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Nr. 215.

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Mittwoch, den 15. September 1886.

III. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

il taglia Morgens außer Rich Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für Berlin frei baus vierteljahriles 4 tatt, monatli 1,85 Mart, wöchentli 35 Bf. Boftabonnement Rart. Einzelne Nummer 5 f. Sonntage- Nummer mit der illuftritten Bellage 10 Bf. ( Eingetragen in der Bekjeltungspreisliste füs 1886 unter s. 769.)

Insertionsgebühr

beträgt für bie 4 gespaltete Betitzeile oder beren Raum 40 Bf. Arbeitsmarkt 10 Efemsige. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inferate werden bis& the Rachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerftraße 44, sowie von allen Ennonces Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion: Beuthstraße 2. Expedition:

Unsere Schöffen- und Geschworenen­gerichte.

haben.

Der in Wiesbaden tagende 18. Deutsche Juristentag" bat fich mit ber Frage beschäftigt, ob die Schöffen- und Geschworenengerichte ich für die Rechtsprechung bewährt Wir sehen davon ab, uns in die Fergänge der dort gepflogenen juristischen Debuktionen zu vertiefen und wollen auch nicht bem Nebner, welcher einen Befähigungsnachweis" von den Schöffen und Geschworenen verlangte, bie ng herzigkeit feiner Auffaffung noch besonders nachweisen, son­bern wir wollen das hochwichtige Thema einmal vom Standpunkt der allgemeinen Bollsinteressen aus beleuchten. Sovie wir unleugbar eine Rlaffengefeßgebung haben benn die große Majorität des Volles lane bei ber herrschenden wirthschaftlichen Noth und politifchen Unfreiheit, bei ben Wahlbeeinflussungen, unter benen alle nur irgendwie wirthschaftlich und politisch ab hängigen Boltstlaffen leiben, bet der Diätenlosigkeit der bgeordneten, bei ben großen Mängeln, welche dem Wahl­recht anhaften u. f. w. taum an den Wahlen, geschweige benn an der Gefehgebung theilnehmen- genau so haben t: eine Rlaffenreisprechung, soweit die Schöffen und Geschworenengerichte in Frage tommen.

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Expedition: Zimmertraße 44.

werden.

lehrten Herrn Amtsrichters" zu widerstehen, Männer, welche| erst tann die Strafe mit der That in Einklang gebracht auch unabhängig von der Belehrung des Schwurgerichtsprä fidenten ein Verständniß für die ihnen vorgelegten Fragen haben.

Die Klagen und Einwendungen auf dem Juristentage hätten sich baher gegen die heutige 3usammensetung dieser Gerichte, nicht gegen bie bee, die ihnen zu Grunde liegt, richten sollen, man hätte, der Wahrheit die Ehre gebend, konstatiren sollen, daß auch auf diesem Gebiet eine Thätigkeit des gesammten Voltes allein es ist, welche wirklich gutes leißten tann und daß bie Gefahr nahe liegt, bei Erhaltung bes jetzigen Zustandes eine Rechtsprechung zu erzielen, welche, im Widerspruch mit der Bolksfeele stehend, das Ansehen der ganzen Jaflitution schädigt und untergräbt.

In diesem Sinne müßte fich der Reichstag mit der Reform der Schwurgerichte beschäftigen und wir sind über zeugt, baß eine energische und planvolle Menderung ber 3u fammenfeßung der Schwurgerichte sehr balb das gefunkene Ansehen derselben heben würde.

Wenn aber die Schwurgerichte wirklich erst einmal Bollsgerichte find, wenn au ihrer Thätigkeit alle Volts. flaffen, nicht unr die Wohlhabenden, sondern auch die Mr­beiter und die kleinen Leute, theilnehmen, wenn so bie Garantie gegeben ist, daß die vox populi" wirklich zur Geltung fommt, dann ist es auch nöthig, die Rechte ber Geschworenen erheblich zu erweitern.

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immer

Die Geschworenen fiab es, welche die Veranlassung zur That in bas Bereich ihrer Erwägungen ziehen müssen, unb bie Abmessung der Strafe darf nicht nach dem todten Wort bes Gesetzes, sondern muß aus dem lebendigen Gefühl des Mitmenschen heraus erfolgen.

Noth, Sorge, schlechte Erziehung, Unglüd aller Art, Arbeitslosigkeit, zabl eiche Familie, wie oft find diese Verhältnisse nicht die traurige Veranlassung zu Verbrechen, und hier könnte die Abmessung der Strafe, in die Hände der Mitbürger gelegt, gar oft die unendlichen Schäden der Buchthäuser und Gefängnisse, wenn nicht ganz verhindern, fo boch erheblich mildern.

Wenn das Prinzip der Strafe die Befferung bedeutet, was wir glauben, dann muß die Strafe ben jedesmaligen persönlichen Verhältnissen des Berurtheilten angemessen sein, bann muß die Veranlassung zur That berücksichtigt werden, bann barf die Strafbestimmung nicht in die Hand bes an ben unbeugsamen Paragraphen des Gesetzes gebundenen Richters gelegt werden, sondern die Geschworener, die mitten aus dem Volksleben heraus ihr Urtheil abzugeben berufen find, müssen auch die Entscheidung über die Höhe der Strafe haben. So benten wir uns eine Reform ber Schwur gerichte.

Politische Uebersicht.

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Alle Menschen dürfen streiten, nur die Bäder dürfens nicht das ist die Quinteffens eines artikels, weichen die Bäder und Condito: Beitung" aus Anlaß der Hamburger Arbeitseinstellung bringt. Das unter Mitwirkung intelligenter Fachgenoffen rebigirte" Metterorgan ift nämlich ber naiven Meinung, einen eigentlichen Gesellenstand gebe es in der Bäckerei nicht, derselbe bilde vielmehr nur ein vorüber fchaft, und wenn ja jemand als Geselle alt würde, so lönne bas blos bei einem zutreffen, der feinen Beruf verfehlt habe und selber die Schuld trage. Selbst wenn das richtig wäre, so würde das noch immer fein Grund dafür sein, daß fich die Gefellen alles gefallen laffen müßten. Wenn das Bäderhand wert beute wirklich noch so sehr im Kleinbetrieb fledte, bas

Man muß dann die Geschworenen nicht nur Der große und schöne Gebanke, welcher der Recht prechung burch das Bolt zu Grunde liegt, wird zu einer über die Schuldfrage entscheiben lassen, sondern man muß Farce, wenn nur die besigenben Klaffen zur Rechtsprechung auch die Entscheidung über das Sirafmoß in ihre Hände gelaffen werben, wenn jenen Millionen, burch beren Arlegen. Bei der heutigen Zusammenfeßung der Geschworenen beit die enigen erst zu Befig und Einkommen gelangen, bie gerichte, welche, wie wir oben nachgewiesen, nur aus ben Ausübung der richterlichen Funktion versagt bleibt. befizenden Klaffen erfolgt, ist es uns allerdings- nament sie durch lich bei Eigenthums- und politischen Straffachen Schöffen- und Geschworenengerichte vorgestellt werden, sprechen noch lieber, daß der Gerichtshof die Höhe des Straf gebendes Durchgangskadium aur felbftätändigen Unternehmer­Zann, muß bas ganze Boll an der Zusammensetzung ders maßes bestimmt, weil dabei doch größere Garantien gegen den Einfluß der wirthschaftlichen Stellung und der poli wie jest ein Privilegium der Besitzenden fein. Von biefem Standpunkt aus finb uns die Berathungen und Stefolutionen bes 18. Juristentages ziemlich gleichgiltig, weil wir, mögen dieselben Beachtung finden oder nicht, der Ansicht sind, beß es erst ganz anders zusammengesetzter Bar lamente bebarf, ehe bas ganze Boll" auch in dieser Frage zu seinem Rechte tommt.

Nur burch birekte Wahl ber Schöffen und Geschworenen nb volle Entschädigung für 3eitverluft wirb es möglich fein, Männer für diese Stellungen zu finden, die neben dem Bertrauen auch die Fähigkeit befigen, Urtheile zu fallen, welche bem Rechtsbewußtsein des Volles entsprechen, Männer, bie im Stande find, wenn nöthig, dem Einfluß des ge

Feuilleton.

Spuren im Sande.

Roman von Ewald August Röntg.

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sischen Ansicht des Geschworenen gegeben find, als wenn fostale und politische Gegner bes Angeklagten, als wenn eine ganz bestimmte Klaffe der Gesellschaft es in ber Hand hat, zu bestimmen, auf wie lange Zeit der ihrem Spruch Unterworfene unschädlich gemacht werden soll.

Prinzipiell aber müssen wir fordern, daß bei richtiger, alle Bürger an der Rechtsprechung betheiligender Organi fation ber Schwurgerichte bie Geschworenen als Bertreter ber in ihren Interessen verlegten Gesellschaft auch darüber befinden müssen, mit welcher Sühne das Verbrechen zu be legen ist. Dann erft fann von einer wirklichen Recht fprechung durch das Volk die Rede sein, dann erft kann bas verlegte Rechtsbewußtsein des Boltes befriedigt werben, bann

beute Morgen bei uns, er brachte Werthpapiere, um fie uns in Depofitum zu geben."

Halt! Hiergeblieben!" fuhr der Souffleur erregt auf. Welche Papiere? Wie groß ist die Summe?"

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Lieber Himmel, so bleiben Sie doch ruhig hat benn diese Mittheilung fo fehr großes In­Schimmel war allein daheim und bereits mit seinem tereffe für Sie? Die Summe beträgt ungefähr fechzigtau fend Thaler-"

einfachen Mittagessen beschäftigt.

Wo ist Gretchen?" fragte Hugo beftürzt.

Bo foll fie fein?" erwiderte der alte Mann, ohne

Ich muß ein Verzeichniß der Papiere haben, tönnen Sie es mir verschaffen

fich in seiner Beschäftigung fören zu laffen. Natürlich bei " Ich ahnte, daß Sie diese Forderung an mich stellen würden, hier ist das Berzeichniß. Aber wenn Sie daffelbe rausgefehen, baß es fo tommen würbe, bie fleine Rage benußen wollen, bann vergeffen Sie babei nicht, daß dies Ihmeichelt fich bei allen ein. Der alte verbiffene Rentner eigentlich ein Geschäftsgeheimniß ist, welches ich nicht aus Gottschall hat auch schon einen Narren an ihr gefressen, fie plaudern darf." wird von allen verhätschelt, und früher wollte niemand etwas

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thr wiffen."

Und Sie müssen hier allein speisen Rommen Sie

Dante schön, glauben Sie wirklich, Ihre Mama fei uhöflich gewesen, Gretchen allein einzuladen? Bewahre, follte mittommes, aber aus verschiebenen Gründen mußte i's ablehnen. Erstens war hier das Essen für heute Mittag Schon auf dem Feuer, zweitens war ich zu bequem, Toilette machen, brittens würde ich die Gesellschaft nur gestört

Und Mama war felbft hier?"

Persönlich, und fie ruhte nicht, bis Gretchen mitging." nehme Botschaft für fie. Dann will ich auch wieber gehen, ich habe eine ange

Darf ich sie nicht hören?" und ich bin in seine Stelle gerüdt." Der Disponent int heute Bormittag entlassen worden,

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Der alte Mann entfaltete das Papier mit zitternden Händen und niďte lebhaft.

papiere verlauft werden?" " Ich werde es nicht vergessen," sagte er. Sollen bie

Jetzt noch nicht, aber später."

Aber er will jest schon Gelb darauf entnehmen, wie?" Sobald er seine Reife nach Italien antritt." unb wann will er abreifen?" fragte Schimmel haflig. Italien . Wissen Sie nun bald genug 8" fuhr Hugo scher­" Nach seiner Hochzeit; er bleibt ben Winter über in send fort, wich stehe hier auf glühenden Rohlen, und zu Hanse werde ich jedenfalls ungebulbig erwartet."

Der Souffleur blickte ihn zerstreut an, dann nidte er wieber.

Ja, ja, geben Sie nur, Sie werben schon erwartet!" Hugo verabschiebete fich, der alte Mann dachte nicht

mehr an sein Mittagsmahl, beſſen Neste noch auf dem Lische ftanben, er zog haftig einen anderen Rod an und verließ ebenfalls das Haus.

Dann erfreut. Da gratulire ich! Nur nicht übermüthig mit den Notizen seines Brubers übereinstimmte, wußte er .h, bas ist mir eine große Freube!" rief ber alte Ob das Verzeichniß der vom Baron deponisten Ppiere nicht, jene Notizen befanden sich im Befit bes Inspektors, machen," sagte Hugo, der schon auf die Thüre zugefchritten dann a fo, und Ihnen wollte ich auch eine Mittheilung aber er vermuthete es, und war diese Vermuthung richtig, war, um sich wieder zu entfernen. Baron Bergau war I folgen, er mußte babei immer wieder sich der 3eit erinnern, er wagte gar nicht, den Gedanken weiter zu vers

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feber Gefelle Meister würbe, so wäre es noch immer Bi der Gesellenschaft, auf einen ausreichenden Lohn au balten, da aus den Ersparniffen der Gefellenjahre doch der Fonds zur fpäteren Gründung eines Geschäftes angesammelt werden müßte. Ferner hätten die Gesellen mindestens darauf au achten, daß fie nicht so ausgenußt und abgearbeitet werden, baß fie schon dem Sirchthum und der Krantbeit verfallen, che fte fich selbstständig machen fönnen. Herrn Modersohn, einem Der intelligenten Mitarbeiter der Bäderzeitung" scheint bas freilich sehr gleichgiltig zu sein. Er droht zum Ende seines Artikels sogar damit, alle Gesellen, welche fich an einem

in der Werner als junger Schauspieler fein Freund gewefen war. Nie hatte er einen Verdacht auf ihn geworfen, nie als ihn einer ehrlosen Handlung fähig gehalten, und nun dieses entschliche Verbrechen!

Der Inspektor faß auch schon bei Tisch, als Schimmel fich durch das Dienstmädchen bei ihm anmelden ließ, der Souffleur mußte einige Minuten warten, bis er vorgelassen

wurde.

Mit fliegender Haft berichtete er, was Hugo ihm mite getheilt hatte; ber Inspektor warf einen flüchtigen Blick auf das Verzeichniß und holte dann das Notizbuch aus feinem Sekretär, um die beiden Listen mit einander zu vergleichen.

Mit fieberhafter Spannung ruhte der Blid Schimmels auf dem Antlig bes Beamten, Dörner schien es nicht zu be­merken, er blieb ruhig und prüfte sehr sorgfältig.

,, Da hätten wir den Beweis!" sagte er endlich, tief aufathmend. Er genügt, ber Verbrecher ist entbedt."

Und diese Papiere waren allesammt meines Brubers Eigenthum?" fragte der Souffleur mit zitternder Stimme.

Regen Sie sich nicht auf, bleiben wir ruhig, damit nicht noch im legten Augenblick unfer Plan burchkreuzt biefer Lösung des Räthsels gekommen wäre, ſte hätte au wird. Sie werden einsehen, daß die Behörde niemals zu nicht daran gedacht, biefe Fährte zu verfolgen. Und aus biefem Grunde wird es mir auch nicht leicht werben, fie von ber Unfehlbarkeit meiner Anllage zu überzeugen, wir haben also immerhin noch eine Frist nöthig, um alle Vorberei fungen zu treffen."

Jawohl, Sie haben geleistet, was fein anderer geleistet haben würde," nichte der Souffleur, mit der Hand über Tets ntlig fahrend, dem Verbienfte feine Rrone!" Ich hätte ja auch nicht an die Schuld biefes Mannes geglaubt, er war einst mein Freund, und ich hatte ihn damals wirklich lieb! Aber was soll nun geschehen?"

felbft

Haben Sie dem Berlobten Ihrer Nichte oder bem Mädchen Ihren Berdacht verrather 3

Mit feiner Silbe!"

Auch mit feiner anderen Person darüber geredet?"