olcher Fall ist gegenwärtig in der Gertraudtenstraße zu zeichnen, woselbst folgende Anzeige zu lesen ist: Stein Schwin Wegen wirklich vollständiger Auflösung meines Geschäfts taufe zu jedem annehmbaren Breise. Günftigfte Gelege zum billigen Einkauf für Geschäftsleute und Brivate!"- Schwindel! Es ist gewig ungemein charakteristisch für die tige Beit, daß ein Gefchäftsmann es für nothwendig befin zu verfichern, daß sein Husverlauf tein Schwindel ift und fcheint es volständig überflüifig, dem noch irgend etwas bi au fegen. Die gedachte Anlündigung ist baber wohl geeign in vieler Beziehung Auffeben zu erregen und nimmt fich fo sonderbarer aus, als ganz in der Nähe ein Riefenbajar Galanterie, Holz- und Wirthschafts- Artikel zu bisher ungelanoch schon d billigen Breisen seine gaftlichen Pforten geöffnet bat. Dons Leichenic Frage giebt es auch wirklich solide usverläufe, bie fi indeffe einem wesentlich von den sogenannten" ausverläufen unterscheiden 6, dadur Wie es Einem in einem fogenannten" Busverlaufe engin an Davon belläufig ein fleines Pröbcheerbfeuer en geben lann, Ein junges Ehepaar, mehr der Roth geborchend als biten. Die eigenen Triebe, trat dieser Tage in einen schleunigen Auß an dems f

-

In der Untersuchungsfache wider den noch nicht er­griffenen Doppelmörder Keller ist wie von der Berliner Kriminalpolizet mitgetheilt wird durch einen Gendarmen hierher mitgetheilt worden, daß Arbeiter aus Steindorf, dem Heimathsorte Kellers, die von legterem gegebene Personalbe fchreibung awar als richtig bezeichnet, aber ein besonders her vortretendes Rennzeichen in derselben vermißt haben. Vor längerer Beit babe Keller fich nämlich mittels eines Bells eine Verlegung an der linken Hand beigebracht und in Folge der felben einen steifen Daumen behalten. Den Personen, welche hier mit Reller verlehrt haben, ist die Steifheit des linken Daumens nicht aufgefallen.

"

Der lette Flurantiquar, so wurde vor längerer Belt berichtet, der bis dahin an der Gertraudtenbrüde sein Dasein fristete, babe sein Beschäft" aufgegeben und sei mit ihm der legte seines Stammes dahingefunten in die Nacht der Ver geffenheit. Für diejenigen, welche Liebhaber von derartigen Alterthümern find, wird diese Kunde gewiß schmerzvoll gewesen fein. Um so freudiger wird fie daber die Runde überraschen, daß wiederum ein Flurantiquar erftanden ist und zwar in der Brunnenstraße. Eine Ileine Veränderung ist mit dem jegigen Repräsentanten indeffen doch vorgegangen, ganz bat fich derselbe dem Einfluffe der heutigen neuen Seit nicht entstehen fönnen, Denn derselbe verbindet mit seinem Bücherhandel auch einen Verlauf der allerneuesten Breßerzeugniffe, nämlich einen- Beitungsverlaut! Ein Seitenstad su diesem Bücher Flur antiquar" bildet übrigens der muftlalische Flurantiquar", welcher nur mit Mufitalien handelt und in der Dresdener ftraße sein Domizil aufgeschlagen hat.

geb

belannt Buder dure Elifabeth Rco Nachmittags befindlicher

und Leipzige

Atenberg berfahren legt, daß

An bemfelber

Collmannftra Lazaru

Cismer, als hidhtigen ver

her Bord g

2 Thaler ausgepreift war. Durch den Eintritt der beiden wause Bartel Den 4 oder 5 Verkäufer aus ihrer behaglichen Ruhe aufge Thür aus schreckt, die nun nichts besseres zu thun wußten, als umbentedeuten be ftehen und auf Alles aufzupaffen, was zum mindesten hon der Nach peinlich war. Der gewünschte Umbang wurde bereitwilligh dem Schaufenster genommen und obgleich er der Dame und aus ihrem Verlangen ersichtlich war, daß fie einen bi Umbang wünsche, doch sofort wieder bei Seite gelegt und mehr die eleganteften Sachen herbeigeschleppt, faft mit G anprobirt und alle Ueberredungstunft aufgeboten, um die zum Kaufe eines derartigen Umhanges zu veranlaffen. fich diese indessen nicht beirren ließ, fich für den 2 Thale hang entschied und der Form wegen nach dem Preise ba hieß es: 8 M. 75 Bf.! hierüber höchfte Verwund

Wegen des Stralaner Fischauges war eine Versamm lung von Stralauer Restaurateuren vorgestern Abend in Krause's Restaurant in Stralau einberufen worden. Es handelte fich darum, das Programm festzustellen. Bu dem Feft haben Die Restaurateure unter fich eine bedeutende Summe aufge bracht. Ein Roftüm Feftzug, der die Trachten alter Beit wieder giebt, foll sich von der Stralauer Dorfkirche aus durch das ganze Dorf bewegen. Dann finden im Laufe des Tages fünf große Fischauge ftatt und zwar am Vormittage dret, Nach mittags awet. Auch hierbei sollen biftorische Gruppen zur Dar stellung gelangen. Diejenigen Reftaurateure, deren Wirth schaften an der Spree li gen, werden am Abend noch besondere große Wafferfefte veranstalten.- Dann wird also dieses uralte Berliner Volksf ft wieder aufleben.

Tie Anschlagsfäulen find jezt mit bunten Betteln dicht bellebt, die zu den Extrazügen einlaben. Nach Freienwalde Chorin, Wörlig, Dresden - Schandau und nach der Dftiee fabren jeben Sonnabend und Sonntag Tausende von Berlinern hinaus. Das Publilum dieser Extrazüge zu beobachten, ge währt einen eigenthümlichen Retz . Unter der fübn gewölbten Abfahrtshalle des Anhalter Bahnhofes hält der Extrajug nach Dresden Schandau; eben graut erft der Morgen, bis zur Ab fahrt des Buges ist noch mehr wie eine Stunde Bett und schon ift es auf dem Bahnbof lebendig, von allen Seiten eilen die Touristen heran: bas ift eine Geschiebe, Gedränge, Bestoße, ein Suchen, ein Rufen, ein Schwirren und Laufen. Wie ver schiedenartig auch alle die Menschen find, eins ist ihnen ge meinsam: aus Aller Augen leuchtet die Freude, fern den Sonnendurchglühten, ftaubdurchwühlten Straßen einen Tag die Natur in ihrer Pracht genießen zu lönnen. Dort steht, voll gepadt mit Tüchern und Reiseutenfilten aller Art, als gelte es, für Monate Berlin Balet zu sagen, umgeben von seiner Frau und seinen Rindern, ein ehrfamer Handwerksmeifter. Geit Wochen hat man gespart und gefargt, um die Reisekosten zu erübrigen; seit Tagen wurde in der ganzen Familie von nichts anderem als von der Dresdener Reise gesprochen, vor Aufregung und sehnsuchtsvoller Erwartung hat man die legte Nacht vor der Abreise schlaflos augebracht, 1% Stunden Dor Abgang des Buges ist man bereits auf dem Perron und doch noch nicht der erfte, denn andere Familien find noch früher aufgeftanden. Ein luftiges Ledchen trillernd, den Kalabrejer schief auf den Kopf gebrückt, erscheint ein junger Mann, leichter noch als sein Gemüth scheint sein Gepäd zu sein, allem nichein nach besteht es in einer Flasche Nothwein. Angehende Kaufleute, das Plaid led über die Schulter, den berben Knotenftod in der hand, werden ist fichtbar; fte treffen Rolleginnen aus dem Geschäft, ob abfichtlich oder zufällig, mag babingeftellt sein. Gefällig präsentiren fich in dem schleifengefchmüdten Satinlleide, mit der frischen Rose am Busen, der fleinen Ledertasche über die Schuiter, diese Reisegefährtinnen. Startinochige Arbeiter fuchen jest thr Stoupee auf, der Rod des einen ist bicht zugeknöpft, er birgt Den Mundoorrath für den heutigen Tag. Ein spindeldürrer, blaffer Schreiber huscht über den Berron, ein woh beleibter, rothwangiger Fleischer, gefolgt von seiner forpulen en Gattin, Die einen Eglober von ganz ansehnlichen Dimenfionen schleppt, Teucht hinterber, mit Wehmuth und Sehnsucht weilen des Schreibers Augen auf dem vielversprechenden Rober. Endlich baben alle ihre Bläge eingenommen, die Glode ertönt. Ran fingt, man trintt und raucht, die Spiellarten selbst erscheinen und fort fährt der Bug in den schönen Morgen hinein nach Der Berle des Sachfenlandes. Aehnlich gebt es auf dem Stettiner Bahnhof bei der Abfahrt nach der Ostsee , dem Haupt angiebungspuntt für die Berliner , au, nur mit dem Unterschied, baß hier zum Zouristenpublitum Shaaren von wohlhabenden Raufleuten, böheren Beamten treten, die über Sonntag thre in den Oftieebädern wellenden Gattinnen besuchen wollen.

Frag

Ste b

Dhe mare Dem Wa daubaus g Der Nacht erf

Lebrer

becs.

-

angeb

Am

in ber Trunt

on

Außnüchterun

seitens der Ehegatten, welche beide übereinstimmend belunbedem bor

daß der Umbang mit nur 2 Thaler ausgepreift war

+ Gro

Die Frau de

lommen ihn, wie er ausgezeichnet ist," meinte der Berli faltlächelnd und überreichte zur gefälligen Anficht den betreffe den Bettel. Und fiche da. darauf stand richtig 211 Thale aber in so unsichtbarer Weise, daß der Herr, obgleich mit b artigen Hilfsmittelden vertraut, dennoch nicht umbin lonnathfläge seiner Entrüftung über eine derartige, alles bisher dageweien in den Schatten stellende Geschäftspraxis deutlichen Ausbres eines

Durch einen jener Stellenbermittlungsschwindler. Stellenvermittler, vor denen schon so oft in der Bresse gewarnt worden, ist fürzlich ein in der Friedrichstraße 121 wohnender Hausdiener H. in plumpefter Weise geprellt worden. Aus einem Inserat erfab der stellensuchende h., daß in der Kano­nierhraße ein Vermittlungsbureau Stellungen jeglicher Art be Schaffe, ohne Voraus bezahlung zu beanspruchen. b. begab fich nunmehr dorthin, worauf man ibm eröffnete, daß Stellungen in Mañe vorhanden, jedoch ein Honorar von 10 M. von ihm nach Antritt der Stelle, vorher aber eine Einschreibegebühr von 3 R. zu erlegen set. S. bezahlte die 3 M. und wurde dann entlaffen. Damit hatte die Sache aus vorläufig ein Eide, denn Stellung bat. bis jetzt durch jenes Bureau nicht bekomm n, trop der späteren Anfragen, und die 3 M. find eben nur die Gebühr für die Namenseinverleibung des Geprellten in die Alien der Dummen, die nie alle werden.

Eine merkwürdige Rettungsthat wird aus Potsdam gemeldet. Dort vernahm ein am Sanal vorübergebender Ein wohner die lauten Rufe: Hilfe, Ife, ein Kind in's Waffer aefallen!" welche eine über das Geländer gebeugte Frau aus fties. Kurs entschloffen warf er den Nod ab und sprang über

au geben. Bum Dant dafür erntete das junge Ehepaar

pa

Rebensarten, wie: Ich sage Ihnen auch noch bante f wenn Sie nichts laufen!" u. dgl. m., und verließ felbft ftändlich, ohne etwas gelauft au baben, ben ,, Ausverlauf folcher Fall dürfte nicht vereinzelt dafteben und machen

indung bem

Dornen beftig

bas freudige Gefühl verständlicher, welches hervorgeru wird, wenn ein Geschäftsmann, in richtiger Würdigu Der Verhältniße, die offenbergige Versicherung abgiebt: Schwindel!

Ein Todesfall, der am Donnerstag ftattfand, erme allgemeine Theilnahme. Dem geprüften Maschinenbeige Niederschleftich Märkischen Eisenbahn Giers, wegen seiner

me, eine b bie mein migen Zag elben, die Den. Mit de

verlässigkeit und Gewissenhaftigkeit belannt, war die fel

lich, fügte fie

und agien bi

Loren. Die

Eugen Gebed

ble

tro

colefung aller

beffer werben

quoll

aus ben

eben. Enbli

elbft zu ihr d

ftändige Führung von Sügen als Lokomotivführer übertra worden. Vor Kurzem traf ihn das Unglück, daß ein von geführter Bug entgleifte, ohne daß dadurch weiteres unamme aber Untersuchung wegen Gefährdung eines Eisenbahn- Transpo eingeleitet werden, und war seine Vorladung vor den Unte fuchungsrichter aum Donnerstag erfolgt. Seit Empfang Vorladung war der unglüdliche Mann auffallend niebe

bas G länder hinweg in's Waffer. Nach kurzem Kampfe gelang berbeigeführt worden wäre; nichtsbestoweniger mußte aber b

es demselben, das Rind wieder auf's Trodne zu bringen, eB war fein eigener 4jähriger Sohn.

Ueber die Persönlichkeit der an Wahnsinn leidenden Frauensperson, welch. am 17. v. M. unterbald Hankels Ab log: in der Dabme im Sumpfe ftedend aufgefunden worden ft, herricht immer noch ein Dunkel. Shre Angaben, daß fie Emilie Bobl beiße und aus Merseburg fet, haben sich nicht be ftätigt. Die Unbekannte, eine Frauens perfon im ungefähren Miter von 40 Jahren, mit schwarzen Haaren und von mittlerer Gestalt, ift oorläufig der Jrrenanstalt zu Eberswalde überwiesen worden. Es kommt aber darauf an, ihre persönlichen und Vermögensverhältniffe noch zu ermitteln, da fie fonft aus der Anstalt wieder entlassen wird. Die Ergebungen in dieser An gelegenheit führt der Amtsvorsteher oon Königs. Wusterhausen, an den eventuelle Anfragen aus dem Publikum zu richten find.

Ein Berliner Kind. Mit rech misvergnügtem Gefichte ging am Freitag Mittag der in der Reichenbergerstraße wohn bafte Tischlermeister Ech. au Tische; sein zehnjähriger Sohn batte bereits zum Effen Platz genommen, aber der unfreund. liche Blick des Alten schien auch seinen Appetit zu beeinträch tigen und von der Unterhaltung, die bald darauf zwifchen Bater und Mutter gepflogen wurde, entging ihm tein Wort. Der neue Geselle wollte Feierabend machen und mußte seinen Lohn bekommen. Mehrere Sopbatische standen fertig, aber wohin mit ihnen? Bot der Meifter fte einem Händler zum Raufe an, fo fonnte er darauf rechnen, daß ihm ein Preis offe rirt wurde, bei dem er zu den Gelbftloften an Material und Arbeitslohn noch baares Geld augab. Wenn Dancher, der gerade einen folchen Tisch brauchte, nur die Gelegenheit wüßte!"

16

Unbell fab,

S

atte und fe

schlagen. Am Mittwoch gab er fich faft ausschließlich mit fein beiden fleinen Rindern ab und herzte und fügte fte wiederbal Am Donnerstag ging er zu feiner Bernehmung nach bem richtsgebäude in Moabit . Bon da zurüdgelehrt und nach b Ausfall der Sache befragt, erwiderte er nur: Schlecht!" nab jest wieder weinend die Rinder in seine Arme, fiel plöglich b und war eine Leiche. Der hinzugerufene Arat ftellte unver Erfolg. Da der rat nicht im Stande war, die Todekaen Ferien

Des

lich Wiederbelebungsversuche an; dieselben blieben indeffen ob geben zu fönnen und aus diesem Grunde die Ausstellung Wie leicht man in den Verdacht der Falschmünzeret lich mit Beschlag belegt. Für eine stattgehabte Vergiftung

tommen lann, weiß ein in der Alexandrinenstraße wohnender Arbeiter Sch. zu erzählen. Derfelbe betrat vor einigen Tagen ein Reftaurationslotal und lie fich ein Glas Bier geben. Bet der Bezahlung zog er ein 50 Pfennigftüd bervor und war selbst erftaunt, daß es ein nagelneues" Aussehen hatte. Nach er

fein Anhalt vorhanden.

Der

Mutte

inb in Anip

eantwortet,

naben in bi

harath Dr.

Markthallen Bericht von J. Sandmann, ftabtifde Verkaufsvermittler, Berlin , Bentral Markthalle, den 7. Augu Butter. Ia. Butter Inapp und gut bezahlt, nach geringe Waare wenig Nachfrage. Frische feinfte Tafelbutter sc. 103-10

Schloß der Alte seine Rede und unter mehreren Wehmuth folgter Besichtigung wies jedoch der Wirth das Geloftück mit feine Gutsbutter I. 95-100-105, II. 85-90, III, 75-85, Land