Db Jemand einen Bolizeibeamten hinzugeholt hat oder ob Dieser unbemerkt in der Nähe wellte, war nicht zu ermitteln. Die Berbaftung erfolgte auf einer der Promenaden des Süd oftens." Diefe Darstellung entspricht nicht ganz den thatsäch Itchen Verhältnissen. M- brere Arbeiter hatten sich, wie uns aus burchaus zuverläffiger Quelle mitgetheilt wird, auf einer Bant im alten Jolobi Rirchhof zu ihrer Erholung niedergelassen. Man besprach das Flugblatt und einer der Arbeiter theilte dem Anderen mit, daß er ein solches in seinem Brieflaften vorge funden habe. Der später Verhaftete fagte hierauf, daß er auch ein Flugblatt gefunden habe, und zog dasselbe zu gleicher Beit aus der Tasche, indem er es einem der Mitanwesenden zur Letture präfentiate. Nach Redempfang des Flugblattes entfernte fich fich der Befizer wurde Befßer desselben, jedoch an der Ede der Kürafftet und Alexandrinenftraßen Ede von einem Manne, der fich als Kriminalbeamter legitimirte, ver baftet und nach dem Polizeibureau in der Alexandrinenstraße fiflirt. Hier wurde er einer Durchsuchung unterzogen, bei wel cher Gelegenbeit bei ihm außer dem erft erwähnten Flugblatt noch ein älteres, sowie das Mitgliedbuch zu dem nunmehr auch polizeilich gefchloffenen Bezirksverein Vorwärts" und eine Sonntagsbeilage des„ Sachs. Wochenbl." vorgefunden wurde. Sämmtliche Drudschriften wurden in vorläufige polizeiliche Ber wahrung genommen. Der Verhaftete wurde nach dem Mollen. matft tranfportirt, hierfelbft einem sehr eingehenden Verhör unterzogen und schließlich mittelft grünen Wagen nach dem Unterfuchungsgefängniß in Moabit gebracht. Der Untersuchung? richter fand jer och feinen Gund, den bisher unbescholtenen Verhafteten in Haft su behalten. Der Jnlulpat wurde daher in Freiheit gelegt. Die erste Verhaftung durch den Kriminal beamten erfolgte am Mittwoch gegen 11 Uhr Vormittags, fretzelaffen wurde der Inhaftirte schlicklich am Donnerstag Nachmittag gegen 3 Uhr.
Die Unterführung der Yorkstraße macht iegt Dant bem trodenen Wetter tasche Fortschritte. Die Betonirung ift auf der ganzen Strede vollendet und das Grundwasser be wältigt. Bon der Großbeerenstraße bis zu den EisenbahnBlabutten ist die Straße sogar im Wesentlichen fertig und neigt fich in ansehnlicher Breite mit doppeiten Fahrtämmen. Hier liegen auch schon die Pferdebahnlinien. In der Mitte führt eine breite Promenade entlang, welche mit Bäumen und Laternen befest wird. Jn das Chaos des früheren Hinter Landes zu beiden Seiten fommt ebenfalls Ordnung; bereits Steigen eine Anzahl ftattlicher Häuser empor. Von der Kreuzbergstraße berab legt man durch einen früheren Garten die breite Razbach firaße. Mit den Pferdebahnschienen rüdi man von beiden Seiten, von der Bülowftraße und ter Bneisenauft: age vor. Eo hat es den Anschein, als ob die Langerlehnte Berbindung noch in diesem Herbst eröffnet wer ben lann.
Nicht so ganz unrecht! Man schreibt der Berl. 8tg.": Mit Ihrem Artifel über die hohe Medizinaltere bin ich nicht ganz einverstanden. Gewiß haben Sie darin Recht, daß der bobe Preis der Heilmittel so manchen Patienten von der An wendung der Arznei abbalten wird; barin liegt aber gerabe - der Vortheil für den Kranten. Ich würde es im Erfran Tungsfalle mit Entrüftung zurüdweifen, einen Arat für mich rufen zu laffen, die Bumuthung aber, irgendwelchen Quart aus Der lateinischen Küche" meinem Innern einzuverletben, als ein Attentat auf ben gefunden Menschenverstand betrachten. -Wie, der Arst soll im Stande sein, innere Krankheiten zu bellen Ronfultire ich wegen eines einfachen Magenleidens fechs Aerzte, so höre ich ficher fünf verschiedene Anfichten; was mir der Erfte verordnet, verbietet der Zweite und so in infinitum. Was soll man dazu sagen, wenn ärztliche Autoritäten" gelegentlich einer Scharlachertrantung in ihren Verordnungen Dollständig von einander abweichen? Diefer Fall pafftrte erft Vor einigen Wochen, die Bestimmungen beider erste wurden nicht berücksichtigt und der Krante genas, ohne jede Medi Von dem ain, überhaupt ohne jebe ärztliche Anordnung. Augenblide an, wo die Werste etwas leiften werden, verschwin ben die Kurpfuscher ganz von selbst. So lange dies aber durch Aranet erreicht werden soll, wird noch viel Waffer in das Meer laufen, ehe wir dahin gekommen sein werden."
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Die fremden Gäfte zum Naturforscher tongreß be ginnen in Berlin einzutreffen. Nordamerita z. B. entsendet eine ganze Anzahl Aerzte au demselben. Dieselben werden zum Theil zum Studium unserer medizinischen Institute einen län geren Aufentbrlt in Berlin nehmen.
Die Prüfungen in den Gemeindeschulen. Wie ver lautet, liegt es in der Absicht der städtischen Schuldepution, die Offentlichen Prüfungen in den blefigen Gemeindeschulen nicht mehr wie bisher durch die Schulinspektoren, sondern durch die Rektoren der Anstalten vornehmen zu laffen, ba, wie es heißt, für die Schulinspektoren diese Arbeit bei der ftets wachsenden Bahl der Anstalten laum noch zu bewältigen ift.
Die Abholzungen für den neuen Rangirbahnhof bel Station Jobannisthal erftreden fich auf eine Länge von 800 Metern. Gestern wurde das gefällte Hola unter der Verpflichtung der fofortigen Abfuhr versteigert und wird nun mit den Bauten ungefäumt vorgegangen werden. Di Chauffee nach Johannis. thal erfährt in Folge der Bahnhofsanlagen in ihrem anfange eine Berlegung und da der ganze Bahnhof auf die Johannis thaler Seite verlegt wird, so werden auch Niveau- Uebergänge Beschaffen.
Auf den Linien der Großen Berliner Pferdeeisenbahn find im Monat Auguft b. J. 7412 040 Berfonen be fördert und dafür 917 111,71 Mt. oder durchschnittlich auf ben Tag 29 584,27 2. eingenommen. Die Einnahme im Auguft 1885 betrug 775 386,91 M. oder durchschnittlich auf den Tag 25 012,48 M.
Die Arbeiten anr Fortführung des in der Mitte ber Gitschinerftraße angelegten Bromenadenweges, welcher bis zur Brandenburgfiraße bereits fertiggestellt ist, nehmen einen nur langsamen Fortgang. Es erklärt fich dies durch die Entfernung des Fundamentes der ehemaligen Stadtmauer, welches einem Wachsen und Gedeihen ber bier einzupflanzenden Lindenbäume hinderlich wäre. Das Fundament der Stadtmauer ist von einer enormen Feftigkeit und lann nur füdweise burch starke Meißel, welche mit wuchtigen Echlägen in bas Mauerwerk getrieben werden, beseitigt werden. Da die Ab ficht besteht, diesen Promenadenweg durch die ganze Gitfeiner frage und in deren Fortsetzung durch die Staligerfirage au führen, um einen Anschluß an den Bromenadenweg zwischen bem Lauftgerplatz und dem Schleftschen Thor zu erhalten, fo Dürfte das Jahr 1888 berantommen, ehe diese großartige Ber fchönerungsanlage vollendet sein wird.
das Bewußtsein wiet er; fle nannte bem Arzte, der die Ent ftellte nicht erkannt hatte, ihren Namen und flehte ihn an nichts zu ihrer Rettung zu thun. Der Tod bat fie in wenigen Stunden von ihren Leiden befreit. Das Motto, welches die unglüdliche, ungefähr 26 Jahre alte Stanfilerin in den Tod trieb, war Liebeslummer; fte foll vor Ausführung der That einen fie tief erschütternden Brief erhalten haben. Es wurden bet tor mehrere Bitefe vorgefunden, unter denselben einer an den Staatsanwalt, in welchem fie, wie in Theaterkreisen be richtet wird, bittet, durch gerichtliche Besichtigung den Nachweis ihrer fittlichen Matelloftgleit zu erbringen. Fil. Erdöy lebte in sehr geregelten Vermögensverhältniffen; fte foll größeren Grundbeft bei Groß Ranisja, ihrer Vater stabt, besessen haben. Erdösy war nur ihr Künstlernamen, fie bieß eigentlich Eugenie Biba, unter welchem Namen fie einige Brit der hiesigen Hof oper angehörte. Herr Direktor Steiner, von deffen Bühne Frl. Erbo'y mit 1. September fich beurlaubt hatte, um vor ihrem Rüchritt von der Bühne cine Gastspielfour, die in Breslau beginnen sollte, au unternehmen, bat an ihr eine liebe Freun din, daß Berliner Bublifum einen seiner Lieblinge verloren.
Auf der Spree zeigen sich von Beit zu Zeit richtige fleine Seeschiff, auf Riel gebaut und mit seemäßiger Talelage. Die Frau verfehlt nicht, die Oberlichtsfenster der Kajüte mit Miniatur Gardinen und Blumentöpfchen zu schmüden. Diese Schiffe find Häringsfutter aus Stettin , Greifenhagen 2c., welche die Epree fo weit hinauf abllappern, als fie schiffbar ist. Das Fremds fo weit hinauf abllappern, als fie schiffbar ist. Das Fremd artige diefer Fahrzeuge zieht die Käufer, besonders die Berliner Sommergäßte an, und die Händler machen ein ganz gutes Ge fchäft, trosdem fie nicht billiger find als die anfäffigen Kauf leute. Erst wenn die Schifffahrt zu Ende geht, lehren die Rutter in die Heimath zurüd.
Ein richtiges Berliner Muster- Weißbierlokal bat fich noch in dem Durchgange von der Neuen Gün, nach der alten Jakobfirage erbalten. Hier hatte man einst am alten Feftungs graben ein Gärtchen ausgespart, welches jest von himmelboben Häusern umgeben ist, aber seine Eriftens noch immer behauptet bat. Früher fas es fich hier am Strand des WafferB gewiß garz bübich. Das Gegenüber bildete freilich ein Militär lazareth, welches heute noch im Gebrauch ift, aber unsere Altvorderen waren nicht so fenfibel, wie wir es heute find. Der gegenwärtige Wirth veranstaltet unter feinen paar Bau men jogar Rünftler Konzerte", deren Klänge hinter dem alten schwarzen Gartenzaun hervor den Baffanten des engen Durch ganges Abends überraschen.
Eine umgestürzte Fuhre Heu, deren Ladung am Donnerstag Vormittag den Damm der Mariannenfirate bebedte, gab ber Gegend für einige Beit eine fonderbare Plyftognomie. Jeder Gaul, der an der Stelle des Unfalls vorüber lam, fonnte es fich natürlich nicht versagen, ein fräfti ges Maul voll des würzigen Trodenfutters mit auf den Weg zu nehmen und noch in entfernteren Straßen begegnete man diesen tauenden Pferden. Nun hatte es aber auch gerade elf aefchlagen und die Schulen entleerten fich ihrer lernbegierigen Jugend beiderle: Geschlechts. Das war ein Jubel in dem bohen Heubaufen! Ropf unten, Ropf oben gings ba hinein; Jungens und Mädels sprangen, fielen, rutschten und stießen fich da herum, bis der zurüdlehrende Befiger der allgemeinen Freude ein Ende bereitete. Er hatte ein anderes Fuhrwert be forgt, auf welches bas heu umgeladen wurde. Außer einiger beim Epielen zerriffener Kindergarderobe und mehreren dabei verlorenen Schulutenfilten hatte der Unfall glücklicher Weise leine weiteren üblen Folgen.
Der neue Direktor der städtischen Jrren- Anstalt, welcher erst fürzlich sein Amt angetreten hat, ift, wie man hört, ebenfalls gemüthstrant, so daß die Stabt abermals vo: ber Wahl eines Nachfolgers fteht.
Polizeiliche Milchrevisionen. Im Laufe des Monats Auguft wurden in Berlin im Ganzen 2454 polizeiliche Milch revifioren vorgenommen, bei denen in 19 einzelnen Fällen 175 Liter Milch als zu leicht wiegend vorgefunden wurden und zur Bernichtung gelangten. Gegen die Vertreter wurde das polizei liche Strafverfahren eingeleitet.
Ein Unglüdsfall ereignete fich gestern früb gegen 8 Uhr im Ritminalgericht zu Moabit . Als ein in daffelbe von der Rathenowerfiraße hineinfohrender Roblenwagen das Bo tal III paffirte, sprang der Führer deffelben, Rutscher Rudolph Scheller, berab, ftolperte babei aber fo unglüdlich, daß er zwischen die Räder zu liegen lam und ihm eins derselben über ben rechten Oberschenkel fubr und denselben beinahe gänzlich vom Rumpfe trennte. Der Verunglückte wurde nach der löniglichen Charité geschafft.
Breise steigend. Neue franzöfifche Wallnüffe in Schaale Breise steigend. per Pfund 20 Bf., geschält 50 M. p. Cir. Pfirsiche 25-45 M., Tomaten 10-15 M. per Bentner, Weintrauben 25-40, Preiselbeeren 9-10 M. per Bentner, Karotten 2,50-5. per 100 Rilo, Wirfinglob! 2-3 R., Roth und Weißlohl, große Köpfe 3-4 M. pr. Schod, Blumentobl 10-15 R. pr. 100 Stud, Kartoffeln, weiße runde 3,00 M., Nierenfartoffeln 3,00 R., tothe 2,80., blaue 3,00. pr. 100 kilo, Pflaumen 4-15 M., Birnen 5-20 M., franzöftiche 40-50, Mepfel 5-20 M., Tyroler 20-25 R., Bwiebeln 1,75-3,00 Mart per Bentner, Schalotten 6-7 Mart. Neue faure Gurlen 2 M. per Schod. Melonen 20-30 Bf. pr. Bib. nanas 2-2,50 Mart pr. Bfb. Getrocknete Morcheln 2,50 M. per Pfd., getrocknete Steinpile 6,50 M. per Pfd.
Wild. Rebe 79-90 Sirsche 35-55, Wildschwein 25-35 Pf. pr. Bfb., Rebbühner, junge 95-120, alte 70-85 3, Fafanen 3 M., Wachteln 50-80 Bf., wilde Enten 0,80-1,20 art. Geflügel. Junge Sänfe 3,00-5,00., junge Enten 1-1,50-2,00 M., junge Hübner 0,45-0,80 alte übner 1,00 bis 1,40., Tauben 30-45 Bf., Boularden 4,50-8 R. pt Stud.
Butter. Es wurde bezahlt für frischefeinfte Tafelbuiter x 112-115, feine Gutsbutter I. 102-110, II. 92-100, III. fehlerhafte 80-85, Lanbbutter I. 85-90, II, 70-80 Mart, Galizische und andere geringste Sorten 55-66 Mart per 50 Kilo.
Räse. Echter Emmenthaler 73-80, Westpreußis Schweizerläfe L 56-63 M., II. 50-55., III. 45-48 R Quadrat Badftein I. fett 22-25 R., II. 12-18 Tilfter Fettläfe 45--56-60 M., Tilfter Magerläse 18-23 Mart, Limburger L. 80-35., II. 20-25 D., Mamadour 80-86., theinischer Holländer Käse 45-58., II. Waare 35 M., echter Holländer 65 M., Edamer I. 60-70 M., 11. 56 bis 58 M., franzöfifcher Neufchateller 16 M. per 100 Stüd Camembert 8,00-8,50. per Dtd., Mainzer 4 M., Harzer 3,50 per 100 Stüd.
Eter 2,30 M. per Schod.
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Geräucherte Fische. Rheinlachs 2,50-2,90 M., Befe nnd Dftfeelachs 1,20-1,40., geräucherte Male 70-100 bis 130 Bf. pr. Bfb., großer Delilatesaal 1,50 per Pd., Flunden fleine 2,75-3,50, mittel 4,50-8, große 12-20 M., Büdlinge 3,50 bis 6,00. Dorsch 3-10 . per 100 Stüd. Sprotten 0,50 per Pfund.
Seefische. Lachs 1,00-1,20-1,30 Mart, Sander, große 80-90 f., Specht 40-50-65 Bf., Steinbutte 70-80 Bf., unge, große 1,00 R., mittel 60-70 Bf., Scholle 10 bis 25 f Schellflich, große 20 Bf., Kabeljau 15 bis 20 Bf. per Pfund Mattelen 40-60 Pf. pro Stüd.
Lebende Fische. Nal, mittelgroß 80-95, große 1,10 Hecht 60-70 Bf., Schleie 80-90 Pf. per Pfund.
Rrebje. Kleine, 10 cm. 1,00-1,50 m., mittel 2-4 große 8-12 M. per Schod. Hummern 1,30-1,60. Bfund. Blumen und Blätter. Lorbeerblätter 3 M. pro Korb. Rofen 4 M. pro Rorb von 200 Std.
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Polizeibericht. m 9. b. M., Vormittags gegen 11 br ertranfte auf dem Neubau Jägerfir. 47/48 ein Arbette Lüpner plöglich, anscheinend am hit' chlag. Er wurde mittel Droschle nach der Charitee gebracht. Gegen Mittag wurde der am Kreuzungspunkte der Königsstraße und Hiligegei firage als Boften aufgestellte Schußmann von einem Geschäft wagen der Brauerei von Gabriel u. Jäger, Chorinerfir. 83 bis 86, überfahren und am rechten Fuße nicht unbedeutend verlegt Nachmittags schoß sich eine Schauspielerin im Thier garten, in der Nähe der Hohenzollernfitage, mittelft eines Revolvers in die Schläfe. Sie wurde noch lebend nach der Charitee gebracht. Veranlassung zur That nicht bekannt. Bu derfelben Belt gerieth vor dem Haufe Echüßenfir. 73/74 ein 6 Jahre alter Knabe in Folge eigener Unvorsichtigkeit unter ble Räder einer im Schritt fahrenden Droscle und erlitt einen Rippenbruch.- Abends nach 8 Uhr wurde auf dem An halter Bahnhof der Bahnarbeiter Lenz von einem Buge über - Um dieselbe Bett fiel ein Urbeiter in der Trunkenheit vor dem Hauſe Kopponi op zu Boden und erlitt dadurch so schwere Verlegungen am Kopf, daß er mittelst Droschte nach dem Krankenhause im Friedric hain gebracht werden mußte.
Eine ganz bedeutende Störung des Pferdeelsenbahnverkehrs fand gestern früh gegen 8 Uhr in der sehr belebten Königstraße dadurch flatt, daß vor dem House Nr. 30 einer ber Asphalttechwagen der Firma Johannes Jeserich durch Ausbruch der Speichen eines Rades zusammenbrach und direkt auf Die Pferdebahnschienen au legen fam. Während der halbe flündigen Arbeiten zur Beiseiteschaffung des Asphaltwagens mußten die four firenden Pferdebahnwagen durch Versagftüde aus den Schienen gehoben werden und die Unglüdsstelle auf bem Straßendamm paffiren. Ein Glüd war es, daß die ge todte Apbaltmasse fich in einem allseitig verschloffenen eisernen Behälter befand.
Die Staatsanwaltschaft in Kiel ftellt Ermittelungen an über die Beriönlichleit eines Mannes, welcher im Sommer d. J. in Kiel , Schleswig , Lübed und Güftrom als Reifenber D. J. in Kiel , Schleswig , Lübed und Büftrom als Reifenber Don Breslauer und Berliner Firmen aufgetreten ist, und Ge schäftsleuten und Handwertern Rautschuditempel zum Kauf offerirte. Derselbe bat an verschiebenen Stellen unter dem Versprechen demnächstiger Busendung der Fabrilate Baarzah lungen zu erlangen gewußt. Seine Angaben haben sich aber als unwahr erwiesen. Der Edwindler wird als groß und ftart, mit blonden Haaren ohne Bart beschrieben. Er trug eine Brille und war belleidet mit hellgrauer Joppe.
Die große Hige hat wieder swet Unglüds/ älle verur facht. Vorgeftern Nachmittag brach ein Arbeiter vor dem Hause Arndtstraß: 25 zusammen und verflarb, obgleich er fofort nach der Charitee überführt wurde, bald nach der Einlieferung. Ein ähnlicher Unfall trug fich vorgeftern Abend vor dem Hause
fahren und auf der Stelle getödtet.
-
Gerichts- Zeitung.
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† In harter Kälte, mit der Bide oder der Schaufel in der erstarrten Fauft und mit halberfrorenen Füßen in riffenen Stiefelr, im Eiswaffer au flehen und Schnee zu fchipp ein Vergnügen ist es nicht und wenigen Sterblichen es barnach gelüften. Und doch ist es besser, als ohne au hungern und scheuen Blids auf den Straßen an den giften vorüberzufchleichen, die in jebem dürftig gekleideten schen einen Beitler vermuthen, als zu wiffen, daß zu
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Frau und Kinder figen, die auf den Vater warten, der Be mitbringen soll. Ja, eine böse Arbeit ist es, den Unbilden b Witterung ausgefeßt au sein und mit leerem Magen stunden hoch belasten. Wer will es da dem Arbeiter verbenle wenn er zur Flasche greift, die ihm sein Nebenmar aureicht und einen tüchtigen Schlud Echnaps nimmt wärmt und gießt Feuer in die dern, das giebt utbu
Kraft und man fühlt nicht so, daß man hungrig ift.
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man aber, ohne fefte Nahrung genoffen zu haben, trinit, ba
wirkt der Allohol um so schneller; und wäbrend der an mäßige und reichliche Nahrung gewöhnte Student ung Mengen Bieres vertragen lann, ohne mehr als ein würdiges Räuschchen" davon und nach Hause zu fragen Der Arbeiter, der schlecht genährt und beffen Magen wie feine Tasche ist, schon beim geringen Benu
Find!
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DCH
Spirituosen um.-m 21. Januar d. J. machten fi bi Schuljungen, die eben aus der Schule lamen, über einen Mann
einem Echneehaufen und träftig Schnarchie.
luftig, der betrunken in Elfafferstraße lag und
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Louisenfraße 35 zu. Dafelbft war ein unbekannter Mann der Arbeiter G., seines Handwerks Beugschmied, aber arbeitslos
ohnmächtia geworden, den man gleichfalls in die nahz gelegene Charitee schaffte. Der Bufland beffelben ist sehr be bentlich. In beiden Fällen gaben die Aerzte Hitschlag als Ursache an.
Ein Familiendrama, dessen Ursprung rohl in der fabel haften ve der legten Beit zu suchen sein dürfte, bat fich vor
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einen Schußmann, der den Trunlenen nach der Mache be XII. Bolt elreviers in der Rosenthalerstraße brachte, wo er bi um brei Uhr schlief. Nun schien es dem Vorftand ord Revie nüchtert" und er forderte den Mann auf, nach Haus geben. gestern Abend in einem Haufe der Königgräterstraße abgespielt. Noch aber mochte der Nebel, der auf dem Gehirn des Arbelters Ein daselbst im Souterrain wohnender Schankwirth M., deffen rubte, nicht vollständig gewichen sein, oder modhte der Bebante an feine Notb ihn plöglich mit aller Verzweiflung paden, Eugenie Erdösy vom Walballa Theater hat vorgeftern einigen Tagen, nachdem er vorher über den üblen Einfluß der machte leine Diene, fich zu entfernen, sondern rief nur immer: will Arbeit haben, die Polizei soll mit Arbeit verfchaffen!"- Daju geben, denen jedoch seitens seiner Angehörigen ble nöthige fet die Bolizei nicht da, belehrte lon der Polizeilieutenant.ber
Ein der heiteren Muse gewidmetes Künstlerleben bat am Donnerstag ein tragisches Ende gefunden. Fräulein
Abend im Thiergarten den Versuch gemacht, fich zu er fchießen, und ist im Laufe der Nacht ihrer schredliden Munde erlegen. Fil. Erdösy verlies Abends gegen 7 Uhr ihre in der Friedrichstraße gelegene Wohnung, angeblich um Ins Walhalla Theater zu gehen. Sie war indeß nicht im Cheater gewesen und wurde eine Stunde später im Thier narten bewußtlos, blutend aufgefunden und zunächst nach dem Bolizeibureau Nr. 33 in der Sigismundftraße und von bort nach ber Charttee gebracht. Bei der fofort ftattgefundenen Brztlichen Untersuchung stellte sich heraus, daß fte einen Re volver in etwas nach unten geneigter Lage gegen ihre rechte Schlafe abgeschoffen hatte. Die Kugel batte den Sehnero bes zedten uges durchschnitten, einen Theil des Nafenbeins ger Ichmettert und auch das linke Stirnbein verlegt. Unter der Anwendung der Narkose wurde zunächst das nur noch lose in feiner öble rubende rechte Auge, und dann die auf der linken Repfleite befindliche Rugel entfernt. Nachdem die Verbände angelegt waren, lehrte für kurze Beit der tief Eellagenswerthen
Geisteszustand stets ein völlig normaler gewesen, batte jett
Hige auf sein Gehirn geklagt, Beichen von Geiftesstörung ge
Aufmerksamkeit nicht geschenkt wurde. Vorgestern Abend nun
eingeflöst, dann aber seine Ueberführung nach der Charitee be
versuchte M. in einem Anfall von Geiftesgeflörtheit mittels naiv, ich will Arbeit haben, ich hab' Frau und Rinder!" Chloral feinem Leben ein gewaltsames Ende zu machen. Bei und dabet blieb er unerschütterlich in der Bolizeimache. Num Diefer Manipulation wurde er von seiner Ehefrau überrascht ließ der Polizeilieutenant die Frau des G. holen, aber auch fi und nachdem dieselbe für Herbeibolung eines Astes schleunigft vermochte nicht, ihren Mann zu bewegen, ihr zu folgen. S Gorge getragen, wurde dem Betäubten zuvördest ein Gegengift machte man furjen Prozeß mit G. Der Polizeilieutenant fuble ihn über die Folgen seiner Renitens aufzuflären und lief in Verkaufsvermittler, Berlin , Sentral- Markthalle, den 10. Seps baß er nicht fortgehen werde, wenn er nicht Arbeit belomme. Jest wurde er verhaftet und in die Jfolirzelle gebracht. Wegen Gemüse und Dbft. Die Bufuhr an Pflaumen, Nepfeln Hausfriedensbruch verurtheilte ihn das Echöffengericht zu einer Konsum bewältigt. Die Preise sind sehr gedrüdt und dürften die fünfte Ferienftraflammer bestätigte jedoch das Urtheil der
Martthallen Bericht von J. Sandmann, städtischem
tember 1886.
und auch Birnen ist sehr reichlich und wird faum von dem
fich wohl kaum früher heben, als bis nächsten Umgebung verbraucht ift.
die Probuftion in ber Kartoffeln And im Kartoffeln find im
trunten gewesen, leinen Glauben.
neue
Derfe
Don
Flobe
eing
furch
Dieb
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Bod
Beug
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Ginf
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