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worden sei. Diese Behauptung erregte damals in den Kreisen ber Chemiler eine ungeheure Sensation und rief zahlreiche Expeliorationen in der Preffe pro und contra hervor. und contra hervor. Die Anhänger des Profeffor Sonnenschein, die selbstverständlich bemüht waren, für die Zuverlässigkeit der von demselben ange wendeten Untersuchungsmethode einzutreten, veröffentlichten gange Altenftüde jenes Projeffes, um auch aus diesen die Schuld des Verurtheilten darzuthun. Die Straflammer des Landgerichts zu Meseris wies unter theilweifer Bezugnahme auf diese Veröffentlichungen ben geftellten Wiederaufnahme Antrag ab, und die dagegen eingelegte Beschwerde, in welcher u. A. Frhumirung der Leiche und nochmalige Untersuchung berselben auf das Vorhandensein von Arsenit durch Mutort täten auf dem Gebiete der gerichtlichen Chemie beantragt war, wurde vom Straffenat des Oberlandesgerichts zu Bofen zurüd gewiesen. Hervorzuheben ist, daß in inem Mordprozeß die medizinischen Sach erständigen ihren Schluß, daß die Beiftor bene durch Arsenil vergiftet fet, obgleich die Rrantbeits fymptome viel mehr auf eine Bergiftung durch Strychnin hindeuteten, hauptsächlich auf die Thatsache fügten, daß die faum ein Jahr in der Erde befindliche Leiche faft vollständig mumifiirt war. Hierauf baben auch die Gerichte in der Wiederaufnahmeinftans ein besonderes Gewicht gelegt. Bu Jeiner großen Befriedigung hat Schreiber dieses am Dienstag, an welchem Tage er der Sektionsfigung des Naturforscher Rongreffes für gerichtliche Medizin beiwohnte, erfahren, daß fich die Autoritäten auf den Gebiete der Medizin und der Chemie auf das Eingehendste mit diesem Sensationsfall be schäftigen. Beh. Rath Profeffor Dr. Liman erstattete vor einem überfüllten Auditorium von gerichtlichen Physikern über benselben einen eingehenden Bericht und lam aus der Krant beitsgeschichte der Verstorbenen und dem von den medisischen Sachverständigen abgegebenen Befund zu dem Resultat, daß der felbe nicht für eine Arjenitvergiftung spreche und daß fih aus der Mumifitation der Leiche eine Arsenilvergiftung feines wegs erweisen laffe. Mit Rüdfibt darauf, daß die lonkrete Sache gegenwärtig in der Schwebe fei, versagte es fich der Herr Vortragende, ben Namen des zu lebenslänglichem Sucht hause begnadigten Verurtheilten zu nennen und weitere An gaben aus den ihm vorgelegt gewesenen Alten zu machen. Im Laufe feines mit großem Beifall aufgenommenen Vortrags er wähnte Profeffor Dr. Liman auch der Erscheinungen, welche auf eine Stiyninvergiftung fließen lassen, doch wurde aus bem Auditorium heraus, da die Krante vorher bewußtlos gewesen war, diese Annahme als unzutreffend bezeichnet, da erfahrungsmäßig Stryninvergiftete nor ihrem Lose nicht in Bewußtlofigkeit verfielen. Nach der Erklärung des Bro Nach der Erklärung des Bro feffors Liman dürfte nunmehr Aussicht vorhanden sein, daß biese einmal angeregte Affaire ihre vollste Aufklärung findet. Sollten die Tage der Berliner Nachtwächter gezählt fein, sollte man ernsthaft in den maßgebenden Kreisen daran benten, diese ehrwürdige, längst veraltete Inftitution abzu schaffen und den Sicherheitsdienst während der Nacht anderen Kräften zu übertragen? Eine unlängft aufgetauchte offlalöle Mittheilung, worin auf die Uebelstände der Nachtwächter Ein richtung hingewiesen wird, giebt dieser Vermuibung Raum. Es wird in jenem Rommuniqué mit Recht die Bwitterstellung des städtischen Nachtwächters bemängelt, welcher einerseits Be amter mit der ganzen Wachtbefugniß eines solchen, andererseits aber im Dienfte des Bublifums steht, da er von den Miethern für das Aufschließen der Hausthür bezahlt wird und außerdem auch von dem Wirthe eine Remuneration erhält. In der vor einigen Monaten erschienenen Schrift Die Verbrecherwelt Berlins " der Verfasser derselben ist ein hoher Beamter bes Effentlichen Sicherheitsdienßes wurde bereits die Noth wendigkeit betont, im Nachtwachtwesen eine durchgreifende Reform eintreten zu laffen. Es liegt auf der Hand, daß die völlige Ablösung der Nachtwächter durch die straffer disziplinirte Schußmannschaft für die Sicherheit auf den Straßen nur förderlich sein lann. In anderen Weltstädten, in Paris , in London , tennt man überhaupt lein Nachtwächter Rorps. In Paris fieht man gewöhnlich zwei Gardiers de la Baig paar weise, auch in größeren Gruppen durch die Straßen wandeln. Mit dem Deffnen und Schließen der Hausthüren haben file absolut nichts zu thun. Es ist das Sache der Rongiergen, welche auf das Klingeln der Miether von ihrer Loge aus den tire- cordon" bie Biebftrippe in Bewegung fßen. In Peters burg bat ein jedes Haus, der Palast des Fürsten , wie die arm feligfte Barade feinen Dwornil, den peljoerbülten Wächter, welcher vor der Thür legt und über den die Heimtehrenden oft genug binweg Kolpern. In Berlin befigen nur die öffent lichen Gebäude, die Balals und die Häuser der besseren Viertel Bortiers, deren Thätigkeit jedoch um zehn Uhr zugleich mit dem Gas erlisdt, die aber hausschlüffellosen Miethern gegen eine befondere Vergütigung auch in späterer Stunde die Thür öffnen. Almälig vermehrt sich allerdings die Babl der Brivat mädter, namentlich in Häusern, wo fich größere Geschäfte und Etablissements befinden. Das Berschwinden der städtischen Das Verschwinden der städtischen

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Wenn ich Dich bitte!" Meinetwegen!"

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E nahm meinen Vater unter dem Arm und trat mit ihm in das Haus. Zwischen dem ersten und zweiten Stock­werk war die Treppe bereits abgebrochen und sie mußten die Leiter hinaufsteigen. Endlich waren fie oben. Mein Bater lehnte fich an eine morfche Steinwand und sagte, indem er den Dampf seiner Tabakspfeife vor sich hia­blies:

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Man ist doch recht unnüz auf der Welt, wenn man ein Krüppel ift." this Niemand ist unnüß, der noch eine Pflicht auf der Welt hat. Hast Du nicht einen Sohn, der Dir Freude macht?" Ja, bei Gott, das thut er! Aber gerade deshalb. Sage Jenkins, glaubst Du, daß das, was ein Vater für sein Rind thut, eine Sünde sein kann?"

Jenkins fah ihn betroffen an.

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Eine Sünde? Aber, Alter, wie sprichst Du heute!" Mein Vater zudte schmerzlich zusammen.

Die verdammte Gicht!" sagte Jenkins bedauernd. Reine Antwort mehr.

Im fernen Horizont erschien ein matter Lichtschein. Der Streifen wurde breiter und breiter, färbte fich pur purn und trieb die Sturmwollen vor sich her. Die Nebel zerstreuten fich und durch die reine, thaufrische Luft brachen fiegreich die Strahlen des Morgenroths.

Mein Vater hatte die Pfeife aus der Hand gelegt und blidte mit verklärten, glänzenden Augen in dies großartige

Schauspiel.

Die Sonne! Die Sonne!"

Das war sein legtes Wort.

Dann beugte er sich über den Mauervorsprung und fant lautlos mit zerschmetterten Gliedmaßen hinab auf das Straßenpflaster.-

Werner hielt einen Augenblid inne. Der Feuerball, welcher das Weltgetriebe regiert, stand leuchtend am Mit­tagshimmel.

Die Epheublättter gligerten goldig und der Schmetter ling flatterte luftig im Sonnenstaub.

In der Rocktasche meines Vaters" unterbrach Werner bas Stillschweigen, fanden sich zwei Briefe. Der eine war

Wächter wird ohne Bweifel einen noch größeren Anwachs dieser nächtlichen Schußgeister zur Folge haben. Es wird eben Sache der Wirthe sein, hier Erfos zu schaffen. Jedenfalls past bie Ersatz antiquirte Einrichtung der Nachtwächter schon längst nicht mehr zu dem großstädtischen Charakter Berlins , und man wird fich in wenigen Jahren dieser bieberen Beamten, die schlüsselbund raschelnd einher schritten, mit demselben Lächeln erinnern, mit welchem man an die längst außer Rours, oder vielmehr außer Pfiff aefesten Nachträchterpfeifen bentt.

Eine recht sonderbare Art und Weise, Arbeiter zu be bandeln, scheint auf einzelnen töniglichen Bauten zu berischen. Das Beughaus wird belanntlich einigen Renovirungsarbeiten unterzogen. Es find hierbei auch eine Anzahl von Steinmezen beschäftigt. Wer die durchaus ungefunde Beschäftigung dieser Leute lennt, die fortwährend Staub und Steintheilen au ver Schluden gezwungen find, wird es begreiflich finden, daß fich diese Arbeiter hin und wieder durch den Genuß eines Blases Bier au erfrischen versuchen. Bis vor einigen Tagen hatte man ihnen denn auch diese Vergünstigung" anftandslos gewährt, bis es schließlich einem der dort angestellten Baumeister ein fiel, ben Genuß von Bier während der Arbeitszeit gänzlich au unterfagen. Is die Arbeiter in sehr bescheidener Weise gegen diese Neuerung remonstrirten, fagte dieser liebevolle Herr cin fech zu ihnen: Wem das nicht paffe, der könne fich ja nach einer anderen Arbeitsstitte umsehen, wo das Biertrinlen_ge ftattet wäre. Wir möchten wohl wiffen, ob dieser Herr Bau meister selbst noch nie während seiner Arbeitsit ein Glas Bier getrunten hat, und ob er auch dann noch den Biergenuß verbieten würde, wenn er selbst einmal nur einen einzigen Tag Steine behaun und den hierdurch entstehenden Staub eine athmen müßte. Auf spirituose Getränke hat sich das Verbot athmen müßte. Auf spirituose Getränke hat sich das Verbot übrigens nicht erfiredt.

Das Polizeipräsidium ift, entgegen der Anficht bes Magistrats, bet seiner Ansicht fteben geblieben, daß darüber, ob eine Abweichung von der Polizeiverordnung vom 6. April d. J. beziehentlich des§ 66 der Gewerbeordnung in Hinsicht der Begrenzung der Gegenstände des Marktverkehrs augelaffen werden fönne, nicht das Polizeip: äfidium und der Magistrat gemeinschaftlich zu beschließen haben, sondern der Bezirks ausschuß. Bis dieser eine Abweichung zugelaffen bat, soll der Magiftrat sowohl in den unteren als den oberen Räumen der Martiballe Gegenstände nicht aulaffen, welche als Nichtwochen maiti Waare erachtet werden lönnen. Der Magistrat wird weitere Schritte thun, um eine befriedigende Lösung der Frage zu erreichen.

Es ist zur Kenntniß des töniglichen Polizeipräsidiums gelangt, daß fich der Loosehandel auch zur 175. Breußischen Klaffenlotterie eines Theils der Loose zu bemächtigen gewußt bat, und vielfach das Gerücht verbreitet ist, sämmtliche Loose felen bereits vergriffen. Sowelt die Loosebestände von der Lotterieverwaltung zu überleben ftad, glaubt dieselbe indefen in der Lage zu fein, die Nachfrage nach Loosen von Selbst spielern befriedigen zu lönnen. Die töniglichen Lotterie Ein nehmer find angewiesen, soweit fte selbst nicht mehr in der Lage find, Laose sur 175. Klaffenlotterie abzugeben, jedem Einzelnen der fich meldenden Looseläufer mehrere von den jenigen Lotterie Einnehmern zu bezeichnen, bei welchen noch Loose au der genannten Lotterie zu baben find. Gleichzeitig wird auf das Verbot des Spielens in auswärtigen Lotterien mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß alle nichtpreußi schen, von anderen deutschen Bundesfaa en veranstalteten Lotterien dem Strafverbot unterliegen. Also man darf nur in der preußischen Lotterie sein Geld verhazarditen. Wer etwas übrig bat, fann es ja thun.

Daß die Krumme Lante ausgetrocknet sein sollte, war fürzlich in unserem Blatte au lefen. Wir hatten Diese Nachricht anftandsios als richtig aufgenommen. Am vorigen Sonntag jedoch wurden wir durch einen Grunewald Entbuftaften eines Bess ren belebrt. Der Erwähnte, der jahre lang gleich dem Göthejden Fischer von früh bis spät an den Geftaden des Sees tubelos nach der Angel schaute, war über die Verdächtigung seines Jdeals empo: t. Mit ihm viele An­bere. Nun wir fönnen es ihnen nachfühlen und glauben es gern, daß nicht alle Waffer der Krummen Lanke in die Lüfte gern, daß nicht alle Waffer der Krummen Lante in die Lüfte geftiegen find.- Wer es im Uebrigen vermag die jeßigen schönen Tage noch zu genießen, der thue es. Der volifte Heroft zauber rubt über der Natur. Nicht lange mehr und der Grune wald ift entblättert. Also hinaus an die Seen; Bergessenheit der Mutagsjorgen gesucht unter Eichen und Tannen.

Die Fußgängerbrüde über den Louisenstädtischen Kanal im Zuge der Melchiorrage wird demnächst einen Namen er halten; die D. Bausta." Ibellt mit, daß die Unterbandlungen Darüber mit dem föniglichen Boltjeip:& fidium augenblicklich schweben. Die Brüde, welche sei schmiedeeiserne Hauptträger befigt, ist eine elferne Bogenbrüde. Die nugbare Breite des Weges beträgt zwischen den Geländern 3 Meter. Zu den Ges finsen und Abbedplatten ist Granit verwendet. Die Bestellung der Widerlager ist durch die Firma R. Saneiber, die der

an den Rector gerichtet und empfahl mich seiner Fürsorge, den andern habe ich selbst aufbewahrt."

Und er nahm aus seinem Portefeuille ein vergilbtes Papier, deffen unbeholfene Schriftzüge dem Renner deut lich verriethen, daß sie mit der linken Hand geschrieben

waren.

Werner las:

Eisentonfruttion im Gewichte von 7500 Rilogramm Schmiedes eisen von Belter und Schneevool bewirkt worden; das schmiedes eiserne Geländer ist aus der Werkstatt von Ed. Buls beroors gegangen. Für die Erleuchtung der Brücke find achi Ranbelaber vorgefeben. Bum Bau urden von Seiten der städtiscen Behörden 23 000 Dt. zur Verfügung gestellt. Hieroon entfallen auf die Eisentonftrultion 2570, auf die Maurerarbeiten 12 000 und auf das Geländer 3150 M.

Die Manipulationen der Brennmaterialienhändler scheinen tros der neulichen Aufsehen erregenden Gerichtsver handlung fortiudauern und der Eigennut findet bier, wie auch bei anderen Gelegenheiten, immer neue verftedte Wege zur Erreichung seines Bieles. Bon dem Grundlage ausgebend,

daß der Einkauf nach Gewicht der zuverläsftate für beide Theile sei, beziehen viele Leute ihren Bedarf an Rehlen nach diesem Modus. Nun ist beim Einkauf von Steintoblen ras Gewicht bei ureellen Rohlenhändlern ganz besondere Vo ficht erforderlich. Steinfohlen find dasjenige Heizmaterial, dem bet feiner Berwendung ein ziemlich bedeutendes Maß von Feuch figleit nicht nur nicht schabet, sondern das eine geniffe Naffe zum befferen Brennen sogar nöthig hat. Dieser Um stand wird von vielen Rohlenhändlern doppelt au genügt; einmal fuchen fie die ankommende Rohle in mögltoft trodenem Buftande zu erhalten, wobei fich die geringfte Gem chtsmenge angiebt, nach der fie den Preis bezahlen, und sodann werden beim Detailverlauf die Koblen gründlich durchnäßt und so der Käufer genöthigt, für das Gewicht des zugelegten Waffers den Roblenpreis mitzubezahlen. Wer also Steinfohlen nach G wicht fauft, möge auf diesen Umstand aufmerksam fein.

Ueber die Behandlung einiger wichtiger Erkran fungen von Patienten des städtischen allgemeiner Krantens hauses am Friedrichshain enthält der neuefte Verwaltungsbericht folgende intereffante Bemerkungen: Der Unterleibstyphus wurde in frischen und sch veren Fällen meist mit permanenten lau warmen Bädern( 25 Grad Reaumur) mit bewäbrtem Erfolge behandelt; but älteren und le chteren Fällen wurde Antipy: ien durchschnittlich mit aufriedenstellender Einwirkung auf Fieber und Allgemeinbefinden gegeben; üble Nebenwi.fungen wurden babel laum je beobachtet. Neben Antipyrin, besonders da, wo eine genügende Wirkung nicht hervortrat, wurden nasfalte Bäder( 18 Grad Reaumur) für die Dauer von durchschnittlich 20 Minuten eingeschoben.- Blutungen wurden Dutch Lignor ferri belämpit. Katrin wurde nicht mehr angewendet. Das Fieber bei Pneumanie wurde faft durchgängig durch Antipy: in bekämpft mit guter Wirlurg auf Temparatur und Bulk. Ja, es fchien, als ob in sehr frischen Fällen durch Antipyrin eine Der alute Gelent schnellere Krifts herbeigeführt wurde. rbrunalismus wurde ausschließlich mit Nat. salicyl. in großen Dosen( täglich 9 Gramm) behandelt; die Schmerzen verschwan ben banach meist schon am zweiten Tage. Bei Diphtherie wurde nebft Gurgelung mit 2-3 prozent. Löfung von Rall chloricum Binselung der erkrankten Bartien mit Papayotin cn gewendet; legteres mit deutlichem Erfolg rücksichtlich der Lösung der Membranen.

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Der aus Berlin und fürzlich auch aus Aschersleben ausgewiesene Buchbinder Friedrich Michelsen hat, wie der Boff. 8tg." mitaetheilt wird, vom Oberpräsidenten ber Broving Sachsen die Elaubniß erhalten, fich wieder in Ascher leben aufbalten au fönnen. Er scheint also tros seiner eine maligen Borbestrafung wegen eines politischen Vergehens benn doch nicht so ung beuer gemeingefährlich zu sein.

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Die in Leipzig erscheinende Päd. Revue" bringt fol gende Nachricht aus Spandau : Ein Jagdschein wurde in Span bau einem Lehrer ausgefiellt, nabem lepterer in der Hand babung der Schußwaffe von der Polizei geprüft, seine Schule auch durch den Kreisschulinspektor im Auftrage der löniglien Regierung revidirt worden war. Die Aushändigung des Jagd fcheines erfolgte nunmehr zwar, doch mit der Einschiäntung Daß die Ausübung der Jagd nur in den Ferien und dann auch nicht am Drie der amtlichen Wirksamkeit geftattet sei Sierzu bemerkt der Ang. f. d. Havell.": ,, Eigentlich fehlt noch die weitere Einschränkung, daß dem Lebrer nur erlaubt fel, Löwen , Tiger und Rhinojeroffe zu jagen."- Namentlich an legteren Bieftern dürfte in Spandau und Umgegend lein Man gel herrschen.

Die gegenwärtige Witterung steht unter dem Einfluß niedrigen Luftoruds. Der Hamburger Witterungskundige per Boff. Btg." schreibt darüber d. d. 21. September: In den brei legten Tagen ist das Barometer von 18 mm über normal auf 6 mm unter normal, im Ganzen also um 24 mm gefallen. Das Gebiet boben Drudes wurde dabei nicht durch heran nabende Deprefftonen verdrängt, sondern dieselben entstanden am Drte selbst über Bentraleuropa, zur Zeit da der Himmel noch meift better war. Tros dieser erheblichen Drudoermine berung ist bis heute nur wenig Regen gefallen aumal ist ein Streifen betroffen, welcher von Belgien gegen Dinordoft über Hannover nach Berlin verläuft. In Hambura fab man am Dienstag früh die Norbgrenze des Regengewoites am S horizonte; bort bestand bas bobe Gewölt aus Retten von richtung der Wollen von Weft und D verlief, während eine Sirruswöllen, deren Längderstredung. Streifung, in der 8 Fädenwöllchen, die sogenannten Austämmungsfreifen, fentrecht bazu, nach dem Regengebiet im Süd hinwiesen. In Hamburg bielt fich die Witterung noch fafi gang troden. Bei der vo handenen Druckcertheilung ist die Witterung als eine unficere zu bezeichnen.

Der Berliner Schuhmann ist eine Bersönlichkeit, bere au bandlungen auf der Straße und felbft auf Grundfiüden feitens hes Publikums die größte Aufmerksamkeit oder beffer gefagt

ab, baß mir ein Fremder vorwerfen durfte, ich will Dir Mein einzig geliebter Sohn! Es brüdt mir das Herz tein Opfer bringen. Als ob ich für Dich nicht mein Leben opfern würde, mein Gut und Blut. Und so soll es auch Gangart verlägt, folgen ihm die Blide der Baffanten. Betritt sein. Ich will den alten Invaliden fortschaffen, damit Du er eilig ein Haus, so drängen fich ihm Leute nach. Gebt die Bahn frei haft für Deine glänzende Bulunft. Ein in Gesellschaft einer Dame ober eines Herrn die Straße ent Krüppel für ein Genie! Das ist gar wenig, aber es ist lang, so vermutbet der Baffant hinter ihnen sofort ein Be Alles, was ich Dir geben tann. Rämpfe muthig, mein geben oder ein Verbrechen; man stubist genau die Mienen Werner, die Segenswünsche Deines Vaters find mit Dir. und die Geftitulationen der beiden, um daraus den Schluß Und wenn Du hoffentlich später einmal eine Frau nimmst, fte lächeln, weiß man, daß es fich um private Angelegenheiten über die Ursache des Busammengebens zu ersehen. Gift wenn die Dich ebenso liebt, wie ich, erzähle ihr nichts Schlechtes handelt. Bei einem Auflauf ändert sich die Szene fofort, fo von dem einfältig: n Maurergesellen. Was das Schicksal bald ein Schumann auf der Bildfläche erscheint und bingu nicht hat aus mir machen wollen, das soll es aus Dir fritt. Es wird lebhafter und der Subrang der Neugierigen machen. Der Rector hat Recht, Du wirst einst berühmt stärler. Rommt es vor, daß ein Schußmann, den Säbel in ber Linken, die Straße hinunterläuft, um einen in der Fahrt Werner legte bas Blatt, das in seiner Hand zitterte, begriffenen Pferdebahnwagen einzuholen, so ist man mit bet ,, Wie es der Vater prophezeit hat, so ist es gekommen. Rindern ist, wiffen wohl jede ältere Basonen. Dit genug lommi ftudium, Chemie, zu ftudiren. Durch meine große Erfins mannsposten autreten, und scheinbar ernstlich die Strelitung es vor, daß Erzieherinnen mit unartigen Ridern auf Schu bung erntete ich, wie Du weißt, nicht nur Ruhm, sondern, br unartigen Rinder verlangen. Das wirkt mehr als alle

werden. Behalte mich hübsch im Andenken

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hörst Du!"

was in der Wissenschaft selten ist, auch Reichthum. In Bürich, wo ich furze Zeit eine Brofeffur inne hatte, ge wann ich das Glück wieder, das ich in meinem Vater ver

Meinung fertig, daß der Schußmann einen flüchtigen

Strafandrohungen.

Spit

plages im Tiergarten abgeworfen batte, ftürmte vorgefinn Ein Pferd, welches seinen Reiter in der Nähe des Flora loren hatte: bie Liebe! Diese Alpenveilchen sind ein Sym lottenburger Chauffee von zwei une: fchrodenen Arbeitern auf

bol bavon."

Werner fah seine junge Frau zärtlich an. Sie schlang ihre Arme um ihn und sagte mit thränenerstidter Stimme: ,, Er ist auch mein Vater, Werner!"

giebst Du mir meine Jugend wieder!"

Den Reiter feine Folgen gehabt.

gegriffen und dem inzwischen nachgeeliten Reiter übergeben wurde. Außer einer zerscundenen Raje hatte der Unfall füs Selbstmordverfuche. Der Plat am Goethe Denkmal ,, Er ist auch Dein Vater! Agnes, mit diesem Wort im Thiergarten war vorgestern Abend in der achten Stunde Und Werner kniete an bem Grabhügel nieder, legte fanden, dem Schalle nachgehend, einen elegant geleideten der Schauplag eines Selbstmordverfuchs. Baffanten boctes seinen Kopf zwischen die Kränze, als wollte er den theuren Herrn, bewußilos und aus einer Bruft vun de blutend, auf einer ,, Du hast nun zwei Rinder, mein Vater! Dein Dpfer ein noch mit mehreren scharfen Schaffen geladener Revolor Bant llegend vor. Neben dem Unbekannten auf der be lag Durch einen hinzugerufenen Schumann wurde der Unbelannis

Todien anrufen:

war nicht umsonst. Lebe wohl- Lebendiger!"