Seelen nicht weniger als 15 557 Deutfche find, währenb fich in bem letteren unter 21745 Srelen 8811 Deutiche befinden. Benn fie auch in anderer Diftritten weniger zahlreich verireten find, so ist ihre Anzahl doch noch immer beträchtlich. In Dun das. B. befinden fith 6996 Deutsde, in Lennog 4500, in Ardingto 5043, in baftings 5406, in Dond 6261, in Lir coln 4595, in Suo Grey 4700, in Norib Perth   7768, in Süd Huron 3821, in Effeg 3476 2c. n größeren Theile von Ontario   bil­ben die Deutschen   ein ei flußreiches Element der Bevölkerung. Alles in allem genommen giebt es feine fleißigere, erfindertschere, unternehmendere und sparíamere Klaffe von Bürgern. In Ma nitoba leben 6600 bis 7000 Mennoniten.

Der Bau neuer Eisenbahnen in Amerila nimmt in Diesem Jahre große Dimensionen an. Dem Railway Age" aufolge wurden in den zwei Monaten feit dem 1. Juli doppelt fo viele Meilen gebaut als in den vorhergehenden 6 Monaten, und die Bahl der Streden, auf denen die Legung von Schienen Im Gange ift, bat ft auf 163 vermehrt. In 1885 wurden nur 3131 Meilen Eisenbahn gebaut, in den erfien 8 Monaten von 1886 bereits 3475 Metlen.

Miten.

Jm englischen Unterbause richtete Maclure an den Unter flaatssekretär für Indien   die Frage, ob in Anbetracht des ge genwärtigen niedrigen Preises von Stahlsdienen, Eisenbahn material   u. f. w. Die indische Regierung ist den Bau jener Eisenbahnen in Indien   in Ang iff nehmen würde, welche als von bringlicher öffentlicher Nüglichleit für das Wohl des Landes bezeichnet worden seien. Sir J Gorst ant­wortete: 3brer Majeftät Regierung wünscht das Eisenbahn. fyftem Indiens   fo rasch entwidelt au feben, als finansielle Alugbett dies erlaubt. Sie erkennt den niedrigen Preis von Eisenbahnmaterial als ein Element an, welches basu angethan ift, den Bau jener Eisenbahnen zu beschleunigen, die als von bringlicher öffentlicher Nüglichkeit bezeichnet worden find. Die Rapitalausgabe des laufenden Jahres wird sich auf über 10 Rrore Rupien( 200 Min. M) belaufen, b. t. etwas mehr als die Hälfte des Kapitals, welches vom Staate direkt und von den übrigen Gesellschaften unter der Garantie des Staates verausgabt werden wird. Der Staatssekretär wünscht, daß ich bingulüge, daß er durchbrungen ist von der Nothwendigkeit, die Hilfe quellen des Landes durch energische Ausdehnung des Eisenbahn ystems au entwideln."

Gerichts- Zeitung.

Das Verhalten der Gäfte des aus Berlin   ver wiesenen mehrfach genannten Restaurateurs W- fenad bet der am 23. Juni cc. erfolgten polizeilichen Schließung des Lolals beffelben zog Einigen davon Anklagen wegen verschie dener Gefeßeßübertretungen zu. Eine folche gelanate geftern gegen den Malergehilfen Adolph Jacobs vor der 90. Abthei lung des Schöffengerichts zur Verhandlung. Jbm wird zur Laft gelegt, fich an dem Nachmittage des gedachten Tages auf bie ufforderung des Polizeilieutenant Montaupt aus dem Wesenad'ichen Lolale nicht entfernt und alsdann auf der Straße die im Intereffe der öffentlichen Sicherheit getroffenen Der Polizei Anordnungen nicht befolgt au baben. Heutenant Monhaupt batte, als Die Ausweifung des Wesened aum 23. Juni, Nachmittags 3 Uhr, beschloffen war, vom Polizei Präfidium den Auftrag er balten, beffen Lokal Schließen ชน etwaige Demonftrationen der Gäfte zu verbüt n. Unter diesen befand fich auch der Angeklagte, der tret des Einschreitens des Bolizei offlters darauf bestand, wie alltäglich vor dem Verlassen bes Lotals erft seinen Staffee zu trinten. Als er schließlich auf die Straße hinaus gebracht war, folgte er der Aufforderung des Beamten, weiterzugeben, nur zögernd, indem er äußerte, daß er fich ja auch eine Droichle nebmen fönne. Der mtsanwalt erblidte nun in dem legtern Verhalten des Angeklagten eine Ueberbertretung des§ 117 der Straßenpolizeiordnung und be antragte 6 M. eventuell 2 Zage Haft. Der Gerichtshof er Tannte aber auf Freisprechung des Angeklagten, da zur Anwen bung der Strafbestimmung eine Störung der öffentlichen Ded. nung zu befürchten gewesen sein müßte, was aber vorliegend nicht autreffe.

und

Hirschberg i. Schl., 15. Srptbr. Von der gestern statt. gehabten Fertenftraflammer biefigen Landgerichts wurde wieder ein Mann wegen Vergebens gegen das belannie Dynamitgefes vom 9. Juni 1884 zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. Der Bergbauer Roppe aus Hartau Grüffau war als Arbeiter in der ,, Guftangrube" bet Rotbenbach beschäftigt. Alles Spreng material, Pulver und Lynamitpatronen, wurde ihm vom Stei ger übergeben und, well die Arbeit eine Altordarbeit war, ift thm später der Betrag von seinem Lohne abgezogen worden. Trogbem beftebt die strenge Vorschrift, daß der Bergarbeiter beim jedesmaligen Ausfahren aus der Grube alles zurüdge bliebene Material zur Aufbewahrung wieder abzugeben bat. Dies that nun Roppe eines Tages nicht, sondern er bebielt für fich eine halbe Lynamitpatrone, um mit ihr einen bolyftod au sprengen. In Folge dessen wurde er unter die beppelte Antlage der Unterschlagung und des Vergebens gegen das Eynamitgefa geftellt. Erftere Sintlage lies aber der Staats anwalt fallen, weil dem Angeklagten der Dolus   nicht nachge wiesen werden konnte, dagegen wurde er wegen des zweiten Bergebens zu der oben angegebenen Strafe verurtheilt.- An fang Mai ds. J. wurde hier unter dem Vorfils des Tischler gefellen Enge aus Straupit eine Bersammlung der Tischler und verwandten Berufsgenossen" abgehalten. is ein frem der Redner auftrat, verlangte der die Versammlung über wachende Boltseiinspektor Sagawe den Namen deffelben zu wiffen. Der Borfigende der Versammlung lam aber diesem Berlangen erft nach wiederholter Aufforderung nach, indem er ibm den Namen des Herrn Reller aus Görlig nannte. Diefe Weigerung, den Namen rechtzeitig anzugeben, brachte Enge unter die unllage des Bergebens gegen§ 14 des Vereins und Ber

bei Bersonenzügen. Durch Bahnfrevel wurde im legten Jahre fein Unfall verursacht. Sehr statt waren die durch beiß laufen" bewirtien Unfälle geftiegen. Die Sicherheit für die Neisenden scheint im legten Jahre größer geworden zu sein, bagegen hat die 8ahl der verunglüdten Bahnbediensteten in erforedenber Weise Augenommen. Während erst auf 24 652 265 beförderte Reisende ein aetödteter fam, war dies bei den Bediensteten fchon auf 684 785 Bersonen der Fall; die Gefahr der nicht tödtlichen Verlegung war im legten Jahre für die Be Diensteten zehnmal größer, als für die beförderten Reisenden. Mag auch der Dienst bei den Eisenbahnen viel Gefabten in fich schließen. so muß es doch das ftete Bestreben sein, die Babl der Unfälle und der Dpfer zu vermindern und die soon ohnehin angeftrengten Beamten möglichst zu schüßen vor Un fallsgefahr durch Ausnügung aller technischen Bortheile. Hier wäre Sparfamlett übel angebracht. Der angezogene Bericht führt die bei einer Reihe von Bahnen gemachten Verbesserungen aur Sicherheit des Betriebes an, wir bedauern nur, nicht mehr und nicht bei einer größeren Anzahl von Bahnen von solchen Berbefferungen au lesen. Auf den deutschen   Bahnen tamen, wie wir hier gleich anfügen, im Monat Juli d. 3. an Unfällen vor: 7 Entgleifurgen auf freier Bahn, 23 Entglei fungen und 16 Bufammenftöße in Stationen und 117 jonftige Unfälle. Es find dabei 130 Personen verunglüdt, sowie 47

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Eisenbahnfahrzeuge erheblich und 112 unerheblich beschädigt Es wurden von den 25 998 349 beförderten Reisenden 6 ge töotet, 6 verlegt, von Babnbeamten und Arbeitern im Dienft beim eigentlichen Betriebe 19 getödtet und 60 verlegt und bet Nebenbeschäftigungen 1 getödtet, 7 verlegt, von Steuer u. f.w. Beamten 2 verlegt, von fremden Personen 11 getödtet und 6 verlegt, sowie bei Selbstmordversuchen 11 Bersonen getödtet und 1 verlegt.

Englands Kohlenerport nach fremden Ländern zeigt nicht die geringfte bnabme tros der Depreffion im Handel. Im Jahre 1885 wurden exportirt 512 247 Tons Patent feuerung, 548 375 Tons Coats unb 22 710 335 Zons   Roblen; total 23 770 957 Tons, gegen 20 934 448 Zons   im Jahre 1882; 22 775 034 in 1883 und 23 350 230 Tons in 1884. Jm Jabte 1870 gelangten 11 702 649 ons zur Verschiffung. Es eratebt fich also innerhalb 16 Jahre eine Bunahme von 12 068 308 Zons  . Frantzei biribi ber größte Abnehmer der englischen Roble. Denn es bezog 4 215 555 Zons  , alsdann tommt Defterreich mit 2705 071 Tons und Deutschland   mit 2 635 388 Zons  . Nach Den rödlichen Häfen Rußlands   wurden 1 239 924 Tons und nach den südlichen Häfen 231 283 ons verschifft. Die Schweden   nahmen 1 192 359 Tons; die Dänen 1 160 309 Zons; die Spanier 1 328 601 Tons; die Egypter 1 142 516 Zons und der Reft verbreitet sich über Dft. und W ftindirn, Nord und Südamerika  , Dit, Weft und Südafrika  , China  , Japan  , Auftralien und eine Angabl Jafeln in verschiedenen Gewäffern. Britisch Ditindien erhielt 1 304 994 Tons und war entfielen auf die Kontinentalterritorien 807 883 Zons, Straits Settle. menis 311 100 Tons und Ery on 186 011 Zons  . Es tann gar teinen schlagenderen Beweis für die Umwälzungen, welche bie modernen Transporterleichterungen geschaffen haben, geben, als diesen internationalen Rohlenvertebr. Früher loanten die Jn buftrien nur in unmittelbarer Näbe von Roblenlagern gedeihen und heute holen fie ihr Feuerungsmaterial bereits aus anderen Ländern.

Streit. Am Montag fellten etwa 40 der älteften Arbeiter Der Eeibenweberet von Bauer und Schwalbach in Sachsens  hausen die Arbeit ein, weil die Fabritherren ein den Ar beitern gegebenes Bersprechen im legten lugenblid nicht ge balten batten.

Aufeuf an alle Riftenmacher Berlins   und Umgegend. Berufskollegen! Freunde! Wie Euch Allen befannt sein wird, ist es uns, der unterzeichneten Tarif Kommiffion der Riften macher, gelungen, eine ansehnliche, wohl die Mehrheit der bteft. gen Riftenfabrikanten darftellende Anzahl von Prinsipalen unferer Branche für ein gemeinsames Vorgehen mit den Riften­machern Berlins   zum Beide ber allgemeinen Anerkennung und Durchführung unseres neuregulinten Arbeitspreis oder Stüdlohn Tarifs zu gewinnen. Dieser Theil unserer Bringi pale bat ertannt, daß die Beseitigung der Schleuderfonkurrens, welche lediglich den Ruin vieler ehrlichen und human gefinn. ten Unternehmer, sowie Lohnreduktionen und Noth und Elend für die Arbeiter zur Folge bat, nur durch ein gemeinsames, gefchloffenes Vorgehen mit der Gesammtheit der durch ihre Intereffen Gleichbeit und Gegenseitigkeit naturgemäß einigen und geeinten Arbeiter des Kistenmachergewerfs erreicht Die werden lann. นท รั( ympatisch gegenüberftebende Fabrilantengruppe ftimmt unferem neuen Normal- Etüdlohn Zarif rudhaltslos zu und bat fich bereit erklärt, feine allgemeine Durchführung in allen biefigen Fabrilen und Werkstätten des Hand wie des Fabritbetriebes träftig zu unterstügen und vor Allen, denselben in ihren eigenen Wertstätten und Fabriken einzuführen, vorausgesezt, daß sich alle Berliner   Riftenmacher ( Lohnarbeiter ter Brande) ausnahmslos direkt und persönlich an der allgemeinen Tarifbewegung betheiligen, mit aller Ent idlebenheit, und wo nöthig, unter Anwendung aller gestzlich statthaften Mittel, b. b. unter etwaiger Arbeitseinstellung in Fällen der von einem Unternehmer verweigerten Anerkennung des neuen Zarifs. Es ist dies als eine Forderung zu betrach ten, welche der vorhandene Konkurrenzawang ben betreffenden Fabrikantenkreisen gebieterisch auferlegt, ba fle nur unter ber erwähnten Vorauslegung in der Lage find, auf die erhöhten Lieferungspreife, gegenüber den Raufleuten, zu befteben, welche -von vereinzelten Ausnahmen abgesehen mit Borliebe der zu jeder Preisberabfepung bereitwilligen Schleudertonkurrens fich zuzuwenden geneigt find. Die selbstsüchtige, nur auf Ver größerung des Rundschaftskreises bedachte Echleudertonfurrena muß durch die Vereinigung des von humanem Geifte erfüllten Tbelles der Bringipale mit den Arbeitern entwaffnet und un idäblich gemacht werden. Entweder seben die gegen den neuen Tarif ft fträubenden Fabrikanten und Repräsentanten der Schleudertonfurrenz noch rechtzeitig ein, daß unter den gegen

Polizeimanbat im grünen Borstentrans f. 8. tm Shaufenfter ausftellte, von welchem vor einiger Beit in der Breffe viel die Rede war. Bur vollen Würdigung der Thatsachen müßen wir auf den Ursprung der Dinge zurädgreifen. Das Sprüchwort: Es fann der Beste nicht im Frieden leben, wenn es bem bösen Nachbar nicht gefällt" femmt in dieser luftigen Affäre zur volien Geltung. Am 12. Jult d. J. ersuchte unser Bürfien macher die Boltzel, einen Nachbarn, welcher thn thatlich bes Drobte, in die gefeßlichen Saranten zurüduweisen. Dies ges icah und seitdem zog das Unheil in sein Haus". Em selben Tage noch der ungitte der rachefchnaubende getreue Nachbar und desgleichen" den Bürftenfabrifanten wegen Ausbängens von Verkaufsgegenständen am 12. Juli d. 3." und die Polizei behörde erließ wirklich mit der aleichen Begründung ein Stanbat gegen Br., obwohl der 12. Juli cin Montag und gar fein Gottesdienst an diesem Tage war. Um das Treiben seines Nachbars zu lennzeichner, unterstrich Br. die Stelle im Wandat, wo der Name beffelben als 8- uge angegeben war, rabmte es ein und bing es im grünen Borftentrans ins Schaufenster. Die Bolizei ließ sofort das Mandat wieder entfernen und fch dte Br. ein neues in Höhe von 30 Mart ,, wegen Verübung groben Straßenunfugs durch Verurfachung von Straßenaufläufen" zu. Bemerkt sei, daß das Geschäfisiofal an einem abgelegenen Blas liegt, den des Tags nur wenige Personen paffiren. Gegen beide Polizeimandate hat der Bürftenfabrikant Widerspruch erhoben und gerichtlicher Termin steht am 11. November an. In

wischen sollte ihm eine neue Ueberraschung bereitet werden. Gestern Vormittag erschienen in seinem Gesdäftslotal dret Kriminalfommiffare und awit Schußleute und hielten Haus fuchung bis auf den Boden nach sosialistischen Schriften ab. Das Refuitat der Haussuchung war, baß fefigeftellt wurde, daß Br. mehrfach von einem Freunde aus merila Bedele er balten hatte, welche, wie aus dem geführten Stiftwechsel hervorging, die unichuldigften Dinge von der Welt, als Bigas ren, eingemachte Früchte ac. enthielten. Ferner, daß ein Stettiner Sozialdemokrat Bries mehrfach bei Br. gewesen war, bei dem er fich eine Büfte bestellt hatte. Bei dieser Lage der Dinge fab bie aufgebotene Bolizeimacht davon ab, auch in bet Filtale Brand's Hausfuchung zu halten. Der fuperfluge De nungiant batte die Vadete aus Amerila anlangen gefeben und bas mehrmalige Ein- und Ausgeben des Sozialdemokraten bet dem Bürstenfabrikanten beobachtet und alsbald war seine rege Bhantafte mit den baai fträubendsten Dingen gefüllt und ruhte nicht eher, als bis Alles auf dem Papiere ftand. Das Erbeiternbfte an der luftigen Geschichte aber ist, daß dieser aravirende Verdaci" eine Beit lang allen Ernftes auf einem Manne gerubt hat, der seit seiner Anfäffigleit in Stettin   seine Loyalität durch die Mitgliedschaft an der- tonservativen Partei su dokumentiren befirebt gewesen ist.

Elberfeld  , 16. September.  ( Raßenmusikalisches.) In unferem bergischen Lande hat fich noch immer eine Art Bolls juftig erbaiten, bie an das beyrische Haberfeldtretben erinnert, und die felbft in den großen Städten, in dem Lärm der In buftriewerkstätten noch nicht ganz verschwunden ist. t irgendwo ein Ehemann feinem Gesponft die Treue nicht be wahrt oder umgelehrt, die Frau dem Marne   ein Geweih auf gefest, fo werden fich auch bald ob dieses Frevels enuflete Nachbarn einfinden, die ihrem Grimm ob der Verfündigung an den guten Sitten dadurch Luft machen, daß fie dem Sünder oder der Sünderin eine von dem schauerlichsten Jn firumenten, als Dfenbedein, alten Blecheffeln u. f. w. in tonirte Serenade barbringen. Seit zwei Tagen bereits find die Bewohner des sogenannten Weberviertels Dazu verdammt, die internalischen Konzertaufführungen au genießen. Borgeftern tobte in der Weberfirage und in der Hochstraße der Lärm von allerhand aneinander geschlagenem Geschirr, gestern Abend war es nur die Hochftraße, die von der Katermust heimgesucht wurde. Die Bolizei war start vertreten und gelang es ibr, mehrere der uflanten, bie ein gewiffes Birtuosenthum b fundeten, zu erwischen und hinter die elfernen Gardinen au bringen.

Wien  , 14. September. Die Cholera tüdi uns bebenflic näber. In Beft sollen heute Nacht vier Todesfälle vorgefom men sein und aus Raab, auf dem balben Wege nach Wien  , wurde ebenfalls von mehreren Erkrankungen an Cholera be richtet. In Dalmatien   wurde der Eisenbahnbetrieb auf ber Staatsbahn wegen der Choleragefabr ganz eingeftellt. Hus Kroatien werden aus einzelnen Diten wahre Schredensszenen gemeldet. Jm Dorfe Cic empfing das Bolt den entfandten Arzt mit Steinwürfen. Eine Kommiffion, welche dann von Haus zu Haus ging, fand in der Rüche neben dem harde die Hausfrau in Choleraträmpfen. Halb nadt wie die Mutter lag neben derselben ein etwa 16 jähriges Mädchen, ebenfalls von der furchtbaren Krantbelt ergriffen. An der Thür lebte ein achtjähriger Knabe, welcher weinte. Als man die T öffnete, bot sich dem Auge ein noch entfcglicheres Schauspiel Der Haußvater lag todt im Bimmer bingeftredt, über ihm, umfchlingend, fein etwa 26 jähriger Sohn, ebenfalls todt. erschüttert ließ man die beiden Kranten und den Knaben fo aleich aus dem Hause bringen und ordnete alles Nöthige Die Leute hielten sich scheu von der Kommission fern; langem freundlichen Bureden gelang es, fte zum Näberlomme zu bewegen.

ant.

f

nut

bet

Wien  , 15. Eeptember.( Die Eisenbahn- Katafiropbe Mödling  .) Die Nathstammer des Landesgerichts bat in ihrer beutigen Sigung das von dem Bertreter des Lokomotivführers Ernia   eingebrachte Gesuch um vorläufige Stellung beffelben auf freien Fuß im Sinne des§ 175, 3. 3, der Strafpro ordnung( Rolluftons gefabr) surudgewiesen. Die erwähnte Be ftimmung über die Kolluftonsgefahr lautet: Der Beschuldigte ift in haft au behalten, wenn er auf eine die Ermittlung be Wahrheit bindernde tt auf Beugen, Sachverständige oder Spuren des Verbrechens oder Bergebens die Untersuchung u erschweren gesucht hat, oder wenn gegründete Besorgnis vor

handen ist, daß dies gescheben fönne."

Polizeibeamte nicht in Uniform war und nicht nachgewiesen wärtig maßgebenden Verhältnissen, unter denen die fich vollziehende Erhebungen erscheint es nicht ausgeschloffen, daß außer Trnla

werden lonnte, daß derselbe fich als Aufsichtsperson vorge stellt habe.

Roalition zwischen den humaneren, solid gefinnten Unter nehmern und den Arbeitern den Charafier eines Streils der Produzenten( Fabritanten und Arbeiter) gegen die der Kiften bedürfenden Raufleute annimmt, es schlechterdings nicht an­und den befieren, anständigen Theil der Geschäftstonfurrens und zu überwinden, bann satteln fte um, treten der allgemeinen

Soziales und Arbeiterbewegung. beinig von diefer gerechten Koalition fich auszuschließen

Eisenbahnunfälle. Der Bericht über die Unfälle auf

noch andere Personen in dem bevorstehenden Brojeffe als Mit

beschuldigte fungiren werden.

ben österreichischen Eisenbahnen im vefloffenen Jahre durch Unterangebote gegenüber den Abnehmern au schädigen ins Geficht gebrüdt, erwies. Die Nachforschungen ergaben als

lich auch ihnen verderbliche Schleuderkonkurrens;- ober aber, fte verschließen fich dieser Einsicht und versuchen es, auf felbft

Met, 13. September. Heute früh 6 Uhr bemerkten beller an der Felsenbrüde im Mosellanal das Antreiben einer Leiche, die fich, and Land gebracht, als die eines Difisters in voller Uniform, ben Degen an der Seite, die Dienstmage tief bald, daß man in dem Berunglückten die Berson des Premier im Jahre Produzentenvereinigung bei und fördern auf solche Weise the lieutenants Cords. Regimentsadjutanten im 8. Rheinlichen In eigenes Intereffe in weit böberem Grabe, als durch die schließ fanterieregiment Nr. 70, Garnison Diedenhofen  , vor fich batte. oder aber, Derselbe war bereits seit Donnerstag voriger Woche vermißt, füchtige, die Intereffen der Andern direkt schädigende Weise Obschon die Leiche allem Bermuthen nach seit mehreren Tagen ihren Vortheil zu suchen, dann wirben fie dem verdienten Ge schid: einem allgemeinen Streit der Riftenmacher in allen, den neuen Rormaltatif ablehnenben Fabiilen nicht entgeben! Der Sieg ist uns auch in diesem Falle gewiß, wo fern Ihr Alle mit in die Reihen der Kämpfer, sei es der Streifenden, wo es geboten erscheint, sei es der die firellenden Berufsgenoffen Unterfügender, eintretet. Schließe fich also

ift foeben erschienen. Die Bahl der Unfälle hat fich darnach- wir folgen bier der Wiener   Deutschen   Bta." 1885 gegen bas Borjahr um 116, das find 9 66 Berzent ver mehrt, die Schienenwege wurden aber um 15,39 Birjent mehr befabren als im Jahre 1884, fobaß relativ eine Berminderung Der Unfälle eingetreten ift. Während die Bahl der Entglei fungen, der Bufammenfiöße und Unfälle in Abnahme begriffen ift, haben fich die durch Gebrechen der Fahrbetriebs mittel verursachten Unfälle um mehr als ben sehnten Theil gegen das Vorjahr vermehrt, fodaß gerade Unfälle, die am ebeften bei geordneter Berwaltung fich vermindern fönnten, an Sahl geftiegen find. Die Gesammtzahl der getödteten und verlegten Bersonen bat fich gegen 1884 um 158, also um 22 Bergent vermehrt; besonders hart wat die Bermehrung bei ben burch Busammenfiöße und Anfabren verursachten Unfäller, Die von 32 im Jahre 1883 und 56 im Jahre 1884 auf 138 im verfloffenen Jabre fliegen, fich also mehr als verdoppelten. Diese Unfälle fanden im legten Jahre weit mehr auf den Stationen flatt als in früheren Jahren, während natürlich bie Unfälle auf ber Strede in der gleichen Beit entsprechend abnahmen. Die Unfälle ftlegen bei ramienügen und fielen

im Waffer gelegen haben mochte, war dieselbe boch nur wenig entftellt. Am Hinterlopfe, dicht unter der Dienfimüge, foll fid nach ngabe jener Arbelier eine ficffende Wunde vorgefunden

haben.

unglüd ha fich gestern bei Silverceat in Nordamerila ereignet. New- York  , 14. September. Ein größliches Eisenbahn Ein Bergnügungsjug. Der von Erie nach dem Niagarafall Reiner aus! Das erwarten wir von Euch mit aller Buverficht. ging, fties bet Silverceat mit einem Güterzug zusammen. Die

Die Tariflommission.

Kleine Mittheilungen.

Stettin  , 11. September. Ein wahrer Rattenkönig von Polizeimaßregeln richtet sich gegen den erfinderischen Bürsten­macher Wilhelm Brandt von bier, welcher jenes eingerabmte

Berhörung war fürchterlich. Der Rauchwaggon wurde voll ftändig gerirümmert und find alle Baffagiere beffelber, breizehn an der Babl, gefödtet worden. Die übrigen Waggons wurden ebenfalls flatt beschädigt und sog man über hundest Schwer verwundete und Sterbende auß den Trümmern hervor. Gebr groß ist auch der Schaden, den der Güterzug erlitten hat; ber

Größte Theil der Ladung wurde vollkommen zerstört.

Berantwortlich für den politischen Theil und Costales Mar Schippel, für Bereine und Versammlungen 8. Lugauer für den übrigen Theil der Beitung N. Croaheim, sämmtlich in Berlia.

Drud und Verlag von Mar Babing in Berlin   SW, Beuthftraße 2

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