wenn der Beschwerdeführer ben Nachweis geführt hat, daß das von ihm beanstandete Fleisch in der That aur menschlichen Nahrung ungeeignet set. Jm vorliegenden Falle ist die Ab. weisung des Lithographen von Seiten des Polizeibeamten eine burchaus vorschriftsmäßige gewefen. Ob aber die bezüglichen Vorschriften dem allgemeinen Intereffe dierlich find, das ist freilich eine andere Frage. Denn Privatleute, insbesondere folche aus den weniger wohlhabenden Bevölkerungstiaffen, werden in den seltensten Fällen die erforderliche Beit und das nöthige Geld opfern, um die ihm vorgezeichneten Schritte zu thun. Will man den Verkauf gesundheitsschädlicher Nahrungs und Genußmittel gründlich hintertreiben, dann müßten bie Behörden ob das die Boltjet oder ein anderes Berwaltungs organ ist, wäre gleichgiltig unverzüglich von Amtewegen Durch einen Sachverständigen die verdächtige Waare prüfen Taffen und deren Beschlagnahme fofort bewirten, falls fte fich als gesundheitsschädlich erweist. Allerdings würde die be treffende Bebörde nicht selten mit unbegründeten Beschwerden bebelligt werden, indiß müßte diese Gefahr mit in den Rauf genommen werden, wenn es fich darum handelt, das allgemeine Wohl zu fördern.
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Von dem föniglichen Eisenbahn- Betriebsamt( Berlins Magdeburg ) erhält die Beff. Sta." folgende Bufchrift: In ber ersten Beilage Nr. 453 Jbrer Beltung vom 29. b. M. ift ein Artikel aus Nr. 78 der Dtsch. Baustg." übernommen wor ben, welcher den am 24. b. M. auf unserm bieftgen Bahnhofe ftattgehabten Unfall bespricht. In demselben ist als Mitur fache an dem traurigen Vorkommnis, die Unübersichtlichkeit bes Drtes, verbunden mit der berrschenden Dunkelheit und weitergehend die große Ueberlastung des Potsdamer Bahnhofs" bezeichnet worden. Wir bemerken dazu, daß wenn auch die zur Bett bes Unfalls herrschende Dunkelheit der Nagt und die dar aus fich ergebende beschränkte Uebersichtlichkeit des Ortes selbst verständlich geeignet war, das Eintreten des Unfalls zu be günftigen, so doch von einer in dem Artikel behaupteten großen Ueberlastung des Bahnhofs als weitergehende Ursache bes Unfalls nicht wohl die Rede sein lann, da iet terer zu einer Beit stattfand, als der gewöhnliche Ber tehr auf dem Bahnhofe völlig tuhte und das Eintreffen des erften regelmäßigen Buges erft in etwa 1 Stunde zu erwarten war. Auf die übrigen in dem Artikel hieran ge Inüpften Erörterungen glauben wir nicht weiter eingeben zu sollen." Unbeschadet dieser amtlichen Buschrift veröffentlicht bas genannte Blatt folgendes ihm aus demselben Anlaß zuge gangene Schreiben:" Der in der Mittwoch Morgennummer Der Boff Big." hervorgehobene Umstand der Unübersichtlichkeit bes Ortes und der außerordentlichen Ueberlastung des fraglichen Bahnhofes dürfte die Hauptursache des neulichen schweren Unglüds auf dem Potsdamer Bahnhof gebildet haben. Abge sehen davon, daß die Geleise auf der kurzen Strede zwischen Bahnhofshalle und Kanalbrüde eine sehr scharfe Kurve be schreiben, ift dem betreffenden dienst buenden Beamten die Aussicht völlig benommen, durch einen zweiftödigen, die volle Breite bes Mittelperrons einnehmenden Signaltburm, der mitten in der Kurve errichtet ist. Noch schwerer fällt ins Gewicht die Ueber laftung des Babnhofes mit Bügen, beren enorme Bahl, an Wochentagen 198, an Festfagen inkl. der reglementsmäßigen Extrazüge 218, es dem dienstibuenden Beamten unmöglich macht, vor jedem abgebenden oder einlaufenden Buge sämmt Tiche Schienenftränge und bie zahllosen Weichen zu reoibiren. Der ebenfalls von Ihnen angedeutete Ausweg der Verlegung einer Anzahl Büge nach dem Anhalter Bahnhof und die Here stellung der ohne Terrainschwierigkeiten berzustellenden Ber bindung zwischen Lichterfelde - Anhalter Bahn und Behlendorf ift um so einleuchtender, als auf diese Weise die nothwendige oder außerordentlich loftspielige Erweiterung der Botsdamer Bahn vermieden werden fann. Die Benutzung der Potsdamer Bahn von m hr als 200 8ügen auf nur awei Geleisen birgt so viel.fab en in fich, daß schon wiederholt Anträge der Direktion an das Verkehrsministerium aur Anlage zweier weiterer Geleise Eis 3 blendorf gerichtet worden find, aber ftes wegen au großer Roftspieligkeit aurüdgewiesen wurden, Da das Terrain längs dieser Strede großentheils bebaut oder angepflanzt ist und bei Vermehrung der Geleise alle Wege unterführt werden müßten. Durs die Ausführung des oben erwähnten und bereits völlig ausgearbeiteten Projekts tourbe ohne Schwierigreit die Ueberlaftung des Bahnhofs und Der Geleise gehoben, indem man sämmtliche Lolalzüge nach Botsdam vom Anhalter Bahnhof mittelft Ueberführung üder bie Stammbahn bei Behlendorf auf die Wannseebahn leitete, von wo faft bis Potsdam vier Geleise bereits vorhanden find. Die Ausführung ist um so leichter, als in den bebauten Theilen Lichterfeldes die elektrische Babn, deren Betrieb nächstens ein. geht, zu benußen ist, von der Teltowerstraße an aber, wo fich leicht bie jest geplante Bahn nach Teltow abzweigen läßt, eine schnurgerade Linie an der Hauptfront der Kadettenanstalt vor bei ausschließlich über verhältnismäßig geringwerthiges Ader land bis 3: hlendorf führt, wo die Terrainverhältnisse eine Ueberführung über Chauffee und Stammbahn begünftigen. Daß auf diese Weise eine Menge der jest fich täglich fühlbar machenden Mängel beseitigt werden, braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden.
Es ist nicht uninteressant, einen Bild auf die Zeitungs- Verproviantirung der verschiedenen Groß ftädte zu werfen. In Berlin fällt diese Aufgabe bekanntlich
entgegenzutreten. Wenn wir uns vergiften wollten, um nicht zwanzig Stunden später Hungers fterben zu müffen- meinst Du nicht, das wäre eine rechte Dummheit? Besonders, falls nach unserm Tod unsere Seelen die Entdeckung machen müßten, daß die Vorsehung uns in zwölfter Stunde einen Schutzengel in Gestalt eines Freundes gesandt haben würde, um uns von all unserm Elend zu erlösen. Nein, meine Liebe, wir wollen uns nicht mit Schwefelsäure ober auf franzöfifche Art aus der Welt schaffen. Sind wir zu schwach, um auf den Füßen zu stehen, so wollen wir uns miteinander nieberlegen, und schwinden vor Entkräftung unfere Lebensgeifter, so wollen wir uns die Hände reichen, Gott mit unserm legten themzuge banken und sterben wie bie Kinder im Walbe. Vielleicht kommt dann, wenn wir todt find, bie irische Waschfrau, die im fünften Stod wohnt, herein wie das Rothkehlchen im Märchen und bedt uns mit grünen Blättern zu. Freilich hat fie gar keine große Mehnlichkeit mit einem Rothfehlchen," fügte Did mit spöttischer Miene bei, benn sie flucht entsehlich und buftet leider nach Branntwein."
Diese Vorstellung wirkte fo fomisch auf unser Paar, baß beibe gleichzeitig in die Hände flatschten und in ein Schallenbes Gelächter ausbrachen. Angesichts diefer lauten Luftigkeit bätte man glauben tönnen, dieses junge Paar feien die fröhlichsten, forglofesten Leute auf ber Welt.
Ihre Geschichte war ein alltäglicher Roman. Sie waren beide Waisen, mit bem einen Unterschied, daß Agnes Grey reiche Berwandte, Richard Burdoon bagegen gar keine Ver wandte besaß. Ein Oheim, ein alter, in Bostou wohn hafter Junggeselle, hatte Agnes an Rindesstatt angenommen, ein selbstsüchtiger alter Mann, der das arme Mädchen, nach bem er einmal von demselben Besitz genommen, ganz als fein persönliches Eigenthum betrachtete und jeden Versuch, ihm baffelbe zu entreißen, als einen schnöden, im höchsten Grade strafwürdigen Raub ansah. Er verhätschelte sie wie Caligula sein Lieblingsroß; gleich diesem war fie in
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bauptsächlich den Beitungsfrauen au, während einige Händler und die tohlenfauren Damen den Straßenverkauf betreiben. In Paris riftiren ein paar Hundert Kiost, und außerdem spielen bie ,, crieurs de journaux", die Beitungsausrufer, welche namentlich in den Nachmittagsftunden und des Abends die Boulevards mit ihren Rufen erfüllen, eine große Rolle. Sie eilen gewöhnlich im Laufschritte die Straßen enilang, oder faffen vor ben Thatern und Kaffee Konzerts Boften. Auch im Theater selbst werden in den 8 vischenalten die Abendblätter ausgerufen. Die Pariser benusen namentlich in politisch be wegten Belten den entr'acte", um sich in die Abend Journale au vertiefen. Ja Nenyor! bilden die ,, newsboys ", welche den Straßenverlauf in Händen baben, eine ganze Armee. 31 Tausenden harren fie dichtgeleilt vor den Beitungsgebäuden des Mugenblicks, in welchem die Blätter aus dem Drud lommen. Es entsteht dann ein fürchterliches Ringen, ein Kampf wie auf Leben und Tod. Die newsboys " balgen fich, purzeln übereinander in dem Wetteifer, Der Erfte au sein. Wenige Minuten darauf überschwemmen fte Die ganze Stadt mit einem wahren Dzean von Beitungen. Es ist erftaunlich, mit welcher bligartigen Schnelliglett bie newsboys" bis an die äußersten Bunfte der Stadt eilen. Diese Beitungslobolde springen auf die Tram ways, verlaufen einen ganzen Stoß, und schwingen fich dann auf einen anderen Wagen. Auch in die Eisenbahnzüge bringen fie hinein, und fabren ganze Streden weit mit. Amüsant ist, baß der amerlanische Beitungabursche mit seinem Metier das des Wichfiers verbindet. Hat er die Stadt mit den N uigkeiten tes Tages versorgt, so greift er zum Wichstopf und zur Bürfte, um den Stiefeln der Baffanten erhöhten Glanz zu verleihen. London tennt zwar auch die ,, news- vendors", bie Beitungsver läufer, baneben aber auch die ,, stationery- shops", d. h. Läden, in welchen sämmtliche Beitungen verlauft werden. Born an der Ladenthür bängen Tafeln, auf welchen die Sensations artikel ber Tagesblätter, set es nun die Schilderung eines gräßlichen Mordes, der ausführliche Bericht über einen Eisen bahn- Busammenstoß, der einer Enthüllung& la„ Pall Mall Gazette ", bem verehrten Bublico ganz speziell mitgetheilt werden. Es ist das ein wirksamer Stachel für die Kaufluft. Gegen das, was London , New York , Paris an Beitungen ver tilgen erreicht doch die Auflage des Petit Journal," die fabelhafte öe von achthundertfünfzigtausend Exemplaren- verschwindet der Berliner Beitungsbedarf, wenngleich er na mentlich in den legten Jahren mit dem mächtigen Emporblühen unserer Hauptstadt start in die Höhe gegangen ift.
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Das Eisenbahnunglück auf dem Potsdamer Bahnhof alebt bem parlamentarischen Korrespondenten der Breslauer Btg." Anlaß au febr autreffenden Betrachtungen. Er schreibt: Allem Anschein nach wird ein Stationsbeamter deswegen zur gerichtlichen Verantwortung gezogen werden. Es sei ferne von mir, der Frage über Schuld oder Unschuld deffelben vor zugreifen. Aber im großen Bublikum, das fich lebhaft für die Sache intereffirt, ift man der Ueberzeugung, daß bei zwed mäßigeren Institutionen der Unfall bätte vermieden werden fönnen. Wie liegt der Fall? In nächtlicher Welle, vor Be ginn des Morgengrauens, tommt ein Eisenbahnzua hier an, deffen Wagen fofort gereinigt werden müssen. Die Reinigung im Bahnhofe felbft ift prinzipiell verboten, obwohl die ent gegenstehenden Bedenken bei der Nachtzeit vielleicht nicht all aufchwer wiegen möchten. Der Bug wird hinausgeschoben, aber nicht auf einen todten Strang, auf welchem die Reini gung ohne jede Besorgnis in Ruhe sorgenommen werden lann, und beren die Botsdamer Bahn bei ihren ausgedehnten Betriebseinrichtungen eine genügende Anzahl befigt, sondern auf einen Strang, der mit ben bauptverlebisfirången in un mittelbarer Kommunikation steht. Ein Stationsbeamter ist angewiesen, darüber zu wachen, daß der Bug nicht so weit aurudgeschoben wird, um bem einfahrenden Buae den Weg zu versperren. Auf der Aufmerksamkeit und der Pflichttreue dieses Stationsbeamten rubt die einzige Garantie, bag lein Unglüd geschieht, während man objektive Garartlen hätte schaffen tön nen, indem man den Bug auf eine ungefährdete Stelle brachte. Und diese Garantie hat im vorliegenden Falle versagt. Die Schuld mag ein Unterbeamter tragen, ein übermübeter, ver schlafener, möglicherweise unaufmerksamer Unterbeamter. Allein, wenn die Eisenbahnverwaltung ihr ganzes Butrauen auf diesen einen Beamten fest, wo fie objektive Garantien schaffen tönnte, wer möchte ihr Verhalten billigen?"
Gegen einen Krankenversicherungsawang beziehungsweise gegen die herbeiführung deffelben durch Drtsstatut hat fich das Heltestenkollegium der Berliner Kaufmannschaft am Dienstag ausgesprochen.- Die Berliner Handlungsgehilfen hatten fich in dieser Angelegenheit belanntlich in einer Petition um Einführung des Versicherungsawanges für die Handelsge hilfen an den Ragiftrat gewandt. Wir kommen morgen an anderer Stelle ausführlich auf diese Sache zurück.
Bon ärztlicher Seite werden wir auf die großen Ge fahren aufmerksam gemacht' welche das sog. Gänsellein für die Gesundheit des Menschen in sich birgt, wenn es tonsumirt wird. Die Buber itung des Gänselleins geschieht bekanntlich in der Weise, daß die Flügel und Beine der Gänse durch ein Beil gerstüdelt werden, wobei scharfe Knochensplitter in großer Menge entstehen. Vor dem Kochen werden die einzelnen Fleischtheile meist nur ungenügend von den kleinen Knochensplittern gefäubert und so tommt es denn, daß man das Gänse
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Purpur und feinstes Linnen gekleidet und schlief in gold. firahlendem Gemach. firahlendem Gemach. Agnes Grey durfte nur einen Wunsch äußern und jeber Lurus, ben der Reichthum zu fchaffen vermochte, fiel ihr in den Schoß aus den Händen ibres fleinen Dheims, des häßlichen alten Kobolds. Sie gab ibres fleinen Dheims, bes häßlichen alten Kobolds. Sie gab Bälle und Matineen und ritt auf arabischen Pferden. Sie hatte ben neuesten herrlichsten Schmud und ihre Kleider waren von wunderbarem Schnitt. Das reizende junge Mädchen besaß Gesundheit, Schönheit und einen nachfichtigen Wächter, fo fehlte ihr nnr eines noch ein Liebhaber. Es ist eine eigene Fügung, daß, während manche junge Damen ihr Leben lang auf einen Liebhaber warten, ohne daß biefes ihr Sehnen je geftillt wirb, andre faum ben entfernten Wunsch banach zu empfinden brauchen, und flugs regnet es förmlich Anbeter. So hatte Agnes Grey den neuesten ihrer Wünsche faum im geheimsten Winkel ihres Herzens heraufbeschworen, als die Ward fich aufihat und Herr Richard Burboon mit einer Liebeserklärung baraus hervortrat. Sie trafen fich in Gesellschaft. Richard, der gerabe ein Jahr vorher durch den Tod seines einzigen Verwandten einige tausend Dollar ge erbt hatte, machte fich nach Europa anf, um dieselben los zu werden. Dies gelang ihm vortrefflich, und zu der Beit, von der ich spreche, war er eben zurüd gelehrt im Besitz einer Maffe uns üßer Erfahrungen und einer Summe von genau 350 Dollar. Von der finnreichen Anschauung ausgehend, daß ein solch unermeßliches Rapital jeden dummen Streich rechtfertige, ging er mit Agnes auf und davon, ohne den alten Drachen von Dheim um seine Einwilligung zu fragen. Der eifersüchtige Alte, der an seiner empfind lichten Stelle verlegt war, tobte wie eine Furie, enterbte feine unglüdliche Nichte feine unglüdliche Nichte and that einen feierlichen Schwur, fie eher Hungers sterben zu laffen, als ihr zu Hilfe zu kommen. Anfangs schlugen Agnes und ihr Gatte biefen Drohungen ein Schnippchen. Besaßen sie denn nicht 350 Dollar Ausgerüstet mit einer fold unberechenbaren Summe, was brauchten Sie an Noth und Elend zu denken?
flein mit ihnen feroirt erhält. Die zahlreichen Krankheiten bes inneren Drganismus, speziell Darmentzündungen, find nicht felten auf verschludte Knochensplitter vom Gänsellein surudu führen. Bei der Konsumtion dieser beliebten Speise in Daher die größte Vorsicht anzurathen.
Der Zugangsweg zu dem Hauptportal der Charttee, welcher bis dahin schon für Gesunde undiqtem war, wird seit gestern umgepfliftert. Die Kleinen spisen Feldsteine werden durch Betonchaufftrung erset. Usprünglich beabs fichtigte man Asphaltirung, gab fte aber wegen der Steigung ber Straße auf, da dieselbe für Pferde gefährlich wäre. Also scheint auch dort allmälig die Anficht Raum zu ge winnen, daß das Asphaltpflister für die Pferde gefähr lich ist.
Es werde Licht im Vatikan - und war elektrisches! Der Firma Siemens u. hilste ift die Aufgabe zugefallen, für Diese E: leuchtung der Residenz des heiligen Baters Sorge u tragen. Der Auftrag ist dieser Tage hier eingegangen. Mit ber Anfertigung der dynamo elektrischen Maschine ist, wie eine Lokalkorrespondenz mi thellt, bereits begonnen, und wird ber ganze erforderliche Apparat bis Ende dieses Jahres fertig sein, so daß mit der Aufstellung d: ffelben an O.t und Stelle ber gonnen werden lann.
Ein in fanttätspolizeilicher Beziehung sehr bemerkend werther Fall von Milzbrand ist vor einiger Zeit im bieft en Augufta Hospital beobachtet und wegen seiner bedeutsamen Konsequenzen weiter verfolgt worden. Der Gerber Spaß, ein träftiger Mann von 28 Jabren, wurde am Weihnacht Heiligabend v. 3. von einem Barbier beim fren an der rechten Seite des Halles geschnitten. Am folgenden Tage arbeitete er des Weihnachtsfeftes wegen nicht, dagegen am 2. Feiertage und am Sonntag darauf( 27. Dezember) bis Mit tag. Am folgenden Tage flagte er schon Morgens vor der Arbeit über ein eigenthümliches Brennen und Juden am Halse und Anschwellung deffelben, und als er am Abend fich ent Itetbete, bemerkte er, daß auch die rechte Seite der Brust an geschwollen war. Am andern Morgen begab er fich wieder zur Arbeit, fonfultirte jedoch einen Arzt, der ihn, als die Schwellung immer mehr zunahm, in das Augusta Hospital fchickte. Dort tonftatirte Profeffor Rüfter ein Anschwellung des balses, die bis zur 7. Rippe hinabreichte, und stellte die Diagnose auf Milgbrand. Troß der eingreifendsten ärztlichen Maßnahmen farb der Batient bereits am andern Abend. Ber merkenswerth ist, daß bei der Sektion im Blute und in allen inneren Drganen fich sehr zahlreich die von Roch entdeckten Milsbrand Bazillen vorfanden. Es wurde nun bei dem Meistr des Verstorbenen Nachfrage gehalten, und diese ergab, daß Schwaz sulest Felle gegerbt hatte, die aus dem Kapland biete ber gelommen maren. Es liegt hier also offenbar wieder ein Fall vor, wo Milbrand vom Auslande eingeschleppt worden ift. Ueber die Verwendung der von den unseligen Fellen ent fernten Haare wurde ermittelt, daß dieselben als Wiesendünger verwendet werden, da fie au fura find, um zu gewerblichen 8 veden Verwendung zu finden. Diese Berwendung ist aber nach einem Ausspruche Kochs als die gemeingefährlichfte zu be trachten, die fich denken läßt, da fie nothwendiger Weise zur Verseuchung ganger Wiesen, ja ganzer Gegenden fübren muß, Die vielleicht von Milzbrand bis dahin noch vollständig vere schont waren. In Folge dieser Feststellung haben auch bereits, wie wir hören, unsere Medizinalbehörden der Angelegenheit thre Aufmerksamkeit zugewendet.
Jugendliche Reisende. Bier Geschwister W., dret Mädchen und ein Knabe, der Knabe 9 Jahre alt, die Mädchen 6,5 und 3 Jahre alt, baben am 27. b. M. vom städtischen Watsenhause aus die Reise nach Chilago per Dampfer des Norddeutschen Lloyd über Baltimore angetreten, ohne weitere Begleitung. Die fleinen Reisenden haben schon viele Er fabrungen hinter fich; die Eltern baben fie im Asyl für Dodachlose verlaffen, so daß nichts anderes übrig blieb, als fle Dem Waisenhause zu überantworten, welches fte in verschiebe nen Pflegeftellen unterbrachte, wodurch fie das Gefühl der Bu fammengebö igkeit verloren batten. Die Mutter der Rinder batte von Chitago aus die Auslieferung verlangt und das Baffagegeld eingezahlt, so daß die Behörde dem Verlangen Folge leiften muate. So fanden sich die Geschwister, die sich nicht mehr tannten, zum Reiseantritt im Waisenhause au fammen, mit dem Nöthigen von der Waisenhausverwaltung ausgestattet. Der Knabe zeigte ftols seine ersparten Groschen, die er in einer Bündholsschachtel verwahrte, das älteste Mädchen batte feine Puppe auf dem Arm, die mittlere trug ein Stroh förbchen mit Spielsachen, während die jüngste fich an die beiden älteren anschmiegte. Die Kinder reifen unter dem freziellen Schuße des Schiffslaptiäns und der Fürsorge der Mitreisenden und werden hoffentlich ibren Bestimmungsort glücklich erreichen. Für deutsch : Verhältnisse tlingt diese Reise abenteuerlich; englische Familien, die in Indien in glänzenden Verhältnissen leben, laffen thre Rinder von gleichem Alter den doppelt so weiten Weg nach England der Erziehung und des gefunderen Klimas wegen häufig machen, und noch nie ist ein Unfall vot gelommen.
Die Charlottenburger Flora gelangte geftern aur Subhaftation. Es traten awei Reflektanten auf, ein Renfor flum und die Spandauer Bergbrauerei. Lestere beabsichtigt, in dem Lokal einen Ausschant ihres Bieres einzurichten.
Sie tamen nach New- York . Ach, wie schnell wechselten bie Bilder in dem Panorama! Erft feine Gemächer im Metro politanhotel, bann Fremden pension mit plöglichem Abzug wegen unbezahlter Rechnungen, dann billige Wohnungen und Besuche beim Pfandleiher, dann bittende Brief an den alten Dheim, welche sämmtlich zurüdtamen. finden wir fie hier in bam elenden Miethhaus in Mulberry Street ohne einen Heller Gelb, wie sie unter Lachen bem Hungertode ins Angesicht schauen.
Schließlich
Wo ist das Wunder, bas Jugend und Hoffnung nicht zu verrichten vermöchten? Die stwärzesten Gespenster er greifen vor ihrem muntern Lachen die Flacht wie beim ersten Hahnenschrei. Midas , der alles in Gold verwandelte, hätte der Gott der Jugend zu heißen verdient!
Nach einer Pause in ber heiteren Unterhaltung bes jungen Paares, welche ich mir ju nuke gemacht habe, um beffen Geschichte in Rürze zu erzählen, äußerte Did plög. lic, als tame er jetzt zum flarea Bewußtsein: Weißt Du Agnes, daß ich recht tüchtig Hunger habe"
Nein! Wirklich erwiderte Agnes mit einem höchft ergöglichen Ausbrud bes Erlauners, bann wollen wir fo gleich das Effen auftragen lassen."
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Gewiß, erwiderte Did, unwillkürlich auf ihren Scherz eingehend,„ biese Köchin braucht heute verzweifelt lange. 3 werbe fie fortschiden." Dabei that er, als schaue er auf bie Uhr.
" Ich will John Klingeln und ihm sagen, er solle ihr Füße machen, sagte Agnes mit einer Geberde, als zöge fie die Klingel. Nach einer Pause, während deren ber mythische John bie Treppe heraufgekommen sein konnte, fuhr fie fort:
John, fage der Köchin, fie folle bas Effen augenblid heraufschiden; ber Herr ist sehr ungehalten, daß es so lange bauert." ( Schluß folgt.)
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