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Sonnabend, den 11. September 1886.
111. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
fheint taglin Morgens aufer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin fret in's Daus vierteljabrlis 4 Mart, monatlich 1,35 tart, wöchentlich 85 Bf. Boftabonnement 4 Wart. Ginzelne Rummer 5 Bf. Sonntage Nummer mit der illuftritten Bellage 10 f. ( Eingetragen in der Boßzeltungspreisliste für 1888 unter Rs. 769.)
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Internationale Fabrikgesekgebung.
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beträgt für die 4 gespaltete Betitzeile oder beren Raum 40 Bf. Webeitsmarkt 10 Bfennigs. Bel größeren Aufträgen buber Stabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Simmerstraße 44, forte son allen Hnnonceme Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
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nehmer fieht sich auf's Trodene gefeßt. Morgen aber tommt vielleicht schon ein dritter, der noch billiger pros buzit u. s. w.
Der Gebante einer internationalen Fabrikgesetzgebung, Dieser Kampf spielt fich täglich in allen Ländern neuerdings wieder von Paris aus angeregt worden ist, bat bei den vorgeschrittenen Arbeitern bie gewohnte Eym- ab und ist durch die Grenzen der Staaten nicht einge pathie gefunden, wenn auch die Vertreter der englischen Geschränkt. Schutzölle verursachen zwar Unbequemlichkeiten, werfvereine fich ablehnend dagegen verhalten haben. Die tönnen aber den Verlauf im Ganzen nicht ändern. Die Letter dieser großen Arbeiterverbindungen find noch gar tief Arbeiter find es zunächst, die unter diesem alle Sicherheit in den Vorurtheilen der bürgerlichen Dekonomie befangen des Geschäfts völlig ausschließenden Konkurrenzkampfe lei des Geschäfts völlig ausschließenden Ronkurrenstampfe lei den; sie müssen den Ausfall tragen, der durch die Verrins und begreifen nicht, daß eben diese Defonomie in ihren Grundanschauungen sich auf 3ustände gründet, welche wir gerung der Produktionskosten auf ein Minimum entsteht. Aber die Arbeiter werden babei nicht allein betroffen. Die längst hinter uns haben. Sie werden durch die Macht der Thatsachen balb eines Besseren belehrt werben. Ussicherheit des Abfahes lähmt auch den Unternehmer. Wenn er darauf los produzirt und ihm plöglich ein Anderer zuvorkommt, so erleibet er häufig ungeheure Verluste und fann zum vollständigen Ruin gebrängt werden. Das ist bei dieser schrankenlosen Ronkurrenz, die täglich ihre Opfer von Verfucht, jeden Augenblid zu befürchten; es tann ein Absatz gebiet in fürzester Frist für einen Unternehmer ver schlossen sein.
Die Regierungen sind bekanntlich, mit Ausnahme der fchweizerischen, dem Gebanten einer internationalen Fabrikgefetgebung feindlich gegenübergetreten oder wenigstens falt geblieben. Die Anregung des schweizerischen Bundesraths, diese Frage auf einer Ronferenz von Ber tretern der europäischen Staaten zu erörtern, blieb ohne Erfolg. Wie Fürst Bismard zu dieser Frage stehen bürfte, läßt sich aus der bekannten Aeußerung entnehmen, bie er gegenüber ber Forderung eines Normalarbeitstages gethan hat. Er meinte, der Normalarbeitstag ließe fich in Deutschland nicht einführen, weil in ben verschiedenen Gegenben verschiedene Verhältnisse beständen. Wenn er also in Deutschland schon so große Hindernisse erblickt, so wird ihm eine sich über die europäischen Industriestaaten er Arcdende einheitliche Fabrikgesesgebung ganz unmöglich feinen.
Es giebt viele industrielle Unternehmer, die in diesem Bunts anderer Meinung sind, als der Herr Reichstanzler. Bei manchen freilich mag es nur ein Vorwand sein, um ihre Beguerfchaft gegen eine eingreifende Fabrikgeleggebung überhaupt zu mastiren;
fie halten auch eine inter
nationale Fabritgefeßgebung für unmöglich. Aber wir sind überzeugt, daß es auch Unternehmer giebt, die eine solche wünschen, und zwar richt etwa aus Idealismus oder aus philantropischen Rüdsichten, sondern weil sie selbst vor dem Abgrund erschrecken, an deffen Rand fie bie freie Ronfurrenz geführt hat. Es sind doch viele unter ihnen, bie fich fragen: wohin soll es führen, wenn von Jahr zu Jahr billiger produzirt wird?
Heute hat ein Industrieller nach Anstrengung allen Sharfsinns und nach genauester und niedrigster Berechnung der Produktionskosten sich ein Abfahgebiet gefchaffen. Aber brüben über dem Meere vielleicht ist ein Ronfurrent, ber fich noch billigere Arbeitskräfte zu verschaffen weiß und ber un um 20 Prozent billiger produzirt. Er überschwemmt mit feinen Waaren alle Absatzgebiete und der erste Unter
thrud serisien.
Feuilleton.
Spuren im Sande.
Roman von Ewald August König.
Gesprengte Fesseln.
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nicht verfchwiegen, daß sie zuversichtlich darauf rechne, bas junge Paar nach Italien begleiten zu dürfen.
Wenn auch heute noch die Regierungen und, wie wir gesehen, theilweise auch die Arbeiter sich dieser Einsicht ver schließen, so werben sie doch mit der Beit auf andere Ge banten lommen. Diese schrankenlose Ronkurrenz zerrüttet nicht nur die Verhältnisse der Arbeiter, fie zerrüttet Alles in Staat und Gesellschaft und läßt teine gedeihliche Ent widelung zu. Wir sind der festen Ueberzeugung, daß man über furz oder lang zur Verständigung über eine internationale Fabrikgesetzgebung gebrängt werden wird. Die unheilvollen Wirkungen der schwankenden Konkurrenz werden zu empfindlich verspürt werben, als daß man länger ruhig zusehen könnte. Daß es noch nicht zu einer internationalen Berständigung der Staaten in Hinsicht auf eine Fabrik. gefeggebung gekommen ist, hing vielleicht von einem Bufall ab. Nehmen wir an, es wäre den englischen Industriellen ber Versuch, inesise Arbeiter einzuführen, gelungen, ben sie vor einigen Jahren gemacht. Dann würde die irische Frage in dem britannischen Königthum weit zurüdgetreten fein hinter die Frage, was aus den englischen Arbeitern werben solle, bie mit chinesischen Löhnen nicht bestehen könnten oder auch in Folge der Ruli- Einfuhr gar keine Be fhäftigung hätten. Europa aber würde widerhallen von dem Lärm der Industriellen, welche die Konkurrenz der mit Chinesen arbeitenden englischen Unternehmer abfolut nicht mehr aushalten könnten. Oder fie müßten selbst Rulis ein ftellen. Und was bann?
Die freie Konkurrenz wird die Staaten zwingen, ge meinsame Bestimmungen über Arbeitszeit, Berwendung von Rinbern, Frauen u. f. w. zu treffen; beß sind wir sicher,
In der Wohnung des Batons fand er statt der gewohnten Ruhe geräuschvolles Leben.
In allen Stuben waren Leute, bie mit ihren breiten, plumpen Händen bie eleganten Möbel betasteten, die Elas ftizität der Polster prüften, alles begafften und befühlten, und fich ihre Bemerkungen darüber zuflüfterten, oder auch in lautem, unverschämtem Tone fich robe Neußerungen er laubten. Werner fragte nach dem Baron, aber niemand nen, als er sich im Korridor dem Gesuchten plöglich gegens über fab. Baron Raven hielt die Hand, bie Werner ihm reichte,
die Wirkung wird keine schlechte sein und wenn man davon auch kein golbenes 3eitalter erwarten barf, so würden die Bustände in Produktion und Konsumtion doch erträglicher als heute sein.
Politische Uebersicht.
Die Kösener Meister( oergleiche die gestrige Nummer) seigten thren ganzen Riafenegoismus aub noch bei einem anderen Berathungsgegenstand. Der Handwerkertag billigte nämlich einstimmig eine regere Bethelligung seiner Mitglieder bei den Reichstagswahlen und war nur darüber unschlüssig, ob er für die Vertreter des deutschen Volles Diäten fordern solle. Meine Herren, äußerte Schneidermeister Möler aus Dortmund , so lange die Reichstagsabgeordneten leine Diäten erhalten, so lange ist das Reihstagsmandat ein Brivile. gium der Großtapitalisten. Wenn wir Handwerker in den Reichstag , fommen wollen, dann müssen wir dahin wirken, wirken, daß die Diätenloftgfeit des Reichstages auf höre." Herr Möller fand Beifall, bis Böttchermeiner Mayn aus Magdeburg darauf aufmerksam machte, baß alsdann auch die Wahlerfolge der Sozialbemottatte wachsen würden. Wenn wir für die Diätengewährung wirfen, dann wirten wir gleich seitig für eine Verstärkung der sozialdemokratischen Fraltion im Reichstage. Dies dürfen wir nun und nimmermehr thun." Und Tischlermeister Heinze( Hannover ) pflichtete diesen Ausführungen rüdhaltslos bei, der Beseitigung der Däienloftgleit würde er zustimmen, wenn er wüßte, daß lediglich die Hand werker dabei größere Erfolge erringen würden. Das find also die politischen Brundsäge"" biefer bürgerlichen Ehrbar feit! Db Diäten nicht unter allen Umständen verlangt werden müffen, well dem Bolt, den nicht beftzenden Klaffen, the Recht Der Bertretung sonst sehr leicht illuforisch gemacht wird, das fümmert diefe Nachkommen der einft für städtische Freiheiten
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fich opfernden Handwerker nicht. Diäten wollen fie, aber nur, wenn fie felber und zwar ganz allein babei gewinnen. Diäten wollen fie aber nicht, wenn auch der Arbeiterstand dadurch in feinem Einfluß auf die Gesesgebung geflärft werden sollte. Dann wollen fie lieber eine bloße Bertretung des Groß. tros aller äußerlichen Feindseligkeit immer noch einiger in fapitals, mit dem fich das zünftige Handwert, wie es scheint, feinen Intereffen fühlt, als mit dem aufstrebenden Arbeiter stand.
Zur Berufung des Reichstags. Die„ Nationalliberale Korresp." meint, daß dem Reichstag außer der Verlängerung des spanischen Handelsvertrages noch die Rechenschaftsberichte über die Verlängerung des Belagerungszustandes über Ham burg- Altosa und Berlin sugeben würden.
Dak stimmt nicht. Der Belagerungszustand über die genannten Geblete ist zur Beit, wenn die außerordentliche Seffton vor aussichtlich schon geschlossen wird, noch nicht abgelaufen. tann fich deshalb nur um den Rechenschaftsbericht der fächsischen Regierung bandeln. Derselbe muß allerdings dem Geseze ge mäs sofort bei dem Busammentreten des Reichstags vorgelegt
unwilliger Miene den blauen Rauchwöllchen nach, die in phantastischen Verschlingungen zur 3immerdede empor stiegen.
Wer fann gegen unverschulbetes Unglüd!" nahm er nach einer Weile wieber das Wort. Wenn Fortuna mir nut einmal ein Lächeln gezeigt hätte, fo aber bas sind Klagen, mit denen auch nichts geändert wird. Ich bin immer ein Unglüdstinb gewesen; Baron geben
Die Geheimräthin hatte in den Wunsch Werners rafcher eingewilligt, wie man es erwarten konnte, aber dabei auch gab ihm Auskunft, und schon wollte er sich wieder entfers Sie acht, diesem Schicksalsschlage werben weitere folgen."
Ronstanze wollte dieser Hoffnung fofort mit einer energischen Ablehnung entgegentreten, aber ihr Verlobter fest und zog ihn haftig in sein Rauchkabinet, deffen Thür er bat fie, ruhig zu bleiben und die Dinge ihren Gang gehen hinter sich schloß. zu lassen, er werde schon dafür sorgen, die Absicht der Schwiegermutter im richtigen Moment zu durchkreuzen.
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bungen machen wollen, aber auch er fügte sich bald, Der Geheimrath hatte anfangs freilich einige Einwen er hörte, daß seine Frau mit allem einverstanden war, wußte ja aus Erfahrung, daß es vergebliche Mühe war,
gegen einen Entschluß seiner Gattin anzukämpfen.
So hatte Werner feinen Willen ohne besondere Mühe
Was fagen Sie dazu?" fragte er mit heiferer Stimme. In meiner eigenen Wohnung bin ich nicht mehr sicher vor Der Unverschämtheit einiger Krämerfeelen, bie nicht länger Gebulb haben wollen!"
nehmen," erwiderte Weruer trocken, es kommt eben darauf Bielleicht fann man das den Leuten so sehr übel nicht an, wie lange ihre Geduld schon in Anspruch genommen worden ist."
Der Baron blidte ihn betroffen an, dann glitt ein ver Ach fo, ich vergaß, daß ich auch Ihre Geduld in
burchgesetzt, dennoch blieb auch ist noch seine Stimmung legener Bug flüchtig über sein Geficht.
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mußte. Die Gesellschaft, in die sein Vater ihn eingeführt Anspruch genommen habe," sagte er ironisch, ich bebauere hatte, besuchte er nicht mehr, er brachte jetzt die Abenbe in wirklich ber Familie seiner Braut zu, aber auch hier schien er sich nicht von Herzen wohl zu fühlen.
Bitte, denken Sie nicht mehr an diese Kleinigkeit. Was beabsichtigen die Leute draußen?"
Der Baron nahm eine Sigarre und sündete fie an, er blies einige Rauchwollen vor sich hin und zudte mit ben
zur Abreise, er schien den Tag nicht erwarten zu föns Er traf fchon jest mit Fieberhaft alle Vorbereitungen men, an dem er die Reife antreten wollte, und mits Achseln. baß er nie in die Heimeth zurüdjukehren gedachte. unter entschlüpften ihm Aeußerungen, die vermuther ließen,
So waren mehre Tage verstrichen, als Werner eines Bormittags fich feiner freundschaftlichen Pflichten gegen die
Baronin Raven erinnerte.
Formen gewahrt werden.
Rönnen Sie es nicht errathen?" erwiderte er. Ich habe ihnen einige Simmer preisgeben müssen, jest sollen die Sachen verkauft werden." Heute?"
" Neir, morgen, aber bie Leute wollen sich vorher bie
Wenn man folche Schicksalsschläge voraussieht und auf sie vorbereitet ist, bann lassen sie sich abwenden," er wiberte Werner lafonisch.
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Glauben Sie? Ich habe leider die Erfahrung madien müssen, daß in solchen Stürmen die guten Freunde sich angftlich zurückziehen. Von ihrem egoistischen Standpunkte widelt werben, ich nehme es ihnen nicht übel, so tief es mich aus haben fie recht, fie fönnten ja in den Schiffbruch ver verstand den Vorwurf, der auch für ihn in dieser Bemer auch betrüben mag." Ein spöttischer Bug glitt über das Antlik Werners, er fung lag.
Es würde Ihren Freunden wohl fower fallen, Gie aus diesen Verlegenheiten zu befreien," sagte er, die Opfer, bie gebracht werden müßten, find zu groß."
Opfer? Ich verlange feine! Im Grunde genommen ifts eine Bagatelle, zehntausend Thaler, ich würde biefe Summe als ein Darlehen betrachten und fie ratenweise au rüdzahlen."
" Om, und woher wollten Sie die Mittel zur Tilgung diefer Schuld nehmen?"
" Kann ich diese Frage auch augenblicklich nicht beant worten, so dürfen Sie sich doch darauf verlassen, daß ich mein Wort einlösen würde. Aber wo finde ich ben felbft losen Freund, der zu solcher Hilfe bereit wäre? Würden Sie mir die retiende Hand bieten?" " Ich bebaure"
nicht befucht, und wenn es ihm auch widerstrebte, diesen baß ich das Alles ruhig bulben muß ich begreife unfere übrigen Freunde mir fagen, Er hatte sie feit ihrer Rückkehr von der Reife noch Sachen ansehen, um ihren Werth tegiren zu fönnen. Unb Besuch zu machen, so mußten doch die gesellschaftlichen Gefchgebung nicht!"
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Er ließ sich in einen Sessel nieber und blickte mit
" Ah, fehen Sie? Diese beiden Worte werben alle Es ist nicht Mißtrauen, was mich abhält, Ihren Wunsch zu erfüllen," fuhr Werner gelassen fort, meine
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