Politische Uebersicht.
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Die bürgerliche gute" Gesellschaft unter fich. Mit Diefen Worten charafteriftrien wir neulich den Streit zwischen der Boft" einersets, welche den Kleritalen ziemlich deutlich zu verftehen gab, daß fie nöthigenfalls unbequeme firchliche Würdenträger mit Gift" zu beseitigen wüßten, und der Germania " andererseits, welche dem offiziösen Blatt erwiderte, bag lettere nichts Schlimmes darin gefunden habe, durch Banditenftreiche" unbequeme politische Größen zu entfernen. Die Germania " Inüpft beute an unfere Worte einen längeren Artikel, aus dem wir an Stelle einer Widerlegung bas folgende hervorheben wollen, weil es auch für unsere Leser sehr lehrreich ist. Die gute Gesellschaft" schreibt das ultra montane Blatt- untergräbt durch Wort und That felbft die Wirkung ihrer Aktionen gegen die Eosialdemokratie. Wenn Fürst Bismard zu Anfang 1884 erklärte, die Deutschfreifinnigen feten schlimmer" als die Sozialdemokraten, wenn die Norddeutsche" vor den Wahlen des Jabres 1884 Bentrum und Deutschfreifinnige auf gleicher Stufe mit den Sozialdemo fraten für schlimmste Segner" erflärte, wenn bei diesen Wablen der oberste Leiter der Polizei in Magdeburg , dem auch Die Handhabung des Sosialistengefeßes dort obliegt, in einer Voltsversammlung erklärte, dem Fürsten Bismard sei ein Sozialdemokrat zehnmal lieber, als ein Deutschfreifinniger, und wenn bemgemäß die Partei der Herren in Magdeburg den Ausschlag gab für den Sieg des sozialdemokratischen Randi baten, dann darf sich Niemand wundern, wenn die Altion gegen die Sozialdemokraten weber eine moralische noch irgend eine fonftige Wirkung auf die Sozialdemokraten übt, außer wo Die physische Macht diese Wirkung erzwingen fann. Dazu tommt nun noch die hohe Schule der Revolution, welche neuer Dings von der lettenden Macht Europas , Rußland eröffnet worden ist unter der ftillschweigenden Hinnahme oder gar ber Unterstüßung der übrigen großmächtlichen Regierungen. Die Kreuzig." schrieb gestern Abend wieder: Was den General Raulbars anbelangt, so soll derselbe nach Berichten englischer Blätter mit außerordentlichen Vollmachten und mit speziellen Saftrutiionen, betreffend die Einstellung des Gerichtsverfahrens gegen die Verschwörer ausgeftattet sein. Da aber bulgarischen Berichten zufolge in den militärischen Kreisen Bulgariens ge rade die Bestrafung der Theilnehmer an dem Staatsstreiche mit Entschiedenheit verlangt wird, so scheint augenblidlich fpeziell diese Frage die bedenklichfte zu sein." Man dente! Wenn Difiziere, die ihre Untergebenen und sogar uner fahrene Kadetten zu Eidbruch und Empörung verführt und aum Theil gezwungen haben, und dann mit der Biftole in der Hand ihren legitimen Fürften und Kriegsherrn im Schlafe überfallen und weggeschleppt haben, nicht bestraft werden sollen, was lann dann überhaupt noch bestraft wer ben? Und doch ist diese Bestrafung eine Frage", und zwar augenblicklich die bedenklichste" Frage für die Erhaltung des Friedens!" Die Grundsatlosigteit, welche unser ganzes politisches Leben beherrscht und vergiftet, lann aller Dings nicht beffer beleuchtet werden, als es hier seitens des ultramontanen Blattes gefchieht. Aber wenn letzteres barauf, hin an die bürgerlichen Parteien die Forderung richtet, alle gegenseitigen Anfchuldigungen unterbleiben zu laffen, fo beiß bas doch weiter nichts, als daß man zur Grundsaploftgkeit- Befinnungslumperel" nannte es neulich die Köln . Big." unter dem Beifall aller Ofiziösen auch noch die Heuchelet fügen soll. Dann behielte die gute Gefell schaft ihre Geheimnisse allerdings ganz für fib", aber besser wäre fie dadurch keinesfalls geworden, und größere Achtung in Den niedrigeren Ständen würde fie fich dadurch auch nicht zu erwerben wissen.
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Fortschritt der Internationalität im Wirthschafte leben. Wie die moderne Verkehrsentwidlung mit ihrer un glaublichen Transporterleichterung alle nationalen Verkehrs, hemmniffe über den Haufen wirft, das hat sich auch auf der internationalen Eisenbahnkonferenz zu Bern von neuem gezeigt. Wenn die Beschlüffe, welche die Konferens bezüglich der Herbei führung einer technischen Einheit im Eisenbahnwesen gefaßt bat, auch an fich leine politische Bedeutung haben, so ift es doch als ein erfreulicher weiterer Schritt auf dem Wege zur Annäherung der in engem Wechselverkehr mit einander feben Den Staaten des Rontinents zu bezeichnen, daß auch in jener Hinsicht jetzt eine Uebereinstimmung erreicht worden ist. Der bedeutsamste Beschluß ist ohne Zweifel der in Artikel 1 des Schlußprotokolls niedergelegte, demzufolge bezüglich der Spur. weite der Babngeleise eine Vereinbarung dahin getroffen worden, daß dieselbe fünftig in sämmtlichen Vertragsstaaten bei neu zu legenden oder umzubauenden Geleisen auf geraden Streden nicht unter 1435 mm betragen und in Kurven bas Mas von 1465 mm nicht überschreiten soll. Diese Normen entsprechen hinsichtlich der Kurven der für Deutschland zulässigen größten Spurweite. Bei der somit hergestellten Einheit erinnert man fich übrigens unwiatürlich des Geschreis, welches zu Anfang des Krieges im Jahre 1870 in der franzöfifchen Presse er hoben wurde, welche das unaufhaltsame Bordringen der deut fchen Heermaffen namentlich darauf zurüdzuführen fuchte, daß
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Und dennoch brachten Sie es über's Herz, ruhig hierher zurüdgufehren?" rief ber Doktor mit unverbohlener Ents rüftung aus. Sie blieben nicht in der Nähe Ihres franten Rinbes, um es wenigstens Ihrer Berzeihung versichern, und ihm damit die schwere Sterbeftunbe zu er leichtern?"
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Berzeihung?" rief Hofferichter erstaunt. Meiner Verzeihung? Sie können glauben, daß ich jemals im Stande wäre, der Ungerathenen zu verzeihen? Hätte man mich zu ihr gelaffen, wie es doch mein gutes Recht war und wie ich es leider vergebens zu erzwingen fuchte, so würde ich ihr meinen Fluch ins Geficht geschleudert haben, meinen grimmigften, fürchterlichsten Fluch, und es wäre mir eine Genugthuung gewesen, wenn sie unter dem Gewicht dieses Fluches thren legten Athem ausgehaucht hätte."
Der Schlächtermeister fab wirklich widerwärtig aus in 3orn, die Abern auf seiner Sirn waren bid an Jeschmollen und sein ganzes breitfnochiges Gesicht hatte eine blaurothe Färbung angenommen. Was mußte bas unglüd.
litten haben, ehe es den verzweifelten Entschluß gefaßt, ihm zu entfliehen.
mit einer heftigen Bewegung zurüd.
mehr mit einander zu thun. Wenn es nicht fündhaft wäre, wünschen, daß ihr armes Rind durch den Zob vor dem
bas rollende Eisenbahnmaterial Deutschlands ungebindert auch auf die franzöflichen Bahnen übergeführt werden fonnte. Man verlangte nachbrüdlich, daß nach Beendigung des Krieges die Bahn- Spurweite verändert werden sollte, damit fich Frankreich in dieser Besiebung gegen das Ausland ebenso absperre, wie es on Seiten Rußlands von Anfang an gefchehen sei. Das bat alles nichts geholfen, die Bedürfnisse des Wirthschafts leben haben alle politischen Bedenten befeat und wenn alle Staaten Europas erft zu einem großen Wirthschafts. gebiet zusammengewachsen sein werden, dann wird auch alle politische Trennung und Feindschaft zwischen ihnen ver schwinden.
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Ueber unsere politifirenden Kolonialreisenden, die - wie fich erft jüngst wieder auf dem Naturforscherkongres seigte einen großen Einfluß auf die ganze Rolonialbeme gung in Deutschland gewonnen haben, schreibt die Nation": Die meisten jener Leute, die man als die attiven Eräger un ferer Rolonialpolitik zu betrachten hat, find weder Kaufleute, noch Philantropen, noch Männer der ratten Forschung. Sie find von allem vielleicht etwas; aber in erster Linie und im beftem Falle find fie doch fübne Reisende, denen ihre Unter nehmungszüge eine Art Sport find und denen es lleinlich und unverfländlich erscheint, daß eine Nation diesen Sport nicht mitzumachen bereit ist, oder wenigftens dafür keine großen Dpfer bringen will und lann. Ein Afrilareifender ohne eine gewiffe ideale Hingabe, aber auch ohne einen gewiffen aben feuerlichen bang ist schwer denkbar; und wenn er mit diesen Eigenschaften dann vor allen an die Lösung kommerzieller Fragen herantritt, so ergeben fich derartig monstöse Resultate wie die, daß man dem deutschen Handel ein überaus unficheres Geschäft vorschlägt, für deffen Realiftrung deutsche Private oder die deutsche Nation zunächst schwer berechenbare Summen aus geben foll. Die pofitiven Ergebniffe, die die folonia politischen Erörterungen auf der Naturforscherversammlung ergeben haben, find sehr dürftig. Feft steht nicht vielmehr, als daß Kamerun fehr ungefund, daß Lüberisland gesund, aber ohne größere Bedeutung, und daß in Dftafrika große unbekannte Länder massen vorbanden find, die Deutsche für fi in Anspruch nehmen. Welche Zukunft werden diese Länder haben? Einer der vorsichtigsten Redner, Herr Merensky. Der lange in Süd afrila war, prophezeite bem dunklen Welttheil nur eine insel artige Kultur. Wird fich diese wenigftens erreichen lassen? Auch das ist überaus zweifelhaft. Herr Geheimrath Hirsch be tonte, daß man die Bedingungen, an welche die verderblich tödtliche Malaria geknüpft ift. nicht fennt; daß fie in den Tropen sowohl in fumpfigen Niederungen, als auch auf Höhen und in wafferarmen Gebieten vorkommt. Wo find also jene Gegenden, in die der Europäer fich retten foll? Und auch die Hoffnung auf Allmatisation erscheint in Afrila doppelt trüge tisch , denn nicht allein die eingewanderten Weißen, sondern auch die Schwarzen, wenn schon in geringerem Grade leiden unter ober erliegen dem mörderischen Räima.
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Die Bismard'sche Orientpolitit wedt in den Kreisen ber öfterreichich ungarischen Bolttiter fortgesezt die lebhafteften Bweifel an dem Nugen des deutsch österreichischen Bündnisses. Der Befter Lloyd" schreibt beute: Wenn Deutschland uns in der Bertheidigung unserer Intereffen nur bann unterfüßen foll, wenn diese Intereffen zugleich die feinigen find, oder umgelehrt, dann bedarf es hierzu nicht erft eines Bündnisses; das muß jebe Macht ohnehin um der Selbst erhaltung willen thun. Das Bündniß, bei dessen Verkündi gung Lord Salisbury außrief: Großes Heil ift der Welt wider fabren", fonnte unmöglich einen solchen Inhalt haben. Noch im November des vorigen Jahres, nach dem bulgarischen Staatsstreiche, lonnte der Bericht des auswärtigen Ausschuffe3 br ungarischen Delegation erklären, daß ,, die Bafis unserer aus wärtigen Politit, wie seit Jahren, so auch jezt das enge Freundschaftsverhältniß zu Deutschland bilde, welches nach der erfreulichen Verficherung des Herrn Ministers auf fo feften Grundlagen beruht, daß fich seit dem Bestande desselben hierin teinerlei Henderung ergeben hat". Als das gefarieben wurde, war damit schwerlich gemeint, daß Deutschland bei der ersten fich bietenden Gelegenheit seine Unterfügung jenem Rußland suwenden würde, zu welchem unsere Beziehungen schon damals lediglich auf den allgemein giltigen internationalen Verträgen" beruhten, wie der erwähnte Bericht mit Abficht hervorhob. Es ift darum durchaus begründet, wenn Graf Apponyi heute an ben Ministerpräsidenten die Frage stellt: Welche Veränderung ift eingetreten und aus welchem Grunde ist eine Veränderung eingetreten" in dem Verhältnisse der Monarchie zu Deutſch land? Existirt ein solcher Grund nicht und wenn Herr v. Tisza das erklärt, dann werden auch wohl seine politischen Gegner nicht an der absoluten Wabrhaftigkeit seiner öffentlichen Deklarationen zweifeln, dann müßte angenommen werden, bas die deutsche Politit in der Auslegung von Verträgen und Bundespflichten eine gana neue Art einzubürgern gesonnen sei, welche wir bisher nicht als deutsche Art gelannt haben und auch iegt nicht als solche anerkennen mögen."
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Wenn hätte wäre! Ein Berliner Telegramm der Köln . 8tg." fübit aus, wie die Verhandlungen im Reichstage
Hartwig trat einen Schritt räher an den Stadtverorbneten heran, und auch seine Stimme bebte jest merklich, als er erwiderte:
Und wer giebt Ihnen ein Recht, zu sagen, daß er ein Mörder set"
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Wer mir ein Recht dazu giebt?" Nun, ich bente doch, ba lönnte von einem 3weifel nicht mehr die Rede fein! Die Schuld dieses Burschen liegt ja sonnentlar zu Lage!"
Das ist nicht wahr!- Die Umstände mögen gegen ihn sprechen, wie sie schon gegen manchen Unschuldigen ge sprochen haben. Aber ein Mörder ist er nicht, dessen bin ich ganz gewiß!"
Dem Stadtverordneten mochte nachgerade ein 3weifel
über den spanischen Handelsvertrag einen neuen Beleg für das frivole Spiel böten, welches die Sozialdemokraten mit den Intereffen des Landes getrieben, indem fte aus rein persön lichen und selbstsüchtigen Fraktionsinteressen den Abschluß des Vertrages verzögert baben. Wenn die endgiltige Annahme des Bertrages am Sonnabend erfolgt wàre, wie bies obne die Dbftruktion der Sozialdemokraten hätte erfolgen müffen, so hätte schon am Sonntage der amtlich vorbereitete Aud tausch der Vollziehungsurkunden in Madrid auf telegraphische Weisung ftat finden tönnen. Wäre in Folge des nunmehr glüdlich überwundenen Aufruhrs ein Rabinetswechsel in Spanien eingetreten, so wäre der Austausch der Urkunden und somit der Abschluß des ganzen Vertrages fraglich gewor Den. An demselben find aber nicht nur die Industriellen und Handeltreibenden der beiden Länder betheiligt, sondern in bobem Grade auch die weitesten Kreise der Arbeiter. Die fozialdemokratische Fraktion hat lein Bedenten gefragen, durch ihre Haltung eine Gefahr nicht bloß für den Handel, sondern auch für die Arbeiter felbft berbeizuführen, deren Intereffen vorzugsweise zu vertreten fie behauptet."- Die„ Nordd. Allg. Beitung" brudt natürlich dies alberne Gewäsch nach. Ja menn, hätte, wäre!- Wenn meine Tante Räder hätte, so wäre fte ein Boftwagen!"
Mit wenig Verstand und vielem Behagen" bruden die tonservativen Provinzialblätter gleichzeitig eine Notiz ab, welche ihnen vom Breßbureau in Berlin zugesandt worden ist. Diese Notis wendet sich gegen die sozialdemokratische Breffe in Deutschland , welche unter der Herrschaft des Sosialißengefeges eine gemäßigte Sprache führen müße. Würde das Sozialisten aefet aufgehoben, so würde diese Presse genau in diefelbe Sprache fallen, wie die im Auslande erscheinenden Blätter. Sonderbar, daß die Redakteure all der Beitungen teine Ahnung davon haben, daß es in Deutschland ein Preßgeset und ein Strafgeset giebt. Um so sonderbarer ist dies, als das Sozia liftengeset für den Inhalt einer Diudschrift teine Strafen fennt; bei etwaigen Bestrafungen nach dieser Richtung hin wird immer auf das gemeine Recht zurüdgegriffen. Man fteht, wie verständnißlos die herrschende Preffe im Rampfe gegen Die Arbeiterpartet verfährt.
In Wurzen in Sachsen ist ein Bubenstüd rohester Art im Garten des Hotels Stadt Leipzig " verübt worden. Ruch lose Hände haben nicht weniger als 10 Stüd hochstämmiger Myrthenbäume durchschnitten." So meldet die Bresse in Sachsen . Wo bleiben da die balbmülchfigen" Sozialdemo Iraten? In der Stadt Leipzig " au Wurzen verkehrt nur die ,, Elite der Gesellschaft", von der etliche berauschte Glieder wahrscheinlich die ruchlose That" verübt haben. Wie fann man benn gleich so schimpfen; die Herren waren ja nur beiter und übermüthig. Die That ist nicht des Aufbebens werth."
Zölle und Verbrauchssteuern. Die Ergebniffe der Einnahmen der Reichslaffe an Höllen und Verbrauchssteuern für den bis Ende Auguft d. 3. verlaufenen Theil des Rech nungsjahres liegen jegt vor. Difigiös wird darüber bemerkt: Die Geträntefteuer und die Salafteuer weisen aufammen mit rund 39 000 000 Rart gegen die gleichen fünf Monate des Vorjahres einen Mehrertrag von faft 2 000 000 Mart auf. Bei den Böllen ist zwar auch der Reinertrag mit über 88 000 000 Mar! gegen das Vorjahr um etwa 4 Millionen geftiegen, aber es liegt hier bie Sache insofern anders, als burch das Bolltarifgefes vom Mai v. J. namhafte Erhöhungen der Bollsäge cingeführt find und der Etatsanschlag darauf rechnete, daß die finanzielle Wirkung dieser Erhöhungen im laufenden Jahre schon voll eintreten werd. Nach den vor liegenden Gtragiffern erscheint die Erfüllung dieser Erwar tung noh nicht gefichert.
Der heutige Sonntag wird für die Stadt Lüttich ein bewegter fein. Die sämmtlichen Arbeiter des Maasthales, in 38 fojiationen eingetheilt, gegen 10 000 ann ftart, vers anftalten in den Straßen der Stadt eine Rundgebung für das allgemeine Wahlrecht und ziehen dann nach dem Begräbniß plage, woselbst Ansprachen gehalten werden sollen. Das M nifterium hat aus Vorsicht" die Konfignirung der Truppen angro: bnet. Gleichzeitig tritt der große tatholische Ron greß für die fozialen Fragen zusammen, der vier Tage tagen und, wie die Klerilalen verlünden, von epochemachender Be beulung" sein wird. Sein Biel ift, die Gesellschaft in bie Babnen des praktischen Christenthums zurüdzuführen, aus benen fie fich feit einem Jahrhundert mehr und mehr zu ents fernen trachtet."
Die seitens der Regierung ausgesprochene Behaupturg die belgischen Arbeiter. Unruhen seien durch Führer, aum Theile durch Ausländer, angefiftet worden, be ftätigt fich nach dem Hamb . Cour." nicht. Es ist vielmehr jest erwiesen, daß sie durch die Härte und Unbesonnenbelt bet Wertbefizer felbft entstanden find. Das Herabjegen der beitslöhne auf 130 Franta( 1 Mart) in den Gruben Fleurus hat den Sturm zum Ausbruch gebracht, der auf ben übrigen Werken in Folge der allgemeinen Lohnreduktion Biber ball fand."
ihm gesprochen, und nach alledem, was ich aus ihrem Munbe über ben jungen Mann vernommen, halte ich is für ganz unmöglich, daß er sich eines so fürchterlichen Verbrechens gerade gegen seine ebelfte Wohlthäterin hätte schuldig machen follen."
Der Stadtverordnete lächelte ingrimmig und schüttelte mit einer ungläubigen Geberbe ben Ropf.
Wenn ber Bursche nichts Befferes zu seiner Ent laftung geltend machen fann, als bas, so wird er feine Tage wohl im Buchthause beschließen müssen, meinte Sie find gewiß ein ausgezeichneter Arzt, Herr Doktor, zu einem Richter scheinen Sie doch zur wenig Anlage befigen."
Spiel
aber
Ich bitte, meine eigene Person gefälligft aus bem und meinte: noch in der gehörigen Ordnung sei. Er schüttelte ben Ropf noch weiter über einen Gegenstand unterhalten soll, ber bod Doktor, aber wie man solchen Thatsachen gegenüber noch zu meinem innigften Bebauern fehen mußte, mit welcher " Ihre Menschenfreundlichkeit in Ehren, mein Herr die Einzelheiten jenes schauerlichen Ereignisses vernahm unb wohl auch für Sie Interesse genug haben muß.- Als i berartige Behauptungen aufstellen fann, ist mir ganz unvers tannt."
Nicht mehr als ganz oberflächlich! Ich sah ihn ein
Ermordeten in beständigem Valehr. Wir begegneten uns
waren trop ber be
liche Mädchen unter ber Brutalität eines solchen Baters ge- fändlich, haben Sie denn den Menschen überhaupt gezigen Seite hin richtete, ba bin auch ich, nicht unthätig ge blieben und Alles, was ich bisher ermitteln fonnte, hat mi nur in meinem Glauben an Bernhard von Römei's banke aufbrängen, denn er erhob sich und schob seinen Stuhl einen ungemein günstigen Einbrud. Meine Ueberzeugung Rimmenden Zeugniß seiner Bekannten eine gerabezu Auch dem Doktor mochte fich wohl ein ähnlicher Be einziges Mal bei seiner Tante, und er machte mir damals fchuld bestärkt. Seine Lebensweise war nach bem übereins Wir werden uns nie sehr flüchtige Bekanntschaft. Faft seit dem ersten Tage fcheidenen Höge seines Einkommens wohl geregelt mals verstehen, und ich denke, wir haben vorläufig nichts meines Aufenthalts in dieser Stadt war ich mit der jetzt Er hatte nicht einen Pfennig Schulden, sondern er wat einen solchen Getanten auszusprechen, so möchte ich überall in unseren Bestrebungen und ich verehrte in ihr eine fleinen Berlegenheiten zu befreien. Er war ein zuverläffiger, schrecklichen Schicksal bewahrt bliebe, unter Ihre Gewalt heitsliebende Dame. Sie hatte neben ihren vielen foaftigen dem Ausdrud des wärmsten Lobes befunden und er hing Er brehte sich furz um, um sich zu entfernen, aber Menschenkenntniß und trop aller schier unerschöpflichen Güte in jeder Beziehung eine zweite Mutter geworden war. Unb ihres Herzens hätte fie fich gewiß nimmer auf eine einmal ein solcher Mensch, der durch seine Erziehung und Bildung Wenn ich es nicht mit meinen eigenen Ohren hören gefaßte Buneigung zu einem falschen Urtheil über Jemanden sehr wohl in den Stand gefeht war, die Tragweite feiner Sie, der angefehene, rung feines Charakters aufmerksam beobachtet und fte tannte fehr verhaßt war, als Gemeinheit und Brutalität- " Sie find es, ber hatte ihn erzogen, hatte jebe seiner Handlungen, jede Aeuße beinahe weiblich zartem Charakter, dem nichts Anderes fo ihn so genau wie sich selbst. Oft genug hat sie mir von solcher Mensch, sage ich, sollte plöglich zu einem verthiert
zurückfehren zu müssen!"
ber Stadtverordnete hielt ihn durch einen Suruf zurüd:
müßte, so würde ich nicht daran glauben," fagte er, am ganzen Rörper vor Erregung zitternd. Sas Mädchen in Schuh nimmt
fittenftrenge Mann, bie Geliebte eines Mörbers?!"
verleiten laffen, ber thr so nahe stand wie diefer Neffe. Sie
Handlungen vollkommen zu übersehen,
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ein Mensch von