ben ruffifchen Gewaltthaten eine Schranke gezogen wird, flatt fie stillschweigend hinzunehmen.

Die Regierungen werden mit der Zeit ganz von selbst zu folchen Maßnahmen gezwungen werden, wenn sie nicht wollen, daß die autokratische Eroberungspolitik bes Baren thums es Europa   auf Jahrhunderte hinaus unmöglich macht, zum Wohlstand zu gelangen.

Gesekes- Interpretation.

Wir erhalten folgende Buschrift:

Goeben geht die Antwort des Oberpräsidenten der Broving Sachsen v. Wolff, welche derselbe dem Buchbinder Michelsen auf seine Beschwerbe gegen die gegen ihn erlaffene Ausweisungs maßregel erhoben bat, durch die gesammte Preffe. Die Be schwerde wird zurüdgewiesen, weil der in§ 2 Nr. 2 des Ge feges über die Aufnahme neu anziehender Bersonen rom 31. Dezember 1812 gebrauchte Ausdrud Verbrechen" nach bem Eprachgebrauch des damals geltenden lanbrechtlichen Strafrechts auch auf solche Handlungen zu beziehen ift, welche nach den beutigen strafrechtlichen Bestimmungen zu den Ver geben gehören, und die in Anwendung dieser Borschrift ge troffene landespolizeiliche Anordnung nach Lage der dortigen Verhältnisse im Intereffe der öffentlichen Sicherheit gerecht fertigt erscheint".

Dieser veraltete Gefeßesparagraph ist in den legten Jahren fchon mehrfach gegen Personen, die wegen politischer Bergeben Strafe erlitten haben, in Anwendung gefommen. Zuerst wurde berfelbe in Breußen unseres Wiffens wegen politischer Breslau  Bergehen in gegen einen Bigarrenhändler, sodann in der Provina Posen gegen einen Buchbinder, weiter vor turger Beit gegen Herrn Reßler und jest gegen den oben genannten Beschwerdeführer in Anwendung gebracht.

Allerdings fagt§ 3 des Freizügigkeitsgefeges: Insoweit bestrafte Personen nach den Landesgesegen Aufenthaltsbeschrän fungen durch die Polizeibehörde unterworfen werden tönnen, behält es dabei sein Bewenden", und fann somit das preußische Landesgefeß wie oben ersichtlich in Anwendung gebracht wer ben. Allerdings spricht dieses angezogene Gesetz auch nur von Berbrechen"; allein damit ist uns armen Erbenwürmern wie erfichtlich gar nicht geholfen, ba ,, nach dem da ma 13 gelten ben Sprachgebrauch" jebe beliebige Strafe und sei eine Polizeiftrafe wegen unterlassener Reinigung des Rinnfteins barunter Derftanden werden Tonnte und je nach Belieben auch heute Jur Muswei fung führen tann, wenn fich nur der richtige Mann aur Anwendung auf seine Perfon findet, d. b. wenn er auf Grund des Sozialistengefeges ausgewiesen ift. Aber auch dies ift nicht einmal nothwendig. Eine solche Ausweisung fann auch jeden politisch bekraften Mann treffen, der freiwillig seinen Wohnort wechselt. Daß damit aber auch jebe so be ftrafte Person mit ihrer und ihrer Familie Lebenshaltung von der Gnade der Polizei abhängig ist, ist auch für den beschränk teften Ropf einleuchtend.

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Hierbei ist aber wohl die Frage berechtigt, ob der damalige Sprachgebrauch, indem man unter ,, Berbrechen" alles mögliche, auch die geringste Strafe subsummitte, heute noch zulässig ist, nachdem bas Strafgesetzbuch existirt, welches Ber brechen", Bergehen" und Uebertretungen" unterscheidet. Bet Abfaffung des Freizügigkeitsgefeßes hat man, indem man, wie oben ersichtlich, die landesgefeßlichen Aufenthaltsbeschrän fungen ausdrücklich befteben ließ, gewiß an solche Auslegung des Wortes Verbrechen" nicht gedacht. Doch das ist auch gleichgiltig. Hier haben wir es mit Thatsachen zu thun, die bem allgemeinen Rechtsbewußtsein widersprechen und es ent­fteht die Frage: wie ist solcher Gesezesauslegung abzubelfen? Bet Entscheidungen, ob ein Geset noch zu Recht besteht oder wie es ausgelegt werden soll, entscheidet sonst gewöhnlich das Bericht, welches in der Sache Recht zu sprechen berufen und befugt ist. Allein bier hat lein Gerichtshof zu entscheiden, son bern   die Verwaltungsbehörde und es hat den Anschein, als ob bie Bürger solchen Entscheidungen machtlos gegen überstehen! Doch dem ift Jum Glüd nicht so! Nach Artikel 106 der preußischen 106 der preußischen Verfaffung feht Berfaffung feht bie Prüfung der Rechtsgiltigteit gehörig vertündeter töniglicher Berordnungen nicht ben Behörden, fondern den Kammern au. Bur Prüfung der Rechtsgiltigleit gehört doch gewiß auch: ob es angänglich ist, daß man Bergeben" in heutiger Beit auch noch den Verbrechen" gleich erachten fann oder nicht. Die von obiger Gefeßeßauslegung Betroffenen werden also gut thun, fich im Betitionswege an den Landtag zu wenden, ba mit solcher Gefeßesauslegung gefteuert wird. Dies zu thun, find fie eigentlich nicht nur fich selbst, sondern der Allgemein heit schuldig. Dieses gilt aber auch, ganz gleich ob die Be troffenen von dem ihnen zustehenden Betitionsrechte Gebrauch machen oder nicht, von denjenigen Mitgliedern des preußischen Landtags, welche diese Gesezesauslegung nicht gut heißen. Diese haben vor allen Dingen die Pflicht, die Sache zur

fie hatte sich ganz genau gemerkt, wo er aufbewahrt wurde. Wir wollten auch nichts anderes fortnehmen als den Schmud, und wenn wir ihn gefunden hätten, so würden wir die anderen Sachen gar nicht angerührt haben. Aber er war fort, und obwohl wir alle Schränke und Schub fächer bis auf den Grund durchsuchten, entdeckten wir doch teine Spur von ihm. Es war fein 3weifel, daß ihn der junge Herr mitgenommen hatte, den wir am Abend zuvor hatten in das Haus gehen sehen."

Sprache au bringen und Remedur au schaffen, Andern falls fann man gar nicht wissen, wie weit diese Rückwärts­Interpretation noch geht und welche Ausgrabungen von alten, langft antiquirten Beſegen, wie solche in jüngster Beit stattge funden haben, und noch bevorstehen.

Politische Uebersicht.

1885 durch Boranlauf von Stempelzeichen   eingingen. Es fehlt also noch der Ertrag eines Monats, um einen Ueberblick über ein Jahresresultat au gewinnen. Es darf aber schon jest mit

Rüdficht auf die bisherigen monatlichen Einnahmen als faft ficher gelten, daß dieses Resultat hinter dem Voranschlag um etwa 4 Millionen Mart aurud bleiben, also etwa 7,6 Millionen Mar! ergeben wird.

Ueber die Leipziger   Vorgänge haben wir noch immer nichts sicheres in Erfahrung bringen fönnen. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig   erläßt folgende Belanntmachung: In den späteren Nachmittagsstunden des gefirigen Tages hat auf der Straße von Leipzig   nach Gohlis   und Mödern anläglich der erfolgten Ausweisung eines sozialistischen   Agitators eine Bus sammenrottung von mehreren bundert Bersonen flattgefunden, bei welcher es zu Ausschreitungen der gröblichsten Art ges Tommen ist. Insbesondere find mehrere Polizeibeamte, welche Fabne zu entfernen, tbätlich angegriffen und lörperlich miß versucht haben, eine von einem Theilnehmer entfaltete rothe handelt worden. Im Interesse der öffentlichen Drdnung und hierdurch an Alle, welche Beugen der betreffenden Vorgänge bebufs Herbeiführung der Beftrafung der Schuldigen ergeht gewesen, daß dringende Ersuchen, von ihren Wahrnehmungen ungesäumt dem unterzeichneten Polizeiamt Mittheilung zu machen. Für die Ermittelung der Person desjenigen, welcher biermit eine Belohnung von einhundert Mart aus." Eine bie gedachte rothe Fahne entfaltet hat, setzt das Bolizeiamt Aufforderung aniäßlich des Marschliedes" ist bekannt lich erfolglos geblieben.

Für den ersten Berliner   Wahlkreis wird nach der Rationallib. Rorr." noch immer ein fonservatio nationallibe taler Mischlingskandidat gesucht. Ift denn lein Knobloch da? Koalitionsfreiheit! Abermals ist, wie wir unter ,, Ge richt" mittheilten, von dem Straffenat des Kammergerichts fürs lich in legter Snftans entschieden worden, daß durch die im § 152 der Gewerbeordnung gewährte Koalitionsfreiheit der§ 8 des preußischen Vereinsgefeges, welcher ben politischen Vereinen verbietet, mit einander in Verbindung au treten, nicht aufge. hoben worden ist. Der Fachverein der Maurer in Altona   war gefchloffen worden, weil er andere Fachvereine ersucht hatte, der Betition für ben fogialdemokratischen Arbeiterschußgeschentwurf beizutreten. Wie der Vorderrichter, nahm auch das Kammers gericht an, daß Erörterungen, wie die über das Arbeiterschuß­aese, politischer Natur seten, und daß auf Aenderung der bes ftehenden Gesetzgebung gerichtete Bestrebungen jeden Berein zu einem politischen machen müssen. Man will also die Fachver eine awingen, fich auf die ödeste Facfimpelet zu befräntenähnliche und alle Reformen der Gesetzgebung, die doch allein bauernde Erfolge versprechen, aus dem Auge zu lassen. Wir bezweifeln jedoch, daß bas gelingen wird.

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Kirchenpolitik und Wahlpolitit. Es gehört teine Prophetengabe dazu, die Behauptung aufzufstellen, daß eine weitere und abschließende Rev: fton der Maigesege einen Hauptgegenstand der nächsten parlamentarischen Rampagne bilden werde. Abgesehen davon, daß die im Frühjahr mit der Kurie gepflogenen Verhandlungen der preußischen Regierung eine solche Altion geradezu zur Pflicht machen, mögen auch Erwägungen, die auf dem Gebiete der inneren Politit liegen, dem Fürsten Bismard, nachdem er einmal den Kulturkampf. in den ihn Herr Kräzig bineingebracht, fatt bat, möglichste Elle empfehlen. Im nädflen Jahre schreibt die Frantf. Btg."- wird ein neuer Reichstag zusammentreten, auf ein günstiges Ergebnis der Wahlen hinzuwirken, ist eine der ober ften Aufgaben der Politit der Regierung und diese weiß, welchen wichtigen altor die latholischen Wähler bilden. Läst fich bis dahin ein Verhältniß zu Rom herstellen, das der Kurie Anlaß giebt, ihre volilommene Befriedigung über die Lage Der Kirche in Breußen auszusprechen, so darf die Regierung boffen, daß die Bentrumswähler ft wenigftens der Unter fügung der lintstehenden Oppofition enthalten werden, burch welche bisher die lettere namentlich bei den Stichwablen in nicht geringem Maße verstärkt wurde. Die Nationalliberalen find bereits der Umgarnung durch den Linken vom Kanzler entzogen worden, gelingt das gleiche Experiment mit den Ultramontanen, so bat Fürst Bismard gewonnenes Spiel. Nach Abschluß des Friedens mit Rom wird eine tonservatio tleritale Mehrheit in den Barlamenien von ganz anderer Bes deutung sein, als bisher; es wird fich aus ihr eine geschloffene Deutung sein, als bisher; es wird fich aus ihr eine geschloffene gouvernementale Mehrheit bilden laffen, bie, vorausgefeßt, baß man thr das Biteffen aus der Schiffe:" nicht ganz ver wehrt, jede Oppofition labmlegt. Die Nationalliberalen wür. den damit nullifigirt sein; auch wenn fie bei der Mehrheit sein wollten, würde man fie en bagatelle behandeln. Daß fie fich dieser Gefahr bewußt find, beweist thr Bemühen, den firchen politischen Ausgleich zu hintertreiben, aus weichem nichts An­beres spricht, als die bloße Furcht, eines schönen Tages den schlichten Abschied zu erhalten.

Bum Schnapsmonopol. Die Nachricht, daß das Projekt des Nobfpiritus Monopols von Bayern   aus wieder angeregt worden sein soll, wird in der lonservativen Breffe mit Freuden begrüßt. Der Reichsbote" schließt sich dieser Freude an, fügt jedoch hinzu:" Wir würden aber rathen, die Sache, die man will, nicht von vornherein durch ben unpopulären Namen Monopol" zu schäbigen, sondern die Sache als das zu be zeichnen, was fie t, als Magazinsteuer." Der Reichss bote" will also das Heucheln auch auf das finanzpolitische Ge biet übertragen feben; wir bezweifeln aber, daß es hier Erfolg haben wird. Das Monopol, wie es auch hieße, würde zu übel duften", um unter den Wählern Anhang finden zu fönnen.

Ertrag der Börsenftener. In der Zeit vom 1. April bis zum 1. September ergab die Einnahme des Reichs aus Rauf und fonftige Anschaffungsgeschäfte"( Börsensteuer) den Betrag von 3 054 195 M. In den einzelnen Monaten wurden eingenommen( Mart): April Mai 720 328 641 834 600 814 Es ist demnach eine allmälige bnahme der Steuer aus den Börsengeschäften sichtbar. Faffen wir die Einnahmen

Juni

Jult Auguft 575 663 515 556

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Die sozialdemokratische Reichstagskandidatur in Mannheim   scheint felbft den Gegnern nicht aussichtslos. Herr Stadtrath Auguft Dreesbach ist durch seine häufigen Kandidaturen, Wahlreden und Agitationsreisen im Wahlkreise so bekannt, daß, nach der Frantf. Sig.", die Sozialdemokraten außer der Nennung seines Namens taum mehr einer besonderen Entwidlug seines Programmes bedürfen.

Defterreich Ungarn  .

Der Wiener   Reichsrath wie der Bester Reichstag geben interessanten Verhandlungen entgegen. Wie der Leser weiß, baben mehrere Mitglieder der ungarischen Oppofitioneparteien Interpellationen betreffend die bulgarischen Dinge und bie Stellungnahme Defterreich Ungarns   zu benfelben eingebracht. Die Anfragen sollen noch im Laufe der Woche beantwortet werden, freilich dürften laum alle die geftellten Fragen beant wortet werden. Die Stimmung der Magyaren gegenüber Rußland   ist heute feindseliger denn je, nachdem die iuftiche Bolitit einen farten Schritt vorwärts auf dem Ballan gethan hat und es ist fraglich, ob Ralnoly, wie behauptet wird, durch feine Konferenzen mit Tisza unliebsamen Bwischenfällen im Parlament vorgebeugt hat. Auch im Reichsrathe dürfte die auß wärtige Bolttit Defterreich Ungarns   sur Sprache gebracht werden; Dort find es vorzugsweise die Polen  , welche fich mit dem Grafen Kalnoly unzufrieden zeigen. Im Gegensas zu Polen   und Deutschen   haben sich anderseits die Czechen sehr zufrieden mit Der Entwidelung der bulgarischen Dinge gezeigt und so dürfte c zu einem parlamentarischen Bruderkriege zwischen den Barteien der Rechten lommen, wenn es nicht noch der Partei lettung gelingt, in dieser Beziehung Vorkehrungen zu treffent. Ueber den Inhalt der von Herrn Tissa erwarteten E Ilärungen liegt heute eine hochoffiziöse Andeutung vor, die allerdings neues nicht bringt. Nach einer ber Bo!. Kort." aus Peft zugehenden Mittheilung herrscht in Regierungetretien bie Ueberzeugung. daß seine Antwort, was die Eventualität einer rufftichen Dllupation Bulgariens   und die allgemeinen Verhältnisse daselbst betrifft, beruhigend lauten wird. Auf die mit Eventualitäten der Bulunft fich beschäftigenden Fragen Baltasar Horvath's werde fich ebensowenig eine Antwort ere theilen laffen, als dem Wunsch Jranyi's wird entsprochen werden können, baß die Regierung Alten vorlegen möge. Die Boraussetzung, das irgend eine enderung in dem Bündni mit Deutschland   eingetreten sein lönnte, werde sich sicher lich als ganz unbegründet bezeichnen laffen.

felt dem Infraffiieten des Gesetzes zusammen( vom 1. Dltober 1885 ab), so ergab diese Steuer einen Ertrag von 7 163 309 R., wenn wir 254 029 D. einrechnen, welche schon im September

Schweden   und Norwegen  .

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,, Nicht nur bei uns in Schweden  , sondern auch in Norwegen   und namentlich in Dänemart, schreibt man bem bann. Kour." aus Stedholm, haben die Schutzoll bestrebungen einen fo bedeutenden Anhang, sowohl in der Bevölkerung, wie in den parlamentarischen Körperschaften ber Länder gewonnen, daß das Ziel derselben in nächster Buturit ficher erreicht wird. Gefördert find diese Bestrebungen nament lich durch die Nothlage, in welcher sich die wichtigsten Erwerb sweige der flandinavischen Länder befinden, und sodann but die vorgenommenen Bollerhöhungen in Deutschland   und an Deren europäischen   Ländern. In Schweden   und Norwegen  hängt die Gestaltung der Bollverhältniffe ganz und gar Do den Barlamenten der beiden Länder ab, die Regierung hat auf dieselbe leinen Einfluß, da es sich um legislative Angelegen beiten finanzieller Natur handelt. Dringt die schwedische Su gollpartei im nächsten Reichstage, der Mitte Januar eröffnet wird, burch, und wir find feft überzeugt, daß fie durchdringt,

Legen Sie diefem Manne die Feffeln an!" befahl der Untersuchungsrichter, indem er auf Rüdiger deutete, und achten Sie vor Allem darauf, daß er keine Gelegenheit findet, fich durch Worte, Bewegungen oder auch nur Blicke mit fich durch Worte, Bewegungen oder auch nur Blicke mit feiner Frau zu verständigen. Ich mache Sie für die strenge feiner Frau zu verständigen. Ich mache Sie für die firenge Beobachtung dieses Befehls verantwortlich!"

Innerhalb eines Beitraums von taum einer Minute war der erste Theil dieser Weisung ausgeführt. Der Gold

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aber

harrenben Magen. 3u der tobenden Frau gewandt sagte der Richter mit ernstem und nachbrüdlichem Tone:

Machen Sie sich keine Juustonen mehr, Frau!- Ihre Schandthat ift in allen Einzelheiten largelegt; benn Ihr Mann hat sich soeben da drinnen zu( isem umfaffenben Beständniß bequemt. Die Komödie, welche Sie ba fpielen wollen, ist also mindestens überflüffig."

arbeiter hatte fich die Hände auf den Rücken fesseln lassen, fel, welche fie wohl von vornherein in die Standhaftigkeit ,, Und was eigneten Sie sich nun an? Denn Sie ohne auch nur ben geringsten Versuch eines Widerstandes ihres Mannes gefeht hatte, mochten Frau Rüdiger wohl Au machen. Mit blöder Resignation schien er sich in sein überzeugen, daß der Untersuchungsrichter die Wahrheit

werben mich doch wohl nicht glauben machen wollen, tas Sie mit leeren Händen gegangen feien."

Es war ja nichts ba, bas des Mitnehmens werth ge wesen wäre! Ich glaube, meine Frau hat sich ein Beutel den mit Gelb eingesteckt, aber es ist gewiß nicht mehr daria gewesen, als wenige Thaler."

H

Das improvifirte Verhör, welches der Untersuchungs. richter in dieser ungewöhnlichen Form nur veranstaltet hatte, weil er sicher war, baß ein berartiges Geständniß kaum noch zu erlangen sein würde, sobald Rüdiger erst durch ein Wert ober vielleicht nur durch einen einzigen Blid feines Beibes zum Leugnen ermuthigt worden sei, wurde in diesem Augenblid unterbrochen durch ein wüftes Lärmen und Schreien, welches im Innern des Hauses ertönte. Thüren wurden aufgeriffen und wieder zugefchlagen, und eine wider wärtig tiefe, feifende Frauenstimme suchte bie theils be ruhigenden, theils befehlenden Burufe einiger Männers ftimmen zu überschreien. Dann folgte ein Poltern und Stampfen, als wenn ein erbitterter Fauftkampf geführt mürbe, unb ein schwerer bumpfer Fall, der wiederum von einem gellenden Kreischen derselben Frauenstimme be gleitet war.

Der Golbarbeiter hatte sich mit Anstrengung in die Höhe gerichtet und er stand nun mit flotternden Knieen, fich mit beiden Händen an der Tischkante festhaltend, mitten im Zimmer, ben flieren, verglasten Blid mit ber Spannung eines zum Lobe Verurtheilten auf die Thür geheftet, Unmittelbar barauf wurde dieselbe geöffnet, und

Schicksal zu ergeben, und erft, als er jeßt inmitten der Be

fagte, und sie gerieth in eine namenlose Wuth. amten und von diesen aufs Schärffte bewacht, auf den u liche Tropf!" und eine unerschöpfliche Fluth von ähnlichen Der Narr!" schrie fie, ber Dummkopf! der erbarm binaus geführt wurde, fladerte es wie eine Regung von Troß und Energie in ihm auf. Er hatte nämlich in einer Entfernung von wenigen Schritten seine Frau bemerkt, die

man ebenfalls hatte fesseln müssen und die sich so rasend gegen ihre Festnahme gefträubt hatte, daß ihr ganzer Anzug zerriffen und in Unordnung gebracht war, und daß die Schuhleute noch immer große Mühe hatten, fie festzu­halten.

Raum hatte sie ihren Mann gesehen, als sie auch schon auf's Nene zu schreien und zu zetern anfing:

Er läßt fich wahrhaftig wegführen wie ein Ralb zur Schlachtbant

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und noch fräftigeren Schimpfworten strönten über ihre Lip pen, bis ein merklicher Wuthkrampf ihrer Redseligkeit ein

Eabe machte.

( Fortsetzung folgt.)

Aus Kunst und Leben. Das Neue Berliner Stadttheater" in der Wallner Theaterstraße( früher Alhambra  ) wird am 2. Oktober mit der Aufführung des fünfaltigen Schauspiels Agnes Bernauer  " et Schlachtbart- der Feigling! Mit welchem Recht barf öffnet. Mit seinem Namen hat das Theater auch fein ganzes man uns in unserem Hause überfallen! Wir sind unschuldige Wesen geändert. Es bleibt zwar vorläufig, Rauchtheater", aber es foll in Bufunft nicht das Rauchen, sondern das Theater Leute, und ich werde mich bei der Regierung über diese Hauptawed ſein. Herr Direttor Struve bat theils aus ben befferen Kräften des Ostend   Theaters, theils aus neuengagizten Das Beispiel seiner Gattin schien bei dem Golbarbeiter Kräften ein Ensemble gebildet, das allen infprüchen an Wunder zu weden; denn auch er machte plöglich eine Bewegung, als wenn er sich von seinen Fesseln be Stimme:

Unverschämtheit beschweren!"

ein gutes Voltstheater genügen Direktor Strupe gelungen,

Den

dürfte.

Gift bem

freien wollte und schrie mit seiner hohen, weibischen Oftend. Theaters, Herrn Gaschle, für das Neue Berliner   Stadt 1peater" zu gewinnen, bem es gelungen ist, das Ostendtheater in furger Beit auf eine bedeutend höhere Stufe zu bringen. " Ja, wir sind unschuldig! Wir haben nichts began- Um Herrn Gaschle für die bereits geleisteten guten Diene u belohnen und auch ferner für sein Unternehmen zu intereffien, hat Herr Struve die Eröffnungsvorstellung dem Herrn Bafchle als Benefis bewilligt. Bei dieser Gelegenbelt wird in der I während Herr Gaschle den Herzog Ernft" und Herr Günther

gen! Wir wollen uns nicht gutwillig wegführen lassen!" Der Untersuchungsrichter aber gab den eskortirenden

einer ber Kriminalbeamten zeigte fich in Begleitung eines Kriminalbeamten einen Wink, und fie zogen das schwäch Titelrolle Fräulein Kirschner als erfte Liebhaberin debutiren,

uniformirten Schuhmanns auf der Schwelle.

liche Männchen rasch mit sich fort zu bem draußen bereits

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