Rach dem neuen Militärgesch wird für alle Nichtbienen den eine zehn Jahre hindurch zu entrichtende Wehrsteuer eingeführt.
In der englischen Unterbaut fisung am Mittwoch bend gab der Minister für die englischen Kolonien die Erklärung ab, baß die franzöft che Regierung fich erboten habe, die Ber so dung von Verbrechern nach Neutalebonten gänzlich einzustellen, wenn ihr gestattet wird, die Souveränität über die Nuhebriden zu übernehmen. Aber da die auftrali schen Kolonien von einem solchen Vorschlage nichts hören wollen, habe die englische Regierung nicht aufgehört, der Re gierung der franzöflichen Republik bringend zu empfehlen, das Eylem einzustellen, welches den auftralischen Kolonien so viel Ursache zur Beschwerde gebe. In Paris ftellt man das bes treffende Uebereinlommen als nahe bevorstehend dar.
Der englisde Ministerpräsident Lord Salisbury hielt nach einer Londoner Meldung der Voff. Stg." im Stadthaus in London eine Rede über die irische Frage, wobei er fagte. Das einzige Mittel zur Herstellung der sozialen Ordnung in Srland set Vermehrung der fleinen Fret bauerngüter. Das Rabinetstomitee für trische Angelegen beiten berathschlagte am Donnerstag über Maßnahmen für den Fall, daß bedeutende grat- Unruhen in Jiland ausbrechen. Das Komitee wurde darauf aufmertfam gemacht, daß nach ben beftebenden Gejegen die Nationalliga für ungefeßlich erklärt werden könne, worauf die hifche Regierung dieselbe unter brüden lönnte. Man scheint fich also auf das Schlimmste ge faßt au machen.
Die Maschinenfabril von Wright, Butler u. Co. in Hull bat von ihrem Arbeiterpersonal 450 Mann entlaffen. Weitere Entlassungen werden in den nächsten Tagen folgen müssen, meil die Arbeit in der legten Zeit fehr trapp geworden ist. Wenn nicht bald neue Drdres eintreffer, stehen auch in anderen Fabriken Arbeiterentlaffungen bevor.
Das viel besprochene, auf Antrag der Frquifitionsbehörde erlaffene Berbot der tömischen Rurie gegen die Leichen. verbrennung beantwortet die italienische Liga für Feuer beftattung mit einem Rundschreiben an ihre Freunde, in wel chem fte den Vorwurf der Unchriftlich feit" ihrer Sache ent fchieden zurüdweift. Den Schluß bildet folgende Bemerlung: Der Papft und die hohe Kongregation der quifitoren fcheinen ganz vergeffen zu haben, daß die Kirche auch ihrerseits fich mit Freuben des Feuers bebiente, als es galt, nicht nur Leichen in Aiche zu verwandeln, sondern die fatholischen Dogmen und Traditionen au reinigen von den Kühnen Lehren eines Arnold von Brescia ( verbrannt au Rom 1155), eines Huz( verbrannt au Conftanz am 6. Juli 1415), eine Easona tola( orrbrannt zu Florenz am 23. Mai 1498). eines Giordano Bruns( verbrannt zu Rom am 17. Februar 1600), eines Banini ( verbrannt am 9. Februar 1619 zu Toulouse ), eines Servet ( verbrannt zu Genf am 26. Dftober 1553)." Das legigenannte Opfer religiöser Verfolgung schreibt jedoch die Liga mit Un richt der römischen Inquifition zur Laft; Caloin, der refor mirte" Bapft, war es, auf deffen Betreiben der gelehrte und wirklich fromme Servet wegen seiner Strlehren" über die Dreieinigkeit als Reger verbrannt wurde.
Die Madrider Journale und Privatbriefe bestätigen burchaus, daß der Butsch wiederum von Borilla organifirt war, daß der unlängft amneftirte Brigadier Villacam pa an der Spize der Bewegung stand und daß man bei den bethet Ligten Dfisteren Patente mit der Unterschrift Borillas gefun ben bat. Wie Briefe aus offiziellen Kreisen versichern, ist das Rabinet Sagafta entschloffen, mit den Aufrührern diesmal Turgen Brozek zu machen und die Berurtheilungen der Kriegs richte nas fichtslos zur Ausführung zu bringen. Die lonser vativen D gane erflären bereits mit großer Entschiedenheit, bag andernfalls die Unterstügung, welche die konservative Bartei bisher bem liberalen Rabinet gelieben hat, fofort auf hören werde.
Balkanländer.
Die Gerüchte, daß Rusland schon eine Otlupa. tionsarmee bilde, find auch nach Sofia gebrungen und müffen dort, wenn der Standard" recht unterrichtet ist, große Beunruhigung hervorgerufen haben. Nach einem Brivattele gramm aus London meldet der" Standard" nämlich, daß der türkische Delegirte Madjid auf Wunsch der bulgarischen Regie Tung von Sofia nach Konftantinopel gegangen ist, um die Türtel zu ersuchen, im Falle der rufftschen Ollupation zu inter veniren.
Die englische Regierung scheint noch immer nicht ge neigt, eine mehr attive Rolle in der Ballanpolitik zu über nehmen. Der Standard" antwortet nämlich auf den neulich berührten Artikel der Nordb. Allgem. Big.": England finde au einem feften, die russische Bolitit auf der Ballanbalbinfel zurüdweisenden Vorgeben aus blos platonischen Meinungen
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Raubmörber der abscheulichsten Art geworden sein? Er follte es über fich gewonnen haben, mit ber nämlichen Hand, welche das Blut seiner Wohlthäterin vergoffen, die Geliebte zu berühren? Nein, Herr Hofferichter, wie viel Schändlichkeit und Tüde auch immer in ber Welt zu finden fein mag, an solche Verworfenheit werde ich niemals glaus ben, und ich hoffe im Intereffe der Gerechtigkeit, daß der Tag nicht mehr fern sein wird, an welchem es gelingt, die Ehre dieses bellagenswerthen Jünglings wieder herzustellen und den wahren Thäter zu entdecken."
Der ehemalige Schlächtermeister war faum jemals in feinem Leben über irgend etwas so verblüfft gewesen, als über die warme Vertheidigung, welche der Doktor einem Menschen zu Theil werden ließ, den er doch als feinen bitterfien Feind hätte hätte verabscheuen müssen. Aber bie Argumente Hartwig's hatten ihn nicht im Minde Ren überzeugt, und er machte daraus burchaus feinen Behl. Daher erging er fich auf's Neue in den heftigsten Schmähungen gegen seine unglückliche, tobikranke Tochter, so daß die Langmuth des Doktors nun wirklich erschöpfi war. Er erklärte bem Stadtverordneten noch einmal, daß cs viel weniger Else's Handlungsweise als seine eigene sei, welche eine solche Beurtheilung verdiene, und er entfernte fi bann, ohne eine weitere Erwiberung des auf's Höhle erzürnten Mannes abzuwarten.
Wenn Hefferichter erwartet hatte, in dem Doktor einen Leibensgefährten zu finden, ber seinen wilben Ingrimm mit ihm theilen müsse und gegen den er seinen ohnmächtigen Merger in rückhaltloser Weise Luft machen könnte, so fah er sich darin burch diese Unterrebung auf eine ganz uner wartete Weise getäuscht, und noch lange nach Hartwig's Caifernung bielt er allerlei halblaute Selbstgespräche über bie unbegreifliche Dummheit und hörichte Weichmüthigfeit von Menschen, die sich für sehr gelehrt und weise und ebel hielten.
Teinen Anlaß. Wenn man auf das Verhältnis Frankreichs au Deutschland binweise, so dürfe man auch die Thatsache nicht übersehen, daß England an Indien denken müße und nicht Schlachten auf dem curopäischen Rontinent schlagen lönne, während ften seine Aufmerksamkeit in Anspruch nehme. An geftats der ruffischen und franzöftschen Versuche in Ronftan tinopel, den Einfluß Englands dafelbft zu untergraben, werde bas europäische Rongert zu einem Scheinbilde, England lönne unter diesen Umstanden nur Gebuld üben und eine bessere Lage der Dinge abwarten; es bedürfe feiner Bundesgenoffen, so angenehm es ihm auch sein würde, mit irgend einer Macht zur Erreichung eines gemeinsamen Swedes zusammen zu wirken. Das englische Reich set thatsächlich unverwundbar gegen jeden Angriff, welcher gegen baffelbe im Schilde geführt werden dürfte, deshalb werde England fich auch nicht durch diplomatische Rünfte aus seinen Babnen verbrängen laffen." Das flingt febr ftola, ist aber schließlich doch nur ein Eingeständniß der Schwäche Englands.
Afrita.
Wie dem Standard" aus Kairo gemeldet wird, hält Emin Bey( Dr. Schnigler) noch immer Waby'y, 60 km füb. lich von Gondoloro, für die egyptische Regierung befett; lich von Gondoloro, für die egyptische Regierung besest; feindliche Häuptlinge bindern ibn bie Rüfte zu erreichen. Emin Bey welcher über 8000 Egypter verfügt, verlangt dringend Lebensmittel, welche ihm jest, wenn möglich, gesandt werden sollen.
Der Pariser Téégraphe", indem er das Eintreffen einer deutschen Militärmijfton in Zanger anfündigt, fordert die Re gierung auf, ein deutsches Protettorat über aber Marotto zu verhindern.
Amerika.
In ganz Kanada herrscht große Entrüftung, daß tanadische Schiffe im Behringsmeere, 60 Meilen von der Rüste, von den Vereinigten Staaten beschlagnahmt und Kapitän und Steuerleuten schwere Geldbußen und Gefängnißftrafen auferlegt worden find.
Gerichts- Zeitung.
Liegt in dem Ausdruck Kaffeeklappe" eine Ehrverlegung für den Inhaber eines mit diesem Wort gekenn geichneten Lotales?!! Die 98. Abtheilung des tgl. Amts. geridts I hatte fich unlängst mit dieser Frage in einem wegen Beleidigung gegen den verantwortlichen Redakteur des Berl. Börs. Cour." anhängig gemachien Projeffe zu beschäftigen. Im Börs. Cour." anhängig gemachien Projeffe zu beschäftigen. Im Juni brachte genanntes Blatt einen Artikel, welcher darauf hinwies, daß eine Anzahl biefiger Lolale, vom Restaurant bis Budilerfeller, fich Namen beigelegt hat, welche der Geschichte
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des Alterthums und der Mythologie entlehnt find. Der aus bem bescheidenen Charakter dieser Lotale und ihren prahlerischen Namen fich ergebende 3 viespalt wurde verspottet, und hierbei wurde ein Restaurant in der Dragonerftraße, welches fish an spruchslos Bum Alexander dem Großen" getauft hat, eine Raffeellappe" genannt. Der Befiger des Lokals, herr Ball born, fühlte fich hierdurch in seiner Ehre getränti und strengte bie Privatllage gegen den verantwortlichen Rebatteur bes " B.." megen öffentlicher Beleidigung durch die Breffe an. Herr Ballhorn ist jedoch abgewiesen und das Verfahren auf feine Roften eingestellt worden. Die Gründe dieses Be schluffes erscheinen intereffant genug, um hier wiedergegeben zu werden. Es heißt in dem Erkenntnisse:
Der Privattläger fühlt fich durch einen in Nr. 172 bes Berliner Courier vom 27. Juni 1886- beffen verant wortlicher Redakteur der Beschuldigte ist- abgedrukten Artikel beleidigt, weil sein in der Dragonerstraße bierselbst belegenes Restaurant 3am Alexander dem Großen" eine Kaffee flappe genannt ist. Eine Ehrverlegung des Privatklägers selbst tann in diesem Ausdruce nicht liegen, da der Kläger als Inhaber dieses Restaurants nicht einmal nam haft gemacht ist und da die für das Restaurant des Klägers gewählte Bezeichnung diesen selbst in seiner Ehre nicht noth wendig zu verlegen braucht und das vorliegend nicht tbut. Eine Beleidigung im Sinne des§ 185 Reichs. Strafgelesbuches liegt deshalb nicht vor. Aber auch von einer üblen Nachrede im Sinne des§ 186 Reichs Strafgesetzbuches tann leine Rede sein, denn es tann nicht anerkannt werden, tas unter einer Kaffeellappe durchaus ein Schlupfwinkel für lüderliches Ge findel verstanden werden muß. Die Thatsache, daß der Kläger einen solchen Schlupfwinkel hielte, tönnte ja geeignet fein, thn in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen; allein, daß das in dem fraglichen Artitel gemeint ift, erhellt aus demselben nicht mit Nothwendigkeit. Der Bwed des Artikels ist seinem ganzen Inhalte nach, die bochtrabenden Namen biefiger Reftaurationen lächerlich zu machen, nicht aber die Restauration felbft zu verbächtigen, und unter diesem Gefichtspuntte ist auch bie Bezeichnung, durch welche der Privattläger fich beleidigt
Weise mit diesem Namen bezeichnet wird, so folgt darauß doch nicht, baß er als Befiger eines folchen in der öffentlichen Meinung herabgewürdigt wird. War hiernach, wie gefcheben. Die Klage abzuweisen. so waren dem Kläger gemäß Nr. 503 Reichs Giraf Projeß- Ordnung die Kosten bes Strafverfahrens aufjuerlegen." ( Nichbruc verboten.)
Reichsgerichts. Entscheidung. Leipzig , 23. September. ( Bon der rechtmäßigen Ausübung eines Amtes.) Im Forstrevier Buchholz bei Radabn bemerkte am 9. Desember v. 3. der dorthin fommandirte Forstbeamte Thiele, daß turz vorher vier Kieferftangen abgebauen und ge ftoblen seien. Er fonnte in dem frischen Schnee noch die Fuß fpuren des Diebes erkennen und folgte denselben, bis er durch fie in bas ringsumschloffene Gehöft des Landwirths Johann Binnat in Rabuhn geführt wurde. Als er fich auf dem Hofe umfab, fragte ihn der gerade anwesende Binnal, was er da fuche. Auf die Gegenfrage Thieles, von wem jene Fußspur herrühre, batte Binnal nur Schimpfreden als Antwort, oben brein ergriff er auch noch eine Flinte und legte fie auf den Beamten an. Als Thiele ihm dieselbe au entreißen suchte, etiten noch brei dem Binnat ergebene Personen herbei, ent riffen dem Thiele die Flinten und schlugen ihn in Gemein schaft mit Binnat. Gegen diese vier Personen wurde nun vom Landgerichte in Danzig die Anklage wegen schweren Wider ftandes gegen einen Beamten in Ausübung seines Amtes et hoben, aber die dortige Straflammer fällie in ihrer Sigung vom 18. Mai gegen sämmtliche Angeklagte ein fref sprechendes Urtheil. In den Entscheidungsgründen wurde ausgesprochen, der§ 117 des Str. G.-B. lönne nur dann ne wendung finden, wenn der Beamte innerhalb feines Forst reoters fein Ami ausübe, dies sei aber hier nicht der Fall ge wesen, denn Tbiele tabe fich aur Beit des auf ihn erfolgten Angriffes auf Privatgebiet befunden. Wolle man aber an nehmen, daß Thiele nach§ 113 als hilfsbeamter der Staatsanwaltschaft berechtigt war, eine Durchsuchung im Gehöfte des Binnal vorzunehmen, so müsse ihm die Berechtigung in diesem Falle dennoch abgesprochen werden, weil er nicht, wie es bie Str. Pr. D. vorschreibt, einen Gemeindebeamten zugezogen babe. Dieses Urtheil wurde von der Staatsanwaltschaft im Wege der Revifton angegriffen. In einer der legten Sigurgen des II. Straffenates des Reichsgerichtes beantragte der Reichs anwalt entsprechend den Hauptrevifionsgründen die Aufhebung Des Urtheils unter folgenden Ausführungen. Für den Begriff der Haussuchung ist es unerheblich, об es fich dabei um Durchsuchung zum Swede der Auf um Verfolgung findung verborgener Gegenstände oder von Spuren im Wege der Besichtigung bandelt. In dem einen wie in dem anderen Falle lag eine Haussuchung, das Betreten eines fremben, umfriedigten Befigtpums zu amtlichen
Nachforschungen vor. Der erste Richter hat verkannt, daß die
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Strafprozeßordnung die Buziehung eines Gemeindebeamten in Fällen dieser Art nicht unbedingt, sondern nur insoweit vor schreibt, als die Umstände eine solche Buziehung nach dem pflicht mäßigen Ermessen bes betreffenden Beamten möglich erscheinen laffen. Eine Büfung in dieser Richtung fehlt in dem Gr tenntniffe und wäre um so mehr am Blaze gewesen, als ble Feststellungen erkennen laffen, daß die Straflammer selbst ,, Be fahr im Berzuge" angenommen bat. In den Entscheidungs gründen wird nämlich hervorgehoben, daß der Gemeindebeamte, welcher bätte hinzugezogen werden fönnen, eine Biertelstunde von der Wohnung Binnals entfernt wohne, und diese Hervor bebung lann nur die Bedeutung baben, daß aus diesem Grunde der Forstbeamte außer Stande war, den Gemeindebeamten zus zuziehen. War derselbe aber der Meinung, daß Gefahr im Berzuge und es aus diesem Grunde unftatibaft sei, das Era fcheinen eines Gendarmen abzuwarten, so war er auch befugt, und dann Die Haussuchung vorzunehmen, war auch der von den Angeklagten geleistete Widerstand ein strafbarer Das Reichsgericht hob darauf das Urtheil auf und verwies die Sache an das Landgericht in Elbing zurüd. Aus den Ent. scheidungsgründen find folgende Säße von Bedeutung. Es tommt nicht darauf an, ob dem Beamten in der Forst selbst Widerstand geleistet wurde, sondern ob dies geschah, während er in der rechtmäßigen Ausübung seines Amtes war. Eine Durchsuchung liegt nicht vor, wenn ein Beamter ein G: höft betritt, blos um eine Spur zu seben und zu untersuchen, ob fte in das Gehöft hineinführt. Auch die Besichtigung einer Spur im Geböfte ist noch keine Durchsuchung. Dagegen würde es eine Durchsuchung sein, wenn der Beamte sehen wollte, wie daß der erste Nichter mit der Verneinung der rechtmäßigen weit die Spur gebt. Ein Rechtsirrthum wurde darin gefunden, Ausübung eines Amtes lediglich aus dem Grunde fich begnügt hat, das Thiele feinen Gemeindebeamten augezogen bat. Db eine Buglebung möglich war, ist nicht ausgesprochen, doch ergiebt der ganze Sachverhalt, daß fie nicht möglich war.
fühlt, zu verftehen. 3ft auch zugegeben, daß mit dem Mus. Soziales und Arbeiterbewegung.
brude Kaffeeklappe" ein Restaurant niedrigen Ranges zu ver ftehen ist, und mag auch immerhin- was tahingeftellt bleiben tann Der Kläger ein befferes Restaurant haben, als üblicher
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Tage diesen Weg schon häufiger gemacht, und er wurde dabei sicherlich von anderen Beweggründen geleitet, als von den Pflichten seines ärztlichen Berufs oder gar von müßiger Neugier.
( Fortsetzung folgt.)
Die Alters- und Invalidenversorgung ist, wie wir fchon mittheilten, jest definitio wieder in weite Ferne gerückt. So bleibt die Sozialreform, wenn man die Krantenlaffen und
Ein lebhafter Verkehr, gleich wie auf einem Bahnhofe, entwidelt fich feit Eintritt der fübleren Witterung im Katjere Banorama( Baffage) und es lehnt sich in der That, hier auf die denkbar bequemste Weise eine Reise zu machen, zumal das Reisegeld so bemessen ist, daß auch der Unbemittelte sich mit feinen Rindern einen Genuß gönnen soll. In dieser Woche gift eine Reise durch Eaypten, sowie das malerische Italien mit Pompeil ausgeftellt.
Aus Kunst und Leben. Projettirtes Repertoire der königlichen Schauspiele vom 26. Septbr. bis 3. Dttober 1886. Jm Opernhause : Sonntag, ben 26.: Die luftigen Weiber von Windsor; Mon tag, ben 27.: Fidelio( berr Niemann); Dienstag, den 28.: Aladin; Mittwoch, den 29.: Rigoletto; Donnerstag, den 30, zur Feier des Allerhöchften Geburtstages Threr Majestät der Raiserin und Königin: Prolog Jeffonda; Freitag, den 1. Dl tober: Der Wildschüß; Sonnabend, ben 2.: Coppelia, Der betrogene Radi; Sonntag, den 3.: Don Juan. Im Schauspielhaufe: Sonntag, den 26: Colberg; Montag, den 27.: Till; Dienstag, den 28.: Der Damenfrieg, Caftor und Pollug; Mistwoch, den 29., zum ersten Male: Winter märchen; Donnerstag, den 30., aur Feter des Allerhöchsten Ge burtstages Ihrer Majestät ber Kaiserin und Rörigin: Brolog, Minna von Barnhelm; Freitag, den 1. Dftober, zum ersten Male wiederbot: Wintermärchen; Sonnabend, den 2., neu einftubirt: Der geheime Agent; Sonntag, den 3.: Winter
märchen.
Das„ Eden- Theater" hält, was es versprochen, und wird feinen Blog als Spezialitätenbühne erften Ranges unter feiner tüchtigen Direktion und mit seinem vorzüglichen Brogramm,
Deffen präzise Ausführung nichts au wünschen übrig läßt, auch immer behaupten. Die dafelbft engagirten Rünkler, Artisten im wahren Sinne des Wortes, segen ihre ganze Kraft daran, nicht nur das Beste, sondern auch ftetige Abwechslung au bieten. Eine großartige Spezialität tritt in diesem Etablisse. ment Montag, den 27. d. M., auf. Dem Direktor Meyer ist es nämlich mit sehr großem Koftenaufwande gelungen ,, die Johnson Troupe aus dem by: obrom in Baris zu engagiren, und werden dieselten, 4 reizende Damen, fi in einem Riefen baiftn auf der Bühne im Wettschwimmen und Tauchen produ iren. Da alles bisher in Berlin dergleichen Gebotene von dieser Produktion noch übertroffen wird, ist vorauszusehen, bag in dem bisher stets gut besuchten Theater fernerhin lein leerer
Doktor Hartwig ging gerabeswegs aus dem Hause bes Stadtverordneten, das in der vornehmsten Straße von M. gelegen war, in jenem Stadttbeil, in welchem fich bas Häuschen des Fräulein von Römer, der Schanplah ber blutigen Tragödie, befand. Er hatte während der letzten Blas mehr zu finden sein dürfte.
Die Balletense im Kloster. Aus Madrid wird der Wiener Allg. 8tg." geschrieben: Unsere prima ballerina Signora Limibo, gegenwärtig eine der gefeiertfien Tängerinnen, befuckte vor einigen Tagen ein spanisches Frauentlofter und ließ sich die Merkwürdigkeiten desselben zeigen. Die Webtiffin, umgeben von ihren Nonnen, plauderte lange und angelegentlich mit der eleganten, einfach gekleideten Besucherin, welche erzählte, fte fet fromm und verabsäume es niemals, einmal im Jahre dem Papfte ihre Aufwartung zu machen. Das gewann vollents Das Vertrauen der Nonnen und endlich frug die Aebiiffin, auf welch gottgefällige Weise die Dame ihr Leben verbringe. rglos fagte die Rünftlerin: 3 bin prima ballerina". Sim felben Momente betreusten fich die Webtiffin und ihre Nonnen und eilten in wilder Flucht von dannen. Fräulein Limido warf ein Geloftüd in die Sammelbüchse, machte eine Birouette und lebrte in die fündige Welt zurüd."
Eine Braut ohne Arme. Eine feltfame Trauung, die am 22. b. M. in Nürnberg vollzogen wurde, tatte eine unab sehbare Buschauerschaar, sowohl auf das Standesamt wie in Die Frauenkirche herbeigezogen. Die Braut batte nämlich teine Arme; auf dem Standesamt unterzeichnete fte das ihr auf einem Fußschemelchen bingelegte Protokoll mit dem rechten
eine Bebe dieses Fußes geftickt. Die Braut, war die bekannte Fußkünstlerin Hausmann, dieselbe vermählte sich mit ihrem Smpresario".
Fuße und auch in der Kirche wurde ihr Trauring auf die
37 mal getödtet. Ein Tenorift lehrt nach längerem Gaft piel zu seiner Familie zurüd. Seine Frau empfing ihn mit der Bemerkung, bak er blak und elend auslebe. Der Sänger antwortet: Gang natürlich. Auf dieser Reise habe ich mich als Edgar zehnmal erdolcht und wurde als Genaro fechsmal vergiftet, zwölfmal wurde ich als Manr'co aum Schelterbaufen geführt und neunmal als Raoul erschossen. Und nun willst Du, daß ich munter und behäbig aus
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sebe."