Ein neuer Beftherd. Man schreibt uns: Sie bezeich neten die Schloßfraße von Bantom nach Sdönbola als Beft berb. Wol'en Sie einen willichen Bestberd lennen lernen, und noch dazu, wo eine große Anzahl Menschen wohnt, so begeben Sie fich nach der Swinemünder Straße. Gehen Sie vom Bionstirchplat bis zum tonaplas und bleiben Sie am Hause Granfeeerstraße 5 ein halbes Stündchen fleben, nament lich Abends 8 bis 10 Uhr." Weiteres zu fagen ist überflüffta.

Der Selbstmord des Lehrlings Willy Niedner in bem Droguengeschäft von Hans Tüsscher in Rigoorf bat die feltfamften Gerüchte hervorgerufen. Auf Grund der polizeilichen Ermittelungen ist darüber feftgeftellt: Herr Tüßscher batte feit längerer Bit Defelte in seiner Tagestaffe bemeitt. Der Ber  bacht des Diebstahls fiel zwar auf Niedner, do gelang es nicht, denselben auf friider That zu ertappen. Tüßlcher legte beshalb 5 gezeichnete Marffiüde mit dem Münzeichen A. in Die Staffe. Im Laufe des Tages schidte er den Lehriing fort und fand in deffen Abwesenbelt nur noch 4 dieser Markstüde Dor. Er rief den Gendarm Peters herbei und diesem geftand Niebner den Diebstahl zu. In seinem Bortemonnaie wurden 34 Mart gefunden, über deren redlichen Befts er fich nicht aus juweisen vermochte. Endlich gab er zu, seinem Prinzipal nicht nur dieses Geld, sondern durchschnittlich täglich etwa 3 Mart aus der Raffe entwendet zu haben. Der Beamte forderte Niedner nun auf, seine Kopfbededung zu holen und ibm zu folgen, was dieser auch that; taum hatten Beide das Bimmer verlaffen, als Niedner anfing fich au erbrechen und wenige Sefunten danach fürste er bewußtlos zu Boden. Herr Tüßscher, Bergiftung vermuthend, wendete sofort Gegen mittel an, jedoch vergebens. Nach fündigem Todeslampf gab er seinen Geift auf.

Der Altohol. Am 25. b. M. wurde im Thiergarten an einer seichten Stelle des Neuen Gees die Leiche eines etwa 40 Jahre alten Mannes gefunden und nach dem Leichenschau hause gebracht. Der Leidenfommiffarius bemerkte an der Leiche, welche als die des Kutschers A. etlannt wurde, mehrere :: anscheinend von einem batten Gegenstand berrührende Ber legungen, so daß die Annahme eines gegen R. verübten Ber brechens nicht ausgeschloffen schien. Dieselbe hat indes durch bie fofort angeftellten rolizeilichen Ermittelungen fich nicht als begründet erwiesen. Vielmehr wurde festgestellt, daß R., welcher bei einem Fuhrherrn in der Klopftodstraße in Dienst stand, an Säuferwahnfinn litt und einige Tage vorher beim Bußen der Bferbe umgefallen und von einem Pferde getreten worden war. Es lägt fich mit Sicherheit annehmen, daß die vorgefundenen Berlegungen von den Tritten des Pferdes herrühren. Am Abende des 24. September hat R. fi aus dem Stalle entfernt und ist nicht borthin zarüdgelehrt. Db er freiwillig ben Tob gesucht hat oder verunglüdt ift, bat fich nicht auf. Haren   laffen.

Beim Hinaufwinden eines großen Balkens auf den Neubau des Grundstücs Potsdamerstr  . 27 rig, wie wir nach träglich erfahren, am Sonnabend Nachmittag gegen 22 Uhr bie Kette und ftürzte der schwere Ballen aus der sehr beträcht Hchen Höhe auf das Trottoir hinab, nachdem er das Schugdach bes Baues durchschlagen und zertrümmert hatte. Es ist zu Derwundern, daß bei dem flatten Baffantenverkehr in der Botsdamerstraße und der regen Verkehrszeit lein Mensch ver unglüdt ift.

Ein schwerer Unglüdsfall ereignete fich vorgeftern Mit tag in der Erilotagenfabrit mit Dampfbetrieb von Janas Neus mann, Ballstraße 13. Der Maschinenführer ftand gerade im Begriff, das Getriebe der Maschine von einigen Faben Garn zu fäubern, als der rechte Arm erfaßt und in das Getriebe ge 11ffen wurde. Ein entfeglicher Schrei durchbrang den Fabril faal, ber dem ganzen Fabrilpersonal durch Mart und Bein drang, man fand den Unglüdlichen mit über dem Gelent ausgeriffenen Arm im Blute liegen. Lange währte es, ehe man ärztliche Hilfe erlangen fonnte. Jawischen hatte ein Heilgehilfe dem Mermften mit naffen Handtüchern einen Nothverband angelegt. Später erfolgte seine Ueberführung nach dem Krankenhause. Der so schrecklich Verunglückte war nicht verheirathet, hat da gegen eine alte Mutter zu ernähren. Die Fabrit wurde sofort aefchloffen, well Niemand im Stande war, für den übrigen Zag zu arbeiten.

Ein Eisenbahnunfall, ähnlich dem auf der Potsdam  Magdeburger Eisenbahn, hat sich, wie ein Berichterstatter wie ein Berichterstatter schreibt, vorgestern Abend auf dem biefigen Görliger Bahnhofe  ereignet, wobei jedoch, wie wir gleich vorausichiden wollen, Bersonen nicht verunglückt find. Der legte, um 7 Uhr 55 Min. nach Königswufterhausen abgebende Bug, welcher auf dem rechtsseitigen Geleise stand, wollte gerade die Bahnhofsballe verlaffen, als es ein gewaltiges Krachen gab und nun sab man, daß der Bug bearo. Die Wagen mehrere Waggons ge Streift hatten, welche auf einem Geleise standen, das sich furs vor der Halle mit dem rechtsseitigen Geleise vereinigt. Es ift auch derselbe Fall, wie auf dem Potsdamer   Bahnhofe. Die Waggons des fahrenden Buges wurden wenig beschädigt, da gegen wurden mehrere der gestreiften Wagen, welche einem baltenden Güterjuge angehörten, zertrümmert und die Schienen total verbogen. Wie es möglich war, daß ein derartiger Bu fammenstoß nach dem Unfall auf dem Potsdamer Bahnhof paiftren fonnte, ift ganz unerklärlich. Noch heute früh sah man auf der Stelle des Unfalls Wagentrümmer und die ftail be. Schädigten Eisenbahnschienen.

Wegen Verdachtes eines beabsichtigten Dhuamit attentats ift der im Jabre 1884 aus Berlin   ausgewiesene, seitdem in Magdeburg   wohrhafte Eisendreher D. daselbst ver haftet worden. Am 21. d. M. ift in Sudenburg   eine Rifte angelommen, entbaltend Beitungen revolutionären Jnbalis, Chemikalien zur Bereitung von Sprengstoffen und eine Quan tität Tynamit. Diese Sendung, welche in die Hände der Bolizei gefallen ist, war, wie die Ermittelungen ergeben haben, für den festgenommenen D. bestimmt. Die Chemikalien find Dieselben, wie fte in ber mit in der Rifte befindlich gewefenen Beitung Der Rebell" aur Bereifung von Sprengmitteln gegen Gebäude und Menschen zur Anwendung empfohlen werden. Das vor einiger Beit bier abgefangene Balet mit vielen Erem plaren der genannten Zeitung ist, wie festgestellt worden, gleich. falls für D. bestimmt gewesen.

Eine tragische Szene spielte sich am Sonntag im biefigen städtischen Krantenhauſe am Friedrichshain   ab. Dort war einem unser Mitbürger sein Zöhterchen an Diphtheritis  ftorben. Balo tarauf wurde den betrübten Eltern die fleine 8: 1 Leiche im Leichenteller ausgehändigt, damit fte für die Be erdigung Eorge tragen fonnten. Sie lauften sogleich einen Sarg, ebenso ein Sterbegewand. Die tleine Leiche wurde so. bann dem Aufseher der Leichenkapelle, die zu dem zuständigen Kirchspiele gehört, übergeben und dort aufgestellt. Bevor die Eltern fich entfernten, befahlen sie noch dem Aufseher, Niemand an das Kind heranzulaffen. Man dente fich daber ihre schmerz liche Entrüftung, als fte vorgeftern die Leiche ihres tleinen Lieblings fürchterlich entstellt, b. b. sezirt, ohne Bunge, ohne Eingeweide 2c. wiederfanden. Erzürnt über die Beeinträchti gung threr Rechte, haben fie die Sache sofort der Stcats anwaltschaft angezeigt, welche nun über diese Brinzipienfrage au befinden haben wird. Denn um eine solche handelt es sich bier.§ 168 des Strafgefeßbuches fagt: Wer unbefugt eine Leiche aus dem Gewahrsam der dazu berechtigten Betson weg­nimmt, wird mit Gefängniß bis au amei Jahren bestraft. Da gegen fest§ 367 nur eine G: ldstrafe fest für ben, welcher einzelne Theile einer Leiche wegnimmt. Jn legterem Falle batte der Gesetzgeber offenbar Mediziner im Auge, welche fich au Studienz den unberechtigt Leichentheile verichaffen. Die Angeleger beit scheint insofern für das Städtische Kranten baus nicht sehr günftig zu liegen, als die Leiche den Eltern, wie diese behaupten, bebufs Beerdigung bereits über geben war, den ersten also feinerlei Recht daran mehr Juftand.

Einen schredlichen Ausgang nabm dieser Tage eine muthwillige Nederet. Als auf dem Grundstüd Dranien muthwillige Nederet. firage 119 der Knabe Schelen, welcher mit mehreren anderen dort bei einem Spediteur als Rollwagenbegleiter angestellt war, auf einer Letter Dom Boden nach dem Hofe herabfteigen wollte, nahm einer der Knaben ihm die Leiter fort. Sch. versuchte nun an einer offenftehenden Tbür herabzuflettern, blieb babet einen Augenblid auf der Thür tittlings figen und fiel, als der Knabe Burchardt die Thür aus Nederet heftig hin und her bewegte, von derselben herab und so unglüdlich auf das Straßenpflaster, daß er einen Schädelbruch erlitt, an dem er bald das auf verftarb.

In der Umgegend des Arbeitshauses in Rummels burg treibt fich täglich Gefindel berum, Buhälter und Dtinen und es lommt oft zu ärgerlichen Auftritten. Eine solche Bande foll fogar vorgestern Abend die Dreiftigkeit so weit getrieben baben, vor dem Arbeitshause selbst Lärm zu machen und in Die Stube bes Direktors, Herrn Demmerlein, der frant liegt, burch das Fenster au schießen. Das Geschoß, eine Bleilugel, foll aufgefunden worden sein. Die Drtspolizei, auf ländliche Berhältnisse zugeschnitten, scheint zu schwach, jene Leute, die bot aufammenft: ömen, in Drbnung zu halten.

Gemäß den Veröffentlichungen des kaiserlichen Ge­sundheitsamts find in der Beit vom 12. bis 18. Septbr. cr. von ie 1000 Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als geftorben gemeldet: in Berlin   36,1, in Breslau   42,4, in Rönigs berg 34,4, in Köln   31,3, in Frankfurt   a. M. 21,9, in Wies baden 16,9, in Hannover  , in Raffel 21,9, in Magdeburg  26,9, in Stettin   30,8, in Altona   31,8, in Straßburg   39,9 in Mesin München   38,2, in Nürnberg   31,3, in Augsburg  35,7, in Dresden   32,8, in Leipzig   23,8, in Stuttgart   18,7, in Karlsrube 23,8, in Braunschweig   24,4, in Hamburg   36,2, in Wien   19,9, in Peft 34,6, in Prag   24,9, in Trieftin Kratau 23 2, in Basel   14,7, in Amsterdam  , in Brüffel 23,8, in Paris   21,5, in London   17,6, in Glasgow   24,2, in Liverpool 26,2, in Dublin   27,5, in Edinburg   13,9, in Kopenhagen   33,5, in Stockholm   17,5, in Cbriftiania 21,4, in St. Petersburg   25,4, in Warschau   28,2, in Obeffa 37,9, in Rom 175, in Turin  19,6, in Venedig   27,9, in Madrid  , in Alexandria   53,9. Ferner in der Zeit vom 21. bis 27. Auguft cr.: in New York   28,3, in Philadelphia   19.9, in Baltimore   22,3, in San Franzisto-, in Kaltutta 26,6, Bombay 21,1, in Madras 43,9.

als er, auf einem Arbeitswagen figend, die Rommandanten ftraße entlang fubr, auß noch nicht aufgeflärter Veranlassung unmittelbar vor einem vorbeifahrenden Pferdeeisenbahnwagen von dem Arbeitswagen berab; da ein Anhalten des Pferdes bahnwagens nicht mehr möglich war, wurden ihm durch Ueber fahren von demselben beide Unterschenkel mehrfach gebrochen.

Gerichts- Zeitung.

+ Unter der Antiage der wiffentlich falschen An sahuldigung stand gestern der Arbeiter Friedrich Ganger vor Der zweiten Straflammer des hiesigen Landgerichts I. Es bandelte fich um einen jener Fälle, wo polizeilich Jnhaftirte fich über Mißhandlungen beschweren, bie fie im Innern der Bolizei Wachtlokale von den Schußleuten erduldet haben wollen. Am 10. Februar d. J. war Ganzer, weil er unter dem Verdacht ftand, eine Schaufel gestoblen zu haben, ver haftet und nach dem Wachilotal des 50. Polizeiren ers gebracht worden. Zwei Tage später richtete er an das Polizeipräsidium ein Schreiben, in dem er sich über die barbatische Tortur be tlagte, der er im Wachilofal ausgefeßt gewesen sei. Das Bolizeipräsidium sah in dieser Beschwerdeschrift den Vorwurf für dret Beamte, den Schußmann Brandenburg, den Polizeis wachtmeister Heider und den Schusmann Luns, ibre Amt! befugnisse überschritten zu haben und stellte gegen Ganger den Strafantrag. In der Verhandlung gab der Angeklagte, der bielmal wegen Diebstahls vorbestraft ist, zu, jenes Schreiben an daß Bolizeipräfidium verfaßt au haben. Es heißt in demselben: Die Beamten haben mir einen Gummischlauch in den Mund gestedt und Waffer hineingegossen. Sie haben mich an die Beine genommen und im Bimmer herumgeschleift. Sie haben mich so geslagen, daß ich nach der Sanitätswache geben mußte, wo die Striemen in der Haut zu sehen waren." Diese Angaben beruben, wie er auf das bestimmtefte verftbert, auf Wahrheit. Wabrheit. Anders ftellen die Schußleute den Vorfall dar, die in vollständigfter Uebereinstimmung folgendes aussagten: Der Verhaftete hade fich geweigert, fein Nationale anzugeben und sei besbalb in die Jfolirzelle gesperrt worden. Nach einiger Beit habe man aus der Belle ein Geräusch gehört, als wenn Jemand von der Bank falle. Man fet hineingegangen und habe Banzer lang ausgeftredt mit gefchloffenen Augen auf dem Boden des Bimmers rubend gefunden. Ein Schut mann habe an dem Kopf, der andere an den Füßen des an scheinend Bewußtlosen angepadt und so set er in Das hellere Wachtzimmer worden. getragen Dort habe ein Beamter, Der zehn Jahr lange Lazareth gehilfe gewesen set, Ganzer an ben Puls gefüblt, ber normal gewesen sei und habe sofort erkannt, daß seine Rrantbeit fimulirt set. Nun babe man aus einem Tinfbecher aus Blech dem Manne Waffer eingeflöst, wobei allerdings etwas vorbeige flofien set, der Krante babe die Augen aufge fchlagen und fet wieder in die Belle zurüdtransportirt worden. Gemißhandelt sei er nicht worden, ein Gummischlauch exiftire im Wachtlotal überhaupt nicht. Nach 8 Uhr habe man die Frau des Verhafteten, der inawischen seinen Namen genannt babe, herbeigerufen und ihr hätte Ganzer geäußert, daß er ges schlagen worden wäre. Die Beamten seien über eine solche Berleumdung empört gewefen und man habe ihm gedroht, ihn wegen Beamtenbeleidigung zur Verantwortung zu steben. Dies war im wesent ichen die übereinstimmende Aussage der bret Brugen, bie nachträglich vereldigt wurden. Nicht ve eidigt wurde Frau Ganger, Frau Ganzer, die erzählte, daß fie ihren Mann in der Jfolirselle in einem traurigen Bustande aufammengeknöpft, das Hembe ftand offen, die Hosen waren beruntergelaffen. Ihr Mann habe geflagt, er lönne nicht auf fteben, well er von den Beamten furchtbar geschlagen worden wäre. Als ein Beamter dies hörte, habe er gefagt: Wenn er Die Schnauze nicht hält, giebt es eine Anllage wegen Belei digung." Schließlich sei es ihr gelungen, ihren Mann zu bes wegen, mitzulommen und fte hätten fich nach der Sanität wache in der Linienfiaße begeben. Der Heilgehilfe Aneder, ber Ganger untersucht hat, ist wegen au großer Entfernung feines jezigen Wohnortes Tommiffatisch vernommen worden und sagt aus, daß er fich nicht mehr ganz genau auf den Vor fall befinne; soviel er wiffe, babe Sanger aber leine Verlegung am Rüden gehabt, die von Schlägen herrührte, sondern nur eine leichte Hautabschürfung, die durch einen Fall hervorgerufen worden sein tann. Der Arbeiter Gottschewsti hat Frau G. geholfen, ihren Mann nach Hause zu transportiren. Auch bat gehört, wie G. fich fofort über Misbandlungen bellag und hat auf feinem Rüden Streifen, die außfaben, als feien fle mit dem Meffer gezogen" bemerkt. Dieser Beuge wird ver eidigt. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnißftrafe Don 3 Monaten. Den Aussagen der Beamten sei voller Bla ben beigumeffen. Der Angeflagte betheuert die Wahrbel feiner Angaben. Der eine Beamte habe gesagt: Lang' int mal den Ochsensiemer her, wir wollen ihn schon lebenbig machen", und die Beamten hätten nicht früher aufgehört, ihn zu misbandetn, bis der Lieutenant gefommen wäre und gefagt hätte: Der Mensch stirbt uns noch unter den Fingern. Nach kurzer Berathung erkannte der Berichtshof( Bors. Lanb geeights. Direttor Lüty) nach dem Anurage des Staatsanwalt Der Gerichtshof hielt für erwiesen, daß die Anzeige Banger's falsch und wider besseres Wiffen abgegeben fel. Der Ange flagte babe Rämpfe fimulitt und bie Beamten hätten ord nungsmäßig mit ihm verjahren.

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artthallen Bericht von 3. Sandmann, Räbtischen Berlau Bvermittler, Berlin  , Sentral- Martthalle, ben 28. Sepangetroffen babe. Die Röde waren über den Kopf tember 1886.

Rebe 70-90, Hirsche 25-35, Dammbitsch 35-50, Bild Schwein 25-35 Pf. pr. Pfd., Nebbühner, junge 95-120, alte 70 bis 85 Bf., Fafanen 3-4 M., Wachteln 50-60 Bf., wilbe Enten 0.80 bis 1,20, basen 3,00-375 War! per Stüd. Geflügel. Banje 2,50-300-6,00 R., junge Enten 1-1,50-2,00 Mart, junge Hübner 0,50-0,80 M., alte 1,00-1,70 R., Tauben 30-45 Bf., Boularden 4,50-8,00 2. per Stüd. Preise steigend.

Butter. Frische feinfte Tafelbutter c. 118-122, feina Butter I. 110-118, II. 98-108 III. fehlerhafte 82-92 Landbutter 1. 92-98, II. 75-85 D., Galizische und andere geringfle Sorten 55-72 Bart per 50 Rilo. Breise feft.

Wie begründet die Abneigung vieler Leute ist, unter ben Schußdächern bei Neubauten entlang zu geben, zeigt ein bebauerlicher Unglüdsfall, der fich vorgestern vor dem Grund­Süd Bimmerftraße 8 ereignete. Dort wird ein Neubau auf geführt, aus welchem Grunde man einen Bauzavn mit darauf befindlichem Schutzdach aufgeführt hat. Gegen 6 Uhr gab es plöglich ein gewaltiges Krachen, daß fich antötte, als ob das ganze Gerüft aufammengebrochen set. Von einem der Ballons waren mehrere Thelle berabgestürzt, die theils das Schugdach Burchschlagen hatten, theils über daffelbe hinweg auf den Straßendamm gefallen waren. Legtere trafen zwei bier stehende Heine Mädchen, Töchter des Kürschnermeisters Arndt, Bimmer ftraße 10 wohnhaft, und zwar das ältere ca. 8 Jahre alte Mädchen so schwer, daß es nach dem Krankenhause beförbert werden mußte. Das fleinere Mädchen trug nur eine leichte Berlegung im Gesicht davon und wurde in die elterliche Wohnung gebracht. Die Mutter traf das Unglüd um so ich verer, als fte felbft trant darniederliegt. Wen die Schuld an dem Unglüd tiifft, wird die eingeleitete polizeiliche Unters fuchung ergeben.

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Käse. Echter Emmenthaler 73-80 Mart, Westpreußischer Schweizerläse L 56 bis 63 Mart, II. 50 bis 55 III. 45-48 M., Duadrat Badstein I. fett 22-25 R., II. 12-18 R., Tilfter Fetttate 45-50-60 D., Tilfter Magertäfe 18-23 Mart, Limburger 1. 30-35 D., II. 20 bis 25., rheinische Holländer Räse 45-58 R., II. Waare 35 D., echter Holländer 65 M., Edamer I. 60-70 R., II. 56-58 D., franzöfifcher Neufchateller 16 R. per 100 Stüd, Camembert 8,00-8,50 R. per Dyd., Mainger 4.00 D., barzer 3,50 per 100 Stüd, Roquefort 120-1,50 pr. Bfb.

Eier. 2,50-2,60 Dt. per Schod, fteigend im Breise. Honig, reiner deutscher 60, feinfter weißer 70-80. pr. Ctr. Die Nachfrage ist gezing.

Blumen und Blätter. Lorbeerblätter 3-4.   pro Rorb. Rosen 5-6 M. pro 100 Stüd.

Obft und Gemüse. Weintrauben 25-30, Bflaumen 3-6, Birnen 5-10 Mart, feine Sorten 12-25 Mart, Mepfel 5-10 Mart, feine Tafelsorten 12-25 Mart, Bwiebeln 2,00-3,00 R. pr. Cir., Schalotten 6-7 M., Neue faure Burfen 1,50-2 M. per God. Paradiesäpfel( Esraugim) 1,50-3,00 m. pr. Stüd, Ananas 2,50-3,00 tart pr. fo. Karotten 2,50-5 R. per 100 Rilo, Wirsing  . Weißlobl, große große Köpfe, tobl 2-3 R., Roth und 3-4 t. pr. Eod, Blumentobl 10-15. pr. 100 Stüd, Meerettig 6-12 M., Kartoffeln, im Preise steigend, weiße 3,50-4,00 R., rothe 2,80 bis 3,00 R., blaue 3,00-3,60. pr. 100 Rilo.

Geräucherte Fische. Rheinlachs 2,50-2,90 M., Weser  und Ostseelachs 1,20-1,40 R., geräucherte Male 70-1,00 bis 1,30 Bf. pr. fb., großer Delilatesaal 1,50 per Bfd., Flundern, fleine 2,75-3,50, mittel 4,50-8, große 12-20 M., Budlinge, 3,50 bis 5,00. Dotsch 3-10 R. per 100 Stüd. Sprotten 0,40-0,50 per Pfund.

Rrebe. Kleine, 10 cm. 1,00-1,50 M., mittel 2-4 R., große 8-12 M. per Schock. Summern 1,30-1,60 D. pes Bfund.

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Die Beläftigung eines Echusmanns wird von dem Echöffengericht als grober Unfug erachtet. Der Raufmann Reinhold Krehan wurde am 10. Juni cr. auf dem Geschäfts Sand beworfen und verlangte von einem auf dem Batrouillen gange befindlichen Schugmann, daß er die beiden Berfonen behufs ihrer Feststellung nach der Polizeiwache fiftire. De Beamte weigerte fich deffen, und es tam deshalb zwischen ihm und Herrn Krehan zu einer längeren Huseinandersetzung, be erfterer damit beendigen wollte, daß er legtern zum Wetter grben aufforderte. Dieser machte noch wendungen und wurde nun feinerseits Susmann behuss Fes stellung seiner Person zur Wade transportirt. Jm weitern Berfolg dieses Vorkommniffes

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Lebende Fische. Mal, mittelgroß 80-95, große 1,13 R., welche er fich geftein vor der 95. Abtheilung des biefigen

becht 60-70 Bf., Schleie 80-90 Bf. per Bfund.

wegen Uebertretung des§ 117 der Straßenpolijeiordnung, auf Abtheilung der hiesigen Schöffengerichts au verantworten hatte. Der als Beuge geladene Schugmann Gräfe gab als Grund ter Nichtftftirung des ihm bezeichneten Mannes an, daß ihm der Schellfisch, große 20 Bf., Rabliau 15 bis 20 Pf. per Pfund, gewesen. Der Angeklagte berief fich aber auf verschiedene selbe als Fubtherr Neumann, Berlebergerstr. 14, bereits bekannt

Geefische. Lachs 1.00-1.20-1,30 Mart, Bander, große, 80-100 Bf., echt 40-50-65 Bf., Steinbutte 70-80 Bf., Gree Junge, große 0,70-1 R., mittel 50-60 Bf., Scholle 10-25 Bf.,

Matrelen 40-60 Bf. pro Stüd

Polizei Bericht. Am 27. b. M. Mittags wurde ein Mädchen, welches an Krämpfen litt, in seiner Wohnung in der

Arbeiter feftgeftellt haben wollte. Der Amtsanwalt beantragte Verurtheilung des Angeklagten wegen Straßenpolijet, Ueber Pallisadenstr. 69 völlig angefleidet toot auf dem Fußboden tretung zu 3. eventuell I Tag Haft; der Gerichtshof fanb aber in der Belästigung des Schußmanns einen groben Unfug

liegend vorgefunden. Die Leiche, an welcher äußere Ver legungen nicht wahrnehmbar waren, wurde bebufs Feststellung her Todesursache nach dem Leichensauhause gebracht.- Am Nachmittag verunglüdte auf dem Lehrter Güterbahnhof der Arbeiter Bohl baburch, daß beim Verladen von Frachtgütern ein schweres eisernes Echwungrad auf ihn fiel, so daß er einen Bruch des Bedens erlitt und mittelst Drofchle nach dem Krantenbause in Moabit   gebracht werden mußte. Um die.

und erkannte dafür auf die beantragte Strafe.

Eine verwidelte Diebstahls Affaire beschäftigte am Sonnabend die Straflammer des Landgerichts II.- Bor un gefähr 5 Jahren beauftragte ter biefige Kriminalfommiffar Braun einen feiner Beamten mit der Verhaftung des in Ludau wellenden gefährlichen Einbrechers, Bigarrenmacher Karl Lante. Der ertheilte Auftrag ward denn auch insoweit ausgeübt, felbe Beit wurde in der Weberei von Neumann, Wallfir. 13, daß Lante eines Abends geschloffen in Bolizeigewabriam ge

gebliebenes Garn vorschriftswidrig mit ber and entfernen fängniß an zuständiger Stelle abgelehnt worden wa molite, von dem Maschinengetriebe erfaßt und ihm ber richte Unterarm abgeriffen. Er wurde in das Krankenhaus Bethanien

eines

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Iman aber am nächsten Morgen unter dem Belflande gebracht. Etwas später fiel der Arbeitsbursche Herrmann, Transporteurs den gefährlichen Verbrecher von Ludau

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