ben Illufionen bewegen, welche biese Gesetzgebung vielfach hervorgerufen hat; wir find darüber hinaus.
Einschränkung des Lurus unter den Besitzenden." Welche Utopie! Das erinnert ja an die Verordnungen gegen den Hofenteufel", b. h. gegen die Pluberhosen, die einst ein Kurfürst von Sachsen erließ. So übertrieben der bezeichnete Luxus ist, so sehen wir doch nicht, wie der Herr Professor feine Einschränkung durchsetzen will. Aus Belgien läßt sich sicherlich kein Sparta machen.
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wie
Von Schutzöllnern hoffen wir so wenig, Herr de Laveleye. Aber eben auch so wenig von seiner Pflege " Pflege des Geistes des Geistes chriftlicher Liebe" chriftlicher Liebe" in einem Lande, 10 die Verhältnisse durch die Schrankenlose Ronkurrenz der Großindustriellen untereinander bestimmt werden. Der Geist christlicher Liebe" mag an fich etwas Schönes sein; aber er wird so wenig wie bei uns das praktische Christenthum" vermögen, mit den Wirtungen der modernen Technik in der Industrie zu tontur riren. Das fönnte der Herr Professor doch auch einsehen, ber so viele Studien über die Wirkungen biefer Technit ge macht und fie früher auch ganz richtig beurtheilt hat.
Nun, wenn ein Laveleye nichts anderes weiß, was foll man da erft von den Anderen erwarten! Nicht einmal bas allgemeine Wahlrecht will, wie es scheint, der Herr Profeffor gewährt haben. Natürlich nicht! Denn dann würden die Arbeiter Vertreter in die Rammer senden und bort erklären lassen, was sie fordern. Aber das will, wie es scheint, der Herr Profeffor nicht haben und das läßt schließen, daß es mit der belgischen Sozialreform" fehr windig aussieht.
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Politische Uebersicht.
Verlängerung des Berliner Belagerungszustandes. Der Reichsanzeiger" veröffentlicht sorben die dahingehende Berordnung des Staatsministeriums. Diese Berordnung ent hält auch die Erneuerung der Bestimmung, daß für jede Verfammlung, in der öffentliche Angelegenheiten erörtert oder be rathen werden sollen, achtundvierzig Stunden vorher die Ges nehmigung bei der Ortspolizeibehörde nachzusuchen ist. Diese Bestimmung wird also offenbar eine dauernde werden. Auf Bersammlungen zum 3med einer ausgeschriebenen Wahl zum Reichstage oder zur Landesvertretung erstreckt sich diese Be schränkung übrigens nicht. Auch die Verlängerung des Bes lagerungsjuftandes für Altona und Umgegend wird im Reichsanzeiger" verkündet.
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Herr Dr. Mar Hirsch, der Gründer der famosen Ge mertvereine, wird alles Ernftes als freifinniger Kandidat für ben erledigten ersten Berliner Wahlkreis genannt. Wer das ber freifinnigen Partei eingegeben bat, der wollte ihr gewig au einem gründlichen Durchfall verhelfen. Herr Dr. Mox Hirsch ist selbst in bürgerlichen Kreisen so wenig beliebt, baß an einen Erfolg seiner Kandidatur gar nicht zu Dinlen ift.
Sozialdemokratischer Parteitongreß. Kürzlich ging bekanntlich durch die deutsche Preffe tie Notis, wonach angeb Tich in einer fleinen thüringischen Stadt der diesjährige fojial bemokratische Partet Kongreß in aller Stille ftattgefunden hätte. Wir sind in der Lage, mittheilen au tönnen, daß all bie Ammenmärchen, die über den sozialdemokratischen Kongreß in Umlauf gefegt find, vollständig aus der Luft gegriffen find.
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e uns von unterrichteter Seite mitgetheilt wird, wird die fozialdemokratische Reichstagsfraktion au der Beit, welche fte für die Abbaltung des Kongreffes für geeignet hält, die Ein labung zu demselben öffentlich ergehen laffen. Selbst die Kreuzzta." fowie die Nordd. Aug. Btg." soll die Einladung behufs Beröffentlichung augeftellt erhalten. Mehr lann man doch nicht verlangen!
Reichstägliches Mus parlamentarischen Kreisen schreibt man uns: Die Magdeburger Beitung" erzählt, daß bei Schluß der letzten Seffion, als das übliche Hoch auf den Kaiser ausgebracht wurde, zwei Sozialdemokraten im Saale geblieben feten, ohne fich an der buldigung zu betheiligen. An diese angebliche Thatsache werden selbstverständlich allerlei Unartig teiten gegen die Sozialdemokratie geknüpft, welche pflicht schuldigft verschiedene Blätter, die Nordd. Allg. Stg." voran, abbruden. Wir legen der gangen Angelegenheit faum eine Bedeutung bei, doch wollen wir ausdrüdlich erklären, daß an ber Mittheilung tein wahres Wort ift. Sämmtliche noch in Berlin anwesende Sozialdemokraten hatten fich schon vor Schluß der Sigung aus dem Saale entfernt. Weshalb nennt bie Magdeburger Beitung" denn nicht die Namen der beiden Uebelthiter"? Sie ist doch sonst nicht so. Und weshalb werden solche alberne Lügen denn verbreitet? Wohl deshalb,
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und jebenfalls keines Unrechtes schuldig sei, mit gebührenter Rüdfichtnahme zu behanbeln und fie, wenn irgend möglich, in Freiheit zu lassen. Statt die erhoffte 3usage zu er halten aber wurde er sehr barsch zur Ruhe verwiesen, und noch ehe er eigentlich wußte, was mit ihm vorging, hatte man ihn von Elfe getrennt und ihm der nicht im Eats fernteften an einen gewaltthätigen Widerstand dachte die Hände auf den Rüden gefesselt. Bebend vor 3orn und Scham wollte er gegen eine so schimpfliche Behandlung protefliren, aber man ließ ihn gar nicht erst zu Wort fommen; und ba fich trot ber späten Abendstunde und der Abge legenheit der Straße bereits eine beträchtliche Menschen ansammlung zu bilden begann, so zwang er feinen Unwillen nieber und faßte den Caifchluß, feine Beschwerde, bie in biesem Augenblick doch wohl nuplos gewesen wäre, später an einer geeigneten Stelle vorzubringen. Sein eigenes Schidfal war ihm überdies jetzt, wo Alles über ihm zuJammengebrochen war, völlig gleichgiltig, und nur noch die Sorge um Else beschäftigte alle seine Gedanken. Das Verhalten der Polizeibeamten gegen die noch immer Bewußtlose aber fonnte ihm keinen Anlaß zur Klage geben. Der Kommiffar, welder die ganze Expedition befehligte, war, soweit ihm die Pflichten feines harten Amtes dies gestatteten,
weil man mit der Wahrheit nicht mehr auskommen fann?- Noch wollen wir hier bemerken, daß die fonservative Partei im Reichstage in ihrer Berblüffung und faft die gesammte antifojialistische Preffe in ihrem blinden Born gefamente antifojialistische Breffe in ihrem blinden Born einen Punkt bei den Verhandlungen über die Präsidenten wabl ganz übersehen baben. Hasenclever repligirte aegen Windthorst, daß derselbe ebensowenig wie er felbft bas Recht habe, darüber au urtheilen, was fich sch de und fich nicht ichide. Grabe dieser loyale parlamentarische Ausspruch ift dem Redner besonders übel genommen worben. Und was bedeutete er anders, als daß dem Präfidenten eines Barlaments allein das Urtheil über die Schicklichkeit im Hause auftehe! Der Abgeordnete Windthorft bildet fich eben ein, daß er der Richter über die Mitglieder anderer Barteten fet. Das beries noch be sonders ein Vorgang im Feyer des Reichstags, als der alte Herr in geradezu findlichem Borne vor den Sozialdemokraten mit dem Fuße stampfte, weil dieselben ihm rund erklärten, trop seines Wunsches nicht von ihrer Dbftruftion politit nochloffen zu wollen. Wo bleibt da die Schicklichkeit? Doch auch diese angelegenheit ift obre Bedeutung, nachdem die sozialdemofratische Fraktion des Reichstags ihren Willen erreicht hat."
Die freilonservative Post" und die ultramontane Germania" liegen einander in den Haaren. Die ,, oft" batte neulich nämlich angedeutet, daß gewisse hohe Drden noch heute mit Gift umzugeben wüßten und um gewiffer Swede willen vor leinem Mittel zurüdichredten. Es bieg da: Bor Kurzem brachte die" Times" die Nachricht, daß das neulich zu Gunsten der Jesuiten ergangene Breve des Papstes aus Furcht erlaffen sei, da erßere bie bficht gehabt hätten, Leo XIII , aus dem Wege zu räumen. In Italien hat man diese Nachricht sehr ernft aufgefaßt und verschiedene Anzeichen geerscheinen ließen. Die Wiener „ Politische Korrespondenz" glaubt fammelt, welche die Mittheilung der Times" als begründet dieselbe einfach als lächerlich bezeichnen au sollen, ohne fich in eine fachliche Widerlegung einzulaffen. Wenn wir uns der ab. sonderlichen Vorgänge erinnern, unter welchen der Tod des Staatssekretärs Franchi erfolgt ist, so scheint es uns, als ob die Befürchtung von einer Bergiftung durchaus nicht fo grundlos ift, als das Wiener Organ fte binftellt." Daju bemerkt nun wieder die Germania ":„ Wir würden unsere Leser beleidigen, wenn wir auf diese unmoralische Leiftung der Boft" eingeben würden, die eine doppelte Verleumdung ausspricht, obne auch nur den Schatten eines Be weises zu erbringen. Wundern darf einen aber eine solche Leistung nicht mehr, denn ein Blatt, welches soeben den Banditenstreich gegen den Fürften von Bulgarien für eine europäische Wohlthat hinstellte, ist zu Allem fähig und bald geneigt, von fich auf andere zu schließen." Das ist die bürgerliche gute" Gesellschaft unter ft!
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Bekanntlich erhielt der Sozialdemokrat Moltenbuhr in Kellingbusen vor der Stichwahl im Herzogthum Lauenburg ein H. Bone, Schuhmachermeifter, unterzeichnetes Schreiben aus Rageburg, in welchem derselbe gefragt wird, welche Ver gütigung er verlange, wenn er die sozialdemokratischen Stim men in Mölle, Lauenburg und Lehmrade dem Ioniervativen Kandidaten zuführe. Herr Boye leugnet, der Betfaffer dieses Briefes zu sein. Diese Behauptung wird jest auch auf ande rer Seite zugefanden, jedoch vermuthet man. baß eine andere bekannte Bersönlichkeit in Rageburg ben Brief verfaßt habe. Mit Hilfe eines in den Blättern veröffentlichten Falfimile des Briefes hofft man, der Eache auf den Grund zu lommen.
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Zur neuen Einmischung des Fürsten Bismard gegen die Bestrafung der Verschwörer in Softa- die erfie geschab belanntlich gegenüber dem Fürften, die zweite gegenüber der Regentschaft schreibt die Neue Freie Presse", daß diese Einmischung nicht die Mitwirtung des öfter. reichischen Vertreters gefunden habe. So fauer man es fich auch sowohl hier als in Berlin werben läßt, die große Veränderung zu verbergen, welche durch die bulgarischen Er eignisse in dem Verhältniffe der drei Kaisermächte zu ein ander hervorgebracht wurde, es wird immer schwieriger, die Fittion aufrecht zu erhalten, daß das alte Einverständniß noch fortbestebe, und das Alles, was geschehen ist, auch zur vollkommenen Bufriedenheit aller biefer Mächte gejchah." Die Kreus Beitung" wird es bald babin gebracht haben, daß auch ihr die Norbo. Allg. Stg." bas Bradilat reichs feindlich" anhängt, denn man höre und staune das erst genannte Blatt wagt es, die Haltung Defterreichs au billigen, weil dieses die Bestrafung der bet dem Sittentat am 21. Auguft Betheiligten als eine innere Angelegenheit Bulgariens be trachtet, in welche fich einzumischen Desterreich Ungarn nicht zulomme."
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Reichstagsabgeordneter Kopfer( Bollspartei), gewählt für Mannheim , bat frantbeitshalber sein Mandat nieder gelegt. Kopfer wurde in der Stichwabl gegen einen Nationalliberalen mit 9596 Stimmen gegen 7563 Stimmen gewählt. Im ersten Wablgang wurden abgegeben für den Kandidaten der Volkspartei 5359 Stimmen, für ben nationalliberalen Kandidaten 5901 Stimmen und für den sozialistischen Ranbi baten 4846 Stimmen. Die Sozialisten haben hier also recht wohl Aussicht, in die Stichwahl zu kommen.
bes Vergebens für all' bas schwere Ungemach, welches er burch seine rasche That über fie gebracht. Aber ihre Augen blieben verfchloffen, und er mußte fich mit einem tiefen Auffeufzen schmerzlichter Resignation sagen, daß diese Ohn macht vielleicht nur eine Wohlthat für sie sei, und daß fie verhältnismäßig leicht über eine Stunde hinwegkam, die ihr bet flarem Bewußtsein hätte die entsetzlichste ihres ganzen Lebens sein müssen.
Die Schuhleute hatten Miene gemacht, Bernhard zu Fuß nach dem Stadthause zu transportiren, aber auf sein Efuchen wurde auch ihm die Vergünstigung gewährt, eine Droste zu benügen. Der Rommiffar felbft nabm an seiner Seite plak und auf den Vorberfik ließen sich zwei Konstabler nieber, so daß Bernhard bie unmuthige Bemerkung nicht unterbrüden konnte, ob man ihn benn für einen so fürchter lichen und gemeingefährlichen Verbrecher halte, daß man trok feiner Wehrlofigteit noch so weitgehende Vorsichtsmaßregeln treffe.
Diese scheinbare Unverschämtheit erregte den lebhaften Verdruß des Rommiffars.
Sie thäten beffer, sich ganz ruhig zu verhalten", fagte Sache eine total verlorene ist, und daß Sie mit der Un
Der Verein deutscher Eisen- und Stahlindufteller bat fich gegen eine Betheiligung Deutschlands an der iners nationalen Bartier Ausstellung von 1889 elärt. Allerdings ist dieser Beschluß nur durch den Vornan des Vereins gefaßt, doch hält man dafür, daß auch die Matität der Vereinsmitglieder der gleichen Ansicht sind. Aus dem Beschluß gebt aber nicht bernor, ob die Herren auch dann, enn das Reich sich an der Ausstellung betheiligt, für sich und bre Industrie die Mitwirkung dennoch verlagen. Wir bezweeln Dies. Denn wenn das Reich einen Theil der Beschidurs foften trägt, dann werden die nach Staatshilfe du stenen Herren gleich bei der Hand sein. Haben fie doch die Sch
ellprämien in ihre tiefen Taschen gesteckt, ohne ihrer Arbeer
zu gebenken, und haben sie doch den Schutzoll in ihrer Kn turrenagler bazu mißbraucht, burch planlose, wilde Produktis, fich felbft, aber besonders den Arbeitern zum Saaden, le Eisenindustrie schwer zu schädigen. Das Deutsche Reich abe wird hoffentlich durch egoistische Beschlüsse einzelner Mache fich nicht beeinflussen lassen und fich im Interesse der deutsche Gesammtindustrie an der Bariser Ausstellung betheiligen, tro aller bisher beliebten offiösen Auslaffungen.
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Kindische Nuffenfeindschaft. Wir lesen in Leipzige Blättern: Welche Stimmung in Bezug auf Rußlano gegen wärtig in den Kreisen des Leipziger Publilums berricht, davon legte ein Zwischenfall, welcher sich bei der Probevorstellung der für die Dieffe engagirten Rünfiler im Ryftallpalast ereignete, Beugniß ab. Dafelbft trat u.. eine russisch - deutiche National und Roupletsängerin, Frl. Belinskaja, auf, welche einige ihrer Lieder in russischer Sprache vortrug. Das Bublitum verlangte, als es diesen Umstand bemerkte, in stürmischer Weise, daß der Gefang in ruffischer Sprache aufhöre und deutsch ge Sängerin dem an fie so energisch gestellten Verlangen nach surgen werbe, und der Sturm legte sich erst dann, als die
tam."-Man wird uns teine besondere Freundichaft für Rußland nachfagen lönnen, aber in derartig alberner Weise zu demonftriren, daß lönnen allerdings nur enragirte Nationals dusler. Diese Demonstration erinnert uns an die Albernheiten, welche im Jahre 1870 bei dem Auftreten franzöfifcher Chanso, netten in verschiebenen deutschen Theatern verübt wurden. Borber jubelte man den manchmal recht obszönen Liedern mit heller Begeisterung zu; nach der Kriegserklärung verhöhnten dieselben Leute die Mädchen. Und das nannte man Pa triotismus.
Sehr verdächtig tommt un3 folgende Nachricht vor, welche durch zahlreiche Blätter ihren Umzug hält: Aus Leipzig wird dem ,, Berliner Tagebl." geschrieben: Die hier erfolgte Verhaftung mehrerer der Berbreitung des hochverräthe rischen Pamphlets Marschlieb für bie beutschen Truppen" verdächtigen Bersonen ist durch die Unve: fichtig teit eines der Hauptthäter ermöglicht worden. Derfelbe, ein Tischlergeselle, batte in einer Reftauration sein Notizbuch tegen gelaffen, in welchem Bleistiftnotizen darauf bindeuteten, daß der Befiger des Buches der Dichter" des Marschliedes fel und daraufhin wurde seine Verhaftung vorgenommen. Das gegen ist es noch nicht gelungen, der Frevler an der Friedens eiche babhaft zu werden.
Von der Arbeiterinnenbewegung. Am Dienstag vori ger Woche feierte der Dresdener Arbeiterinnen oerein sein erftes eft. Daffelbe wurde in seinem materiellen Erfolg da burch sehr eingeschränkt, daß aus unbekannten Gründen die Polizei den Zanz gänzlich untersagt hatte, auch den Schluß des Festes auf 10 Uhr feftfeßte. Das Fest verlief aber sonst sehr animirt. Fräulein Köhler trug einen Prolog vor. Dann folgten Gesangs- und andere dellamato rifche Borträge von Frau Kreifing, Frl. Winkler und Fräulein Pinther. Herr Lehrer Wittich hielt die Feftrede, wo er an der Hand des Nibelungenliedes die Treue der deutschen Frau feierte. Von Fl. Maas war aus Hamburg ein Glüdwunic telegramm eingelaufen. In 3ürich sprach in einer Ber fammlung des Arbeiterinnenvereins Frau Guillaume Sad unter großem Beifall über Migstände im Herberg meien und Arbeitsnachweis. Die Versammlung verlangte schließlich in einer Resolution: Errichtung eines städtischen, une entgeltlichen Nachweis bureaus für Dienstboten.
Magdeburg , 21. Sept. Eine auf gestern Abend nach der Flora" einberufene öffentliche Versammlung, in welcher der Reichstagsabgeordnete Biered über„ Soziale Fragen und soziale Reformen" sprechen wollte, ist verboten worden.
Graf Apponyi bat in einem Regierungsmann einen wertboollen Bundesgenossen gefunden: Der Vizepräsident Des ungarischen Reichstages Graf Banffy, ein Siebenbürger theilt vollständig die Anfichten des Führers der Oppofition und meint, daß die russische Drientpolitit die Inter effen Defterretas fomie Ungarns bedrohe. Die heimische Monarchie muffe fich dem Bordringen der rufftschen Macht entgegenftemmen und dies selbst auf die Gefahr eines Krieges ibun. Ja, Graf Banffy mistraut der Verläglic feit des Bünonifies mit Deutschland so feb daß er baffelbe ganz aufgegeben zu fehen wünscht, falls d uns zu einer mit den österreichischen Orientinteressen unverein
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Nun wohl! Und was hätte ich damit Strafbar begangen? Bin ich nicht berechtigt, über mein Eigenthum schalten, wie es mir gefällt, und habe ich darüber irgend einem Anderen Rechenschaft zu geben, als vielleicht einzig berjenigen, von der ich den Schmuck zum Geschent e hielt?"
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ches Sie sich für den Fall der Entdeckung zurecht gemacht Ah, also barauf soll das Märchen hinauslaufen, wel hätte Ihnen ihr theuerstes Befihthum freiwillig zum Geschen ganz unschuldig an dem Lobe Ihrer Tante, und diefelbe gemacht welches ihr wahrscheinlich in einer Borahnung des Schidfals ihrer Ermordung von einem Brillantenhalsband doch keines Gebrauch mehr würde machen fönnen?"
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nächst die einzige Antwort, welche der Rommiffar erhielt Ein lauter Aufschrei aus Bernhard's Munde war ein Schrei, fo wilb und gellenb, wie er sich nur je eina
gefolterten Menschenbrust entrungen,
berartige Beobachtungen gewesen
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I und wenn es im
wäre, so würben
Janern des geschloffenen Wagens nicht viel zu buntel für er barsch, benn Sie sollten fich boch sagen, daß Ihre die Beamten wahrgenommen haben, daß sich die Züge des jungen Mannes wie diejenigen eines Wahnsinnigen ein humaner und wohlwollender Mann, der selbst einem schuldamiene, welche Sie da auffezen wollen, feinen Erfolg verzerrt hatten und daß er vergebens nach Worten für eine
Verbrecher gegenüber immer noch einen Neft von Mitleid bewahrte, und der namentlich mit dem Schicksal des armen jungen Mädchens das lebhafteste Bebanern fühlte. Auch war er Menschenlenner genua , um fogleich zu sehen, daß Else's Krankheit feineswegs Verstellung war, und daß sie ber Schonung bringend bedürfe. Er hatte einem ber Rons Stabler ben Befehl ertheilt, eine möglichst bequeme Drofchte
mehr haben können. Wir wissen Alles, mein Bester, fügte er mit erhobener Stimme hinzu. Wir wissen, daß Sie nicht Bernhard Schmidt, sondern Bernhard von Römer find ber Neffe bes Fräulein Frieberite von Römer!"
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Erwiterung oder eine weitere Frage rang. So aber nah men fie feinen Aufschrei und fein Schweigen zunächst nur für einen beutlichen Beweis seines bösen Gewissens und für eines jener unwillkürlichen wortlosen Geständniffe, welches .Nun ja, ich zweifle nicht baran, daß Sie es wiffen", pflegt, wenn fie plöglich ein fünftlich aufgeführtes Gebäube felbft verstodten und verhärteten Verbrechern zu entfahren
gab Bernhard zurüd, benn wie hätte ich mir fonft meine
herbeizuschaffen, und er hatte das junge Mädchen im Innern Verhaftung erklären sollen! Aber ich zweifle, baß Sie befugt menbrechen sehen. Diesen günstigen Moment wollte ber Don Ausflächten und Vertheidigungsmittel vor fich zufam berselben untergebracht, so gut es sich bei der immerhin recht find, mich daraufhin schlimmer als einen gemeinen Verbrecher Kommiffar nicht ungenutzt vorübergehen lassen, und er be
mangelhaften Beschaffenheit des Gefährtes eben bewirten ließ. Mit einem unfäglich traurigen Blick sah der gefesselte Bernhard alledem zu; er fühlte wohl, daß die gegenwärtige
fehr lange 3eit, wenn nicht auf immer, und er hätte viel,
zu behandelu!"
Das ist start!" fuhr ber Kommissar auf. Sie scheinen sich also noch immer sehr sonderbaren Illusionen hinzugeben.
halilofen Eingeständniß zu bringen.
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" Geben Sie das Leugnen nur getroft auf, Römer!" Trennung von der Geliebten einen Abschied bebeute auf eine Bielleicht flärt es Sie einigermaßen über Ihre Lage auf, fagte er. Es liegt Alles ganz llar zu Tage, und es wirb wenn ich Ihnen sage, daß man auch den Brillantschmud in Ihre Lage gewiß nicht verbessern, wenn Sie sich hinter fo unendlich viel barum gegeben, wenn er noch einen legten Ihrem Befit gesehen hat, daß fich der Pfandleiher gemeldet handgreifliche Lügen versteden wollen, an die Niemand aud
liebevollen Blick von ihr hätte erhaschen können, einen Blick
hat, bei dem Sie benzelben verpfänden wollten."
I nur einen Augenblic lang glauben tann. Geftehen
Sie's
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