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Mittwoch, den 18. August 1886.
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III. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Intereffen der Arbeiter.
Das„ Berliner Volksblatt"
rietni täglich Dorgens außer nach Sonne und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei ' s Baus vierteljährlich 4 tart, monatli 1,35 tart, wöchentlich 85 Bf. Boftabonnement Mart. Einzelne Nummer 5 Bf. Sonntags- Nummer mit der illuftrirten Beilage 10 Bf. ( Eingetragen in der Bofzeitungspreislifte für 1886 unter Rr. 769.)
Unsere Gastwirthe.
Redaktion: Benthstraße 2.
Ueber die Eingabe an das Polizeipräsidium, welche ber Berein Berliner Restaurateure bezüglich der Rellnerin enfrage befchloffen hat, haben wir schon berichtet. Wir tommen nochmals auf die Sache zurüd, weil es uns an ber Seit erscheint, die im Gastwirthschaftsgewerbe herrschenden Mebelflände einmal hervorzuheben, und zwar nicht vom Standpunkt des Restaurateurs, sondern von dem des Gastes aus. Was in jener Eingabe über das Rellnerinnenwesen in Berlin gesagt wurde, war an sich schon richtig; wir sagten aber auch, wer die Schulb baran trägt, nämlich die Herren Gastwirthe felber, bie den Rellnerinnen leinen Lohn zahlen, an fie aber alle möglichen Ansprüche machen und sie dadurch zwingen, mit ihren Reizen sich einen Rebenerwerb zu verschaffen.
Insertionsgebühr
beträgt für die 4 gespaltete Beittzeile oder deren Haum 40 Bf. Arbeitsmarkt 10 Pfennige Bei größeren Aufträgen buber Rabatt nach Uebereinkunft. Inferate werden bis 4 u Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerftraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
Expedition: Zimmerstraße 44.
ficht lachen. Der moderne Restaurateur giebt bem Rellner nur bie Roft, in manchen Fällen auch die Wohnung. Das lettere nimmt aber immer mehr ab; bie Restaurateure muthen den Gästen zu, auch die Roften für die Wohnung ber Rellner bireft zu tragen. Denn Alles, was der Kellner außer der Roft zu seinem Unterhalt braucht, muß er aus den Trinkgelbern bestreiten, die er von den Gästen
bekommt.
Diese Erinkgelder werden den Gästen nahezu zwangs. weise abgenommen. Denn die Gäste, die kein Trinkgelb geben wollen, werden so behandelt, daß fie fi foließlich boch bazu bequemen müffen. An diesem Zustand find aber weniger die auf das Trinkgelb angewiesenen Rellner schuld, als bie Birthe, welche den Rellner zwingen, seinen Unterhalt von Erintgelbern zu bestreiten.
In vielen Restaurationen, namentlich in großen und feinen, müssen die Rellner, besonders die 3ahlkellner, dem Wirth noch einen Theil der ihnen zugehenden Erint.
Das ist aber nur der fleinste Theil des Uebels, an dem fer Gastwirthschaftsgewerbe tranft, benn die 3ahl ber Lotale, in denen fich weibliche Bedienung vorfindet, ist eine gelber abgeben, fte bezahlen eine Picht für ihren Poften. rordentlich geringe gegenüber jenen, wo die Gäste von Soweit geht die Besteuerung der Gäfte, ein System, das Rern bebient werben. Dort besteht auch eine ernfte man allerdings als eine ernste Gefahr für das Gastwirth. Beja " um mit den Herren Restaurateuren zu reben, schaftsgewerbe bezeichnen kann, denn es hat eine Menge von Rorruption aller Art im Gefolge.
nämlich Nicht
die Gefahr, daß von den Betriebskosten jener eftaurationen immer mehr auf die Säfte abgewälzt wird. nur, baß jeder beffere" Restaurateur- Gastwirthe" Gastwirthe" wollen die besseren" Restaurateure, auch wenn fie wenn fie fonft gut deutsch- national find, nicht genannt sein- fets bemüht ist, die Preise der zu verabreichenden Waaren fteigern, ungeachtet der im Allgemeinen niedrigen Markt preife ber Gaft hat auch den Lohn für den Rellner in Form von Erinkgelb zu zahlen.
In der Rellnerinnenfrage hat der Verein Berliner Reftaurateure von einem Splitter sehr viel Aufhebens macht; ben ungeheuren Balten aber, den wir hiermit den fämmtlichen Restaurateuren, bie ihren Rellnern leinen Lohn zahlen, unter die Nase gehalten haben wollen, den scheint man abfichtlich zu überfeben.
In den fleineren Gastwirthschaften, Destillationen 2c. tritt bas Uebel weniger auf. Dort werben bie Dort werben bie Bäfte meistens von dem Wirth selbst, seiner Gattin ober ben erwachsenen Söhnen und Töchtern, wenn solche vor anben, bebient. Sowie eine Gastwirthschaft aber den An pruch macht, eine„ beffere" zu sein, so nennt fie fich Steftauration" und es müssen Rellner zur Bedienung
geran.
Rellner
Von allen Steuern, die man zu bezahlen hat, ist die Steuer, die uns die Gastwirthe in Form von Trinkgelbern auferlegen, gewiß eine der läftigften.
Politische Uebersicht.
Der frühere Arbettervertreter Hofbaurath Demmler hatte bekanntlich in seinem Testamente bestimmt, daß aus der Don ihm legtwillig begründeten Demmlet'schen Familientiftungstaffe" den Gesellen des" Maurer und des Bimmergewertes alljährlich am 1. Auguft zur Ber anstaltung einer Feftlichkeit 500 m. ausgezahlt werden follen. Dabet war ferner vorgeschrieben, daß das Fest am 27. Auguft, oder wenn dieser nicht auf einen Sonntag fällt, am nächst folgenden Sonntage gefeiert werden soll, zur Erinnerung an den Tag der Nuföringung des Richtfefttranzes auf das von Demmler erbaute großherzogliche Schloß in Schwerin , und als ein ,, in Frobfinn und demokratischer Einigkeit" zu begebendes Verbrüderungsfest. In einem Nichtrage zum Zeftas ment war noch bemerkt, daß die Bablung der 500 M., ebenso wie die von zwei andern zur Unterstüßung atbeitsunfähig ge wordener Maurer und Bimmerer ausgefegten gleich großen Be trägen lediglich an die Borstände der Fach vereine dieser beiden Gewerke, nicht an die Vorstände der Jnnungen erfolgen solle. Da nun der 1. Auguft verstrichen war, ohne daß man den Beitrag zum Verbrüderungs fest erhalten hatte, so beriefen die Maurer und Bim merer Schwerins für den 13. Auguft eine Versammlung ein, die ſehr zahlreich besucht war und natürlich der schärfften Ueberwachung feitens der Bolizei verfiel. Der von der Versammlung ge wählte Borfigende, Bimmerer Lange, theilte zunächst die Be ftimmung des Teftaments mit, um welche es fich bandelte. Hierauf trug der Maurer Medlenburg vor, daß der Magiftratsvoll fireder, Rechtsanwalt Bidermann, aus unerklärlichen Gründen Die im Testament angeordnete Bahlung nicht geleistet habe, und Inüpfte bieran im Auftrage der beiderseitigen Vorstände den Vorschlag, das Fest zu Ehren des lesten Willens des Erblassers doch zu begehen, auch wenn das Gelb nicht ausgezahlt wurde, und die Roften gemeinschaftlich zu tragen. Dieser Vorschlag wurde allfeitig mit lebhaftem Beifall aufgenommen und beschlossen, das Feft am 29. Auguft in der Seevilla au feiern, wobei auch ein
Die Verehrer der sogenannten wirthschaftlichen Freiheit, bie natürlich den Gastwirthen auch diese Art freier Ron furrenz" belaffen haben möchten, werden sagen, manche furrenz" belaffen haben möchten, werben sagen, manche verbienten bei dem gegenwärtigen System mehr, als wenn fie vom Gastwirth einen festen Lohn mehr, als wenn fie vom Gastwirth einen festen Lohn bekämen.
Das mag bei Einzelnen der Fall sein, aber die Aus uahme rechtfertigt noch nicht die Regel. Denn die Regel ist, daß bie Rellner in ihrer großen Mehrzahl ein sehr fchlechtes Einkommen haben, besonders wenn fie noch eine Pacht bezahlen müffen.
Andererseits würbe bie Rellnerbranche eine viel ge achtetere soziale Stellung einnehmen, wenn sie nicht von ben Trinkgeldern abhängig wäre. Bei den Gästen aber bringt das System ber Trinkgelber wieber eine Bevorzugung des wohlbemittelten Gaftes gegenüber dem minder Be mittelten hervor, benn wer die höchsten Trinkgelber bezahlt, ber wird am besten bedient und am aufmerkſamften be handelt.
Die Abschaffung dieser Uebelstände wäre die erste Aufgabe ber Restaurateure, die im Wirthschaftsgewerbe reformirend auftreten wollen. Aber daran wollen fie nicht gehen und fie mögen uns sagen was sie wollen: es ist doch nur ber blanke Egoismus, ber diese Bustände geschaffen hatte. Denn wer so gestellt ist, daß er feinen Rellner bezahlen gar keine Gastwirthschaft anfangen.
Diesen Bediensteten wird in fast allen Fällen vom Birth fein Lohn gezahlt und da auch auf diesem Gebiet bas Angebot von Arbeitskräften ein geradezu toloffales ift, so tönnen diejenigen Rellner, die einen Zohn verlangen, fann, der sollte entweder seine Gäfte selber bedienen ober faum eine Anstellung erlangen. Man würde ihnen in's Ge
Rabend verboten.
Feuilleton.
Spuren im Sande.
Roman von Ewald August König.
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feinem Begleiter die Hand bietend:„ Ich hoffe, Sie bald
Wenn wir Ihrer bedürfen, werde ich schellen, fagte er. Als er in bas Simmer trat, saß sein Vater mit ber brennenden Zigarre vor einer Flasche Bordeaux , der Aus. brud seines rothen Gesichtes war ernst und nachbentlich. Da bist Du endlich!" fagte er tiefaufathmend.
Bor ber Hausthür blieb legterer stehen und sagte, habe lange auf Dich warten müssen."
Ich
Berzeihe, es war nicht meine Schuld," erwiberte
bin ich ftets zu Hause, und eine gute Flasche Wein liegt fonnte ja teine Ahnung davon haben." wieder einmal bei mir zu sehen, Herr Baron, Vormittags Werner rubig, während er ihm gegenüber Plaz nahm,„ ich
gelernt zu haben, man findet so felten einen Menschen Leiber konnte ich diese Unterredung nicht bis morgen hinaus. mit vernünftigen Anschauungen! Nehmen Sie fich auch schieben, eine fatale Angelegenheit zwingt mich" ferner meines Neffen an, werden Sie nicht müde, thn Du haft gespielt?"
zu warnen, er muß aus den Negen jener Frau befreit
um ihn."
Bah, wegen solcher Lappalien würde ich Deine Hilfe
wurde.
ftzug mit Muft von der Stadt nach dem Feftort angeregt
But Dedung der Roften zahlt jeder Theilnehmer 50 Pf. Auch Mitglieder anderer Bewerte sollen als Theil. nehmer zugelaffen werden. Schließlich wurde ein Stomitee von zehn Personen eingesest, welches das Fest vorbereiten und einer auf nächsten Freitag einzuberufenden Bersammlung näbere
Borschläge über die Feierlichkeiten machen foll. So wird der
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,, alte Demmler" trop alles Widerstrebens der städtischen B börd n seinen legten Willen wenigftens soweit erfüllt ſehen, Daß das Verbrüderungsfest der Arbeiter" wenn auch nicht auf feine Roften stattfindet.
-
Wie hindernd das gegenwärtige Vorgehen gegen die Fachbereine für die Weiterentwidelung der Arbeiterschut gefeßgebung und für die hebung der Arbeiterklaffe überhaupt
Wort, und wie die Dinge fich jetzt gestaltet haben, müssen bie Schulden freilich getilgt werden. Durch eine Anweisung auf Deinen Bantier kann das rasch und mühelos geordnet werden,"
Werner hatte sich erhoben und wanderte auf dem weichen Teppich mit großen Schritten auf und nieber.
Tilgen fann ich bie Schuld wohl," sagte er, aber burch solche wiederholte Anforderungen wird mein Vermögen in einer Weise geschmälert, die mir Anlaß zu ernsten Be fürchtungen giebt." Es ist die letzte Forderung, die ich an Dich stelle," erwiderte der Baron unmuthig, bamit ist alles aus ber Welt geschafft, und ich denke, biefes Opfer zu bringen- " Ich bringe es ja gerne, aber ich muß doch auch unfere Sukunft im Auge behalten. Ein Krösus bin ich nicht, mein
werben, sonst geht er zu Grunde, und das wäre schabe nicht in Anspruch nehmen, vor großen Verlusten hüte ich Vermögen kann erschöpft werden, und ich habe keine Luft,
er einfieht, wie gut ich es mit ihm meine. 3werbe mein Möglichstes thun, und ich hoffe, daß Gute Nacht, ich
mich, ich betrachte das Spiel nur als ein Mittel, bie Beit tobizufchlugen. Nein, Werner, es ist eine andere Angelegen heit, alte Forderungen, bie leiber noch nicht getilgt und ge
werde mir wohl schon bald das Vergnügen machen, Ihrer wissermaßen Ehrenschulben find." freundlichen Einladung Folge zu leiften."
Gottschalt hatte die Thür geöffnet, er niďte seinem Be gleiter noch einmal zu, bann trat er in das Haus.
führte.
Uab wie groß ist bie Summe?" fragte Werner, die Brauen leicht zusammenziehend.
Berner blieb noch einige Sekunden lang stehen, um eine Bigarre anzuzünden, endlich feste er seinen Weg fort, ber ihn nach furzer Wanderung in die eigene Wohnung tausend Thaler."
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Mitternacht war längst vorbei, dem Baron mußte es auffallen, daß der Rammerdiener ihn noch erwartete. Sie hätten zu Bette gehen sollen, fagte er, Ihrer Der gnädige Berr wartet noch," erwiderte ber
Diener.
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O boch, er ist vor einer Stunde heimgekommen."
Mein Vater? Befindet er sich nicht wohl?"
Unb er wünscht mich noch zu sprechen?"
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Der Baron brehte an den Spigen feines weißen Schnurr barts und zudte geringfchäßend mit den Achseln.
Für Dich eine Bagatelle," erwiderte er, rund fünf
Aber ich bitte Dich
Parole d'honneur, wenn die Leute Geduld haben wollten, würde ich Dich nicht damit beheligen. Aber fte benken, der reiche Sohn werde das Opfer feinem Bater bie Angelegenheit gemeinschaftlich zu betreiben. Dier if ber
bringen, und nun haben die Krämerseelen fich vereinigt, um
Brief, ben ihr Advokat mir geschrieben hat, lies thn, der Mann scheint feinen Spaß verstehen zu wollen."
follte Sie bitten, sofort in sein Simmer zu feines Lorgnons abrieb, und dabei von 3eit zu Seit einen
Diener, zurüdzubleiben.
Berner befand sich schon auf dem Wege, er winkte bem
Werner hatte das Schrififtüd entfaltet, er schüttelte ärgerlich das Haupt, während der Baron emfig die Gläser forschenden Blick auf seinen Soha warf.
Man droht mir mit Maßregeln, deren Ausführung ich nicht abwarten dorf," nahm der alte Herr wieder bas tus, fit and
"
brüben noch einmal mein Glüd zu versuchen.- Ich fam, offen geftanden, hierher mit dem Vorfah, burch eine reiche Heirath mir eine sichere Grundlage zu schaffen-"
" Sehr wohl, unterbrach der Baron ths, nichts hinbert Dich an der Ausführung dieses Vorsages, mit dem ich ganz einverstanben bin. Da wäre zum Beispiel Deine Roufine Abba Wenn ich mir einen Rorb holen will, brauche ich mich nur an Abba zu wenden, sie wird ihn ohne 3ögern mir geben." Wenn Du das mit Sicherheit weißt, dann freilich wäre es Thorheit, die Hand nach biefem Rorbe auszuftreden! Haft Du bereits eine Wahl getroffen?"" Ronftanze v. Gottschalt!"
"
Hm, junger Adel!" sagte der Baron geringfchäßend. Die Großeltern der jungen Dame waren obsture Handwerter
Das schreckt mich nicht ab, der Geheimrath von Gottschalt foll ein großes Vermögen befigen."
" So sagt man, ob's aber wahr ist-"
" Es muß wahr sein, ich hörte es von verschiebenen Seiten, die foftbare Einrichtung und die Lebeweise ber Familie bürgen ja auch dafür."
Warft Du schon mehrmals in dem Hause?"