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der Schnitterfeste mehren sich auch die Anzeichen für das Ende des Sommers, der uns leider nur sehr lurze Beständigkeit igte. Die Blätter der Roßlaftanie sieben mit der Reife rer hübschen Frucht allmälig ein vergilbtes, brandfl diges onen; in Kleid an, die Botschaft von den ersten Trauben durcheilt das onen; in and, die reifen Blumen schmücken fich mit thauigem Schmelz, onen; in öftliches Tafelobft begrüßt auf dem Markte die Hausfrau, die Berfonen: ppige Georgine entfaltet neben der Mubme Sonnenrose ihre 838 Beige unb es zeigt sich ab und zu schon die verführerische 700.) berbitzeitlose( Colchicum autumnale). Die Vögel haben ihre 3000 DR.) Ronzertsaison abgeschlofen, Stord und Schwalbe fich dem 1884,85 Gben zugewendet. Der Alteweibersommer" beginnt seine 86 mehr berglänzenden Fäden zu spinnen, über Wiesen und Table gegen die Stoppelfelder hinweg stehen an schulfreien Nachmittagen luftige Stufe 146, naben, um ihre papierenen langschwängigen Drachenungeheuer Begen die och in die Lüfte empor fteigen zu laffen. Stufe 95, zufammen bgewiefen
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Eine Tragödie aus dem Leben! In der Nacht vom eitag zum Sonnabend hörte der Maschinist der Bumpftation Qalensee, Bieting", dumpfe Hilferufe vom See her. Nich 43, bur dem er sich vergewiffert, daß dieselben vom jenseitigen Ufer lamen, eilte er, da das Losmachen eines Kahnes und hinüber nem Neubern zu viel Beit in Anspruch genommen hätte, um den See t, als be eum, wo er eine Frauensperson eben in den Wellen ve finlen ab. Done Baudern sprang der beberste Mann ihr nach und fer bie mehrmaligem Tauchen gelang es ihm auch, die Lebens. auffteben. üde zu retten. Die in ziemlich elegante Toilette gekleidete in Wuth Dame, beren Burüdrufung ins Leben, trop der durchaus fach schuldigeftändigen Wiederbelebungsversuche des B., welcher die Ber burch einen ganz allein nach dem Maschinenbause schleppte, beinabe Silfe bet tine halbe Stunde in Anspruch nahm, mochte etwa 26 bis Jahre alt sein, war ein sehr hübsches Mädchen und gab an, 10 Mare unverebelichte B. aus Berlin au sein, woselbft fte zu einem felbe a lannten Banlier in näheren Beziehungen geftanden habe. Schlacht Derfelbe babe fie jedoch wegen einer größeren von ihr lon Schlachten biten Schuld, die er für fie bezablen sollte, verlassen, und
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Gerichts- Zeitung.
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Wenn der Arbeiter schon lange sein Lager aufgesucht bat, um seinen müden Körper von den Anstrengungen des vergangenen, für die Anstrengungen des fommenden Tages auszuri hn, find die Nachtfneipen und Kaffees noch überfüllt; reiche Deü figgänger ftreden fich auf bequemen Bolfiern in den glänzenden, tagesbell erleuchteten Räumen, die mit übermüthigem Lurus ausgestattet sind und fuchen die Folgen eines ausge dehnten Soupers Dutch eine Taffe schwarzen Mottas zu be tämpfen; und wenn aus Relles fenstern oder aus den Fenstern Der vierten Stockwerke bereits die Frühlampe schimmert und der Arbeiter fich zum Gange nach der Fabrit rüstet, dann erft bes ginnen fich die Säle au leeren und auf den in bleicher Däm meruna baliegenden Straßen begegnet man Erupps übernäch tiger Gefellen, die nicht bloß aus jungen Tagedieben mit ge füllter Böse, sondern auch aus älteren respektablen" Herren fich aufammensezen, die man ohne schwere goldne Uhrtette fich ebensowenig denten tann, wie jene jungen ohne Haarbürfte. Am 10. Februar d. J. erschien der Herr Bautischlermeister Kühl des Nachts gegen 2 Uhr in der Fall'schen Restauration und gab deutlich zu verstehen, daß er sich in febr mißmutbiger Laune befände. Theilnehmend erfundigten fich die übrigen Gäfe, Honoratioren der Prenzlauerstraße und Umgegend, Kaufleute, Fabritbefizer und Meifter, nach der Ursache. Bin bei dem Wetter stundenlang berumgelaufen, und fann ben Nachtwächter nicht finden!" lautete die Antwort. Man tröstete ihn und rieth ihm, fich erft hier etwas zu erholen. Herr Kühl trant seinen Schoppen und dann wurde der Vorschlag gemacht und angenommen, gemeinschaftlich nach dem Grand Kafé am Alexanderplatz zu stehen. Herr Kühl versuchte noch einmal vergebens, den Nachtwächter anzutreffen und lam schließlich ebenfalls nach dem Kafé, wo er die Gesellschaft noch antraf. Nach einiger Zeit brach man auf. Ein Belannter Kühl's, der Begirisvorsteher Raufmann Gelbaar, der ebenfalls in Der Brenzlauerstraße wohnte, begleitete und unterstügte ihn in seinem Bemühen, einen Wächter herbeizurufen. Beide vereinigten Die Kraft ihrer Stimmen und Diesmal hatte Herr K. mebr Der Wächter
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aller Mittel entblößt gesehen, so babe fie ihrem Leben ein Ende achen wollen. Unter der sorgfältigen Pflege des Bieting eine et b feiner Frau erholte fich das Mädchen ionell und fonnte Sonnabend Nachmittag wieder nach der Stadt zurücklebren, Dverbeck, der einige Häuser weiter mit einem Nachtwacht
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Sürzenzeugt mehr beenden zu wollen dem 3. auf deffen vertrauen. et fte dem tedende Busprache versprochen, weiter fortzufezen.
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Die Staatsanwaltschaft zu Bromberg verfolgt den Arbeiter Franz Grudi aus Schöndorf, Krets Bromberg, wegen celfachen Mordverfuchs. Derselbe ist besonders fenntlich durch von Säbelhieben herrührende Narben an einer
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Edlife.
Bon Beraten und Rechtsanwälten find wir es gewöhnt, daß Be the Rüdlehr von Sommer Reifen anzeigen. Jest hat auch bereits ein Tangmeister diesen Brauch afzeptirt.
Bir werden immer mehr von der Kultur beledt.
Song u Dienstag in der Friedrichstraße zwischen der Mohren und Laubenftraße ab. Ein Herr war mit einem Frauenzimmer in Difenen gerathen. Das Frauenzimmer entriß dem Herrn Deneraleber und suchte damit das Weite. Der Herr fabien anfangs den Uebersteher preisgeben zu wollen, denn er entfernte fich nach der entgegengesesten Richtung, bald jedoch machte er tebrt, bolte das Frauenzimmer ein und entris ihr Dm Ueberaleber. Nunmehr entspann fich zwischen Beiden ein anfthaftes, mit Schirm und Stod geführtes Gefecht. Von
Eine widerliche Saene spielte fich in der Nacht von
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Schlage des Schirmes getroffen, fiel das Pincenez des zur Erde, und als das Frauenzimmer versuchte, daffelbe ertreten, gab ihr der Herr einen berartigen Schlag über Tacht hinein Wunde an der Stirn floß und fte umbertaumelnd an m Hause Salt suchen mußte. Nunmehr suchte der Herr Hvorgeftern Weite, während das Frauenzimmer, die Bañanten laut erfirage ab. mernd um Ergreifung des Schlägers bittend, ibm langsam fchieden te. Ein Schußmann war während des ganzen Borfalles Bater war in Sicht. Das Publikum, welches fich febr bald an ber in einer mmelte, verhielt fich während der ganzen Szene völlig theil ht nur burd Der fich wie
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abmlos.
Markthallen Bericht von J. Sandmann, Kädtischem Reinetlauden 20-30 Bf., Wein
eines BerlaufBoermitiler, Berlin , Bentral Markthalle, den 17. Auguft. ne Belt not ben 50-70 Bf. per Pfd., Pfirsiche 0,20-0,30.
Diefelsen mit große orwärtsju na fich auß Sobnuca au n ber felbf
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per Blund, Kirschen 6-15 Bf. ver Pfd., Breißelbeeren 8-9. per Schiffl., Bfefferlinge 4-6 M., Burlen 0,60-300. Vet Schod, Schoten 2-3 M. per Scheffel, Karotten 3-5 M per 100 Ro., Birfinglobl 3-4 R., Rotb und Weißlobl, große Köpfe. 4 M. per Schod, Blumenkohl 10-15 M., Erfurter 20 bis
pt. 100 Stüd, neue Rartoffeln, meige runbe 3 25 M., 100 Stilo, neue Pflaumen 15 M., neue Birnen 10-20 M., tartoffeln 3,25., rotbe 2,80 R., blaue 3,50 R. elepfel 10-20 M. per Str., neue Bwiebeln 2,75-8,50 R., 300 Stid, neue saure Gurlen 2-2,20 M. per Schod. Me Sitronen, gefunde Ausschußwaare, 10 M. pr. Rifte von 260 bis Lonen 30 Bf. Dr. Bfb. Ananas 2-2,50 M. pr. Bfd. Morcheln 2.50. per fb., Steinpilze 6,50 t. per fb.
Beräucherte Fische
nb Oftieelabs 1,20-1,40., geräucherte Male 70-100 bis 130 Bf. pr. Bro., großer Delikategaal 1,50 M., Flundern, Meine 1,75-2 R., mittel 8-5 M, große 8-9 M. per Schod, Bidiinge, per 100 Stüd 4,60 bis 6,75 Dt.
Rhein lachs 2,50-2,90 M., Wefer
toge, 90 Bf., Becht 45-65 Bf., Steinbutte 70-80 B., Set Seefische. Lachs 1.05 M., rothschneidiger 1,15 M., Bander, ge, große 1.00-110, mittel 90-70 Bf., Scholle 10 bis Bf., Schellflich, große 20 Bf., Rabeljau 25 Pf. per Pfund, Strelen 40-45 Bf. pro Stüd Get 80 Bf., Schleie 90 Bf. ver Bfund. Lebende Fische. Mal, mittelgroß 90-95, große 1,05 M., Rrebje. Rleine, 10 cm. 1,00-1,50 M., mittel 2-4 R., 8-12 M. per Schock. Hummern 1,50-1,75 M. per
ht zu fpit icht it is herunter eht ihr fill iges Reißen
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Bfund. Butter.
But butter I. 98-108, II. 90-96, II, 75-85, Landbutter
Frische feinste Tafelbutter c. 108-110, feine
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Echter
80-85, II, 65-75 Dt. Galizische und andere geringste Borten 55-66 D. p. 50 Kilo. m hin, delaertie 1 55-60 M., II 48-50 R., III. 40-45., Quadratbaditein I. fett 22-25 M., II. 14-18 M., Tilsiter Fettkäse 40-56-60 M., Tilftter Magerkäse 18-23 M., Limburger L 30-32 58, 11, 20-25 R., Ramabour 30-32 R., rheinischer ollanber Rafe, 20-22 Bfb. schwer, 45-58., echter Holländer 5., Edamer L. 60-70 D., II. 56-58 D., franzöfifcher eufchateller 18. per 100 Stüd, Camembert 8,00-8,50
Emmenthaler 73-80, Westpreußischer
tieffte Se
rregte Fras
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per Dib.
Bier. 2,60. pr. Schod.
Wild und Geflügel. Rebe 40-60 Bf., Hirsche 30-45 Bf te Dede bidmein 30-40 Bf. pr. Pfd., wilde Enten 0,80-1,20, ge Banfe 3,00-5,00, junge Enten 1-1,50-2,00., bubner 0,45-0.80 M, Tauben 30-45 Bf. per Stüd, 14,50-7 M., alte hübner 1,10-1,40. Bolis ibericht. Am 17. b. M. Nachmittags wurde ein
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worden, ich zu haben,...
Liebe, nad
nicht leben ja, bringe bitte, meine
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In der Nacht zum 18. b. M. wurde an dem Grund.
28 do 18.1 Sa nd fastid low hd Dranienftraße 51, verübt wurde, wat gestern Gegenstand einer Verhandlung unter dem Vorfit des Landgerichtsraths Braun. Als Herr Lindner am Morgen des 14. Februar seinen Laden betrat, fand er die Käften und Schubladen geöffnet und durch müblt und aus den darin befindlichen Etuis den Inhalt gea ftoblen. Bet der Feststellung des entwendeten Schmudes zeigte es fich, daß namentlich Ringe und Retten, aber auch andere Gegenstände mit Brillanten und sonstigen Edelsteinen besett fehlten, deren Werth im Ganzen auf 13 000. bered net wurde. Eine sofortige Benachrichtigung der Kriminal polizei führte bald danach den Kriminallommiffar Weien an den Thatort, welcher ermittelte, daß der Dieb durch die Wasch tüche von unten eingedrungen sei. Neben diese: befindet fi eine kleine buntle Rabuse, in welche Holzböde und ein Waschfaß ges legt waren. Auf dieses batte fich der Dieb gestellt, an ber Dede die Badsteine ausgebrochen, die darüber liegende Diele aufgehoben und war so in den Vorplaz zu dem Laden einges drungen. Diefen vermochte er nicht zu öffnen, denn das Schloß mußte allen Versuchen widerstanden haben, deshalb schnitt er Die Füllung aus der Thür aus und stieg so ein. Nachdem die Goldsachen zusammen getragen waren, mußte der Dieb fie in einen Lappen der Bortière gemidelt haben, denn von diefer fehlte ein großes Stüd, welches augenscheinlich abgeschnitten mar. Der Kriminalist erfannte sofort, daß hier nur ein gea wiegter und geübter Einbrecher thätig gewesen sein lonnte. Dabei befann er sich, daß unter dem Laden ein wegen Eigen thumsvergehend vielfach, auch schon mit Buchthaus vorbestrafter Mensch, der Vergolder Selle, gewohnt und in dem Reller ein Pantoffel Geschäft gehabt habe. Es wurde bet ihm eine Haussuchung vorgenommen, welche allers bings erfolglos war, was den Bolizeibeamten jedoch nicht abbielt, Selle sehr vorsichtig beobachten zu laffen. Nach unge fähr einer Woche stellte er sich dem Kriminalfommiffar selbst und erzählte, einige Zeit vor dem Diebstahl sei er mit einem Menschen zusammen gekommen, den er vom Buchthaus her unter dem Namen„ Schloffer. Albert" tannte, der ihn gefragt babe, ob er nicht ein Geschäft wisse, es ginge ihm schlecht, und ba hat ihm Selte mehrere Läben, unter andern auch den Lindner's bezeichnet, wo etwas zu haben sei. Nach dieser Mittheilung war Selle behilflich, den völlig unbekannten Aufenthalt des Schloffer Albert zu ermitteln. Durch einen Bolizeiagenten wurde berichtet, daß derselbe mit dem Schloffer Friedrich Albert Schilling, einem vielbeftraften Dieb, identisch sei und bei einer Wittwe Schwarz, seiner Beliebten, fich aufhalte, und richtig, Selle fand thn dort und erlangte nun einen Antheil an der Beute aus dem Lindner'schen Diebstahl, au welchem er den Anlaß gegeben. Schilling vertröstete ihn damit, daß die Sore( das gestohlene But) noch bet dem Schärfet ( bebler) auf dem Gesundbrunnen lagere, aber er wollte fich heute 15 Mart von ihm abholen, von denen er etwas erhalten folle. Auch andern Leuten gegenüber hat er sich über den Diebstahl ausgesprochen und zwar, daß er ihn allein ausge führt habe. Heute im Termin leugnete er dies beharrlich. Er wollte einem Gustav Waffermann die Gelegenheit bei Lindner zu stehlen, wie es ibm Selle erzählt, weiter erzählt und später von diesem 200 Mark für diese Nachricht erhalten haben. Waffermann aber fet nach England entflohen. Bei Schluings Berbaftung waren nämlich 150 Mart baar Gelb, von dem Schmud aber nichts mehr gefunden worden. Der Gerichtss hof schenkte diesen Ausreden leinen Glauben, bielt aber die Aussage der Beugen für glaubwürdig, denen Schilling Den Diebstahl früher eingeräumt haben sollte, und verurtheilte ihn wegen schweren Diebstahls im wiederholten Rückfall zu sehn und Selle wegen Theil
baar nicht gerade freundlich empfangen. Wo treiben Sie fich denn' rum. wir fuchen Sie schon zwei Stunden lang!" so hieß es. Der Wächter verbat fich solche Worte, oder er ers wiberte auch, was er allerdings bestreitet, was die beiden Freunde aber gehört haben wollen: Wer weiß, wo Sie fich.. gewesen find!" und schloß Herrn Rühl auf. Herr Belbaar war aber noch nicht beruhigt. Ich werde Ihnen das schon besorgen", so brobte er, Sie find bie längfte Beit Wächter gewefen, ich bin der Bezirksvorsteher." Thatsächlich war ber Nachtwächter vollkommen unschuldig baran, daß Herr Kühl etwas lange hatte nach ihm fuchen müffen. Ein Kollege war an jenem Abend plöglich ertranft, und er mußte den Dienst in zwei Revieren versehen, so daß fein regelmäßiger Rundgang mehr als eine Stunde Beit in Anspruch nahm. Es war deshalb um so empörter, als er die ungerechtfertigten Drohungen und Beleidigungen des Herrn ungerechtfertigten Drohungen und Beleidigungen des Herrn Gelbaar hörte der auf seine amtliche Würde pochte. Eine Siftirung zur Wache erfolgte nicht, da der Nachtwachtmeister Die Person des Beleidigers retognoszirte. Der Wächter erhob Stratantrag und das biefige Schöffengericht verurtheilte G. zu einer Geldstrafe von 20 R. Gegen dieses Urtheil legte der Bezirksvorsteher Berufung ein und so lam die Sache gestern vor die fünfte Ferienftraflammer. Herr G. erreichte jedoch nur, daß er außer den ersten Gerichtstoften nun auchnahme an demselben zu zwei Jahren Buchihaus und den noch die für die Revisionsinftanz zu bezahlen hat. Das Urtheil wurde rundweg bestätigt. Der Gerichtshof sah keinen Grund, in die eibliche Aussage des Beamten Mißtrauen zu feßen, der vierzehn Jahre lang im Dienft ist und dem von fetnem Borgefesten ein sehr günstiges Beugniß ausgestellt wird. Hr G. wird aus der Verhandlung die Lehre schöpfen, daß selbst ein Bezittsvorsteher, auch wenn er, wie der Wächter in Der ersten Jnftanz behauptete, etwas angeheitert ist, nicht das Recht bat, grundlos grob zu werden.
Eine Neuerung der deutschen Straf- Prozeß- Ordnung ( es ist dies der§ 343, wonach jedes von der Staatsanwalt Bitung bat, daß die angefochtene Entscheidung zu Gunsten refp. dem Privatläger eingelegte Rechtsmittel auch die Des Beschuldigten abgeändert oder aufgehoben werden tann) gelangte bei dem Berliner Landgericht I jum erften Male zur Anwendung. Die Kaufleute S. Hirschberg und Sohn gen. Wafferzug, welche auf ihrer Geschäftsreise zusammentrafen, er sablten fich und einem anderen Reisenden, daß der Raufmann W. Lubenau, plette" set. Der lettere erhielt hiervon Kenntniß und ftrengte wegen dieser Aeußerung gegen die beiden erft genannten die Brivatllage an. Trogdem in dem Termin vor Der 98. Abtheilung des biefigen Schöffengerichts der Beweis geführt wurde, daß der Kläger in der That wegen ver faiedener fälliger Forderungen verklagt worden sei und nach Anstrengung der Privatllage fich mit seinen Gläu bigern außergerichtlich arrangirt hatte, verurtheilte der Gerichtshof beide Angeklagte wegen übler Nachrebe zu je 50 M., lehnte aber den Antrag des Klägers, ben Angeklagten auch die Bahlung einer Buße von je 3000 M. aufzuerlegen, als nicht genügend substantiirt ab. Beide Angellagte berubig. ten fich hierbet, der Mandatar des Cohn, Rechtsanwalt Dr. Salomon, ließ es sich aber nicht nehmen, die Berufung auf eigene Gefahr einzulegen, und hielt dieselbe um so eher auf recht, als auch der Kläger die Berufung eingelegt hat, weil feinem Antrag auf Buße nicht entsprochen war. Die fechfte Ferienftraflammer erkannte auf Aufhebung des erften Urtheils und Freisprechung beider Angeklagten. Der Gerichtshof nahm an, Daß der Kläger fich bereits im Dezember v. J. in einem Buftande der Bahlungsstockung befunden habe und daß die Bezeichnung dieses Buftandes als pleite" in faufmännischen Kreisen die übliche fet. Die Angeilagten hätten fonach nur ben wahren Sachverhalt zum Ausdrud gebracht und fich auch nicht einer Beleidigung aus§ 185 Str. G.B. fchuldig ge macht, da weder aus der Form, noch aus den Umständen bie Abficht derselben hervorgeht. Bezüglich der Freisprechung des Hirschberg, der fein Rechtsmittel eingelegt hatte, erachtete ber Gerichtshof den§ 343 für anwendbar.( Bon einer anderen Straflammer war diese Anwendbarkeit in einem gleichen Falle negirt worden.)
+ Unter der Anklage der Unterschlagung und der Urkundenfälschung stand gestern der Händler H. vor der aweiten Ferienftraffammer bes hiesigen Landgerichts 1. Er war mit dem Kaufmann B. in Geschäftsverbindung getreten und vermittelte für ibn Abzahlungsgeschäfte in Uhren und Bildern gegen 10 pCt. Provifion. Biel mochte für den armen Teufel nicht heraushänger, denn et flagt wenigftens, daß er vollstän big aciriffene Stiefel batte, um damit seine Noth als Motiv für die That hinzustellen, die ihn auf die Anklagebant gebracht hat. Er erschien im Juli d. J. bei B. und theilte ihm mit, tag Cr einen Räufer für einen einen Regulator wife. einen Er erhielt folchen im Werthe Mart gegen das Versprechen, den erzielten Betrag fofort abzuliefern. Er lam jedoch erst nach einigen Tagen wieder und brachte lein Geld, fondern einen Abzahlungsvertrag, den er mit einem gewiffen Rüdiger, beffen Unterschrift auch der Schein aufwies, abgeschloffen zu haben angab. Er batte jedoch ein solches Geschäft gar nicht abgeschloffen und die Unterschrift Der Gerichtshof erkannte nach dem Kritage des Staatsanwalts auf eine Gefängnißftrafe von 6 Wochen, von denen zwei auf
Don
45
benen Bettel fcheint fte fich zerrütteter Familienverhältnisse gefälscht, während er den Regulator für 9 M. perfekt hatte. Aber in felbftmörderischer Abficht in die Spree geftürst au gens nach dem städtischen Krankenhause im Friedrichshain die erlittene Untersuchunge haft angerechnet wurden.
bradt.
Der große Diebstahl, der in der Nacht vom 13. zum 14. Februar D. J. in dem Juweltergeschäft von Lindner,
Nebenftrafen.
Wien , 16. Auguft.( Bom Schwungrade erfaßt.) Bei bem Bau einer der Wiener Tramway Gesellschaft gehörigen Remise in der Schegargaffe zu Oberdöbling ereignete fich in ben Nachmittagsstunden des 24 Mat ein entfeglicher Unglücksfall. Die bei diesem Neubau beschäftigte Tagelöhnerin Maria Langer wollte aus dem dort befindlichen, mit einem Schmungs rabe versehenen Brunnen für die Dtörtelbereitung Waffer schöpfen, als fich der bei der Gesellschaft bedienstete Stallpage Franz Holly zu ihr gesellte und ohne hierzu aufgefordert zu fein, gleichfalls die Kurbel erfaßte und legtere so rasch bewegte, Blöglich wurde die Langer von dem Schwungrade erfaßt, in daß fich das Schwungrad mit rasender Geschwindigkeit drepte.. bie böhe gefchleudert und fiel auf einen unmittelbar daneben stehenden Brellstein, daß fie blutend und bewußtlos liegen. blieb. Auf ihr Jammergeschrei waren mehrere Bedienstete herbeigeeilt, welche die verunglückte Tagelöhnerin aufhoben und Dann die freiwillige Rettungsgesellschaft von dem Unfalle ver ständigten. Auf der Sanitäts Station auf dem Fleischmarkte wurde ein schwerer Splitterbruch des linken Unterschenkels. fonfla trt, deffen Heilung volle zwei Monate in Anspruch nabm. Der schuldtragende Stallpage Frans Holly war nach der That Davongelaufen. Der Staatsanwaltliche Funktionär Brüd erhob gegen ihn die Anllage wegen Vergebens gegen die törperliche Sicherheit, worüber heute vor dem Bezirksgerichte Währing bie Berhandlung ftattfand. Der Angeklagte verantwortete fich babin, daß er der Tagelöhnerin beim Wafferschöpfen nur helfen wollte und feineswegs aus Uebermuth gehandelt habe. Der Richter, Adjunkt Schmiedbauer, verurtheilte Holly su 48 Stunden Errefts, verschärft mit Fasten, hartem Lager und Einzelbaft während der Dauer der Arreststrafe. Der vers unglüdten Tagelöhnerin Maria Langer wurde ein Betrag von 15 fl. als Erfaẞanspruch zuerkannt.
Vermischtes.
Eine Reich Gottes- Druderet". Der Buchdruckereie befizer Anton Gerhard in Emden , Herausgeaer des Stadt missionar "( welcher angeblich eine Auflage von 8400 bat) und des Gemeinschaftsblattes zur Förderung des auf Gottes Wort gegründeten Christenthums" hat mit dem 1. Juli seiner fizin ben originellen Titel„ Reich Gottes Druderei" beigelegt. Beiner ift dieses Reich Gottes, jedenfalls well es nicht von dieser Welt, nur llein, denn der Statistiler Kliemsch, dem ein Blick in baffelbe vergönnt war, sah darin nur 1 Bylinder Tretpreffe, 1 Sezer, 2 Lehrlinge, 1 Schweizerdegen und 1 Komtoriften. Db dieses himmlische Personal bem biblischen Spruche nach lebt: Wenn wir nur Nahrung und Kleioer baben, so laffet uns genügen", oder ob es etwa beimlich doch auf Schäße bält, die da Motten und Roft freffen, entsteht sich unserer Renntniß.
Ueber das Leben eines modernen Einsiedlers ent nehmen wir dem Berner Bund" folgendes:" Vor vielleicht zwanzig Jahren brachte der Bund" eine Notiz nach welcher auf der franzöfifchen Seite des Col des Roches( bei Locle) eine Familie mitten im Winter in einem Felfenloch hause, und auf Die Anregung des Schreibers jener Beilen bin veranstaltete Ihr Blatt eine Sammlung, welche es jenem Höhlenbewohner ermöglichte, fi wieder unter den Menschen anzuſtedeln und, wenn wir recht berichtet sind, die Gefährtin zu beirathen, mit welcher er in Ermangelung der Mittel, fich die Ropulation papiere zu verfchaffen, hinausgezogen war in eine fast unnahbare Höhle, um mit ihr dort in wilder Ehe zu leben. Ihr das maliger Korrespondent war ju einer Intervention für das Baar bewogen worden durch das geftttete Benehmen der zwei Kin der deffelben, welche den fremben Besucher, der zu dem Horft hinaufgeklettert war, eine halbe Stunde lang mit recht hübschen Sprüchen unterhalten hatten. Und abermal nach wanzig Jahren lam ich deffelbigen Weges gefahren". Während eines Besuches, den ich vor einigen Tagen bet Verwandten in Loele abftattete, wurde mir mitgetheilt, daß jene Höhle am Col des Roches wieder bewohnt sei, diesmal aber von einem richtigen Einsiedler, und ich beschloß, den Gang