Mr.

Bersammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Bortrag bes Herrn Megner über das Handwerk in alter und neuer Belt. 2. Abrechnung vom Stiftungsfeft. 3. Verschiedenes und Fragelaften.

Eine öffentliche Bersammlung der Riftenfabri Tanten und Kiftenarbeiter Berlins   findet morgen, Sonn abend, Abends 8% Uhr, in Deichmüller's Salon, Alfe Jalob frage 48a, ftatt. Tagesordnung: Beschlußfaffung über die Bohnfrage.( Siebe Inserat am Sonnabend).

Allgemeine Kranken- und Sterbefasse der Metall arbeiter( E.. 29 Hamburg  ), Filiale III. Versammlung, Sonntag, den 12. d. M., Vormittags 10% Uhr, Manteuffel ftraße 90. Tagesordnung: Kaffenbericht pro Juli und Auguft.

Alinge aus der Scheid, und zum größten Erstaunen aller Bu fchauer war fie ein Stad Holz. Man schrie Wunder. Der Berurtheilte wurde mit dem Spieler im Triumpf nach der Kathedrale geführt und das Schwert als eine der höchsten Ber ebrung würdige Seltenheit unter anderen Reliquien und Roft. barleiten feierlich dort aufgehängt.

Kleine Mittheilungen.

Ling, 7. September. Ein schredlicher Unglüdsfall bat fich heute Morgen nächst der Einfahrtsstelle des biesigen Bahn­hofes ereignet. Ein Bauersmann wollte gegen 4 Uhr Morgens in Begleitung seines 23 jährigen Sobnes mit einem Fuhr­wagen nach Lina fahren, als derselbe jedoch die dort befinde

Kranken- und Begräbnißlasse des Vereins fämmtliche Straßenübersehung des Bahnförpers paffirte, braufte p'öß­licher Berufstlaffen Berlin I.( E. v.) Sonnabend, den 11. b. Mts., Abends 8 Uhr, Münaftr. 5, Versammlung. Die Billets au dem am 18. d. Mis. stattfindenden Kränzchen werden in der Bersammlung ausgegeben. Säfle find willkommen.

Der Gauverein Berliner   Bildhauer veranstaltet am Sonntag den 12. D., eine Besichtigung des Rauch Museums. Die Theilnehmer verfammeln fich 9 Uh: Vormittags am Lagerbause in der Klosterstraße. Kollegen, die noch nicht Mitglieder des Vereins find, tönnen hieran Theil nehmen.

Vermischtes.

Der

Ein luftiges Reiseabenteuer. In Wiens Künstler Ireisen wird das Reiseabenteuer eines bekannten Profeffors und Mitgliedes des Hofopean Drchefters viel belacht. Rünftler irat unlängft eine Fahrt nach Venedig   an. Nach alter, füßer Gewobr helt ließ er von Station zu Station eine artige, naffe Erfrischung" in seine Reble geleiten, bis er end­lich um die benddämmerung fich so gestärkt fühlte, daß er Lautlos in Morpheus Arme glitt. Blöglich wedle ihn aus dem tiefen Schlummer ein beftiger Stoß. Der Profeffor rieb fich im traumhaften ,, Dusel" feine Augen, griff hier auf mit zittern ben Händen nach seinen Stiefeletten und suchte fich von den felben mit aller Gewalt zu befreien. Die Prozedur mußte ihn eine lange Weile beschäftigt haben, dann fant er, vom Schlaf umfangen, wieder zurüd. Als er gegen Morgen, an der End, ftation eingetroffen, erwachte und die Vorbereitungen zum Ver laffen des Roupees traf, bemerkte er eift den Abgang feiner Schuhe. Er suchte im hängeforb nach ihnen, hielt unter den Banten   Nachschau, stöberte seinen Koffer durch, die Schube waren spurlos verschwunden. Erft als fich der Diufiler an die Borgänge der Nacht zu erinnern begann, fiel ihm ein, daß er, mit einem Dale aus dem Schlafe gerüttelt, fich ber Stiefeletten entledigt hatte, und in der Meinung, fich in einem Hotelzimmer zu befinden, die Thüre natürlich bes Roupecs- öffnete und immer noch in seinem guten Glauben, Die Schube zum Bugen auf den Gang ftellte. Der Gang war aber in dem Falle das Trittbrett des Waagons, von dem das Schuhwerk in dem Augenblide, als der Train fich in Bewe Aung fette, zu Boden fiel und am Babngeleise liegen blieb. Nach dieser Entdeckung blieb unserem Profeffor nichts übrig, als in feinen Hausschuhen den Weg über den Perron zum nächsten Wagen anzutreten. Heimgelebrt, hat er geschworen, nie mehr auf Reisen sich seiner Schuhe zu entledigen.

lich ein Eisenbahnaug daher und überfuhr beide Männer fammt Gefährt. Dem etwas schwerhörigen Bauer, welcher in Folge dichtliegenden Nebels wahrscheinlich den beranbraufen. ben Bug auch nicht rechtzeitig gesehen, wurde ein Fuß gänzlich gerqueiicht und er in's Rranienbaus transportirt; in der tröst lichen Meinung, baß seinem Sohne nichts gefcheben sei, wurde er aber alsbald burch die traurige Mittheilung erschüttert, daß feinem Sohne der Kopf abgerissen und auch die Pferde wie Der Wagen vernichtet seien.

Triest  , 6. September. In der Woche vom 26. Auguft bis 2. Sept. Tamen in Trieft und Gebiet 75 Cholerafälle, da Don 45 mit 15otlichem Ausgange vor. Gegen die Borrohe ift eine Zunahme um 20 Fälle zu verzeichnen, während das Sterblichteitspergent abnahm. Der größte Theil der Erkran fungen trifft die Vororte und die weitere Umgebung, da in der Stadt nur 13 Fälle vortamen. Die Gesammtzahl der Er­frantungen feit 7. Junt d. J. begiffert fich auf 421. Hiervon genafen 117, ftarben 269 und verblieben in Behandlung 33 Individuen. In der Provinj Istrien ist der bedeutendste herd Die Stadt Jola, wo seit dem 28. Suli bei einer Bevölle. rung von 4545 Einwohnern 174 Individuen erfrantten und 85 starben.

Auch ein Wunder. Als einst Neapel   belagert war, batte der Visefönig den Befehl gegeben, daß fich Niemand ohne einen Degen an der Seite auf der Straße sehen lassen bürfe. Um zu sehen, ob diesem Befehl pünktlich Folge geleistet werde, ging er selbst mit seinem Gefolge überall umber. Bei einer solchen Runde wurde er einen unbewaffneten Edelmann gewahr. Er ließ ihn feftnehmen und befahl, ihn auf der Stelle an den nächsten Laternenpfahl aufzuhärg n. Der Ergriffene bat um Schonung feines Lebens, aber umsonst. Als er sab, daß fab, daß fein Urtheil ohne Aufschub vollzogen werden sollte, flehte er, baß der Bizelönig ihn nicht einem so schmählichen Tode opfern, sondern ihn als einen Edelmann durch den ersten seines Gleichen, ber ihnen begegnen würde, niederstoßen lassen möge. Diese Bitte wurde ihm gewährt, und gleich darauf tam cin Ravalier aus einem Spielhause, wo er Alles, ja fogar die fhöne Damasjenertlinge seines Degens( welche er durch ein Stud Hols erlegt) verloren hatte. Er wurde angebalten und thm mitgetheilt, was cr thun follie, denn er selbst hatte bei bem Mangel einer Klinge den Befehl des Bizelönigs verlegt und sein Leben verwirkt. Sich faffend, rief er aus: Wie lann man mich zu einem Scharfrichter machen wollen? Rich? -Einen Mann von altem Adel?" In ähnlichen heftigen Aeußerungen fuhr er fort und weigerte fich zu gehorchen. Aber Dergeblich, der Bizelönig bebarrte auf seinen Willen. ftellte er fib, als ob er der Gewalt weich n müsse, faßte den Griff feiner verspielten Klinge und tief aus: D barmherziger Gott, befrete mich von einer solchen Schmach und verwandle mein Schwert in ein Stüd Holz!" Er zog nun die Pseudo.

Theater.

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Freitag, den 10. September.

Opernhaus. B: cciosa.

Bauspielhaus. Keine Vorstellung. Deutsches Theater. Der Königslieutenant. Broll's Theater. Margarethe.

Briebrich Wilhelmstädtisches Theater. Die Schöne Balathee. Behn Mädchen und fein Mann. Flotte Bursche.

Wallner- Theater. Mein Alfred.

Belle Alliance Theater. Das Paradies. Dend- Theater. Pfefferrösel.

Biltoria Theater. mor. Tans Boem von Buigi Manjotti.

Realhalla- Theater. Bum 3. Male: Gräfin Dubarry  .

Refidens- Theater. Die Danischeffs. Tentral Theater. Alte Jakobftr. 30. Direkt..

bolph Ernft. Der Wald- Teufel. Gesangs pole in 4 Aften von W. Mannstadt. Rouplets von G. Sörf. Muft von G. Steffens. E neuen Deflorationen und Roftümen. Rooität!)

Rontordia Theater. Epezialitäten Vor Rellung.

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mittass abfabren soll. Widdin, 8. September, Abends. Bor seiner Abreise von Lom Balanta empfing Bring Alexander noch mehrere Deputirte, welche fich von ihm verabschiedeten und dabei die Hoffnung ausdrückten, daß das Land in det Stunde der Getahr auf den Prinzen zählen dürfe. Die Ueber fahrt nach Widdin erfolgte auf dem österreichischen Fahrzeuge Szava". Sofia  , 9. September. Das amtliche Blait vep öffentlicht einen vom 6. d. Mts. batirten fürstlichen Befehl, durch welchen die an der Verschwörung theilnehmenden Truppen, das Infanterieregiment Struměly und das erfte Artillerieregiment, aufgelöst und die Böglinge der Militär fchule unter die verschiedenen Regimenter der Armee veribellt werden. Bugleich wird die Vernichtung der Fabnen der oben bezeichneten Regimenter angeordnet. Die auf Sonnabend anberaumt gewesene Eröffnung der fleinen 60° branie ift, ba da die Minister, welche den B: injen Alexander bis Turn Severin begleitet haben, con Dort erst am bierber zurückkehren Freitag Abend werden, auf nächsten Montag verschoben worden. Die Londoner  , Morningpof" tritt wiederholt für eine fräftige Drientpolitit Englands ein und betont die Nothwen bigkeit, Indien   am Ballan und auf dem schwarzen Were schützen. Durch die Abdankung und die Abreise des Prinzen Alexander von Sofia werde Bulgarien   in die Hände de Signaturmächte Des Berliner   Vertrages

New- York  , 27. Auguft. Am 20. Auguft wurde die Dit tüfte von Legas von einem schweren Otlan, verbunden mit Ueberschwemmung, heimgesucht. Die Stadt Galoefton wurde faft gänzlich unter Waffer gesezt. Eine Anzahl hölzerner Eine Anzahl hölzerner Häufer wurde von der Fluth fortgetiffen; 150 Häuser wurden im Ganzen demolirt und viele andere flatt beschädigt. Sechs Personen sollen ums Leben gelommen sein. In Vittoria rich tete der Sturm gleichfalls großen Schaden an; 75 Gebäude wurden gänzlich zerstört und 120 mehr oder weniger schwer beschädigt; der Gesammiverlust an Eigenthum wird auf 100 000 Dollar geschäßt. Der in San Antonio   burd bas Ur weiter angerichtete Echaden wird sich auf 250 000 Dollar belaufen; die Baumwollpflanzungen in der Nachbarschaft der Stadt haben außerordentlich gelitten. In Indianola brach während des Sturmes eine Feuertbrunft aus, bei welcher drei. zehn Häuser eingeäsdert wurden. Die durch den Dilan ver ursachte Ueberschwemmung hatte fämmtliche Eisenbahngeleife in der Nähe der Stadt unterwaschen, fowle anderweitigen Schaden angerichtet. Bierzig Personen haben in Folge des Unwetters in Indianola ihr Leben verloren. Bei dem großen D: tane am 16. September 1875 wurde Jadianola beinahe gänzlich zerstört und es gingen 176 Menschenleben zu Grunde.

Lekte Nachrichten.

Bulgarisches. Lom Balanta, Mittwoch, 8. September, Nachmittags. Auf der Fahri des Binzen Alexander von Battenberg   von Softa hierher wurde 20 Kilometer von Softa Halt gemacht. Hier verabschiedeten fich mehrere von den Ber fonen, die dem Prinzen das Geleit gegeben hatten, von ihm, barunter Mutluzow und Geschow, welche nach Sofia   zurüd lehrten. Darauf sette der Bug ble Reise fort; Stambulow und etwa ebn andere Personen, darunter Brinz Franz

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zurückgelegt. und glop reiche Herrscherlaufbahn babe nicht unwürdig geend Die Abbanlung des Fürften lege Europa   Berpflichtung auf, die es nicht ignoriren lönne. Daffelbe Bla erfährt aus Petersburg  , der russtiche Kandidat für de bulgarischen Thron werde der Fürst von Montenegro fein, fall Es verlautet, ba Defterreich feine Einsprache erhebt. türlicher Kommiñar bis ein russischer und ein Wahl des neuen Fürften provisorisch die Regierung Bulgarien   bilden. Die Pforte erklärte, fi: würde niemals dem russischen   Vorschlag beipflichten, wonach Rußland Bulgarien und die Türkei   Drumelien befeßen solle. Beter Bburger Nachrichten der N. Fr. Pr." behaupten. Ru land habe mit Defterreich cia blommen getroffen, beta Ueberlaffung Bosniens, wogegen Bulgarien gan; an Rußland  ausgeliefert wird.(?) Das Fü stentbum behält zwar b Autonomie in inneren Angelegenb iten, feine auswärtige Bolt ordnet fich aber vollständig den Intereffen Rußlands   und Slaventbums gleich einem Basallenstaate unter.

Standard" meint, Alexanders furze

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Der Boff. Stg." aus Belgrad   gemeldet wird, bat der Erfol ber bulgarischen Revolution in den ruffenfreundlichen Streif Serbiens   eine sehr ermuthigende Wirkung ausgeübt. Ma scheint nicht übel versucht, gegebenen Falls in Serbien   n gleichem Rezept vorzugehen.

Halle a. S., 9. September. Schon wieder hat sich hie ein Eisenbahnzusammenstoß ereignet. Der 7 Uhr früb bier anfommende Sorauer Berfonenzu

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mit dem Halberstädter Personenzug, der das Sorauer Geleise durchfreust, susammengefahren. Die Lokomotio und der Vadwagen des Sorauer Personenzuges find nach der Nationalsta.", beschädigt, sonst ist- abgefchen von einigen leichten Verlegungen alles glücklich verlaufen Der verspätete Sorauer Bug hatte das Einfahrte fignal gehab

der Halberstädter nicht.

Paris  , 9. Sept. Ein Buhäller, Namens Blanc, fchnill geftern Nachmittag in einem Hotelzimmer der Straße Albou rufe des Opfers herbeigelodien Straßenmenge, hing ihn bei ba Haaren am Fenster auf und erschoß fich dann.

Briefkasten der Redaktion.

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D. K. und H. N. In die Rubrik„ Vereine und Be sammlungen" tönnen wir die uns zugehenden Versammlungs ankündigungen nur einmal aufnehmen. Wollen Sie eine Ber

Josef von Battenberg, Baron Riebesel, Nikolajem, Baniza, fammlung örter belannt machen, so steht Ihnen der Inferatens

Karamelow, Nadollawoo und die Adjutanten des Brinzen, blieben auch weiter in der Begleitung des legteren. So wurde die Reise ohne Zwischenfall die ganze Nacht fort gefegt. Einige Kilometer von Lom Palanta erwarteten d- r Präfekt Berloxslt und der Brigadefommandant Lubowski den Bringen. Beim Eintritt in die Stadt, wo man Mittags ein traf, wurde der Prinz von den Stadtbehörden und einer gedrängten Menschenmenge empfangen. Eine Kompagnie des Regiments Widdin mit Fahne und Muftl machte die militärischen Honneurs. Zu den Soldaten fagte der Bring:„ Ich darle Euch für Eure Liebe und Ergebenheit für das Waterland. Dbgleich im ge nöibigt bin, abjureisen, bleibe ich doch stets Bulgare, und ich werde wie jeder Bulgare, stets da fein, um das Baterland zu pertheidigen, wenn dies nöthig wird." Dies waren die legten Worte des Brinzen an die bulgatische Armee. Derselbe be gab ft sodann über die mit bulgarischen Fahnen ge schmückte Landungsbrüde auf das Schiff, das um 2 Uhr Nach

theil unseres Blattes zur Berfügung.

R. 998. Eine gefeglide Best mmung, was unter längerer Krantheit" zu verstehen ist, giftirt nicht. Wenn bei einem auf 3 oder 4 Jabre berechneten Yegrlontratt ausgemacht ift, do bei längerer Krankheit der Lehrling die resfäumte Beit nad lernen muß, fo lann man darunter unseres Erachtens nur eine mebrmonatliche, nicht schon eine vierwöchentliche Krankheit e fteben.

DCP

6. Die maßgebenden Bestimmungen des bamburglichen Rechts find uns nicht bekannt. Indeffen glauben wir, ba I auch dort die Ehefrau ihren Mann nicht verlaffen batt obne fich einer Berurtheilung als schuldiger bell me böswilliger Berlassung auszufeßen. Jedenfalls tommi darauf an, ob die Ehefrau wegen besonderer Umstände ben

ift, von ihrem Mann getrennt zu leben.

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Berantwortlich für den politischen Theil und Soziales Max Schippel  , für Bereine und Versammlungen 8. Tubauer für den übrigen Theil der Beitung N. Gronheim, sämmtlich in Berli

Drud und Verlag von Max Bading in Berlin   SW, Beuthstraße 2.

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