auf so fleinen Stationen wie Rübeland eine frenge Arbeitss thellung des Unterpersonals unmöglich sei. Die Bertheilung müffe die Verwaltung in solchen Fällen allein dem Stations vorsteher überlassen. Bu benierten sei noch, daß nicht allein die falsche Weichenftellung, sondern auch andere unglüdliche Um flände, wie z. B. das Feblen von Brellböden, die Ratastrophe veranlagt hatten. In ähnlicher Weise läßt sich der frühere Stationsvorsteher von Rübeland , Rolff, welcher wegen Kurz fichtigkeit inzwischen anderweite Verwendung im Bahndienste erhalten hat, aus. Bemerkenswerth ist die Neußerung des Beugen, daß in Rübeland entschieden zu wenig Bersonal für Die vielen bienftlichen Verrichtungen vorhanden gewesen set. Speziell Kils halte er, Beuge, für die Bedienung der betreffen ben Weiche verantwortlich. Mehrere Bahnbeamte, welche Beugen des Unglüds gewesen find, baben lurz vor dem felben in der Nähe der Weiche einen Mann gefeben; nach ber Meinung eines dieser Beugen soll dies Bobbig gewesen sein, was dieser jedoch entschieden bestreitet. Direktor Dorn giebt dem Angeklagten Bobbig. welcher früher als Ar beiter auf den Harzer Werke beschäftigt war, das Beugniß eines burchaus pflichtgetreuen Arbeiters, dem es aber an Intelligenz und somit auch an jeder Initiative mangelte. Ar beiten, welche man ihm besonders auftragte, pflegte er pflicht getreu au verrichten. Nach beendigter Beweisaufnahme be gründet der Staatsanwalt Huftedt die Anklage und beantragt gegen beibe Angellagte je zwei Monate Gefängnis, ftellt auch anheim, ihnen die Fäbigleit, im Bahndienste weiter thätig au fein, abzuerkennen. Der Vertheidiger Rechtsanwalt Gemler bedauert, daß die Angeklagten als Sündenböcke dienen sollten, wo es fich doch nur um ein Busammentreffen von unglüdlichen Bufällen handelte. Jm April sei die Bahn noch nicht völlig und regelrecht im Betriebe gewesen, es habe bem zu geringen Bersonal an Erfahrung gemangelt u. f. w. Unrecht wäre es, wenn man den Angeklagten die Schuld an der Katastrophe aufbürden wolle. Er bitte bemgemäß um lofienlose Feet sprechung. Das Gericht, unter Vorfts des Landgerichts. rath Wendt, erkennt nach dem Antrage des Vertheidigers, indem es auch dessen Motivirung im Wesentlichen fich zu eignet.

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Elberfeld , 7. Ditober. Eine ble fige Hebeamme batte fich beute wegen fahrläffiger Tödtung einer Wöchnerin vor Gericht zu verantworten. Nach Aussage von drei vorgeladenen ersten war bei der Verstorbenen eine Blutvergiftung eingetreten, welche Die Angeklagte verschuldet hatte. Die Staatsanwaltschaft be. antragte awei Jahre, die Straflammer ertannte jedoch nur auf 8 Monate Gefängniß.

Verbotene fozialistische Drudschriften in polnischer und rufftscher Sprache hatte der Nachener Drechslermeister Rrebwinkel vor etwa einem halben Jahre von Aachen nach Thorn gesandt. Am 6. Dltober verurtheilte ihn dafür die Machener Straflammer unter Anrechnung von 4 Monaten Untersuchungshaft zu einer Gefängnißftrafe von 10 Monaten. Ein abgeändertes Todesurtheil. Peft, 7. Dltober. Der 56 jährige Janos bazer Landmann Ladislaus bel erbroffelte seinem eigenen Eingeständnisse aufolge die in seinem Hause wohnhafte 66 sährige Wittwe Szabados. Lettere befaste fich nämlich mit Wuchergeschäften und auch Abelt schuldete ihr auf Grund zweier Schuldscheine einen Betrag von 153 fl. Um fich in den Befit dieser seiner Schuldscheine zu sehen, erwürgte er am 18. Mai 1. J. bie trantliche Greifin und entnahm dann aus dem Raften seine beiden Schulbicheine, sowie einen Baar betrag vou 195 fl. Der lönigliche Gerichtshof in Steinaman ger verurtheilte Ladislaus belt wegen des Verbrechens des Mordes und des Raubmordes zum Tode durch den Strang. Die tönigliche Tafel änderte gestern die Todesstrafe in lebens längliches Buchthaus ab.

Kleine Mittheilungen.

Mains, 7. Dltober. Heute Nachmittag fürste fich von einem Haufe der Kapuzinergaffe die Frau eines biefigen Buch binders von dem dritten Stockwerk aus auf die Straße. Ents feglich verstümmelt wurde die Unglückliche, die bald darauf ihren Leiden erlag, vom Blaze getragen. Die Frau soll die That in einem infalle von Jafinn verübt haben.

Wien , 7. Dltober. Das Opfer eines entseglichen Ber brechens spülten vor einigen Tagen die Wellen der Donau bet Theben in der Nähe von Presburg an das Ufer. Es wurde

nämlich der verstümmelte Leichnam einer 36 bis 38 jährigen Frauensperson aus dem Wasser gezogen, deren Name bisher nicht festgestellt werden lonnte. Der Körper war schon in Fäulnis gerathen und wies an der rechten Schläfe, sowie am Unterleib zahlreiche Wunden auf. Die Hände der Todten maren mit einem Draht nach rudwärts zusammengebunden. Die Unglüdliche ist aller Wahrscheinlichkeit nach ermordet und dann in die Donau geworfen worden. Das Verbrechen dürfte in der oberen Donaugegend verübt und die Leiche von den Wellen bis an die ungarische Grenze getrieben worden sein, wo fie aufgefi cht werden Tonnte. Das Geficht der Er morbeten war bei der Auffindung nicht mehr erfennbar.

Wien , 7. Dftober. In Cunowig in Mähren auf der Staatseisenbahn ereignete fich gestern in Folge falscher Weichen ftellung ein Busammenstoß des Bersonenzuges mit dem Laf zuge. Ein Wagen des Berfonenzuges wurde zertrümmert, die Maschine arg beschädigt. Der Maschinenfübrer und Heijer find schwer, der Rondulteur und mehrere Baffagiere leicht verlegt.

Wien , 7. Ditober. Es werden aus Erieft 13 Er Frankungen, 2 Todesfälle, aus Best 13 Erkrankungen, 7 Zobe fälle, aus Szegedin 38 Erkrankungen, 13 Todesfälle an ber Cholera gemeldet.

B

New York , 6. Dltober. Der Dampfer ,, Anchoria", von der Anchor- Linie, von Glasgow nach hier bestimmt, if jest 9 Tage überfällig. Die Anchoria" verlies Glasgow am 16. September mit mehr als 400 Baffagieren, barunter 300 Bwischenbecker, und man ift jest über den Verbleib des Schiffes einigermaßen besorgt, indeß bofft man, daß die Reise des Dampfers nur durch einen Unfall an der Maschine vers zögert wird. Mehrere Djeandampfer langten gestern hier an, doch hat leins von diesen Schiffen die ,, Anchoria" paffict. Unter den gestern angelommenen Dampfern war auch die zur felben Linie geborende Denonia", welche eine Woche später von Glasgow abging. Die Difiziere der Devonia" berichten, zeitweilig schlechtes, jedoch nicht sehr schweres Wetter gehabt zu baben, und glauben suversichtlich, daß die Anchoria" unter Segel sein wird. Der Dampfer ,, Anchoria" ift 1874 in Barrom gebaut.

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