über verpflichtet, ben Belagerungszustand über alle industriellen Drte Deutschlands au ver hängen, denn überall giebt es Fachoereine von gleicher Bu fammenfegung und Tendenz. Dder aber, die Regierung ver schmast es, den Belagerungszustand über das ganze Reich aus audebnen damit würde sie aber selber zugefteben. auf wie Schwachen Füßen thre Begründung für Leipzig   steht.

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Freilich erfahren wir aus dem legten Theil des Rechen fchaftsberichtes noch mancherlet über Berbreitung verbotener Echriften, über die Schußbedürftigkeit des Reichsgerichtes und über einen Anarchisten, der früber in Leipzig   gewohnt hat jest aber in Amerila weilt. Aber derselbe Bericht geft: h zu, baß der Belagerungsauftand bisher gegen die Drudsdriften verbreitung nichts ausgerichtet hat. Im ve floffenen Jabr fonnten im Barzen drei Fälle tonftatirt werden; in einem Falle war alles Nachforschen vergeblich, in den beiden anderen Fällen Tam man mit den anderen Paragraphen des Sozialisten gesetzes aus. Für den Belagerungsauftand ift damit also auch für die Anbarger des Sosialistengefeges nichts bemlesen. Den einen Anarchsten aber vermögen wir beim beften Willen nicht ernft zu nehmen, und die Gefährdung des Reichsgerichtes exiftirt zweifellos nur in den Köpfen der Berfasser des Rechenschafts berichtes. An Anfeben bat das Reichsgericht durch seine hal tung in politischen Prosef n zweifellos verloren, aber was follte es zu befürchten haben? Unb was sollte der Belagerungsau fland hierin ändern fönnen? Wäre etwa ein Liest verhindert worden, in Frankfurt   einzuwandern, wenn dort der Belagerungs zuftand geherrscht hätte?

Wir balten fomit die Begründung der Regierung in allen Theilen für hinfällig.

Politische Uebersicht.

Die foztaldemokratische Frattion des Reichstages hat folgende Interpellation eingebracht:

Jaterpellation.

Die große Beunruhigung. welche im deutschen   Bolle burch die Vorgänge der lezten Wochen auf der Ballanbalbinsel hervorgerufen wurde, sowie die Stellung, welche nach Mit thellungen offij öfer Preßorgane der Reichstanzler diesen Er. eigniffen gegenüber eingenommen bat, veranlaffen uns, an die verbündeten Regierungen folgende Anfragen zu ftellen:

gemäßigten Liberalismus, der bisher bem Deutschfreifinn" in Berlin   nur platonisch entgegengetreten ist, dürfte es sein, zu er fennen zu geben, daß er bereit sei, das ernfihaft und in der That zu thun." Es wird fich nunmehr zeigen, ob Herr Stöder, Der früher die Versuche zu einer Mittelparteibildung vom fon fervatioen Standpunft belämpfte, Muth genug bat, feine Selbst ftändigkeit aufrecht zu erhalten, ober ob er auch zu tanzen be eit ist, wie die Regierung pfeift. Dder tommt Herr Stöder für die konservative Bewegung Berlins   beretis nicht mehr in Frage, seitdem ihm das Kanzlerblatt die Freundschaft fündigte?

1. Jft es wahr, daß durch den Reichstanzler biefen Sommer in Riffingen und Gaftein im Namen der verbündeten Regierungen Abmachungen zugestimmt wurde, welche die Beseitigung des Fürsten   Alerander von Bulgarien   im Intereffe Rußlands   und die Stärkung der ruffischen Macht auf der Ballanbalbinsel bezweckten? 2. Jit es wahr, daß die Reichsregierung bei dem Fürften Alexander nach bessen Rücklehr nach Bulgarien   dahin wirkte, daß diejenigen, die dem genannten Fürften die Regierung entriffen, thn aus dem Lande trieben und Dadurch fich nach den Grundsäßen der bestehenden Staats, und Gesellschaftsordnung des Verbrechens des boch oerraths ichuldig machten, ftro flos ausgingen? 3. Was gedenten die verbündeten Regierungen zu thun, um bei dem unaufhörlich wachsenden Einfluß Rußlands  und der Ausdehnung seiner Machtsphäre auf der Ballan halbinsel die schwer bedrohten deutschen   Intereffen au wahren?

Bugleich ftellen wir die Anfrage:

Als ein Zeichen echt orthodoxer Gesinnung wird uns das Schreiben eines Gemeinde Kirchenraths zur Verfügung gestellt. Wir bringen das interessante Schriftfiüd seinem vollen Wortlaut nach:

Da Sie unseren Mahnungen, für Jbre am 21. Februar dieses Jahres geschlossene Ehe die geißliche Trauung nachzusuchen, teine Folge geleistet haben, fo erklären wir Ste auf Grund bes Rirchengesezes vom 27. Juli 1880 ber Fähigtett, ein tiroliches Amt ju betleiden, bes tirolichen Wahlrechts, fowie bes Rechts Der Laufpatbensaft hierdurch für ver. luftig. Au tönnen Sie bei beharrlicher Weigerung zum beiligen Abendr ahl nicht mehr augelaffen werden. Daffelbe gilt auch für Ihre Ehefrau. ( L. 8.) Der Gemeinde- Kirchenrath. ( ges.) 8: ller.

An den Maurergesellen Herrn Lüde, Wohlgeboren au Schmachtenbagen."

Was seitens des geiftlichen Oberhauptes zu Schmachten bagen( Rrets Oranienburg), fowie des orthodoxen Kirchen förpers noch ferner aufgeboten worden ist, um dem in den Bann" Erklärten das Sündhafte einer nur ftandesamtlichen Trauung begreiflich zu machen, gebt weit über die Grenzen des Buläffigen binaus. Da jedoch die beiden Eheleute auch in Der Bukunft firchlicher Hilfe entbehren zu tönnen glauben, werden die Schmachtenhagener Frommen feine Weiterungen au befürchten haben.

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dieser Braueret feierte nämlich der hiesige Sanitätsverein- Der mit Politik ungefähr so viel zu thun bat, wie mancher große Staatsmann von der sozialen Frage versteht- früher bereits und auch neulich wieder ein Garter.feft. Mittag nun ift beim Rapport der gesammten Garnison der Besuch des Lokales bis auf weiteres untersagt worden. Einer der im legten Bewertschaftsprozeß mit verwidelten Schneider, Namens Basmann, bat fich die Enllage so zu Herzen ge nommen, daß er seit jener Beit an Verfolgungswahn leidet. Der Bedauernsweribe befindet sich in der biefigen Frrenanstalt, wo sich auch der in weiteren deutschen   Arbetterfreisen bekannte frübere Gymnaftallehrer Frans Robleder ebenfalls noch bes findet. Der Zustand des letteren soll zu den schwersten Be forgnißen Anlaß geben und befürchtet man, daß er schwerlich jemals wieder soweit hergestellt werden fann, daß er die An ftalt verlassen darf. Seit Dienstag voriger Woche hält sich ber Regierungsbaumeister Regler hier auf, der beabsichtigt, in Rüdficht auf sein Fel. Tochter, welche die Runstschule befuchen wird, hier dauernden Aufenthalt au nehmen. Die liebe Polizei hat dem in lester Beit viel gebetten Mann auch hier bereits ihre Aufmerksamkeit zugewandt und ihn mit einer Haussuchung beehrt. Gefunden wurde natürlich nichts." Daß Herr Regler auch nicht öffentlich sprechen durfte, meloeten wir beretts.

Sosialistisches. In Thiens Salon in Dttensen tagle eine allgemeine Arbeiterversammlung, in welcher über die an Den Reichstag abzulaffende Petition wegen Abänderung des § 152 der Gewerbeordnung berathen werden sollte. Als der Bigarrenmacher Hartelberg ftaatliche Einrichtungen einer Rritil unterzog, löfte der überwachende Bolizeibeamte die Versamm lung auf Grund des§ 9 des Sozialistengefeges auf. In Wolfenbüttel   wurde bei einem Sozialdemokraten eine aussuchung vorgenommen, die aber ergebnißlos gewesen sein soll. Ueber die aussuchungen in Sachsen   wird Der Chemnizer Freie Breffe" berichtet: Bet acht Haus. fuchungen in Lichtenstein Callnberg   find einige einzelne Num mern des Sozialdemokrat" aufgefunden und beschlagnahmt worden. Bet der einen Haussuchung in Gersdorf   über einen aus Dresden   Ausgewiesenen find sechs Nummern des Sosial Demokrat  " von 1884 mitgenommen worden. Ferner haben Haussuchungen in Bernsdorf   und hohenstein stattgefunden, die icooch refultatlos verliefen, wenn nicht das Auffinden der Thüringer Waldpoft" und des Norddeutsche Wochenblatt", beides nicht verbotene Drudschriften, als Resultat angestben wird. Die ersten Meldungen waren also, wie gewöhnlich, übertrieben.

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Vom russischen Erbfreund. Aus Anlaß der von der rufftichen Breffe erhobenen Klagen über die Unmöglichkeit, mit ben deutschen   Fabrilen in Polen   erfolgreich zu tonfurriren, veröffentlicht der offi, iöse Dniewnik Waris." einen gegen die deutschen   Einwanderer gerichteten Artikel, dem wir das folgende entnehmen: Die biefigen Manufalturen, heißt es da, arbetten gegenwärtig mit einem solchen Erfolge, wie noch nie vorher. Die Ausfuhr aus der Stadt Loos ift, im Vergleich zur Moximalausfuhr im Jahre 1885, in letter 8 it bis auf 57 409 und 51 336 Pub per Woche gehiegen, d. b. übertrifft die mittlere Wochenausfuhr i.. 1885 gerade um bas Doppelte und wird im Vergleich zur Ausfuhr i. J. 1881 burch eine Zunahme um mehr als 200 pCt. ausgedruckt. Ueber die Geschäftslage in Tomaichow, Babianice, Boundla Wola, Baier, Dartow, Sosnowice und Bawierce werden lei ber derartige genaue Daten nirgends publisirt, aber ohne Bweifel blühen und erweitern ihre Produktion alle diese deutschen   Neft er, die auf Rechnung Rußlands   leben und fich nähren und die es dahin bringen, daß Tausende non ruffischen Arbeitern beschäftigungslos find und hungern müffen. Die Deutschen   tönnten fich mit solchen glänzenden Erfolgen wohl zufrieden geben und es für nöthig befinden, ein wenig mit den Ausgaben für Errichtung neuer Fabriten zurüdju balten, da fie wissen, daß die oberste Regierungsmacht durch Ernennung der Rommision zur Untersuchung der Induftrie buftrie getreten ist, als role folche noch unlängt berrichten. bes Weichselgebiets in andere Beziehungen zur hiesigen In Allein unzweifelhafte und gewichtige Thatsachen beweisen gerate Das Gegentheil: bie Deutschen   bemühen fich nicht nur darum, Die Erlaubnis zum Bau neuer Fabrilen zu erhalten( was von ihrer Sette wohl für natürlich zu balten ift) sondern fie er balten auch dieje Erlaubniß und beeilen fi, dieselbe so rasch wie möglich zu benußen, damit die erwarteten neuen Gefeße in Betreff ausländischer Industrieller im hiesigen Gebiet fte fchon als Beftiger von Fabriken antreffen, welche auf Grund einer gefeglichen von zuständiger Obrigkeit ertheilten Erlaubniß be Anarchistisches. Mus Mannheim  , 14. Sept., wird der Frif. fleben. Und alles das gebt bei den Deutschen  , so zu fagen, 8tg." geichrieben: Die Straftammer des hiesigen Landgerichts gat wie gefchmiert, und bauen diefelben nicht etwa irgend welde fich in legter Beit mit einer Reihe von politischen Projeffen au tieine Wertstätten, sondern gigantische Fabriken, und dabei nicht beschäftigen gehabt, welche alle gezeigt haben, daß die Anarchi  im Innern des Gebiets, sondern unweit der Gienge oder sogar ften eine eigenthümliche Taltit verfolgen. Im Gegenfas au nur einen Schritt von dem 875 Sashen breiten verbotenen den von ihnen als ideale Schwärmer verachteten Eosialdemo Grenaftrich, indem fie so alle Changen außnugen, die ihnen die Iraten, die überall da, wo es gilt, für die sozialistischen   Joeen enge Nachbarschaft thres Vaterlandes und das dichtberöllerte Propaganda zu machen, zumeist junge Träftige Leute ins Feuer Schieften bieten, welche tonen Arbeitskräfte und billiges fchiden, für welche die Verbüßung einer Gefängnißftrafe von Getamaterial ganz nach Gefallen in Gülle und Fülle teinen nachtheiligen Folgen sein fann, scheinen die Anarchist: n Itefern. Jegt einige Beispiele und was für Betspiele! in Bezug auf die Wahl der Werkzeuge zur Verbreitung der Ein gewiffer Herr Belzer erbaut in der Nähe von verbotenen Drudichritten Der Rebell" und die Freiheil" ihren Rodau eine ungebeure Wollspinnerei; in Siedlce  , b. b. in Hauptaugenmert auf alte oder gebrechliche Personen geworfen gleicher Linie mit Colnomice, baut Herr Neugebauer eine zu haben, wobei fte es auch nicht verfchmaben, daß weibliche Aroße Seifenfteberet; der belannte Herr Schön baut gleichfalls Element mit in die Agitation au sieben. So wurden in legter eine gigantische Wolfvinnerei. Wie man erzählt, foll berfelbe Beit von der Straflammer des biefigen Landgerichts ein außerdem auch die Erlaubniß zur Errichtung aller zur Ver 72 jähriger Greis und eine bejabrte Frau wegen Berbreitung arbeitung der sogen. Rammwolle nöthigen Etablissements et Des Rebell" au Gefängnisstrafen rerurtheilt, wäbrend heute balten haben. Die Spinneret wird von ihm ebendafelbft, bet der 40 jährige Eisendreher Franz Steininger von Fürstenstein  , Sosnowice, errichtet, wenn auch natürlich außerhalb des bes ein tanter, gebrechlicher Mensch, der fich nur mübfam mittelft tannten 875 Sasben breiten Striches, der f. 8. von den polni eines Stodes fortbewegen fann und zumeist in einem Roll fchen Administratoren des Königreichs, die so eifiig die deutsche ftuble gefahren werden mut, wegen Berbreitung der Nr. 9 Industrie im bi figen Gebiet anpflanzten, erzacht wurde.... Des Rebell", in welchem neben nderem ein einfaches Re Wenn das in dieser Richtung so weitergeht, so wird Sosnowice epi, um Rirden, Juftispaläfte sc. sc. in die Luft zu sprengen, zu einem mächtigen Indufirie Sentrum beranwachsen, mit wel empfohlen wird, zu einer einmonatigen Gefängnißftrafe ver chem ein Kampf für unsere russischen Fabriken einfach unmög urtheilt wurde. lich sein wird. Es ist Beit, fich dieser wichtigen Frage gegens über anders zu verhalten und den Abfichten der obersten Regierungsgewalt gemäß zu handeln, die in den Aufgaben der gegenwärtig bier thätigen Rommiffion deutlich genug gefenn zeichnet find!"- Es spricht ein ingrimmiger Haß gegen alles Deutsche aus diesen Ausführungen. Und diesen Nachbar, der

Ift den verbündeten Regierungen belannt, daß im Streife Bleichen   in der Brovina Bofen am 10. Auguft d. J. der Wirth Walczak aus Rudhari und ein Wirths fobn aus Pozowet auf preußischem Boden von ruifischen Soldaten überfallen, über bie tufftiche Grenge geschleppt, verhaftet und ersterer gegen Bahlung von vier, legterer gegen Bahlung von achtzehn Hubeln erft nach dreitäatger Haft entlassen wurden? Ferner: Daß in der Nacht vom 28. auf den 29. Auguft d. J. der Wirth Derwich ebenfalls auf preußischem Boden von rufftichen Grens foldaten überfallen, über die Grenze geschleppt, zunäcbft auf der Wache, dann aber in Raltic in's Gefängniß gelegt und erft nach fünf Tagen und gegen Erlegung einer Raution von 73% Stubel und Garantieleistung Kalischer Wirthe entlassen wurde? Und was gebenten Die verbündeten Regierungen gegen diefe, sowie die feit langem fortgesetten Grenzberlegungen ruffticher Soldaten und die brutale volterrechtswidrige Behandlung deutscher  Staatsangehöriger durch russische Soldaten und Be hörden zu thun?

Bur Einbringung einer Interpellation find belannilich 30 Unterschriften erforderlich. Die Besprechung einer Interpellation, nachdem die Regierung diefelbe beantwortet oder die Beantwortung abgelehnt bat, tann nur erfolgen, wenn der Antrag darauf von 50 Mitgliedern unterstügt ist.

Für die Reichstagserfatwahl in Berlin   empfiehlt heute auch die Nordd. Allgem. Big." einen mittelparteilichen Romprom Blandidaten Es fann nicht schwer fallen, meint das Ranglerblant, einen Kandidaten zu finden, für den Konservative und Gemäßigt- Liberale gemeinsam ftimmen fönnen; Sache des

wußte aus einer verzweifelten Lage, fo war fein ungebetenes Erscheinen eine Sidselsfügung, für die der bebrängte junge Mann tem Walten des Bufalls nicht bankbar genug fein fonnte. Wohl zögerte er noch eine kurze Zeit, den ganz lich Unbekannten in sein Vertrauen zu ziehen; aber als Jener in feinen Anspielungen immer beutlicher burchbliden ließ, daß er wohl zu errathen vermöge, von welcher Art bie Bedürfnisse des Fremben seien und daß er auch um' bie Mittel zu ihrer Befriedigung taum in Berlegenheit fein würde, ba theilte ihm Berhard kurz entschlossen mit, daß er ihm allerdings gern eine anständige Belohnung zuwenden würbe, wenn er ihm dazu behilflich sein löane, auf einen werthvollen Schmudgegenstand ein größeres Darlehen zu erhalten.

D, mein Herr, nichts ist leichter als bas," erklärte der Mann, der ihm aufmerksam zugehört hatte. Ich be Areife, daß es Ihnen peinlich ist, bergleichen selbst in die Hand zu nehmen. Aber ich werde Ihnen mit Freuben meine Kräfte baju leihen. Geben Sie mir nur ben Segen fland und irgend ein amtliches Papier, burch welches ich mich legitimiren tann, und ich werde Ihnen Alles bringen, was fich nur immer herauspressen läßt."

Als ihm nun Bernhard erklären mußte, daß er eine folche Legitimation nicht besitzt, und daß er gerade deshalb schon an verschiedenen Stellen rundweg abgewiefen worden fei, ba fente auch ber Unbekannte eine äußerst bebentliche Miene auf und ftimmte feinen hoffnungsvollen Ton um ein ganz Beträchtliches herab.

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Aus München   wird der Hamburger ,, Baatg." geschrieben: Wie fehr auch unsere Militärverwaltung dafür besorgt ist, Daß das Gift des Sozialismus" nicht in das Heer einbringt, zeigt das Militärperbot, welches gegen die Münden er Rind'Ibraueret ergangen ist. In den Gartenlolalitäten

Das ist freilich schlimm, sehr schlimm! Die Behörden find jetzt von einer lächerlichen Strenge in diesen Dingen. Sie sehen den Pfandleihern und Rückaufshändlern ber maßen auf die Finger, daß die armen Leute berartige Ges fcäfte gar nicht mehr wagen dürfen, ohne fich sogleich ber Gefahr auszusehen, als Hehler ins Gefängniß zu wandern. Da wird fich taum etwas machen laffen.

baß ihm nicht bie baraus erwachsen."

Aber, mein Gott, das Halsband, welches ich ver pfänden will, ist ja nicht gestohlen," rief Bern  hard verzweifelt aus. Derjenige, welcher mir ein Darlehen darauf barauf gäbe wäre voll! ommen sicher,

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mindesten Unannehmlichkeiten

Ja, mein lieber Herr, solche Versicherungen fönnte- ohne Anspielung natürlich auch jeder Spizbube geben! Rein, nein, auf diese Weise geht es nicht! Ich wüßte urter solchen Umständen nur eine einzige Möglichkeit und die wird Ihnen wahrscheinlich nicht tonveniren!"

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O, ich bin gezwungen, jebes Aushilfsmittel zu er greifen, rief der junge Mann aus, wie verzweifelt es auch immer fein möge, benn es handelt sich hier nicht nur um mich, sondern noch um eine andere Person, die mir unend lich theuer ist, und deren Leben vielleicht von dem Erfolg meiner Bemühungen abhängt."

Nun, wenn es so ist, wird sich am Ende boch etwas machen laffen. Wir müssen es dann eben nicht zu ver pfänden, fondern zu verkaufen suchen, und es darf Ihnen babei freilich auf einen beträchtlichen Berluft nicht anfom men. Diese Halsabschneider lassen sich ihr Nifilo gut be zahlen."

Bernhard biß fich auf die Lippen und seine Bruft bob fich in schweren Athemzügen.

Es wäre ein furchtbares Opfer für mich, den Schmud für immer fortgeben zu müssen und ohne eine Aussicht, ihn jemals zurück zu erwerben. Er ist ein fehr werthes An benken und es war mein fefter Entschluß, mich feiner niemals ganz zu entäußern."

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jetzt geradezu verhaßt, aber er war ja der Einzige, von dem noch eine Hilfe zu erwarten war und schweigend mußte ber bebauernswerthe Jüngling seine Rohheiten anhören. Aud mußte er es treh seines inneren Widerwillers bulden, baß der Rothblonde plöglich eine abscheuliche Vertraulichkeit an ben Tag legte und ganz ungenirt feinen Arm ergriff, um ihn an den Ort zu führen, wo seiner Meinung nach das Ge fchäft" vielleicht zu machen sein würde. Auf dem Wege babin welcher ausschließlich durch die häßlichsten und rumpligte Straßen der Stadt führte, wurde der Unbekannte nicht müde, sehr oft und mit großem Nachbrud zu wiederholen, daß es auch bei des Verkäufers Bereitwilligkeit zu einer großen Einbuße feineswegs leicht sein würde, so in aller Eile eine größere Summe zu erhalten und daß Bernharb wahrscheinlich niemals zu einer Efüllung seiner Wünsche gekommen sein würde, wenn der Bufall nicht gerade ihn feinen Weg geführt hätte.

Ein unbefangener Beobachter würde vielleicht auf die Bermuthung gekommen sein, daß es dem Sommersproffigen mit seinem unaufhörlichen, fets die nämlichen Dinge wieber holenden Geschwäß nur darum zu thun set, die Aufmerk famkeit feines Begleiters von dem Wege abzulenten; aber biefe Vorsicht war, wenn er fie in der That beobachtete, jebenfalls eine ziemlich überflüssige, weil Bernhard weder nach rechts noch nach links schaute, sondern wie ein Nachtwanbles bahinschritt, tobtenbleich, und mit der Miene eines Vers urtheilten, der einem unentrinnbaren Schicksal entgegenges führt wird. Er stutte eft, als sein Begleiter vor der u ebener Erbe eingehenden Thür einer Schänke Halt machte, aus welcher ein nicht eben einladendes und verlockendes Ge wirre heiferer und lärmenber Stimmen auf die Straße hins ausschallte.

ch, nehmen Sie mit's nicht übel, aber bas ist ein sehr thōrichtes Bebenken! Ich lenne zwar Ihre Berhält niffe nicht, mein Herr, aber wenn man einmal fo in ber Patsche sigt, wie es da mit Ihnen der Fall zu sein scheint, so tommt man nicht in einer so turzen Beit wieder heraus, wie es nöthig wäre, wenn Sie das Ding wieder einlöfen wollen. Glauben Sie mir's, ich habe barin meine E- fahrungen! Und mit den werthen Andenken, bas find fo Frauenzimmer- Sentimentalitäten, beren ein Mann fich eigentlich schämen sollte. Heutzutage legt man fich um bes werthen Andentens willen teine tobten Rapitalien mehr in bie Schublade!"

Wenn Bernhard ben Unbekannten von vornherein wenig sympathisch gefunden hatte, so war ihm der Mann

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Wie?" fragte er, Sie haben doch nicht etwa die Ab fight, mich in diese Spelunke an führen? Ich brauche wenigftens weitaufenb Thaler und ba brinnen ist sicherlich Niemand, ber über eine solche Summe verfügt."

Nicht nur über diese Summe, sondern über viel mehr, wenn es sein müßte, mein Herr," war die ruhige Antwort bes Anderen. Berlaffen Sie sich nur ganz auf mich! 3 werde die Sache schon erledigen.

des Anderen.