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Softabler erster Klasse. Ein jest in Brüssel   ver hafteter internationaler Hochftapler, welcher fich Prinz oder Graf Gavine nennt und höchft wahrscheinlich identisch ist mit bem von der russischen Regierung wegen Brandstiftung ft: d Brieflich verfolaten ehemaligen Lieutenant Sa ine, hat in dem Winter 1894 85 auch Berlin   heimgesucht und in Begleitung einer eleganten schönen Frau, welche fich Gräfin Meegen tannte, eines der ersten biefigen Hotels bewohnt. Das Vertrauen des Hoteldirektors wußte er fich durch Niederlegung von 16 000 1. zu beschaffen. Während die Dame mit ihrer Kammer gofe Unter den Linden   und im Thiergarten spazieren fuhr und Die Aufmerksamkeit der Kavaliere auf fth 30g, wußte ihr Be gletter fich in den Kreisen der Diplomatie, sowie der Geburts. und Beldaristokratie Eingang zu verschaffen, wobei ihm seine vornehme Erscheinung und sein gewandtes Wesen au ftatten tamen. Schließlich mußte indeß das eble Paar nach einem anderen Hotel übersiedeln, weil die Direttion_nicht geftatten mollte, daß regelmäßig nach dem Diner der Bring" Hazard. spiele, bei benen er als Banthalter fungitte, arrangirte. Ein beim Spiel entstandener Streit zog dem S. von Seiten des Grafen H, dem er 40 000. abgenommen haben soll, eine Pistolenforderung au, der er fich indeß entzog, indem er mit feiner Begleiterin aus Berlin   verschwand. Während der An wefenheit des Schwindlerpaares wurden in dem qu. Hotel mehrere Diebstähle an Brettosen verübt. Ueber denselben Shwindler wird aus Brüffel gemeldet: Eine gebeimnisvolle Bir önlichkeit beschäftigt gegenwärtig auf das Elfrigfte die Brüffeler Bolizei und Gerichte, aber trop aller Anfirengungen ift es noch nicht gelungen, ihren wahren Namen zu ermitteln. Bring Nikolas Savine oder, wie er fich felbft nennt, Graf Georg von Toulouse Lantrec, fist im Brüffeler Gefängniß wegen zahlreicher verübter Schwindeleien, Fälschungen, wegen Annahme falicher Namen u. f. m. angellagt. Um Die Auslieferung des Prinzen Savine bewerben fich sechs aus. wärtige Regierungen. Der Graf bebauptet fteif und feft, er fel nicht der angellagte Savine, der im Auslande die zahl zeichen Schwindeleien verübt und dessen Auslieferung von allen Seiten gewünscht wird; er sei ein Edelmann. Derselbe hat ein elegantes Auftreten und spricht mehrere Sprachen. Er hat vo: Gericht seinen Lebenslauf also gezeichnet: Er entstammt einer polnischen 1789 nach Rußland   eingewanderten Abels. familie. Sein Großvater heiratheie eine Ruffin, die Fürstin Katharina Beloffelett. Sein Vater war General in der rufftichen Armee und heirathete die Gräfin Fanny Toulouse Lantree; aus dieser Ehe entstammt der Graf. Eft 16 Jahre alt, trat er in die faiserliche Garde ein und vier Jahre später hatte er 500 000 Frts. Schulden. Sein Bater nahm ihn bes­balb wieder zu fich; von 1875 bis 1877 blieb er behufs Befferung auf dem Lande. Um türkischen Kriege nahm er Theil; bei der Einnahme der Schanze Giriga wurde er ver mundet. Er begleitete fobann den General   Globeleff als Drbonnanz Difizier nach Bentral- ften und wurde bei der Ein nahme von Gert Tépé verwundet. Nun ging der Graf nach Baris und führte das flotteste Leben; er vergeubete lles; eine unerwartete Erbschaft brachte ihm neue titel, die er aber auf Monte Carlo verspielte. Nun ging es nach Rußland helm  , wo er wieder mit Maitreffen ein tolles Leben führte. Seine fromme Mutter, die in Florena lebte, nahm ihn wieder au fich; fie versöhnten fich; fte belehrte ihn zum Ratholizismus und als Buße zu einer Wallfahrt nach Jerufalem. Der fromme Graf führte fte aus; als er aber zurüdlehrte, ging er ftatt zur Mutter nach Monte Carlo, verlor Mules und eilte nach Paris  , too er große Schulden machte. Von den Gläubigern verfolgt, floh er nach Brüffel, leiftete in Schwindeleien auch bier Großes und wurde festgenommen. Troß dieser sehr ausführlich vor getragenen Schilderungen und des warmen Eintretens bes Bertheidigers, der den Grafen als Edelmann schilderte, ging der Brüffeler Gerichtshof auf nichts ein. Er ertannte, daß für die in Brüffel verübten Schwindeleten der Graf 9 Monate und 23 Tage im Brüffeler Gefängnis abzufigen hat, daß der felbe lein Anderer als ber Bring Nilolas Savine, also später nach Verbüßung ber Strafe auszuliefern sei. Da das nicht nachgewiesen, hat der Vertheidiger gegen die Auslieferung die Berufung an den Appellhof angemeldet. Das Rorrettions tribunal felbft ist über die Identität nicht ganz ficher; die Frage: Jt der Verurtheilte der von den auswärtigen Negies tungen gesuchte Bring Savine oder ein anderer Abenteurer, ift er ein Graf oder was fonft? hat noch teine Lösung ge funden.

Der Matador der Einbrecher Deutschlands  , welcher in den legten Jahren die Sicherheit in den größeren Städten Deutschlands   gefährdet hat, der 23jährige Schreiber Adolf Krüger, hatte, wie bereits mitgetheilt, der hiesigen Kriminal poltzel, welche ihm fortgesette Aufmerkſamleit schenkte, auß Holland   geschrieben, daß er fich für die indische Armee habe anwerben laffen. Da Kilger die Genüffe des Lebens und namentlich den Umgang mit Frauen liebt, und der Ertrag feiner zahlreichen Einbrüche ihm gestattet, ein verschwenberisches Leben zu führen, schien es wenig glaubhaft, daß er freiwillig den Schauplas feiner gewinnbringenden Thätigkeit veriaffen und fich in die Soldatenjade awängen werde, zumal er durch ein ärztliches Beugniß gegen ftrafrechtliche Ver folgung geschütt ist. Bielmehr deuteten verwegene Ein brüche, welche in den legten Monaten in Süddeutschland   ver übt wurden, auf die Anwesenheit des Krüger dafelbft hin, und Diese Anwesenbelt bat fich auch als richtig erwiesen. Jm April b. J. wurden in Frankfurt   a. M. Werthpapiere in hohem Be trage mittelft Einbruchs gefohlen. Ein Tbeil der gestohlenen Wertbpapiere ist in Breslau   von einer Berson, welche fich Thräns nannte, auch Legitimationspapiere auf diesen Namen vormies, verkauft worden. Die biefige Kriminalpolizei bat nun festgestellt, daß der Thräns, auf welchen die Papiere lau

5-10 Mart, feine Tafelsorten 12-25 Mart, Bwiebeln 2,00-3,00. pr. Ctr., Schalotten 6-7 M., Neue faure Melonen 15 bis 20 Burlen 1,50-2 M. per Schod. Pfennig pr. Pfund, Ananas 2,50-3,00 Mart pr. Bfd. Karotten 2,50 bis 5 Mart per 100 Rilo, irfing tobi 2-3 R., Noth- und Weistohl, große Röpfe 3-4 M. pr. Sood, Blumentobl 10-15 R. pr. 100 tüd, Meerettig 6-12 M., Kartoffeln, im Preise steigend, weiße 3,50-4,00., tothe 2,80 bis 3,00 D., blaue 3,00-3,60. pr. 100 kilo.

Blumen und Blätter. Bei der fühlen Witterung find die Eingänge gering. Lorbeerblätter 3-4 M. pro Rorb. Rosen 5-6 M. pro 100 Stüd.

Butter. Frische feinfte Tafelbutter c. 118-122, feine Butter L. 110-118, II. 98-108, III. fehlerhafte 82-92. Landbutter 1. 92-98, II, 75-85. Galistiche und anders geringste Sorten 55-72 Mart per 50 Rilo. Breise fest.

Käse. Echter Emmenthaler 73-80 Mart, Bestpreußischer Schweizerläse L 56 bis 63 Mart, II. 50 bis 55 Darl III. 45-48 R., Quadrat Backstein I. fett 22-25 D., II. 12-18 M., Tilfiter Fettlase 45--56-60 M., Tilfter Magerläse 18-23 Mart, Limburger L 80-35 R., II. 20 bis 25 M., rheinischer Holländer Räse 45-58 M., II. Waare 35 M., echter Holländer 65 M., Edamer I. 60-70 R., II. 56-58 R., franzöfifcher Neufchateller 16 R. per 100 Stüd, Camembert 8,00-8,50 R. per Dyb., Mainzer 4,00 M., Barger 3,50 per 100 Stüd, Roquefort 1,20-1,50 pr. Pfd. Eler. 2,50-2,60 Mt. per Schod.

Honig, reiner deutscher 60, feinfter weißer 70-80. pr. Ctr.

Geräucherte Fische. Rbeinlach 2,50-2,90 M., Weser  und Dftseelachs 1,20-1,40 R., geräucherte Male 70-1,00 bis 1,30 f. pr. fb., großer Delilatesaal 1,50 per Bfd., Flundern, leine 2,75-3,50, mittel 4,50-8, große 12-20 M., Büdlinge 3,50 bis 5,00 R. Dorso 3-10 t. per 100 Stüd. Sprotten 0,40-0,50 per Pfund.

Arebje. Kleine, 10 cm. 1,00-1,50 m., mittel 2-4 D., große 8-12 M. per Schod. Hummern 1,30-1,60. per Bfund.

Lebende Fische. Nal, mittelgroß 80-95, große 1,10 M Hecht 60-70 f., Schlete 80-90 Pf. ver Bfund.

Geeftliche. Las 1,00-1,20-1,30 Mart, Bander, große, 80-100 Bf., echt 40-50-65 Bf., Steinbutte 70-80 Bf., Sce junge, große 0,70-1 R., mittel 50-60 Bf., Scholle 10-25 Bf., Shellfisch, große 20 Bf., Rabliau 15 bis 20 Bf. per Pfund, Matrelen 40-60 Bf. pro Stüd.

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Polizei Bericht. Am 29. b. M. Nachmittags ftarb plöglich auf der Straße vor dem Hause Flottwellfir. 17 ber Dienst nann Naujod, wahrscheinlich am Shlagfluß. Die Lriche wurde, nachdem der eingetretene Tod ärztlich festgestellt worden, nach dem Schaubause gebracht. In der Nacht zum 30. d. M. stürzte aus noch nicht aufgeklärter Veranlassung ein Theil des vor dem Hause Friedrichstr. 160 aufgestellten Bock gerüftes zusammen. Der Stadtnachtwächter Osbed, welcher fth gerade darunter befand, wurde durch die berabfallenden Bretter so schwer verlegt, daß er mittelft Droschle nach der Klinik in Der Biegelstraße gebracht werden mußte.

Gerichts- Zeitung.

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+ Der Prozeß wegen versuchten Betruges gegen die Raufieute Mar Friedländer und Mendel Mar venthal und gegen die unverebelichte Schwester des ersteren, Anna Fried länder, dem man in den Kreisen der Geschäftswelt mit einiger Spannung entgegenfab fand gestern bei überfülltem Audi tortum vor der zweiten Straflammer des hiesigen Landgerichts I fiatt. Als Borfigender des Gerichtshofes fungirte der Land gerichtsrath Mattstein, als Staatsanwalt Herr Weichert; die Bertheidigung lag in den Händen der Herren Rechtsanwälte Dr. Fr. Friedmann, Felix Cohn und Raphael. Die Anflage batte ursprünglich auf vorfägliche Brandstiftung gegen Mog Friedländer, der in Untersuchungshaft genommen worden war, mitgelautet; dieser Theil der Anllage war jedoch wegen nicht genügenden Beweismaterials fallen gelassen worden. lautete fte ausschließlich auf gemeinschaftlich versuchten Be truges; die Beschädigte sollte die North British- Merkantil Gesellschaft sein. Bei dieser Gesellschaft hatte die Firma, in Die Löwenthal als Mitinbaber am 1. April 1885 getreten war, nachdem er vorher lange Jahre für dieselbe gereift hatte, laut Bolige vom 9. Juni 1885 ihre gesammten Mobilien, thr Waarenlager und ihre Maschinen bis zum 1. April 1890 auf einen Betrag von 60 000 art verfichert. Die Angeklagten betreiben ein nicht unbedeutendes Passementerie Geschäft en gros in ber Brüderstraße 3, wo fie das zweite und britte Stodwerk innehaben; dort befindet fich auch ihre Vosamentierfabri! und die Lagerräume. Am Abend des 17. Dttober v. J. wurde die Feuerwehr durch einen Brand, der in dem Friedländer'schen Geschäft ausgebrochen war, alarmirt; fie fand den Feuerberb im britten Stodmert in der sogenannten Abfertigung"; der Schaden, der ange richtet wurde, war ein nicht unbedeutender, es waren Bofa mentierwaaren in Wolle, Seibe und Chenille v:: brannt und vor allem sollte in dem Repofitorium, wo die unverarbeiteten Seibenvorräthe, die theils auf Rollen gefpult, theils ungewidelt waren, lagerten, von dem Feuer das loftbare Material ver nichtet worden sein. Die Feuerversicherungsgesellschaft wurde benachrichtigt und es erschien der Inspektor Ritter   von der North British Merkantil, um den Schaden festzustellen und die Ansprüche des Geschädigten zu prüfen. Nun macht die Anllage den Angeklagten zum Vorwurf, daß fte bei der Feststellung des Schadens tie Gesellschaft bätten übervortheilen wollen. Bet der ersten Verbandlung mit dem Inspektor Ritter waren die

nur

Antlage. Die Angeklagten bestreiten jede Schuld. Löwen tbal der gegen seinen Sosius durchaus leine freundliche Ge finnung zur Schau trägt, will fich an den Verhandlungen mit der Gesellschaft bat gar nicht betheiligt haben und Das letzte Brotokoll unterzeichnet. Er habe st um den inneren Geschäftsbetrieb gar nicht befümmert. Gebr umständlich gestaltet sich die Vernehmung des Fräulein Fried länder, die etwas sowerhörig ist. Sie hat eine Art von Ver trauenspoften im Geschäft belleidet, fie leitete die Abfertigung und gab den Widlerinnen die Seide heraus. Die Radirungen in dem ,, Lagerbuche" erklärt fie als sehr harmlos, die ausg riffenen Seiten sollen unbeschrieben gewesen sein und die re beiterin Krüger wirklich eriftirt haben. Diese Angabe wid auch durch eine Beugin bestätigt, welche eine leine Frau im grauen Umschlagetuch mit glatt anliegenden Haaren, so wie Frl. F. Die Krüger" schildert, gefeben hat. Die Beugenver nehmung trägt wenig dazu bei, die Verworrenb iten zu lösen. Der Inspektor Ritter wiederholt bie den obigen Ausführungen au Grunde liegenden Angaben. Er ist von Friedländer wegen Beleidigung verflaat, aber freigesprochen worden. Db Die schließlich von der Gesellschaft für die verbrannte Seide gee zahlte Entschädigungssumme von 925 M. zu hoch war, vermag er nicht bestimmt au beurtheilen, nimmt es aber an.- Der nächste Beuge, Dberinspektor Schubert, schildert die von ihm an Stelle Ritters fortgefesten Verhandlungen mit Friedländer, an der auch Löwenthal und Fräulein Friebe länder theilnahmen. Fräulein Friedländer set frappirt gewefer, als er( Beuge) fie auf die Unregelmäßigleiten im Lagerbuch aufmertjam gemacht habe, als sei fie selber über das nicht ganz flar, was vorgelommen sei. Da es absolut unmöglich gewefen sei, die Lohnbücher der Arbeiterinnen von Fräulein Fiedländer au erhalten, und es fomit an jedem bestimmten Anhalt gefehlt babe, so babe er( 3uge) an die taufmännische Rechtschaffen beit Friedländers appellirt und ihn gefragt, innerhalb welcher Grensen sein Schade sei. Hierbei habe er( Beuge) darauf au metliam gemacht, daß der in den Verhandlungen mit Ritter auf 58 M. pro Kilo Seide feftgesette Preis nur dem Bretfe für Seide befter Qualität entsprach, während auch eine gerinc= werthigere Sorte auf Lager gewesen und verbrannt sei. So babe man die Entschädigung pro Kilo Seibe auf 37. als den Durchschnittspreis feftgefeßt und babe die Gesammte entschädigung für die verbrannte Geibe auf 925 M. festgefet. Diese 925 Mt. seien aber trotzdem noch immer ein zum mindesten ,, sehr reichlicher Erfaz" für die Seide, die wirklich verbrannt fel, gewefen.

Die Bernehmung der übrigen Beugen ergab ebenfall leinen sicheren Anhalt für die betrügerische Absicht der Ange tlagten bei Aufstellung ihrer Ansprüche, und so beantragte Etaatsanwalt Weichert selbst die Freisprechung des Löwen thal und Frl. Friedländer und änderte den Anklagepunkt gegen Mag Friedländer auf zu bobe Mobiliarversicherung. Rechtsanwalt Friedmann beantragte di: Freisprechung, da dieses Vergeben in feiner Weise begründet werden könne, während die Rechts anwälte Cohn und Raphael ft y dem Antrage des Staatsanwalts anschloffen. Der Gerichtshof schloß fich bezüglich Mar Fried länders den Ausführungen der Britheidigung an und sprach alle drei Angeklagte von Schuld und Strafe fret.

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Der Landesverrathsprozeß wider den dänischen Kapitän a. D. v. Sarauw und den Schriftsteller Röttger batte dem Redakteur des Leipziger Tagelanzeiger", Mar Gärtner, dem Verleger des zu Ghemnis erscheinenden Säch fischen Landesanzeiger", Mor Wiede, dem Redakteur deffelben Blattes, Wilhelm Göge, dem Redakteur des Swidauer Tage blatt", Auguft Springer un dem Journalist Hugo Friedländer  aus Berlin   auf Grund der§§ 17 und 18 des Breßgefeges eine nflage zugezogen, und amar wegen eines über den Beginn jener Berhandlung in ben genannten Blättern erschienenen, von Friedländer verfaßten Berichts, in dem angeblich Mittheilungen aus der Anklageschrift wider Saraum und Genoffen entbalten waren. Das Nachspiel lam am 21. b. M. vor der 2. Straf Tammer des tgl. Landgerichts I zu Leipzig   zur Verhandlung; Die Urtheilspublitation wurde auf den 28 d. Mis., Mittags 12 Uhr, feftgefeßt. Diefelbe ift denn auch erfolgt und wurden verurtheilt: Mag Gärtner( Leipz. Tag. Uns.), Wilhelm Göge ( Sächs. Land. Anz. in Chemnis) und August Springer( Bwid. Tagebl.) au je 100 M., Sugo Friedländer dagegen zu 300. Der Verleger des Sächs. Land. Ana.", Max Wiede, wurde freigesprochen. Wie wir hören, legen die Verurtheilten die Revision ein.

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Wegen Duldung von Glücksspielen in seinem Restau rationslotal war vor furzem der Gastwirth Rudolph Wilhelm Weftphal in Friedrichsberg au 30 M. Gelbbuße event. 6 Tagen Haft durch schöffengerichtliches Etenntniß verurtheilt worden. Am 25. November v. J. veranstaltete Herr Weftphal in seinem Lokal ein großes Wursteffen, nach deffen Erledigung ein Thell der Gäfte fich in ein feparat gelegenes Bimmer zurüdzogen und bort Meine Tante Deine Tante" hazarditten. Das Schöffengericht batte bei der U theilsfällung als erwiesen ange nommen, daß Weftphal, obwohl er von dem seitens der Gäfte entirten Hazardspiel Kenntniß gehabt, dasselbe stillschweigend geduldet. Nach eingelegter Berufung fübrte Köppen vor der Straflammer des Landgerichts II den Nachweis des Gegen theils; verschiedene der von ihm vorgeschlagenen Entlastungs zeugen befundeten, daß der verurtheilte Wirth, sogleich, als er bas Hazardspiel gewahrte, die Karten fortgenommen und das felbe furzerhand untersagt bat. Auf Grund dieser Feststellung beantragte der Staatsanwalt Freisprechung; demgemäß ertannte Der Gerichtshof. Die gesammten Koften des Verfahrens, eine schließlich der dem Angellagten verursachten Auslagen, wurden Der Staatskaffe auferlegt.

teten bereits verflorben und baß der Berläufer mit Strüger Gnifchädigungsanfpritde febr bebeutenb. Bor allem bebauptete Vereine und Versammlungen.

thentisch ist. Auch brachte fie in Erfahrung, daß legterer fich Briefe nach Köln   hatte schiden laffen. Der Kriminalfommiffar Braun, welcher fich f. 3. Dienstlich in Köln   aufbält, machte nun im Beistand dortiger Polizeibeamten Jagd auf den Krüger, und es gelang ibm gestern, ben legteren auf dem Rheine  , nach harinädiger Berfolgung des Kabnes, auf welchem Krüger entfliehen wollte, feftaunehmen. In seinem Befige wurden mehrere Tausend Mart in baarem Geld und Werth papieren gefunden. Krüger wird nun ber Staatsanwaltschaft au Frankfurt a. M. zur Verfügung gestellt und sein Gemüths auftand von den dortigen ersten festgestellt werden. Im In tereffe der öffentlichen Sicherheit wäre es wünschenswerth, daß er nicht wieder in Dalldorf   untergebracht wird, weil er von dort wiederholt ausgebrochen ist und nur so lange bleiben w: be, als es ihm beliebt. Wie wenig das Irrenhaus ihn fchredt, hat er u. A. baburch bewiesen, daß er fura nach einem gelungenen Ausbruch in die Jaenanstalt eingebrochen ift, um ein bort detinirtes Mädchen, für welches er fich in terefftrte, zu entführen.

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Martthallen Bericht von J. Sandmann, Käbit e Bertaufsvermittler, Berlin  , Sentral- Martthalle, den 30. Sep. tember 1888.

Wild. Rebe, Rebhühner und Hafen hoch im Preise und sehr begebst. Hebe 70-90, Hirsche 25-35, Dammbirich 35-50, Bilb Schwein 25-35 Pf. pr. Bfd., Stebhübner, junge 100-120, alte 80 Enten 0,80 bis 1,20, basen 3,00-3,75. per Stud. Rrames vögel 25 Bf. ptr Stüd.

Geflügel. Größere Bufuhren fetter Gänse per Bfund 60 bis 70 Bf. erwünscht. Sänfe 2,50-3,00-6,00 R., junge Enter 1-1,50-2,00 Mart, junge Hübner 0,55-0,80 D., alte 1,00-1,70 R., Tauben 30-45 Bf., Boularben 4,50 bis 8,00 R. per Stud.

Dbft und Gemüse. Weintrauben 25-30, Pflaumen 3-6, Birnen 5-10 Mart, feine Sorten 12-25 Mart, Nepfel

Der Fachverein der Böttcher hielt am 26. September in Helse's Salon, Lichtenbergerstr. 21, eine Mitgliederversamm lung ab, in welcher Herr voltmann einen beifällig aufge nommenen Vortrag hielt. Von einigen Mitgliedern wurde dir Wunsch geäußert, öfter dergleichen Vorträge zu veranlaffen, welche gemerbliche Themata behandeln. Bu Berschiedenes theilt der Borfißende mit, daß am Sonntag, den 10. Dltober, eine Matinée im Saale des Böhmischen Braubauses ftattfindet, und bat um recht rege Betheiligung, da der Ueberschuß hilf bedürftigen Kollegen aufalle. Ferner wurde mitgetheilt, bas bie Kollegen in Nordbausen die Arbeit eingestellt haben, da es ibnen nicht möglich sei, bei den jeßigen Löhnen au giftiren. Die Bersammlung beschloß, den Streitenden nach Rrärten au helfen. Es wurde hierauf der Wunsch geäußert, die Delegirten möchten doch Aufschluß geben über die in Gera   ftattgefundene Generalversammlung. Herr Holtermann erllärt, dies ohne Gre laubniß des überwachenden Herrn Polizeilieutenants nicht au dürfen. Lepterer erklärte sich außer Stande, diese Erlaubnis au ertheilen, da diese Berichterstattung nicht auf der Tige Ditnung ftand. Die nächste Versammlung wurde auf Sonntag, ben 17. Dltober festgesetzt.

Friedländer, daß ca. 50-60 Rilo Seide, die einen Werth von ca. 58 M. pro Kilo hätten, verbrannt oder beschädigt worden feien. Diese Seide fei von den Widlerinnen aufgepult ab geliefert worden und habe in dem verbrannten Repoftfortum gelegen. Aus den Ueberresten der verbrannten Seide, die mit Staub und Schmus vermengt in einer Rifte lagen, ließ fich auf das ursprüngliche Quantum tein Schluß sieben. Auch sonst war die Ermittelung schwer und wurde dadurch beinahe unmöglich gemacht, daß das Geschäft die Arbeitsbücher der Widle innen nicht zur Stelle brachte, in denen die Posten genau verzeichnet stehen mußten. Statt deffen wurde eine Art von Lagerbuch vorgelegt, in welchem von der Hand des Fräulein Friedlander eine Reihe Notizen über das an die ein einen Arbeiterinnen gelieferte und von ihnen wieder abge lieferie Quantum Seide verzeichnet waren. Eine besondere Beweistraft fonnte dieses Buch aber nicht beanspruchen, benn es war in fehr überlichem Buftande, Seiten waren beraus geriffen und einzelne Bahlen radirt. Bei dieser Sachlage Bei dieser Sachlage waren Differenzen zwischen dem Beamten der Gesellschaft und ber Firma unausbleiblich und es fam soweit, daß auf eine Beschwerde Friedländers hin bie North British. Merkantil ben Oberinspektor Schubert an Stelle Ritters mit den Recher chen beiraute. Aber auch Herr Schubert fonnte fein besonderes Licht in die Sache bringen, er erreichte nur durch seine Ber bandlungen, in denen er auf die vorgefundenen Unregel bedeutend ermäßigt und schließlich auf ca. 1200 Dt. feftgelegt wurden, von denen auf die verbrannte Seide 925 M. ange rechnet wurden. Mit diesem Vergleich war aber das Mig. trauen der Gesellschaft, ob wirklich das entschädigte Quantum Seide verbrannt sei, um so weniger beseitigt, als sich heraus. ftellte, daß eine der Arbeiterinnen Namens Rtüger, die in dem Lagerbuche" mit einem bedeutenden Voften abgelieferter Seide angeführt war, gar nicht exiftite. Nun beschäftigte sich die Staatsanwaltschaft mit all diesen Vorgängen und erhob die räumen von ungefähr 14 Tagen" den Arbeitsnachweis euch

Der Fachberein sämmtlicher an Holzbearbeitungs­Maschinen beschäftigten Arbeiter bielt am 27. September im Lotale des Herrn Säger, Grüner Weg 29, eine Mitglieder persammlung ab. Det sammlung ab. Der Borfißenbe theilte mit, bas bie Menderung des§ 10 des Statuts von der Behörde genehmigt worden ist. Sodann beschloß die Versammlung, die Bahlstelle vom Teutoburgerplat nach der Wörtherstr. 53, of p., bet Herrn Gerlach zu verlegen. Ein Mitglied des Arbeitsnach weistomitees regte verschiedene Ueberstände im Arbeitsnachweis an und wünschte Abhilfe. Die Versammlung beschloß jeboch die Regelung dieser Angelegenheit bem Romitee allein zu über laffen. Es wurde bierauf beschlossen, in diesem Jahre im Berliner   Boltsblatt" und in der Bolkszeitung" in Boischen