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Bedenken. Reusche ist deutscher   Reichsangehöriger und vertrat Die gemäßigt oppofitionelle Politik des Grafen Apponyi.

Dänemart.

Im Follething sollen vom Finansminister Vorlagen eine gebracht werden, betreffend die Erhebung eines Einfubr. jolles von einer Krone für einen Bentner unvermahlenen Mais und von zwei Rronen für vermablenen Mais.

Schweiz  .

Neun wegen der Stretthändel au Mitte Juni Ver baftete, des Widerstandes und des Ungehorsams gegen Ver fügungen der Staatsgewalt, ferner der Anreizung zum Aufruhr und der Körperverlegung beschuldigt, wurden vom Bezirks gericht zu Bürich mit 3 Wochen Gefängniß bis 6 Monat Arbeitshaus bestraft; die Deutschen   Wüftefeld, Rühmer und Der Defterreicher Baider außerdem au sechsjähriger Landes. verweisung.

Belgien  .

Die Behörden finden die Lage im Baffin Charleroi  bedrohlich und wollen fich nicht wieder überraschen laffen. Elend und Erbitterung greifen um fich. Arbeiterversammlungen schüren den Grimm der Koblen und Glasarbeiter, große Are beitseinstellungen bereiten fich vor. Dazu soll am 2. November eine große Rundgebung aller Arbeiter des Baffins in Charleroi  felbft ftattfinden. Auf Antrag der Behörden find die Truppen aus Brüffel, Namur   und Tournai   dabingesandt und Spezial­süge zu weiteren Sendungen stehen bereit.

Belgien   ist mit seinem Fletsbedarf zum guten Thell auf das Ausland angewiesen. Der Gesammtverbrauch beträgt jest jährlich 104 400 000 Rilo; 18 Rilo auf den Kopf. Aus dem Auslande müssen fast 25 pet. Fleisch bezogen wer ben, 28 000 000 Rilo, um den Bedarf zu beden. Gleichwohl verlangen die Klerilalen auch hier zur Aufbilfe für die Land­wirthschaft" zu Gunsten ihrer Großgrundbefizer Eingangs. alle auf Fleisch und Bich. Die Regierung fiebt das Verderbliche dieser Maßregel wohl ein, aber fie predigt tauben Dhren und wird fich schließlich fügen müffen. Was Shr für die Rohlen thut, müßt Ihr auch für die noch schwerer leidende Landwirthschaft thun, wird der Regierung erwidert.

Frankreich  .

Sozialistische Blätter behaupten, die Boliget set in Bierzon ohne Noth eingeschritten, da die Streitenden fich nur vor der Fabril ansammelten, um zu fonftatiren, daß nur awet der Ihren neben 30 fremben Arbeitern, worunter 6 Deutsche  , die Arbeit zu den alten Bedingungen wieder aufge nommen hätten. Der Präfekt versprach den Arbeitern, die Be rechtigung der Arreftationen zu untersuchen und die Truppen nur im äußersten Notbfalle zu verwenden. Die Nube ist nach allen Berichten hergestellt.

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Bor furjem langte mit der indo chineftichen Poft der Schat von hue an oder wenigftens jener Thell beffelben, welcher von den französischen   Militärbehörden zurückbehalten worden war; denn bekanntlich wurden dem Kaiser von Anam Die von den Soldaten erbeuteten Runstgegenstände zurückerstattet. So lautet die amtliche Verfion; andererseits verfichern aber glaubwürdige Korrespondenten, es würden unter der Hand Don Soldaten oder ihren Hehlern Bronzeftatuetten, Elfenbein schnitzereien, Lackarbeiten von unberechenbarem Werth au Spottpreisen vertröbelt. Die angelangte Sendung, die in ben Kellern der Banque de France   untergebracht ward, befteht aus 14 Riften voll geprägten Goldes und 192 Riften voll Silberbarren. Ihr Gesammtwerth soll 9 Millionen Franken betragen.

Großbritannien  .

Die Revolution Lord Randolph's" betitelt die ,, Ball Mall Bagette" einen Artikel über die Dartforder Rede des jungen Toryführers und Schaplanglers, Lord Randolph Churchill  . Die Rede", so schreibt das Blatt, martirte zugleich die Geburt einer neuen Bolitit und den Tod einer alten Bartel. Die Regierung bat in ihrer äußeren Politil de finitio mit dem Chauvinismus gebrochen. Die Beiten haben fich geändert, fagt Lord Nandolph Churchill, ſeit Balmerston. Das Gravitations Bentrum ist nach Berlin   verlegt und die Hauptintereffen Englands haben sich vom Mittelmeer  , welches cigentlich ein europäischer Landsee ist, nach den Straßen des britischen   Reichs im Weltmeer gezogen. Einige Zories mögen noch die Entibronung des Chauvinismus beweinen, und es liegt vielleicht die Gefahr vor, daß einige unserer Vertreter im Auslande noch an den Ideen einer vergangenen Beit baften. Es wäre gut in der That, wenn es der Gebrauch geftattete, jebem unferer Gesandten ein Exemplar der Rede Lord Ran dolph's zu senden."

Sir Henry W. Gordon thellt in der Ball Mall Gazette" Die Ansichten feines berühmten Bruders, des in Abartum ges fallenen Generals Gordon über die Bedeutung des Mittelmeeres und über die richtige äußere Politi Englands mit. Im Jahre 1881 sprach fich der General Dabin aus, daß er zu ter Ueberzeugung gelommen sei, daß der Suez tanal im Falle eines Krieges eine bedeutende Gefahr bilden

und England einen großen Febler begeben werde, falls es benfelben zum Transport der Truppen nach und von Indien  benugen wolle. General Gordon   war dafür, man solle felbft Malta   aufgeben und überhaupt das Mittelmeer   den Mächten, welche wirklich Interessen bort hätten, überlassen. Er ließ fich Darüber folgendermaßen aus: Das Mittelmeer   ist jest nicht so, wie es 1815 war. so, wie es 1815 war. Andere Nationen außer Frankreich   be figen große Kriegshäfen und Arsenale an demselben, und an feinem Geftade wohnen starte, einige Völler. Jeder Krieg, den Großbritannien   dort mit irgend einer Macht unternimmt, würde zu Berwidelungen mit neutalen Nationen führen. Der Dampf hat die Bustände geändert und hat das Mittelmeer  allen europäischen   Nationen nabe gebracht. Der Mittelmeer  handel wird von den europäischen   Eisenbahnen so nach allen Seiten vertheilt, daß er von geringerer Wichtigkeit ist. Der wertboolle Handel ist östlich von Suez, und wenn dieser durch den Kanal gehen soll, so muß der lettere offen gehalten wer ben. Wenn die Porte zum Mittelmeer  , Gibraltar  , von einer ftarten Flotte gesperrt wird, vermag ich nicht einzusehen, was Die im Mittelmeer   eingesperrten Flotten gegen uns ausau richten vermögen. Jedenfalls sollte unsere erfte Sorge auf die Route nach dem Rop gerichtet sein und dasnach eift auf bas Mittelmeer   und den Guestanal. Erftere Route führt feine Berwidelungen berbei, die lettere endlose und dabei ist der Beft noch unficher." Auch für die jest geplante Er richtung von Koblenftationen sprach fich Gineral Gorbon schon 1881 aus. Man folle dafür solche Bläße auswählen, woo feine Rolonisten hintamen, und sie sollten zugleich start be feftigt sein.

Spanien  .

Die spanische Regierung hat die zum Tode verurtheilten Anführer der Militärreoolte vom 19. September be gnabigt. Sie wich einem Sturme der öffentlichen Meinung, Der in den legten Tagen immer stätter geworden ist. Ver anlaßt wurde dieser Sturm durch die Tochter des Generals Villacampa, die für die Errettung ihres Vaters vom Tode so ausagen Himmel und Hölle in Bewegung segte. Sie ging nicht blos zu allen Ministern und hervorragenden Politikern, sondern wandte fich auch an die Königin, an die Bischöfe, an ben Nuntius und schließlich an den Papst selbst, die alle ihrem Begehren entsprachen und um Gnade baten. Auch das Voll erwärmte fich für die Begnadigung; es gab öffentliche Mant fellationen, in der Breffe berrschte eine unerhörte Einstimmig tett, und die Petitionen bebedien fich mit vielen Tausenden von Unterschriften. Von der allgemeinen Bewegung wurde fogar die republilanische Bartel mit fortgeriffen; ihre Häupter brachten Sagafta eine Adresse, in welcher um Gnade gebeten wird. Sagafta erwiderte, er werde alles thun, was mit der Menschlichkeit und der Achtung vor den Gefeßen vereinbar set. Man weiß, daß die hohe Generalität, namentlich die alfonfiftische, entschieden für die Hinrichtung war, und in diesen Kreisen wird man den Entschluß der Regierung für eine verhängniß volle Schwäche ansehen. Die Regierung fab fich jedoch einer populären Bewegung gegenüber, der fle aus politischen Grün ben nit frozen wollte, wenn fte fich auch gewiß nicht verhehlt bat, daß das Nachgeben gleichfalls feine schlimmen Folgen haben mag. Am meisten darf man ber Tochter des Generals Billacampa Glüd wünschen; in ihr hat Kindesliebe einen Triumph gefeiert, wie ihn schöner lein Romanschriftsteller er finnen tann.

Bon der franzöfifchen Grenze wurde seit einiger Beit ge meldet, daß gewiffe Wählereien getrieben werden und viel Bewegung vorhanden set. Wie der Köln  . Stg." telegraphirt wird, läßt die Regierung die Grenze, namentlich an der Seite nach San Sebastian   hin, scharf überwachen. Auch hat der spanische Botschafter in Paris   bie Aufmerksamkeit der fran­zöfifchen Regierung darauf gelenkt.

Balkanländer.

Die Lage in Bulgarien   gestaltet sich immer tritischer. General Kaulbars ist trop der Warnungen, welche die bulgas rische Regierung ihm in bestimmtefier Form bat zugeben laffen, in das Innere von Bulgarien   abgereift. Auch ein Blatt wie bie ,, Kreuzatg.", dem wohl von leiner Seite grundsägliche Feind schaft gegen Rußland   zur Laft gelegt werden wird, mußte et tären, daß ein berartiger Entschluß nur verständlich sei, wenn Rußland   nach einem Vorwand zur Besetzung Bulgariens   fuche und es warnte zugleich vor dem frivolen Spiele, das jest in Bulgarien   von Vertretern einer monarchischen Regierung mit der Revolution getrieben würde. Von ruffischer Selte wird auch iegt noch erklärt, daß das Endziel der rufft chen Bolitit nach wie vor die Beseitigung der in Bulgarien   ausgebrochenen Witten   set. Auf das Grotesle einer solchen Versicherung braucht laum noch hingewiesen zu werden in einem Augenblide, wo, wie foeben in Sofia  , auch bem blödeften Auge flat geworden ift, daß die angebliche Friedenspolitit des ruffischen genten bie Quelle der Bwietracht und des Haders geworben ist. Um so mehr muß der Wint Eindruck machen, ber foeben von Wien  aus gegeben ist. In dem vom Wiener Fremdenblatt" veröffentlichten Artikel find die gegen Stußland gerichteten Epigen zwear noch sorgsam umwidelt, aber was in demselben

beute thefe, operative Eingriffe in das Gehirn nichts Seltenes mehr. Wir machen uns mit den Operationswerkzeugen felbft an das Herz und find im Stande, jede Wunde zu bellen. Selbst Alter, Widerstandstraft fommt faum noch in Betracht. Wir beilen den Schwindsüchtigen wie den Gefunden, den Achtzig­böjen Feinde der Wundheilung, wir haben fie als von außen in bie Wunde gelangende Wirkungen organischer Drganismen erkannt, denen wir den Zutritt wehren tönnen. Wenn eine Wunde nicht beilt, ist es richt Schuld der Kunst, sondern Un

feiner träumerischen Selbstvergessenheit hat nicht den Zustand ber Ueberspanntheit mit dem Hermel gestreift? Wo ist die fefte Grenzlinie zwischen Vernunft und Wahnsinn? Be faßen alle biejenigen, welche auf diesem Balle um Ludmilla in Eange fich herumbrehten, die Bollkraft ihres Berstandesjährigen wie das Rind von acht Jahren. Brand, Eiterung, die alten Ein Echlag auf ben Ropf genügt, um uns bie Urtheilstraft 3u rauben, man legt uns einen Verband an, man reicht uns Heilmittel, und wir erlangen unsere Fähigkeit wieber. Nein, je mehr ich daran bente, befto weniger tann ich es faffen, daß Submilla, biefe rührende Erscheinung, als blob­finniges Geschöpf zur Welt gekommen sein soll. Wahrlich, biejenigen, welche fie am besten lennen follten, verfteben fie am wenigften. Vielleicht ist sie durch eine glühende Leiben  fchaft erfaßt worden, unüberwindliche Hindernisse haben sich ihren Wünschen in den Weg gestellt, sie hat unmenschlich gelitten, ohne daß fie gewagt hätte, es auszufprechen, und f ihren moralischen Dualen hat sie den Verstand ver Ioren.

( Fortsehung folgt.)

Ans Kunst und Leben.

Wallner Theater. Aus Rüdsicht auf die am Sonnabend bereits angelündigten Bremiéren im Refidenz und Walballa, Theater bat fich die Direktion des Wallner Theater entschloffen, bie erste Aufführung des Herrn von Emil Bohl vollständig neu bearbeiteten Goldonlel" auf nächsten Sonntag au verschieben.

gefchid bes Rünfilers. So verführerisch ist die Leichtigkeit des operativen Eindringens in den Körper, daß oft operirt wird, nicht zur hebung flar erkannter Schäden, sondern zur Feft ftellung der Diagnose. Ein leder probatorischer Snitt foll erft zeigen, wo und wie der Schaden fist, was freilich so viel wie bie antigipirte Setiton giebt. Bet all ihrer Wolllommen heit bleibt die Chirurgie aber doch ein Aft am fräftigen Stamm ber inneren Medisin, ist alles durch, nichis ohne fle. Die Chirurgie abzweigen wollen, hieße den Aft abfägen, auf dem wir figen."

Intereffante Urkunden für die Geschichte der Stadt Köln  . Bei einer Durchforschung des Pfarrarchios der Colum bankirche in Köln   baben fich unter einer Fülle unbekannter und historisch interesanter Urfunden einige für die Steuerver faffung der Stadt Köln   entscheidend wichtige Schriftftüde ge funden. Es ist vor allem eine Gebäude und Wohnung fteuerlifte aus dem Ende des 13. Jahrhunderts zu nennen, aus welcher sich nebenbei unerwartete und augenblidlich wo die Bolfszahl mittelalterlicher Städte in Fachtreifen lebhaft erörtert wird boppelt willlommene Aufschlüsse über Wohnungs verhältnisse und Bevölkerungsdichtigkeit in früherer Zeit er­geben.

Die moderne Chirurgie. Aus den auf der Naturforscher Versammlung hierfelbft neulich gehaltenen Borträgen ist auch ein folcher des Brofeffo: von Bergemann über die neuere Chirurgie bemerkenswerth. Derfelbe rühmte die moderne Chirurgie also: Wenn die Chirurgie fonft noch mehr Kun fertigteit als Wifenschaft war, so hat fie fich doch in raschem Entwidelungslaufe zu einer Boulommenheit hinaufgeschwunger, Die nur ernftes wiffenfchaftliches Streben erreichen, auf der nur ernstes wiffenfchaftliches Streben sich erhalten tann. Der lebende menschliche Körper ift jegt, wie Inner Afrika, raschbergärten aufgeführt, dann Schulen für Blinde und Taube, erforscht, überall zugängig gemacht worden. Wenn vor fünfaig Sabren noch ein berühmter Chirurg seinen Schülern bei einer Operation an der Schädeldede fagen fonnte: Jest trennt nur noch ein dünnes Häutchen am Gehirn Leben und Tod", so find

Japanisches Schulwesen. Japan  , bas in höchft ratio neller Weise fich die Errungenschaften ber modernen Kultur Staaten anzueignen bestrebt ist, hat auch dem Schulwesen eine vernünftige Gorge angebethen laffen. Mit Staunen erfteht vernünftige Gorge angebethen laffen. Mit Staunen erftebt man aus bem eben erschienen zehnten Jahresbericht der japa nifchen Schuldeputation, welche Entwidlung dieser Zweig des öffentlichen Lebens in dem fernabliegenden Lande gewonnen bat. Neben den Elementarschulen seben wir da zunäcft Rin bergärten aufgeführt, dann Schulen für Blinde und Taube, ferner höbere Töchterschulen; freilich haben die letteren in Ja pan einen etwas anderen Lehrplan, wie bei uns. Man lehrt bier Grundfäße der Moralität, Regeln des Anstandes, bie Runs, einem Hauswesen vorzustehen, Kindererstehung, Nähen

gefordert wird, das ist nicht mehr und nicht weniger als eine Berurtheilung des Vorgebens von Raulbars durch die rufftiche Regierung, weil dasselbe nicht vereinbar mit dem Berliner   Ver trage fet, deffen Wiederherstellung jüngst erst noch von offiziöser Gelte als das Stel der um die Erhaltung des Friedens bes übten europäischen Politit bingestellt wurde.

Wie aus Sofia   dem R. W. Zgbl." gemeldet wird, haben bie Bantowißten ein neues Romplott vorbereitet. Sie haben Makedonier gebungen, um die Mitglieder der provisos rischen Regierung zu überfallen und zu verhaften. Raulbars Dwarf zwar diesen Blan, machte aber der Regierung feine Mittheilung davon. Vielleicht steht damit in Busammenhang Die Verhaftung des Brigade Kommandanten Echivarom, welcher, wie der N. fr. Pr." berichtet wird, verdächtig, mit Kaul bars in gebeimem Berlehr geftanden zu haben. Letterer soll auf seine Agitationsreisen eine halbe Million Franks mitges nommen haben.

Ruslands   herrisches und begehrliches Auftreten gegenüber Bulgarien   bat, was bis vor Kurzem in unabfebbarer Ferne zu legen schien, die freundschaftliche Annäherung der Ballanstaaten an einander erstaunlich rasch in greifbare Nähe gerüdt. Wie die Geschichte lehrt, müffen oft rect große Gefahren von außen erscheinen, um fiammverwandte oder bes nachbarte Bölleischaften über fleinliche Eifersüchteleien hinaus aur Erlenntnis threr gemeinsamen Intereffen zu führen. Diese Erkenntniß ist nun aber fich lich auf der Ballan balbinsel im Durchbruch begriffen. Die näch Rusland   gelegenen Staaten baben ben Anfang gemacht. Nach dem vorjährigen Kriege baben fi Serbien   und Bulgarien   wieder freundlich genähert und jeder dieser beiden Staaten ist bestrebt, mit Rumänien  , bältniß zu bleiben. Bu ihnen bat fich, wennaleich mit Vorbe ber rasch erftartten Vormacht, im innigften und besten Vers halten, auch Griechenland   gesellt, welches sich von Rusland  abgewendet hat, seit man von dort aus die bulgarischen auf Kosten der griechischen Ansprüche begünstigte. Bwischen Griechens land, Serbien   und Bulgarien   bestehen awar Intereffengegensäge in Matedonien, allein dieselben gehören ber Bulunft an und werden friedlich zu schlichten sein.

Miten.

Eine aus fünfzehn Mitgliedern bestehende Untersuchung Tommiffion wird unter den Vorfts Sir Charles Nitschison's barüber berathen, wie mehr Eingeborene als Beamte Der indischen Regierung angeftellt werden tönnen. In der Rommiffion figen Beamte und Nichtbeamte, sowohl Europäer wie Eingeborene.

Amerika.

Die seiner Beit vorhergesagten Folgen der E5inesen verfolgungen in den Basifit Staaten, so schreibt ble Newy. S. 3.", beginnen fich fühlbar zu machen, denn beim Minifterium des Auswärtigen in Washington   von dem Ge fandten in Beling eingetroffenen Berichten zufolge herrscht in vielen Theilen Chinas   eine sehr feindselige Stimmung gegen bie Amerikaner, und war, wie es außorüdlich in dem betreffens den Berichte beißt, in Folge der Chinesenbezen in den Bere einigten Staaten. Diese Stimmung macht sich vorläufig in Gewaltthätigkeiten und Ausschreitungen gegen die amerikanis schen Missionäre Luft. Daß die Chinesen, nachdem fte burch zurücklehrende Landsleute Kunde von der Behandlung ihrer Brüder in Amerita erhalten, nicht fäumen würden, Vergel tungsmaßregeln au ergreifen, war vorauszusehen; daß als erste Dpfer die Misionäre ausersehen worden find, lann nicht be fremden, da dieselben in ben meisten Fällen weit von den Stätten der Bivilisation entfernt wohnen und wirken und somit in griffen ziemlich schuglos preisgegeben find. Bu aleicher Beit find Berichte von einigen Konsular Beamten   in China   jo wohl wie in Japan   eingetroffen, aus welchen hervorgeht, daß Die fommerziellen Beziehungen der Vereinigten Staaten   zu jenen Ländern durchaus feine zufriedenstellenden find, und daß fich englische wie deutsche Raufleute, namentlich bie legteren, mit Erfolg Mühe geben, die amerikanischen   Waaren aus den dortigen Märkten zu verdrängen, was ihnen nicht schwer fällt, ba bie amerikanischen   Ervorteurs nicht in ges eigneter Weise in den chinesischen und japanischen Hafenstädten repräsentiet sein sollen. Es ist allerdings richtig, daß. B. der amerikanische   Handelsverkehr mit China   von Jahr zu Jahr aunimmt, indeffen ist dies durchaus nicht in dem Maße ber Fall, wie es sein fönnte, und ist Ametila noch nicht im Stande, mit Europa   auf diesem Gebiete au tonfurtiren. Wie einseitig Der Handelsverkehr zwischen den Vereinigten Staaten   und China   ift, d. b. zu Gunsten nur des legteren Landes, geht aus folgender Aufstellung hervor: Im Jahre 1884 betrua ber Expert aus den Vereinigten Staaten   nach China   4626 480 Dollars, während der Import aus letterem Lande nach ben Vereinigten Staaten   fich auf die Gumme von 15 616 700 Doll. bezifferte. Im Jahre 1885 geftaltete fich das Verhältnis in ähnlicher Weise, indem der Export nach dem bimmlischen Reiche" fich auf 6 396 178 Doll. gegen einen Import von dort im Betrage von 16 292 100 Doll. ftellte.

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und andere Handarbeiten. Der leitende Gesichtspunkt ber Lehrer an diesen Schulen soll es sein, die Mädchen zu fanfien und eblen Wesen" beranzubilden. Des Weiteren finden wir Berufsschulen für Wergie, Juristen, Aderbauer, Kaufleute, In genieure und Sprachkundige. Die lettere Anftalt in Tolio hat in the Programm den Unterricht im Deutschen  , Französ  fischen, Ruffifden, Chinesischen   und Koreanischen   aufgenommen; das Englische fehlt im Lehrplan. Es giebt auch eine Lebrans ftalt für Gymnastit, an der Turnlehrer gebildet werden. Bes fontere Sorgfalt scheint man den sogenannten ,, Normalschulen" zu widmen. Moralität" hat die Hauptstelle unter den Lehr gegenständen inne, den weiten Bias inftandilebre". Much  richisminifter weist sehr nachbrücklich auf die Fähigkeit Die Muft ist nicht hintan gelegt worden. Der Unter hin, die dieser Runft innewohne, den Charakter su veredeln und Den Gelft zu bilden. Auch eine Anstalt für Muft" ift gefchaffen worden. Für die einzelnen Lebrzweige find die Elementarbücher, son berufenen Männern verfaßt, theils erschienen, theils in Vorbereitung. Die Krone aller Lehr anstalten ist dann schließlich die Universität in Tolio, an der auch verschiebene deutsche Profefforen wirken. Sie verleiht akademische Grabe, wie unsere Univerfiäten, und es werden an the Borlesungen gehalten über ja eigentlich über alles, von der Jurisprudenz bis zur Metallarbeit. Sie hat auch einen Lebrstuhl für japanische Nationalliteratur, freilich erst seit einigen Jahren, feit vor dem Einfirömen der fremden Literatur bie einheimische fich zurüdjog und unterzugeben drohte. Es ist ja möglich, daß die neugeschaffene Profeffur diesen Untergang bemmt, ihn ganz zu verhindern dürfte viel eher die Gründung Don Nationalbibliotheken im Stande sein. Auch dafür hat man geforgt. Die erfte wurde in Tokio   selbst gegründet und jedes Jabr bringt neue in den Provinzen hervor. Diese werden sehr gefchickt geleitet; man vergißt nicht, daß das Boll nicht nur belehrt, daß es auch unterhalten sein soll, und so fann ver Minister fonstatiren, daß ihre Benugung von Jahr zu Jahr fteigt. Die gange Drganisation ift in verhältnismäßig furjer Belt mit flaunenswerthem Erfolge durchgeführt. Beinahe dret Millionen Schüler und Schülerinnen besuden die Anstalten. Die Fehler aber, die in dem Bericht hervorgehoben werben, vor allem der Mangel an geeignetem Lebretperfonal, find Sachin, die mit der 8 it geändert werben lönnen. Die Haupteigen 3 thümlichkeit des ganzen japanischen Schulmefens aber ist vie baß unter den Fächern des Lehrblanes die Religion fehlt unb an ihrer Stelle die Moral, d. b. Die reine Ethil, fteht.

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