ARNES TERELERER
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Berliner in den Wintermonaten ist das Erbien- und Kartoffel- Uhr, ein und elegant, batte fich die Fünfarbrjährige schen Vereine und Versammlungen.
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pilnit jenes in dem Invalidenbause, dieses in dem foge nannten bufteren Keller vor dem Halleschen Zbore. Dori finden fich alle Donnerstage D fiziere, Räthe, Subalternbeamte u. f. w., hier aber größtentheils Säfte aus dem Bürgerftande ein. Bur bestimmten Belt läuft alles mit unverkennbarem brißhunger nach beiden Orten. Mit einer wahren Wuth wer den Berge von Erbsen, Kartoffeln und Bötelfleisch gestürmt: wer follte glauben, daß ein so heftiger Rampf unter dem Dache Der Invaliden vorgeht? Für fünf Grofchen ist fich hier mancher auf acht Tage fatt, nach deren Verlauf das Feft von neuem beginnt. In dem dufteren Keller Tommt man noch wohlfeiler weg, weil hier nur Butter und Kartoffeln aufge tischt werden. In der Abenddämmerung ging ich einmal in Die Stadt, und begegnete unzähligen Leuten, die eilig und ernsthaft den Weg nach dem dukeren Keller verfolgten. Noch unbekannt mit der Sache, erkundigte ich mich bei einem Vor. übergebenden, wohin denn die vielen Leute gingen. Was?" - erwiderte er mit der größten Verwunderung- Sie wiffen nichts von dem wöchentlichen Kartoffelvifnit cm tufe bes Tempelhofer Berges im dufteren Keller? Rommen Sie niit; da finden Sie die besten Kartoffeln von der Welt und wohl fell, erstaunlich wohlfell!" Das sagte er mit fo bedeutender Riene, als würde ich das Giüd meines Lebens verscherzen, wenn ich nicht mitginge."
Wegen Fälschung von Sparkassenbüchern wurde, wie wir vor einigen Tagen berichteten, der befannte Buchhändler 6. verhaftet. Es hat fich run herausgestellt, daß G. derartige Fälschungen auch im Interesse von anderen Personen, die sich in Geloverlegenbetten befanden, vorgenommen hat, indem er Dieselben veranlagte, fich Sparfaffenbücher gegen Einzahlung geringer Beträge ausftellen zu laffen. Die Bücher wurden Demnäcft, nachdem ihnen durch Fälschung der Summe, über welche fte lauteten, ein höherer Werth gegeben worden war, als Sicherheit für entnommene Darlehne verpfändet.
In die Wohnung eines hiesigen Oberlehrers tam vor mehreren Wochen ein ältlicher Herr, welcher sich als ein in Straßburg i. E. entlaffener Oberlehrer vorstellte, und unter bem weiteren Vorgeben, daß er erft fürzlich von einer Krant beit wiederhergestellt fet und durch Brotettionen im Minifterium bald wieder eine Anftellung zu erlangen beffe, um eine Geld. unterfügung bat. Da die Angaben des Unbekannten bei dem betreffenden Oberlehrer fofort Berdacht eriegten, so wurde der Bittsteller abgewiesen. Nach erfolgter Anzeige bei der Steiminal polizei gelang es, den Schwindler in der Person des schon vielfas wegen Betruges, Diebstabls ac. vorbestraften früheren Stadtgerichtsplätar C. zu ermitteln und in Haft zu nehmen. Wahrscheinlich hat derfelbe mit beffe em Erfolge denselben Schwindel bei andern Lehrern zur Ausführung gebracht.
Zu der Wittwe R. in der Hedemannstraße tamen am Nachmittage Des 9. September amet derselben unbelannte Männer im Alter von 18 oder 19 Jabren, welche ein Bimmer miethen wollten und erilärten, daß fie Studenten seien und foeben mit der Anbalter Bahn von München angelommen feien, um hier ihr Examen zu machen. Nachdem bezüglich der Miethe, des Frühstücs u. f. w. eine Vereinbarung getroffen worben war, verlangte einer der Unbekannten Waschwaffer, welches von der R. aus der Küche herbeigeholt wurde. Hier auf entfernten fich die beiden neuen Miether mit der Erklä rung, daß fie the Sepäd von dem Anhalter Bahnhof abholen wollten, fehrten aber nicht wieder zurüd. Als die St. furs barauf in einer hiesigen Beltung die zur Warnung für Bim mervermiether gegebene Notts über die von angeblichen Stu benten ausgeführten Schlafftellendiebftäble las, flieg der Ver Dat in ihr auf, daß auch fie das Opfer dieser gewerbsmäßigen Spizbuben geworden set. Bei einer Revision des in dem ver mtetheten Bimmer stehenden unverschloffenen Kleiderschrantes ergab fich denn auch, daß ein schwarzer Sammetpaletot und ein fchwarzes Rammgarnjaquet, im Gesammtwerthe von 114 art, febiten. Von den Dieben, welche beide schlanke Gestalt, längliche Befitsbildung und blaffe Gefichtsfarbe baben, war ber eine mit einem schwarzen, ber andere mit einem bunkel. grauen Jaquetanzug belleidet.
Borgeftern hat eine Schauspielerin einen Selbstmord ausgeführt, eine andere ihn versucht. Beide gehörten nicht wie Frl. Erdöly zu den allgemein bekannten Erscheinun gen unserer Bühne; tbre That ist aber merkwürdig als ein neuer Beitrag zu der Lehre von der anfledenden Wirkung auf. fallender Selbstmorde. Unser Berichterstatter schreibt: Ein Fräulein Augufte B., die allerdings erft auf der ersten Stufe brer schauspielerischen Laufbahn ftand, fagte fich gestern Abend in einem Laden des Hauses Mobrenstraße 51 eine Revolver fugel in die rechte Schläfe. Die Selbstmörderin, die fich in Folge eines unglüdlichen Liebesverhältniffes au ihrer Tbat entschloffen haben soll, wurde sofort nach der Charitee geschafft, wo fte fura vor 9 Uhr. ohne noch einmal vernehmungsfähig geworden zu sein, viftarb. Fast um die gleiche Belt fprang eine andere jugendliche Schauspielerin, Fräulein Helene J., vor dem Hause Burgstraße 18 in tie Spree. Da der Waffer
and hier stemlich niedrig ist, so war es Baffanten und einem Schußmann möglich, die Lebensmade, welche vergeblich nach einer tiefern Stelle fuchte, wi der aufs Trodene zu schaffen, worauf man die nunmehr völlig Erschöpfte mittelst Drofchle nach der Charitee beförderte.
6 Jahre alter Knabe vor dem Hause Lindowerstraße 20 durch erlitt außer einigen leichten Verlegungen einen Rippenbruch, einen übermäßig schnell fahrenden Bierwagen überfahren. Er fobaß er nach der Charitee gebracht werden mußte. Am
Polizei Bericht. Am 14. b. Mis. Abends wurde ein
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immer gewünscht. Sie fonnte der Versuchung nicht widerftehen und nahm den Gegenstand ihrer Wünsche in die hand. Wenn Du die hättest!" dachte fle; in diesem Augenblid hörte fte bie Befizerin tommen. Sie erhob fich raich von ihrem Gize und ließ die Uhr in ihre Tasche gleiten. Die Beftoblene war sehr freundlich zu dem Mädchen und gab ihr außer dem Gelde für den Hut noch ein fleines Trinkgeld. Unter Dantesworten ent fernte fich bie Ileine Diebin. Nach threm Weg gange wurde der der Verlust der Uhr bemerkt; alles wurde durchsucht, fie war verfchunden. Rein Zweifel war möglich, das junge Mädchen mußte die Diebin sein, denn Frau Seebed erinnerte fich genau, die Uhr auf den Tollettentisch gelegt zu haben. Ein Kriminalibusmann wurde mit den weiteren Recherchen betraut. Er begab sich in Sivil in das Geschäft, wo hidpig Z. beschäftigt war und ließ fte zu einer Piiva unterredung herausrufen. Er fagte ihr auf den Kopf zu, daß fie die Uhr geftoblen bäite. Die so Ange. rebete that ganz entrüftet und leugnete entschieden, von der Uhr etwas zu wiffen. Nun drohte der Kriminalschußmann mit sofortiger Berbaftung und einer Haussuchung in der Wohnung der Eltern. Das wirkte. Hedwig E. geftand ein, gestohlen zu haben, doch meinte fie, weniger in böser Ab ficht als vielmehr in der Bestürzung über das plögliche Er scheinen der Frau Brofeffor die Uhr in die Tasche gesteckt zu haben. Sie lieferte die Uhr dem Kriminalschußmann aus. Bor das Schöffer gericht gestellt, bielt fte mit großer Hart nädigteit bara feft, teine Diebische Abficht bei der Wegnahme Der Uhr gehabt zu haben. Sie habe gefürchtet, daß, wenn die Frau Profeffor fie mit der Uhr in der Hand anträfe, dann für eine Diebin gehalten au werden. Sie habe die Abficht gehabt, ihren Water zu bitten, die Uhr der Be ftohlenen wieder zu übersenden, aber immer, wenn fte babe Sprechen wollen, habe ihr der Muth dazu gefehlt, denn ihr Water set sehr ftreng und in Folge seiner Harthörigteit äußerst mißtrauisch. Diese Behauptung erschien sehr unwahrscheinlich, denn die Bestohlene hatte swet Tage gewartet, bevor sie bei der Polizei Anzeige machte und in diesem Beitraum bätte das Mädchen selber die Uhr wieder abliefern fönnen. Trogdem beurtheilte das Schöffengericht die That der Fünfzehnjährigen sehr milde und erkannte nur auf einen Verweis gegen fie. Dieses Ur bell schien der Staatsanwaltschaft teine genügende Sübne zu sein und fie legte des balb ihrerseits Berufung ein. So tam die Sache vor der fünften Straflammer als der Revifionsinftans nochmals zur Verhandlung. Das Mädchen blieb, so eindringlich fie auch Behauptung. Der Staatsanwalt fab in dem ganzen Berhalten ermahnt wurde, die Wahrheit reumüthig einzugeftehen, bet tbrer Der Angeklagten und in ihrem hartnädigem Leugnen den Be weis einer erheblichen Dreiftigteit und beantragte eine ein wöchentliche Gefängnißfirafe gegen fte. Der Gerichtshof tam nach längerer Berathung zu der Entscheidung in diesem Falle einmal Milde malten zu laffen, den Diebstahl als einen Ge legenheitsdiebstahl anzusehen und das Urtheil der ersten Inftans zu bestätigen.
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+ Wurtgeschoffe. Der Schuhmachermeister Hirsch Hey mann Jidor Sachs ift nach dem Beugniß seiner Frau der befte Diensch unter der Sonne, wenn er nichts im Kopfe bat; ift er aber nicht ganz nüchtern, dann hält es leicht, ihn aufzu flachein und er geräth in eine finnlese Wuth. Sachs hat das Unglüd taubftumm zu sein, aber er hat gelernt, fich seiner Um gebung verständlich zu machen und wenn man sehr langsam spricht, lann er die Worte gleichfam von den Lippen des Rebenden ablesen. An An einem Tage im Monat Mat Dieses Jahres aber wäre es beffer für ihn noch viel mehr für seine Frau gewesen, wenn ihm jebe Möglichkeit gefehlt hätte, die menschliche Sprache zu verstehen. Er befand sich bei Berwandten, die aus irgend welchem Grunde seiner Frau sehr feindlich gefinnt find. Man hatte ihm tüchtig eingeschänkt und ihn so allmälig in bie nöthige Stimmung versetzt. Dann spiach man so langfam, daß ihm tein Wort verloren gehen lonnte: Du bist doch ein schöner, träftiger Mann und haft so eine alte, bäßliche Frau. Diese Worte blieben haften und als er ange trunten nach Hause zurücklehrte, genügte eine gering fügige Urfache, ihn au Gewaltthätigkeiten zu reizen. Es handelte fich um einen Schlüffel, der verloren gegangen war. Seine Frau suchte ihm die Frage verständlich zu machen, ob er wife, wo der Schlüffel sei. Als Antwort fließ Der Taubftumme ein Wuthgebrüll aus und begann auf feine Gattin ein Bombardement mit allem, was ihm in die Hand tam; zuerst flog der Schufterschemel an der Frau, die zur Seite wich, vorbei und zertrümmerte die Fensterscheibe. Das Gellirr bes Glafes vermischte fich mit dem Geräusch zerspringenden Borzellans; bret Taffen hatte der wüthende Schumachermeister auf seine Frau geschleudert, glücklicherweise ohne fte zu treffen. Auch ein Meffer flel schablos zu Boden, ba tamen die Zeller an die Reihe. Der erste Wurf ging febl, aber der swelle traf die Frau auf den nackten Fuß und zerschnitt das Fleisch, sodas fofort bas Blut hervorsprang. Jest eft fam ber Taubftumme zur Befinnung und er bolte einen Seilgehilfen, der die Wunde verband. Seine Frau aber wollte ihm einen Denkzettel für feine Robbeit geben laffen und erhob bei der Staatsanwalts fchaft Anzeige. Gestern stand das Sachs'iche Ehepaar vor der 92. Abtheilung des blefigen Schöffengerichts, er als Ange flagter, fie als 8.ugin. Seine Vernehmung muste durch eine Zaubftummenlehrerin bewilt werden; aus seinen Angaben und Geberben ging hervor, daß er große Neue über feine That fable und eine Strafe als gerecht entgegen. nehme. Auch seine Frau fcheint er inzwischen wieder
versöhnt zu haben, denn wenn sie auch Beugnis wider ihn ab.
in der Landsbergerfirage beschäftigte Arbeiter Streft in Folge legte, so bat file doch eindringlich, ibren Mann nicht au bart Rrampfanfalls fo unglüdlich auf das Pflaster, daß ihm sofort
wurde nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht.. Um dieselbe Zeit starb in einem Schanflotal in der Mödern ftraße plöglich der Kommis Reet, anscheinend am Herzschlag. Die Leche wurde nach dem Leichenschauhause gebracht.- Eben wole ärztlich festgestellt worden an Bergiftung, wahrscheinlich miltelfi Kleefalzes. Abends gegen 8 Uhr sprang vor dem Sause Burgstraße 18 eine unbekannte, etwa 20 Jahre alte Frauens prison in felbftmörderischer Absicht in die Spree, wurde aber von einem Manne alsbald noch lebenb, jedoch schon be toullos, wieder herausgezogen und demnächst mittelft Droscle nach der Charitee gebracht.- Etwas später machte eine Sonet derin in einem Geschäftslofal in der Mohrenstraße den Ber fuch fich mittelft eines Revolvers au erschießen. Sie brachte fich mit demselben einen Schuß in die rechte Schläfe bei und wurde noch lebend in die Charitee gebracht.
Gerichts- Zeitung.
Einen recht leichtsinntgen Streich ließ fich ein
su bestrafen und stellte die bösen Berwandten als die baupt fchuldigen an dem ganzen Unglück da. Der Gerichtshof ging auch auf die Bitten der Berlegten ein und erkannte gegen Sachs auf eine Geldstrafe von 30 M.
Wegen boshafter Quälerei einer Kate batte sich der Rentter Dellwig, Staligerstraße 124, vor der 94. Abtheilung bes bleftgen Schöffengerichts au verantworten. Am 9. April b. J. fiel vor dem Fenster der Wohnung des Angeklagten die Der im Nachbarbause wohnhaften Wittwe Bimmermann ge hörige Rage auf das Trottoir herab. Die Eigenthümerin der felben, und mit ihr die erhobene Anflage, imputiren tem An geklagter, daß er die Stage, die fich häufig auf den vor den Fenstern deffelben angebrachten Blumentöpfen zu schaffen und beshalb dem Angeklagten manches Drohwort entledt bat, ge waltsam aus dem Fenster seiner Wohnung geflürat babe. Diese Annahme findet in der vom Angeklagten eingeräumten That Die unnüße Rape Daß die fache, daß bem fraglichen
an
Tage in sein Wohnzimmer gefrochen war, eine beson Dere Unterstüßung. Ferner wird dem Angeklagten zur Laft gelegt, daß er einige Tage auvor der felben Rape Pfeffer in die Augen geftreut habe. Der Ange flagte bestreitet seine Thaterschaft nach beiden Richtungen, doch belundet eine unpartelische Beugin die lettere Thatsache. Dermag aber nicht anzugeben, daß der Angellagte die Kape ge troffen hat, was nur deshalb wahrscheinlich ist, well dem
Der Verein zur Wahrung der Intereffen der Lacirer aller Branchen Berlins und Umgegend hielt am Montag, den 13. September, eine Vereinsversammlung ab mit folgender Tagesordnung: 1. Innere Vereinsangelegenheiten; 2. Bermischtes und Fragelaften. Der Vorfigende theilte ber Versammlung zunächst mit, daß der schon so vielfach verlangte Arbeitsnachweis nunmehr am 1. Sptember in dem Lotale des Herrn Tempei, Breslauerftr. 27, eröffnet sei; ferner theilt Herr Jacob mit, daß bis jest schon 17 Arbeitslosen Arbeit nachge wiesen werden fonnte und noch 4 Stellen zu vergeben wären, was für den Verein sowohl wie für den Arbeitsnachweis ein günftiges Beichen und ein erfreulicher Fortschritt set. Auch bittet der Vorfigende die Veriammelten, darnach au ftreben, daß jedem in den Werkstätten Umschau haltenden Gesellen die Schädlichkeit dieser Anbietung flargelegt und alle Berufsge noffen auf obengenannten Arbeitsnachweis aufmertfam gemacht werden. Nach Berlesung des Arbeitsnachweis Reglements wurde dasselbe mit einer fleinen Abänderung ange nommen. Darauf wurde zur Wahl einer aus 8 Mit gliedern bestehenden Arbeitsnachweis Rommission gt. schritten. Es wurden auf ½ Jah: gewählt die Herren; H. Müller, Arndt, Weidemann, Süßler, Rautenbaus, Wallsdorf I., Jeschner und Leopold. Die Zeit der regel mäßig stattfindenden Arbeit vermittelung ist an Wochentagen Abends von 8 bis 9% Uhr, an Sonntagen Bormittags von 9% bis 10% Uhr feftgejezt. Herr Krumbach macht darauf aufmerksam, daß die Innungsmeister einen Arbeitsnachweis bet dem früheren Mitgesellen, Herrn Erich, errichten wollen und bittet die Kollegen, nur nach dem vom Verein errichteten Nach mets zu geben, alle anderen Nachweise au ignoriren, den vom Berein errichteten Nachweis jedoch in jeder Hinsicht zu unter. fügen und zu fördern. Herr Nautenbaus macht darauf auf merffam, daß noch Fragebogen für die Werkstätten, welche noch nicht damit versehen, in jeder Versammlung au baben find und bittet, die ausgegebenen Fragebogen recht bald ausgefüllt zurüdjugeben. Auf Antrag des Herrn Müller rourde die baloige Abrechnung des Vergnügungs Romitees verlangt. Mit einem Hoch auf das fernere Gedeihen des Vereins und des Arbeitsnachweises wurde die Versammlung geschloffen.
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Allgemeine Kranken- und Sterbelasse der Metallarbeiter( E.&. 29 Hamburg ) Filiale Berlin 6. Sonntag, Den 19 d. M., Vormittags 10%, Uhr, Versammlung Garten ftraße 123 bei Krüger. Die Wohnung des Bevollmächtigten E. Schwittau befindet sich vom 1. Oftober d. J. ab der ftraße 53 III. Sprechstunden dafelbft bends von 7/2 bis 8% Uhr. Verein zur Wahrung der materiellen Jntereffen der Fabrif- und candarbeiter. Versammlung Sonntag, den 19. b. M., Vormittags 10%, Uhr, bet Mablis, Andreasftr. 26. Tagesordnung: 1. Vierteljahresabrechnung. 2. Vortrag des Herrn Dr. Stahn über Gesundheitspflege. Distuffton. 3. Wahl des zweiten Schriftführere. 4. Verschiedenes. Gäfte find willkommen. Die Mitglieder, welche noch mit ihren Bets trägen im Rüditande find, werden auf§ 6 des Vereins ftatuts aufmerksam gemacht. Der Raffirer Herr Rosenow nimmt aufmerksam gemacht. Sonntag Vormittags von 9-11 Uhr in seiner Wohnung Beugbofftr. 4 Beiträge entgegen, auch werden dafelbft neue Mitglieder aufgenommen.
Fachberein der Tischler. Sonnabend, hen 18. Sepa tember, bends 8 Uhr, Versammlung in Jordan's Salon, Neue Grünftr. 28. Tagesordnung: 1. Distuffton über die Verhandlungen des vom 8.- 10. Auguft in Berlin abgehalte nen deutschen Tischlertages. 2. Fragelaften. Die Mit glieder, sowie alle Rollegen, welche noch ftatistische Fragebogen in Händen haben, werden ersucht, dieselben schleunigft ausju füllen und bis spätestens 1. Ottober an die Mitglieder der Fachkommiffion zurückzuliefern. Auch tönnen die Bogen jeden Abend im Arbeitsnachweis des Vereins, Blumenftr. 56, ferner jeben Sonnabend Abend auf bin Babiftellen, fowie in jeder Vereinsversammlung zurüdgegeben werden.
Der Verein zur Wahrung der Jntereffen der Tischler hält Sonnabend, ben 18. September, Abends 8 Uhr, im Bereinslotale, Michaeltirchfir. 89, eine öffentliche Mitglieder versammlung ab. Tagesordnung: Innere Vereinsangel: gen heiten und Verschiedenes. Neue Mitglieder werden aufges nommen. Gäfte haben Zutritt.
Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metall arbeiter( E.. 29, Hamburg ) Filtale 5. Versammlung Sonnabend, den 18. September, Abends 8% Uhr, bet Herrn Adermann, Lothringerstr. 81.
In der fretreligiösen Gemeinde spricht am nächsten Sonntag, Vormittags 10 Uhr, Rosenthalerftr. 38, Herr Schäfer über: Die Werkzeuge der Seele. Butriit steht Jedem frei. Am Dienstag, den 21. D., Abends 8% Uhr, findet Romman bantenst:. 77/79 eine beschließende Bersammlung der Mit glieber ftatt, in welcher über eine Benstone sache verhandelt wird.
Bereinigung der deutschen Schmiede. Sonnabend, den 18. b. M., Abends 8 Uhr, Versammlung in Gratweile Bierhallen, Kommandantenstraße 77. Tagesordnung: Bortrag des Herrn Dr. Stein über Dampfheizung. Einziehen der ftati ftischen Fragebogen. Verschiedenes.
Rauchflub Weftend" Freitag, Abends 9 Uhr, im Hohenzollerngarten, Stegligerstr. 27.
Vermischtes.
Charakteristis für die Sicherheitszustände in Kairo und seiner Umgebung ist eine Mordaffäre, über welche der Bosphore Egyptien" folgendes berichtet: Ein in Buefiret el Bedran wohnender syrischer Kaufmann unterhielt, obwohl ver und blieb oft gange Nähte bei ihr. Seine Frau machte ihm beirathet, mit einer berüchtigten Frauensperson ein Verhältnis bäufig Borwürfe darüber eines Tages wurde der ebeliche Swift so beftig, daß zwei berittene Bolisiften( Sudanesen) auf Denselben aufmerksam wurden und denselben belauschten. Hier burch über die Verhältnisse im Hause orientirt, beschloffen bie beiden, die Frau in einen Hinterbalt zu loden und fie ber Schmucksachen, die fie ftets an fich trug, zu berauben. Sie fandten einen Boten zu der Frau, der ihr ausrichtete, ihr 312 Mabancacha wohnender Bater sei schwer erkrankt und ließe fte bitten, ihn am Abend zu besuchen. Dbne Arg machte fich die Frau Abends auf den Weg. Ein Kafir, der ihr begegnete, warnte fie, es sei gefährlich allein in der menschenleeren Gegend zu geben; da fie fich aber von ihrem Borhaben nicht abbringen Iteg folgte er ihr beimlich. 8 ft au einem schmalen Wege awischen Getreidefeldern gelangte, fprangen die Boligiften aus bemfelben beraus, thaten ihr Gewalt an und tödteten fte. Den Schmud, den fte ibr raubten, bargen fie in den Stiefeln, bie Kleider unter den Sätteln. Der Kafir, der den mörderischen Ueberfall mit angesehen hatte, eilte nach Gueftret- el- Bebran zurüd, da er wußte, daß die Polizisten auf ihrer Tour dorthin tommen mußten. Er traf bort den Eyrier, der eben nach Hause gelommen war, auf der Suche nach seiner Frau und lies fich mit ihm in ein Gespräch ein; als die beiden sauberen Wächter der Sicherheit nahten, überredete er den Raufmann,
Wachtbureau; hier war es dem Rafir ein leichtes, die beiden Mörder ihrer vor zwei Stunden begangenen That zu über führen, da man den Raub noch bei ihnen fand. Nach kurzem
junges fünfzehnjähriges Mädchen, Hedwig T., zu Schulden Tommen. Sie war in einem Buswaarengeschäft als Laden mädchen thätig und erhielt eines Tages den Auftrag, der Frau Thier nachher nichts gefehlt hat. Bezüglich des Hinaul fliegens griffen die Polizisten die beiden und führten fi: auf das Brofeffor Seebeck einen neuen Hut zu bringen, den jene bestellt Der Rage auf das Trottoir vermag leiner der Augenzeugen zu batte. Das Mädchen traf Frau Seebed im Anlleldezimmer bekunden, daß dieselbe überhaupt geworfen worden ist, noch daß reigend gefunden und die vorgelegte Rechnung entgegengenome bof nahm in dem ersteren Falle Vorhandensein von Tbler. Brozek wurden die beiden gebenkt. Der Hut wurde aufgefest, fie den Angeklagten am Fenster gefeben hätten. Der Gerichts. men. Die Frau Profeffor verlief das Simmer, um das Geld quälerei an, erkannte aber mangels ausreichenden Beweises auf Freisprechung des Angeklagten; in dem letteren Falle mußte baffelbe Urtheil gefällt werden, weil nur der Versuch einer bos. baften Thierquälerei erwiesen sei.
noch mit der Toilette beschäftigt.
au bolen und: dwig 2. blieb einige Minuten allein im Bimmer. Auf einem Tischchen lag eine wunder
ichöne,
eines
mit blauer Emaille an
golbene Damenuhr mit
einfachen
Schwarzfeldenen
Schnur. 60 eine