Sozialistengefet gestimmt hätten, einige Tage länger von ihren Familien und Berufsgeschäften abgehalten würden, aber biejenigen Kollegen, welche aus lauter Rollegialität gegen die sozialdemokratischen Abgeordneten für die Vers längerung gestimmt hätten, tönne er nicht bebauern, da fie nur ernteten, was sie gefäet. Das Sozialistengefeh sei allein Schuld an dem Auftreten seiner Fraktion. Von verschiedenen Seiten wurde dieser Offenheit Anerkennung gezollt.
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Man hatte vor, am Sonnabend in einer Abendigung noch die britte Lesung des Handelsvertrags vorzunehmen und bann das Haus zu schließen.
Nach der Erklärung der Sozialdemokrates, daß fie bann wiederum von der Geschäftsordnung Gebrauch machen würden, wurde dieser Vorschlag zurückgezogen.
Der Präsident berief nunmehr die lehte Sigung auf Montag, ben 20. d. M. So hatten die Sozialdemokraten bie Seffion um brei Tage, unter denen ein Sonntag war, verlängert.
Am Montag aber wurde der spanische Handelsvertrag in britter Lesung einstimmig angenommen. Auch die noch anwesenden Sozialdemokraten stimmten dafür.
Man sieht also, daß die verflossene Reichstagsfeffion eine recht furge, aber nicht uninteressante war.
Bur orientalischen Frage
Hegen heute wel wichtige Aeußerungen vor. Die eine finbet fich in der Nordd. Allgem. 8ig." und rührt zweifellos aus der Wilhelmftraße her. Die andere hat den Grafen Apponyi zum Urheber, einen der einflußreichften ungarischen Bolitiker, in dem viele Magyaren den leitenden Staatsmann Der Bulunft sehen.
Die Norbd. Ilgem. 8tg." wendet sich polemiftrend gegen einen Artikel bes nationalliberalen Hamb . Corr." und chreibt ba: Der Artitel des Hamburger Blattes beginnt mit ber Infinuation, daß man ,, wohl annehmen tönne", daß außer ben bekannten eine fpesielle bmachung" mit Rußland getroffen fet, die Rusland zu Gegendiensten an Deutschland ausdrüdich verpflichtete. Es wäre ver fländiger und ehrlicher gewesen, jebenfalls der Wahrheit ent Sprechender, wenn das Hamburgische Blatt fich auf die Bermuthung beschränkt hätte, die es seinen Lesern nur als freilich denkbar" zu erlennen giebt, daß der Reichskansler jede im Drient auftauchende Schwierigkeit schon aus dem Grunde beseitigen belfe, um zu verhüten, daß aus ihr größere euro. päische Verwidelungen erwachsen tönnten. Dies Motto scheint uns für einen deutschen Staatsmann an und für sich ein ge nügendes. Händel zu verbüten, in deren weitere Entwidelung Deutschland hineingezogen werden könnte, ohne ein eigenes Intereffe zur Sache au zu haben, scheint uns die Aufgabe jedes ehr und friedliebenden Reichslanglers zu sein. Will man dem Fürsten Bismard daraus einen Vorwurf machen, so muß man irgend einen Grund haben, den Frieden, beffen wir uns erfreuen, für einen unerwünschten und wo möglich zu beseitigenden Bustand zu halten. Die Frage des Bruches mit Rußland hat vor etwa 7 Jahren nahe genug ge legen, und wenn ein folcher einträte, fo wird darüber fein Bweifel sein, daß dann, wie man in Frankreich sagt, bie Chaff pots von selbst losgeben würden. Wir find nicht fleinmüthig genug, um vor einer solchen Situation zurückzuschreden, wenn fie unaußweichlich werden sollte, oder unsere eigenen In tereffen fie uns aufnöthigten. Aber wir sind nicht gewiffenlos genug, um zu empfehlen, daß die deutsche Nation obne jede in der Sache liegende Nöthigung, lediglich aus französischem Prestigebedürfniß, einem Kriege von dieser Ausdehnung durch ihre eigene Regierung muthwillig entgegengeführt werden follte..... Bu einer weiteren Infinuation bebufs Ber bächtigung der deutschen Politit, von denen der Artikel ftrost, gehört die Andeutung eines den tussen in Bezug auf Bulgarien gewährten 8ugeständnisses. Rußland
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bat bisher leine Art Bugeständnis verlangt, welches Deutschland hätte gewähren oder versagen fönnen, und es hat daher auch von einer Bürgschaft" für Rußlands Haltung in der orientalischen Frage die Rede sein tönnen. Wir gestehen, baß wir auch bet längerem Nachdenken uns Leine genaue Jbee von einer folchen Bürgschaft, oder einem sonftigen Vortheil für Deutschland machen fönnen, welchen der Reichstanzler gegen bulgarische" Bugeftändnisse von Rußland hätte verlangen tönnen... Nach bem, bamb. Korr." ließ ferner Graf Kalnoty, als die Abbankung des Fürften Alexander bekannt wurde, beim Für ften Bismard anfragen, ob er er die ruffische Polttil billige". Dies ist die erfte Lüge; auf diefe folgt die zweite, daß Fürst Bismard antwortete, die Abdantung des Fürsten sei das eins sige Mittel, die Besetzung Bulgariens von Seiten Rußlands zu verhindern und europäischen Verwidelungen vorzubeugen."
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Weber die Anfrage des Grafen Ralno'y noch die Antwort bes Fürften Bismard baben jemals in dieser oder einer ähnlichen Form ftattgefunden, und die Angabe darüber ist eine gänzlich aus der Luft gegriffene Erfindung. Das Berliner Rabinet ift bisher nicht einen Augenblid in der Lage gewesen, die Be flegung Bulgariens von Seiten Rußlands als beabsichtigt oder wahrscheinlich anzusehen. Nicht minder fingirt ift die Behauptung, das Rußland durch ein Einvernehmen Englands mit Italien " an der Belegung Bulgariens verhin bert worden set. Die baran geknüpfte findliche Frage: ,, war denn das dem Fürsten Bismard unbekannt", glauben wir mit Sicherheit bejahen zu können; ja, wir beftretten es fogar, daß es irgend Jemand in der Welt gebe, dem diese Thatsache beTannt set; fte ist eben erfunden. Als wahrscheinlich ist nur anzunehmen, daß schon, wenn England allein, ohne Stalien entfloffen wäre, sich jeder Be segung Bulgariens durch die Russen" au wi berfeßen, dann die Situation eine ganz an dere sein würde, als sie ist. Das wäre schon dann ber Fall, wenn auch nur belannt wäre, daß England ernstlich nach einem Part ner suche, der sich in Gemeinfoaft mit Eng and dem russischen Einmarsch zu wideriezen geneigtiei. Bieber haben wir nur wahrgenommen, daß geneigtsei. Bieber haben wir nur wahrgenommen, daß England nach einer Macht sucht, die diese Wiberseglichkeit allein und ohne England zu üben bereit fein möchte... Unrichtig sind auch die Mittheilungen, daß Die drei Kaisermächte sich enbgiltig über die bulgarische Frage geeinigt bätten. Bu einer folchen Einigung hat gar tein Bedürfniß vorgelegen, weil die bret Mächte bisher in feinem Augenblid uneinig in ihrer Auf faffung gewesen find, und feine von ihnen geneigt gewefen ift, die Wege zu verlassen, welche durch die europäischen Verträge gewiesen find und unter deren, Schugdach" Bulgarien bis noch vor Jahresfrist geftanden hat, ohne den europäischen Frieden zu gefährden."
An dem Artikel scheint uns breierlei besonders bemerkens werth. Einmal das Cuaeftändniß, daß die Dreilaisermächte über die end giltige Regelung der orientalischen Frage zu feinem einheitlichen Entschluffe gelommen find; bis fest ist noch jeber Intereffentonflift unter ihnen vermieden worden, aber eine Bürgschaft dafür, daß er auch in Bukunft ausbleiben wird, ist nicht vorhanden. Zweitens scheint auch die iesige Leitung der deutschen Bolitit entschlossen, weniger ruffenfreund liche Bahnen zu wandeln, wenn England fid zu einer energischen Politit aufraffen, auf die man für alle Fälle bauen lann, und die bereit ist, bei dem Spiel um die Oberherrschaft auf dem Ballan nicht nur Gewinne einzuftreichen, sondern auch etwas einzufeßen. Am auffälligften ist aber vielleicht, was ber Artikel nicht sagt. Er berührt nämlich mit feinem Worte die Intereffen unseres verbündeten Nachbarstaates Deflers reich und die Frage, inwieweit dieselben schon durch die jetzige Bofition Rußlands gefährdet erscheinen.
Ueber die Auffaffung der österreichischen Regierungstreise wird wahrscheinlich die Rede Tiszas reichlichen Aufschluß geben. Aus der Rede Appony's läst fich aber zur Genüge entnehmen, daß man in Defterreich der Entwidlung der bul garischen Frage nicht mit dem Bleichmuth aufteht, welchen man in ber Berliner Wilhelmftraße unserem Verbündeten an empfiehlt.
Graf Apponyi äußerte unter anderem vor seinen Wählern: Während des ruffifcheitischen Krieges in den Jabren 1875-1878 befand fia die ungarische Nation in einer fieberbaften Erregung. Diese Fragen haben damals ihre Er lebigung gefunden; ich mag mich nicht des weiteren darüber ergeben, ob diese Lösung eine richtige oder unrichtige gewesen. Auf einmal börte aber dann die Nation auf, fich mit Dingen der äußeren Bolitik zu befaffen. Nun ist aber wieder die Beit da, daß die ungarische Nation aus ihrem Traume erwache, und daß sie mit derselben Jatenfivität und mit jenem parla mentarisch gefteigerten Intereffe fich der orientalischen Frage gleichwie in den 70er Jahren zuwende. Von dorther droht uns eine doppelte Reise: E3 droht uns die Gefahr, daß in Folge des Machtübergriffes Rußlands , wenn dieses durch Durch seine Vorposten in unseren südöstlichen Grenzen zu einer dominirenden Stellung gelangt, die Broßmachtstellung unserer Monarchie und in Folge beffen die Sicherheit der ungarischen Nation unter graben wird Es droht uns aber noch die andere Gefahr, daß Rußland , geflüßt auf die panilavistischen Bestrebungen der dortigen slavischen Völlerschaften, in unser eigenes innere Leben jenes Gift verpflanzt, welches eine Saupttriebfeder seiner Machtbestrebungen bildet.( Rufe: Richtig! So ist es!) Unsere äußere Politit bat teine wesentlichere Aufgabe, als zu verhindern, daß die nordische Großmacht auf der Ballanhalbinsel Fuß fassen fönne, daß fie welchen Bestandthell immer baselbst unter ihre Herr schaft bringe.( Allgemeine Buftimmung.) Unsere äußere Bolitit ift baber nicht anders bentbar, als daß fie fich zur Aufgabe stellt, bie an Stelle der zurüdgebrängten Türkei in den Border grund tretenden Böller nicht in die Abhängigteit
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irgend einer Großmadt, insbesondere Nuke lands gerathen zu laffen, fondern vielmehr dahin zu wirken, daß diese ihre Freiheit und Gelbstständigkeit aufrecht erhalten. Das aber, was in Bulgarien in der legten Beit gefcheben, fteht im vollen Gegensage zu dieser Richtung. Rufe: Wahr if's!) Ich will die Sache nicht von jenem Standpunkte der Moral, des Gefühls und der Eympathie für einen in jeder Richtung tüchtigen Fürften betrachten. Ich will jene Ereigniffe fo bankbar es nicht vom moralischen Standpunkte erörtern auch wäre, das Abstoßende jenes Schauspieles zu beleuchten, welches nicht so sehr der revolutionäre Butsch geboten, sondern
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vielmehr je ne durch die Regierungen der bes nachbarten Mächte inspirirte Presse, die dieses abscheuliche Attentat glorifigirte und als eine Sicherung des europäischen Friedens feierte. Sie, als ehrliche Bürger, würden mich wohl verstehen; Fene aber, welche die Geschide der Welt leiten, wollen von solchen Triebfebern nichts wiffen. Sie halten dies für abscheulich. Ganz anders benten aber die Weisen der Welt, die dann Beifall flatschen, wenn eine Sache nur nut bringend it. I will nur in der Sprache dieser After weisen die Frage aufwerfen, ob diese Thatsache wirklich von Nugin gewesen? Und da muß ich denn sagen, daß iene Ereignisse, welche sich füngst in Bulgarien abspielten, in gerabem Gegensate mit dem stehen, wovon die Sicherheit unserer Mos narchie abhängt, nämlich mit der Politik der Freiheit und selbstständigen Entwidlung der Ballanoöller. Hierdurch wurde einer der wichtigsten Stämme unter den Völkerfamilien des Ballans gleich einer Satrapie an Rußland ausgeliefert. ( Rufe: So ist es!) Unsonft wird uns versiert, daß die übrigen Mächte bei der Neubeseßung des Fürftenthrones ein Wort mit darein au reben haben werden, daß man Sorge tragen werde, eine bewaffnete Einmengung zu verhindern. Das ist Alles leeres Gerebe. Dann ist einmal er wiesen, daß es für den Fürsten von Bulgarien hinreichend ist, das Misfallen des Bars zu erregen, um von seinem Throne vai ftoßen zu werden, bann fann der bulgarische Fürst, sei er wer immer, nichts anderes als ein blindes Werkzeug der ruffischen Machtbestrebungen abgeben. Ist es doch erwiesen, daß Rußland es sonst in seiner Macht habe, ihn von dort zu entfernen. Und das bulgarische Volt schließlich, welches von allen Mächten im Stiche gelaffen wurde, wird ebenfalls ge swungen fein, fich unbedingt Rußland in die Arme zu werfen. Allgemeine Buftimmung.) Buftimmung.) Die äußere Politit, welche von Stierniewice thren Ausgangspuntt genommen, erweist sich in ihren Endresultaten als eine folde, mit welcher eine mit unseren Intereffen nicht vereinbarliche Masterweiterung Rußlands auf der BallanHalbinsel herbeigeführt wird. Will aber ble ungarische Nation von ihrer Bulunft nicht abbiziren, die Monarchie nicht ihrer Großmachtstellung entsagen, wollen wir nicht einem Rciege entgegengeben, den wir unter den un günftigften Bedingen führen müßten, dann müssen wir uns aufraffen und eine raditaleenderung dieser Po Ittil fordern. Wenn man sagt, daß dies die Bolitit des Friedens sei, so muß ich dem widerstreiten. Eine Politik bes Friedens dürfte der mit uns tonfurrirenben Macht auch leinen einzigen Schritt auf jenem Wege gestatten, auf dem wir früher oder später mit ihr aufammenftoßen müssen. Jene Bolttil, welche dieser Macht das Vordringen gestattet, führt im Gegens thelle gans flcher dem Kriege zu."( Algemeine Bustimmung.)
Energischer hat in der legten Beit noch lein Bolitiker in Defterreich Ungarn bie Stimme gegen Rußland erhoben und es wird fich sehr bald zeigen müffen, ob auch solche Mabnrufe in Berlin ungehört verballen. In diesem Falle tönnte das Bündniß mit Defterreich leicht in die Brüche geben. Die öfters reichische Regierung wird ja doch auf die Dauer der Boll ftrömung nicht widerstehen können.
Politische Uebersicht.
Reichstag und Regieruna. Die Nat. 8ig." schreibt: Als wir Anfangs der vorigen Woche eine von anderer Seite verbreitete Nachricht, woran der Reichstag im Falle der Be schlußunfähigkeit aufgelöst worden wäre, als zutreffend bezeichneten, genügte ein Fragezeichen, welches die ,, Neue Preuß. 8tg." zu unserer Bemertung machte, ptelen Blättern, um bic felbe für grundlos au halten. Das Fragezeichen der Neuen Preuß. Big." bewies nur, daß fie über die angelegenheit nicht unterrichtet war. Selbstverständlich fonnte nicht gemeint sein, daß die Auflösung erfolgen sollte, wenn fich etwa nicht gleich in der ersten Sigung die beschlußfähige Anzahl von Abgeord neten eingefunden hatte; aber daß die Auflösung eingetreten wäre, menn der Reichstag fich mehrere Tage lang wegen Beschlußunfähigkeit außer Stande befunden hätte, den Vertrag mit Spanien zu genehmigen, fland nach Aeußerungen an ent scheibender Stelle vollkommen feft. Warum, darüber haben bie heutigen Meldungen aus Spanien Aufschluß gegeben."- Dieser Verfuch, das Verfahren und die Absichten ber Regle rung zu rechtfertigen, erscheint uns mehr als hinfällig. Ganj
von ihr die Mittel zu seiner Flucht zu erhalten. De Staatsanwalt und der Untersuchungsrichter waren überein fimmend der Meinung, daß es wohl kaum von Anfang a bie Abficht des jungen Mannes gewesen sei, die alte Dame zu beftehlen oder gar sie zu ermorden. Erst als fie fid weigerte, sein verbrecherisches Vorhaben zu unterstützen, al fie ihm vielleicht gar ernste Vorwürfe wegen seines fräf lichen Leichtsinns machte, war ihm wohl ber unselige Ga schluß gekommen, fie für immer zum Schweigen zu bringe und fich jenes fofbaren Kleinobs zu bemächtigen, des Vorhandensein ihm sehr wohl bekannt war. Daß bas jung Mädchen an dem Verbrechen in irgend einer Weise be f theiligt fet oder auch nur Renntniß von demselben erhalten möglich halten, und für sie hatte man keine Berwünschung sondern überall nur Worte des tiefften und innigften bauerns. Ja, unter derjenigen, welche mit der Famil
anftehenden ausführlichen Berichts bildete. Sie lautete: wohl trogbem ein Mittel gefunden haben, die Verbindung Die Sektion des von seinem Neffen ermordeten unglück mit dem Fräulein heimlich fortzusehen, und seinen schändlichen Fräulein v. Römer hat in der That- übereins lichen Verführungsfünften sei es dann wohl gelungen, das Rimmend mit den Aussagen der Hauptbelaftungszeugin unerfahrene, erst achtzehnjährige Mädchen zu einem verhängFrau Rüdiger ergeben, daß der Tod wohl schon vor nigvollen und folgenschweren Schritt zu verleiten. Am vorbrei Tagen eingetreten ist. Die Verlegung an der Schläfe geftrigen Morgen fand der Stadtverordnete das Simmer ift übrigens mit einem Instrument erzeugt worden, welches feiner Tochter leer und die Andeutungen in einem zurüidges man am Thatorte bisher nicht aufzufinden vermochte. Sie laffenen Schreiben gestatteten feinen 3weifel, baß sie von ihrem wäre indeffen nicht hinreichend gewesen, um den Tod her. Geliebten zu einer gemeinsamen Flucht berebet worden sei. Um betzuführen, und es ist festgestellt, daß bie alte Dame erst einen öffentlichen Standal zu vermeiden, hatte der tief gebeugte einen öffentlichen Standal zu vermeiden, hatte der tief gebeugte an der durch die Zuziehung der um den Hals gelegten Vater anfänglich davon Abstand nehmen wollen, die Behörden Schlinge bewirkten Erftidung gestorben ist. Wenn also ber um eine Verfolgung seines armen, verblendeten Rindes an Sektionsbefund etwas wesentlich Neues nicht ergeben hat, zugeben. Er hatte sich der Hoffaung hingegeben, daß es fo ist im Laufe des Tages eine besto wichtigere Mittheilung ihm burch private Nachforschungen gelingen werde, ihren an die Kriminalpolizei gelangt, eine Mittheilung, welche Aufenthalt zu ermitteln, und er hatte wohl auch darauf geganz barnach angethan ist, auch das letzte Dunkel aufzu rechnet, daß fie selbst, von Neue ergriffen, zu ihm zurüd hellen, welches bisher noch über ber traurigen Affaire lag, fehren werbe. Daß aber angesichts bes fürchterlichen Berwenn sie auch leider ben Beweis liefert, daß der Unfelige bachts, welcher jest auf bem jungen Römer laftete, von noch eine andere hochgeachtete Familie unserer Stadt in die einer derartigen Rücksichtnahme nicht länger die Rede sein welche der tyrannischen Härte, mit der Elfe von ihrem Bater tiefste Betrübniß versetzt hat, indem er sich eines weiteren, fonnte, is felbstverständlich, und so war benn ber bellagens behandelt worden, einen großen Theil der Schuld an Laum minder fluchwizbigen Berbrechens schuldig machte. werthe Mann, dem das Mitleid feiner Mübürger gewiß in diesen traurigen Borkommnissen zuschrieben und welche Auf die Nachricht von dem Morbe hin, welche sich während reichsten Maße zu Theil werden wird, gezwungen, all' diese des armen Mäbchens willen verfohlen der Hoffnung Aud breitete, machte nämlich unser hochgeschäßter Mit ihm sein verlorenes Rind hoffentlich recht bald wieder zu Kriminalpolizei nicht gelingen möge, ber Flüchtigen habhaft bes Tages wie ein Lauffeuer durch bie ganze Stadt ver peinlichen Dinge zur Renntniß der Behörden zu bringen, bie brud gaben, daß es der Aufmerksamkeit und bem Eifer ber
bürger, der Rentier und Stadtverorbnete Nicolaus Hofferichter, bei der Behörde die Anzeige, daß seine
führen werben."
Mit diesen beiben Notizen hatte die Abendzeitung von
zu werden.
all'
Sie foTten bald genug zu ihrem Bebauern erfahren, einzige Tochter Elfe seit drei Tagen aus dem väterlichen M. ben Sachverhalt in ber That so genau und zuverlässig baß ihrer Heffaung die Erfüllung versagt geblieben war.
Hause verschwunden sei und daß er sich leider überzeugt halten müsse, sie sei von dem des Mordes von seiner Tante verdächtigen Bernhard von Römer entführt worden. Schon vor mehreren Monaten babe seine Tochter durch einen un
in feinem Aeußeren bestechenden jungen Mannes gemacht, ber fich ihr fogleich auf tende Mitgift fpekulirend
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es nur irgend möglich wiedergegeben. Die bestimmten und allem Anfeine nach durchaus glaubwürdigen Depofitionen der Frau Rüdiger, welche in allen Einzelheiten auf das
von vornherein überflüffig; benn es bedurfte wahrlich nur
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Wieber saß der Pfandleiher Julius Wenbeland behag lich zusammengefauert in seinem großen Lehnstuhl hinter glüdlichen Bufall die Bekanntschaft des sehr gewandten und trafen, machten alle Erhebungen nach anderen Richtungen hin feit geraumer Seit mit gemächlicher Muße fubirte. Der Genauefte mit den sonst ermittelten Umständen zusammen einem großen Seitungsblatt, dessen Spalten er nun fchon jenige Theil des Journals, welcher ber Politik und ben einer sehr geringen Rombinationsgabe, um aus ben bis schönen Künften gewidmet war, hatte zwar burchaus lein genähert habe, ihr Herz zu gewinnen. 3war habe er, der Der mittellose junge Bass, welcher durch die Entführung reichen, Angenehmen und Bemerkenswerthen für ihn no in ber unverkennbaren Abficht herigen Feststellungen die letten Schlußfolgerungen zu ziehen. Interesse für ihn; aber es gab auch außerdem bes Lehr Bater, sofort Alles in seinen Kräften Stehende aufgeboten, der minderjährigen Else Hofferichter vielleicht einen Drud genug in bem Blatte. Mit den Inferaten auf ber lepten hindern, und er habe bem exiftenglofen jungen Manne auf Einwilligung in die Verbindung zwingen wollte, hatte sich durch dide Blauftiftstriche besonders markirt. Ein Beamter Seite hatte er angefangen, und einige von ihnen batte er in bedrängter Lage, der zu mäßigen 3insen ein Kleines
um einen weiteren Verkehr ber beiben zungen Leute zu ver
auf ben widerstrebenden Bater ausüben und diesen zu einer
bas Entschiedenste sein Haus verboten. Aber Jener müsse| aller Wahrscheinlichkeit nach an ſeine Tante gewendet, um