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nur unbedeutend und es find also Anzeichen für eine wesent. liche Benderung des vorwiegend rubigen und trodenen Wetters nicht zu erkennen. Die Depreffionen eniftehen zumal auf dem Meere, weil die glatte Waffe fläche der Luftbewegung weniger Reibungswiderstand entgegen fegt, als der rauhe mit Terrainunebenheiten und Pflanzungen bedeckte Boden des Fest landes. Es läßt sich erweisen, daß die Bertheilung von Wärme und Kälte auf der Erde ftets bemüht ist. Der ganzen Atmos fphäre einen Antrieb zur Bewegung und zum Ausgleich der Temperaturen zu verleihen, wobei die Deprefftonen entstehen, daß aber jener Widerstand, welchen die Bewegung der Luft am Erdboden erleidet, die Wirkung dieses Antriebes sehr bes einträchtigt. Die Depreffionen, welche also vorwiegend über den Meeren eintreten, werben von dort aus auf das Land ver pflanzt, wenn diefelben von einem fräftigen Oberwinde fortge führt werden. Bur Beit ist in Europa eine solche fräftige Strömung in der Höhe der Atmosphäre noch nicht vorhanden, weil zwischen Nord und Süd, zwischen Italien und Finnland u geringe Temperaturdifferenzen vorhanden find. Dies ist die Ursache für den Umstand, daß die über England lagernde De preffton unsere Witterung zur Beit so wenig beeinflußt, und erft wieder von der Mitte des Monots Dhober ab, wenn in Finnland der Frost sich einstellt, die Depreffionen mit Sturm und Regenmaffen din Westen des europäischen Kontinents heimsuchen werden.
Die Dürre hat sehr empfindlich bereits auch auf unsere nähere und fernere Waldumgebung eingewirkt. Jm Grune wald zeigen die Laubhöljer vielfach herbstliche Färbungen; bas Grün der Pflanzendede am Boden aber ist gans verfwunden und in der Waloflora find felbft Immortellen, Bechnellen und blühendes Heidekraut nur noch sehr spärlich bemerkbar. Im Bentrum des Grunewalds bietet bie schmale Irumme Lante eine besonders eigenthümliche Erscheinung dar. Der Waffer lauf ift zu einem stehenden Sumpfe eingetrodnet, der nur von einer unendlichen Merge von Fröschen und anderen Amphibien belebt wird, die fich darin entwidelt haben, Föhren und Erlen aber, welche denselben bis in seine Mitte einnahmen, zeigen ein faft abgeftorbenes tiefbraunes Blattwert, obwohl fte boch aus ihren Wurzeln noch reichliche feuchte Nabrung zu ziehen vermögen. Es ist dies eine intereffante botanische Erscheinung Die hervorstechend den Einfluß darthat, den Sonne und Luft auf das Leben, die ihmung der Bäume und Pflanzen aus. üben. Bei Schloß Grunewald entbehrt die herrliche Kaftanien allee, die an der lindenschattigen Försteret Paulsborn fich hin aleht, zudem, daß fie schon herbstlich gezeichnet ist, diesmal der braunen Früchte faft ganz, die sonst den Hirschen eine sehr fahmadhafte Nahrung zu bieten pflegen. Einen schönen Licht blick in der Dürre bietet indeß namentlich das frische Nohrgrün, womit die Grunewaldseen umfäumt find.
Für Schmetterlingssammler. In diesem Monat fllegt eine bei allen Schmetterlingsfammlern sehr gesuchte Spezialität, Der Todtenkopf. Er ist unser größter einheimischer Schmetter ling und der stattlichste Vertreter aus der schönen Gruppe der Schwärmer". Er hat nicht, wie man so oft hört, mit den Schwärmern, sondern mit den Spinnern die Eigenthümlichkeit gemein, daß er nach dem Lichte fliegt. Auf seinem Bruf stüde befindet sich eine todtenkopfäbnliche Beichnung, die ihm feinen Ramen verschafft hat. Die Raupe lebt eingeln auf dem Rar loffelfelde, frist nur bei Nacht und muß aur Nachtzeit beim Schein einer Laterne an solchen Stellen aufgefucht werden, roo man am Tage die Epuren ihres Fraßes bemerkt hat. Bei der Rarteffelernte werden übrigens Raupen und Buppen oft genug gefunden. So stehen dem Sammler immer einige Wege offen, Den ftattlichen und seltenen Schwärmer au erwerben. Uebrigens ift auch mehrfach beobachtet worden, daß derselbe in Bienen stöde eindringt, um sich darin am Honig zu laben. Die Stiche Der Bienen schaden ihm nicht, da die haarförmigen Schuppen feines Körpers länger find, als der Stachel der Bienen. Nach einigen Minuten lehrt er aus dem Bienenhause zurüd. Ihren größten Bahnhof eröffnet mit der nächsten Woche die große Berliner Bierbibaba Geſelſchaft in der Waldstraße, Moabit . Desfelse bat Stallung für 328 Pferde und wird von dort aus der Betrieb für sämmtliche nach Moabit führende Linien geleitet. Der bisherige in der Stromkraße belegene Heinere Bahnhof bleibt nur für die Linte Alexanderplat Moabit. Die genannte Bahngesellschaft macht nunmehr auch energische Anstrengungen, die Linte Schönhauser Allce- Invalidenstraße tefp. Moabit schnellmöglichst ferlig zu stellen.
In der Triftstraße- so schreibt ein Berichterstatter- berriate in diesen Tagen große Aufregung. In einen Sommer Schafftall aus Latten waren in der Nacht Thiere eingebrochen, und batten vier Hammel, cine Anzahl Enten und eine Stage erriffen. Die Stüde fand man auf der Wiese verstreut. Man prach schon von Wölfen, welche von der Jungfernbaide ber die Gegend unflcher machten". Man benachrichtigte bie Bolizei und diese ftellte aus den Spuren fest, daß die Räuber Sunde gewesen seien. Man ist der Anficht, daß die große Hige die Thiere so wild gemacht habe.(?)
In der Gefahr, zu verbrennen, befand fich Dienstag früh balb 4 Uhr in Nixdorf der Richardplay 9 wohnende Landwirth Wenzel. Derselbe war in aller Frübe aufgeftanden und batte den Wagen, mit welchem seine Ehefrau zu Martte fubr, mit Gartenprodukten beladen, fich dann aber wieder auf das Bett gelegt. Seine Ehefrau baite beim Berlaffen der Woh nung dieselbe verschloffen und die Betroleumlampe verlöscht. Blöglich erwachte Werzel, und fein Bett, auf dem er lag, bas Belt gelegt, trannte ebenfalls lichterloh, so daß ihm die Flammen über dem Kopf zusammenschlugen. Er rig roller
fettes und gemäßtetes Geflügel wird lebend oder geschlachtet in Eispadung noch wenig augeführt, obgleich fich die Preise sehr günftig geftalten. Junge Gänse 3,00-5,00 M., junge Enten 1-1,50-2,00 R., junge Hübner 0,45-0,80 alte Sübner 1,00 bis 1,40 R., Tauben 30-45 Bf., Boularden 4,50-8 M. per Stud.
Butter. Es wurde bezahlt für frischefeinfte Tafelbutter sc. 112-115, feine Gutsbutter L. 102-110, II. 92-100, III. feblerhafte 80-85, Landbutter I. 85-90, II. 70-80 Mart, Baltaische und andere geringfte Sorten 55-66 Mart per 50 Rilo.
Käse. Echter Emmenthaler 73-80, Westpreußischer Schweizerläſe L 56-63., II. 50-55 R., III. 45-48., Quadrat Badftein I. fett 22-25 R., II, 12-18.. Lifter Fetttaje 45-56-60 M., Tiltter Magertäse 18-23 Matt, Limburger I. 30-35., II. 20-25 M., Ramabour 30-36., rheinischer Holländer Käse 45-58 M., II. Waare 35 M., echter Holländer 65 M., Edamer I. 60-70 M., II. 56 bis 58 M., franzöftscher Neufchateller 18. per 100 Stüd, Camembert 8,00-8,50. per Dtd., Mainzer 4 M., Harzer 3,50 per 100 Stüd.
Eier 2,30 M. per Schod.
Geräucherte Fische. Rheinlachs 2,50-2,90 D., Wesere nnd Oftfeelachs 1,20-1,40., geräucherte Hole 70-100 bis 130 Pf. pr. Bfb., großer Delilatesaal 1,50 per Bfb., Flundern, leine 2,75-3,50, mitte! 4,50-8 große 12-20 D., Badfinge, 4,50 bis 6,00. Dorsch 3-10 t. per 100 Stüd. Sprotten 0,50 per Bfund.
Seefische. Lachs 1,00-1,20-1,30 Mart, Bander, große, 80-90 Bf., Hecht 40-50-65 Bf., Steinbutte 70-80 Bf., Sc: junge, große 1,00 R., mittel 60-70 Bf., Scholle 10 bis 25 Bf., Schelififch, große 20 Bf., Rabeljau 15 bis 20 Pf. per Pfund, Matrelen 40-60 Pf. pro Stüd
Lebende Fische. al, mittelgroß 80-95, große 1,10 M., hecht 60-70 f., Schleie 80-90 Bf. per Pfund.
Srebje. Kleine, 10 cm. 1,00-1,50 M., mittel 2-4 R., große 8-12 M. per Schod. Hummern 1,30-1,60 M. per große 8-12 m. per Schod. Hummern 1,30-1,60 M. per Bfund.
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Gemüse und Dbft. Neue französische Wallnüffe in Schaale per Bfund 30 Bf., geschält 60 M. p. Str. Pficfiche 25-45 M., Tomaten 10-15 M. per Bentner, Weintrauben 25-40, Unga rifahe 25-30 M., Franzöfifche 30-40, Spanische und Lisaboner Trauben 30-40 M., Preiselbeeren 9-10 M. per Sentner, Rarotten 2,50-5. per 100 Rilo, irfingtohl 2-3 M., Roth und Weißlobl, große Köpfe. 3-4 Mt. per Schock, Blumentob! 10 bis 15 art. Erfurter Mart pr. 100 Stüd, Kartoffeln, weiße runde 3,00 M., Nierenfartoffeln 3,00 DR., rothe 2,80., blaue 3,00. pr. 100 kilo, Pflaumen 4-15 M., Birnen 5-20 M. franzöfifche 40-50, Aepfel 5-20 M., Tyroler 20-25 R., Bwiebeln 2,00-8,00 Mart per Bentner, Schalotten 6-7 Mart. Neue faure Gurten 2 M. per Schod. Melonen 20-30 f. pr. Bfb. Ananas 2-2,50 Mart pr. fo. Getrodnete Morcheln 2,50 M. per Pfd., getrodnete Steinpilze 6,50 M. per fb.
Blumen und Blätter. Lorbeerblätter 3 M. pro Rorb. Rosen 4 M. pro Rorb von 200 Stüd.
Polizeibericht. m 7. b. M., Abends, wurde ein Mann in feiner Wohnung in der Mödernstraße an der Stubenthür erhängt vorgefunden. Am 8. b. M., Vormittags, murden auf dem Leipzigerplas eine Frau und ihre 3 Jahre alte Tochter von einer Droschte überfahren, jedoch anscheinend nicht bedeutend verlegt. Gegen Abend wurde im Flur des Hauses Elsafferstraße Nr. 56 ein unbekannter, etwa 22 Jahre alter Mann fo schwer frant vorgefunden, daß er weder sprechen noch
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gehen konnte. Er wurde mittelft Droschte nach der Charitee gebracht. Um Mitternacht entstand in einer Wohnung im Seitenflügel des Grundstücks Brunnenstraße Nr. 95 dadurch Feuer, daß eine Betroleumlampe erolobirte, wobei ein Knabe schwere Brandwunden erlitt. Die Feuerwehr löschte den im Uebrigen unbedeutenden Brand in furger Beit.
Gerichts- Zeitung.
Einen reellen Holz- und Kohlenhändler habe ich in Berlin noch nicht gefunden!"- in diesen drastischen Worten faßte ber Rutscher und Holsbauer Dahnert seine pessimistischen Anschauungen über Handel und Wandel im Berliner Kohlen gefchäft zusammen, als er in einer Berhandlung, die geftern vor der zweiten Ferienftraflammer des hiesigen Landgerichts I ftattfand, fein Beugniß gegen seinen früheren Arbeitgeber, den Rohlenhändler Louis Brod ablegte. Auf der Anllagebant hatten brei Manner, der bereits genannte erfte Angeklagte und fein Anweiser", Joachim Bagold, beide des gemeinschaftlichen versuchten und vollendeten Betruges in vielen Fällen angeklagt, verſuchten und vollendeten Betruges in vielen Fällen angellagt, und der Reisende Julius Schwarz, P'as genommen, bem eine Röthigung und Bibilfe zur Laft gelegt wurden. indirette Veranlaffung zur Erhebung der Antlage ist ein Artikel gewesen, der Ende Januar dieses Jahres durch die Berliner Beitungen ging und in dem auf bie Mißbräuhe im Kohlengeschäft, die Benachtheiligung des Publikums durch Mindermaß und Gewicht hingewiesen wurde; dieser Artikel ist durch den Beugen Dahnert f. 3. ver anlaßt worden. Der Angeklagte Brod übernahm vor zwei Jahren ein Holz und Roblengeschäft, beffen Rundichaft aus Der fog. vornehmen Gesellschaft bestand. Der Fürft Radziwill, Der Graf von Stolberg, Wernigerode bezogen von dort ihr beiden Kunden wurden nun wirklich unverschämt von dem An
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ftellte eine neue aus, die um 120 Mart niedriger war und ließ die 120 Mart auch im bauptbuch ausradiren. Nun rief et Brod wieder zurüd. Der gute Freund zeigte fich jest aber von einer anderen Seite. Er war im Beft allen Diaterials und feste Brod das Meffer an die Keble. In geschickter Wetse wußte er, ohne bireft Geld zu fordern oder zu drohen, 1000 Marl von ihm zu erhalten. Er sagte ihm, daß er felber Polizeiagent wäre, und ging in feinen Forderungen immer weiter; er wollte felber Geschäftstheilhaber werden. Endlich lam der Bruch. Brod wollte seinen Beiniger los sein und wies thn zurück und Schwarz rächte fich, pacte alle Bücher und Papiere zufammen und schidte alles Material mit einer Denunziation an die Staatsanwaltschaft. Die Anklage wegen Nöthigung fonnte nicht gegen ihn aufrecht erhalten werden, da es an direkten Beweisen fehlte. Wegen der Beihilfe beantragte der Staatsanwalt gegen Schwarz eine Gefängnisstrafe von 6 Wochen; wegen der Betrugsfälle gegen Brod 9 Monate und gegen Bäßold 3 Monate Gefängniß. Das Urtheil lautete gegen Schwarz auf 2 Women, gegen die beiden anderen Anges tlagten auf je 9 und 2 Monate Gefängniß. Brock wurde außerdem noc in eine Gelbftrafe von 600 Dart verurtheilt.
+ Die Privatilage der Operrettensängerin Berline Druder gegen den Generalintendanten Botho v. Hülsen tam geftern vor der 93. Abtheilung zur nochmaligen Verhandlung und zur Entscheidung. Da wir bereits in dem Bericht über die erste Verhandlung in dieser Sache auf die loloffalen Honorare hin gewiesen haben, welche die Operettensängerin für ihre Immerhin bescheidenen Leiftungen forderte und erhielt das einzig Interessante, welches wir dem ausgedehnten Prozesse entnehmen fonnten, fo sei hier noch nachträglich erwähnt, bag Fräulein Druder für zwanzigmaliges Singen im Friedrichs Wilhelmstädilichen Theater das nette Summchen von 1400 M. monatlich erhält, den Jahresetat einer Arbeiterfamilie also in vielleicht 60 Arbeitsstunden verdient. Trogdem scheint diese Gage der Sängerin nicht genügt au haben, denn fte feilschte mit dem Budapester Direktor Lesser um höhere und noch günftigere Bedingungen mit einer Geschäftsgewandhett, bie eine gewiffe laufmännische Begabung nicht verkennen läßt. Freilich würde ein Kaufmann bald allen Kredit verlieren, wenn er mit Versprechungen ebenso leichtfertig umgeben würde, mie es Fräulein Druder gethan bat. Shrieb fie doch selber in einem Briefe an Direktor Leffer, fte babe ihm gegenüber febr unauftitia" gebandelt. Diesem Selbstgeständniß truz auch das Schöffengericht in einem für die Sängerin uns günstigen Sinne Rechnung; es erklärte in dem in der Form allerdings scharfen Rundschreiben, welches der Privatbeklagte über den Kontrattbruch der Brioattlägerin an die 60 Mitglie ber des Bühnenvereins gerichtet hat, eine Beleidigung nicht zu erbliden und sprach Herrn B. von Hülsen frei, während der Privatllägerin die Kosten des Verfahrens auferlegt wurden.
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Ein sehr lehereicher Antlagefall wegen fahrlässigen Meineids wurde gefiern gegen den Borararbeiter Friedrich Stod aus Ludau vor der dritten Ferienftraflammer bieftzen Landgerichts I oerhandelt. In dem Bloilproses des Ingenieurs Roeple gegen den Bauunternehmer Rielmann wurde auf Ber langen bis flägerischen Anwalts der bei dem Beklagten früher beschäftigt gewesene iegige Angeklagte als Bruge über gewiffe von demselben ausgeführte Erdarbeiten zum Berhandlungs termin herbeigeholt und vernommen. Nach dem über seine Aus fage aufgenommenen Berhandlungs- Protokoll bat ber inge lagte u. A. belundet, daß an einem bestimmten Montage und Dienstage auf dem fraglichen Terrain nicht mehr gearbeitet worben fel. In Gmäßheit dieses Protokolls wurde auch bas Erlenntniß gefällt, nach welchem dem Kläger ein Thell feiner Forderung abgesprochen worden ist. bem eingeleiteten Strafverfahren wegen Meineids wurde nun ermittelt, daß auf dem fraglichen Terrain auch an dem bewußten Montage und Dienstage gearbeitet worben war, nur nicht von der unter dem Angeklagten stehenden Arbeiterkolonne, welche am Sonnabend aufgehört und am Mittwoch wieder begonnen hatte. Der Angeklagte behauptete, nur nach der von ihm ausgeführten Arbelt befragt worden zu feln, wohingegen Staatsanwalt Türpis grade in der allgemein gehaltenen aussage des Angeklagten die Fahrläffigkeit fand und einen Monat Gefängnis in Antrag brachte. Der Gerichte hof folgte aber der von dem Berthelbiger, Rechtsanwalt Boigt, geltend gemachten luffaffung, daß der in die Verhandlung gebolte Angellagte sich der Tragweite feiner im übrigen wahrs heitsgemäßen Aussage gar nicht bewust gewesen set, daß aber auch sehr leicht ein Berfehen bei der Niederschrift der Aussage in bas Brotokoll vorgekommen sein tönne, und sprach deshalb ben Angeklagten frei.
Vereine und Versammlungen.
Der Fachberein sämmtlicher im Drechslergewerk beschäftigten Arbeiter Berlins hielt am Montag, ben 6. d. W., in Gratwell's Bierhallen, Kommandantenstraße 77/79, eine sabireich besuchte Mitgliederversammlung ab. Herr Hildebrandt bielt einen längeren Vortrrg über Bvede und Biele des Vereins". Referent führte bet Rlarlegung aller Punkte des Vereinsprogramms an, daß es die bauptaufgabe des Vereins fein werde, einen Marimalarbeitstag fowie Abschaffung der Sonntagsarbeit herbeizuführen, ebenso die Regelung der Löhne. Ferner wird der Verein in fürzester Belt einen umfassenden Arbeitsnachweis errichten. Sodann machte Referent belannt,
Stand in hellen Flammen. Seine Kleidung, in der er fich auf Heigmaterial und ihre Bestellungen waren bedeutend. Diese daß der Verein beabsichtigt, einen Unterfügungsverband für
Entsetzen das Fenster der Parterrewohnung auf und im Hofe der eine nicht that, that der andere. Bestellte die fürstliche
laut Feuer" schreiend, riß er fich die brennenden Kleider vom Leibe. Hausbewohner eilten berbel, und es gelang diesen, das Feuer bald zu löschen. In der Stube waren inzwischen eine ihnen zumag. Eines Tages sprachen die Arbeiter, welche Tollette und das Bett, auf welchem Wenzel gelegen, ein Raub nur unerhebliche Brandwunden davongetragen. Ueber die Entstehung des Brandes ist nichts ermittelt; doch ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die Ehefrau ble Lampe bat brennen laffen und daß eine Explosion derselben stattge
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auf den Köllnischen Wiesen" durch einen Gendarm bet Aus abung ibres fauberen Gewerbes, bingfeft gemacht worden. Eine
berüchtigte Singvogelfänger find am Sonntag
oder gräfliche Hausverwaltung 40 Bentner Robien 8. B., fo war es fcher, daß der Anweiser" nur etwa dreißig Bentner hinter diese Schliche tommen mußten, ihre Berwunderung über eine solche Geschäftspraxis aus. ch was." äußerte Pagold, bei dem Fürsten Radziwill müfen wir auch lange genug auf's Geld warten!" Das gleiche Mindermaß wurde bet Holzbeftellungen gebandbabt; verlangten die Kunden Bilen bola erfter Riaffe, to bezabiten fie es wohl, batten aber folches awetter Raffe erhalten. 5000 Bild Prestohlen waren bestellt: noch nicht gans 4000 gelangten in die gräflichen Keller. Reine Rellamation wurde erhoben, leine Klage wurde laut, trotzdem noch andere Betrügereien ausgeführt wurden. So ließ fich
reifende Kollegen zu gründen, um den sogenannten„ Vagas bonben", wenigftens soweit fie dem Drechslergewerk angehören, Arbeit zu verschaffen. Der Vortrag wurde mit großem Beifall aufgenommen. An der Diskussion betheiligten sich in bervore ragender Weise die Herren Sündermann, Schrader und Rübn im Sinne des Referenten. Es wurde sodann folgende Reso lution einftimmig angenommen: Die beutige Versammlung ers tärt sich mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und rerspricht, mit allen Kräften dafür einzutreten, daß die Kollegen fich recht zahlreich dem Verein anschließen, um dens felben bei Erreichung seines vorgefeßten Bieles au unterftügen. Unter Berschiedenes" wurde vom Borfigenden bekannt ge macht, daß am Sonntag, den 12. b. Mis., eine Herrenpartie nach Osdorf stati findet. Abfahrt Morgens 8 Uhr vom Anhalter Bahnhof . Die Inhaber von Streillisten werden ersucht, dies felben so schnell als möglich an Herrn. Mönch, balberts ficaße 26, abzuliefern, widrigenfalls die Namen der Betreffenden
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Anzahl von Negen und Leimruthen wurden in ihrem Befis Brod in sechs Fällen Lieferungen bezahlen, die er niemals ge Dorgefunden. Hoffentlich werden die beiden Vogelfänger ftreng leiftet hatte. Bei einer Rechnung für den Fürften Radziwill veröffentlicht werden.
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Markthallen Bericht von J. Sandmann, Rädtischem
tember 1886.
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über 1500 Mart fegte er einen Boften von 120 Mart ein, ben er niemals geliefert hatte. Die Sache wäre auc fobalb nicht an den Tag gelommen, wenn jener Arbeiter Dahnert, der dreizehn Jahre lang im Geschäft thätig war, nicht wegen einer geringfügigen Ucfache entlaffen und auch aus einem welten Geschäft, wo er Stellung gefunden, vertrieben
Schnitt reichlicher gewesen, bedte aber noch lange nicht den Bild. Die Bufuhr ist in dem verflossenen Bericht ab felgenden Bedarf. Besonders gesucht waren Rehbode, welche worben wäre. Nun fagte er zu fich, wie er in der Verneh Dereinzelt bis 95 Bf. brachten, und Rebühner, welche in Bar mung in feiner draftischen Art angab:„ Wenn fte( die Arbeit tien fitfcher Waare marktfrei bis zur Hälfte alle Hühner durch geber) bich mit Gewalt wollen verhungern laffen, dann wilft foniitlich 95 Bf., seitweilig auch 1 Mart im Durchschnitt biriche 35-50, Bildschwein 25-35 Bf. pr. Bfb., Rebhühner, Die Breife ftellten fich demnach für Rebe 79-90, junge 95-120, alte 70-85 Bf., Fafanen 3 M., Wachteln 50 bis 80 Bf., wilde Enten 0,80-1,20. Fleisch. Die Dfferten betreffend die Fleischzufuhr von außerhalb mehren fich. Ich kann jedoch nicht rathen, vor Ein Martiballe geregelt ist, mit dem Versand zu beginnen. Un
bu dem Bublikum zeigen, wie es betrogen wird." Und er zeigte es in jenem erwähnten Beitungsartikel, ben die Kriminalpolijet au Geficht belam. Nun wurde der Kriminallommiffarins Lig mit der Boruntersuchung betraut. Es fanden einige Berneh mungen ftatt und Brod wurde die Luft schwüll. Et mendele fich an seinen Freund, den Reisenden Schwarz, und bat ihn un Sache Rath." D", sagte der gute Freund, ble nicht fo ift schlimm. I lenne den Kriminallom miffarius Liß fehr genau, es wird fich schon machen.
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zweifelhaft aber werden die rechtzeitig angebahnten Unterhand. Geb nur zunächst von Berlin fort und gieb mir Generalvolls
Geflügel. Lebendes mageres deutsches Hausgeflügel wird
macht." Brod gehorchte und begab fich nach Stettin , wo er unter dem Namen Born in einem Gasthause logitle. In
noch immer reichlich zugeführt, obwohl die Belfe fehr gebrüdi awischen ordnete" Schwarz die Angelegenheit in Berlin . Er find durch die Mengen galijifcher Hühner und Enten. Rorn wußte fich die au hohe Quittung für Radziwill zu verschaffen,
+ Der Fachberein der Mechaniker, Dptiler, Uhrmacher, chirurgischer und anderer Instrumenten nacher bielt am Mitt wo, ben 8. d., im Lotale des Herrn Nieft, Kommandanten straße 71-72, elne Vasammlung ab. Herr Dr. Babel hielt einen intereffanten Vortrag über den Darwinismus, dessen Lebren er auseinanderfeste und beffen wissenschaftliche Be beutung er hervo: hob. Im Anschluß an den Vortrag wurden aus der Mitte der Versammlung einige Fragen an ben ferenten gerichtet, die er eingehend beantwortete. Die Vereins angelegenheiten, welche sodann erörtert wurden, boten wenig an allgemein Jntereffirendem. Erwähnt set, daß der Vorftsende die Mitglieder dringend ersuchte, die ausgegebenen Fragebogen bald auszufüllen und abzuliefern. In die Arbeitsnachweis tommiffion wurden brei neue Mitglieder gewählt, die Herren Boy, Dito und Vialon. Damit schloß die Versammlung.- Am 12. September veranstaltet bie Allgemeine Stranten und Sterbelaffe für Metallarbeiter zu Gunsten bilfsbedürftiger Iranter Mitglieder eine Soiree in, Sanssouci ", Rotibuferftr. 4a. Im Intereffe des guten Bweds bofft man auf zahlreichen Besuch.
Der Fachberein der Metallarbeiter in Gas, Wafer und Dampf. Armaturen hält am Sonntag, den 12. b. M., Vormittags 10 Uhr, in den Bratwell'schen Bierhallen eine