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" barin stedte, ift freilich eine andere Frage. Uebrigens fandle uns geftain ein Abonnent eine Wurft, die derselbe ebenfalls in ber 8entral Markthalle billig gelauft batte: pro Bfund 1 M. 15 Pf. aber zu effen war die Wurst nicht. Wenn fich in der Bentral Maitthalle das billig und schlecht" einbürgert, wird es bald mit dem Vertrauen des Publikums vorbei sein!" Wenn in einem reellen Geschäft ein Käufer einmal frog aller Aufmerksamkeit eine nicht ganz gute Waare erhält, geht er meist zur Polizei, und eine Anklage wegen Vergebens gegen bas Nahrungsmittelgeses ist die Folge. Wenn alle Räufer in der Zentral Markthalle, die Wurft für 25 P. pro Bfund oder zu ähnlichen Preisen gefauft haben, diese Waare aur Untersuchung gegeben hätten: eine besondere Abtheilung müßte im Gerichtsgebäude zu Moabit eingerichtet werden, um alle Fälle zur Verhandlung und Aburtheilung zu bringen. Die wenigen Thierärzte lönnen diese Mengen von verschiedenen Waaren nicht fontroliren, und praktische Sachverständige werben leider nicht angestellt. Ferner: Laut Bekanntmachung des Verkaufsvermittlers Julius Trettel hat derselbe sich mit Gutsbesitzern in Verbindung gefest und wird in fürgefter Bett mit den Auttionen frischen Fleisches begonnen werben! Das Endergebniß dieser Fleischauktionen dürfte voraus. aufeben sein: fenes Vieh, welches der Händler nicht mehr laufen will, alle alten Rühe werden von den Herren Gutsbefizern geschlachtet nach Berlin gesendet werden. Collen diese Auktionen nicht aber den reellen Detailgeschäften schweren Schaden zufügen, so muß das Auktionswesen in die jenigen Bahnen geführt werden, für die es bestimmt ist. Dem Großverlehr zu dienen, dafür müssen Beftimmnngen erlaffen werden, daß Rindfleisch nur in viertel Rintern, Schweine Aletsch in halben Schweinen, Kalbfleisch nur in ganzen Kälbern, Himmelfleisch nur in ganzen Sammeln verauttionirt werden barf. Wird Rind, Schweine, Kalb oder Hammelfleisch in lofen Stüden eingebracht, so tarf nicht unter 50 Bio. Davon verauftionist werden. Wurft, geräucherte Fleischwaaren aller Art dürfen ebenfalls nicht unter 50 Bfo. verauttionirt werden. Nur durch derartige Verordnungen ist es möglich, das Aut tionswesen zu regeln und den Kleinvertebr von einer unbe rechtigten Konkurrens zu befreien." Hierzu bemerkt die Staatsb. Btg.": Räthselhaft muß das Verhalten der städti fchen Drgane diesen wiederholten Klagen gegenüber erscheinen. Als der Schlachtawang eingeführt werden sollte und dagegen geltend gemacht wurde, daß durch denselben das Fleisch zu fehr vertheuert werden würde, erklärte Profeffor Virchow in ber Stadtverordneten- Bersammlung: Wir wollen auch nicht für billiges, sondern für gutes Fleisch forgen." Kaum aber ist ber Bentral Viebbof fertiggestellt und der Schlachtzwang durch. geführt, so wird die von Herrn Virchow ausgesprochene Abficht durch die Geschäftshandhabung in den Markthallen Musorisch gemacht. Vielleicht ändert Herr Virchow jest seine Erklärung dabin, daß er fagt: Wir wollen auch nicht für gutes Fleisch forgen, sondern für billiges." Wir unsererseits wollen aur luftration dieser Bustände noch folgende Mit theilung beibringen, die wir in dem Anz. f. d. Havell." finden: Ein Matler der Berliner Bentcalmartthalle hatte mehrere Bentner Schladmurft nach Spandau gefandt, welche hier ver auttionirt werden sollten. Es mußte fofort auffallen, daß man ein solches Quantum nicht lieber in Berlin absente. Bevor die Wurft zur Verfteigerung fam, wurde fle auf polizeiliche An ordnung von den Herren Thierarzt Grätschel und Fleisch beschauer Roch untersucht und sofort der Inhalt von sechs Riften für ungenießbar eflärt und der Vernichtung preis. gegeben. Der Neft in awei Riften, der weniger bebentiich er fchten, foll erft einer noch genaueren Untersuchung, unterzogen werden." Wenn man alles hier Angeführte in Betracht sieht, so brängt sich unwillkürlich die Beobachtung auf, die man bei den meisten städtischen Einrichtungen machen fann. Ele bienen auf Kosten der Gesammtheit den Geschäftsintereffen Einzelner. So ift es mit den Pferdebahnen und der Bes leuchtung, und so ist es auch mit ben mit so großem Pomp ins Leben gerufenen Markthallen. Hier allerdings scheint der Schwindel denn doch in ganz ungeahntem Maße zu blühen, es bat faft den Anschein, als ob die großartigen Einrichtungen, bie so viele Millionen geloftet baben, nur zum Vortheile cins zelner Multionsvermittler und Waarenkommiffionäre hergestellt worden find.
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Ueber die rechtliche Natur und die Bedentung der Füllstriche an Santgefäßen herrschen die wunderlichften Anschauungen, namentlich unter den Schantwirthen und deren Gehilfen, aber auch unter denen, welche dem Schantgefäße faft täglich als Säfte gegenüber figen. So hört man häufig die Aeußerung: Mein Seidel iftaeaichi", als ob irgend Jemand jemals aus§ 369 Biffer 2 des Reichsstrafgesetzbuches, der Maß und Gewichtsordnung vom 17. Auguft 1868 oder der Mich ordnung vom 16. Juli 1869 beftraft werden fönnte, wenn die Polizeibehörde bei ihren Revifionen Schantgefäße ohne den Füllstrich vorfindet. Dies ist nicht richtig, denn es tann eine Bestrafung in diesem Falle nur aus§ 5 des Reichsgeseßes, betreffend die Bezeichnung des Raumgebaltes der Schantgefäße Dom 20. Juli 1881( 6.8. 6. 249) erfolgen. Bwar ift bie Strafe nach beiden Gefeßen dieselbe( Gelbfirafe bis zu 100 M. oder Shaft bis zu 4 Wochen und event. Ronfislation, nach dem Gesetze von 1881 auch Vernichtung der qu. Gefäße), allein der Unterschied ist doch der, baß die Schantgefäße felbft nimmermehr zu den gefeßlich zulässigen Maßen gerechnet wer ben tönnen, vielmehr gilt dies nur von denjenigen Flüssig feitsmaßen, welche feltens der Gaft und Schantwirthe sur Prüfung ihrer Schantgefäße bereit zu halten find.(§ 3 des Gesetzes.) Diese letteren werden geaicht", niemals aber die Schanfgefäße felbft. Deshalb baden auch die ftaatlichen Alichungsbehörden mit der Anbringung des Fülftriches durch aus nichts zu thun, ja es ift die Ausführung dieser Arbeit Den Aichmeistern durch die Erlaffe der Minifter für Handel und Gewerbe und des Innern vom 4. März und 27. April 1883 ausbrüdlich verboten worden. Dabei ist bemerkt, die Bezeichnung der Schanfgefäße nach ihrem Collinbalt trage nicht den Charatier einer ,, amtlichen" Beglaubigung und Fift stellung, es sei vielmehr jebem Gaft und Schankwirthe über Jaffen, in welcher Weise und durch wen ler diese Bezeichnung ausführen laffen wolle, wobei der With natürlich für die Richtigkeit der Bezeichnung haften müffe. Hiernach ist die Aufgabe der Polizeibehörde bei den Maß- und Gewichtsrevis ftonen auch eine ganz andere, wie bei den Revistonen ber Schanlgefäße, benn im ersteren Falle erstrecki fich diese Thätig.
,, welcher ein Quantum Bier verabreiche, welches( ohne den Schaum) in nennenswerther Weise unter dem Füllstrich bleibt, Schaum) in nennenswerther Weise unter dem Füllrich bleibt, fich des versuchten Betruges und, wenn der Gaft nichts mette, des vollendeten Betruges schuldig mache und eine Anllage bieferhalb zu erwarten habe. Die Polizei werde deshalb er sucht, durch mündliche Belehrung der Wirthe und Kellner und späterhin durch Erhebung der anflage wegen versuchten oder Dollendeten Betruges diesem Unwesen ein Ende au machen." Jm Allgemeinen dürfte dieser Staatsanwalt schon Recht haben, wenn es auch nicht gerade au den Aufgaben der Bolizei ge bört, in den Gastlolalen herumzuftöbern und die Gäfte in threm, privatrechtlichen" Intereffe zu schützen; so viel ist aber jeden falls richtig, daß wenn ein Gaft nach vergeblichen Nellamationen einmal Einft machen will, er auch das Recht hat, die ihm ge fchehenen Uebervortheilungen durch Beugen, welche nicht gerade Polizeibeamte zu sein brauchen, festzustellen und dann die Be ftrafung bei der Staatsanwaltscaft aus SS 263-265 bis Reichsfirafgesetzbuches zu beantragen. In diesem Sinne bat fich auch das Kammergeriat in seiner Entscheidung vom 28. Sep tember 1885 ausgesprochen, indem daffelbe den Sag aufft: llte: 8wed des Beseges vom 20. Juli 1881 ift, dem Konsumenten völlige Klarbeit und Gewißheit über den Inhalt des ihm vor. gefesten Schankgefäßes zu geben und jeden Bweifel an deffen Sollinhalt zu beseitigen."
Der ehemalige Reitplatz des 2. Garde Dragoner. Regi ments an der Urdan. und Bärwaldstraße hat sich rasch zum Theil bereits mit Häusern bedeckt. Der Erwerber des ganzen Plages fordert für die Quadratruthe 2400 M.; ihm selbst tommt dieselbe auch schon 2250 M. zu stehen. His im Jahre 1764 die Ephraims schräg gegenüber am Johannistisch 4% Morgen zur Anlage einer bolländischen Graupenmüble lauften, bezahlten fie dafür in Summa 500 Thaler, und 1767 bezahlte der Hoflieferant Eichholz für den heutigen neuen Hot jäger an der Hafenbaide, den ersten Weinberg mit Wohn haus, Viehfall und einigem Gartenland" für 300 Thaler. So ändern fich die Beiten!
Der Straßenbahnbau bat fich zu einer ganz speziellen Technit entwidelt, wie die Ausstellung zum Kongreß der Straßenbahningenieure im Architektenbaufe jeigt. Die größten Hütten haben hier ihre Spezialitäten für Straßenbahnen auß gestellt, prächtige Proben der deutschen Stablindufirie, denn Stahl muß jest alles sein: Schienen, Achsen, Räder und der aleichen mehr. Stahlwerk Phönig bat bereits 800 Kilometer Straßenbahnen geliefert, Osnabrüd 550 für 32 Städte: Madrid , Lyden, Kopenhagen , Stockholm c. Von dem Be triebe der Pferdebahn erhält man ein vollständiges Bild. Man sieht eine Bahnanlage mit allen ihren Schichten, eine Billettollektion, Pläne von Bahnhöfen und Wagenzeichnungen, so daß die Sache auch für den Laten Intereffe bat.
Wochenlang war das Terrain auf der östlichen und füblichen Seite des Dönhofsplayes bis zur Ede der Linden ftraße faft unpaffirbar. Die Direktion der großen Berliner Pferde Eisenbahn führte daselbft Renovirungsarbeiten aus und auch der Magiftrat half buddeln. Nur mit Anwendung der jedem Berliner eigenthümlichen Körpergewandtheit, die er fich im Sommer bet anhaltenden Straßenumwälzungen aneignet, war es möglich, diese Stelle ohne erheblichen Leibesschaden zu pa firen. Doch der geduldige Staatsbürger erträgt derartige Unbequemlichkeiten gern, weiß er doch, daß die Bauten der Pferdebahn hauptsächlich den nothleidenden Aktionären zu Gute lommen, und welcher billig denkende Mensch unterstüßt nicht gern einen Louponabschneidenden Dividendenverzehrer in feinen berechtigten Bestrebungen? Daber sei es fern von uns, über diese Straßenbauten au flagen. Anders verhält es sich jedoch mit den Anwohnern jener Strede. Sie haben während der ganzen Beit den Staub geschluckt, der Aspoaltqualm jog ihnen in die Fenster und als alles nun glücklich zu Ende geführt war, glaubten fie auch der Segnungen der neuen Pferdebabnlinie hellbaftig zu werden. Leider hatten fie die Rechnung ohne Die Strede wurde den Fahrplan der Pferdebahn gemacht.
Lindenstraße aunächst
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nicht befahren. Einer der Adjajenten wandte fich mit einer Eingabe an die Direktion der Großen Berliner Pferdeeisen babn" mit der Bitte um Aufklärung. Er erhielt folgendes Klaffische Schreiben: Auf die gefl. Buschrift vom 16. b. M. er widern wir Ihnen ergebenft, daß nach den bestehenden Fabr plänen Die Strede in Der nicht befahren werden foll. Die Dizeltion ber Großen Berliner Pferde Eisenbahn Alien Gesellschaft. ( Rame unleserlich.) Nun ist das alles ja gans gut und ganz schön, aber damit ist dem großen Bublifum denn doch in feiner Weise gedient. Außerdem stebt an der Ede der Lindenstraße eine der bekannten Tafeln, welche viele Baffanten veranlagt, fteben zu bleiben und auf die Pferdebahn zu warten. Diese fönnen allerdings bort so lange stehen, bis fte die Farbe unferer Lantsleute aus Kamerun annehmen, wenn fte auf Beförde rung rechnen, irren fie fich eben. Eine Untoulanz gegen das Bublilum bildet der lettere Fall immerhin: entweder soll man Die Tafel entfernen ober, was beffer wäre, die Bahn in Be trieb frgen.
Ueber den aus Berlin ausgewiesenen Buchbinder Michelsen batten auch wir gestern eine der Boff. Btg." ent nommene Notiz veröffentlicht, welche durchaus nicht den Zbat fachen entspricht. Herrn Michelsen sollte danach von Ober präftoenten die Erlaubniß ertheilt worden sein, fich wieder in Halberstadt aufhalten zu dürfen. Es ist dies leineswegs Der Fall. Herr Michelsen hält sich nur seines Geschäftes wegen vorübergebend in balberßabt auf, was nach den Bestimmun gen des Preußischen Landrechts nicht ftrafbar ist. Die Maß regel des Oberpräsidenten ist also durchaus nicht rüdgängig gemacht worden. Im Gegentheil ist Herrn Michelsen auf eine Beschwerde gegen seine Ausweisung vom Oberpräsidenten der
Richtigkeit der Angaben vor, so wird die Feststellung als genügend angefeben, andererseits wird die Identität des eft zustellenden an der Hand des Adresbuches durch ein amedent fprechendes Frquifitorium einer weiteren Prüfung unter ogen, so daß bei einiger Gewandtheit der Telegraphiften das Segeln unter fremder Flagge sehr schwierig ist, und die Fälle sehr felten find, in denen es Eiftirten gelingt, die Beamten durch Angabe der Wohnung und des Nationales einer dritten Person zu täuschen. Ja sehr unangenehme Lage lann jemand tommen, wenn er nach erfolgtem Wohnungswechsel in der alten Wohnung ab und in der neuen noch nicht angemeldet ist, da thm als bann eine fleine Reise nach dem Rollenmarkte taum erspart bleiben dürfte, und ist es daher dringend zu empfehlen, für möglichst baldige Meldung nach erfolgtem Wohnungswechsel Sorge zu tragen. Hirfistlich unserer Nachbarorte, deren Bes wohner sowohl geschäftlich, als auch privatim im engften Ronner mit Berlin stehen, find jedoch teine Vorkehrungen ge troffen, um die Personalfeststellungen auf den hiesigen Polizeis bureaur zu ermöglichen. Wie die Bon" meldet, ist der Ane fang, bierau nur bei Schöneberg gemacht, dessen Amtsbureau telephonisch mit dem 56. Polizeirevier- Bureau verbunden ist. 60 lange eine solche Berbindung nicht berbeigeführt, fann das her den Bewohnern der Nachbarorte nicht dringend genug and Herz gelegt werden, stets Legitimationspapiere bei fich zu tragen, welche ihnen erforderlichen Falles es ermöglichen, stb über ihre Berfon glaubhaft auszuweisen, da ste sonst leicht grögeren Un annehmlicht iten ausgefest find.
Die Nattenplage in der Ungebung der fiskalischen A5 bederei nimmt immer größere Dimenfionen an. Die gefräßts gen Thiere, von einer Größe und Körperbeschaffenheit ge mäfteter Ragen, unternehmen förmliche Raubzüge bis Reiniden Dorf, Dalloorf und Tegel und machen dort die 5 allungen Der Landwirthe unfiber. Die Rebberge find vollständig unters minist; in den Höhlen haben die Ratten ihre N ftr. Die trod ne Witterung der legten Wochen ist der Vermehrung Dieser elelhaften Nager sehr günftig gewesen, so daß selbst bet bellem Tage in der Müllerftraße Riefenexemplare den Baffan fen unter die Füße gerathen. Viele Birthe in der Gegend haben bereits die Schweine gänzlich abgeschafft, well fte nur felten solche fett füttern fönnen, ohne daß dieselben von T.is chinen fret bleiben.
Der Herr Gerichtsreferent. Die Neuruppiner Big." schreibt: le ftets mit großem Beifall aufgenommenen Be richte über die Verhandlungen des Schöffengerichts und der Straflammer haben wir leider in dieser Beit nicht bringen tönnen, da unser Referent iür dieselben, Herr Otto, wegen hier verübter Schwindelelen von der blefigen Stra lammer au 2 Jabren Buchthaus und 3 Jahren Ehrverluft verurtheilt ist." Prozeß Keller. Bu der am 2 Ditober ftatifi denden Schwurgerichtsverhandlung gegen den Doppelmörder Keller ist die Nachfrage nach Billets wieder eine so gewaltige, daß nur ein Ileiner Theil der eingegangenen Meldungen von der Gerichts Schreiberet berücksichtigt werden lann. Die Schwurgerichtsver bandlung wird unter Voifig des Landgerichtsdirektors Martius ftatifi ben und voraussichtlich in einem Tage beendet sein. Da der Angeklagte fich nur insoweit für schuldig bekennt, als er behauptet, den Todtschlag im Affett und nachträglich ben Diebstahl begangen zu baben, so wird im Termin das 8 ugniß Der lieinen Lohter der Gemorbeten, als der einzigen use zeugin der Morosjene, von großer Bedeutung sein. Im Uebrigen wird sich die Verhandlung ziemlich vereinfachen und im In quifitorium nur die genaue Feftftellung der Art und Weise, wie fich Reller fo lange den polizeilichen Nachforschungen hat entai ben fönnen, von be vorragendem Interesse sein.
Verjuchter Selbstmord. In der vergangenen Nacht bes merkten Flößer auf der Oberhavel in der Nähe von Spandau eine menschliche Gestalt im Waffer, die mit den Willen lämpfte und dem Unterfinlen nabe war. Eie bolten dieselbe and Land und brachten fte nach der Stadt zur Polizeiwache Es war eeine gutgekleidete Frau im Alter von 36 Jahren, die von Berlin gelommen war, um sich fict zu ertränken. Die Person erschien nicht völlig zurechnung fähig.
etwa
Das Polizeipräsidium erläßt folgende Bekannt machung: Der ehemalige Bildhauer Franz Otto, bierselbst Bülowfiraße 84 wohnhaft, verkauft mit seinem sogenannten Leben weder, einem von einem gewiffen Baunscheidt vor Jahrzehnten fchon mattschreierisch zur Beseitigung aller denkbaren Krant heiten angepriesenen Schnepper- Beräth, sogenanntes Lebensöl Lesteres besteht nach amtlich veranlaßter chemischer Brüfung aus einem feiten Del, welchem Strotonöl beigemischt ist. Die zum Preise von drei Mart abgegebene Flasche Del hat einen reellen Werth von etwa 30 Bf. Der Gebrauch des Lebens wedes und des zugehörigen Deles haben wied tholt üble Fol aen gehabt. Das Publikum wird daher vor den genannten Mitteln gewarnt.
Der Gerichtsvollzieher verschmäht nichts, was nicht niet und nagelfeft ift. Gestern brachte einer derselben drei ge schlachtete Hammel, ein Rinderbinterviertel, eine Angab Schinten sc., die er einem Schlächter abgeholt hatte, in seiner Pfandlammer zur Auktion.
Der Lichtdrud, ein neuerer funstgewerblicher Bweig, hat in den lezten Jahren einen bedeutenden Aufschwung gewon nen. Welche Erfolge der Lichtdruck auf dem rein tür stlerischen, buchhändlerischen und wissenschaftlichen Gebiete errungen bat, beweisen die zahlreichen Auflagen umfangreicher und foftbarer Wate, welche in neuefter Beit erschienen, dem großen Bubli lum die Runfischäge, die hervorragenden Bildwerle, die Kupfer fichiammlungen, die Ausgrabungen der Neuzeit, die Archi führen. Läuschende Mehnlichkeit mit der Photographie befit das in jüngster Belt hier in Aufnahme gelommene Blanglicht wort zugegangen: Ihre gegen die Verfügung des Königl. bruckverfahren, deffen Erzeugnifie schwer von wirklichen Bo Regierungspräsidenten zu Diagdeburg vom 17. b. Mis., durch tographien zu unterscheiden find. Diese Glanzliciorude werben welche Ihnen der Aufenthalt im Etadtbezirk Aschersleben auf ein besonders hierzu präparirtes Papier gebrudt, dann
untersagt worden ist, unter dem 22. v. Mts. rechtzeitig angebrachte Beschwerde wird hiermit nach Prüfung des Sachverhalts als unbegründet zurückgewiesen, wil der in§ 2 Nr. 2 des Geseges über die Aufnahme neu anziehender Bersonen vom 31. Dezember 1842 gebrauchte Aus. brud Verbrechen" nach dem Sprachgebrauch des damals geltenden landrechtlichen Strafrechts auch auf solche band.
ladirt und auf Kartons gezogen; fie befizen den Vortheil, daß fte nicht gelb werden, ein Uebelstand, der bei Bhotographien noch immer störend wirkt, sowie den Vortheil der schnellen Herstellung und, was die Hauptfache ist, der außerordentlichen Billigkeit. Diefelbe ist gegenüber der Photographie, allerdings nur bei größeren Auflagen 10 bis 15 Mal so groß. Das Glanzlicht Drudoerfahren wird namentlich ba am vortheilbaf Ansichten von Stadien und Landschaften handelt, deren photo unfultioirteren Gegenden, fich für den Handel viel zu beurr ftellen würde. Die so hergestellten Ansichtenalbums in golb Brooing Sachsen . gez. v. Wolff." Bei dieser Burudweisung vergiertem Leinwanddeckel, welche sehr zu unterscheiden find von Den billigen, gewöhnli lithographisten Leporello Album
Lungen zu beziehen ist, welche nach den heutigen strafrechtlichen testen zur Geltung lommen, wo es fich um Anfertigung von
Beftimmungen zu den Bergeben gehören und die in Anwen
Telt auf sämmtliche in den Lokalen befindlichen wirklichen Maße, dung dieser Vorschrift getroffene landespolizeiliche Anordnung gropbische Vervielfältigung, besonders in entfernteren und
also auch auf das oben gedachte zur Prüfung bereit zu haltende nach Lage der dortigen Verhältnisse im Intereffe der öffent Normalmas, in anderem Falle hat die Polizei aber nur darauflichen Sicherheit gerechtfertigt erscheint. Der Oberpräsident der
zu sehen, ob der Füllstrich auch an allen Seibeln u. f. w. an gebracht ist und fernet, ob der Strich auch richtig" angebracht der Beschwerde des Herrn Michelsen hat es fein Bewenden ge ift. Legteres ift der Fall, wenn der durch den Füllfrich be
grenzte Raumgebalt eines Schantgefäßes bei Gefäßen mit verhängten Maßregel nichts befannt geworden. Im Uebrigen Ländern, wo fte wegen ihrer Billigkeit und unveränderlichlett
glänzender.
Der Staatsanwalt Heinemann, der die Anklage im
ein wahrhaft gern gelauft werden. Die größte Schwierigkeit für den Fabri fanten liegt in der Beschaffung guter und tauglicher Negative feinen hiesigen Boften verlaffen, da er einen Ruf als efter boffentlich bald durch die stetig und allgemein zunehmenbe Projes Graef vertreten hat, witd, wie wir hören, demnädft Drudplatten nöthig find; aber auch diese Schwierigkeit wird oder wenigftens guter Photographien, die zur HerBellung der
engtem balse( Flaschen), höchfiens go, bei andern Gefäßen ist ber Stil jener amtlichen Verfügung höchftens o geringer ift, als der Sollgehalt. Das biefige Bolizeipräfidium gab diesem Gebanten in einer Bekanntmachung Dom 24. Dezember 1883 babin Ausbrud, daß der Abstand des Füüftrichs von dem oberen Rande der Schankgefäße bei sämmt. lichen oberjährigen Bieren zwischen 1-10 Cm. betragen dürfe. Hieraus ergiebt fich nun, welche Ansprüche der Gaft an einen Schantwirth zu ftellen hat. Ein westpreußischer Staatsanwalt erit: im vorigen Jahre eine öffentliche Bekanntmachung, in welcher er ausfübrie, der Füllstrich habe den Bwed, vor Uebervortheilung zu schützen, dieser Die Gifte zu wenig Bier( d. b. zuviel Schaum) verabreicht werde.
Die Feststellung der Personen, welche wegen irgend
Martthallen Berigt von J. Sandmann, Rabtijden
welcher Delifte nach den Bolijetwachen fiftit werber, irfolgt Berlaufsvermittler, Berlin , Sentral Markthalle, den 23. Sep
bekanntlich auf telegraphischem Wege, da sämmtliche Wachen fowohl untereinander, als auch mit der Bentralftelle, dem Polizelpräfidium, vermittels unterirdischer Kabelleitung der meinen darauf, daß durch Anfrage bei dem Polizeirevler, in
tember 1886.
Wild. Die hohen Breise, welche für Hafen, Rebbibner und Rebe erreicht werden, sieben stets größere Bufubren nad fich, die aber noch immer nicht zur Befriedigung des Brda
Der Gaff lönne ft gegen folche Uebervortheilung am besten welchem der festzustellende wohnen will, festgestellt wird, ob Pfennig pr. Bfd., Rebhühner, junge 95-120, alte 70-85 B
selbst dadurch schüßen, daß er bas Glas zum Auffüllen zurüd.
gebe, allein bad habe öfter Unannehmlichkeiten zur Folge und beshalb werde darauf aufmerksam gemacht, daß der Wirth,
bies tbatsächlich der Fall ist, und ob das angegebene Nationale, Fafanen 3 M., Wachteln 50-60 Bf., wilde Enten 0,80 bi
b. i. Namen, Stand, Geburtstag, Jahr und Dat fiimmt. 3 legteres der Fall, und liegen sonst leine Bedenten gegen die
1,20, Hafen 3,00-4 Mart per Sild.
Geflügel. Die Nachfrage nach fettem Hausgeflügel with