Die Hamburger Rheder wollen den Machtstreit sollen ihn haben!
Sie haben den Hamburger Arbeitern in tollem Uebermuth den Handschuh hingeworfen.
Die Gesammtarbeiterschaft Deutschlands nimmt den Handschuh auf.
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Politische Uebersicht.
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Amte, dessen Ehre bei dem gegen ihn gesponnenen Ränkespiel engagirt ist, im Stiche lassen?
Das nächste Wort hat in diesem Prozesse jetzt Herr v. d. Recke ."
Der" Post", dem Organe, das für die politische Polizei sonst um die schärfsten Worte nicht verlegen ist, schreibt nur Bewunderung hat, ist die Sache unangenehm. Sie, mildesten Tone:
fie und Genossen beschworene, von Münter in Abrede gestellte Möglichkeit, daß Echröter infolge eines Stoßes oder Schlages zu Fall gekommen ist, besteht und nicht widerlegt ist. Der Wiederaufnahmeantrag benennt ferner acht neue Zeugen, die die Richtigkeit des vom Genossen Schröder Beschworenen bekunden sollen. Zwei rechtskräftige Urtheile die Da giebt's tein Baudern da giebt's fein Zweifeln! gelehrter Richter nämlich ein Urtheil der Straftanimer im Das Recht ist bei den Hamburger Hafen zu Bochum und ein Urtheil der Strafkammer zu Dortarbeitern. Der Sieg muß ihnen werden. Er ist mund werden ferner in dem Antrag angezogen. Beide Vorläufig ist der Eindruck, welcher bisher aus der in den Händen der deutschen Arbeiter. Verhandlung gewonnen ist, ein für Herrn v. Tausch nichts Urtheile also 10 Richtersprechen sich über die Glaubweniger als günstiger. Er steht mindestens unter dem schweren Die deutschen Arbeiter werden ihre würdigkeit der Aussagen des Gendarmen Münter aus. Das Verdachte, ein frivoles Intriguenspiel zum Zwecke der Ver. Pflicht thun! Dortmunder Gericht stellt anf grund eines umfassenden hehung der der Krone am nächsten stehenden Personen mit den Beweises u. u. a. fest, daß Münter thatsächlich bei Senkbar verwerflichsten Mitteln getrieben zu haben. seiner Vernehmung als Zeuge wiederholt hoch- Die Volks- Zeitung" sagt dagegen, ohne eine gründgradige Vergeßlichkeit bewiesen hat". Beide Urtheile liche Reform der politischen Polizei wäre der Prozeß Berlin , 5. Dezember. gelangen zu dem Ergebniß, daß der Hauptbelastungs- werthlos. Die Freis. 8tg." schreibt: Aus dem Reichstage. Der heutige Tag war aus- zeuge im Prozeß Schröder, Gendarm Münter, in Dingen, schließlich der Erledigung von Petitionen gewidmet. Es die seine eigenen Handlungen betreffen, objektiv unglaubist für den Reichstag geradezu ein Ereigniß, daß den würdig sei. Uns scheint, als ob die neu angeführten gerichtPetitionen eine solche weitgehende Beachtung geschenft lichen Urtheile allein schon die völlige Unschuld der unserer festen wird. Auch jetzt ist es nur der Umstand, daß andere ver- Ueberzeugung nach unschuldig im Buchthaus Schmachtenden handlungsreife Gegenstände nicht vorliegen, der dazu ge- beweisen. Trotz der schon heute bestehenden außerordentlichen führt hat, daß fast zwei ganze Sigungstage zur Erledigung Schwierigkeit, einen gerichtlichen Fehlspruch durch der Petitionen verwendet werden konnten. Bu umfänglicherer Wiederaufnahme- Verfahren zu beseitigen die JuſtizDebatte führten nur die Petitionen der Kriegsinvaliden um novelle will bekanntlich die Schwierigkeit noch erhöhen- Gewährung eines Ehrensoldes und die Petition des Ober- gelingt es hoffentlich dem Vertheidiger der schwer geprüften postassistenten Thier, welcher sich über eine erlittene unschuldig Verurtheilten, eine Wiederaufnahme des Verisziplinarstrafe beschwert und die Einleitung eines ordent- fahrens und eine Freisprechung der Opfer heutiger Justiz lichen Disziplinarverfahrens verlangt. Die Kommission durchzusetzen.
Nächste Sigung Mittwoch, den 9. Dezember.
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Aber auch dies Motiv erscheint für einen solchen Plan, wie ihn Tausch ins Weit setzte, noch nicht ausreid end. In politischen Kreisen rieth man bis Freitag hin und her, in wessen politischem Interesse Herr v. Tausch glaubt gehandelt zu haben. Da wird durch das Geständniß Lüyow's der Name des Wiener Botschafters Grafen Philipp zu Eulenburg vor die Oeffentlichkeit gezogen. Tausch hielt sich dem Bot schafter gegenüber, den er kennen gelernt hatte, zur Dankbarkeit verpflichtet. Er mag in dem Grafen Philipp zu Eulenburg , dem gerngesehenen Reisebegleiter und Jagègenossen, dem dichterischen Freunde des Kaisers, den kommenden Mann" erblickt haben, wenn nicht für den Kanzlerposten, so doch für das Staatssekretariat des Auswärtigen. Diesem sich zu verpflichten und zugleich seiner Abneigung gegen den Staatssekretär v. Maischall Rechnung zu tragen, mögen die Beweggründe gewesen sein, welche Tausch geleitet haben.
Das Bild der Niedertracht und Gemeinheit, welches durch diesen Prozeß der Deffentlichkeit enthüllt wird, bekommt dadurch noch einen besonderen Charakter, daß der Urheber der Verleumdung gegen ein Mitglied des Staatsministeriums ein Polizeibeamter ist, welcher sich seit Jahren in besonderer politischer Vertrauensstellung befindet, befindet, und daß diesem Beamten der ganze Apparat einer Behörde mit den Geldmitteln der geheimen Fonds zu diesem Zweck zur Verfügung gestanden hat.
Die Freis. 8tg." fordert auch energisch die endliche Vernehmung des Grafen Philipp v. Eulenburg. Das Blatt fährt fort:
Neu ist auch die Erscheinung, daß Beamte der politischen Polizei nicht bloß Ermittelungen im Auftrage der höheren Behörden veranlassen, sondern eine selbständige Politik treiben gegen diese oder jene aktiven Minister zu gunsten irgend eines Nachfolgers oder um nur der eigenen Animosität gegen den be= treffenden Minister zu folgen. Dieses Treiben, gedeckt durch den geheimen Charakter der Behörde, entzieht sich jeder öffentlichen Kontrolle. Das Non plus ultra hat dabei Herr v. Tausch geleistet, indem er über den Kopf des ihm vorgefeßten Ministers des Innern hinweg das Preßbureau des letzteren beim Kriegsminister denunzirte, und zwar sälschlich denunzirte wegen eines Zeitungsartikels.....
Das unbefangene Publikum hat ein scharfes Auge auf die Prozeßverhandlung. Es giebt argwöhnische Leute, welche überhaupt der Meinung sind, richtige Geheimpolizisten könne man nicht wagen, ernstlich zu verfolgen, weil sie zu viel Dinge wissen, die nicht für die Oeffentlichkeit taugen. Ein solches Urtheil würde genährt werden, wenn in der weiteren Verfolgung der Sache die Energie erlahmen sollte, mit welcher bisher die ganze Verfolgung betrieben worden ist.
hatte in legterem Falle Ueberweisung zur Berücksichtigung" ,, Normann Schumann Mundt". Man schreibt uns: empfohlen, wogegen die Vertreter der Postverwaltung„ Nun hätten wir es also so weit gebracht, daß selbst Minister Uebergang zur Tagesordnung beantragen ließen, weil ich öffentlich gegen die Lockspitzel der Polizei wehren müſſent. andernfalls die Tisziplin leiden würde. Das Haus that In dem Bestreben, Ehren- Lüyow und noch andere zu entden Postgewaltigen wirklich den Gefallen und nahm mit larven, bat Staatssekretär v. Marschall den Namen Notschwacher Mehrheit Uebergang zur Tagesordnung an. mann Sumann erwähnt und seinem Gegner v. Tausch die Thaten dieses Vertrauensmannes" der Polizei vorgehalten. Der„ Vorwärts" hat sich mit dem sauberen Patron schon öfter Das preußische Abgeordnetenhans trat am Sonnabend beschäftigt; er hat Enthüllungen über ihn gebracht, die offenbar m die zweite Lejung des Gefeßentwuis betr. anderweitiger vom Minister Marschall als gutes Material benutzt worden sind. Besteuerung des Gewerbebetriebes im Umber Tie Enthüllungen waren aber nicht vollständig, wie das selbstziehen. Für die Vorlage traten das Zentrum und die verständlich ist. Ich bin in der Lage, einen bezeichnenden Stoufervativen, gegen dieselbe zahlreiche Mitglieder der Linken, Bor fall heute beizufügen, wo infolge des Prozesses Leckertinsbesondere die Abgg. Gothein und Dr. Hammacher, auf. Lützow selbst die amtliche und bourgeoise Welt wieder an dem Die Nationalliberalen sind nicht prinzipiell gegen das Gesez, sie Treiben der preußischen Lockspitzel, deren Bestehen endlich auch fordern aber, daß über verschiedene einschlägige Fragen zunächst offiziell nicht mehr zu leugnen ist, Interesse nimmt. in einer Kommission authentische Erklärungen seitens der Regie Beitrag wird, vermuthe ich, für Herrn Marschall und seine rung abgegeben werden. Da der Antrag auf Kommissions. Kollegen nicht unwichtig sein und da der Prozeß am Montag berathung in der vorigen Situng abgelehnt wurde, so waren fie fortgesetzt wird und selbst der Oberstaatsanwalt Drescher ententschlossen, in zweiter Lesung gegen die Vorlage zu stimmen. gegen seinem Verhalten im Hammerstein Prozeß urplößlich Infolge der schwachen Beseßung der Bänke auf der für die von Brausewetter geleugnete Deffentlichkeit schwärmt, so rechten Seite gelang es ihnen jedoch, heute am Schluß der ließe sich meine Mittheilung noch in der schwebenden Sache bezweiten Lesung, ihren Antrag auf Ueberweisung an eine Kom- nüßen... Ich will einfach und trocken erzählen. Es war in miffion durchzubringen. Im übrigen wurden noch debattelos den Tagen des anteuer Knabenmord- Prozesses, in dritter Lesung die Konvertirungsvorlage und die Juli 1892. Ich weilte in Cleve als Vertreter der Presse. In Vorlage betreffend Verstaatlichung der Hessischen der Schaar der Kollegen, die alle aufs eifigste beschäftigt Ludwigsbahn nebst Nachtragsetat genehmigt. De waren, fielen nur zwei auf, die selten schiet en: ein Holländer, Antrag Schenckendorff, betr. Förderung des Fort- der der deutschen Sprache nicht recht mächtig war, den bildungs- Schulwesens, wird wegen Abwesenheit des Verhandlungen nicht gut folgen konnte und am vierten Finanzministers von der Tagesordnung abgefeßt und wird erst Tage gelangweilt abdampfte, und ein hochgewachsener in der nächsten Sigung, am Donnerstag, zur Berathung Mann mit blondem Vollbart, der nur selten, und wenn übertommen. haupt, nur Briefe und kurze Telegramme schrieb. Für mich nurde die beneidenswerthe Faulheit erklärlicher, als er nach der Wiederaufnahme des Verfahrens gegen die wegen Vorstellung, die einen„ Dr. Mundt" ergab Visitenkarten mit angeblichen Meineids vom Schwurgericht zu Essen ver- diesem Namen hatte er vorräthig auf Befragen bemerkte, daß urtheilten Bergleute Schröder und Genossen ist vom er für den" New- York Herald "- die Pariser Ausgabe, wenn Rechtsanwalt Niemeyer zu Essen beantragt. Der Ver- ich nicht irre und die Agenzia Stefani", das amtliche theidiger ist von der völligen Unschuld der zu Zuchthaus - italienische Telegraphenbureau, arbeite. Von Tag zu Tag ebenso wie strafe Verurtheilten Millionen andere steigerte fich aber trott em über mein Erstaunen nicht zur Sozialdemokratie Gehörige durchdrungen. sonderbaren Kollegen". Nicht allein, daß er in alle ProzeßDer Wiederaufnahme- Antrag stützt sich auf eine Reihe fleinigkeiten eingeweiht war, daß er wußte, was am Nachmittag oder gar am nächsten Tage beschlossen werden würde, daß er die Die meisten Blätter find voll der schärfsten Verneuer Thatsachen. Es wird u. a. auf das von uns und im meisten Zengen persönlich kannte, daß die Anwälte und Gerichts- urtheilung des Tausch und ziehen daraus Schlüsse gegen Reichstag erwähnte Urtheil des Landgerichts zu Köln vom beisiger gleichsam auf Du und Du mit ihm standen, stattete er die politische Polizei. Es würde ermüden, all' diese 10. Juni 1896 bezug genommen. In demselben sprechen einem Berliner Kollegen, der mit mir in demselben Hotel wohnte, Stimmen zu registriren. fünf gelehrte Richter auf grund einer umfassenden Beweis- Morgen für Worgen in der auffälligsten Weise Visiten ab, so daß aufnahme ihre Uerzeugung dahin aus, daß die von Schröder dieser sich vor dem„ unheimlichen Wenschen", wie er in it once in Wien , hat das begreifliche Bedürfniß, Erklärungen oft nannte, Graf Philipp Eulenburg, Phili, unser Botschafter nicht zu retten wußte. Dabei k men habe manches der Gespräche am gemeinsamen Kaffeetisch, oder nach der Table d'hôte mit an- abzugeben. Von angeblich zuständiger Seite wird dem Handelsstande durch die Abwesenheit der reichsten Patrizier gehört die üblichen Renommiſtereien über seine Bekanntschaft N. W. T." gemeldet, daß der deutsche Botschafter, Graf erwachse. mit allen möglichen Regierungs- und Hofkreisen und die lieb- Philipp Eulenburg den Berliner Polizeikommissar v. Tausch Also deshalb hat er mich verlassen," sagte Rienzi für lichsten Standalgeschichten zum Vorschein. Das wäre aber zufällig in Berlin in einer Gesellschaft kennen gelernt hat. schließlich alles nicht befonders merkwürdig, seitdem man weiß. Vor Beginn des Prozesses Leckert v. Lützow habe sich fich. Er mag sich in Acht nehmen!" Die in der nächsten Depesche enthaltene Nachricht be- daß" Dr. Mundt" alias" Normann" alias" Schumann" ein Polizei, v. Tausch brieflich mit dem Ersuchen an den Botschafter gespigel war oder vielleicht noch ist. Merkwürdig ist nur was rührte ihn empfindlich. Walter von Moureal war öffentlich jederzeit eiblich erhärten lassen kann- daß dieser mendet, ihm bei seiner demnächſtigen Anwesenheit in Berlin eine lich in Rom erschienen. Der habsüchtige und grausame Polizeispiel auch mit dem General Graf Waldersee in Audienz zwecks wichtiger Mittheilungen zu gewähren. Graf Bandit, dessen Kompagnie wie die Armee eines Königs war, Beziehungen stand. Er schrieb in jenen Tagen an diesen Eulenburg habe höflich erwidert, daß sich vielleicht in Berlin dessen grenzenlosen Ehrgeiz er so genau fannte, deffen einen Brief, der wie ebenfalls eidlich bewiesen werden fann Gelegenheit finden werde, Herrn v. Tausch zu empfangen, Brüder als Verräther ihm schon mehr als verdächtig mit den Worten begann: Hier gehen die unglaub ein Empfang habe jedoch noch nicht stattgefunden. Schließ= sich in seinem Lager befanden, Walter von Monreal lichen Dinge vor." Der übrige Juhalt ist dem Gedächtniß lich wird behauptet, daß zwischen dem Grafen Eulenburg seinem Wortlaut nach entschwunden. Ob Graf Waldersee, dessen und Herrn v. Tausch niemals ein Verkehr, weder direkt war in Rom! Dr. Mundt" als Polizei
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Bis jetzt haben die Enthüllungen dieses Prozesses nur das moralische Ansehen der dabei inkriminirten Personen und der Einrichtung der politischen Polizei geschädigt. Nur, wenn man diese Auswüchse im Staatsorganismus als etwas durchaus Fremdartiges rücksichtslos aufaßt und ausschneidet, kann man verhindern, daß sich die Kritik des Publikums gegen die Staatsregierung und das herrschende System überhaupt kehrt.
Der Senator erschrat über diese neue Gefahr, welche ist, von der Eigenschaft des Name doch fein nebensächlicher bei uns in Deutschland noch indirekt, stattgefunden. ihn bedrohte, darauf sagte er, die Zähne zusammenspiel Kenntniß gehabt hat, fann ich natürlich nicht Ein Herr Sebaldt hat an den Dber- Staatsanwalt knirschend: fagen. Bemerkenswerth ist vielleicht noch, noch, daß der Drescher ein Schreiben gerichtet, dem wir die folgende Stelle Wilder Tiger, Du bist in der Höhle des Löwen!"" Dr. Mundt" einige Monate lang vor dem Prozeß in Xanten entnehmen: Nach einer Pause fuhr er fort: ,, Einen falschen Schritt, geweilt und dort in antisemitischer Agitation das menschenWalter von Moureal, und alle die bewaffneten Hände der mögliche geleistet hat, während er während der Dauer der Vergroßen Kompagnie werden Dich aus dem Abgrund nicht handlungen in Cleve in dem jüdischen Hotel wohnte. Er zurückziehen. Aber was fann ich jetzt thun? Soll ich nach wähnt muß schließlich noch werden, daß der Spitzel auf der Rom zurückkehren, da die Pläne Moureal's noch nicht zu denkwürdigen Fahrt des Schwurgerichts nach Xanten für Lotalbesichtigung in einem Streit mit mir, den ich beweisen sind und keine Auflage gegen ihn erhoben werden vom Baune brach, sich als entpuppte. tann? Unter welchem Vorwand kann ich mit Ehren Eine Stunde später bat er mich im Hofe der Buschoff'schen die Belagerung aufheben? Berlasse ich Balestrina, so Ruine beinahe händeringend, von seiner Selbstenthüllung in dem triumphiren die Barone, verlasse ich Adrian, so schabe ich von mir vertretenen Blatte keinen Gebrauch zu machen. Ich meiner eigenen Sache. Jede Stunde aber, die ich von Rom brehte ihm den Rücken. Das, was ich wußte und erfahren, an entfernt bin, brütet neue Berrätherei und Gefahr. Pandulfo, die Deffentlichkeit zu bringen, lag bisher wenig Veranlassung Albornoz, Monreal alle find gegen mich wittsam. Jeht vor. Seit gestern hat sich das geändert. Und so stelle ich denn bedürfte ich eines schlauen und zuverlässigen Spions. Ha! meinen Bergen und mich dem Staatssekretär les Auswärtigen Da fällt mir ein Villani. Holla- Angelo Villani!" gern zur Verfügung, falls er unserer bedürfen sollte. Der junge Kammerherr erschien.
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Beamter
Der Prozeß Leckert- Lükow, im Volksmunde heißt er Mir däucht," sagte Rieuzi, ich habe oft gehört, daß freilich anders, beherrscht das politische Interesse. Im Par Du eine Waise bist." lamente, in der Presse, auf der Stadtbahn, in allen Gast häusern, überall in allen Gesellschaftskreisen war heute von nichts anderem die Rede als von Herrn v. Tausch, von dem Schweigverbote des Herrn v. Windheim und allem, was damit zusammenhängt. Mit eisernem Besen müsse man auskehren, fordert die Nat. Ztg.", dagegen verlangt die Deutsche Tageszeitung" eine höhere Glaubwürdigkeit für Herrn v. Tausch als für Herrn v. Lützow . Die" Bossische Beitung" schreibt:
" Jawohl, die alte Nonne, die mich als Kind auferzog, hat mir oft erzählt, daß meine Eltern nicht mehr leben. Sie waren beide edler Geburt, doch ich bin das Kind der Schande, und ich wiederhole mir es oft und denke immer daran, um Angelo Villani zu erinnern, daß er sich selbst einen Namen gewinnen muß!"
Junger Mann, diene mir, wie Du mir bisher gedient haft, und Du sollst nicht nöthig haben, Dich eine Waise zu nennen. Höre, ich bedarf eines Freundes, der Senator Roms bedarf eines Freundes, nur eines Freundes, gerechter Himmel, nur eines einzigen!"
Angelo fant vor ihm auf die Knie und füßte seine Hand.
" Sagt, Ihr bedürft eines Begleiters. Ich bin zu ge ringe, um Rienzi's Freund zu sein." ( Fortfebung folgt.)
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Da ich weiß, daß Herr v. Biberstein im Verein mit den Legationsräthen Hammann und v. Holstein vorwiegend eng lische und jüdische Korrespondenten mit Informationen unterstüßt, so habe ich diese Bismarck feindliche Richtung immer betämpft, unter anderem als Redakteur der Deutschen Zeitung" im Falle Bashford Kaysser, Bellach 2c. Um mir Unterlagen zu besorgen, trat ich in Verbindung mit der bismarck freundlichen politischen Polizei. Daß ich dieser in Gegen. leistung ebenfalls Jnformationen gab und mir meine Auslagen dabei erseyen ließ, halte ich nicht für unehrenhaft.
Der bekannte Scharfmacher, Herr v. Stumm, dessen gelegentlich des Hamburger Streits der Schauerleute mit dem Minister für Sozialreform, Herrn v. Bötticher, um die Wette tüchtig auf die Arbeiter gefchimpft, die frivol troß ihres hohen Lohnes den Kampf begonnen haben. Auch die englischen Arbeiter bekamen ihr Theil ab; seine tiefe Renntniß der Entwicke lung der Arbeiterkämpfe bewies er durch den Ausspruch: Die englischen englischen Gewerkvereine haben fich au Beiten entwickelt, wo die Arbeitgeber noch gar nicht daran dachten, sich u affoziiren und erst der Terrorismus der Gewerkvereine hat die Arbeitgeber gezwungen, zusammen zu stehen im Intereffe der Selbstvertheidigung."
Einfluß gegenwärtig größer ist als jemals, has natürlich altch
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Dem gegenüber möchten wir daran erinnern, wie bereits vor 120 Jahren, als den englischen Arbeitern noch durch Gesetz jede freie Vereinigung verboten war, der sogenannte Vater Wenn Herr v. Windheim, der bei diesem ganzen Prozesse der bürgerlichen Volkswirthschaft über Unternehmer Verin einer eigenthümlichen passiven Herrlichkeit hinter den einigungen dachte. In dem Abschnitt, in welchem er den Wolten thront, meint, im Interesse des Polizeidienstes den Arbeitslohn behandelt, führt Adam Smith aus, daß die Vorhang vor dem Walten der Justiz jetzt fallen laffen zu Arbeitgeber fich ihrer geringeren Zahl wegen leichter verdürfen, wo, scheint uns, ein höheres Interesse, das der öffent- einigen können, als die Arbeiter, und fährt dann wörtlich fort: lichen Moral, gebietet, der Gerechtigkeit ihren Lauf zu lassen, Wir hören aber nur selten, so ist gesagt worden, von Verwas sagt dann sein unmittelbarer Borgesetzter, Herr v. d. Recke , einigungen der Arbeitgeber sprechen, dagegen aber häufig von bazu? Und nun wollte an dem entscheidenden Punkte benen der Arbeiter. Wer aber danach glaubt, daß die Arbeits ber Herr Minister des Junern seinen Kollegen im Auswärtigen geber sich wirklich nur selten vereinigen, der tennt die Welt