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480

Berlin

Nr. 209.

Mittwoch, den 8. September 1886.

ill. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Boltsblatt"

Seint täglich Morgens aufer nach Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's aus vierteljährlich 4 tari, monatli 1,35 Mart, wöchentlich 85 Bf. Boftabonnement 4 Mart. Einzelne Nummer 5 Bf. Sonntags- Nummer mit der illuftritten Bellage 10 Bf. ( Eingetragen in der Bofzeitungspreisliste für 1888 unter Str. 789.)

Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder deren Raum 40 Bf. Arbeitsmarkt 10 Beanies Bet größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inferate werden bis 4 h Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerftraße 44, sowie von allen Annonces Bureaur, ohne Erhöhung des Breises, angenommen.

Redaktion: Benthstraße 2. Expedition: Zimmerstraße 44.

Die Einheit" des Deutschen Reiches.

Einiges Auffehen erregen in der Breffe die Strafan brolungen, welche verschiedene preußische Landräthe Den­jenigen zu Theil werben lassen, welche armen Leuten Al­mosen verabreichen.

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Dieser Att der Humanität ist bis jetzt nur von hart herzigen Menschen und von Idealisten, welche sofort bie allgemeinen gesellschaftlichen Einrichtungen verantwortlich machen für jebe unangenehme Erscheinung in der Gesell, schaft, verurtheilt worden. Nun fommt noch die Polizei bazu. Dadurch sollten die Idealisten" auf diesem Gebiete boch etwas stußig werden. Wir geben gern zu, daß die Gesellschaft eigentlich dazu verpflichtet ist, die Wunden zu heilen, bie fie schläat und daß in erster Linie der Staat als hauptsächlichster Vertreter der Gesellschaft diefe Ber pflichtung übernehmen müßte; aber wenn die Gesellschaft gar nichts thut und wenn der Staat lebiglich mit Polizeimitteln eingreift, bann wäre es doch viel gefcheidter von unseren biebern Idealisten, wenn fie ab und zu einmal in die Tasche griffen, flatt aus lauter prinzipiellen Gründen lediglich eine Faust in der Tasche zu machen.j

war.

Doch das nebenbei.

Die Berbote der preußischen Landräthe steifen fich meist auf alte Polizeiverordnungen, ja fte greifen bis in bas Jahr 1828 zurüd, in denen in irgend einem Polizeibezirk ein Verbot des Geschenkgebens an arme Reisenbe enthalten In solchen Verboten werden sogar Unterschiebe wischen heimischen und durchreifenben Bettlern gemacht. Den ersteren darf eine Gabe verabreicht werden, wahrschein lich, bamit dieselben den unter dem Landrathsamte stehenden Gemeinden nicht läftig fallen follen.

Wir halten folche Berbote nach den heutigen An­schauungen für vollständig ungerechtfertigt und allen humanen Anschauungen in's Geficht schlagend. Unterstützt werden wir in dieser Ansicht durch ein tonfervatives Blatt, welches fagt:

Wir meinen, folche landräthlichen Verordnungen laufen ber Humanität und dem Chriftenfinn schnurstrads entgegen. Wem ja die Grausamkeit zugefügt würbe, daß ihn der Land, rath für einen dem Bettler gegebenen Pfennig in eine Strafe von M. 9 nähme, der sollte die höchsten Instanzen anrufen, um zu sehen, ob die von der Bibel in beiden Testamenten unjablige Male geprebigte Nächstenliebe im Deutschen Reiche polizeilich bestraft werden darf."

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Sollte man also solche Verordnungen und Gefeße nicht balb den Tobten legen? Ist das Deutsche Reich deshalb aufgerichtet worden, um berartige, partikularistische, feines. wegs berechtigte Eigenthümlichkeiten weiter zu bulden?

Aber leider, leider ist unsere deutsche Reichsgesetzgebung

Kairud verbeten.

Feuilleton.

Spuren im Sande .

sehr, sehr schwach. Von einem rechtlich geeinten Deutschen Reiche fann noch gar keine Rede sein. Nur der Militärs helm deutet auf eine gewiffe Enheit hin. Auf eine Macht helm deutet auf eine gewisse Enheit hin. Auf eine Macht­einheit, nicht auf eine Rechtseinheit!

Außer diesen preußisch partikularistischen, landräthlichen Berfügungen, die fich auf anno tobak füßen, erinnern wir nur an die Ausweisungen in dem Königreich Sachsen und biejenigen der Herren Reßler und Michelsen, welche mit dem Freizügigkeitsgesetz im schnurgraden Widerspruch stehen. Das Reichsgeseh, das deutsche Reichsgeseh, wird ohne langes Be benken partikularistischen sächsischen und preußischen Polizei gefeßen untergeordnet.

Wie da die Liebe zum Reich entstehen soll? Aber weiter! Auch die Reichsgewerbeordnung wird von allerlei Partitulargefeßen in einer Weise torrigirt, baß die vom Reiche gewährte Roalitionsfreiheit für die Arbeiter illusorisch geworben ist.

Wie babei die Liebe der Arbeiter zum Deutschen Reiche und zur Macht, wir meinen zur gefeßgeberischen Macht bes felben bestehen bleiben oder gar sich mehren soll, bas ist uns gleichfalls unerfindlich.

Doch noch weiter! Wenn der Fiskus von Preußen auf Grund des längstvergessenen preußischen Landrechts flag­bar werben fann gegen Reichstagsabgeordnete, welche Privat biäten erhalten haben, während diese Klage gegen Abge ordnete, die im übrigen Deutschland und selbst in anderen Theilen bes preußischen Staates wohnen, ganz unmöglich ist, wie kann da im Volle der Gedanke an Rechtssicherheit und Rechtseinheit im Deutschen Reiche gebeihen?

Im Gegentheil! Es mag Leute geben, welche nach dieser Richtung hin die Zeiten des feligen Bundestags wieder herbeisehnen.

Und dann die allgemeine 3erfahrenheit im Deutschen Reiche in der Behandlung der sozialpolitischen Fragen!

Allgemeine Parteinahme für die Unternehmer, für die Mächtigen im sozialen Streite. Algemeine Parteinahme gegen bie Arbeiter, die so wie so schon in diesem Rampfe die Schwachen find.

ersehnte Einheit verschwindet, wie wir nachgewiesen haben, vor dem Partikularismus der Gesetze, so daß selbst diese so viel berufene Einheit nur noch in den unklaren Röpfen Einzelner zu finden ist.

Und für solche Errungenschaften hat die deutsche Nation geftritten und gelitten?

Nicht einmal das papierne Ideal der Freiheit, der Einheit, des Rechts für alle, ist errungen, viel weniger noch die Wirklichkeit. Und wie lange wird dieser 3ufland noch dauern?

Politische Uebersicht.

Der Reichstag ist durch taiserliche Verordnung auf den 16. d. einberufen. Die Nachricht erhält sich, daß nur die Verlängerung des spanischen Handelsvertrages zur Be

ratbung tommen soll. Am Freitag, den 10. b. 3., findet,

wie der Reichsanzeiger" melbet, eine Sigung der vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Boll und Steuerwesen und für Handel und Verkehr statt.

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Die Hausindustrie. Die Statistische Korrespondenz" bat jest die Veröffentlichung einer Rethe von Auffäßen über bas Kleingewerbe und die Hausinduftrie" beendet. Sie tommt zu folgendem Schluffe: Wenn wir die Hausindustrie abficht lich in einen gewiffen Gegensatz zum Handweit gebracht haben, so ist uns zwar nicht entgangen, daß ein solcher nicht überall besteht; aber, von zählbaren Ausnahmen abgesehen, wird nicht geleugnet werden dürfen, daß die heutigen Hausindustriellen in der Hauptsache nicht mehr Anspruch auf wirthschaftliche und fostale Gleichstellung mit ben bandwertern erheben önnen. Die Hausindustrie ist eine höbere Form gründ lichster Ausnutung der produttiven Kapital. und Arbeitsträfte und vermag ungweifelhaft den Mit bewerb unserer Industrie auf dem Weltmarkte zu steigern; der gesunde Boden für einen breiten Handwerkermittelstand, der fte vormals war, ist fie aber nicht mehr. Und deshalb tann man Die nicht immer von Untlarbeit freizusprechenden Bestrebungen zur Förderung der Hausindustrie auch nur mit getheilten Syn patoten aufnehmen. Man arbeite eifrig an der Hebung und Ber befferung der Lage der Hausinduftriellen; aber man wolle nicht neue Hausindustriezweige ichaffen, wenn man den hausindustriearbeitern nicht gleich­zur Seite stellen tann. Der Fabritarbeiter ift durch unsere Gewerbe und neueste fosialpolitische Gesetzgebung und durch mancherlei gewerbepolizeiliche Maßnahmen mit einem weitgehenden(?) und wohlwollenden( 8) Fürsorge und Schut fyftem nmgeben. Der selbständige Hausindustrielle aber, in ben meinen Fällen Lohnarbeiter wie iener, muß, eben seiner angeblichen Selbstständigkeit weger, auf viele Woblthaten jener fürsorglichen Gesezgebung verzichten. Diese Klaffe gewerblicher Arbeiter zu vermehren, lann nicht dem Buge unserer Beit, lann nicht den Bestrebungen zur wirth schaftlichen und sozialen Hebung des vierten Standes ent fprechen." Aehnliche Anschauungen, nur tonsequenter und

Soll bas zum Frieben führen und zur Einigkeit; follzeitig einen wirtfamen gefeglichen Sout das der zahlreichsten Klaffe der Bevölkerung Liebe einflößen zum Deutschen Reich?

Alle, die nicht Machtanbeter und Afterpatrioten find, Alle, die das Baterland in Wahrheit lieben, fie müssen mit Wehmuth diese Fragen verneinen.

Aber wohin soll das führen?

Als man das Blut der Nation forderte für die Einheit und Freiheit des Vaterlandes, ba verhieß man dem Bolte auch das Glüd. Dieses ist ferngeblieben. Und die Freiheit im Deutschen Reiche ist nur ein Traum.

Aber selbst die Einheit, die Tausende von Jahren heiß

Der Blid des alten Mannes ruhte forschend auf den

" Ich dachte, er wolle ein Gut laufen."

Wozu? Davon würde ich ihm abrathen, mein Ges

hübschen Gesichtern der beiden Mäbchen, aus seinen scharf ſchmad wäre es nicht, auf einem Landgut zu wohnen und

[ 44 martirten 3ügen sprach Mißtrauen.

Roman von Ewald August König. Mit Ihnen fann man heute fein vernünftiges Wort reben, sagte fie ärgerlich, Sie sollten nicht so scharf über Sie selbst sind auch nicht

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frei bavon. Damit ging fie hinaus, und als sie auf den Hausflur trat, fab fie fich den beiden Töchtern des Geheimraths von Gottschalt gegenüber.

Unser Onkel ist hoffentlich zu Hause?" fragte Berena in ihrem gewohnten schnippischen Tone.

Er ist allein," antwortete Frau Lampe zuvorkommend, ber Besuch der beiden Damen wird ihm gewiß sehr will Tommen fein."

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Range.

Schiden tönnt Ihr sie immerhin," sagte er, ob ich fie aber engagiren werbe, bas ist eine andere Frage. Ich verlaffe mich in dieser Beziehung nur auf mein eigenes Ur theil, Empfehlungen haben feinen Werth für mich." Mama hat fich trotz ihres Leidens Mühe gegeben, eine passende Person für Dich zu finden," erwiderte Berena, " Du wirst ihr gewiß dankbar dafür sein. Am besten wäre es freilich, wenn Du zu uns ziehen wolltest, wir haben in unferem Hause Raum genug und Du hättest mit fremden Menschen nichts mehr zu thun."

" Ja, wenn Ihr ein anderes Haus führtet!" entgegnete er fartastisch. Denkt doch nicht, ich sei so thöricht, au glauben, baß mir nur aus uneigennütziger Liebe dieses nerbieten gemacht werde! Einer Haushälterin kann ich befehlen, in Eurem Hause aber müßte ich mich brüden und für alles, was mir geboten wird, dankbar sein."

ftanze ein.

Er hat noch keine neue Haushälterin?" sagte Ron­" Du willst ja ohnebies hier ausziehen!" warf Ron Noch nicht. Wenn Sie mir einen großen Gefallen Allerdings, diefes Haus bietet mir nicht mehr bie ziehen. In jebem Hause kann man bestohlen werden, es ist röthige Sicherheit und ich werde hier täglich an den ents unrecht, wenn er mir jetzt einen Vorwurf machen will." Jeglichen Borfall erinnert."

Die

beiden Mäbchen nidten und stiegen die Treppe

Bis Du eine neue Wohnung gefunden haft, lönntest

hinauf, und nachdem fie oben mehrmals geläutet hatten, Du ja zu uns ziehen." öffnete der Rentner selbst ihnen die Thüre.

Also Euch fieht man auch noch einmal!" fragte er

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fpöttisch, als fie im Wohnzimmer Platz genommen hatten. fragte er spöttisch. gehört, and inzwischen haben hier Ereigniffe ftattge Seit bem Berlobungsfeft habe ich nichts mehr von Euch wort gegeben habe, fo muß das genügen."

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Wir mochten nicht kommen, so lange die Leiche hier lag, unterbrach Berena ihn rasch. Du kannst uns bas nicht übel nehmen, Onkel. Papa war ja bei Dir, er hat

bas ab.

Wer hat Euch eigentlich beauftragt, mich in dieser Weise zu brängen und Euren Wünschen geneigt zu machen?" Wenn ich einmal eine ablehnende Ant Es geschieht ja doch nur in Deinem Intereffe 1" jagte Berena schmollenb. So behauptet Ihr, ich aber weiß das beffer." Willst Du uns wieder beleidigen?"

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Ach was, ich fann's nicht leiden, wenn man mit einer immer. Hat Werner noch feinen Plan für seine Sukunft

mit meinem Gatten oder den Nachbarn mich über Rübenbau und Viehzucht zu unterhalten."

" Hm, Du möchtest lieber in der Stadt ein großes Haus machen?"

reifen.

"

Nur im Winter, im Sommer dagegen will ich

Das loftet viel Geld."

Werner hat's!"

Weißt Du das so sicher?"

Sie fagens alle. In seiner Wohnung steht ein großer Gelbfchrant, größer als der Deinige."

Saft Du schon hineingesehen?"

Onkel, Du bist heute sonderbar," sagte Verena, als ihre Schwester schweigend mit den Achseln zudte. Dieses Mißtrauen ist ganz unbegründet, Werner muß ein reicher Mann sein, das unterliegt gar feinem 3weifel."

Muß?" erwiderte er ironisch, während er geräusch voll eine Prise nahm. Der Geldschrank kann ja leer fein, damit freut man den Leuten Sand in die Augen." Haft Du über Werner etwas Nachtheiliges vernom­men?" fragte Ronftanze.

I? Nein; aber ich glaube, Ihr habt Euch garnicht nach ihm erkundigt, ehe Du ihm das Jawort gabi.

Es scheint doch, daß Du etwas erfahren haft" " Nein, nein, aber giebft Du denn nicht selbst zu, daß man in solchen Dingen sehr vorsichtig sein muß?"

Die blauen Augen Ronflanzens ruhten voll ernster Besorgniß auf ihm; es fonnte ihr nicht entgehen, daß er thr etwas verbarg, und dieses unbekannte Etwas mußte fie beunrubigen.

1 Dich eingelaben, bei uns zu wohnen, aber Du lehnteft heuchlerischen Maste mich täuschen will, ich burchschaue fte tunten, ohne ihn näher zu fennen."

fügte Ronftanze hinzu, wenn Du noch keine haft, fchiden Bir haben eine Haushälterin für Dich gefunden," entworfen?"

wir Dir die Person."

Werner?" erwiderte Ronstanze befrembet. Pläne soll er entwerfen?"

Welche

Vorsichtig?" erwiderte fie. Du hast doch auch Freunds schaft mit ihm gefchloffen, sogar Brüderschaft mit ihm ges Das ist eine andere Sache, ich bin darum noch nicht mit unlösbaren Banden an ihn gefettet. Wann soll bie Hochzeit gefeiert werden?"

Wie Du fragen fannst! Davon ist noch gar keine